Boomer vs. Generation Z - Tanja Kaiser - E-Book

Boomer vs. Generation Z E-Book

Tanja Kaiser

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Beschreibung

"Boomer vs. Generation Z" – ein unterhaltsamer Survival-Guide für alle, die sich im Spannungsfeld zwischen Telefonhörer und Smartphone, Vinyl und Streaming, Arbeitsethik und Work-Life-Balance wiederfinden. Mit einem scharfen Blick und einer guten Portion Selbstironie nehme ich euch mit auf eine turbulente Reise durch die größten Missverständnisse und Überraschungen des Generationenkonflikts. Wie bringt man zwei Welten zusammen, die scheinbar nichts miteinander gemein haben? Ein Buch voller humorvoller Einsichten, das beide Seiten zum Schmunzeln und Nachdenken bringt. Perfekt für alle, die sich zwischen den Fronten bewegen – oder einfach nur mal herzhaft lachen wollen!

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Seitenzahl: 252

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Boomer

vs.

Generation Z

Ein Überlebensratgeber für die Mittelgeneration

Texte: © Copyright by Tanja Kaiser

Umschlaggestaltung: © Copyright Tanja Kaiser

Via Canva

Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Mein besonderer Dank gilt Dr. T., der mich nicht nur ermutigt,

sondern auch mit seiner kratzbürstigen Beharrlichkeit dafür gesorgt hat,

dass ich mehr bin als Groschenromane.

Dr. Belwe danke ich herzlich für die Möglichkeit, es in die Tat umzusetzen.

Tom dafür, dass er nur auf dem Papier ein Boomer ist.

Allen, die ihren Wahnsinn, ihre Gedanken und ihre Thesen mit mir geteilt haben.

Und meinem Mann – danke, dass du mir die Zeit geschenkt hast,

ohne die dieses Buch nie entstanden wäre.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort:1

Einleitung5

1. Die Generationen im Überblick14

Wer sind die Boomer?16

Wer ist die Generation Z?29

Generation Y – Die Brückenbauer zwischen Boomer und Gen Z44

2. Konflikte zwischen den Generationen - Ursachen und Missverständnisse56

„Fehlerkultur“ – oder: Warum der Boomer nicht stolpern will, während die Gen Z aus ihren Stürzen Breakdance macht58

„Früher war alles besser – Oder hab ich das einfach nur verdrängt?“65

Kulturelle Sensibilität und Cancel Culture – oder: Warum sich Boomer manchmal fragen, ob man überhaupt noch „Hallo“ sagen darf80

Wie die Technik uns (fast) alle in den Wahnsinn treibt: Generationen im digitalen Zeitalter88

„Wahlkampf oder Weltuntergang?“ – Warum jede Generation ihre eigene politische Krise hat97

Zwischen Vinyl und Sneakern: Popkultur im Wandel der Generationen113

3. „Überall das Gleiche?“ – Wie Gen Z und Boomer weltweit aufeinanderprallen133

4. Warum sind die Boomer so stur?148

5. Warum verstehen die Boomer die Gen Z nicht?157

6. Wer hat hier wen erzogen? – Von Boomern, Millennials und dem Erziehungsdilemma der Gen Z168

Die Boomer-Erziehung – Streng, hart und ohne Diskussion169

Die Millennials – Zwischen Revolution und Anpassung176

Die Gen Z – „Mach, was dir guttut!“181

Die große Ironie: Wer hat die Gen Z erzogen?190

7. Theorie zur Bildung der Gen Z: Zwei Ufer, aber warum?198

8. Psychische Gesundheit – ein Thema, das alle betrifft220

Woher kommen die vielen psychischen Erkrankungen der Gen Z?222

Psychische Gesundheit – ein allgemeines Problem?233

Die durch Corona gestörte Entwicklung der Gen Z – Mit Vollgas in die Identitätskrise241

9. Der ewige Kampf um die Arbeitswelt253

Unterschiedliche Vorstellungen von Benefits: Warum viele Stellenanzeigen bei der Gen Z nicht zünden255

„Der Chef hat gesprochen!“ – Oder doch nicht? Warum die Gen Z mit klassischen Hierarchien nichts anfangen kann264

Warum Boomer einen Skandal darin sehen, dass Gen Z keine 40 Stunden arbeiten will277

Wie kann die Arbeitswelt auf Boomer und Gen Z angepasst werden?294

10. Gesellschaft im Wandel307

Warum sind Menschen heute oft so unsozialisiert?308

Woher kommen die Werteunterschiede und wie überwinden wir sie?323

11. Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit – Der ewige Generationenkonflikt332

12. Am Ende des Tages sind wir doch alle nur Menschen (auch wenn wir uns ab und zu nerven)342

Vorwort:

Warum du dieses Buch jetzt in der Hand hältst

(Und warum du es lesen solltest)

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung werde ich, falls keine größeren Dramen meinen Weg kreuzen, 42 Jahre alt sein. Eine mittelalte Frau, die sich (hoffentlich) ganz gut gehalten hat, und irgendwo zwischen den beiden im Streit befindlichen Parteien der Boomer und Gen Z liegt.

Keine besonders beneidenswerte Position, denn drücken wir es mal freundlich und vorsichtig aus: Man könnte in seinen Ansichten kaum weiter auseinanderliegen. Während die eine Seite noch hartnäckig an Telefonanrufen festhält, kann die andere sich kaum vorstellen, dass man ohne Chats oder Emojis überhaupt kommunizieren kann. Versucht mal, einem Boomer zu erklären, dass man für „Okay“ einfach nur einen Daumen-hoch-Emoji schickt – viel Glück!

Bis vor gar nicht allzu langer Zeit kannte ich weder den einen Begriff noch den anderen besonders gut, und schon gar nicht waren sie Teil meines täglichen Lebens. Ich war einfach diese mittelalte Frau, die ihr Leben lebte, ohne sich sonderlich um solche Generationskonflikte zu kümmern. Ich nahm diese kleinen Meinungsverschiedenheiten im Umgang mit dem eigenen Leben nicht wirklich ernst.

War es nicht immer so gewesen, dass die Alten auf den Jungen herumhackten, sie nicht verstanden und ihr Dasein verurteilten? Schulterzuckend habe ich, die als Betriebsleiterin in einem Unternehmen arbeitet, diese Konflikte als gottgegeben hingenommen. Mein Motto war: Machen wir das Beste draus und versuchen wir zu vermitteln.

Und wenn das nicht mehr möglich war und selbst mir die Nachvollziehbarkeit der Gen Z fehlte, dann habe ich zumindest versucht, ein Mindestmaß an Verständnis aufzubringen – auch wenn ich nicht immer verstehe, wie ein „BeReal“-Foto das Kommunikationsproblem im Team löst. Mit jeder Generation ändert sich die Arbeitswelt, mit jeder Generation auch der Umgang mit dem eigenen Selbst. Und mal ehrlich: Geschadet hat es der Menschheitsgeschichte bisher nicht.

Aber während die Generationen also weiter mit sich und untereinander ringen, gibt es eine weitere unsichtbare Front, die uns alle betrifft: die psychische Gesundheit. Und hier zeigt sich, dass nicht nur die Gen Z leidet. Corona war der Punkt, an dem viele Menschen (vermutlich zum ersten Mal in ihrem Leben) gezwungen waren, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Die Zahl der psychischen Erkrankungen stieg rapide an, nicht nur bei der Gen Z, die quasi ihre Jugend an das Virus verlor, sondern auch in meinem Umfeld der um die Vierzigjährigen.

Sicherlich waren einige dieser Leute auch vorher nicht gesund. Sicherlich hat der ein oder andere sich bereits vorher an einem seidenen Faden durch sein Leben gequält. Aber viele von uns waren so sehr von der Arbeit abgelenkt und beschäftigt, dass wir uns irgendwie durchgeschleppt haben. Und dann kam Corona – und die plötzlich erzwungene Selbstreflexion. Ein Reality-Check, den wir alle lieber vermieden hätten.

Im Grunde kann ich selbst nicht sagen, was ich von diesem Buch hier erwarte. Es gibt nicht die eine Antwort darauf, was da gerade mit den Generationen und der Arbeitswelt passiert. Die Welt ist zu komplex, die Menschen zu verschieden, und die Lösungen... naja, die sind irgendwo zwischen „Wird schon wieder“ und „Oh Gott, was passiert hier eigentlich?“. Aber ich bin – glaube ich zumindest – eine gute Beobachterin.

Daher fühle ich mich ausgesprochen dazu gezwungen, meine Theorien und Beobachtungen dazu zu Papier zu bringen. Denn seien wir mal ehrlich: Jemand muss es ja tun. Und du, lieber Leser, der dieses Buch in Händen hältst (aus Neugier, Verzweiflung oder schlichtweg Langeweile – ich nehme es nicht persönlich), wirst dir das jetzt reinziehen müssen. Aber keine Sorge, ich verspreche, es wird nicht langweilig. Zumindest nicht zu langweilig.

Einleitung

Wer bin ich, und warum schreibe ich über Generationen und Arbeitswelt?

Im Grunde genommen habe ich dieses Buch nicht nur für euch da draußen geschrieben, sondern auch ein bisschen für mich selbst. Manchmal schwirren einem so viele Gedanken durch den Kopf, dass man sie einfach mal sortieren muss. Und was eignet sich besser, als sie alle zwischen zwei Buchdeckel zu packen? Schließlich reicht es nicht, nur zwischen Tür und Angel über all diese Themen nachzudenken, während man im Büro von einer Generation angeschrien und von der anderen belächelt wird. Besonders wenn man, wie ich, die Aufgabe hat, irgendwo in diesem modernen Schlachtfeld zwischen den Boomern und der Gen Z zu vermitteln. Glaubt mir, das ist so, als würde man versuchen, eine Brücke zwischen einer Schiefertafel und einem Touchscreen zu bauen.

Der Punkt, an dem ich mir ernsthaft überlegte, mich mit diesen Generationsthemen auseinanderzusetzen, kam, als mich ein Azubi – ernsthaft und völlig fassungslos – fragte: „Wie habt ihr früher Leute kennengelernt? Also, ohne Instagram?“ Zuerst musste ich lachen. Ich meine, tagelang.

Aber irgendwann blieb mir das Lachen fast im Halse stecken, weil mir klar wurde: Der Junge hat das wirklich nicht verstanden. Keine Ahnung. Null.

Er konnte sich schlichtweg nicht vorstellen, wie es war, früher jemanden „in echt“ kennenzulernen.

Wir saßen tagelang an Bushaltestellen und hofften, dass der Schwarm da zufällig vorbeikommt – nur um dann vor Aufregung keine Luft mehr zu kriegen und stattdessen rot anzulaufen, wenn er wirklich erschien. Es gab kein Instagram, keine Likes oder Storys, die dir halfen, dich durch das Leben deines Schwarms zu klicken. Du hattest nur deine Fantasie und die Hoffnung, dass du dich nicht völlig verrannt hattest.

Der Gedanke, dass man früher einfach so auf gut Glück Leute getroffen hat, ohne vorher ihr komplettes Leben online zu checken, war für ihn völlig absurd. Und ja, in dem Moment habe ich gemerkt, dass hier eine ernsthafte Wissenslücke klafft. Und zwar auf beiden Seiten, denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man auf Grund eines Instagram-Profils die Entscheidung für eine mögliche Beziehung treffen kann.

Allein der Gedanke, mich mit einer wildfremden Person zu treffen, die ich nur durch ein paar getippte Nachrichten und gefilterte Fotos kenne, löst bei mir das blanke Grauen aus!

Was, wenn sie in Wirklichkeit ganz anders aussieht? Was, wenn sie am Ende in echt nicht so „begeistert von Wandertouren“ ist, wie es auf ihrem Profil steht? Ich bräuchte mindestens einen guten Smalltalk am Tresen einer Bar und ein Lachen, um zu wissen, ob wir den gleichen Vibe haben. Alles andere ist unheimlich.

Die Gen Z hingegen? Die würde vermutlich aus allen Wolken fallen, wenn sie jemanden einfach so, ohne den sicheren „Online-Background-Check“, treffen müsste. Ohne vorher herauszufinden, wie oft die Person in den letzten drei Monaten ihre Katze gepostet hat oder wie sie zu den neuesten „Cancel Culture“-Skandalen steht, wäre das für sie wahrscheinlich wie eine Verabredung im tiefsten, finstersten Mittelalter.

„Wie, du hast ihn einfach so getroffen? Was ist, wenn er nur so tut, als würde er auf Yoga und Nachhaltigkeit stehen, aber in Wirklichkeit heimlich Fleisch isst?“ Diese Art von „Untersuchung“ ist für Gen Z so normal wie Zähneputzen. Das moderne „Stalken“ gehört für sie einfach zum guten Ton. Warum sich die Mühe machen, die Person kennenzulernen, wenn man durch fünf Minuten Online-Recherche schon weiß, welche Farbe die Bettdecke hat?

Und wenn die Kluft zwischen mir und einem 20 Jahre jüngeren Azubi schon so groß ist, wie gigantisch muss sie dann bei 35 Jahren oder mehr aussehen?

Der nächste „Aha-Moment“ kam, als ich feststellen musste, dass Azubis heutzutage eine völlig andere Einstellung zu ihrer Rolle haben als ich damals. Früher hätte ich mich nie im Leben getraut, mich gegen einen Vorgesetzten aufzulehnen.

Wenn der Chef gesagt hat, ich soll die Post zum Briefkasten bringen, dann habe ich das gemacht. Punkt. Kein Widerwort, kein Augenrollen, nichts. Und ganz ehrlich: Es hat mich gar nicht gejuckt. Ich hab mich weder ausgenutzt noch missbraucht gefühlt. Für mich war einfach klar: Der will das so, also mach ich das.

Heute werde ich informiert, dass das so nicht im Ausbildungsplan steht. Stellt euch vor! Nicht im Ausbildungsplan! Ich meine, was soll ich dazu sagen?

Versteht mich nicht falsch, ich finde es richtig, dass Azubis nicht ausgenutzt werden, aber manche Aufgaben gehören einfach zum gesunden Menschenverstand und zur Gesamtheit der Arbeitsabläufe und Berufe. Wie zum Beispiel am Ende des Tages den Arbeitsplatz aufzuräumen. Doch heute? Heute wird erstmal gefragt, ob das überhaupt „arbeitsrelevant“ ist.

Was mir auch auffällt: Junge Leute hinterfragen heute viel mehr. Du musst ihnen ihre Aufgaben schlüssig erklären, bevor sie loslegen. Sie wollen den Sinn hinter jeder Aufgabe verstehen. Bei mir früher war das anders (vielleicht war ich auch einfach nicht clever genug, danach zu fragen...). Wenn der Chef gesagt hat: „Mach das!“, dann hab ich das gemacht. Ob ich den Sinn verstanden habe oder nicht, war völlig egal.

Ich war mir einfach sicher, dass der es schon besser weiß als ich. Und bei vielen Dingen war es auch so, und der Sinn hat sich mir erst viel später erschlossen.

Ich war das kleinste Glied in der Kette, wusste das, und hab mich dem angepasst. Im Wissen, dass ich irgendwann eben auch mal an einer anderen Stelle sein werde, wenn ich mich bemühe. Es wurde nicht diskutiert, es wurde gemacht. Heute läuft das anders – und genau hier beginnt der Konflikt zwischen den Generationen.

Und so war es irgendwann an der Zeit, diese Gedanken nicht nur in meinem Kopf herumzuwerfen, sondern sie mal schwarz auf weiß zu formulieren. Dieses Buch ist also mein Versuch, etwas Ordnung in dieses Chaos zu bringen. Ich habe mit sehr vielen Menschen aller Altersklassen gesprochen, vom Azubi bis zum kurz vor der Rente stehenden Firmenchef. Sie alle haben ihre Sicht auf die Dinge, ihre eigenen Theorien und Lösungsvorschläge. Ich hoffe, dass am Ende nicht nur ich, sondern auch du, lieber Leser, ein paar neue Theorien entwickelst – oder zumindest verstehst, warum es keine so gute Idee ist, jeder Generation sofort mit Argwohn und Missgunst zu begegnen. Denn seien wir ehrlich: Beide Seiten haben sich den derzeitigen Zustand nicht ausgesucht.

Die Boomer konnten nicht wissen, wie die Welt sich entwickelt, die Jungen können nichts dafür, dass sie gerade so ist, wie sie ist.

Die Boomer könnten ruhig mal ein bisschen nachsichtiger mit der Gen Z sein, und auch die Gen Z könnte ein wenig mehr Verständnis zeigen. Schließlich haben sie auch von einigen Errungenschaften der älteren Generationen profitiert – selbst wenn sie das manchmal nicht so sehen.

Als jemand, der zwischen beiden Generationen arbeitet, ist es mir wichtig, beiden Seiten den nötigen Respekt entgegenzubringen. Dafür muss ich aber auch beide Seiten verstehen oder zumindest ihre Beweggründe anhören. Und das ist manchmal gar nicht so leicht. Wenn man ein Unternehmen leitet, ist man automatisch immer der Buhmann. Egal, was du machst, irgendjemand ist immer beleidigt oder unzufrieden. Heute bist du der Held, morgen der Schurke.

Selbst wenn du nach bestem Wissen und Gewissen handelst: Irgendwer wird deshalb so richtig grantig und angepisst sein. Das ist der Job, und man braucht eine ausufernde Resilienz, um dabei nicht komplett durchzudrehen.

Aber genug gejammert.

Ich will nicht ständig zwischen zwei Fronten stehen, die beide das Gefühl haben, ich verstehe sie nicht. Also: Ab auf das Schlachtfeld der Generationen und dem Wahnsinn des heutigen Arbeitsmarktes!

Jetzt mal ganz ehrlich: Ich gehe nicht davon aus, dass dieses Buch ein Weltbestseller wird. Der Buchmarkt ist sicher voll von Themen rund um Generationenkonflikte und den aktuellen Problematiken. Aber das stört mich nicht. Was ich will, ist, dass du – ja, du, der dieses Buch gerade liest – zwischendurch mal schmunzelst, vielleicht sogar herzlich lachst, ein bisschen nachdenkst und am Ende mit einem offeneren Geist durch die Welt gehst. Vielleicht siehst du die Dinge danach ein bisschen anders. Vielleicht verstehst du, dass es nicht sinnvoll ist, auf starren Positionen zu beharren. Die Welt dreht sich weiter – ob es uns gefällt oder nicht. Die Arbeitswelt wird sich zwangsläufig an die kommenden Generationen anpassen müssen, ob die Boomer das nun mögen oder nicht.

Denn, nur weil jemand bald in Rente geht und keine Lust hat, sich noch mit Digitalisierung oder neuen Trends zu beschäftigen, heißt das nicht, dass die Welt stehen bleibt.

Dazu kommt, dass das Thema psychische Gesundheit eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist. In allen Generationen – von Boomer bis Gen Z – steigen die Fälle von Depressionen, Burnouts und anderen psychischen Erkrankungen rapide an. Das liegt nicht nur an der modernen Arbeitswelt, die uns alle oft an die Belastungsgrenze bringt, sondern auch an den gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen, die die Art, wie wir leben und arbeiten, komplett umgekrempelt haben. Wenn wir also darüber sprechen, wie sich die Arbeitswelt anpassen muss, dürfen wir dieses Thema nicht ausklammern. Schließlich kann niemand von uns produktiv oder glücklich arbeiten, wenn der Kopf einfach nicht mehr mitspielt.

Dieses Buch richtet sich also an uns alle: an die Gen Z, die Boomer und an diejenigen, die wie ich, irgendwo dazwischen stehen und das alles aus nächster Nähe beobachten.

1. Die Generationen im Überblick

Wer sind die Boomer?

Ah, die Boomer. Oder, wie ich sie manchmal nenne, die „alten grauen Männer“. Zur Klarstellung: Die Babyboomer, das sind all jene, die zwischen den Jahren 1946 und 1964 geboren wurden – also die Generation, die irgendwo zwischen Woodstock, dem Mondlandungs-Fernsehen und der Einführung der ersten Kreditkarte aufgewachsen ist. In dieser Zeit war die Welt noch ordentlich aufgeteilt: Frauen wuschen die Wäsche, Männer wuschen die Autos. Und wer aus diesem goldenen Käfig ausbrechen wollte, galt als Nestbeschmutzer.

Natürlich gibt es auch heute Frauen in höheren Posten aus dieser Generation – aber in meinem Berufsalltag tauchen die irgendwie weniger auf. Wahrscheinlich, weil viele von ihnen jahrelang gegen die gläserne Decke rennen mussten und irgendwann beschlossen haben: „Ach, bleib ich lieber hier unten. Wenigstens ist es gemütlich.“

Stattdessen stehen da die Herren der Schöpfung, die oft noch denken, dass Frauen an der Unternehmensspitze ungefähr so gut passen wie ein Dackel im Formel-1-Rennwagen.

Eine Frau, die ein Unternehmen leitet? – für sie ist das wie ein technischer Fehler in der Matrix.

Kein Wunder, denn wenn man als Mann in den 70ern seinen ersten Job bekam, war es völlig normal, dass der größte Aufstieg einer Frau darin bestand, von der Schreibmaschine zum Kaffeekochen befördert zu werden. Damals herrschte die unausgesprochene Regel: Harte Entscheidungen und emotionale Kontrolle – das geht nur mit einem Y-Chromosom.

Aber warum denken einige Boomer heute noch so? Nun, wenn man jahrzehntelang in einem „echten Männerjob“ saß – und das war damals fast jeder Job außerhalb der Küche – dann wächst das Selbstbewusstsein ins Unermessliche. Schließlich haben sie „echte Arbeit“ gemacht, wo man noch per Handschlag Verträge abschloss und Excel-Tabellen als „Hexenwerk“ galten.

Und wenn du erst mal den Glauben entwickelt hast, dass du die Weisheit mit einem goldenen Löffel gefüttert bekommen hast, dann fällt es schwer, das Bild zu ändern.

„Frauen? In relevanten Positionen oder gar der Politik? Pff, die sind doch viel zu nett und unwissend!“

Und wehe, man wagt es, ihnen zu widersprechen! Schon ein kleiner Einwand, und du bekommst den „Du hast ja keine Ahnung, was harte Arbeit wirklich bedeutet“-Blick, als würdest du vorschlagen, dass CEOs jetzt besser mit rosa Plüschbällen jonglieren sollten.

Boomer haben mich belächelt, fast mein ganzes Berufsleben hindurch. Und sie haben abfällig auf mich herabgesehen, weil sie sich unantastbar und überlegen gefühlt haben.

In meiner Theorie sind es auch vornehmlich die Männer, die wahrgenommen werden, weil die Frauen dieser Generation viel leiser sind. Sie sitzen in ihren Büros, machen ihren Job, aber sie sind nicht so laut und bei weitem nicht so verurteilend – Ausnahmen bestätigen die Regel - in ihren Beurteilungen.

Vermutlich auch, weil die Herren sie ihr gesamtes Berufsleben klein gehalten haben. Dass Frauen in höheren Positionen sitzen in denen sie tatsächlich auch was zu sagen haben, war noch vor wenigen Jahrzehnten eine Ausnahme. Es waren einige wenige mutige Frauen, sie sich dem gestellt haben.

Dass wir heute da sind, wo wir sind, haben wir ihnen zu verdanken, und darüber sollte sich auch jede nachfolgende Generation bewusst sein.

Aber das Wort „Boomer“ ist mittlerweile mehr als nur eine Bezeichnung für eine Generation. Dank Social Media hat es sich fast zu einem Schimpfwort entwickelt. Es steht für alles, was man an älteren Leuten nervig findet: konservativ, stur, fortschrittsfeindlich.

Interessanterweise würde ich nie einen fortschrittlichen, weltoffenen älteren Kollegen als „Boomer“ bezeichnen, auch wenn er vom Geburtsjahr her eigentlich dazugehört.

„Boomer“ ist also mehr ein Geisteszustand als ein Geburtsdatum. Es beschreibt diese Sorte Mensch, die mit einem selbstzufriedenen Lächeln sagt: „Wir haben das immer schon so gemacht, warum sollte man was ändern? Außerdem wissen wir es besser.“ – und dich dann so ansieht, als wäre das Gespräch damit beendet.

Die Vorurteile – und ein Körnchen Wahrheit

Boomer sind, so heißt es, technologiefeindlich, festgefahren in alten Werten und komplett resistent gegen Veränderungen. Und seien wir ehrlich, manchmal trifft das auch zu.

Die haben es echt nicht leicht mit der Digitalisierung. Während die Welt immer schneller digital wird, hängen sie noch am Faxgerät. Für manche ist das der Gipfel der technologischen Revolution.

Lasst uns mal kurz innehalten und überlegen: Sie sehen E-Mails als „moderne Erfindung“ und TikTok als den Anfang vom Ende der Zivilisation.

Kein Wunder, dass sich die Gen Z und die Boomer manchmal aneinander reiben. Es ist wie Öl und Wasser: Die eine Seite kommuniziert mit Emojis und Memes, die andere besteht darauf, dass man gefälligst zurückruft, wenn sie eine Nachricht auf dem AB hinterlassen haben. Und wenn du dann mal die Frage stellst: „Warum machen wir das immer noch so?“ – dann kommt die Standardantwort: „Weil wir das immer schon so gemacht haben.“

Aber bevor wir uns zu sehr über sie lustig machen, sollten wir eines nicht vergessen: Diese „Boomer“ haben verdammt viel erreicht. Sie haben den Grundstein für den Wohlstand gelegt, in dem wir uns heute befinden. Sie sind verantwortlich dafür, dass keiner von uns unter der Brücke hausen muss, und dass wir nicht von Brot und Wasser leben. Sie haben unsere Eltern gezeugt und erzogen – also, ob du es willst oder nicht, du hast einen Teil dieses „Boomer-Geistes“ vielleicht sogar selbst geerbt.

Und ja, auch das Arbeitsleben sah nicht immer so aus wie heute. Es waren die Boomer, die dafür gesorgt haben, dass wir heute so viele Freiheiten genießen – auch wenn sie mittlerweile manchmal vergessen haben, wie schwer das damals war.

Rebellion in Schlaghosen – Die wilden Zeiten der Boomer

Aber jetzt mal ehrlich: Die Boomer waren nicht immer so!

Man vergisst leicht, dass diese „grauen Männer“ früher selbst die Rebellen waren.

Ja, richtig gelesen. Die Boomer, die heute über die Jugend meckern, waren selbst mal die Gen Z ihrer Zeit. Damals, in den 60er und 70er Jahren, haben sie richtig aufgemuckt.

Erinnern wir uns kurz an die 68er-Bewegung, als die Boomer nicht nur die Hippie-Frisuren erfunden haben, sondern auch das Konzept der Rebellion gegen das Establishment. Sie gingen auf die Straßen, protestierten gegen den Vietnamkrieg, forderten sexuelle Freiheit und bekämpften autoritäre Strukturen. Sie sagten ihren konservativen Eltern: „Nein, wir wollen die Welt ändern!“ Und das taten sie dann auch – meistens in Schlaghosen, grenzwertigen Schuhen und mit Blumen im Haar.

Wer braucht schon ein Instagram-Profil, wenn man auf Festivals wie Woodstock tanzen und die Welt in einem Meer aus Musik und Freiheit versinken lassen konnte?

Während Elvis in den 50ern mit seinen wackelnden Hüften für ihre Eltern noch der Inbegriff des Sittenverfalls war, sprengten die Boomer in den 70ern das System gleich komplett – und das mit Rockmusik, langen Haaren und einem Spritzer Anarchie.

Die 70er in Deutschland waren die Zeit der Flower Power, des Protests und der Frage: „Warum das Establishment einfach akzeptieren, wenn man dagegen rebellieren kann?“

Die Boomer rockten auf Festivals wie dem Burg-Herzberg-Festival und zeigten, dass sie mehr wollten als nur die typischen Rollenbilder ihrer Eltern. Sie protestierten gegen den Krieg in Vietnam, gegen Atomkraft und gegen die spießige Ordnung ihrer Vorfahren. Was Woodstock in den USA war, war für die deutschen Boomer die 68er-Bewegung, die Kommune 1 und das Hausbesetzen. Sie stellten alles infrage, was die Generation ihrer Eltern als gegeben ansah.

Ja, die Boomer von damals schmissen ihre Krawatten in die Ecke und ließen sich die Haare lang wachsen. Doch damit war noch lange nicht Schluss. In den späten 70ern und frühen 80ern startete die Boomer-Jugend nochmal so richtig durch. Plötzlich ging es nicht nur um politische Revolutionen, sondern auch darum, den Kapitalismus selbst zu boykottieren – und wie macht man das besser als durch das Besetzen leerstehender Häuser? Die Hausbesetzerbewegung war geboren, besonders in Städten wie Berlin oder Hamburg, wo sich junge Leute einfach die Wohnungen nahmen, die sonst nur leer standen. Da wurde nicht nur über Mieten diskutiert, da wurde gleich mal das Wohnzimmer umgestellt – und das ohne Erlaubnis des Vermieters!

Aber das war nicht alles. Die Anti-Atomkraft-Bewegung wurde für viele zur Herzensangelegenheit. Während in Brokdorf und Gorleben die Baukräne standen, standen die jungen Boomer mit Transparenten und Gitarren, um gegen die Atomkraft zu protestieren. Für die Gen Z kaum vorstellbar, aber damals kämpfte man gegen Atomkraftwerke mit derselben Inbrunst, wie man heute für den Klimaschutz kämpft. Und wenn es dabei regnete? Egal, dann wurde halt mit einem nassen Wollpulli auf den nächsten Castor-Transport gewartet.

So manch einer erinnert sich auch an die Vereidigung von Joschka Fischer, der 1985 zum Minister der Grünen wurde. In weißen Nike-Turnschuhen, die übrigens heute so modern sind wie damals, durchbrach er die konservativen Vorschriften. Wer es nicht glaubt: Ihr könnt die Dinger noch heute im Ledermuseum in Offenbach bewundern.

Und während die Gen Z heute nach Work-Life-Balance schreit, protestierten die Boomer damals gegen Mittelstreckenraketen. Die Friedensbewegung der 80er war groß und laut, weil die Jugend keine Lust auf den Kalten Krieg hatte und lieber in einer friedlichen Welt leben wollte, ohne ständig Angst vor dem Atomknopf zu haben.

Kurzum: Die Boomer von damals machten keine halben Sachen. Sie rockten, protestierten, besetzten Häuser, sagten „Nein danke!“, zu Atomkraft und „Ja bitte!“, zu lauten Gitarren. Und während sie das alles machten, warf keiner von ihnen je einen Blick zurück – zumindest nicht, bis sie Jahre später bemerkten, dass die weißen Turnschuhe plötzlich im Museum landeten.

Heute, Jahrzehnte später, verteidigen diese selben Boomer das System, das sie einst stürzen wollten. Der einstige Revoluzzer, der mit einer Gitarre in der Hand und einem Che-Guevara-Poster an der Wand für den Frieden kämpfte, sitzt jetzt im Reihenhaus, pflegt den Vorgarten und schüttelt den Kopf über die „verrückte Jugend von heute“. Die Ironie ist ihnen dabei oft nicht bewusst: Sie waren es, die damals den Marsch durch die Institutionen angetreten haben, und jetzt sitzen sie auf den Stühlen, gegen die sie einst so laut protestiert haben. „Systemwechsel? Aber bitte nicht auf meinem Rasen!“

Vom Rebell zum Chef

Doch so rebellisch sie auch waren, irgendwann landeten auch sie im Arbeitsleben. Die Boomer haben nach und nach das Steuer übernommen – erst in der Wirtschaft, dann in der Politik, und ja, auch in deinem Büro. Sie haben die Arbeitswelt geformt, wie wir sie heute kennen, mit der 40-Stunden-Woche und dem Leistungsprinzip. „40 Stunden? So muss das!“ – sagen sie und verdrehen die Augen, wenn die Gen Z plötzlich anfängt, diese Arbeitszeit in Frage zu stellen, und flexible Arbeitszeiten und Homeoffice fordert.

Aber am Ende des Tages müssen wir den Boomern eines zugestehen: Ohne ihre „Rebellion“ damals hätten wir heute viele Freiheiten nicht. Sie haben die Strukturen ihrer Vorgänger aufgebrochen – auch wenn sie jetzt alles tun, um ihre eigenen „neuen“ Strukturen gegen die nächste rebellische Generation zu verteidigen.

Als sie in den 70er und 80er Jahren die Büros eroberten, brachten sie eine Prise 68er-Rebellion mit. Mehr Mitbestimmung und Freiheiten lautete das Motto. Das Wort „Mitbestimmung“ war für sie fast wie ein magisches Mantra, und Gewerkschaften wurden zu ihren besten Freunden.

Mit dieser Revolution kam auch ein massives Upgrade beim Arbeitsschutz. Plötzlich musste der Arbeitsplatz sicherer sein als der eigene Garten.

Arbeitsschutzgesetze? Check!

Überstunden sollten nicht mehr als Heldentat gefeiert werden, sondern wurden zu etwas, wofür man wenigstens anständig bezahlt wurde – oder, wenn’s gut lief, gleich wieder abfeiern konnte.

Zum ersten Mal kam ein Bewusstsein dafür auf, dass Arbeiter nicht wie Maschinen behandelt werden sollten – was damals durchaus revolutionär klang.

Und damit nicht genug: Die Boomer führten auch die heilige Kaffeepause ein. Keine Besprechung ohne die unvermeidliche Kaffeepause, bei der über Gott und die Welt geplaudert wurde – und vielleicht sogar ein bisschen gearbeitet. Plötzlich ging es nicht mehr nur darum, einfach zu arbeiten – die Arbeit sollte auch Spaß machen!

Doch bevor du denkst, sie hätten das System komplett auf den Kopf gestellt: Flexibilität war damals auch schon ein Fremdwort. „Mitbestimmung? Ja! Aber Homeoffice? Träum weiter!“

Wer ist die Generation Z?

Willkommen in der Welt der Generation Z – den digitalen Ureinwohnern, die mit einem Smartphone in der Hand geboren wurden. Wenn du zwischen 1997 und 2012 das Licht der Welt erblickt hast und es dir nicht vorstellen kannst, dass WLAN irgendwann mal ein Luxus war, dann gehörst du vermutlich zu dieser Generation. Für die Gen Z ist das Internet kein Werkzeug, sondern eine Erweiterung ihres Daseins. Ein Tag ohne Instagram? Kaum vorstellbar. Ein Wochenende ohne TikTok? Das wäre der blanke Horror!

Aber gleichzeitig ist die Generation Z auch die, die am lautesten fordert: Sie wollen nicht nur arbeiten, sondern vor allem sinnvoll arbeiten. Klingt edel, oder?

Der Haken daran ist nur, dass die meisten von ihnen noch gar nicht so genau wissen, was das eigentlich sein soll.

„Sinnvolle Arbeit? Ja klar, aber... äh, was genau ist das?“

Der Wunsch, etwas Bedeutsames zu tun, prallt oft auf die harte Realität des Arbeitsmarktes, wo nicht jeder Job der Rettung des Planeten dient. Und mal ehrlich, nicht jeder von ihnen wird „Chief Sustainability Officer“ oder „Content-Creator-mit-sinnstiftendem-Impact“, auch wenn das natürlich toll klingen würde.

Doch es hört nicht bei der Suche nach Sinn auf – die Gen Z hat auch andere Gründe, warum sie sich mit der Arbeitswelt so schwer tut. Klar, die 40-Stunden-Woche ist ihnen ein Dorn im Auge, und das Fehlen von Homeoffice-Möglichkeiten bringt sie zum Kopfschütteln. Aber das ist nur der Anfang. „Wie, wir müssen jeden Tag um 9 Uhr anfangen? Das widerspricht meiner natürlichen Kreativitätsuhr!“

Flexible Arbeitszeiten allein reichen nicht – sie wollen selbst bestimmen, wann ihre Hochphase des kreativen Flows beginnt, am liebsten natürlich nach dem Frühstück und dem dritten Cappuccino.

Ein weiteres Problem ist die starre Trennung zwischen Arbeit und Privatleben – ein Thema, das die Gen Z eigentlich ganz gerne geregelt hätte. Für sie ist Arbeit eben nur Arbeit, und die sollte bestenfalls nicht in die kostbare Freizeit eindringen, denn da warten schließlich Dinge wie Netflix, Yoga und das Kochen von Superfood-Mahlzeiten. Aber dann kommt die Realität: Dank permanenter Online-Verfügbarkeit verschwimmen diese Grenzen ohnehin, und das Smartphone erinnert einen auch abends um 22 Uhr daran, dass noch eine E-Mail unbeantwortet ist.

Und genau hier liegt der Konflikt. Die Gen Z möchte gerne die Arbeit vom Leben trennen – am liebsten mit einem sauberen Schnitt, damit die Work-Life-Balance wie ein perfekt geschichteter Avocado-Toast aussieht.

Doch wie soll das gehen, wenn man gleichzeitig verlangt, jederzeit flexibel arbeiten zu können? Klar, es klingt traumhaft: Ein Job, der sich einfach in den Alltag fügt, zwischen Fitnessstudio und Açaí-Bowl.

Aber was sie dabei oft übersehen: Jemand muss immer noch die Excel-Tabellen füllen und die Präsentationen vorbereiten. Und das lässt sich schlecht mit einer Yogastunde kombinieren – zumindest, wenn man vorhat, die Präsentation auch wirklich rechtzeitig abzugeben.

Das Dilemma? Die Gen Z will alles auf einmal: Freiheit, Flexibilität und klare Grenzen. Doch so wie sie sich vor dem Laptop während der „freien Zeit“ wiederfindet, weil die Abgabefrist drückt, stellt sie fest, dass es gar nicht so leicht ist, die Arbeit aus dem Privatleben zu verbannen.