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**Nichts sticht tiefer ins Herz als die Dornen der Rose…** Briar soll ihren Vater an den Königshof begleiten und ahnt nicht, dass sie dort mehr erwartet als die höfischen Zwänge und der rauschende Ball anlässlich ihres sechzehnten Geburtstags. Ein ungebetener Gast taucht bei dem großen Fest auf: jene Fee, die vor zwanzig Jahren von der Schwester der Königin ihrer Macht beraubt und in einen magischen Schlaf gelegt wurde. Erweckt durch einen verzauberten Kuss schwört sie Rache und belegt Briar mit einem Fluch. Sie soll sich an einer Rosendorne stechen und auf ewig schlafen. Briars einzige Hoffnung ist Thorn, der Erbe einer kleinen unscheinbaren Baronie. Er will die Fee besiegen, doch diese hat ihn schon einmal in ihren Bann gezogen und ihm einen folgenschweren Kuss geraubt… Frei nach dem bekannten Märchen der Brüder Grimm »Dornröschen«. //Alle Bände der märchenhaften Fantasy-Reihe: -- Schneeweiße Rose. Der verwunschene Prinz (Rosenmärchen 1) -- Blutrote Dornen. Der verzauberte Kuss (Rosenmärchen 2)// Alle Bände der Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden und haben ein abgeschlossenes Ende. //Weitere Märchen der erfolgreichen Autorin Jennifer Alice Jager: -- Sinabell. Zeit der Magie -- Being Beastly. Der Fluch der Schönheit -- Secret Woods 1: Das Reh der Baronesse -- Secret Woods 2: Die Schleiereule des Prinzen -- Prinzessin Fantaghiro. Im Bann der Weißen Wälder//
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Jennifer Alice Jager
Blutrote Dornen. Der verzauberte Kuss (Rosenmärchen 2)
**Nichts sticht tiefer ins Herz als die Dornen der Rose …** Briar soll ihren Vater an den Königshof begleiten und ahnt nicht, dass sie dort mehr erwartet als die höfischen Zwänge und der rauschende Ball anlässlich ihres sechzehnten Geburtstags. Ein ungebetener Gast taucht bei dem großen Fest auf: jene Fee, die vor zwanzig Jahren von der Schwester der Königin ihrer Macht beraubt und in einen magischen Schlaf gelegt wurde. Erweckt durch einen verzauberten Kuss schwört sie Rache und belegt Briar mit einem Fluch. Sie soll sich an einer Rosendorne stechen und auf ewig schlafen. Briars einzige Hoffnung ist Thorn, der Erbe einer kleinen unscheinbaren Baronie. Er will die Fee besiegen, doch diese hat ihn schon einmal in ihren Bann gezogen und ihm einen folgenschweren Kuss geraubt …
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Vita
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© privat
Jennifer Alice Jager begann ihre schriftstellerische Laufbahn 2014. Nach ihrem Schulabschluss unterrichtete sie Kunst an Volkshochschulen und gab später Privatunterricht in Japan. Heute ist sie wieder in ihrer Heimat, dem Saarland, und widmet sich dem Schreiben, Zeichnen und ihren Tieren. So findet man nicht selten ihren treuen Husky an ihrer Seite oder einen großen, schwarzen Kater auf ihren Schultern. Ihre Devise ist: mit Worten Bilder malen.
In Märchen gewinnt stets das Gute, Licht vertreibt alle Schatten. Das ist einer von vielen Gründen, weshalb wir diese Geschichten lieben.
Dabei ist es schwer, im wahren Leben noch an das Gute zu glauben. Die Realität ist kein Märchen. Nach den Schicksalsschlägen, die wir erleiden, wartet nicht immer ein Happy End auf uns und manchmal glauben wir in all dem Dunkel kein Licht mehr sehen zu können.
Märchen lehren uns, dass wir, egal was geschieht, niemals aufgeben dürfen. Egal, was das Leben uns an Stolpersteinen und ganzen Bergen in den Weg legt, wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren. Nur wer sich den Glauben an das Gute bewahrt, kann es erkennen, wenn es einem begegnet.
Es gibt Licht im Schatten.
Dieses Buch ist all jenen gewidmet, die nicht müde werden danach zu suchen, auch wenn sie sich blind vorantasten müssen.
Briar kauerte flach auf dem Boden und beobachtete die Hirsche, die auf der Lichtung seelenruhig grasten. Die Tiere ahnten nicht, dass in den Büschen unweit von ihnen zwei Menschen lagen. Und wahrscheinlich hätte es sie auch nicht weiter gestört, wenn da nicht die Armbrust gewesen wäre, die Briars Vater auf sie richtete.
Seine Pfeilspitze zielte auf einen stolzen Zwölfender. Ein Tier so groß wie ein Pferd, mit einem durchdringenden Blick, den es über seine Herde schweifen ließ.
Briar wollte nicht sehen, wie der Hirsch erschossen wurde. Sie vergrub den Kopf rasch in ihren Händen und hörte beinahe im gleichen Moment die Hufschläge der flüchtenden Herde.
»Ist es vorbei?«, fragte sie.
Ihr Vater antwortete nicht, also hob sie den Kopf und blickte zu ihm auf. Mit hochgezogenen Brauen sah er sie an. In seinem Blick schwang ein Vorwurf, aber auch Belustigung mit.
»Was habe ich dir gesagt?«, fragte er. »Keine Bewegung, sonst schreckst du sie auf.«
»Ich konnte das nicht mit ansehen!«, verteidigte sie sich.
»Als ob du das nicht mit Absicht gemacht hättest«, höhnte er und zerzauste ihr das Haar.
Briar lachte. Sie stieß ihren Vater von sich, griff ins trockene Laub und rieb es ihm ins Gesicht, woraufhin er es ihr gleichtat.
Grölend und japsend rollten sie durchs Gras und machten damit genug Lärm, um auch wirklich jedes Wild im Wald zu vertreiben.
»Ich weiß nicht, warum ich mich immer wieder dazu überreden lasse, dich auf die Jagd mitzunehmen«, meinte ihr Vater, nachdem sie beide völlig außer Atem im Laub saßen und sich die Blätter aus den Haaren zupften.
Briar hatte die haselnussbraune Mähne ihres Vaters geerbt. Sie war ebenso dicht und unbezähmbar wie seine. Auch ihre Größe hatte sie von ihm, im Gegensatz zu den eisblauen Augen, die sie ihrer Mutter verdankte.
Von wem sie ihren Charakter hatte, konnte sie aber wirklich nicht sagen. Jedenfalls nicht von ihrer Mutter, die in allem etwas Gutes sah, immer freundlich blieb und eine Stimme wie ein Rotkehlchen hatte. Auch nicht von ihrem Vater, der mutig, klug und vorausschauend war. Snow und Christopher ergänzten sich wirklich in jeder Weise und wenn Briar je heiraten sollte, dann nur, wenn sie einen Mann ebenso liebte wie ihre Mutter ihren Vater.
Ob sie je den Richtigen finden würde, war aber fraglich. Briar war wild, dickköpfig und trug ihr Herz auf der Zunge. Ihre Mutter sagte immer, das hätte sie von ihrer Tante, von der sie auch ihren zweiten Vornamen hatte. Und Rose war nicht irgendeine Frau. Sie war die Königin Farrendales und ihr war es gelungen, einen Mann zu finden, der sie so hinnahm, wie sie war. Warum sollte es also nicht auch bei Briar Rose klappen? Wahrscheinlich deswegen, weil sie gar kein Interesse daran hatte, nach einem Mann Ausschau zu halten.
»Weil du doch eigentlich mehr Spaß am Heranpirschen hast als daran, die armen Tiere zu töten«, behauptete sie und grinste ihren Vater breit an.
»Wenn wir auf das Fleisch angewiesen wären, würdest du anders darüber denken«, sagte er und richtete sich auf.
Er reichte ihr die Hand und half ihr auf die Beine.
Briar strich sich das übrige Laub von der Lederhose und zog ein paar Äste aus den Falten ihres Hemds.
»Sind wir aber nicht«, sagte sie. »Der Metzger hat mehr davon, wenn wir unser Fleisch bei ihm kaufen.«
»Aber der hat seine Ware auch von Jägern, die Tiere töten müssen, damit wir etwas zu essen auf dem Tisch haben.«
Christopher schwang sich die Armbrust über die Schulter und schlug den Rückweg ein, der sie quer durch den Wald führte.
»Und die Jäger haben auch mehr davon, wenn sie ihre Beute gut verkaufen können, oder etwa nicht?«, fragte Briar und lief ihm nach.
»Du bist klüger, als man meinen mag«, stellte er fest.
»Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?«, grummelte sie.
Ihr Vater lachte.
»Komm jetzt, wir müssen zurück sein, bevor deine Mutter nach Hause kommt. Wenn sie sieht, dass du wieder Hosen trägst und mich auf die Jagd begleitet hast, wird sie wütend werden.«
»Mutter wird nie wütend«, entgegnete Briar.
»Du machst dir ja keine Vorstellung!« Er schob einen Ast beiseite und dahinter kam ihr Anwesen zum Vorschein. Es lag auf einer seichten Anhöhe, umgeben von Feldern. Hinter dem beschaulichen Herrenhaus sah man Hügel um Hügel bis hin zum Horizont und nur hier und dort gab es kleinere Dörfer oder vereinzelt mal die Hütte eines Bauern. Das war Briars Zuhause und sie liebte es abgöttisch. Um nichts in der Welt hätte sie es aufgeben wollen.
»Siehst du das?«, fragte Christopher und nickte nach vorne.
Briar ließ ihr geübtes Jägerauge über die Gegend schweifen.
»Spuren. Dort vorne auf dem Weg.« Sie trat an ihrem Vater vorbei und ging am Wegesrand auf ein Knie. »Drei Reiter. Einer ritt voraus, sie hatten es eilig. Scheinbar so eilig, dass ihnen die lahmende Stute egal ist, die ein Hufeisen verloren hat.«
Briar richtete sich wieder auf und sah nervös zu ihrem Elternhaus. Was könnten die Reiter von ihnen wollen? Aus der Gegend stammten sie jedenfalls nicht. In der kleinen Provinz Amberwine gab es nicht viele Pferde und wenn, wurden sie besser behandelt, als es den armen Tieren im Besitz dieser drei Fremden erging.
»Wie kommst du darauf, dass es eine Stute ist?«, fragte Christopher neugierig.
Briar deutete zum Haus.
»Sie steht dort«, erklärte sie.
»Das ist geschummelt«, meinte ihr Vater mit einem besorgten Blick zu den drei Pferden.
»Vater?« Briar sah ihn unruhig an.
»Ich sehe es«, sagte er und lief los. »Beeil dich.«
Was er ebenso gesehen hatte wie sie, war das Zeichen, aufgestickt auf die Pferdedecken. Es war das königliche Wappen und wenn es wirklich so war, wie sie vermutete, und der König oder die Königin einen eiligen Boten zu ihnen gesandt hatten, mussten sie mit dem Schlimmsten rechnen.
Christopher stieß die Tür zum Wohnhaus auf und sofort eilte ein Dienstmädchen herbei, um ihm seinen Umhang abzunehmen.
»Wir haben Euch nicht so früh zurückerwartet, Eure Hoheit«, sagte das Mädchen und knickste.
»Ist meine Frau schon zurück?«, fragte er.
»Im Salon, Hoheit«, erklärte das Mädchen.
»Mit unseren Gästen, vermute ich.«
Das Mädchen nickte.
»Kleines, geh in dein Zimmer und zieh dich um«, bat er Briar.
»Aber Vater …!«, drängte sie.
»Keine Widerrede. Wasch dich, zieh dir ein Kleid an und warte, bis wir dich rufen.«
Ohne ihre Antwort abzuwarten, ging er zum Salon. Briar folgte ihm mit etwas Abstand, um einen Blick ins Innere werfen zu können, ehe die Tür hinter ihm geschlossen wurde. Sie erhaschte einen kurzen Blick auf die Männer des Königs, die in Wappenröcken und mit befiederten Hüten vor ihrer Mutter standen. Snows Blick drückte tiefste Besorgnis aus und brannte sich in Briars Gedächtnis. Die Tür schlug zu und sie blieb alleine zurück.
Etwas Schreckliches musste geschehen sein. War ihrer Tante oder ihrem Onkel etwas geschehen? Es würde ihren Eltern das Herz brechen. Schließlich war der König der Bruder ihres Vaters und die Königin die Schwester ihrer Mutter. Sie standen sich unheimlich nah und das, auch wenn sie seit über sechzehn Jahren weit entfernt voneinander lebten.
Sobald Snow erfahren hatte, dass sie schwanger war und sie dieses Anwesen in Amberwine, weitab des Schlosses von Farrendale und der höfischen Zwänge, bezogen hatten, waren sie nur noch sehr selten zu Besuch bei ihren Geschwistern.
Briar kannte das Königspaar nur von den wenigen festlichen Anlässen wie der sechzehnten Geburtstagsfeier ihrer Tochter oder der Erneuerung ihres Treueschwurs. Dennoch schnürte sich ihr die Kehle bei dem Gedanken zu, den beiden oder der Prinzessin könnte etwas geschehen sein.
»Prinzessin?«, sprach die Dienstmagd sie an. Briar war so in Gedanken gewesen, dass sie das Mädchen ganz vergessen hatte und erst recht war ihr diese Anrede fremd, die man nur selten an sie richtete. »Soll ich Euch in Euer Zimmer geleiten?«
»Schon gut, den Weg finde ich selbst«, lehnte sie ab.
Sie lief hinauf und tat, worum ihr Vater sie gebeten hatte. Eilig streifte sie sich die Jagdkleidung ab und schlüpfte in ein einfaches Leinenkleid. Ihre störrischen Haare band sie zu einem schludrigen Zopf und tupfte sich mit einem Lappen den Dreck von der Nase. Wenn niemand darauf achtete, dass sie den halben Wald unter ihren Fingernägeln mit sich trug, sollte das genügen, um vor den Boten des Königs eine gute Figur zu machen.
Sie rannte wieder nach unten, polterte dabei hinunter wie eine Lawine und stockte, als sie bei den letzten Stufen angekommen war und sah, dass die Boten bereits wieder im Foyer standen.
»Solltest du nicht warten, bis man dich ruft?«, fragte ihr Vater.
»Verzeih«, bat sie förmlich. »Das muss ich überhört haben.«
»Wie ich dich kenne, mit Absicht«, zwinkerte Christopher ihr zu.
»Wollen die Herren schon abreisen?«, fragte sie.
»König William erwartet eine sofortige Antwort«, erklärte einer von ihnen und verbeugte sich vor Briar.
»Antwort worauf?«, fragte sie an ihre Eltern gerichtet.
»Das besprechen wir später«, versprach Snow mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Ihr Unwohlsein konnte sie damit aber nicht verbergen.
»Wenn Ihr uns dann entschuldigen wollt, Hoheit«, bat der Bote und nickte Christopher zu.
»Bitte.« Christopher deutete auf die Tür.
»Denkt an die Stute!«, rief Briar den Männern nach. »Im Dorf gibt es einen Hufschmied, der beschlägt sie mit einem neuen Eisen.«
»Habt Dank für den Rat, Prinzessin«, entgegnete einer von ihnen und nickte freundlich. Kaum waren die drei aber aufgesessen, beugte er sich zu seinem Begleiter vor und flüsterte ihm zu: »Ganz schön vorlaut, die Kleine.«
»Kein Wunder, bei so einem Umfeld«, meinte der andere abfällig.
»Idioten«, knurrte Briar und schlug die Tür zu.
»Was sagst du da?«, fragte Snow.
»Nichts, nichts«, winkte sie ab. »Was war denn nun so dringend, dass wir einen Boten vom Hof geschickt bekommen?«
Ihre Mutter atmete tief ein, als wolle sie antworten, brachte es dann aber doch nicht über sich. Sie presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen und sah Briar schwermütig an.
»Nun sagt schon«, drängte sie ungeduldig. »Ich halte das schon aus! Ist jemandem etwas passiert? Es ist doch niemand gestorben, oder?«
»Nein, das nicht«, wehrte ihr Vater ab.
»Es ist der Krieg«, erklärte Snow.
»Krieg?«, fragte sie ungläubig. »Aber wir haben doch gar keinen.«
»Bisher noch nicht, aber das wird sich bald ändern«, meinte Christopher.
»Der König hat deinen Vater gebeten heimzukehren«, sagte Snow. »Er erbittet seinen Rat und Beistand in der schweren Zeit, die uns allen bevorsteht.«
Briar schüttelte verständnislos den Kopf. »Aber dein Zuhause ist hier in Amberwine«, widersprach sie. Ein Kloß hatte sich in ihrem Hals gebildet. Sie wollte nicht, dass ihr Vater von hier fortging. Erst recht nicht, wenn ein Krieg drohte.
»Das ist es«, stimmte er zu und zog sie an sich heran.
»Du darfst uns nicht alleine lassen«, flüsterte Briar.
Christopher strich ihr über den Kopf.
»Ich wünschte, alles könnte so bleiben wie bisher«, antwortete er.
»Mach dir keine Sorgen«, bat Snow. »Dein Vater wird uns nicht verlassen, weil wir mit ihm gehen werden.«
»Was?« Briar löste sich bei diesen Worten aus der Umarmung und sah ihre Mutter mit weit aufgerissenen Augen an.
»Snow?«, fragte Christopher.
»Was denkst du denn, Chris?« Snow sah ihn herausfordernd an. »Wir sind eine Familie! Wenn du gehst, gehen wir alle.«
»Aber Mutter! Das hier ist unser Zuhause. Ich will nicht ans Schloss ziehen.« Panik stieg in ihr auf. Sie hatte doch ihr ganzes Leben hier verbracht. Sie kannte jeden Winkel, liebte ihren Blumengarten, ihre Tiere, die sie sicher nicht mitnehmen dürfte, ihre Freunde, die sie zurücklassen müsste. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen von hier wegziehen zu müssen.
»Und das wird es auch immer bleiben«, versprach Snow. »Wir kehren zurück. Eines Tages.«
»Dann steht dein Entschluss also fest?«, fragte Christopher und ergriff die Hände seiner Frau.
Snow nickte. »Ich lasse dich nicht allein. Das habe ich mir damals geschworen, an dem Tag unserer Verlobung. Nichts wird uns mehr trennen. Auch nicht der Krieg, sollte es wirklich so weit kommen. Wenn deine Pflicht Farrendale und der königlichen Familie Tenderdors gegenüber dich zurück an das Schloss und zu deinem Bruder ruft, dann werden wir an deiner Seite sein.«
Christopher küsste Snow auf die Stirn und nahm sie in den Arm, während in Briars Kehle noch immer der Kloß steckte, der ihr die Luft zum Atmen nahm. Sie verstand ja, dass es keine Alternative gab. Ihr war klar, dass sie weder ihrem Vater noch ihrer Mutter die Schuld geben konnte, und dennoch war sie so aufgebracht, dass sie schreien wollte.
Nie hätte sie sich vorstellen können einen anderen Ort ihr Zuhause zu nennen. Schon gar nicht das Schloss von Farrendale. Ihre Hände zitterten und sie ballte sie zu Fäusten. Alles würde sich ändern, alles, was ihr lieb und teuer war, zerbröselte gerade vor ihrem inneren Auge. Sie fühlte sich so machtlos wie nie zuvor.
»Ich verstehe, dass du jetzt wütend bist«, meinte ihre Mutter mitfühlend.
»Das bin ich nicht«, widersprach sie mit rauer Stimme und versuchte nicht zu weinen.
»Komm her«, bat Christopher und zog Briar zu sich. »Es wird alles gut werden. Du wirst sehen, dass wir unser Glück nicht an diesem Haus festmachen. Es begleitet uns, egal wohin wir gehen.«
Briar widersprach nicht, obwohl es sich für sie ganz anders anfühlte. Für sie war es, als habe sich all das Glück ihrer sechzehn Lebensjahre tief in diese Mauern gegraben. Es pulsierte in jeder Kerbe in den Dielen, strahlte im Glanz der polierten Treppengeländer und klebte an der Decke direkt über ihrem Bett, wo sie so viele Male gelegen und gedankenversunken hinaufgeschaut hatte. Ihr Glück war mit diesem Ort verwachsen und ihn zurückzulassen war, als würde sie einen Teil ihrer selbst aufgeben. Es zerriss sie, es schmerzte tief in ihr drin und keine noch so lieben Worte, keine Vernunft und keine Versprechungen konnten ihr diesen Schmerz nehmen.
Briar hatte versucht sich ihr Zuhause gut einzuprägen. Nichts von alledem, was ihre Kindheit bestimmt hatte, wollte sie vergessen. Weder die Wälder, in denen sie oft viele Stunden mit ihrem Vater verbracht hatte, noch ihre geliebten Hunde, die sie nicht mitnehmen durfte.
Dennoch hatte sie das Gefühl, vieles von dem, was ihr wichtig war, war bereits nach den zwei kurzen Tagen der Trennung dabei zu verblassen.
Dass ihre Eltern versprochen hatten, sie würden irgendwann wieder heimkehren, machte es nicht besser. Ein Krieg konnte Jahre andauern. Bis dahin war ihre Heimatprovinz vielleicht schon erobert worden und ihr Haus zerstört.
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