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Ein Anruf bei der Arbeit, der alles auf den Kopf stellt. Aber du bist weder ein Job, noch ist mit dir etwas so, wie ich es gewohnt bin. Du machst mich nervös, verwirrst mich, übernimmst die Führung und die Kontrolle. Ehe ich mich versehe, bin ich Beifahrer in einer Achterbahn der Sinne, der Gefühle und der Lust. Du darfst alles mit mir tun, aber bitte lass meine Hand nicht los! ***Siegerbuch des 12. Erotik-Schreibwettbewerbs auf Bookrix*** Motto: "Ein Sprung in unbekannte Gewässer"
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Völlig irritiert sitze ich in meiner Küche, halte mir die Hände vor meine Augen und erwarte Stille! Einige Minuten verdecke ich nun schon meine Augen und bin erschrocken. Was wäre, wenn es immer so wäre?
Ein ungutes, beklommenes, kein angenehmes Gefühl. Stille? Ich habe lange nicht so einen Lärm in den Ohren gehabt. Überall Geräusche. Und wie laut! Ich versuche auf meine Atmung zu achten und höre plötzlich Unmengen von Geräuschen. Die Stille nicht mehr zu greifen. Der Kühlschrank hört sich an wie ein Jet, der gerade startet. Der Regen prasselt an die Fenster. Draußen fährt die Müllabfuhr umher. Mein Schädel ist von einer Sekunde auf die andere zum Platzen gefüllt mit Eindrücken, Unwohlsein und mit einem Gefühl, das ich nicht wage zu benennen - Angst! Es ist tiefe, wirkliche Angst.
Ich merke, wie meine Hände feucht werden und sehe dein hübsches Gesicht vor mir, spüre, wie deine Lippen sanft meine berühren. Ich reiße verängstigt und heulend die Hände von meinem Gesicht und sitze fassungslos auf einem Stuhl in der Küche. Der verwirrendste Kuss meines Lebens ist nun zwei Stunden her. Ich bin so irritiert. Meine Gedanken zucken wie Blitze durch meinen Kopf. ‚Auf einmal keine Farben mehr? Den nächsten Schritt nur fühlen? Keine Sonnenstrahlen, einfach nichts mehr sehen? Aber wie soll ich mich nun fühlen? Betroffen? Ist Mitleid das Richtige?‘
Gestern früh klingelte mein Telefon im Büro. Ich konnte erst gar nichts mit deinem Namen anfangen, aber dann wusste ich genau, wer du warst. Die süße Frau mit dem komischen Freund von der WM- Finalparty meiner Nachbarn. Ich konnte mich auf einmal ganz genau an deine tollen Augen und deinen süßen Hintern erinnern - und an deinen Freund. Was für ein Arsch. Ließ sich schön volllaufen, hat sich kein Stück um dich gekümmert und hat nur rumgepöbelt.
Du wolltest Hilfe bei ein paar Veränderungen im Eingangsbereich deiner Wohnung. ‚Verstanden‘, aber was genau du vorhattest, wolltest du mir am Telefon nicht erzählen. Ob ich dich denn vor Ort beraten könne? Deine Stimme war sehr angenehm, gefühlvoll und irgendwie sehr vertraut. Wir hatten noch ein paar Minuten gesprochen und dann einen Termin für 16 Uhr an diesem Nachmittag vereinbart. Ich war gespannt. Irgendetwas stimmte doch da nicht. Aber ich freute mich darauf, dich wiederzusehen.
Als du mir die Tür geöffnet hast, und ich dir meine Hand zur Begrüßung anbot, wurde mir schlagartig klar, was hier nicht stimmte. Nicht stimmte für mich, denn du konntest mich nicht sehen. Du warst blind!
Ich schluckte und mir wurde schlagartig übel. Du konntest mich zwar nicht sehen, aber du hast gespürt, was in mir vorgehen musste. Du hast meine Hand genommen und süß gelächelt: „Es geht mir gut, und mit ein bisschen Geduld und lieben Menschen um mich herum ist bald wieder alles in Ordnung mit meinen Augen. Es war schlimm am Anfang, aber es hat auch seine positiven Seiten. Ich freue mich sehr, dass du hier bist.“
Der Grund, warum du gerne Veränderungen an der Schließanlage und deiner Haustür vornehmen möchtest, war nun klar. Türöffner mit Fingerabdruck und eine neue Freisprechanlage für die Eingangstür schlug ich vor.