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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 2,7, Universität Lüneburg (Bereich: Medien und Öffentlichkeitsarbeit), Veranstaltung: Dokumentarfilm, Sprache: Deutsch, Abstract: Was Wolfgang Grams und Alfred Herrhausen verbunden haben könnte, soll unter anderem Gegenstand der Untersuchungen dieser Arbeit sein. Indem Veiel zwei deutsche Biografien schildert, wird „Black Box BRD“ ein Film über die Gegenwart und die jüngste Vergangenheit der Bundesrepublik Deutschland. Ab-wechselnd werden die Lebensläufe, Charaktere, Vorstellungen und Ziele von Wolf-gang Grams und Alfred Herrhausen durch verschiedene Personen nacherzählt, so dass die Ereignisse anhand ihrer Biografien rekapitulierbar sind, allerdings ohne dass der Film die Ereignisse aufklären könnte und wollte. Es berichten sowohl die Eltern von Wolfgang Grams, seine politischen Weggefährten als auch die Witwe von Alfred Herrhausen und Topmanager der Deutschen Bank. Veiel, so heißt es in vielen Rezensionen, beurteile nicht, er stelle einfach gegenüber ohne zu werten. Durch die-se Präsentationsform erschließen sich dem Zuschauer zunehmend Parallelen in den zwei Lebensläufen, deren abruptes Ende jeweils durch einen gewaltsamen Tod kam. Veiel zeigt auf, dass die Thematik der Rote Armee Fraktion (RAF) scheinbar noch immer aktuell und keinesfalls überwunden ist. Leben doch die jeweiligen Angehöri-gen immerfort in ihrer persönlichen Tragödie und mit ungeklärten Umständen weiter. Denn eines zeigt der Film überdeutlich: Trotz der vergangenen Zeit ist kein Verges-sen eingekehrt. „Der Kampf ist vorbei, die Wunden sind offen“ heißt es bezeichnen-derweise schon auf dem Filmplakat. Der vielfach ausgezeichnete Film ist auch deshalb interessant, weil er für einen Do-kumentarfilm zahlreiche unterschiedliche Stilmittel aufweist. Schon zu Beginn mutet er durch die Kamerafahrt und die eingespielte Musik wie ein Spielfilm an, welches im Folgenden dadurch unterstützt wird, dass dem Zuschauer die Fragen des Regisseurs verwehrt bleiben. Im gesamten Film präsentieren sich die befragten Personen nur mit ihren Antworten. Darauf und auf die Verwendung von unterschiedlichen Materialen und filmischen Mitteln – Originalaufnahmen, nachgestellte Szenen, grobkörniges Su-per8-Material, Zeitlupe – soll in dieser Arbeit eingegangen werden. Es stellt sich daher die Frage, inwieweit im Genre Dokumentarfilm inszeniert werden kann, ohne dass der Film an der gewünschten Authentizität einbüßt. Veiel hat in vie-lerlei Hinsicht einen Film geschaffen, der Ambivalenzen hervorruft und sich an man-chen Stellen trügerisch präsentiert. Dem soll in dieser Ausarbeitung ein Teil der Auf-merksamkeit zukommen.
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