Blood Empire: Zwei Vampir Schocker - Alfred Bekker - E-Book
SONDERANGEBOT

Blood Empire: Zwei Vampir Schocker E-Book

Alfred Bekker

0,0
4,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Zwei Romane aus der sechsbändigen Serie BLOOD EMPIRE von Alfred Bekker.
Rabenschwarz, blutig, grausam, zynisch – und so kalt wie eine Totengruft!
Die Welt wird von Vampiren aus dem Verborgenen beherrscht. Sie sind organisiert wie die Mafia und haben die Erde unter sich aufgeteilt. Der Vampirfürst von New York macht einen zwanzigjährigen Looser und Mafia-Schläger zum Vampir, denn er hat große Pläne mit ihm. Der junge Mann nennt sich daraufhin Chase Blood und wird der Mann fürs Grobe für seinen Herrn.
Ein Vampir als Vampirschlächter.
Aber das Blut der Sterblichen mundet ihm ebenfalls...

Dieses E-Book enthält die BLOOD EMPIRE-Romane BLUTIGE TRÄNEN und BISS ZUR UNSTERBLICHKEIT.



Coverentwurf: STEVE MAYER

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Alfred Bekker

Blood Empire: Zwei Vampir Schocker

Blutige Tränen/ Biss zur Unsterblichkeit

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Blutige Tränen

Alfred Bekker

Blood Empire -Blutige Tränen

Vampir-Saga

© 2001 und 2010 bei Alfred Bekker

www.AlfredBekker.de

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

 

***

 

Die New Vanguard Bar war eine exquisite Adresse in der 5th Avenue. Das Ambiente war ganz im Stil der Fünfziger gehalten. Signierte Portraits von Jazz-Größen wie Charlie Parker und Miles Davis zierten die Wände. Petra Brunstein ließ den Blick durch die Bar schweifen. Ein verhaltenes Lächeln spielte um ihre Lippen. Das seidene Kleid passte sich nahezu perfekt an den grazilen Körper der schönen Vampirin an.

"Kommen Sie!", sagte der grauhaarige Mann an ihrer Seite. Sein Blick wirkte eigenartig starr. Homer F. Jespers war einer der wichtigsten Galeristen und Kunstexperten von New York City. Seinem Einfluss in der Art-Scene verdankte Petra Brunstein unter anderem ihren Ruf als bedeutende Künstlerin. Bereitwillig ließ sie sich von Jespers zu einem der Separees führen. Der Mann, der dort vor seinem Drink saß, hatte langes, bis über die Schultern reichendes Haar, das zu einem Zopf zusammengefasst war. Er trug einen edlen, doppelreihigen Nadelstreifenanzug.

"Jean-Aristide! Mon amour!", stieß Petra hervor.

"Petra! Ich habe dir versprochen, dass ich zurückkehren werde!", erwiderte Comte Jean-Aristide Leroque.

"Ja", murmelte sie. "Am Tag von Radvanyis Ende!"

"Möge der Staub dieser dreihundertjährigen Mumie in alle Winde verstreut werden..."

*

Leroque erhob sich, um Petra den Stuhl zurechtzurücken. Der über zweihundert Jahre alte Vampir, der seit den Wirren der französischen Revolution zum Volk der Nacht gehörte, lächelte mild.

"Setz dich, Petra. Wir haben viel zu besprechen." Homer F. Jespers beachtete der aus altem französischem Kleinadel stammende Graf überhaupt nicht.

Petra wandte den Kopf in Richtung des Galeristen.

"Geh!!", forderte sie.

Jespers erwiderte ihren Blick auf fast schon stumpfsinnige Weise. Es war keinerlei Glanz in seinen Augen. Im Augenblick war er wie so oft eine willenlose Marionette. Für Petra war es ein Leichtes, den Willen eines Sterblichen zu brechen.

Aber im Moment schien das irgendwie nicht zu funktionieren. Jespers reagierte nicht auf ihren Befehl.

Und plötzlich spürte sie den inneren Widerstand, der ihr entgegenschlug. Eine Art mentale Mauer umgab das Bewusstsein des Galeristen. Das machte es ihr im Augenblick unmöglich, ihn so zu beeinflussen, wie sie es sonst mit großer Selbstverständlichkeit zu tun pflegte.

Petra begriff plötzlich.

Jean hat ihn in seiner Gewalt!, ging es ihr durch den Kopf. Seine mentale Kraft war immer größer gewesen als ihre. Und das würde wohl auch in alle Ewigkeit so bleiben.

Leroque wandte sich an Jespers.

"Ihre Anwesenheit ist tatsächlich nicht mehr vonnöten, Monsieur Jespers", erklärte er. "Sie können jetzt wirklich gehen!!" Die Aura purer Macht schwang in Leroques Stimme mit. Ein angenehmer Schauer überlief Petra bei ihrem Klang.

Jespers nickte leicht.

Sein Gesicht behielt den stumpfsinnigen Ausdruck.

"Ja, Herr", murmelte er, drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Separee.

"Er wird sich an nichts erinnern, Petra. Sei unbesorgt."

"Ich mache mir keine Sorgen, Jean. Du wirst schon an alles gedacht haben, so wie ich dich kenne."

"Selbst auf der Folter würde Jespers nicht einen Ton verraten", fuhr Leroque fort. "Er könnte es gar nicht..."

"Du warst schon immer ein Meister der Konditionierung, Jean."

"Mon amour, dieses Wort mag ich gar nicht. Es entstammt einer unromantischen Zeit...."

Petra hob die Augenbrauen, während sie sich setzte.

"So, wie würdest du so etwas denn bezeichnen?"

"Bien, parlons de... Überredungskunst! Drückt es das nicht auch aus, Petra?"

"Ein Meister des Wortes - wie immer!", hauchte Petra. Innerlich bewunderte sie Leroque.

Nach wie vor stellte es für ihn ein erhebliches Risiko dar, den Boden der Stadt New York zu betreten. Aber an Mut hatte es dem Grafen nie gemangelt. Leroque nahm Petras Hand.

"Petra, es wird sich viel ändern in New York... Die Tage von Radvanyis Herrschaft sind gezählt. Magnus von Björndal hat mich mit der Koordinierung des Angriffs auf Radvanyis Imperium beauftragt. Wir werden den Fürst zu dem machen, was er im Grunde seiner Seele schon seit hundert Jahren ist: einen Haufen übel riechenden Staub..." Leroques Augen glitzerten voller Leidenschaft. Petra wusste nicht so recht, ob diese Leidenschaft in erster Linie ihr oder seinem Plan galt. Aber darauf kam es auch gar nicht an.

"Ich bin so froh, dich wieder zu sehen, Chèri", hauchte sie. Ein beinahe mildes Lächeln spielte um seine Mundwinkel herum.

"Eine große Zukunft liegt vor uns, Petra! Ich gehe doch davon aus, dass du auf meiner Seite sein wirst..."

Petra zögerte einen Augenblick.

Ehe sie etwas erwidern konnte, sagte Leroque: "Du hast Angst vor Radvanyi, nicht wahr?"

"Er ist der mit Abstand mächtigste Vampir, den ich kenne."

"Seine Zeit ist um, Petra."

"Ja...", hauchte sie.

Das Selbstbewusstsein, das Leroque an den Tag legte, faszinierte sie. Schon damals, als sie ihm zum ersten Mal begegnet war, hatte sie gewusst, es mit jemand ganz besonderem zu tun zu haben...

"Als erstes werden meine Getreuen dafür sorgen, dass dieser dahergelaufene Prolet von der Bildfläche verschwindet, den unser seniler Fürst in seiner sichtlich nachlassenden Weisheit zu seinem Stellvertreter machte..."

"Chase!", stieß Petra hervor.

"Ich nehme nicht an, dass du ihm eine Träne nachweinen wirst, Petra."

"Höchstens Freudentränen, Jean."

*

Zur gleichen Zeit: Irgendwo in der South Bronx...

Chase bremste mit seiner Harley. Die Reifen quietschten etwas. Er ließ

noch mal den Motor gehörig aufbrüllen und sah sich um. Eine verlassene Straße lag vor ihm. Neben umgestürzten Mülleimern standen vor sich hinrostende Autowracks. Wer hier seinen Wagen länger als zehn Minuten abstellte, musste befürchten, ihn bei der Rückkehr ausgeschlachtet vorzufinden.

Dem konnte man nur entgehen, wenn man einen guten Draht zu den MEAN

DEVVILS hatte, der vorherrschenden Gang in diesem Gebiet. MEAN DEVVILS mit Doppel-V in der Mitte.

Wenigstens das ist cool an der Truppe!, dachte Chase.

"Heh, ihr Wichser, wo seid ihr?", rief Chase und betätigte die Hupe seiner Harley.

Als er die schattenhaften Gestalten zwischen den Häusern hervorkommen sah, drehte er den Motor ab und stieg vom Bock. Er stellte sich breitbeinig neben seiner Maschine auf. Was das Outfit anging, so passte Chase ziemlich gut zu den Gang-Typen, die jetzt vom Licht einer der wenigen noch funktionierenden Straßenlaternen angeleuchtet wurden. Lederjacke, Nietenhandschuhe und Jeans - das trugen auch sie.

Die Kerle waren gut bewaffnet.

Chase sah ein paar Pump Action-Gewehre, Uzi-MPis und automatische Pistolen. Dazu natürlich jede Menge Totschläger, Wurfsterne und Schlagringe. Der Typ, der seinem Gehabe nach der Anführer war, trug ein rotes Piratentuch und spielte mit einem Springmesser herum. Immer wieder ließ er die Klinge herausschnellen und wieder einschnappen.

Sein Name war Kelly Gonzalez. Er und seine MEAN DEVVILS

beherrschten den Crack-Handel in der Gegend. Außerdem stand eine Reihe von weiteren Gangs unter Gonzalez' Einfluss.

"Was willst du von uns, Chase? Warum dieser plötzlich anberaumte Termin an diesem ungastlichen Ort?"

Chase hob die Augenbrauen. "Dass es hier so Scheiße aussieht, liegt ja wohl an euch. Ihr könntet wirklich ein bisschen mehr aus eurem Viertel machen..."

"Hey Mann, Chase Blood! Hombre, was ist los mit dir? Bist du jetzt unter die Spießer gegangen oder was soll ich davon halten?" Kelly Gonzales spuckte aus und begann damit, sich mit der Spitze des Springmessers die Fingernägel zu maniküren. Er grinste. "Man könnte fast denken, du wärst schon ein alter Sack von über vierzig oder so was..."

Der will wohl wissen, wie weit er gehen kann, dachte Chase. Na gut, das kann er haben! Ein paar schwache Sterbliche vermöbeln, fordert zwar nicht gerade meinen sportlichen Ehrgeiz heraus, aber man kommt nicht aus der Übung!

Aber vorher brauchte Chase noch ein paar Auskünfte von Gonzales.

"Hört mal, Jungs, ihr wolltet euch doch melden, wenn dieser Franzose aus Philadelphia wieder auftauchen sollte!", sagte Chase. Er bemerkte, wie die Gang-Typen einen Halbkreis um ihn herum zu bilden begannen. Insgesamt ein Dutzend Mann. Scheiße, ohne einige Bleikugeln im Leib werde ich aus der Sache wohl nicht rauskommen, dachte er. Die kleinkalibrigen Geschosse der Uzis waren nicht so schlimm. Nicht mehr als Nadelstiche, wenn auch sehr unangenehm.

Übler waren schon die großkalibrigen Pump Action-Gewehre, die die MEAN DEVVILS wohl bei den Cops erbeutet hatten.

Auf ein Loch im Bauch hatte Chase nun wirklich keinen Bock. Er trat auf den Gang-Leader zu, war nur noch etwa einen Meter von ihm entfernt.

"Na los, spuck schon aus, was euch der Franzose erzählt hat! Ich weiß

nämlich aus sicherer Quelle, dass er hier war. Und eigentlich hattet ihr mir versprochen, mich sofort zu verständigen..."

"Hombre! Que va! Immer cool bleiben, ja? Wir sind nicht deine Angestellten, comprendido?"

"Ach, nein?"

"Wenn du es genau wissen willst: Der Lackaffe hat uns ein Angebot gemacht, das bedeutend besser ist, als das, was du uns bisher bieten konntest, Blood!"

"Und da denkt ihr Idioten, ihr könnt einfach so die Seiten wechseln und euch unsere Abmachungen..."

"...sonst wo hinschieben!", vollendete Gonzalez Chases Satz. "Si, hombre!

Genau so haben wir uns das gedacht!"

Jetzt mischte sich plötzlich einer der anderen MEAN DEVVILS in das Gespräch ein.

Chase sah aus den Augenwinkeln heraus, dass der Typ sich seiner Harley genähert hatte und jetzt an den Armaturen herumfingerte.

"Geiles Teil!", meinte er.

Chase riss seine Schrotpistole hervor.

Ungefähr drei Meter stand der Typ an der Harley von ihm entfernt. Also eine ideale Distanz. Chase feuerte. Als der Kerl zu Boden ging, hatte er kein Gesicht mehr.

Gonzalez' Messerklinge zuckte hervor.

Chase riss den Lauf der Schrotpistole herum.

Er richtete ihn auf den Hals seines Gegenübers.

Gonzalez erstarrte.

Seine Leute luden ihre Waffen durch. Es herrschte ein angespanntes Patt.

"Verzieht euch!", rief Chase. "Ich würde gerne mal ein paar Takte mit eurem Anführer unter vier Augen reden."

"Der Kerl spinnt!", rief eines der Gang-Mitglieder mit einem fassungslosen Blick auf seinen toten Kumpanen neben der Harley. "Er hat Tonto einfach über den Haufen geschossen!"

"Das könnt ihr alle haben", sagte Chase.

"Dieser Mistkerl leidet wohl etwas unter Selbstüberschätzung!", mischte sich einer der anderen ein.

Er zog eine Automatik mit aufgesetzter Laserzielerfassung unter der Lederjacke hervor.

"Los, pfeif deine Leute zurück, Gonzales!"

"Leck mich doch!", knurrte dieser. Er schlug Chases Hand mit aller Kraft zur Seite, holte zu einem mörderischen Stoß mit dem Springmesser aus. Chases Schrotpistole ging los. Die Ladung schoss ins Leere.

Aber das Messer erwischte Chase am Bauch.

Die halbe Klinge stieß Gonzalez Chase in den Körper hinein. Dann traf den Gang-Anführer ein hammerharter Schlag, den Chase mit der Schrotpistole ausführte.

Der Lauf traf den Kopf des Anführers.

Gonzalez konnte nicht einmal mehr schreien, so schnell ging das. Er sackte zu Boden, blieb reglos und in eigenartig verrenkter Haltung liegen.

"Mann, tut das weh!", rief Chase ärgerlich. "Mein Bauch!" Gonzalez hielt das Messer noch immer umklammert. Während er fiel, hatte er es festgehalten und so aus Chases Bauch herausgerissen. Das hatte die Sache nur noch schlimmer gemacht.

Chases T-Shirt verfärbte sich rot.

Der Vampir presste eine Hand gegen seinen Leib.

Rot rann es ihm zwischen den Fingern hindurch.

Zu spät sah Chase den Laserpunkt durch die Luft tanzen. Ein Projektil erwischte ihn eine Handbreit unterhalb des Halses. Ein Ruck ging durch seinen Körper, als die Kugel ihm zwischen den Rippen hindurchfetzte.

"Ah!"

Chase schrie auf, halb vor Wut, halb vor Schmerz.

Die Augen der Gang-Leute waren auf ihn gerichtet. Sie warteten darauf, dass er zu Boden ging und verblutete. Chase konzentrierte derweil seine gesamte Willenskraft darauf, die Wunden zumindest notdürftig zu schließen. Leroque, dieser Hund... Er versuchte sich im Auftrag des Vampirherrn von Philadelphia hier breit zu machen und Einfluss auf die örtlichen Crack-Gangs und verschiedene Syndikatsbosse zu gewinnen.

Sie alle waren dem Fürst bisher treu ergeben gewesen.

Aber Leroque, der Renegat, der vor drei Jahren zum schlimmsten Feind des Fürsten übergelaufen war, hatte seine besonderen Methoden der Überredungskunst.

Ein kurzer Blick von ihm in die Augen eines Sterblichen reichte, um dessen Willen vollkommen zu brechen. Vielleicht glaubte dieser sterbliche Gauner dann, dass er sich des Geldes wegen auf die Seite des Grafen schlug. Aber damit hatte das in der Regel nur in zweiter Linie etwas zu tun.

"Verdammter Mist, was ist denn mit dem da?", rief einer der Kerle. Er ließ seine Uzi losknattern.

Chase bekam ein paar der kleinkalibrigen Projektile ab. Allein auf Grund der großen Anzahl an Treffern wäre diese Garbe für jeden Sterblichen tödlich gewesen. Schrot hatte eine ähnliche Wirkung. Viele gleichzeitige Treffer verursachten einen Schock, der augenblicklich zum Herzstillstand führte. Aber Chases Herz schlug schon seit über zwanzig Jahren nicht mehr. Chase ließ die Schrotpistole fallen, riss stattdessen sein Gurka-Hiebmesser hervor.

Die Gang-Leute starrten ihn einige Augenblicke lang völlig fassungslos an. Chase nutzte ihre Verwirrung gnadenlos aus. Keiner dieser GangMitglieder wusste von der Existenz des Vampirvolks. Alles, was ihnen bekannt gewesen war, hatte mit der Tatsache zu tun, dass Chase im Auftrag eines sehr mächtigen Mannes tätig war, der im Big Apple die Unterwelt und noch einiges andere beherrschte.

Chase schnellte vor. Eine weitere Kugel streifte ihn an der Schulter. Dann hatte er den Ersten der Männer erreichte.

Er bog ihm den Waffenarm mit der Uzi zur Seite. Die Waffe knatterte los, die Kugeln stanzten kleine Brocken aus dem Asphalt heraus. Ein schneller Schnitt und das Blut spritzte nur so aus der Kehle des Sterblichen heraus.

Chase verzog angewidert das Gesicht.

So etwas würde ich nicht mal trinken, wenn du der letzte Sterbliche auf der Welt wärst, du Bastard!, durchzuckte es ihn.

Der Typ mit der Laserpointer-Pistole zielte auf Chase. Blutrot tanzte der Laserstrahl durch die Nacht.

Der Schuss krachte, während Chase sich in der Vorwärtsbewegung befand. Das Projektil traf ihn am Kopf, streifte über seine Stirn und zog eine blutige Spur.

Chase schrie auf.

Ein wuchtiger Tritt ging in Richtung des Schützen.

Aber Chase war kein ausgebildeter Kampfsportler.

Nur ein Teil der ungeheueren, übermenschlichen Kraft, die Chase in diesen Tritt hineingelegt hatte, erwischte seinen Gegner auch. Aber diese Kraft reichte aus, um ihn so zu treffen, dass er nicht wieder aufstand. Die Anderen wichen jetzt zurück.

"Scheiße, worauf haben wir uns da nur eingelassen!"

"Der muss 'ne Kevlaer-Weste oder so etwas tragen!"

"Ziel auf den Kopf, du Arsch!"

Ein Wurfstern zischte durch die Dunkelheit. Chase sah ihn im letzten Augenblick kommen, hob den Arm und lenkte die Waffe zur Seite. Erneute Bleitreffer ließen Chase zucken, hielten ihn kurz auf. Aber er stürzte weiter vorwärts, um den Nächsten von Gonzales' Männern zu packen. Chase schlug ihm die Waffe aus der Hand, packte ihn dann und schleuderte ihn im hohen Bogen zur Seite. Die Wucht war derart immens, dass der Mann hart gegen die nächste Hauswand prallte. Aus Ohren und Mund blutend rutschte der Sterbliche an der Brownstone-Fassade hinunter und zog eine dunkelrote Spur hinter sich her. Dass sein Rückgrat gebrochen war, war wohl noch eines seiner kleineren Probleme, - mit starren Augen saß er da, wie ein Zuschauer des weiteren Geschehens.

"Na kommt schon, ihr Großkotze, habt ihr gar keinen Mumm mehr?", rief Chase.

"Mann, so was habe ich noch nie gesehen!", stieß einer der Typen fast ehrfürchtig hervor. Er stolperte davon, trat dabei scheppernd gegen eine der umgestoßenen Mülltonnen.

Er schrie, als eine große, graue und ziemlich fette Ratte aus dem Mülleimer heraus stob.

Chase bückte sich nach einer am Boden liegenden Waffe. Es war eine Uzi.

Er legte sie an und feuerte.

Mehr als dreißig Schuss in der Sekunde konnte so ein Ding ausspucken. Chase drückte ab, ließ die Waffe immer wieder losknattern. Einen der Flüchtenden traf er. Die Anderen waren nach wenigen Augenblicken in der Dunkelheit zwischen den verfallenen Häusern verschwunden. Chase Blood stand schließlich allein da. Cool, dachte er. Mein persönliches High Noon habe ich für heute Nacht wohl hinter mir. Da kann ja nichts mehr schief gehen...

Chase hatte keine Lust, die Flüchtenden zu verfolgen, obwohl er sie auf Grund seiner Schnelligkeit mit großer Sicherheit eingeholt hätte. Er hatte gezeigt, dass die Herrschaft seines Herrn noch keineswegs vor dem Ende stand.

Mochte Leroque ihnen mit Hilfe seiner hypnotischen Kräfte auch das Gegenteil eingetrichtert haben.

Chase ging zurück, hob seine Schrotpistole auf und schob frische Patronen in die beiden Läufe. Man musste immer auf der Hut sein. Ein paar Kugeln zischten noch in Chases Richtung.

Eine ratschte an seiner Schulter entlang, riss ihm die Lederjacke auf. Die Wunde, die der Streifschuss verursachte, war nicht weiter schlimm. Innerhalb von Augenblicken schloss sie sich wieder. Nur mit der Lederjacke war das nicht so leicht. Petra wird wieder sagen, dass ich wie ein Penner herumlaufe!, dachte Chase leicht amüsiert.

Doch das Lächeln um seine Mundwinkel gefror.

Ein halbes Dutzend Fledermäuse tauchten plötzlich auf. Sie mussten zwischen den ruinenhaften Häusern gewartet haben.

Möglicherweise hatte einer der Gang-Mitglieder sie aufgescheucht. In den verlassenen Häusern mit den zum Großteil zerstörten Fensterscheiben hatten diese Tiere ideale Nistplätze. Kein Wunder, dass es hier nur so von ihnen wimmelte.

Der Schlag ihrer Flügel drang durch das Rauschen, das vom nahen Expressway herrührte.

Eines der Tiere hob sich sehr deutlich gegen das Licht einer flackernden Straßenlaterne ab.

Die ungewöhnliche Größe war es, die Chase stutzig machte. Er spannte den Hahn seiner Schrotpistole.

Die Fledermäuse landeten. Sie bildeten dabei einen Kreis um Chase herum. Noch bevor sie den Boden berührten, begannen sie sich zu verwandeln. Ihr Körpervolumen wuchs an. Aus ihren Flügeln wurden lange, bis zu den Knien reichende Ledermäntel. Die nagetierähnlichen Gesichter wurden zu bleichen, mumienhaft wirkenden Antlitzen von Menschen.

Nur in ihren Gesichtszügen unterschieden sie sich. Ihr Outfit ließ sie sehr ähnlich erscheinen. Unter den Ledermänteln trugen sie blutrote T-Shirts und eng anliegende Lederhosen. Jeder von ihnen war mit einer monströsen, doppelschneidigen Streitaxt ausgerüstet, die er in einem Futteral aufbewahrte, das über den Rücken geschnallt war.

Am Gürtel hingen verschiedene Messer, Wurfsterne und Schleudern. Einige von ihnen bleckten die Zähne wie Raubtiere, knurrten leise dabei. Das Vampirgebiss wurde dabei sichtbar. Ihren Gesichtern haftete dann kaum noch etwas Menschliches an.

Scheiße! Björndal-Vampire aus Philadelphia!, durchzuckte es Chase. Eigentlich habe ich ja nichts dagegen, mal wieder ein paar von denen abzumurksen, aber müssen es gleich so viele sein?

Leroque hatte also die Gang der MEAN DEVVILS nur benutzt, um ihm eine Falle zu stellen. Na schön, dachte Chase. Werde ich die Anzahl deiner Schergen eben etwas dezimieren!

Etwas Sorgen machte Chase nur die Tatsache, dass drei der PhiladelphiaVampire Mini-Armbrüste in der Hand trugen. Sie waren einhändig abzuschießen und mit Holzpflöcken anstatt von Stahlbolzen geladen. Die Durchschlagskraft war zwar längst nicht so hoch, wie bei größeren Standard-Modellen, reichte jedoch vollkommen aus, um das welke Fleisch eines Untoten zu durchbohren, Rippen zu zerschmettern und bis zum Herzen eines Vampirs vorzudringen...

Einen der drei Armbrustschützen kann ich sofort mit der Schrotpistole ausschalten, aber die beiden Anderen... Chase überlegte. Selbst wenn er sehr schnell war, konnte er höchstens noch einen Zweiten erwischen, bevor dann der Dritte ihm seinen Pflock ins Herz jagte.

Von den anderen ganz abgesehen, die nur darauf warteten, Chase mit ihren monströsen Äxten geradezu zerstückeln zu können.

Ein Schrei gellte durch die Nacht.

Er kam aus den Schatten zwischen den Häusern.

Offenbar war irgendetwas mit einem der MEAN DEVVILS geschehen. Eine Gestalt hob sich als dunkler Umriss ab, kam dann mit gemessenen Schritten näher. Es musste sich um einen Hünen handeln. Mindestens 2 Meter zwanzig, schätzte Chase.

Er hielt etwas in seiner Hand.

Jemanden...

Der Hüne trat ins Licht.

Er trug die grün gefleckte Hose eines GI-Kampfanzugs und ein ärmelloses T-Shirt. Am Gürtel hing ein Arsenal an verschiedenen Hieb-und Stichwaffen. Über der Schulter trug er eine Bazooka.

Der Hüne grinste.

Blut troff von seinen Vampirzähnen.

Blut, dass offenbar von dem Mann stammte, dessen erschlafften Körper er fast lässig mit der Linken trug. Seine gewaltige Pranke hatte sich um die Kehle des Mannes gelegt. Ein MEAN DEVVIL, wie Chase gleich erkannte. Der Riese ließ einen Schlürflaut hören, leckte sich das Blut von den Lippen. Dann nahm er den MEAN DEVVIL näher zu sich heran, schlug noch mal seine Zähne in den Hals seines Opfers, dessen Beine dabei wie bei einem Gehenkten hin und her baumelten.

Der Riese trank, schlürfte noch mal.

Dann warf er den MEAN DEVVIL weg wie eine geleerte Bierdose. Der Körper des Gang-Mitgliedes schlug gegen eine Haus-wand, rutschte daran zu Boden und zog dabei eine blutige Schmierspur hinter sich her. Mit dem Unterarm wischte sich der Riese das Blut von den Lippen. Er fixierte Chase mit seinem Blick.

"Das ist also der berühmte Chase Blood - der Stellvertreter des Fürsten!", tönte er und lachte heiser. "Ich wollte dich immer schon mal kennen lernen, Kleiner!"

"Ach, ja?", erwidere Chase skeptisch. Dabei behielt er vor allem die Kerle mit ihren Ein-Hand-Armbrüsten im Auge.

Zweifellos war der Riese der Boss dieser Gruppe.

Ein Zeichen von ihm und das Gemetzel ging los.

Chase hatte allerdings nicht die Absicht, dabei als Staubsauger-Futter zu enden.

"Wer bist du denn? Der Kampfhund des Grafen?", rief Chase.

"Ah, du möchtest wissen, wer dich vernichtet!" Der Riese lachte heiser, näherte sich. "Der Graf ist heute noch ziemlich sauer darüber, wie er damals aus New York fortgejagt wurde!"

"So weit ich mich erinnere, ist er aus freien Stücken verschwunden."

"Um seiner Vernichtung zuvorzukommen!"

"Der Fürst mag es nun mal nicht, wenn man ihn hintergeht. Dürfte bei euch in Philadelphia doch wohl dasselbe sein!"

Der Riese nickte.

"Worauf warten wir noch, Butcher?", wandte sich jetzt einer der Fledermaus-Vampire an seinen Herrn und Meister. "Warum machen wir nicht kurzen Prozess mit dem Schweinehund?"

"Claro, Leute. Aber tut mir einen Gefallen: Lasst ihn ein bisschen leiden!

Der Graf wünscht das so."

"Warum ist Leroque nicht selbst hier!", fragte Chase. "Ist er zu feige, um sich mir selbst zu stellen?"

Butcher, der Riese, lächelte dünn.

"Ich würde sagen, er ist aus privaten Gründen verhindert", meinte er dann. Sein Lächeln verwandelte sich dabei in ein dreckiges Grinsen. Einige Augenblicke lang herrschte angespanntes Schweigen. Butcher nahm die Bazooka von der Schulter und machte sie abschussbereit.

"Für alle Fälle, Chase!", knurrte er.

"Es rührt mich, wie viel Vertrauen du in deine Leute setzt!"

"Sicher ist sicher!", knurrte er. "Los, nietet ihn um!"

*

Chase duckte sich und feuerte dabei die Schrotpistole ab. Einen der Ein-Hand-Armbrustschützen erwischte die volle Ladung, noch ehe er seine Waffe abdrücken konnte.

Die beiden anderen Armbrustschützen ließen ihre Pflockgeschosse beinahe im selben Moment loszischen.

Einer der Pflöcke sauste dicht an Chases Kopf vorbei, fuhr dann einem der anderen Fledermaus-Vampire in den Oberschenkel. Schreiend griff dieser sich ans Bein, umfasste den Pflock und verwandelte sich dabei teilweise zur Fledermaus zurück.

Der Pflock von der anderen Seite erwischte Chase an der Schulter, drang mehrere Zentimeter tief ein. Die Wucht, mit der dieses Geschoss ihn traf, sorgte dafür, dass Chase zu Boden ging.

Der Schmerz, denn der Pflock in seiner Schulter verursachte war höllisch. Chase biss die Zähne zusammen, zog sich dann mit einer schnellen Bewegung den Pflock aus der Schulter.

Schon riss einer der Fledermaus-Vampire seine monströse Streitaxt aus dem Futteral und stürzte sich mit heiserem Schrei auf den Lippen in Chases Richtung.

Chase sah ihn über sich.

Die Axt sauste nieder.

Chase drehte sich herum, die messerscharfe Stahlklinge klirrte auf den Asphalt. Funken sprühten. Chase riss die Schrotpistole hoch und feuerte seinem Gegner die volle Ladung ins Gesicht. Der Fledermaus-Vampir schrie. Chase rappelte sich auf, war mit für ihn ungewohnter Schnelligkeit wieder auf den Beinen.

Einer der Armbrustschützen hatte nachgeladen, hob die Waffe. Chase packte den vom Schrotschuss getroffenen Vampir und riss ihn herum, so dass dessen Körper eine Art Schutzschild bildete. Der Pflock drang unterhalb des Schulterblatts ein.

Genau in Herzhöhe bohrte er sich in das untote Fleisch hinein. Blut spritzte. Der Vampir wurde innerhalb von Sekundenbruchteilen zu einem fauligen Leichnam. Chase ließ ihn los, stieß ihn von sich. Der Leichnam hatte noch nicht den Erdboden erreicht, da viel ihm schon der Kopf von den Schultern. Die Halswirbel zerbröselten als wären sie aus porösem Gips. Wahrscheinlich war er in ziemlich jungen Jahren zum Vampir gemacht worden und würde daher vielleicht sogar noch einige Minuten lang vor sich hin rotten, ehe er zu Staub geworden war.

Schon schwang der nächste Gegner seine Axt, ließ sie wie einen Propeller über dem Kopf kreisen und stürmte auf Chase zu.

Gleichzeitig griff ein zweiter von hinten an.

Chase riss sein Hiebmesser heraus, duckte sich dann unter dem Schlag seines Gegenübers weg.

Haarscharf sauste das Beil an seinem Kopf vorbei.

Geduckt stieß Chase mit dem Hiebmesser zu.

Die vorne gebogene Klinge des Gurka-Messers war keine Stichwaffe und so drang das Metall trotz der enormen Kraft, die Chase in diesen Stoß

hineingelegt hatte, nur wenige Zentimeter in den Körper seines Gegners ein. Der Philadelphia-Vampir schrie auf.

Chase versetzte ihm einen wuchtigen Tritt.

Sein Gegner taumelte zurück, wirbelte mit der Axt herum und hielt Chase so auf Distanz. Gleichzeitig presste er eine Hand gegen die Wunde an seinem Bauch.

Chase wollte nachsetzen, wurde aber von hinten attackiert. Im letzten Moment sah er aus den Augenwinkeln heraus das nieder sausende Beil. Er wich zur Seite. Die Klinge verfehlte ihn ganz knapp, sauste auf den Asphalt. Chase ließ das Hiebmesser seitwärts durch die Luft sausen, trennte seinem Gegner den rechten Arm dabei ab. Zusammen mit der Axt fiel der abgetrennte Arm zu Boden. Ein übler Geruch verbreitete sich, als der Arm im Schnellgang verrottete und schließlich zu Staub wurde. Schreiend wich der Philadelphia-Vampir zurück, starrte einige Sekundenlang auf seinen Armstumpf. Sein Vampir-Blut schoss nur so heraus.

"So eine Sauerei!", rief Chase. "Denk doch mal an die Umwelt! Meinst du, es wäre toll, wenn irgendein Straßenköter dein Blut vom Asphalt schleckt und zum Vampir wird?"

Chase bückte sich, hob die Axt seines Gegners auf.

Das Hiebmesser steckte er weg.

Ein weiterer Angreifer näherte sich, schleuderte einen Wurfstern. Chase duckte sich. Der Wurfstern pfiff über ihn hinweg. Dann riss er die Axt hoch, um den Angriff seines Gegners abzuwehren. Dieser wirbelte ebenfalls mit seiner Streitaxt herum.

Die beiden Klingen trafen mit ungeheurer Wucht aufeinander. Funken sprühten.

Chase war etwas schneller, als er zum erneuten Hieb ausholte. Seine Axt trennte dem Gegner den Kopf vom Rumpf.

Wie eine Bowling-Kugel rollte der Kopf über den Asphalt, dem riesigen Butcher direkt vor die Füße.

Chase wirbelte herum, erledigte nun auch den Fledermaus-Vampir, dem er bereits den Arm abgeschlagen hatte endgültig. Mit einem Axthieb zerteilte er ihn von oben bis unten. Die beiden Hälften stützten sich noch ein paar Sekunden lang, bis Chase mit einem weiteren Hieb auch ihm den Kopf herunterschlug.

"Cool, Schädel-Golf!", meinte er. "Da könnte ich mich dran gewöhnen!" Butcher stieß einen grimmigen Knurrlaut aus.

"Geht!!" rief er. "Ihr Flaschen..." Chase spürte, dass sein Gegner über hypnotische Kräfte verfügte. Ein mentaler Druck lastete auf seinem Bewusstsein. Aber offensichtlich waren die Kräfte des Riesen bei weitem nicht stark genug, um Chases Willen wirklich brechen zu können.

Die Fledermaus-Vampire, die Chase bislang noch verschont hatte, nahmen kreischend ihre Tiergestalt an.

Einer schoss vorher noch schnell einen Pflock in Chases Richtung. Aber der war viel zu hastig gezielt.

Das Holzgeschoss ging daneben.

Chase wünschte sich in diesem Augenblick, seine geladene Schrotpistole in der Hand zu haben, um wenigstens noch eine der davonfliegenden, ziemlich fetten Fledermäuse erwischen zu können.

Doch jetzt hatte er es mit Butcher zu tun.

Der zielte mit seiner Bazooka auf Chase.

Feuerte.

Ein Hechtsprung zur Seite rettete Chase knapp vor der panzerbrechenden Explosivwaffe.

Chase kam sehr hart auf. Er rappelte sich auf. Zum Glück war eine Bazooka nicht so schnell nachzuladen.

Chase schleuderte Butcher die Axt entgegen, die er einem der FledermausVampire abgenommen hatte. Alle Kraft legte er in diesen Wurf hinein. Und die reichte für gewöhnlich sogar aus, um einen Kleinwagen von einer halben Tonne zu heben.

Die doppelschneidige Axt wirbelte Butcher entgegen.

Der Riese war groß und stark, vermutlich Chase sogar an Kraft weit überlegen.

Aber er war auch ein wenig schwerfällig.

Ehe er reagieren konnte, hatte sich die Klinge der Axt in seine Brust gesenkt.

Leider rechts - und nicht dort, wo sich das Herz befand. Blut spritzte.

Der riesenhafte Butcher wankte leicht. Chase blickte sich um, auf der Suche nach einer Waffe, mit der er Butcher den Rest geben konnte. Sein vergleichsweise winziges Hiebmesser erschien ihm dazu nicht so recht geeignet zu sein.

Butcher stöhnte auf.

Ein gutes Zeichen, dachte Chase. Der braucht einige Zeit, um sich von diesem Schlag zu erholen.

Chase suchte seine Schrotpistole, fand sie schließlich auch auf dem Asphalt. Er griff in die Tasche seiner Lederjacke, holte zwei frische Patronen heraus, um sie nachzuladen.

"Damit blas ich dir den Kopf weg, du verfluchter Bastard!"!, knurrte er.

"Glück für dich, dass mein Boss mir keine Order gegeben hat, dich lange leiden zu lassen..."

Butcher war nicht in der Lage zu antworten.

Er öffnete den Mund.

Blut rann ihm zwischen den langen Zähnen hindurch.

Diesmal allerdings war es sein eigenes.

Er griff zu dem langen Dolch, der ihm vom Gürtel hing, riss ihn hervor und schleuderte ihn in Chases Richtung.

Chase wehrte den Dolch mit dem Arm ab. Er ritzte sich dabei die Hand.

"Hey, du Arsch, das tut weh!"

Chase trat auf den wie erstarrt dastehenden Butcher zu, zielte mit der Schrotpistole auf dessen Kopf.

Butcher schloss die Augen.

Er schien sich zu konzentrieren.