Nostalgie ist eine charmante Lügnerin - Tanja Kaiser - E-Book

Nostalgie ist eine charmante Lügnerin E-Book

Tanja Kaiser

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

Liebeskummer überleben, ohne dabei den Verstand zu verlieren Nostalgie ist eine charmante Lügnerin – und sie ist nicht die einzige, die dein Herz in die Mangel nimmt, wenn eine Beziehung zu Ende geht. Dieses Buch ist dein humorvoller Begleiter durch die Höhen und Tiefen des Liebeskummers. Mit einem scharfen Blick, viel Selbstironie und einer Prise Wahnsinn enthüllt es, warum sich die Vergangenheit rosiger anfühlt, als sie wirklich war, und wie du es trotzdem schaffst, den Schmerz hinter dir zu lassen. Ob du gerade mitten im Herzschmerz steckst oder einfach nur wissen willst, warum Trennungen so verdammt wehtun – hier erfährst du alles, was du über Liebeskummer wissen musst, um ihn zu überstehen und dabei nicht den Verstand zu verlieren.

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Seitenzahl: 380

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Einleitung
1. Deine Trennung gehört nicht ins Netz: Der Elefantenjäger in Timbuktu guckt mit
2. Was ist eigentlich Liebeskummer?
2.1 Wenn die Tränen ausbleiben: Warum du nach der Trennung vielleicht gar nicht so traurig bist
2.2 Eiscreme oder Extremsport? Die vielen Wege, mit Liebeskummer umzugehen
3. Die charmante Lügnerin und wie wir sie entlarven
3.1 Rosy Retrospection- Die rosarote Brille des Gedächtnisses
3.2 Selective Memory: Die Photoshop-Funktion für deine Erinnerungen
3.3 Wie Nostalgie nach Trennungen wirkt:
3.4 Gefahren und Nutzen der Nostalgie:
4. Strategien zum Umgang mit Nostalgie:
4.1 Realitätscheck im Stil eines Kriseninterventionsgesprächs:
4.2 Der Humor-Ansatz:
4.3 Der „Nur-für-dich“ Ansatz:
4.4 Der radikale Abbruch:
4.5 Der Ablenkungsansatz:
4.6 Der Therapeuten-Ansatz:
4.7 Der Zerstörer-Ansatz:
5. Was ist hier eigentlich los? Tante Nostalgie und ihre Doppelstrategie: Eine neue Bekanntschaft betritt die Bühne
Die bucklige Verwandtschaft & andere unliebsame gäste
5.1 Die Bindungstheorie: Warum uns unsere Kindheit bis heute im Griff hat
5.2 Erlernte Hilflosigkeit: Warum du manchmal denkst, du bist ein hoffnungsloser Fall
5.3 Affektregulation: Warum wir nach Trennungen manchmal völlig durchdrehen
5.4 Oma Selbstlos: Warum du in Beziehungen nicht zum Fußabtreter werden musst
5.5 Schwägerin Grübel-Grete: Die unermüdliche Detektivin deines Liebeslebens
5.6 Emotionale Abhängigkeit: Wenn das Herz an der kurzen Leine liegt
5.7 Verlustangst: Der ungebetene Gast, der ständig nachfragt, ob du ihn auch wirklich lieb hast
5.8 Schwippschwager Frank: Warum du dich manchmal einsam fühlst, obwohl du nicht allein bist
5.9 Tante Tratsch-Else und ihre wirren Weisheiten
5.10 Bruder Verlustbedürfnis – Der King des Chaos
5.11 Schwester Susi Selbstkasteiung: Die Meisterin der Scham
5.12 Cousine Veronika Verantwortungslosigkeit: Die Meisterin des „Ich mach das morgen... oder nie!“
5.13 Neffe Nils Neidling: Der Vergleichsmeister
5.14 Nichte Neuer-Hoffnungsschimmer: Warum der nächste Partner auch nicht aus Zaubersand besteht
6. Onkel Klartext:
6.1 Onkel Klartext und das „Wenn du mich lieben würdest...“-Dilemma
6.2 Realistische Erwartungen in Beziehungen – Onkel Klartext packt aus
6.3 Seelenverwandte: Und andere romantische Fabelwesen
6.4 Die Illusion der „Richtigen Zeit“: Warum Warten bei Liebeskummer nichts bringt
6.5 „Wir sind einfach nicht kompatibel“ – Wahrheit oder Ausrede?
6.6 kein Engel – du hast nur den Heiligenschein daufgemalt
7. Vergebung- aber für wen?
7.1 Vergeben ist menschlich, vergessen ist was für Engel: Wie du den Groll loslässt, ohne dein Hirn zu grillen
7.2 Jemand anderem vergeben
7.3 Und wenn ich mir selbst vergeben muss?
8. Wenn Tante Nostalgie und Onkel Klartext gemeinsame Sache machen: Ein Dream Team wider Willen
8.1 Ist das noch Liebeskummer oder schon eine Depression?
8.1.1 Selbstliebe: Der innere Schutzschild
8.1.2 Lernen aus der Vergangenheit: die Wahrheit hinter den Erinnerungen
8.1.3 Kommunikation: Sprechen und Zuhören
8.1.4 Die Kraft des Loslassens: Der Befreiungsschlag
8.1.5 Neue Erinnerungen schaffen: In der Gegenwart leben
9. Der Umgang mit traumatischen Trennungen: Dr. Heilgut und Frau Schluchz
9.1 Anerkennung und Akzeptanz
9.2 Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
9.3 Selbstfürsorge und Aufbau von Resilienz
9.4 Erste Hilfe bei Panik
9.5 Panikattacken bewältigen
9.6 Irrationale Verhaltensweisen erkennen und bewältigen
9.7 Angst vor Menschen aufgrund vergangener Erfahrungen
9.8 Umgang mit Auslösern wie Gerüchen, Orten Oder anderen Erinnerungen
9.9 Grenzen setzen und Unterstützung suchen
10. Die Psychologie hinter missbräuchlichem Verhalten
10.1 Zwischen Meinungsverschiedenheit und Manipulation: Wo Missbrauch beginnt
10.2 Tiefergehende Ursachen für missbräuchliches Verhalten
10.2.1 Wenn Liebe zur Fessel wird: Macht, Kontrolle und die unsichtbaren Fäden
10.2.2 Komm her, bleib weg: Das Beziehungs-Wirrwarr der Profiklammerer und Eisprinzen
10.2.3 Gaslighting: Wenn du nicht mehr weißt, ob du dir selbst trauen kannst
10.2.4 Zwischen Tradition und Tyrannei: Wie kulturelle Einflüsse unser Verständnis von Macht und Gewalt prägen
10.2.5 Im Rausch der Zerstörung: Wie Alkohol und Drogen Beziehungen entgleisen lassen
10.2.6 Spieglein, Spieglein an der Wand: Die dunkle Seite des Narzissmus in Beziehungen
10.2.7 Zwischen Wut und Reue: Die zerstörerische Dynamik von Gewalt in Beziehungen
10.2.8 Wie du dein Vertrauen flickst, ohne gleich den ganzen Werkzeugkasten rauszuholen
11. Wenn man selbst der Täter ist
11.1 Wie man sich richtig entschuldigt, wenn man’s richtig vergeigt hat
11.2 Wenn Vergebung ausbleibt: Wie du weiterlebst, wenn deine Entschuldigung nicht angenommen wird
12. Dynamik zwischen Menschen und missbräuchliches Verhalten
13. Zurück zum Ex ist wie kalter Kaffee: Schmeckt schal und macht nervös
14. Vermeidung von Mustern: Den gleichen Partner nicht erneut wählen
15. Loslassen und Neubeginn: Ein Wegweiser in die Zukunft

Tanja Kaiser

Nostalgie ist eine charmante Lügnerin

Das einzige Buch über Liebeskummer,

das du benötigst

Inhaltsverzeichnis

Einleitung 5

1. Deine Trennung gehört nicht ins Netz: Der Elefantenjäger in Timbuktu guckt mit 13

2. Was ist eigentlich Liebeskummer? 18

2.1 Wenn die Tränen ausbleiben: Warum du nach der Trennung vielleicht gar nicht so traurig bist 25

2.2 Eiscreme oder Extremsport? Die vielen Wege, mit Liebeskummer umzugehen 29

3. Die charmante Lügnerin und wie wir sie entlarven 34

3.1 Rosy Retrospection- Die rosarote Brille des Gedächtnisses 39

3.2 Selective Memory: Die Photoshop-Funktion für deine Erinnerungen 42

3.3 Wie Nostalgie nach Trennungen wirkt: 45

3.4 Gefahren und Nutzen der Nostalgie: 49

4. Strategien zum Umgang mit Nostalgie: 53

4.1 Realitätscheck im Stil eines Kriseninterventionsgesprächs: 55

4.2 Der Humor-Ansatz: 58

4.3 Der „Nur-für-dich“ Ansatz: 61

4.4 Der radikale Abbruch: 64

4.5 Der Ablenkungsansatz: 68

4.6 Der Therapeuten-Ansatz: 74

4.7 Der Zerstörer-Ansatz: 81

5. Was ist hier eigentlich los? Tante Nostalgie und ihre Doppelstrategie: Eine neue Bekanntschaft betritt die Bühne 83

Die bucklige Verwandtschaft & andere unliebsame gäste 88

5.1 Die Bindungstheorie: Warum uns unsere Kindheit bis heute im Griff hat 90

5.2 Erlernte Hilflosigkeit: Warum du manchmal denkst, du bist ein hoffnungsloser Fall 94

5.3 Affektregulation: Warum wir nach Trennungen manchmal völlig durchdrehen 100

5.4 Oma Selbstlos: Warum du in Beziehungen nicht zum Fußabtreter werden musst 109

5.5 Schwägerin Grübel-Grete: Die unermüdliche Detektivin deines Liebeslebens 114

5.6 Emotionale Abhängigkeit: Wenn das Herz an der kurzen Leine liegt 118

5.7 Verlustangst: Der ungebetene Gast, der ständig nachfragt, ob du ihn auch wirklich lieb hast 123

5.8 Schwippschwager Frank: Warum du dich manchmal einsam fühlst, obwohl du nicht allein bist 125

5.9 Tante Tratsch-Else und ihre wirren Weisheiten 130

5.10 Bruder Verlustbedürfnis – Der King des Chaos 133

5.11 Schwester Susi Selbstkasteiung: Die Meisterin der Scham 135

5.12 Cousine Veronika Verantwortungslosigkeit: Die Meisterin des „Ich mach das morgen... oder nie!“ 138

5.13 Neffe Nils Neidling: Der Vergleichsmeister 141

5.14 Nichte Neuer-Hoffnungsschimmer: Warum der nächste Partner auch nicht aus Zaubersand besteht 144

6. Onkel Klartext: 148

6.1 Onkel Klartext und das „Wenn du mich lieben würdest...“-Dilemma 151

6.2 Realistische Erwartungen in Beziehungen – Onkel Klartext packt aus 161

6.3 Seelenverwandte: Und andere romantische Fabelwesen 165

6.4 Die Illusion der „Richtigen Zeit“: Warum Warten bei Liebeskummer nichts bringt 168

6.5 „Wir sind einfach nicht kompatibel“ – Wahrheit oder Ausrede? 171

6.6 kein Engel – du hast nur den Heiligenschein daufgemalt 181

7. Vergebung- aber für wen? 184

7.1 Vergeben ist menschlich, vergessen ist was für Engel: Wie du den Groll loslässt, ohne dein Hirn zu grillen 186

7.2 Jemand anderem vergeben 191

7.3 Und wenn ich mir selbst vergeben muss? 196

8. Wenn Tante Nostalgie und Onkel Klartext gemeinsame Sache machen: Ein Dream Team wider Willen 201

8.1 Ist das noch Liebeskummer oder schon eine Depression? 203

8.1.1 Selbstliebe: Der innere Schutzschild 207

8.1.2 Lernen aus der Vergangenheit: die Wahrheit hinter den Erinnerungen 211

8.1.3 Kommunikation: Sprechen und Zuhören 214

8.1.4 Die Kraft des Loslassens: Der Befreiungsschlag 219

8.1.5 Neue Erinnerungen schaffen: In der Gegenwart leben 222

9. Der Umgang mit traumatischen Trennungen: Dr. Heilgut und Frau Schluchz 227

9.1 Anerkennung und Akzeptanz 234

9.2 Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen 243

9.3 Selbstfürsorge und Aufbau von Resilienz 248

9.4 Erste Hilfe bei Panik 252

9.5 Panikattacken bewältigen 254

9.6 Irrationale Verhaltensweisen erkennen und bewältigen 258

9.7 Angst vor Menschen aufgrund vergangener Erfahrungen 262

9.8 Umgang mit Auslösern wie Gerüchen, Orten Oder anderen Erinnerungen 265

9.9 Grenzen setzen und Unterstützung suchen 268

10. Die Psychologie hinter missbräuchlichem Verhalten 272

10.1 Zwischen Meinungsverschiedenheit und Manipulation: Wo Missbrauch beginnt 275

10.2 Tiefergehende Ursachen für missbräuchliches Verhalten 280

10.2.1 Wenn Liebe zur Fessel wird: Macht, Kontrolle und die unsichtbaren Fäden 283

10.2.2 Komm her, bleib weg: Das Beziehungs-Wirrwarr der Profiklammerer und Eisprinzen 287

10.2.3 Gaslighting: Wenn du nicht mehr weißt, ob du dir selbst trauen kannst 292

10.2.4 Zwischen Tradition und Tyrannei: Wie kulturelle Einflüsse unser Verständnis von Macht und Gewalt prägen 297

10.2.5 Im Rausch der Zerstörung: Wie Alkohol und Drogen Beziehungen entgleisen lassen 301

10.2.6 Spieglein, Spieglein an der Wand: Die dunkle Seite des Narzissmus in Beziehungen 309

10.2.7 Zwischen Wut und Reue: Die zerstörerische Dynamik von Gewalt in Beziehungen 315

10.2.8 Wie du dein Vertrauen flickst, ohne gleich den ganzen Werkzeugkasten rauszuholen 320

11. Wenn man selbst der Täter ist 324

11.1 Wie man sich richtig entschuldigt, wenn man’s richtig vergeigt hat 326

11.2 Wenn Vergebung ausbleibt: Wie du weiterlebst, wenn deine Entschuldigung nicht angenommen wird 331

12. Dynamik zwischen Menschen und missbräuchliches Verhalten 335

13. Zurück zum Ex ist wie kalter Kaffee: Schmeckt schal und macht nervös 339

14. Vermeidung von Mustern: Den gleichen Partner nicht erneut wählen 343

15. Loslassen und Neubeginn: Ein Wegweiser in die Zukunft 347

Einleitung

Wir kennen sie alle – diese eine Person, bei der wir uns an den Kopf fassen müssen. Bei der wir uns fragen, neben welchem lichterloh brennenden Hanffeld sie geschlafen haben muss, um ihr Gehirn dermaßen gegrillt zu haben. Und bei der man sich dann ebenfalls fragt, warum man eigentlich mit ihr befreundet ist.

Und nein, wir sprechen nicht über deinen Arbeitskollegen, auch wenn das auf diesen vielleicht auch zutrifft. Wir sprechen über jemanden, der dir viel, viel näher steht.

Wir sprechen über diese eine Freundin oder diesen einen Freund, mit dem man eine richtig üble Trennung erlebt hat. Eine von der Sorte, die zu endlosen Monologen, Tränen oder Dramen geführt hat, und bei der man selbst versucht hat, irgendwie in all dem Durcheinander der Fels in der Brandung zu sein. Man hat endlose Tränen getrocknet, sich jede der Geschichten 100-fach angehört, und immer und immer wieder beigepflichtet, was für eine bodenlose Mistkröte, der oder die Ex-Partner*in doch war.

Man fühlt sich, als würde der eigene Verstand langsam aber sicher Urlaub auf einer einsamen Insel machen, ohne einen selbst mitzunehmen. Ab einem gewissen Punkt nickt man dann sogar zu den wildesten Theorien, bei denen man normalerweise nur verständnislos den Kopf schütteln würde. Und das Schlimmste daran: Man beginnt sich zu fragen, ob man selbst bei seiner letzten Trennung ähnlich plem-plem war – oder schlimmer noch, ob man es immer noch ist.

Trennungen sind etwas Seltsames, beinahe wie ein schlechter Film, den man sich trotzdem immer wieder ansieht – sei es bei anderen oder bei sich selbst. Plötzlich verändert sich die gesamte Sicht auf die Welt, auf einen selbst und auf all die Menschen um einen herum.

Man wird von Gedanken heimgesucht, die man zuvor nicht einmal im Traum gekannt hätte, geschweige denn mit gesundem Menschenverstand erklären könnte. Was das Gehirn während einer Trennung so anstellt, welche schrägen Pfade es einschlägt und welche absurden Emotionen dabei hochkochen, ist gleichermaßen faszinierend wie beängstigend.

Aber der eigentliche Aha-Moment kommt erst, wenn man das Chaos bei anderen beobachtet. Da erkennt man plötzlich, wie sehr das alles ins Absurde abdriftet. Die Vorwürfe, die Interpretationen in jede noch so kleine Handlung, jedes noch so unwichtige Wort, jede Gesichtsregung.

Doch wenn man selbst mittendrin steckt, ergibt das meiste davon erschreckenderweise schrecklich viel Sinn – auch wenn es das im Grunde absolut nicht tut.

In meinem Fall ist diese Person, deren Niedergang und Wahnsinn der Anlass für dieses Buch war, meine Freundin Kati, die sich mit Anfang dreißig von ihrem Mann getrennt hat.

Die Gründe für die Trennung?

Nun, lass mich dir ein Bild malen. Stell dir vor, du bist in einem Haus gefangen, in dem ständig der Rauchmelder piept, weil dein Partner es nicht schafft, die Pizza im Ofen nicht zu verkohlen. Oder stell dir vor, du versuchst, eine tiefgründige Diskussion über den Sinn des Lebens zu führen, während dein Partner nur daran denkt, welche Netflix-Serie als Nächstes geschaut werden soll.

Es ging um Missverständnisse, unerfüllte Erwartungen und ja, auch um die Tatsache, dass ihr Mann mehr Zeit mit seiner Xbox als mit ihr verbrachte. Im Grunde also legitime Gründe, die jeder nachvollziehen kann.

Aber warte, es wird noch besser. Der Typ hat nichts im Haushalt gemacht – nicht einmal den Müll rausgebracht. Stattdessen chillte er lieber mit seinen Kumpels auf Malle, als sich um seine Ehefrau zu kümmern. Kati wollte allerdings lieber einen Mann, keinen zusätzlichen Sohn, und jeder Versuch, ein ernsthaftes Gespräch mit ihm darüber zu führen, führte zu absolutem Unverständnis seinerseits.

Irgendwann war sie es leid, die Wäsche zu waschen und hinter ihm herzuräumen, als wäre sie seine persönliche Haushälterin. Und als Krönung hat er mit seiner Unfähigkeit, seine Sporttasche mit den benutzten Trikots in die Wäsche zu legen, ihren Kleiderschrank in eine Miniaturversion von Chernobyl verwandelt. Kein Wunder, dass Kati irgendwann die Reißleine ziehen musste– wer will schon in einer radioaktiven Zone leben?

Die Einsicht, dass das nicht ihre Zukunft sein sollte, hatte Katie also schon mal. Was jedoch nicht verhindert hat, dass sich das Ganze trotzdem in ein Riesen Drama verwandelt hat.

Begonnen bei einer lächerlich hohen Anzahl an WhatsApp-Nachrichten mit zum Teil fragwürdig erwachsenen Inhalten, der Einbeziehung von X-Personen, die allesamt eine ausgeprägte Meinung zur Gesamtsituation haben sollten, und endend damit, dass Kati das Auto ihres Ex-Partners mit Eiern beworfen hat. Tatsächlich hat sie danach behauptet, sich besser zu fühlen.

Ich, als gute Freundin, habe all das natürlich mitgetragen und so manches Mal aus lauter Verzweiflung sogar Thesen unterstützt, die ich mit gesundem Menschenverstand auf keinen Fall vertreten könnte. Einmal habe ich sogar ernsthaft argumentiert, dass das ständige Schnarchen ihres Ex ein Zeichen tieferer emotionaler Probleme sein könnte. Alles, weil das sich über Monate hinziehende Drama ihrer Trennung auch mich irgendwann völlig gaga gemacht hat.

Warum ich mir das angetan habe? Weil man das als guter Freund oder gute Freundin tut und weil ich, wie die meisten Menschen, selbst mal in dieser Situation war und ebenfalls die Nerven von jemandem bis zum Letzten strapaziert habe.

Nach meiner letzten Trennung war ich ein wandelndes Nervenbündel. Ich habe meine Freunde mitten in der Nacht angerufen, um stundenlang über die tiefgründige Bedeutung seines letzten WhatsApp-Status‘ zu diskutieren, und sie in endlose Analysen darüber verwickelt, ob sein neues Profilbild mit dem Hund bedeutet, dass er jetzt ein besserer Mensch geworden ist. Spoiler: Es war nicht sein Hund.

Es war keine Absicht, das Drama zu maximieren – es hat alles einen psychologischen Hintergrund. Wenn das Herz einmal in tausend Stücke zerbrochen ist, dann braucht der Kopf einfach eine Weile, um sich davon zu erholen und dabei schnappt man sich jede noch so dünne Hoffnung, als wäre es der letzte Rettungsring auf dem Ozean der Verzweiflung.

Warum wir uns bei anderen so gerne an den Kopf fassen? Ganz einfach: Wir vergessen unser eigenes absurdes Verhalten schneller, als uns lieb ist, und sind natürlich viel besser darin, die Verrücktheiten anderer zu analysieren, als unsere eigenen. Schließlich sieht es von außen betrachtet immer viel leichter aus, als selbst im emotionalen Sumpf zu stecken. Da ist es kein Wunder, dass wir uns plötzlich als die großen Rationalisten aufspielen – zumindest solange, bis wir wieder selbst dran sind.

Während ich also Katis Drama von der ersten bis zur (zumindest meinem Eindruck nach) letzten Minute mitverfolgt habe und eigentlich erleichtert war, das ganze Chaos endlich hinter mir zu lassen, trifft mich die Realität dann wie ein Vorschlaghammer: Genau die Person, mit der wir gerade all das durchgestanden haben, steht jetzt vor uns und dreht die Geschichte komplett auf den Kopf. Plötzlich fühlt es sich an, als hätte ich eine ganz andere Serie geschaut – eine, in der ich offenbar die Hälfte der Episoden verpasst habe.

Vergessen all das Drama, vergessen die durchgeheulten Nächte. Vergessen die endlosen Monologe per WhatsApp, vergessen, dass der Typ gestern noch der Teufel in Person war. Vergessen, dass Teller und Tassen geflogen sind, und auch vergessen, dass die Nachbarn aus lauter Angst sogar die Polizei gerufen hatten, weil sie ernsthafte Sorge um die Gesundheit der beiden Streithähne gehabt hatten. Alles gelöscht, als wäre nichts davon passiert.

Stattdessen hören wir jetzt, dass all die Streitereien doch nicht so wild waren, der Partner im Grunde doch ein guter Mensch ist und jeder am Ende eine zweite Chance verdient hat. Und wir stehen da, mit offenem Mund und einem inneren Schrei nach Logik, der irgendwo in unserem Gehirn widerhallt.

Es ist, als hätte jemand das Drehbuch umgeschrieben und mich vergessen zu informieren. Die endlosen Nächte, in denen ich ihr stundenlang zugehört habe, während sie ihren Ex als die personifizierte Apokalypse beschrieb? Ausradiert.

Die monumentalen Szenen im Café, bei denen ich sie von der dritten Schokoladentorte abhalten mussten, während sie schwor, nie wieder etwas von diesem „Idioten“ hören zu wollen? Verdrängt.

Die Flut von Textnachrichten, die mich um 3 Uhr morgens aus dem Schlaf rissen, weil sie doch noch eine neue Theorie hatte, warum er der schlimmste Mensch auf Erden ist? Alles vergessen.

Natürlich könnte ich Kati einfach erwürgen. Oder ihren össeligen Ex mit dem Auto überfahren. Beides habe ich in Betracht gezogen, mich schlussendlich jedoch dagegen entschieden.

Stattdessen möchte ich nun hier mit euch zusammen aufdröseln, was wir hier vor uns haben. Was ist Liebeskummer eigentlich? Warum scheitern Beziehungen, und wie können wir es danach besser machen? Welche Gefühle, Ängste, Vorgänge, passieren da überhaupt nach einer Trennung in unserem Geist und Körper?

Was ich für Kati, und somit auch für euch, schaffen will, ist ein Ansatz zum Nachdenken und Schmunzeln. Vielleicht auch zum Lernen oder wütend sein, das überlasse ich ganz euch. Das einzige was dabei zählt, ist, dass ihr am Ende klüger seid als vorher, und euch von eurem eigenen Geist nicht aufs Glatteis führen lasst (und vor allem nicht immer wieder durch den gleichen Mist durch müsst).

Wir machen uns zusammen auf die Suche nach der kleinen Lügnerin und ihren Freunden und Verwandten, denen wir diesen Zustand zu verdanken haben, und befragen sie dazu. Wir werden einige merkwürdige, schreckliche, liebenswürdige und hilfreiche Figuren treffen, die uns etwas über sich erzählen - und uns erzählen, wie wir eine Trennung verarbeiten können, ohne in der Heilanstalt zu landen. Allen voran aber müssen wir aber einer ganz besonderen den gar ausmachen: Der charmanten Lügnerin, die uns weismachen will, dass früher alles besser war. Sie muss entlarvt werden – für unsere eigene geistige Gesundheit und die unserer Freunde.

Wen meine ich mit dieser Lügnerin? Ganz klar, es ist Tante Nostalgie, die immer dann auftaucht, wenn wir uns in sentimentalen Erinnerungen an die ach so schöne Vergangenheit verlieren. Sie ist diejenige, die uns die verunglückte Beziehung als die Romanze des Jahrhunderts verkauft, während wir vergessen, wie oft wir eigentlich mit dem Kopf gegen die Wand schlagen wollten. Aber Tante Nostalgie agiert nicht allein. Nein, sie hat eine ganze Riege an Verwandten, die ihr fleißig zur Hand gehen.

Da wäre zum Beispiel Cousin Selbstzweifel, der uns regelmäßig einflüstert, dass das Scheitern der Beziehung vielleicht doch unsere Schuld war. Immer schön in unserem Kopf präsent, besonders nachts um drei, wenn Schlaf absolut keine Option ist. Und wer hilft ihm dabei? Natürlich Onkel Klartext, der gnadenlos und ohne Vorwarnung die brutale Wahrheit auf den Tisch knallt – auch wenn sie so unangenehm ist wie ein Schweißausbruch im Bewerbungsgespräch.

Und natürlich wäre da noch Frau Schluchz, die Drama-Queen deines inneren Theaters. Sie ist die, die aus jedem kleinen Rückschlag ein episches Trauerspiel macht. Hörst du den Lieblingssong deines Ex im Radio? Frau Schluchz dreht gleich auf, packt das volle Orchester aus und sorgt dafür, dass du in einem Meer aus Taschentüchern landest. Und wehe, du siehst ein Paar auf einer Parkbank Händchen halten – dann holt sie das Megaphon raus und brüllt: „Warum sitzt du nicht da?!“

Aber keine Sorge, wir werden Frau Schluchz nicht die Hauptrolle in unserem Drama überlassen.

Gemeinsam werden wir diese illustre Runde versammeln und sie ordentlich durch die Mangel drehen. Es wird Zeit, dass wir der Wahrheit ins Gesicht sehen – so bitter sie auch schmecken mag – und herausfinden, warum wir überhaupt in diesem emotionalen Schlamassel stecken. Denn nur wenn wir die Spielchen dieser manipulativen Bande durchschauen, können wir die Fäden wieder selbst in die Hand nehmen und uns aus dem emotionalen Chaos befreien.

Also, schnallt euch an, denn bevor wir uns ins Herz des Liebeskummers stürzen, werfen wir noch schnell einen Blick auf ein paar wichtige Fakten, die wir nicht ignorieren dürfen. Danach nehmen wir die verwirrenden Emotionen gründlich unter die Lupe. Am Ende werdet ihr nicht nur ein Stück schlauer sein, sondern hoffentlich auch wieder klarer sehen – und wer weiß, vielleicht findet ihr sogar etwas Humor in diesem ganzen Chaos.

1. Deine Trennung gehört nicht ins Netz: Der Elefantenjäger in Timbuktu guckt mit

So, du bist also frisch getrennt. Herzlichen Glückwunsch, du hast jetzt offiziell die Eintrittskarte in den Club der Herzschmerz-Helden. Doch bevor du dich in die melancholische Playlist deines Lebens vertiefst, gibt es da eine kleine, aber immens wichtige Sache, die du als erstes erledigen solltest: Geh offline. Ja, richtig gehört. Finger weg von Facebook, Instagram und Co. Das Internet braucht deine Tränen nicht, und du brauchst nicht den Wahnsinn, den es mit sich bringt, wenn du deine Trennung dort breittrittst.

Warum du dich aus den sozialen Medien fernhalten solltest:

Erstens, und das ist der wichtigste Grund, du brauchst keine virtuelle Bühne für dein Drama. Stell dir mal vor: Du stehst auf einem riesigen Platz, mitten in einer Metropole. Um dich herum stehen Millionen von Menschen. Du hast ein Megaphon in der Hand und fängst an, deine tiefsten, emotionalsten Gedanken herauszuschreien. Klingt das nach einer guten Idee? Nein? Na, genau das machst du, wenn du deine Trennung auf den sozialen Medien auslebst. Plötzlich wissen nicht nur deine besten Freunde, dass du den größten Idioten der Welt gedatet hast – sondern auch der Elefantenjäger in Timbuktu, der zufällig auf deine Story stößt, während er auf Facebook nach neuen Tierdokus sucht. Herzlichen Glückwunsch, dein Herzschmerz ist jetzt globales Wissen.

Zweitens, soziale Medien sind der perfekte Nährboden für Selbstgeißelung. Dein Ex hat ein neues Profilbild hochgeladen? Oh, schau mal, er sieht so glücklich aus. Und wer ist diese attraktive Person in seinem neuen Urlaubsfoto? War das nicht das Restaurant, in das ihr beide gehen wolltet? Willkommen im Tal der emotionalen Selbstverstümmelung, wo jeder Klick auf „Aktualisieren“ ein weiteres Stich ins Herz bedeutet. Was bringt es dir, all das zu wissen? Richtig – absolut nichts, außer dass du dich noch miserabler fühlst.

Die Risiken des digitalen Exhibitionismus:

Und dann gibt es noch die verlockende Idee, deine Wunden offen zur Schau zu stellen. Ein dramatischer Post hier, ein kryptisches Zitat dort, vielleicht ein trauriges Selfie, das dich neben einem Berg benutzter Taschentücher zeigt.

Aber hey, denk daran: Alles, was du postest, bleibt im Netz. Stell dir vor, du gehst in drei Jahren zu einem Bewerbungsgespräch und der Chef kennt deine gesamte Trennungshistorie, weil du die Krise deines Lebens online ausgelebt hast. Er hat mitleidig über dein Liebesdrama in 10 Akten gelesen und überlegt jetzt, ob er dir überhaupt die Verantwortung über den Kaffeeautomaten übertragen kann. Super erster Eindruck, oder?

Und dann ist da noch das kleine Problem mit den „gut gemeinten“ Ratschlägen von Menschen, die du seit der Grundschule nicht mehr gesehen hast. Plötzlich melden sich alte Bekannte, die dir in den Kommentaren weise Ratschläge geben, wie du über deinen Herzschmerz hinwegkommst. Onkel Herbert, der dich das letzte Mal gesehen hat, als du noch Windeln getragen hast, meint plötzlich zu wissen, was das Beste für dich ist. Ganz toll – nichts ist hilfreicher als Ratschläge von Menschen, die keine Ahnung von deinem Leben haben.

Warum es klüger ist, die Trennung offline zu bewältigen:

Wenn du klug bist – und ich weiß, dass du das bist – dann machst du deine Trennung nicht zur öffentlichen Angelegenheit. Nicht, weil du nichts zu sagen hättest, sondern weil es einfach nichts bringt, deinen Schmerz vor einem Publikum auszubreiten, das dir in den meisten Fällen nichts zurückgeben kann, außer mitleidige Emojis und oberflächliche Kommentare. Es ist viel besser, dich auf echte Gespräche mit echten Menschen zu konzentrieren, die dir tatsächlich nahe stehen und dir durch diese schwere Zeit helfen können. Deine Freunde, die dich wirklich kennen, können dir den Trost geben, den du brauchst, ohne dass du deine Seele auf dem Marktplatz des Internets feilbietest.

Strategien, um den sozialen Medien zu entkommen:

Digital Detox: Logge dich aus, deaktiviere die Apps, oder – wenn du ganz radikal sein willst – leg eine kleine Pause ein. Du brauchst diese ständige Verbindung zur Online-Welt jetzt nicht. Gönn deinem Gehirn und deinem Herz eine Pause.

Realitätscheck: Bevor du postest, stell dir die Frage: „Muss der Elefantenjäger in Timbuktu das wirklich wissen?“ Wenn die Antwort „Nein“ lautet – und das wird sie meistens tun – dann lass es bleiben.

Private Nachrichten statt öffentlicher Posts: Wenn du wirklich das Bedürfnis hast, zu reden, dann greif zum Telefon oder schreibe einer guten Freundin eine Nachricht. Ein persönliches Gespräch ist tausendmal hilfreicher als 100 Likes auf einem traurigen Post.

Ablenkung statt Stalking: Versuch nicht, dich durch das Profil deines Ex zu wühlen, um herauszufinden, was er gerade treibt. Tu dir selbst den Gefallen und lass es. Beschäftige dich lieber mit Dingen, die dir guttun – wie dem neuen Lieblingsbuch oder einer Serie, die nichts mit Liebesdramen zu tun hat.

No-Contact-Regel: Auch wenn es schwerfällt – verzichte darauf, den Ex in den sozialen Medien zu verfolgen. Blockieren ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine schlaue Entscheidung, um sich selbst zu schützen.

Trennungen sind hart, keine Frage. Aber sie auf den sozialen Medien auszuleben, macht alles nur noch schlimmer. Du brauchst keine Zuschauer für deinen Schmerz, und du brauchst auch nicht die ständigen Updates aus dem Leben deines Ex, die dich nur weiter runterziehen. Der Elefantenjäger in Timbuktu muss deine Trennung nicht mitverfolgen, und ehrlich gesagt, die kleine Bäuerin in Sibirien, die in der Mittagspause durch Instagram scrollt, braucht das auch nicht. Warum solltest du deine innersten Gedanken und deinen Kummer mit der ganzen Welt teilen? Was bringt es dir, wenn du weißt, dass ein wildfremder Typ in Kanada jetzt genauestens über deinen Beziehungsstatus Bescheid weiß?

Und dann wären da noch die ganzen schöngeföhnten und angepinselten Instagram-Posts, die so gar nichts mit der Realität zu tun haben. Diese makellosen Bilder von deinem Ex, wie er mit seinem neuen „Ich-brauche-keine-Pause-zwischen-der-Trennung-und-meiner-neuen-Flamme“-Lächeln in die Kamera grinst, sind so echt wie Einhörner. Glaub mir, niemand hat diese glänzende Haut und das perfekt gestylte Haar, nachdem er gerade erst eine Trennung durchgemacht hat. Diese Posts sind der emotionale Photoshop – weichgezeichnet und gefiltert bis zum Gehtnichtmehr, damit es so aussieht, als wäre alles bestens. Aber lass dich davon nicht täuschen. Geh offline, atme durch, und konzentriere dich auf das echte Leben – wo die wirklich wichtigen Menschen sind, die dir durch diese Zeit helfen können, ohne dass du deine Seele öffentlich zur Schau stellen musst.

2. Was ist eigentlich Liebeskummer?

Liebeskummer – wer hat sich diesen verdammten Wahnsinn eigentlich ausgedacht? Diese fiese, össelige Mistkröte, die uns alle irgendwann mal heimsucht.

Welcher Scherzkeks in der Evolution dachte wohl, dass es eine grandiose Idee wäre, uns bei einer Trennung durch die emotionale Hölle zu schicken? Ein Gefühl, das sich irgendwo zwischen einem richtig miesen Kater und einer Lebensmittelvergiftung ansiedelt, und im Grunde für absolut gar nichts gut zu sein scheint. Wahrscheinlich würden wir alle gerne mal herausfinden, welche Kackbratze auf die Idee kam, dass Liebeskummer eine gute Sache sei. Aber so viel ist sicher: Wenn es um Herzschmerz geht, fühlt es sich an, als ob die Welt kurzzeitig aus den Fugen gerät – und das mit einer Intensität, die uns glauben lässt, wir hätten uns einen heftigen Sonnenbrand auf der Seele eingefangen.

Stellen wir uns das Ganze mal so vor: Du bist frisch verliebt. Dein Herz macht einen kleinen Freudentanz, jedes Mal, wenn dein Handy vibriert, und du könntest stundenlang über die witzigen Eigenheiten deines neuen Partners schwärmen, als hättest du gerade den Nobelpreis in der Kategorie „Verliebtheit“ gewonnen. Dein Gehirn schüttet bei jedem Gedanken an deinen Schatz eine bunte Mischung aus Dopamin, Oxytocin und Serotonin aus – das ist im Grunde der chemische Dreier, der dafür sorgt, dass du dich fühlst, als würdest du nonstop auf einer Zuckerwatte-Wolke schweben.

In diesem Zustand könnte es draußen Froschregen geben und du würdest nur denken: „Ach, wie süß, die kleinen Quakies!“ Das sind die gleichen Hormone, die dafür sorgen, dass du plötzlich Dinge über deinen Schatz großartig findest, die du bei anderen Menschen als eindeutig schrullig oder sogar störend abtun würdest.

Nehmen wir mal ein Beispiel: Dein neuer Schwarm hat die nervige Angewohnheit, in der Nase zu bohren, wenn er nachdenkt. Aber anstatt das eklig zu finden, denkst du dir: „Wie süß, er ist so vertieft in seine Gedanken, dass er gar nicht merkt, was er da macht!“ Dein Gehirn ist jetzt nämlich in einem Modus, in dem es nicht nur rosarot sieht, sondern auch rosarot denkt.

Und was ist mit den roten Flaggen, die möglicherweise schon auf der ganzen Strecke wie Warnschilder bei einer Geisterbahnfahrt aufleuchten? Die bleiben für dich unsichtbar – als wären sie mit einem magischen Tarnumhang umhüllt. Schließlich hat dieser hormonelle Cocktail, der da durch deine Adern rauscht, nicht nur die Power, dich völlig zu blenden, sondern macht dich auch taub für die Zweifel deiner besten Freundin und, seien wir ehrlich, auch irgendwie ein bisschen blöd.

Aber hey, du merkst es nicht und findest das auch noch total super. Alles ist rosarot, die Vögel zwitschern lauter, und sogar der nervige Nachbar, der sonst jeden Sonntagmorgen um sieben die Bohrmaschine anschmeißt, wirkt plötzlich irgendwie sympathisch.

Aber dann passiert es: Die Beziehung geht in die Brüche. Plötzlich ist Schluss mit den Happy-Hormonen, die dir bis eben noch das Leben wie ein Sommerfestival vorkommen ließen. Dein Gehirn, das vorher noch so großzügig Dopamin verteilt hat, stellt die Produktion abrupt ein. Und damit du auch wirklich merkst, dass jetzt eine andere Zeit angebrochen ist, wird Cortisol, das Stresshormon, auf Hochtouren produziert. Dein Körper reagiert, als stünde eine lebensbedrohliche Situation bevor – dabei ist „nur“ dein Herz gebrochen.

Und warum tut das alles so weh? Weil unser Gehirn und Körper Liebeskummer tatsächlich mit körperlichem Schmerz verwechseln. Studien zeigen, dass dieselben Hirnregionen, die auf eine echte Verletzung reagieren, auch beim emotionalen Schmerz durch Liebeskummer aktiv werden. Dein Gehirn behandelt die Trennung also, als hättest du dir den Fuß gebrochen, nur dass der Schmerz sich direkt in deinem Herzen abspielt. Deshalb fühlt es sich an, als hätte dir jemand in den Magen geboxt, obwohl niemand physisch zugeschlagen hat. Dein Herz pocht dumpf und schmerzt, als hätte es eine Prellung erlitten, dein Appetit macht sich aus dem Staub, und dein Schlafrhythmus verwandelt sich in ein unkontrollierbares Chaos.

Es ist fast, als hätte dein Körper die Betriebsanleitung verloren. Vielleicht hast du jetzt das Gefühl, dass alles sinnlos ist – das Aufstehen, das Essen, das Atmen. Ja, Liebeskummer kann tatsächlich so heftig zuschlagen, dass du dich fragst, warum dein Körper gerade so ein Drama daraus macht. Aber das liegt daran, dass dein Gehirn einfach nicht zwischen emotionalem und körperlichem Schmerz unterscheiden kann. Und so fällst du in ein Loch, aus dem du dich erst wieder herausgraben musst.

Nun könnte man sich fragen, warum unser Körper das tut. Wozu ist das gut? Man könnte meinen, dass die Evolution das mit Absicht eingefädelt hat, um uns eine Lektion zu erteilen. „Du hast dich verliebt? Das hast du jetzt davon!“

Aber nein, so einfach ist es nicht. Liebeskummer hat eine tiefere Bedeutung, und ja, er erfüllt sogar einen Zweck.

Der Schmerz des Liebeskummers zwingt uns, uns mit dem Verlust auseinanderzusetzen. In früheren Zeiten, als wir noch in Höhlen lebten und Beziehungsprobleme nicht einfach durch einen schnellen Swipe nach links gelöst werden konnten, war eine stabile Bindung überlebenswichtig. Dein Partner war nicht nur dein Herzblatt, sondern auch derjenige, der sicherstellte, dass der Säbelzahntiger dich nicht zum Mittagessen verspeist. Die Evolution hat also dafür gesorgt, dass wir Bindungen ernst nehmen. Und wenn diese Bindungen zerbrechen, aktiviert unser Körper einen inneren Alarm, um sicherzustellen, dass wir die Bedeutung dieses Verlustes begreifen.

Dieser Alarm zeigt sich in Form von Liebeskummer. Er zwingt uns, über die Beziehung nachzudenken, sie zu verarbeiten und schließlich weiterzumachen. Denn am Ende des Tages geht es darum, zu lernen und zu wachsen – auch wenn es weh tut. Liebeskummer ist wie ein emotionales Detox-Programm: Er spült die Altlasten aus unserem System und bereitet uns darauf vor, irgendwann wieder neu anzufangen, diesmal hoffentlich klüger und besser vorbereitet.

Aber warum fühlt sich Liebeskummer so extrem an, wenn wir ihn doch eigentlich überleben sollten? Nun, das liegt daran, dass unser Gehirn manchmal ein wenig dramatisch ist. Es erinnert sich an all die schönen Momente, blendet die schlechten aus und versetzt uns in einen Zustand, der dem Entzug von einer Sucht ähnelt. Tatsächlich zeigen Studien, dass Liebeskummer ähnliche Symptome wie ein Drogenentzug verursacht. Das ist kein Zufall: Wenn wir verliebt sind, werden im Gehirn ähnliche Belohnungszentren aktiviert wie bei einer Drogensucht. Und wenn diese Liebe abrupt endet, fordert unser Gehirn weiterhin seine „Dosis“, die es nun nicht mehr bekommt. Das Ergebnis? Ein emotionaler Entzug, der dich durch alle Höhen und Tiefen der Liebeskummerhölle jagt.

Jetzt kommt der witzige Teil: Stell dir vor, dein Gehirn ist wie ein kleines Kind im Süßwarenladen. Es hat sich so sehr an die täglichen Schokoladenriegel gewöhnt, dass es jetzt, wo die Schokolade plötzlich ausverkauft ist, einen gewaltigen Wutanfall bekommt – und das mitten in der Kassenschlange, während alle zusehen. Dein Körper, der bisher in einer Wolke aus Zuckerwatte geschwebt hat, gerät in einen Zustand des totalen Chaos. Der Zuckerentzug trifft dich mit voller Wucht, und anstatt dich auf den Tag zu freuen, möchtest du dich einfach nur mit einer Tüte Chips und einem Berg Taschentücher auf die Couch verkriechen.

Dein Gehirn sendet dir nun klare Signale: „Wo ist mein täglicher Schokoriegel? Wo ist das High, das ich von dieser süßen Liebe bekommen habe?“ Die Heißhungerattacken auf die verlorene Liebe schlagen voll durch, als würdest du nach einem Marathon vor einem leeren Kühlschrank stehen – verzweifelt suchend nach etwas, das diesen immensen Hunger stillen kann. Doch anstelle von Essen, sehnst du dich nach den guten alten Zeiten, in denen alles so einfach und schön war.

Das Ergebnis? Du fühlst dich wie ein wandelnder Zombie, der sich durch die Überreste seines Herzschmerzes schleppt. Deine Laune ist im Keller, und selbst die kleinsten Dinge bringen dich aus der Fassung – sei es eine kitschige Liebesszene im Fernsehen oder der Anblick eines glücklichen Paares auf der Straße. Alles erinnert dich an das, was du verloren hast, und der Wunsch, dich unter der Bettdecke zu verstecken und die Welt für eine Weile auszuschalten, wird immer stärker.

Der „Entzug“ von dieser emotionalen Droge lässt dich verwirrt, traurig und irgendwie leer zurück. Dein Gehirn will das, was es nicht mehr haben kann, und reagiert mit Trotz und Verzweiflung, so wie das kleine Kind, das seine Lieblingssüßigkeit nicht bekommt. Es ist diese Mischung aus Verlangen, Enttäuschung und Frust, die dich in einen emotionalen Ausnahmezustand versetzt und dich so sehr mitnimmt, dass du dich fragst, ob du jemals wieder normal fühlen wirst.

Und was genau führt zu diesen fast körperlichen Schmerzen? Neben dem chemischen Chaos in deinem Gehirn spielt auch das autonome Nervensystem eine Rolle. Wenn du Liebeskummer hast, wird dein Körper in den „Kampf-oder-Flucht“-Modus versetzt. Dein Herz schlägt schneller, deine Muskeln spannen sich an, und dein Körper bereitet sich auf eine Bedrohung vor, die eigentlich gar nicht existiert. Doch anstatt gegen einen Angreifer zu kämpfen, kämpfst du gegen deine eigenen Gefühle. Das Ergebnis? Ein Körper, der völlig überreizt ist und sich anfühlt, als ob er jeden Moment zusammenbrechen könnte.

Zusätzlich kann Liebeskummer auch das Immunsystem schwächen, was bedeutet, dass du anfälliger für Krankheiten wirst. Es ist, als ob dein Körper sagt: „Du hast genug gelitten, lass uns noch ein bisschen mehr Chaos anrichten!“ Kein Wunder also, dass du dich wie ein Wrack fühlst, wenn dein Herz gebrochen ist.

Liebeskummer ist also nicht nur ein emotionales, sondern auch ein körperliches Phänomen. Er erinnert uns daran, dass unser Herz und unser Verstand eng miteinander verbunden sind und dass der Verlust einer geliebten Person uns wirklich krank machen kann. Aber gleichzeitig ist er auch ein Zeichen dafür, dass wir lebendig sind und dass wir in der Lage sind, tiefe Gefühle zu empfinden – selbst wenn diese Gefühle uns manchmal in den Wahnsinn treiben.

Also, wenn du das nächste Mal vor Schmerz zusammenzuckst, weil dein Herz gerade einen Marathon durch die Liebeskummerhölle läuft, denk daran: Dein Körper macht das, um dich zu schützen und dich auf den nächsten, hoffentlich besseren, Abschnitt deines Lebens vorzubereiten. Bis dahin, gönn dir ein bisschen Selbstmitleid, eine große Portion Eiscreme und die Sicherheit, dass auch dieser Schmerz irgendwann vorübergeht – denn das tut er immer.

2.1 Wenn die Tränen ausbleiben: Warum du nach der Trennung vielleicht gar nicht so traurig bist

Stell dir vor, du bist frisch getrennt, und die Welt erwartet von dir, dass du in einen Strudel aus Taschentüchern, Rotwein und rührseligen Liebesfilmen verfällst. Schließlich gehört das doch dazu, oder? Aber was ist, wenn du, statt in der Badewanne mit einem Glas Rotwein und „Bridget Jones“ zu enden, plötzlich erstaunt feststellst: „Moment mal… geht’s mir eigentlich ziemlich gut?“ Willkommen in der kuriosen Welt des ausbleibenden Liebeskummers!

1. Wenn du merkst, dass du kein trauriges Lied zum Mitsummen brauchst

Es gibt diesen Moment, nach einer Trennung, wo du dich fragst: „Wann setzt denn jetzt der Liebeskummer ein?“ Du wartest auf die schmerzerfüllte Trauer, auf die plötzlichen Heulkrämpfe bei einem bestimmten Song oder den Drang, nachts auf Instagram zu stalken, was der Ex-Partner so treibt. Doch stattdessen stellst du nach einer Woche fest, dass du abends ganz gut einschläfst, morgens gut gelaunt aufwachst und dass du ehrlich gesagt keinen einzigen Tränenausbruch hattest. Irgendwas stimmt hier doch nicht, oder?

Vielleicht stehst du sogar etwas ungläubig vor dem Spiegel und fragst dich: „Bin ich ein emotionsloser Eisblock?“ Die Antwort ist: Nein! Vielleicht hat sich die Beziehung schon so lange emotional ausgelaugt, dass die Trennung mehr wie das Öffnen eines zu eng geschnürten Korsetts war – eine Erleichterung, die dich befreit durchatmen lässt, anstatt in Tränen auszubrechen. Und hey, das ist absolut in Ordnung!

2. Die erleichternde Erschöpfung: Wenn du einfach nur fertig bist

Manchmal ist eine Beziehung wie ein Marathonlauf – und am Ende dieses Laufs bist du einfach nur noch erschöpft. Ja, du hast den anderen geliebt, aber die letzten Kilometer waren so anstrengend, dass du keine Energie mehr hast, um zu trauern. Stattdessen spürst du eine seltsame Erleichterung, so als hättest du endlich einen schweren Rucksack abgestellt, den du viel zu lange mit dir herumgeschleppt hast.

Du sitzt auf der Couch, genießt deinen Kaffee und stellst plötzlich fest, dass du dich, anstatt unglücklich, eigentlich ziemlich entspannt fühlst. Kein Grollen im Bauch, kein Kloß im Hals – einfach nur Ruhe. Klar, vielleicht schleicht sich ein kleines schlechtes Gewissen ein: „Sollte ich nicht ein bisschen trauriger sein?“ Aber die Wahrheit ist, dass manchmal das Ende einer Beziehung eine Erleichterung ist, selbst wenn sie nicht voller Dramen war. Es ist wie das Gefühl, nach einem langen, anstrengenden Tag endlich die Schuhe auszuziehen – du hast es einfach gebraucht.

3. Wenn das Drama ausbleibt, obwohl du verlassen wurdest

Nun stell dir vor, du wirst verlassen – und die große emotionale Explosion bleibt trotzdem aus. Kein schmerzerfülltes Wälzen im Bett, kein spontanes Bedürfnis, dich auf die Couch zu werfen und lauthals zu schluchzen. Vielleicht hat dich die Nachricht sogar ein bisschen überrascht, aber sobald der erste Schock verflogen ist, fragst du dich, warum du nicht in eine Tiefe der Verzweiflung stürzt.

Es könnte sein, dass du einfach anders mit solchen Situationen umgehst. Vielleicht hattest du schon lange das Gefühl, dass die Beziehung in eine Richtung ging, die nicht zu deinem Lebensplan passte. Oder du hast tief im Inneren schon gespürt, dass das Ende unausweichlich war und dich daher darauf vorbereitet – bewusst oder unbewusst.

Es gibt auch Menschen, die emotional „robust“ sind, wenn es um Trennungen geht. Du fühlst den Schmerz vielleicht nicht so intensiv oder er verarbeitet sich schneller, ohne dass du komplett in ihm versinkst. Du stellst also fest: „Oh, ich wurde verlassen, und ich bin trotzdem okay.“ Und weißt du was? Das ist großartig! Es bedeutet nicht, dass du nicht geliebt hast, sondern dass du in der Lage bist, mit Veränderungen pragmatisch umzugehen.

4. Statt Trauer: Was tun mit der ganzen unerwarteten Freizeit?

Während deine Freunde noch darauf warten, dass du endlich anfängst, dich selbst zu bemitleiden, stellst du vielleicht fest, dass du plötzlich eine Menge Zeit hast. Zeit, die vorher in die Beziehung geflossen ist. Also, was tun? Wie wäre es mit einem neuen Hobby, das du dir immer vorgenommen hast, aber nie begonnen hast, weil… nun ja, du warst beschäftigt, eine Beziehung am Laufen zu halten?

Du kannst anfangen, die Dinge zu tun, die du vielleicht vernachlässigt hast. Plötzlich ist der Abend frei für dich allein. Du hast die Kontrolle über die Fernbedienung und kannst endlich diese Serie schauen, von der dein Ex-Partner immer behauptete, sie sei „total langweilig“. Du könntest sogar das Buch zur Hand nehmen, das seit Monaten verstaubt, weil es immer „gemeinsame Zeit“ gab, die nie wirklich deine war.

5. Du bist nicht kaputt: Warum kein Liebeskummer völlig normal sein kann

Wenn der Liebeskummer ausbleibt, kannst du schnell das Gefühl haben, dass mit dir etwas nicht stimmt. Schließlich wird uns immer wieder eingebläut, dass Trennungen eine Zeit des großen Leidens sein müssen. Aber hier ist die Wahrheit: Nicht jeder Mensch trauert gleich, und manchmal ist das Fehlen von Kummer einfach ein Zeichen dafür, dass die Beziehung für dich schon vorher innerlich abgeschlossen war.

Vielleicht warst du emotional schon lange auf dem Absprung, vielleicht hat sich die Trennung auf eine Weise vollzogen, die für dich einfach Sinn gemacht hat. Was auch immer der Grund ist, mach dir keine Sorgen – es bedeutet nur, dass du schneller mit der Situation zurechtkommst und dass du bereit bist, nach vorne zu schauen.

Und wenn dir irgendwann doch die Erkenntnis kommt, dass du deinen Ex-Partner ein bisschen vermisst? Auch das ist okay. Aber bis dahin kannst du einfach die Freiheit genießen, die kommt, wenn man plötzlich merkt, dass es einem nach der Trennung – schockierenderweise – eigentlich ziemlich gut geht.

2.2 Eiscreme oder Extremsport? Die vielen Wege, mit Liebeskummer umzugehen

Liebeskummer ist wie ein ungebetener Gast, der einfach nicht gehen will. Aber wie man mit ihm umgeht, das ist eine ganz andere Geschichte. Während die eine in einem Meer von Taschentüchern versinkt, sitzt der andere bereits auf dem Mountainbike und jagt den nächsten Adrenalinkick. Es gibt so viele verschiedene Wege, den Liebeskummer zu durchleben, dass es fast so aussieht, als ob jeder seine eigene persönliche Methode entwickelt hat, um mit dem Schmerz umzugehen – und das ist völlig okay. Denn es gibt keinen „richtigen“ Weg, wie man sich nach einer Trennung verhalten sollte.

1. Der klassische Filmstar: Taschentücher und Romantik-Komödien

Da ist zum einen der klassische Typ, den wir alle kennen: Der Filmstar im eigenen Drama. Diese Person lebt den Liebeskummer in seiner reinsten Form. Sie ist diejenige, die du in den ersten Wochen nach der Trennung nur in einem Schlabberpulli und mit rotem Nasenansatz antriffst. Ihr Sofa hat sich in eine Festung aus Kissen und Decken verwandelt, und die Hauptnahrung besteht aus Eiscreme – direkt aus dem Becher gelöffelt, während eine Romantik-Komödie nach der anderen über den Bildschirm flimmert.

Ihr Motto? „Schmerz durchleben, bis er von selbst geht.“ Und manchmal scheint es, als würde sie tatsächlich eine Art seltsame Befriedigung daraus ziehen, jede schmerzhafte Sekunde zu zelebrieren. Dabei geht es weniger darum, den Schmerz zu verlängern, sondern eher darum, ihn vollständig auszukosten. Denn wenn man schon traurig ist, dann bitte richtig!

2. Der Adrenalin-Junkie: Action gegen die Tränen

Dann gibt es den Adrenalin-Junkie. Liebeskummer? Was ist das? Dieser Typ will den Schmerz nicht mal ansatzweise an sich heranlassen. Stattdessen wird jede Menge Adrenalin ins System gepumpt. Paragliding, Bungee-Jumping, Marathonlaufen – Hauptsache, der Körper ist so beschäftigt, dass der Geist keine Zeit hat, auch nur einen traurigen Gedanken zuzulassen.

„Tränen? Die hat der Wind mir aus den Augen geblasen!“ scheint hier die Devise zu sein. Manchmal wirkt es fast so, als würde diese Person lieber mit 200 km/h gegen die emotionale Wand fahren, als auch nur eine Sekunde still zu sitzen und nachzudenken. Und während du dir noch den Kopf zerbrichst, wie du mit deinem eigenen Schmerz umgehen sollst, postet der Adrenalin-Junkie bereits das nächste Bild auf Instagram, wie er einen Vulkan besteigt oder sich in die Tiefen des Ozeans stürzt.

3. Der Workaholic: Arbeiten bis zum Umfallen

Es gibt auch diejenigen, die sich lieber mit Arbeit ablenken. Hier haben wir den Workaholic. Der Liebeskummer wird in die hinterste Schublade des Gehirns gepackt, verschlossen und der Schlüssel ins Meer geworfen. Statt zu weinen oder über den Ex nachzudenken, wird die To-do-Liste dreimal so lang gemacht wie sonst. Überstunden? Kein Problem! Zusatzprojekte? Her damit!

Für den Workaholic gibt es nichts Besseres, als die Gedanken an die gescheiterte Beziehung in Arbeit zu ertränken. Im Büro erntet er vielleicht bewundernde Blicke für seine neu entdeckte „Leidenschaft“, aber in Wirklichkeit ist das nur eine ausgeklügelte Strategie, um den Schmerz zu umgehen. Und während die Kollegen noch rätseln, warum er plötzlich so produktiv ist, plant er bereits den nächsten Schritt – am liebsten bis Mitternacht im Büro.

4. Der Selbstdarsteller: Social Media, Baby!

Und dann gibt es den Selbstdarsteller. Liebeskummer ist kein Grund, in sich zu gehen – nein, es ist die perfekte Gelegenheit, um sich von der besten Seite zu zeigen! Social Media wird zu seinem persönlichen Laufsteg, auf dem er allen beweisen will, dass er das Leben in vollen Zügen genießt. Neue Outfits, neue Hobbys, neue Freunde – alles wird in Szene gesetzt.