Bin fast fertig, muss nur noch anfangen - Nicole Staudinger - E-Book

Bin fast fertig, muss nur noch anfangen E-Book

Nicole Staudinger

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Beschreibung

Steuererklärung, Unkraut jäten, den Keller aufräumen: Die meisten Menschen schieben unliebsame Aufgaben gerne auf. So fehlt uns dann häufig auch der innere Antrieb für die Dinge, die wir gerne machen und die unser Leben bereichern. Wie schaffen wir das, was wir müssen und gewinnen Zeit für das, was wir wirklich wollen? Trainerin, Coachin und Bestsellerautorin Nicole Staudinger verrät uns: - wie wir die Dinge auf unserer "Ich muss"-Liste entspannt und motiviert erledigen, - wie wir herausfinden, was wir auf unsere "Ich will"-Liste setzen, - und wie wir beides aus Überzeugung und mit Freude tunSchluss mit dem Gefühl der Überforderung - her mit der Motivation Je länger wir wichtige Dinge unerledigt lassen, desto stärker fühlen wir uns überfordert und fremdbestimmt. Trainerin und Bestsellerautorin Nicole Staudinger kennt dieses Gefühl aus eigener Erfahrung. In ihrem neuesten Ratgeber teilt sie ihre besten Strategien, um das Aufschieben ein für alle Mal zu überwinden: indem wir neue Gewohnheiten entwickeln und das schaffen, was wir müssen, um endlich den Kopf frei zu haben für das, was wir wollen. Selbstmotivation leicht gemacht Nicole Staudinger ist Autorin von 8 Bestsellern und weiß, was alles möglich ist, wenn der innere Schweinehund besiegt ist. Sie hat sich nach einer Krebserkrankung zurückgekämpft und ist mehrfach die Halbmarathondistanz gelaufen, obwohl sie sich immer für unsportlich hielt. Mit diesem persönlichen, unterhaltsamen und alltagspraktischen Buch hilft sie uns dabei, endlich in die Umsetzung zu kommen für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 178

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Bin fast fertig, muss nur noch anfangen

Schaffen, was wir müssen - erreichen, was wir wollen

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Über dieses Buch

Den Kühlschrank auswischen, das Auto zur Inspektion bringen, sich um die Altersvorsorge kümmern – obwohl wir es besser wissen, schieben wir unliebsame Aufgaben oft auf. So fehlt uns dann häufig auch der innere Antrieb für die Dinge, die wir gerne machen und die unser Leben bereichern. Bestsellerautorin und Trainerin Nicole Staudinger zeigt, wie wir das, was wir tun müssen, auch tun wollen. Wie wir gute Vorsätze über Bord werfen und endlich in die Umsetzung kommen und so mehr Zeit gewinnen für die wirklich wichtigen Dinge. Unterhaltsam und empowernd – für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben.

 

Weitere Informationen finden Sie unter: www.droemer-knaur.de

Inhaltsübersicht

Widmung

Vorbemerkung

Bevor Sie starten …

Die perfekte Geschichte

Das schlechte Gewissen

Triebkraft für …

… Dinge, die wir müssen

… Dinge, die wir wollen

Was ich muss und was ich will

Für alle, die sich mit der »Was will ich«-Liste schwertun

Teil 1: Wie wir wollen, was wir müssen – oder zumindest: Wie wir die »Ich muss«-Liste kürzer bekommen, um mehr Zeit für die »Was will ich«-Liste zu haben

Die »Ich muss«-Liste verkürzen

Do shit first!

Aufschieberitis

Die Sache mit der Belohnung

Wenn’s so einfach wäre …

Trick 1: Aufschieben – aber richtig!

Kräfte sammeln

Trick 2: Künstliche Verknappung

Trick 3: Die perfekte Belohnung

Kreativität braucht Zeit

No limit – no stress?

Dankbarkeit

Trick 4: Clever kombinieren

Der Faktor Zeit

Trick 5: Do shit first!

Trick 6: »Dann machst du es halt ohne Lust«

Trick 7: Es gibt kein »Zu früh gefreut«

Trick 8: Aufhören, wenn es am schönsten ist

Wenn wir keinen »Pack-an« haben

Die Jein-Aufgaben

Mission completed

Teil 2: Was wir eigentlich wollen, aber trotzdem nicht machen

Das schwarze Loch

Kommen Sie nicht ins Wanken

Trick 1: Tausche das Aber gegen ein Und

Das möchte ich nicht über mich geschrieben sehen

Warum uns der Prozess des Schreibens so guttut

Trick 2: Schreiben Sie Ihre eigene Lebensgeschichte – im Vorhinein

Trick versus Haltung

Good to know – so motivieren Sie sich selbst

Trick 3: Ein kleiner Schubs

Die richtigen Worte finden

Auf die Kombination kommt es an

Trick 4: Architektinnen unserer Entscheidung sein

Entscheidungsarchitektur »von oben«

Trick 5: Haben Sie eine Vision!

Aber was, wenn …

Trick 6: Die richtige Umgebung

Zu Hause ist es am schönsten?!

Trick 7: Handeln statt meckern

Trick 8: Fake it till you make it

Trick 9: Schlagfertigkeit

Schlagfertigkeit für den inneren Schweinehund

Trick 10: Erwartungen anpassen

Drei SOS-Anti-Frustrations-Tricks

Trick 11: Willenskraft und Disziplin

Mission completed

Sie können schon viel mehr, als Sie glauben

PS: »Jede Jeck …« – Ach, Sie wissen schon

Das letzte Wort

Ans Leben

Vorbemerkung

Schnappen Sie sich ein Notizbuch und einen Stift und halten Sie Ihre persönlichen Antworten auf die Fragen in diesem Buch fest.

Bevor Sie starten …

… lassen Sie mich kurz das Wort an Sie richten, liebe Leserinnen und Leser!

Dieses Buch richtet sich natürlich an alle Geschlechter. Durch meine persönliche Vorgeschichte ist es aber so, dass ich mich den Damen näher fühle. Daher verwende ich in der Ansprache die weibliche Form. Liebe Herren, ich darf Sie von Herzen bitten, sich hier ebenfalls angesprochen zu fühlen.

Wir, also die Ladys, mussten uns auch Hunderte von Jahren beim generischen Maskulinum angesprochen fühlen, wir kennen also das Bauchgrummeln, das bei Ihnen nun vielleicht entsteht. Da ich mich für ein Sternchen oder ein Binnen-I jedoch einfach nicht erwärmen kann, hielt ich dies für die naheliegendste Lösung.

 

Außerdem richtet sich dieses Werk an unterschiedliche Positionen. Oder vielleicht besser Rollen, die wir im Leben zu meistern haben. Daher finden sich auf den nächsten Seiten Beispiele aus dem Job, ebenso wie aus dem privaten Umfeld. Sie finden Ideen für sich als Chefin, also für leitende Funktionen, als Angestellte, aber genauso als Mama, Ehefrau oder Partnerin.

Ich wünsche Ihnen ALLEN viel Spaß beim Lesen!

Die perfekte Geschichte

Würden Sie sich einen Roman mit folgendem Klappentext kaufen: »Katja ist Topmanagerin – sie steht jeden Morgen um fünf Uhr auf, um joggen zu gehen, mittags nimmt sie einen leichten Salat zu sich, und ihre vier Kinder zieht sie so spielend leicht groß, wie sie ihre Karriereleiter hinaufklettert. Die faszinierende Lebensgeschichte einer Frau, die immer pünktlich ihre Steuererklärung abgibt, gesaugte Fußböden und perfekt manikürte Nägel besitzt!«

Vielleicht würden wir das Buch sogar kaufen. Aber bestimmt nicht, weil die Hauptperson und ihr dargestelltes Leben so spannend erscheinen, sondern weil wir hinter dem Märchen die Geschichte vermuten, wie eine augenscheinlich perfekte Frau zur Mörderin wird. Anders, so unsere Erfahrung, kann die Geschichte gar nicht verlaufen.

Niemand interessiert sich für die perfekte Geschichte. Wir suchen Protagonisten und Protagonistinnen mit Ecken und Kanten. Menschen, mit denen wir uns identifizieren können. Und soweit ich mich erinnern kann, beginnt weder in der Literatur noch im echten Leben eine spannende Geschichte mit »Und dann bestellte sie sich einen knackigen Salat«. Oder mit »Sie verlässt die Party als Erste, damit sie auf ihre acht Stunden Schlaf kommt«. Das genussvolle Leben findet nicht in Perfektion statt. Die tollen, manchmal unvergesslichen Momente starten mit »Die nächste Runde geht auf mich!« oder »Na gut, das eine Lied bleibe ich noch!« oder »Was soll schon schiefgehen? Ich mache das jetzt einfach!« – das sind die Situationen, in denen wir über den Rand malen. Mal bewusst, mal unbewusst, dafür immer mit Freude.

Gleichzeitig verbringen wir jedoch einen nicht unwesentlichen Teil unseres Lebens damit, Optimierungsversuche zu recherchieren, um ein bisschen wie Katja zu sein. Natürlich wäre es großartig, wenn wir morgens um fünf Uhr motiviert aus dem Bett springen würden, und natürlich wäre es erstrebenswert, keinen Versäumniszuschlag bei der verspäteten Steuererklärung zahlen zu müssen.

Und während wir die Strategien für ein optimiertes Leben in der Theorie sogar nahezu perfekt beherrschen, treffen wir in der Praxis trotzdem jede Menge falscher Entscheidungen.

Warum ist das so? Warum handeln wir wider besseres Wissen? Und wie können wir es anders machen?

Die Beantwortung der ersten Frage hängt maßgeblich davon ab, wen Sie fragen. Ökonomen finden eine andere Antwort als Neurowissenschaftlerinnen. Und Philosophen haben einen anderen Erklärungsansatz als ich, die als Trainerin daherkommt.

Auch wenn da draußen die Theorie herumschwirrt, der Mensch habe keinen, so glaube ich sehr wohl an unseren freien Willen, aber auch, dass es sehr viel Kraft kostet, diesen zu entdecken, und vor allem, auch immer nach ihm zu handeln. Diese Anstrengung gelingt uns mal besser, mal schlechter und manchmal eben auch gar nicht. Bis wir uns irgendwann in einem Leben wiederfinden, welches wir eigentlich gar nicht wollen.

Hier setzt dieses Buch an.

 

Dieses Buch hat nicht, ich wiederhole, NICHT das Ziel, Sie perfektionieren zu wollen. Perfektion ist für mich kein erklärtes Ziel. Ich möchte, dass Sie das Leben führen können, das Sie wollen, und die werden, die Sie im tiefsten Inneren schon sind.

Natürlich hängt es ein bisschen davon ab, wie Sie persönlich »Perfektion« definieren. Für mich ist es ein Zustand, den es nur nach Photoshop oder in Hollywoodfilmen gibt. Und es ist eine Art Wand, hinter der ich mich verstecke und rufen kann: »Ich will alles perfekt haben!«, anstatt hervorzutreten, mein Ding zu machen und etwaige Fehler im Tun zu beseitigen.

Lassen Sie uns also in ein Leben treten, in dem Sie wollen, was Sie müssen, und das, was Sie ja eigentlich wollen, auch umsetzen.

Das klingt etwas kompliziert, ich weiß … Und so einfach ist es auch nicht, denn es gibt eine ganze Menge Graustufen zwischen Miss Perfect und dem Gefühl, das wirklich keine von uns haben will …

Das schlechte Gewissen

Wir haben auf dem Ultraschallbild einen auffälligen Schatten entdeckt. Zur genaueren Untersuchung müssen wir eine Gewebeentnahme machen.«

Expliziter müssen wir gar nicht in die Situation hineingehen. Es ist nahezu unerheblich, über welches Organ wir reden oder in welcher Lebensphase wir uns gerade befinden.

Haben Sie ein solches Szenario selbst schon einmal erlebt? Bei einer Routineuntersuchung? Bei der wir natürlich davon ausgehen, dass alles tippitoppi ist. Was das Wort ROUTINE doch schon mit sich bringt.

Und plötzlich, von jetzt auf gleich, schwankt unsere Welt. Und weil Gewebeentnahmen und deren Ergebnisse lange auf sich warten lassen, schwankt unsere Welt relativ lange.

Welche Gedanken gehen Ihnen dann durch den Kopf? Welche Versäumnisse oder »Sünden« fallen Ihnen ein?

 

Warum habe ich das Rauchen bloß wieder angefangen?

Warum jogge ich nicht mehr?

Wann habe ich meinen Liebsten zuletzt gesagt, dass ich sie liebe?

Warum habe ich meinen Lieblingsnachtisch letztens nicht einfach bestellt?

Warum bin ich als Erste von der grandiosen Party heim?

 

Ob diese Dinge tatsächlich irgendetwas an dem gesichteten Schatten hätten ändern können, ist in diesem Gedankenkarussell völlig irrelevant.

Und nicht selten werfen wir, an eine höhere Macht adressiert, dann noch folgende Versprechen hinterher:

 

Ich schwöre, wenn das hier gut ausgeht, dann werde die Zigaretten wegwerfen und stattdessen mit dem Sport anfangen! Ich werde mehr Zeit mit meinen Liebsten verbringen. Ich werde mutiger, dankbarer und glücklicher sein! Das schwöre ich!!

 

An das Gefühl, das hinter diesem Impuls steht, an dieses Schlechte-Gewissen-Gefühl, da möchte ich mit Ihnen ran: Wie entsteht das eigentlich?

Dazu starten wir mit der Überlegung: Wie können Sie es sich erklären, dass wir in der Theorie so vieles wissen von dem, was gut für uns ist, und in der Praxis so wenig davon umsetzen?

Warum fällt es uns so schwer, einmal gefasste gute Vorsätze, seien sie zu Neujahr, zur Fasten- oder Urlaubszeit, dauerhaft zu verfestigen?

Warum können Routinen, durch die wir uns nachweislich besser fühlen, nicht dauerhaft Platz in unserem Leben finden?

Warum hören wir uns so häufig den Satz sagen »Eigentlich weiß ich ja, dass es gut/nicht gut für mich ist, aber …«?

Warum rauchen wir, obwohl wir natürlich wissen, dass es schädlich ist?

Warum hängen wir so viel am Handy, obwohl wir wissen, dass wir uns eigentlich nur blöde beschallen lassen?

Warum lesen wir nicht mehr, obwohl wir fühlen, wie dabei unser Hirn zur Ruhe kommt?

Warum können wir uns nicht dauerhaft zu mehr Bewegung motivieren?

Zu gesünderer Ernährung?

Warum treffen wir nicht häufiger unsere Freunde und Freundinnen, obwohl wir doch genau spüren, wie lange wir von so einem Zusammensein zehren?

Warum müssen wir auch bei unseren Kindern eine sich ständig wiederholende Langspielplatte auflegen? Warum fruchtet unsere Bitte oder Aufforderung nicht schon beim ersten Mal?

 

Weil das für den Anfang sehr viele Warums sind, fassen wir das, was dahintersteht, in einer Frage zusammen: Warum verhalten wir uns nicht immer so, wie wir wissen, dass es doch eigentlich richtig wäre? Richtig für die eigene Gesundheit, den Job, die Mitmenschen, sprich: das Leben.

Die Wissenschaft bietet unterschiedliche Lösungsansätze, wir schauen uns im Laufe des Buches einige Erklärungstheorien genauer an.

Woran es nicht liegen kann, wissen wir schon jetzt: Es kann unmöglich an Unwissenheit liegen. Denn wir wissen doch alles, was es für ein gutes Leben braucht, nicht wahr? Schließlich hören wir jede Menge Podcasts zum Thema »gesunde Ernährung« oder wir folgen Menschen auf einem kleinen Bildschirm, die (scheinbar) alles darüber wissen. Wenn wir hier nicht fündig werden, suchen wir bei Netflix und Co. die neuesten Dokus, oder wer es oldschool mag, der sucht in Magazinen nach Optimierung. Überall suchen wir nach Tipps und Tricks, Skills, Gadgets, nach Tutorials, Challenges oder Apps.

Auch in Büchern. So einem wie diesem hier. Und – geben Sie es zu! – der Titel von diesem Werk klingt verheißungsvoll:

Schaffen, was wir müssen – erreichen, was wir wollen.

Wer will das nicht? Ich unterstelle mal: Wir alle wollen es!

Was wir aber bestimmt auch wollen, ist, dass es bitte schön ohne Qual, ohne Disziplin und Verzicht funktioniert. Dafür lieber in 60 Tagen und ohne erwähnenswerte Mühe.

Aber das funktioniert natürlich nicht. Das kann ich Ihnen an dieser Stelle auch schon sagen. Da sind wir jedoch noch nicht. Noch sind wir an dem Punkt, an dem wir unglaublich viel gutes Wissen angehäuft haben und dann … ja, was passiert eigentlich dann?

Ich möchte mit Ihnen auf den nächsten Seiten auf die Suche nach dem schwarzen Loch gehen. Denn wenn es nicht am Wissen liegt, scheint es sich offensichtlich um ein Umsetzungsproblem zu handeln. Suchen wir also dieses schwarze Loch, in das das Wissen plumpst und so auf dem Weg in die Hände, zum Tun einfach verloren geht. Vielleicht finden wir in diesem Zuge auch all die verloren gegangenen Socken und Haargummis, wer weiß …

Anders ausgedrückt: Wir suchen gemeinsam die innere Triebkraft! Denn wenn wir ein Leben abseits unseres »Was will ich« führen, ist es offenbar ein Fehlen an Motivation, das uns davon abhält, die dauerhaft richtigen Entscheidungen für uns zu treffen.

 

Aber wo ist sie denn hin, unsere Motivation, unsere innere Triebkraft, wenn wir sie nicht für eine uns glücklich machende Haltung aufwenden können? Wovon wird sie aufgebraucht?

Möglicherweise von all den Dingen, die wir tun müssen. Und dann bleibt für die Dinge, die wir doch eigentlich wollen, eben zu wenig Schub übrig.

Ich finde, es ist höchste Zeit, dass wir uns diesen Schub dorthin holen, wo wir ihn wirklich brauchen und haben wollen. Für die Dinge, die wir eigentlich wollen sollten, weil sie gut für uns, für unser Leben, sind.

Ich arbeite seit über zehn Jahren als zertifizierte Trainerin für Unternehmen, Konzerne, Ministerien oder Gemeinden. In allererster Linie zu den Themen Schlagfertigkeit und Kommunikation. Beide Themen bringen aus meiner Sicht automatisch das Thema Resilienz mit sich. Die Kernfrage, die mir hier seit vielen Jahren branchenunabhängig begegnet, lautet: »Wie bekommen wir Menschen dazu, voller Leidenschaft ihren Job zu erledigen?« Und zwar nicht, weil das der Chef oder die Chefin sagt, sondern weil sie es selbst wollen.

Uns als Mama wäre doch auch sehr geholfen, wenn unsere Kinder ihre Zähne putzten, ohne dass wir wie ein Wachhund danebenstehen müssten, einfach, weil sie es selbst wollen.

Stellen Sie sich nur vor, wie unser Planet aussehen würde, wenn Menschen das »Richtige« täten, weil sie es selbst wollten!

 

Die Frage nach dem eigenen »Was will ich« halte ich für existenziell. Denn die Erkenntnis des eigenen Wollens ist Treibstoff für den inneren Motor. Und erst wenn ich den gefunden habe, wenn ich weiß, was ich will, kann ich mich der Frage des Wie widmen, also wie ich meinen Wunsch, mein Wollen auch umgesetzt bekomme.

Die Frage, was wir wollen, ist eine, die wir uns öfter im Leben stellen sollten, weil sich unsere Bedürfnisse in seinem Lauf durchaus verändern.

 

Aber Achtung: Wir suchen den Schub, die Motivation, die Triebkraft, nicht der Perfektion wegen. Ich möchte nicht, dass aus Ihnen eine perfekte Katja wird oder Sie in Zukunft megamotiviert sind, die Wäsche zu machen. Oder dafür, noch mehr Care-Arbeit, Sit-ups und Überstunden anzugehen.

Ich präsentiere Ihnen in diesem Buch Triebkraft-Modelle, Tricks und Impulse, damit Sie sich nach der Ultraschalluntersuchung vom Anfang des Buches wie folgt verhalten könnten: Sie gehen nach Hause und müssen natürlich auch warten. Diesen Teil der Geschichte können wir nicht beeinflussen. Sie brauchen aber keine hektischen Schwüre an eine höhere Macht abzusenden. Denn Ihnen geht Folgendes durch den Kopf: »Okay, das ist jetzt schwierig und doof, aber warten wir erst mal ab, was dabei herauskommt. Und bis hierhin habe ich ja alles so gemacht, wie ich es vorhatte. Selbst wenn es jetzt vorbei sein sollte – wovon ja erst mal nicht auszugehen ist –, war es bis hierhin doch ganz wundervoll. Ganz so, wie ich es haben wollte.«

Ziel dieses Buches ist es, dass Sie die Dinge, die Sie im Leben machen wollen, machen, und die, die Sie machen müssen, im besten Fall auch wollen. Beides aus eigener, treibender Kraft.

Triebkraft für …

Widmen wir uns nun dieser eigenen, treibenden Kraft – und zwar auf verschiedenen Ebenen.

… Dinge, die wir müssen

Ganz streng genommen müssen Sie natürlich nix. Außer sterben. Jeder Mensch hat das Recht auf Verwahrlosung. Sie könnten den ganzen Tag einfach liegen bleiben, nix tun und auf der Couch Probe sterben.

Ich gehe jedoch als Grundannahme nicht davon aus, dass Sie das wirklich anstreben. Immerhin sind Sie eine Leserin.

Gehen wir also von einem Leben aus, in dem Sie gewisse Verpflichtungen haben und eigenverantwortlich klarkommen wollen. Neben der Tatsache, dass Sie allein oder zu zweit für Ihren Lebensunterhalt aufkommen und darum vermutlich einer Tätigkeit nachgehen, stehen bei Ihnen vielleicht auch solche »Ich muss«-Punkte auf der Tagesordnung:

 

die Steuererklärung machen

den Müll rausbringen

zu Früherkennungsterminen

mich mit der Post beschäftigen

Strom- und Wasserzähler ablesen

Getränke besorgen

tanken

All so etwas eben.

 

Diese Liste kann mal länger, mal kürzer sein, je nachdem, wie Sie Ihr Leben leben, oder auch, in welcher Lebensphase Sie sind.

 

Vielleicht finden sich bei Ihnen auch Dinge in der »Ich muss«-Spalte wie:

meinen demenzkranken Vater pflegen

Nachsorgetermine wahrnehmen

Elternsprechtage überstehen

...

Kurzum: Viele der Dinge, die wir müssen, sind nicht so richtig lustig oder cool. Einige von ihnen erscheinen uns wie müßige Sisyphusarbeiten. Also, ich hasse es zum Beispiel, die Steuererklärung zu machen, und den Strom- und Wasserzähler abzulesen gehört auch nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.

Und bei Dingen, die uns keinen Spaß bereiten, neigen wir ganz gerne dazu, sie aufzuschieben. Das nennt man dann »Aufschieberitis« oder, wenn Sie mögen, etwas fachlich korrekter: »Prokrastination«.

… Dinge, die wir wollen

Noch verrückter ist es mit all den Punkten, die wir in der Theorie eigentlich wahnsinnig gerne machen würden und dennoch nicht tun. All das sind Punkte, von denen wir wissen, dass sie uns glücklich machen und uns guttun. Weil wir es selbst schon gefühlt haben oder weil wir es in einem Tutorial, einem Buch oder in einer App gesehen, gehört oder gelesen haben:

 

uns gesünder ernähren

mehr Sport treiben

weniger Stress haben

umweltbewusster handeln

sich sozial engagieren

die Sportschublade ordentlich halten

eigentlich alles ordentlicher halten

mehr lesen

öfter ins Museum gehen

mehr Zeit für Freunde und Freundinnen haben

eine Fremdsprache lernen

nicht so viel ins Handy schauen

Und, und, und …

 

Aus diesem Wollen kuratieren wir gerne eine Gute-Vorsätze-Liste, pünktlich zum ersten Januar. Modifiziert wird diese am fünften, bevor sie, perfekt bearbeitet, am zehnten Januar im Müll landet.

Warum?

Die Triebkraft, die wir für die Umsetzung der »Was will ich«-Liste brauchen, ist oftmals schon von den Dingen, die wir müssen, aufgebraucht: »Ich muss erst noch die Steuererklärung abgeben, da hab ich keine Zeit, laufen zu gehen!« Oder aber dadurch, dass wir uns zu sehr unter Druck setzen, rutscht ein Punkt von der »Was will ich«-Liste auf einmal auf die »Ich muss«-Liste.

Die eine Liste dient dann als Ausrede für die andere. Wie schade!

Was ich muss und was ich will

Fassen wir zusammen, was Sie mit mir an Ihrer Seite erreichen wollen:

dass Sie die Dinge auf Ihrer »Ich muss«-Liste anpacken und nicht vor sich herschieben (dass Sie ganz eventuell diese Dinge sogar manchmal gerne tun werden),

dass Sie voller Tatendrang an Ihre »Was will ich«-Liste herangehen und vielleicht noch Punkte ergänzen

und dass es Ihnen dabei vielleicht noch gelingt, Ihr erreichbares Umfeld zu inspirieren.

 

Sind Sie bereit? Dann bitte ich Sie an dieser Stelle, genau diese zwei Listen anzufertigen: eine »Ich muss«-Liste und eine »Was will ich«-Liste.

Gehen Sie dafür Ihren Tag Stück für Stück durch. Denn die meisten Dinge passieren völlig routiniert und werden Ihnen vielleicht erst dann bewusst.

Möglicherweise sind auch einige Ihrer Aufgaben gar nicht klar differenzierbar in »Was will ich« oder »Ich muss«, weil sie (hoffentlich) vieles von dem, was Sie müssen, auch wollen. Versuchen Sie trotzdem zu differenzieren. Helfen kann Ihnen dabei die einfach erscheinende Frage: »Muss ich das wirklich nur oder will ich es eigentlich auch?«

Die Listen müssen nicht binnen fünf Minuten fertig sein. Lassen Sie sich Zeit.

Ich muss …

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Was will ich …

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Für alle, die sich mit der »Was will ich«-Liste schwertun

Ich könnte mir vorstellen, dass Sie die »Ich muss«-Liste rasant ausgefüllt bekommen haben. Meist sind uns die Dinge, die wir tun müssen, sehr präsent. Oft fällt das Ausfüllen der »Was will ich«-Liste vielen von uns hingegen schwerer. Grund sind vor allem die damit verbundenen Sorgen, ob wir uns das überhaupt herausnehmen können, das Nicht-abschalten-Können, das ewige Rotieren im Kopf, das ihm jegliche Kapazität nimmt, sich überhaupt noch an Dinge erinnern zu können, die wir gern tun würden (wenn wir mal Zeit, Ruhe, Geld … hätten) …

Sollten auch Sie in diesem Modus feststecken, schauen Sie bitte einmal darauf, was Ihnen kurzfristig guttut. Nach welchen Momenten sagen Sie aus tiefstem Herzen: »Ach, das tat mir jetzt so richtig gut!«?

Momente/Dinge, die mir guttun:

 

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Und wenn Sie diese Momente gefunden haben, dann überlegen Sie, was Sie, und zwar nur Sie, dazu beigetragen haben, dass Sie sich so gefühlt haben.