Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Börle bekommt ein Geschwisterchen: 15 wunderschöne Geschichten für Kinder ab 6 Jahren rund um die ganz besondere Liebe zwischen Brüdern und Schwestern "Ein Geschwisterchen ist im Anmarsch!" Wohl kaum eine Nachricht sorgt bei Kindern für solche Aufregung wie die Ankündigung, Bruder oder Schwester zu werden, und danach sind Spannung und Vorfreude riesig. Wenn Ihr Nachwuchs den besonderen Tag kaum erwarten kann, dann ist dieses Buch perfekt: Mit einer großen Auswahl an spannenden, lustigen und liebevollen Geschichten, mit denen die Wartezeit im Nu verfliegt! Sie sind blau, fellig, haben Ohren, die sie einrollen können, und einen Schwanz, der immer die richtige Richtung anzeigt – Morfenkinder sind Menschenkindern auf den ersten Blick nicht besonders ähnlich, aber wenn sich ein Geschwisterkind ankündigt, ist die Aufregung bei beiden riesengroß. Bruder oder Schwester, wie wird es aussehen, wann kann es sprechen oder laufen und wie ist das überhaupt, großer Bruder zu sein? Diesen und vielen weiteren Fragen gehen die einfühlsamen Geschichten rund um Börle nach und zeigen Ihrem Kind, was das Geschwisterwerden bedeutet. Ob Ungeduld auf das Baby, die veränderte Aufmerksamkeit der Eltern, Sorgen, ob die mütterliche Liebe jetzt geteilt werden muss, oder die Bedürfnisse eines Neugeborenen – in altersgerechten Erzählungen entdeckt Ihr Nachwuchs die Parallelen zwischen der Morfenfamilie und seiner eigenen und erfährt vieles darüber, auf welch wunderschöne Art ein neues Geschwisterchen das Leben auf den Kopf stellt. Das Geschwisterchen kommt: Die Baby-Entwicklung, Geburtsvorbereitungen, eine große Feier und das Erzählen der tollen Nachricht in der Schule – für Morfen- wie Menschenkinder steht eine ereignisreiche Zeit bevor. Aufregende Erlebnisse: Abwechslungsreiche Geschichten wie "Wunder Nummer eins", "Der Schlüpftag" oder "Eins geteilt durch vier" entführen in spannende Erlebnisse im wunderbaren Morfenland. Was wirklich wichtig ist: Stolz, Vorfreude, Eifersucht, Fürsorge und auch manchmal ein wenig Ärger – in Börles Erfahrungen wird sich Ihr Kind ganz sicher auch immer wieder ein wenig selbst entdecken. Vorlesestunde oder selber hören: Ob gemeinsame Geschichtenstunde oder eigenständiges Anhören, dank integriertem QR-Code kann Ihr Kind jederzeit auch selbstständig eine Geschichteneinheit einlegen. Dieses Buch nimmt Ihr Kind mit auf die spannende Reise zum Familienzuwachs und sorgt für unvergessliche gemeinsame Momente. Ob Sie ein Baby erwarten oder der Nachwuchs schon da ist – mit dieser Geschichtensammlung rückt die ganze Familie noch enger zusammen. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "In den Einkaufswagen" und freuen Sie sich auf berührende Momente rund um das einzigartige Thema "Geschwisterliebe"!
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 88
Das Hörbuch können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für jegliche Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.
Börle bekommt ein Geschwisterchen
Copyright © 2023 Amelie Lohmann
www.edition-lunerion.de
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Für Fragen und Anregungen:
Auflage 2023
Inhaltsverzeichnis
Die Besonderheiten des Morfs
Eine Sammlung ganz besonderer Schätze
Wunder Nummer eins
Die Nachricht verbreitet sich
Wartezeit
Ein vorsichtiges Klopfen
Wie viel du tragen kannst
Mit allen Sinnen
Ein deutliches Bild
Der Schlüpftag
Ein erstes Kennenlernen
Einseitige „Hallos“
Eins geteilt durch vier
Auf eigenen Beinen
Das Meine und das Deine
Ein ganz besonderes Team
https://bit.ly/3qIKxdI
QR-Code oder Link zu allen Geschwistergeschichten zum Anhören
„Furdel, Schätzchen. Denkst du, du kommst an die Enteneier dort hinten heran? Das wäre ganz fantastisch.“ Das lässt das Tronkenkind sich kein zweites Mal sagen von seiner Morfenmutter sagen. Mit einem gewaltigen Platschen taucht er in dem Ententeich unter, macht einige, kräftige Züge und taucht am anderen Ende wieder auf. „Es sind fünf Stück“, ruft er seiner am Rand stehenden Familie zu. Furdel sieht in die lächelnden Gesichter seiner beiden Brüder Jammie und Börle sowie seiner Eltern. Die Morfe, die den kleinen Tronken vor einiger Zeit kurz vor Weihnachten aufgenommen hatten, strahlen um die Wette, denn heute ist es endlich so weit. Heute wird die letzte Zutat gesammelt – und das sind nun einmal Enteneier aus dem Frühjahr.
Fast ein ganzes Jahr ist es schon her, seitdem die Morfeneltern ihren drei Kindern erklärt hatten, welche wichtige Aufgabe ihnen in diesem Jahr bevorstünde. Sie mussten die Zutaten sammeln, um ein Morfenkind entstehen zu lassen. Das ist ganz besonders wichtig. Schließlich müssen all die jungen Familien aus dem Morfenland erklärt bekommen, wie neue Morfe entstehen. Und weil das nun einmal gar nicht so einfach ist, gibt es ältere Familien, die es ihnen ganz genau zeigen. „Papa und ich sind zu alt, um noch ein Morfenkind zu bekommen“, hatte die Morfenmutter im letzten Jahr erklärt, „Außerdem bekommen die meisten Familien nur ein einziges Kind. Dass wir nach Jammie dann auch noch Börle als zweites Kind bekommen haben, war schon ein großes Glück. Das passiert nicht jeder Morfenfamilie. Und dass Furdel dann auch noch hinzukam, ist schon fast ein Wunder.“ Die Morfenmutter hatte gelächelt, bevor sie weitergesprochen hatte: „Wir werden im kommenden Jahr den werdenden Morfeneltern zeigen, wie man einen Morfen entstehen lässt. Und dafür müssen wir sammeln.“
Sommer
Und so war es geschehen. Im Sommer hatten sich Börles Eltern und die werdenden Eltern aufgemacht, um Kornblumen zu sammeln. Die hübschen blauen Blüten hatten schon aus der Ferne geleuchtet und Börle und seine Brüder waren aufgeregt vorgelaufen, um sie aus der Nähe zu betrachten. Ganz vorsichtig haben alle gemeinsam die blauen Pollen aus den Blüten gepflückt. Jeder Elternteil hat dabei ganz genau darauf geachtet, die farbintensivsten Blüten zu nutzen. Schließlich leuchtet ein jedes Morfenfell in strahlend blauer Farbe und die kommt nun einmal von den blauen Kornblumen. Die Morfeneltern gaben die gesammelten Pollen in ein Täschchen aus Blättern und bewahrten diese in ihrem Schlafzimmer auf.
Herbst
Im Herbst waren dann die Blätter an der Reihe. Börle, Jammie und Furdel begannen mit der Blättersuche. Die herabgefallenen Blätter, die sie sammelten, leuchteten in einem wunderschönen Orangerotton. Diese wunderschönen Farben bewiesen, dass die Zeit sich wandelt. Die grüne Farbe des Sommers hat sich im Herbst in das leuchtende Orange verwandelt, bevor es dann im Winter braun wird. Auch die Entstehung eines neuen Morfenkindes zeigt einen Wandel an, der nicht aufgehalten wird und voller Wunder ist. Gemeinsam hatten die Kinder und die Morfeneltern die Blätter getrocknet, damit diese ihre schöne Farbe behielten. Auch die werdenden Morfeneltern hatten es ihnen gleichgetan und die Blätter ruckzuck in ihre Schlafzimmer gebracht.
Winter
Im Winter hatten Börle, Jammie, Furdel und ihre Eltern schließlich Schnee gesammelt. Als dieser schmolz, ließen sie das Wasser in eine Schale aus Baumrinde tropfen, die sie gut mit Harz versiegelten. Dieses Wasser war die dritte Zutat, die zur Herstellung eines Morfenkindes benötigt wurde. Das klare Wasser des Schnees steht für die Reinheit, die man sich für jedes Morfenkind wünscht. Und so wurden die Schälchen sicher im Schlafzimmer einer jeden werdenden Morfenmutter aufbewahrt.
Frühling
„Wunderschöne Exemplare hast du uns gebracht“, lobt der Morfenvater Furdel, als dieser zurück an Land schwimmt. Es war gar nicht leicht gewesen, ein Stockentenpaar zu finden, welches gerade Küken bekommen hatte. Das ist aber ganz besonders wichtig, da die Eier, aus denen Küken geschlüpft sind, das Leben bedeuten.
„Wirklich wunderschön“, lobt auch die Morfenmutter und nimmt dem Tronkenkind ganz vorsichtig die Eierschalen ab, „Nun müssen wir zurück. Wir werden den jungen Morfeneltern die Schalen zeigen. Danach müssen sie sich alleine auf den Weg machen, um Eierschalen zu suchen.“ Börle schaut seine Mutter fragend an. „Werden alle Morfe, die es möchten, dieses Jahr ein Morfenkind bekommen?“, fragt er. Doch die Morfenmutter schüttelt den Kopf. „Vermutlich nicht“, meint sie, „Nicht jede Familie bekommt ein Kind. Ein Kind herzustellen, ist gar nicht so einfach. Vieles muss beachtet werden. Zum einen müssen die Zeiten ganz genau eingehalten werden. Hieran haben sich die jüngeren Morfe schon einmal gehalten. Schließlich sind wir immer zur gleichen Zeit auf die Suche nach Zutaten gegangen. Zum anderen sollten sie im ganzen Jahr gut auf die Zutaten aufpassen. Und wie ihr wisst, ist das Schneewasser von Aliber und Fertraut ausgelaufen. Sie werden also im nächsten Jahr noch einmal anfangen müssen, zu sammeln. Als Nächstes werden wir alle Zutaten miteinander vermischen und einen festen Brei herstellen, den wir dann zu einem Morfenkind formen. Auch hierbei kann einiges schiefgehen. Der Brei könnte zu fest oder zu flüssig sein, sodass sich kein Morfenkind formen lässt. Wenn wir den Brei anschließend im Boden einbuddeln, könnte das Loch zu tief oder zu flach sein. Wenn es zu flach ist, kann der Wind die oberen Erdschichten verwehen, sodass der Brei offenliegt und sich kein Kind entwickelt. Wenn es wiederum zu tief ist, kann die Wärme der Sonne nicht zum Brei gelangen und das Kind kann sich ebenfalls nicht ausbilden. Und dann ist da ja noch die Härte des Bodens. Wenn sich tatsächlich ein Morfenkind bildet, baut es sich unter der Erde sein eigenes Schlafzimmer. Hierfür futtert es die Erde. Einerseits entsteht dadurch ein Hohlraum in der Erde, indem das Morfenkind sich aufhalten und wachsen kann, bis es aus dem Boden schlüpft. Andererseits wächst es allein dadurch, dass es die Nährstoffe aus dem Boden aufnimmt. Und wenn der Boden zu hart ist oder nur wenige gute Stoffe hat, kann das Morfenkind ebenfalls nicht wachsen.“
Börle sieht seine Brüder nachdenklich an. „Hättet ihr gedacht, dass es so schwierig ist, ein Morfenkind herzustellen?“ Während Furdel den Kopf schüttelt, nickt Jammie: „Ich habe ja schon mitbekommen, wie Mama und Papa dich geformt haben. Und nachdem du aus dem Boden geschlüpft bist, hatten sie versucht, noch ein drittes Morfenkind zu machen. Das hat aber nicht geklappt, weil Morfe ja eigentlich höchstens zwei Kinder bekommen. Also habe ich sogar schon zwei Mal gesehen, dass es gar nicht so einfach ist, ein Morfenkind herzustellen.“ Börles Augen werden ganz groß. Wieder einmal stellt er fest, wie groß und reif sein älterer Bruder ist und wie viel er schon weiß. Er und Furdel sind hingegen noch jünger und müssen noch einiges lernen. „Ich habe auf jeden Fall großes Glück, dass ich zwei so gute Brüder habe“, stellt er fest und grinst die beiden frech an. Auch die Morfeneltern lächeln sich glücklich an. Denn ihnen hätte nichts Besseres passieren können, als diese drei wunderbaren Kinder zu haben.
Tief im Morfenland ist eine fünfköpfige Familie auf dem Weg nach Hause. Sie trägt einen wertvollen Schatz bei sich. Es ist ein Schatz, der neues Leben entstehen lassen könnte. Und auch, wenn diese Familie weiß, dass sie bereits vollzählig ist, ist ihnen klar, dass bald neue Morfenkinder in anderen Familien entstehen werden. Und so etwas ist immer ein ganz besonderes Wunder. Tief im Morfenland werden neue Familien entstehen.
„Jetzt müsst ihr ganz besonders gut aufpassen“, hat die Morfenmutter am vergangenen Tag den zukünftigen Morfeneltern zugerufen. Gespannt haben Börle und seine Brüder beobachtet, wie sie sorgsam ein Loch in den Boden gegraben hat. Den vorbereiteten Brei, der inzwischen zu einem Morfen geformt worden war, hat sie hineingegeben und die Erde hat sie darübergestreut. „Ihr dürft die Erde nicht zu fest andrücken, damit die Wärme der Sonne gut hindurchkommt“, erklärte sie, „aber ihr müsst aufpassen, dass der Sand nicht mehr weggeweht werden kann.“ Die zukünftigen Morfeneltern haben es der Morfenmutter gleichgetan. Aufgeregt vergruben sie ihre geformten Breie und bombardierten die Morfenmutter mit Fragen: „Hast du schon eine Ahnung, welcher Brei zum Morfenkind werden wird?“ Doch die Mutter hat den Kopf geschüttelt: „Dazu gehört eure gute Vorbereitung ganz genauso wie eine große Portion Glück. Niemand kann wissen, wer von euch zu Eltern wird und wer es nächstes Jahr noch einmal probieren muss.“
Ein anderes Elternpaar sah sie neugierig an. „Denkst du, dass wir eine ebenso große Chance haben, Morfeneltern zu werden, wie alle anderen?“, hat die junge Morfenfrau gefragt. Die Morfenmutter nickte überzeugt. „Natürlich!“, meinte sie, „dass ihr zwei Mamas sein werdet, spielt überhaupt keine Rolle. Alle Morfen können zu Eltern werden. Es ist einfach nur wichtig, dass die Morfeneltern sich und das Kind liebhaben werden.“ Sie zwinkerte ihren Söhnen zu. Denn dass Furdel zu ihrem Sohn geworden ist, hatte auch anfangs einige Fragen aufgeworfen. Doch auch hier hatte nur gezählt, wie lieb sie das Tronkenkind von Anfang an gehabt hatte. Heute kann sie sich ein Leben ohne ihren dritten Sohn rein gar nicht mehr vorstellen. „Und wann werden wir sehen, ob es funktioniert hat?“, war die letzte Frage des Abends. Die Morfenmutter begann, zu lächeln. Sie erinnerte sich an den Moment, an dem sie festgestellt hatte, dass Jammie im Boden zu wachsen anfing. „Das wird schnell gehen“, antwortete sie, „Heute Nacht wird im Boden einiges geschehen. Der Brei wird sich verändern und versuchen, Nährstoffe aus dem Boden zu ziehen. Das Sonnenlicht, das er heute im Laufe des Tages aufnimmt, wird ihm guttun. Und wenn er sich tatsächlich zu einem Morfenkind entwickeln sollte, wird er schon morgen früh anfangen, sich tiefer in den Boden einzugraben. Ihr werdet also schon morgen früh wissen, ob ihr bald zu Morfeneltern werdet.“