BILDRAUSCHEN - Bernhard Aichner - E-Book

BILDRAUSCHEN E-Book

Bernhard Aichner

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Beschreibung

Verbrechen in Echtzeit. Eine Mörderjagd live im Netz - der vierte Roman der spektakulären Krimireihe von Bernhard Aichner.

Der Pressefotograf David Bronski nimmt eine berufliche Auszeit in den Tiroler Bergen. Aber das Unheil der anderen, von dem er seit über zwanzig Jahren lebt, verfolgt ihn. Auf einer Schneeschuhwanderung findet er eine Frauenleiche. Die Spuren am Tatort führen ihn zu einem abgelegenen Luxus-Chalet, in dem fünf Social-Media-Stars ihr Wochenende verbringen. Große Schneemengen fallen, Lawinen gehen ab, und das Chalet wird zum Escape-Room. Niemand kann entkommen, auch Bronski nicht.

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Seitenzahl: 247

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Das Buch

Es ist Winter in Tirol: Der Pressefotograf David Bronski nimmt eine berufliche Auszeit in den Bergen. Aber das Unheil der anderen, von dem er seit über zwanzig Jahren lebt, verfolgt ihn. Kaum angekommen, findet er auf einer Schneewanderung eine Frauenleiche. Eine Verkettung unglücklicher Umstände bringt Bronski nicht nur in Lebensgefahr, sondern beinahe auch um den Verstand. Bevor er nämlich Hilfe holen kann, verschwindet die Leiche. Und das Blockhaus, in dem er untergebracht ist, geht in Flammen auf. Mit letzter Kraftkann er sich in Sicherheit bringen. In einem nahe gelegenen Luxus-Chalet, in dem fünf Social-Media-Stars ihr Wochenende verbringen, hofft er auf Rettung. Doch große Schneemengen fallen, Lawinen gehen ab, und das Chalet wird zur tödlichen Falle. Niemand kann entkommen, auch Bronski nicht.

Der Autor

Bernhard Aichner (1972) schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke, er ist einer der erfolgreichsten Autoren Österreichs - aber er ist auch Fotograf. Bevor er sich der Werbefotografie zuwandte, war er jahrelang als Pressefotograf für den KURIER tätig. Bei der zweitgrößten Tageszeitung Österreichs erlernte er das journalistische Handwerk. Seine Aufgabengebiete waren vielfältig, im Besonderen war er von der Polizeifotografie fasziniert. Für seine Kriminalromane wurde Aichner mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet, zuletzt mit dem Burgdorfer Krimipreis 2014, dem Crime Cologne Award 2015 und dem Friedrich Glauser Preis 2017. Mehrere seiner Werke wurden verfilmt, u.a. seine Totenfrau-Trilogie für Netflix/ORF.

BERNHARD AICHNER

BILDRAUSCHEN

EIN BRONSKI-KRIMI

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Copyright © 2023 by Bernhard Aichner

Copyright © by btb Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München

Umschlaggestaltung: semper smile, München

Umschlagmotiv: © Bernhard Aichner; © shutterstock/Golubovy; railway fx; STILLFX; © Getty Images/Emanuele Santos/EyeEm

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-641-29620-9V001

www.btb-verlag.de

www.facebook.com/btbverlag

»Die Hölle ist leer, alle Teufel sind hier.«

WILLIAM SHAKESPEARE

EINS

Schnee fällt auf ihren leblosen Körper.

Deckt ihn langsam zu. Ihre weiße Haut, dieses wunderschöne Gesicht, die Blutspuren. Beinahe hätte ich alles übersehen, nur ein flüchtiger Blick war es, der mich zu ihr hingeführt, mir die Ruhe genommen hat, nach der ich mich so sehne.

Hätte ich meinen Kopf nur fünf Sekunden später zur Seite gedreht, hätte ich die Tote nicht gesehen. Ich wäre weiter durch den Winter gewandert und hätte meine Fotos gemacht. Bilder von bedeckten Zweigen, Ästen und Sträuchern. Ich hätte die weiße Landschaft aufgenommen, den grauen Himmel und alles, was dazwischenliegt.

Ich hätte mir weiter den Kopf zerbrochen, wie es mir endlich gelingen könnte, mein Leben halbwegs auf die Reihe zu bekommen.

Arbeit, Liebe, die Beziehung zu meiner Tochter.

Die Entscheidungen, die anstehen, wenn ich zurück in Berlin bin. Sie quälen mich. Zu jeder Stunde des Tages ist mir klar, dass ich etwas ändern muss, Verantwortung übernehmen, erwachsen werden. Wenn ich am Ende nicht alleine bleiben will, muss ich mich von dem verabschieden, was mich am meisten fasziniert.

Das Unheil der anderen.

Seit mehr als zwanzig Jahren lebe ich davon. Als Pressefotograf dokumentiere ich es, mache Bilder an Unfallorten. Ich laufe dorthin, wo es brennt, wo geraubt, geprügelt und getötet wird.

Das Unglück der anderen zieht mich an. Mehr als das Glück, das die Menschen mir schenken, die mich lieben.

Ein Teufelskreis, den ich mir selbst erdacht habe, den ich am Leben halte, weil ich süchtig danach bin. Nach den Toten auf der Autobahn, nach den Leichen, die man in Särgen von den Tatorten irgendwelcher Verbrechen fortbringt, nach den Naturkatastrophen und Bränden. Ich giere danach, will Zaungast sein.

Ich bin der Beobachter, der all die Voyeure da draußen glücklich macht. Ich halte fest, was die Welt sehen will. Zeige, wie sie auseinanderfällt.

Es ist die Stille, die mich anzieht. Das Ende von allem. Es geht um die Vase, die nach einem lauten Streit zerbrochen am Boden liegen bleibt. Nicht der Konflikt, der dem Streit vorausgeht, interessiert mich, die Scherben sind es, die Blumen, die ohne Wasser verwelken.

Der Tod zieht mich an, hält mich fest. Das Dunkel, das Adrenalin, das mich immer weiterpeitscht, die Jagd nach dem besten Bild, das Bestreben, als Erster vor Ort zu sein. Der Wunsch, den Katastrophen so nahe wie möglich zu kommen.

Ein Tanz auf dem Vulkan ist es, unzählige Male habe ich mich schon in Gefahr gebracht. Ich fotografiere Seite an Seite mit den Einsatzkräften, bin ständig auf der Suche nach Sensationen, lasse mich durch die Straßen Berlins treiben, fühle mich unverwundbar und lebendig.

Ich bin unfähig, mich diesem Sog zu entziehen.

Ordne dem Rausch, dem ich mich hingebe, alles unter.

Und mache damit alles kaputt. Alles, was mir wichtig sein sollte.

Ich verbaue mir mein Glück. Schlage die Hände, die man mir reicht, aus. Die Liebe, die man mir schenkt, ich erwidere sie nicht.

Oder zumindest nicht so, wie es gut für mich wäre.

Bronski und Svenja.

Der Pressefotograf und die Polizeireporterin.

Wir sind ein eingespieltes Team. Svenja hat ein Gespür für die richtig guten Geschichten, sie kann ebenso zum Bluthund werden wie ich. Auch deshalb versteht sie mich, versucht zu akzeptieren, dass all das Leid, das mir begegnet ist, mich auf gewisse Weise zerstört hat.

Trotzdem will sie in meiner Nähe sein, zerrt mich wieder und wieder aus dem Dunkel ins Licht. Findet es gut, dass ich in die Berge gefahren bin, um nachzudenken.

Über mich. Über uns.

Auf einer Berghütte in Tirol ein paar Wochen ganz allein.

Meine Schwester Anna hat mir von diesem Platz hier erzählt, von dieser Ruhe, in die auch sie sich gerne zurückzieht, wenn ihr die Arbeit in der Detektei auf den Kopf fällt und sie vor ihren Klienten davonlaufen muss. Weit weg von allem, hoch hinauf, dorthin, wo nichts mehr ist.

Sie meinte, dass ich hier wunderbar durchatmen kann.

Die Entscheidungen treffen, die ich schon so lange aufschiebe.

Mir die Zukunft vorstellen.

Ich soll mit Svenja zusammenziehen. Wir haben unzählige Male darüber gesprochen. Sie ist geduldig. Drängt mich nicht.

Nimm dir Zeit, so viel du brauchst, Bronski.

Mach Fotos von der Landschaft. Rehe, Hasen, Schnee.

Aber ja keine Leichen.

Svenja denkt, dass ich ganz oben auf dem Berg sicher bin. Dass meinen Gedanken hier nichts in die Quere kommt.

Sie hat genauso wenig wie ich damit gerechnet, dass an diesem Ort am Ende der Welt etwas passieren könnte. Dass ich beim Wandern eine tote junge Frau finden würde.

Wunderschön und still.

Wie sie daliegt.

Wie Schneeflocken auf sie niederfallen.

Und ich mich ihr langsam nähere.

Einen Schritt vor den anderen setze.

Ich versuche, dieses Bild zu verstehen, sauge es in mich auf, kann mich nicht sattsehen daran. Ein Gemälde, das jemand in die Landschaft gestellt hat. Eine Szenerie, die mich zugleich anzieht und abschreckt.

Die massive Wunde an ihrem Kopf.

Sofort begreife ich, dass sie nicht von einem Sturz kommen kann. Ich frage mich, wie die Frau hierhergekommen ist. Was ihr zugestoßen ist. Ob es vielleicht zu einem Streit kam. Ihr Kopf wurde mehrmals auf einen Stein geschlagen. Ziemlich sicher ist ihr Genick gebrochen. In ihren langen, blonden Haaren klebt Blut. Aber ihr Gesicht ist unversehrt.

Es ist so, als würde sie schlafen.

Nichts ist laut.

Ich drehe mich in alle Richtungen.

Suche die Gegend ab. Doch da ist niemand.

Nur der Wald und der Schnee und ich.

So, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, nehme ich meine Kamera und fotografiere. Die tote Frau. Analog. Schwarz-weiß. Ohne Eile, bedächtig. Ich habe keine Angst. Alles ist mir vertraut. Ich drücke auf den Auslöser, suche den perfekten Blickwinkel. Ich blende aus, dass ein Verbrechen geschehen ist. Ich frage mich nicht, wohin der Täter verschwunden ist, ob er vielleicht noch irgendwo in der Nähe ist. Es geht mir nur darum, diesen Moment festzuhalten. Die Leere abzubilden, die der Tod in dieser jungen Frau hinterlässt. Ihr Verschwinden.

Es ist unerträglich schön.

Ich kann es nicht beschreiben, nicht erklären, was es mit mir macht. Diese Traurigkeit, die in mir aufsteigt.

Dieses Gefühl, mehr tot zu sein als lebendig.

Jemand hat einmal gesagt, dass ich mich hinter meiner Kamera verstecke, um alles besser aushalten zu können. Und er hatte recht. Ich blende die Wirklichkeit aus. Anstatt die Rettungskette in Gang zu setzen, porträtiere ich das Mädchen. Ich halte die Zeit an, kreise um den Tatort, drücke wieder und wieder auf den Auslöser.

Zeige nur ihr Gesicht.

Wie sie daliegt und sich nicht mehr rührt.

Da ist kein Zittern mehr, kein Lidschlag, kein Zucken um die Mundwinkel. Sie sagt kein Wort mehr, fühlt nichts. Die Kälte am Berg, die Eiskristalle, nichts kann ihr noch etwas antun.

Es gibt keinen Schmerz mehr.

Vielleicht ist es das, was mich so fasziniert.

Dass es vorbei ist.

Für immer.

ZWEI

SVENJA SPIELMANN & DAVID BRONSKI

– Und?

– Es ist anders als erwartet.

– Sag schon. Was treibt mein verzweifelter Held alleine da oben in den Tiroler Bergen? Ich hoffe, du genießt es.

– Du wirst es mir nicht glauben, Svenja, aber sogar hier auf zweitausend Meter Seehöhe bleibe ich nicht verschont.

– Verschont wovor?

– Ich habe gerade eine Leiche gefunden.

– Du hast was?

– Draußen im Schnee, ungefähr vierzig Minuten von meiner Hütte entfernt. Eine junge Frau, Mitte zwanzig. Höchstwahrscheinlich ist sie ermordet worden.

– Ach, komm schon, so viel Glück hast nicht mal du.

– Das war kein Scherz, Svenja. Da draußen liegt eine Frau im Schnee. Ich bin nur zurück zur Hütte gelaufen, weil ich mein Telefon nicht dabeihatte. Ich muss mich jetzt wieder auf den Weg machen und der Bergrettung den Standort schicken. Ich werde dort warten, bis der Hubschrauber kommt, und dich dann noch einmal anrufen.

– Kann es sein, dass du betrunken bist?

– Nein, kann es nicht.

– Du weißt, dass sich die Tabletten mit Alkohol nicht gut vertragen. Die Nebenwirkungen sind nicht ohne.

– Hör auf damit, Svenja.

– Ich habe einiges über das Medikament gelesen. Du darfst das nicht auf die leichte Schulter nehmen, Antidepressiva können zu Panikattacken und Wahrnehmungsstörungen führen.

– Ich weiß, was ich gesehen habe, Svenja.

– Und ich weiß, dass du immer so tust, als ginge es dir gut. Als könntest du das alles einfach so wegstecken. Mittlerweile wissen wir beide, dass dem nicht so ist.

– Ich bin völlig klar im Kopf. Außerdem habe ich die Leiche fotografiert. Sobald ich die Bilder entwickelt habe, schicke ich sie dir durch.

– Echt jetzt? Eine tote Frau im Schnee, genau dann, wenn du beschließt, dir endlich mal in Ruhe Gedanken über unsere Beziehung zu machen?

– Ich habe mir das nicht ausgesucht, Svenja. Irgendjemand hat das Mädchen erschlagen. Ich muss der Sache nachgehen.

– Das war es also mit deiner inneren Klausur? Es wird sich wieder nichts ändern, richtig? Wir sind da, wo wir bereits vor einem Jahr waren. Du wirst mich weiterhin hinhalten und mir vorjammern, dass du nicht weißt, ob du beziehungsfähig bist. Du wirst der Entscheidung wieder und wieder aus dem Weg gehen.

– Werde ich nicht.

– Und das heißt?

– Wenn ich wieder zurück in Berlin bin, werden wir uns eine Wohnung suchen und gemeinsam neu anfangen. Nur wenn du willst, natürlich.

– Zwei Tage Einsamkeit, und du bist dir da schon sicher?

– Ich weiß, dass ich ein Idiot bin, Svenja. Aber ich kann mich ändern. Reicht ja, dass sich meine Tochter vor mir ans andere Ende der Welt in Sicherheit gebracht hat. Ich möchte nicht auch noch dich verlieren.

– Judith macht nur Urlaub, Bronski, dann kommt sie wieder. Sofern sie in Thailand, Laos, Vietnam nicht auch irgendwo eine Leiche findet.

– Ich ziehe die Scheiße irgendwie an, oder?

– Tust du, Bronski. Aber dafür lieben sie dich hier in der Redaktion.

– Ich hatte mir das hier auch anders vorgestellt, das musst du mir glauben.

– Vergiss es. Wir machen es einfach so wie immer, wir wechseln vom privaten in den beruflichen Modus.

– Tun wir das?

– Also sag schon, was du hast. Wer ist die Frau?

– Das gilt es herausfinden, Svenja. Ich werde zurück zur Fundstelle gehen und mir das alles noch mal genau ansehen, bis die Polizei hier eintrifft.

– Hast du sie durchsucht?

– Bin ich verrückt?

– Aber du hast Fotos gemacht.

– Sagte ich doch bereits.

– Nur analog? Oder kannst du uns jetzt schon etwas durchschicken?

– Ich habe, außer meinem Handy, nichts Digitales dabei. Und die analogen Bilder kann ich erst später entwickeln. Das Mädchen sollte dort nicht noch länger einfach so liegen bleiben.

– Mensch, Bronski. Die Achtzigerjahre sind vorbei, ich verstehe wirklich nicht, warum du immer noch so ein altmodischer Spinner bist.

– Entschleunigung, Svenja. Unter anderem deshalb bin ich hier.

– Mit Entschleunigung ist es jetzt vorbei. Soll heißen, wenn du wieder bei der Leiche bist, fotografierst du mit dem Handy. Unsere Chefredakteurin freut sich bestimmt über einen schönen Mord im Winterparadies.

– Du bist es, die sich freut, gib es zu. Brennst doch schon darauf, über das alles hier zu schreiben. Am Ende bist du keine Spur besser als ich.

– Habe ich auch nie gesagt. Also beeil dich, mein Lieber, und halt mich auf dem Laufenden. Und wenn die Story was hergibt, mach ich mich gleich auf den Weg.

– Schaut nicht gut aus für dich. Der Schneefall hier wird immer ärger. Man sieht keine fünf Meter weit, langsam verschwindet alles unter diesen gigantischen Flocken. Ich glaube, hier raufzukommen könnte schwierig werden.

– Wir zwei eingeschneit in den Bergen. Klingt doch romantisch.

– Ja, das tut es.

– Und warum wolltest du dann unbedingt alleine fahren?

– Ich sagte doch, dass ich ein Idiot bin.

– Soll heißen, dass du mich vermisst?

– Ja.

– Könntest du das noch etwas ausführen?

– Ich liebe dich, Svenja. Aber jetzt muss ich wirklich los.

– Du tust was?

– Hast mich schon richtig verstanden.

DREI

Eigentlich kann das alles nicht sein.

Was hier geschieht, ist unmöglich. Ich verstehe es nicht.

Wohin ist sie verschwunden? Die Leiche, die ich vor gut eineinhalb Stunden entdeckt habe, sie ist weg, hat sich aufgelöst. Da ist keine Spur mehr von dieser schönen Frau.

Ihr Gesicht ist nicht mehr da.

Das Blut in ihren Haaren.

Die weiße Haut.

Verwirrt stapfe ich durch den Schnee. Ich suche den Platz, an dem ich sie fotografiert habe. Ich bin mir sicher, dass ich den richtigen Weg genommen und mich im Schneegestöber nicht verlaufen habe.

Doch die Tote ist nicht mehr da. Keine Fußspuren mehr. Weder meine noch die der anderen.

Der Schnee hat das Mädchen verborgen.

Mit Gewalt möchte ich eine harmlose Erklärung dafür finden, den Körper unter einer dünnen Schneeschicht wissen. In Watte gepackt, vom Winter zum Verschwinden gebracht. Fieberhaft renne ich hin und her, knie mich hin und grabe, wühle mit meinen Händen im Schnee. Ich suche nach ihr, doch ich finde sie nicht. Egal, wie laut ich fluche und wie oft ich im Kreis laufe, es wirkt so, als wäre das Unglück nie geschehen. Als wäre alles gelöscht. Weißes Papier.

Ich begreife es nicht.

Höre Svenja reden.

Sagte ich dir doch, dass du langsam durchdrehst, Bronski.

Siehst Tote, wo keine sind.

Du musst runter vom Gas. Dich endlich ausruhen.

In Gedanken schüttelt Svenja den Kopf. Schaut mich besorgt an und will mich in den Arm nehmen. Mir erklären, dass ich langsam den Verstand verliere. Dass mein Zustand besorgniserregend ist.

Während ich weiter nach der Leiche suche, sagt sie mir, dass sie Angst um mich hat. Dass sie tatsächlich glaubt, die vielen Toten in meinem Leben hätten mich kaputt gemacht. All die leeren Augen, in die ich geschaut habe. All die Fotos. Die bösen Träume. In so vielen Nächten bin ich wach geworden, habe mich an sie geklammert. Manchmal habe ich sogar geweint.

Weil ich Angst hatte.

Burn-out, Bronski.

Deshalb die Pillen. Weil ich hilflos bin.

Allein im Schnee.

Ohne Svenjas Hand, die mich hält.

Nur meine Gedanken und ich.

Die Fragen, die mich quälen. Zweifel. Die Tatsache, dass ich ernsthaft die Möglichkeit in Betracht ziehe, mir alles nur eingebildet zu haben. Nicht mehr unterscheiden kann, was wirklich ist und was nicht.

Verzweifelt und wütend greife ich ins Leere.

Berühre den frisch gefallenen Schnee.

Ich fluche.

Schüttle den Kopf.

Erinnere mich.

Vor zwei Stunden lag sie noch da, ich bin mir sicher.

Jemand muss die Leiche weggebracht haben, während ich zurück zur Blockhütte gelaufen bin, um mein Telefon zu holen. Wahrscheinlich hat der Mörder sie durch den Schnee geschleift, vielleicht wieder den Hang hinauf, dorthin, wo sie hergekommen sind. Opfer und Täter.

Doch da sind keine Spuren mehr.

Keine Abdrücke.

Nichts.

Ich überlege, was ich der Polizei am Telefon sagen werde. Was passieren wird, wenn ich meine Geschichte erzähle. Wenn klar wird, dass es die Leiche nicht gibt, über die ich spreche. Einzig und allein die Fotos, die ich gemacht habe, sprechen dafür, dass ich nicht dabei bin, wahnsinnig zu werden. Die Bilder auf der Filmrolle, die in meiner Blockhütte darauf warten, entwickelt zu werden.

Sie können beweisen, dass da jemand gelegen hat.

Aber nicht, dass die Frau tatsächlich tot war.

Fuck.

Wild pflüge ich weiter durch den Schnee.

Was, wenn ich etwas übersehen habe? Wenn sie sich noch bewegt hat? Wenn mir entgangen ist, dass sie noch geatmet hat? Vielleicht war ihr Kreislauf nur auf null heruntergefahren, weil es so kalt ist? Was, wenn ich ihr hätte helfen können?

Anstatt ihren Puls zu fühlen, habe ich sie fotografiert. Ich war der Geier, der über ihr kreiste.

Du bist ein Arschloch, Bronski.

Sie wollte sich wahrscheinlich in Sicherheit bringen, ist durch den Schnee gerobbt und irgendwo liegen geblieben. Und als ich mit Svenja telefoniert habe, ist sie erfroren.

So muss es gewesen sein.

Ich bin für ihren Tod verantwortlich.

Bin ich das wirklich?

Ich bin nicht mehr in der Lage, vernünftig zu denken. Das Schneetreiben verstellt meinen Blick. Das Adrenalin, das durch meinen Körper schießt. Die Dunkelheit, die langsam hereinbricht.

Ich muss zurück zu meiner Hütte, bevor ich die Orientierung verliere. Ich kann nicht mehr weitersuchen, würde den richtigen Weg nicht mehr finden.

Zum zweiten Mal an diesem Tag drehe ich um und laufe zurück. Verwirrt durch den Wald. So schnell wie möglich muss ich diese Bilder entwickeln. Das Gesicht sehen. Wissen, ob ich mich geirrt habe. Ich will die Bestätigung dafür, dass ich keinen Fehler gemacht habe. Ich brauche etwas Handfestes, wenn die Polizisten den Berg heraufkommen. Einen verdammten Beweis dafür, dass ich nicht verrückt geworden bin.

VIER

JUDITH BRONSKI & DAVID BRONSKI

– Bronski?

– Kannst ruhig Papa zu mir sagen.

– Fällt mir schwer. Wenn du nicht unbedingt darauf bestehst, lassen wir es lieber beim Nachnamen. Für mich müssen es keine Extras sein.

– Schön, deine Stimme zu hören. Auch wenn du keinen Familiensinn hast, ist es gut, dass ich dich endlich erreiche.

– Ich bin viel unterwegs. Ist wirklich verdammt schön hier. War eine gute Idee von Svenja, mich zu dieser Reise zu überreden. Laos hat es mir angetan, ich denke, wir werden eine Zeit lang hierbleiben.

– Wir?

– Du machst es schon wieder?

– Was mache ich denn?

– Hatten wir nicht vereinbart, dass du nicht mehr versuchst, dich in mein Leben einzumischen?

– Hatten wir. Fällt mir eben ziemlich schwer. Ich muss zugeben, wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, hätte ich dir die Reise ausgeredet.

– Hast du versucht.

– Und du bist trotzdem gefahren.

– Du bist süß, Bronski, eine richtige Glucke. Die Leute würden staunen, wenn sie wüssten, dass dieser harte Hund in Wirklichkeit ein solches Weichei ist.

– Wehe, du sagst es jemandem.

– Schön, dass du mich zum Lachen bringst. Aber hier ist es bereits mitten in der Nacht, ich habe schon geschlafen. Wenn es etwas Dringendes ist, komm zum Punkt, ansonsten lass uns morgen weiterreden.

– Wollte nur kurz deine Stimme hören.

– Ich höre doch, dass etwas nicht stimmt. Es ist was mit Svenja, oder? Du hast dich wieder mal von ihr getrennt.

– Nein, ganz im Gegenteil. Wir ziehen zusammen. Vielleicht heiraten wir ja auch.

– Nie im Leben, Bronski. Das bringst du nicht. Und jetzt sag endlich, was los ist, sonst muss ich mir nämlich Sorgen um dich machen.

– Ich bin in der Dunkelkammer und habe Bilder entwickelt, die ich heute Nachmittag gemacht habe.

– Und worum geht es dabei?

– Um eine junge Frau, ungefähr dein Alter. Darf ich dir ein Foto durchschicken?

– Klar.

– Ich bin in Tirol. Auf dieser Berghütte, von der ich dir erzählt habe. Auf einem Spaziergang heute Nachmittag habe ich sie gefunden.

– Gefunden?

– Das Foto müsste jetzt bei dir sein. Bitte schau es dir kurz an. Ist zwar nur vom analogen Bild abfotografiert, aber die Qualität passt.

– Ich möchte mit diesem Polizeikram eigentlich nichts mehr zu tun haben. Ich habe den Job bei der Zeitung gekündigt, weil meine Haut zu dünn ist dafür. Also verschone mich bitte mit Details.

– Wirf nur einen kurzen Blick darauf.

– Muss das sein?

– Bitte, Judith.

– Weil du es bist.

– Und?

– Wow.

– Was denkst du?

– Sie ist wunderschön. Aber so wie es aussieht, ist sie tot.

– Bist du dir sicher?

– Du hast sie gefunden, nicht ich. Ich habe immer schon gesagt, du bist so etwas wie ein Trüffelschwein. Egal, wo du auftauchst, irgendwo fällt immer ein Toter vom Himmel.

– Ernsthaft, Judith. Ist für dich klar ersichtlich, dass die Frau tot ist?

– Was sind das für seltsame Fragen? Bist du betrunken?

– Nein, ich bin nicht betrunken. Beschreib mir bitte einfach nur, was du siehst.

– Das ist eines der schönsten Post-mortem-Fotos, die ich jemals von dir gesehen habe. Aber wenn ich ehrlich bin, finde ich es immer noch ziemlich krass, dass du Porträts von Toten machst. Was soll’s, jeder von uns ist auf seine Art und Weise etwas durchgeknallt, oder?

– Könntest du mir bitte meine Frage beantworten? Du hast keinen Zweifel daran, dass die Frau auf diesem Foto tot ist, richtig?

– Ich bin keine Expertin, aber nach allem, was ich hier sehe, würde ich sagen, sie geht nie wieder shoppen.

– Danke, Judith. Du hast mir sehr geholfen.

– Ich muss das nicht verstehen, oder?

– Musst du nicht. Ich dachte nur kurz, dass ich den Verstand verliere. Einen Moment lang habe ich daran geglaubt, dass sie vielleicht doch noch gelebt hat. Ziemlich verrückt, was hier gerade passiert.

– Ich will davon nichts wissen, Bronski. Weder, wo du sie gefunden hast, noch, wie sie gestorben ist oder was du jetzt vorhast.

– Schon klar. Dann würde ich sagen, du schläfst jetzt einfach weiter, und ich kümmere mich wieder um meine Fotos.

– Irgendwoher kenne ich sie.

– Die Frau auf dem Foto?

– Sie kommt mir bekannt vor. Irgendwo habe ich sie schon mal gesehen. Fernsehen, Internet, Zeitung, deine Tote ist keine Unbekannte.

– Tatsächlich?

– Ziemlich sicher. An dieses Gesicht erinnert man sich. Diese hohen Wangenknochen, die schmalen Lippen, die kantige Nase. Alles an ihr ist besonders. Keine klassische Schönheit, aber ziemlich exotisch. Ich weiß nur nicht, wo sie mir untergekommen ist.

– Bitte denk nach, Judith. Ist sie Schauspielerin? Model? Sängerin?

– Keine Ahnung, aber sobald es mir einfällt, melde ich mich wieder. Jetzt mache ich aber wieder das Licht aus.

– Danke dir.

– Gerne. Und pass auf dich auf, Bronski. Egal, was du anstellst, versprich mir, dass du am Leben bleibst.

– Ich bemühe mich.

FÜNF

Ich habe oft darüber nachgedacht.

Einfach so zu verschwinden, aufzugeben, mich aufzulösen.

Zu sterben wäre manchmal tatsächlich das Einfachste. Doch immer wieder habe ich gezögert und bin geblieben.

Weil meine Tochter damit rechnet, dass ich irgendwann ein alter Mann sein werde, der ihre Kinder auf den Schoß nimmt. Weil Svenja nach wie vor daran glaubt, dass ich mein Leben in den Griff bekomme, dass ich es schaffen kann, mein Glück zu finden.

Dabei finde ich nicht einmal diese Leiche.

Am Ende bin ich ein hoffnungsloser Fall.

Eine Zumutung.

Eigenbrötlerisch und depressiv.

Ich schaufle Schnee.

Denke nach.

Und erinnere mich plötzlich an diesen Film.

Ein Kunstwerk aus 1966. Blow Up von Michelangelo Antonioni. Ein Fotograf ist zufällig Zeuge eines Mordes, er macht Bilder von der Tat und entwickelt sie in der Dunkelkammer. Auf einer Vergrößerung sieht er das Opfer und seinen Mörder. Als er an den Tatort zurückkehrt, ist die Leiche verschwunden. Und das Schicksal nimmt unerbittlich seinen Lauf.

Fuck, Bronski.

Unzählige Male habe ich mir diesen Klassiker angesehen. Er hat mich dazu inspiriert, Fotograf zu werden.

Es war das Geheimnisvolle, das mich gereizt hat, diese Spannung. Ich war damals richtig süchtig danach, bin es immer noch. Teil von etwas Dunklem zu sein. In Geschichten hineingezogen zu werden, die sich meiner Kontrolle entziehen. Geschichten wie jene dieser jungen Frau.

Genauso wie in diesem Film ist ihre Leiche spurlos verschwunden. Und ich muss herausfinden, warum. Der Bluthund in mir hat eine Story gewittert, und der Hinweis von Judith, dass die Tote möglicherweise prominent ist, hat zusätzlich meine Fantasie befeuert. Mich wieder abgelenkt. Von mir weggeführt.

Nach dem Telefonat mit meiner Tochter bin ich nach draußen und habe begonnen, die Wege rund um das Haus von den Schneemassen zu befreien. Ich schaufle, bis ich kaum noch Luft bekomme. Und ich quäle mich mit Fragen, auf die ich keine Antworten habe.

Ich muss herausfinden, wohin die Leiche gebracht wurde, wer dafür verantwortlich ist. Klar ist, dass derjenige, der das Mädchen umgebracht hat, die Zeit genutzt hat, in der ich mein Telefon geholt habe. Dass es so heftig zu schneien begonnen hat, war für den Täter ein Glücksfall. Ist es immer noch. Alle Spuren verschwinden.

Hätte ich die Fotos nicht gemacht, könnte man denken, dass ich mir das alles nur eingebildet habe. So aber weiß ich, dass dem nicht so ist.

Sie war tot, als ich sie fotografiert habe. Hat nicht mehr geatmet.

Verdammt, ich weiß, was ich gesehen habe.

Wie sich der Tod anfühlt.

Ich kenne diese Leere.

Lasse die Schaufel fallen.

Gehe zurück in die Wärme und schaue mir die Satellitenbilder von der Gegend im Internet an. Mühelos kann ich meine Blockhütte ausfindig machen. Ich sehe das riesige Gebiet, in dem weit und breit außer Berghängen und vereinzelten Baumgruppen nichts ist. Nichts, bis auf eine weitere, wesentlich größere Berghütte, vielleicht zwanzig Minuten von dem Ort entfernt, wo ich sie gefunden habe. Dort muss ich beginnen zu suchen.

Auf den Satellitenaufnahmen, die im Sommer gemacht wurden, ist keine Zufahrtsstraße zu erkennen. Nur ein schmaler Wanderweg. Es ist ein Domizil im Nirgendwo. Zwischen mir und dem Himmel ein besonderer Rückzugsort. Wer auch immer die Hütte oder das Haus gebaut hat, muss das Baumaterial mit dem Hubschrauber auf den Berg geflogen haben. Wer auch immer dort wohnt, hat Geld. Und wahrscheinlich auch Antworten für mich.

Am entlegensten Fleck der ganzen Region hoffe ich einen Mörder zu finden. Oder zumindest die Leiche.

Die halbe Nacht rätsle ich, mache Vergrößerungen und schaue mir die Überblicksbilder des Tatorts an, die ich gemacht habe. Ich schaue mir die Fußspuren an, überprüfe die Wege auf der Karte und werde darin bestätigt, dass die Richtung, in die ich am nächsten Morgen aufbrechen will, die richtige ist.

In meinem provisorisch eingerichteten Labor finde ich ein Stück wieder zu mir.

Den Raum, der normalerweise als Schlafzimmer dient, habe ich zur Dunkelkammer umfunktioniert. Den Vergrößerer, die Chemie, die Wannen und alles, was ich sonst noch für mein Glück brauche, hat mir der Besitzer der Hütte bei meiner Ankunft mit dem Motorschlitten hochgebracht.

Ich liebe mein Equipment aus den Neunzigern. Egal, wo ich es aufbaue, dieser Moment, in dem ich das belichtete Fotopapier in den Entwickler lege und die ersten Konturen sichtbar werden, macht mich glücklich. Nach so vielen Jahren ist es immer noch aufregend, zu sehen, was ich analog auf Film gebannt habe.

Die Tote im Schnee.

Ihr Gesicht.

Das Blut.

Jetzt in Vergrößerung.

Dass ich daran gezweifelt habe, ob die Frau im Schnee vielleicht noch gelebt hat, kommt mir plötzlich lächerlich vor. Die Tatsache, dass die Leiche verschwunden ist, hat mich aus dem Konzept gebracht, die Möglichkeit, dass die Wirklichkeit einem Film ähneln könnte.

Doch jetzt sehe ich wieder klar.

Der Täter war in der Nähe, hat mich vielleicht sogar beobachtet. Wie ein Laie bin ich vorgegangen. Nach all den Jahren im Einsatz hätte ich einfach die Polizei rufen sollen. Mein Verhalten ist mir peinlich. Ich schäme mich dafür.

Deshalb ignoriere ich auch Svenjas Anrufe und Nachrichten.

Warum rufst du mich nicht an, Bronski?

Was ist los bei dir?

Geht es dir gut?

Ich wische es beiseite.

Trinke Rotwein.

Eineinhalb Flaschen.

Melde mich morgen, schreibe ich.

Alles gut.

Dann lege ich mich hin.

Wälze mich lange hin und her. Nicke kurz weg.

Und rieche etwas.

Rauch.

Langsam und leise schleicht er sich in meine Kehle. Ich huste. Bekomme kaum Luft.

Träume ich?

Es wird heiß.

Es dauert eine Zeit lang, bis ich begreife, dass ich in Gefahr bin. Dass die Flammen echt sind, das Knistern, der Geruch, den ich von so vielen Bränden kenne, bei denen ich fotografiert habe.

Ich schrecke hoch.

Verwirrt und benebelt vom Wein, reiße ich die Tür auf.

Ich muss atmen.

Luft holen.

Schnell.

Benommen bringe ich mich in Sicherheit. Rette, was noch zu retten ist. Meine Jacke, Schuhe, Handschuhe und Mütze. Mein Telefon. Ich greife danach und renne vor den Flammen davon. Vor dem Rauch.

Vielleicht zwanzig Meter entfernt von der Hütte falle ich in den Schnee. Und sehe zu, wie alles verbrennt.

Meine Kameras. Das Labor. Die Fotos.

Meine Augen wandern hin und her.

Langsam begreife ich, was geschieht.