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Börle und die Selbstregulation: Zehn spannende und kindgerechte Geschichten aus dem Morfenwald rund um Emotionen, Impulse und Selbstkontrolle Hausaufgaben sind blöd, Ihr Kind will lieber Computer spielen als Zähne putzen, kleine Ärgernisse führen zu großer Frustration und die Emotionen nehmen oft überhand? So weit, so normal, denn Selbstregulation will gelernt sein – also schnappen Sie sich dieses familientaugliche Geschichtenbuch und lassen Sie Ihren Nachwuchs miterleben, wie das mit den Emotionen bei den Morfenkindern so läuft! Sie sind blau, fellig, haben Ohren, die sie einrollen können, und einen Schwanz, der immer die richtige Richtung anzeigt – Morfenkinder sind Menschenkindern auf den ersten Blick nicht besonders ähnlich, aber wenn es um die großen und kleinen Gefühle geht, gilt für beide: Das kann ganz schön herausfordernd und anstrengend sein. Ob man gar nicht weiß, wohin mit zu viel Energie, Wut und Frust einen überwältigen oder ganz im Gegenteil so ein richtiger Keine-Lust-Tag ist: Den Morfen im Morfenwald geht es da ganz genauso und die liebevollen Geschichten zeigen Ihrem Kind einfühlsam, wie es mit Emotionen, Bedürfnissen und Impulsen gesund umgehen kann. Dabei begeistern die Erzählungen mit viel Witz und spannenden, lebensnahen Abenteuern und lassen Ihren Nachwuchs so richtig in die Morfenwelt eintauchen. Mit altersgerechten Praxisübungen rund um Themen wie Aktivität, Imagination und Fokus oder Impulskontrolle kann Ihr Kind zudem spielerisch und mit Spaß an seiner Selbstregulation arbeiten und erleben, wie gut sich Ausgeglichensein anfühlt. Vielfältige Herausforderungen: Merkfähigkeit, Frust-Management, Zusammenhalt steigern – die lebensnahen Inhalte vermitteln Ihrem Kind auf unterhaltsame Art wichtige Grundlagen zur emotionalen Entwicklung. Spannende Geschichtenvielfalt: Bei begeisternden Erzählungen wie "Volle Kraft voraus", "Frühstück am Abend" oder "Gefühlswuselwald" kommt ganz bestimmt keine Langeweile auf! Aktiv werden: Mit sofort durchführbaren Mitmach-Übungen zu "Wut und Frust loswerden", "Lautstärkelevel regulieren", "Aktivitätslevel steigern" & Co. kann Ihr Kind neu gewonnene Erkenntnisse sofort in die Tat umsetzen. Verschiedene Vorlesemöglichkeiten: Machen Sie es sich zu einer gemeinsamen Vorleserunde auf dem Sofa gemütlich oder lassen Sie Ihren Nachwuchs dank integrierten QR-Codes die Geschichten ganz einfach selbstständig anhören. Dieses Buch bietet Kindern eine tolle Orientierungshilfe in den aufregenden Phasen der emotionalen Entwicklung und sorgt gleichzeitig für jede Menge Spaß und Unterhaltung. Ob als Geburtstagsgeschenk, für die Familien-Leserunde oder einfach als kleines Mitbringsel zwischendurch – mit dieser Geschichtensammlung landen Sie immer einen Volltreffer. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "In den Einkaufswagen" und freuen Sie sich auf eine spannende Reise ins Land der Morfen und Tronke!
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Seitenzahl: 73
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Auflage 2023
Inhaltsverzeichnis
Die Besonderheiten des Morfs
Die falsche Richtung
Börles Mitmachspiel
Volle Kraft voraus
Börles Mitmachspiel: Raus mit der Energie!
Um die Ohren
Börles Mitmachspiel: Imagination und Fokus
Aufs und Abs
Börles Mitmachspiel: Wut und Frust loswerden
Frühstück am Abend
Börles Mitmachspiel: Kognitive Flexibilität und Merkfähigkeit fördern
Viele kleine Mäuse
Börles Mitmachspiel: Lautstärkelevel regulieren
Der Keine-Lust-Tag
Börles Mitmachspiel: Aktivitätslevel steigern
Das Bild vom Hasenfußabdruck
Börles Mitmachspiel: Impulskontrolle anregen und verbessern
Gefühlswuselwald
Börles Mitmachspiel: Gefühle wahrnehmen und mit ihnen umgehen
Das große Miteinander
Börles Mitmachspiel: Rituale für mehr Zusammenhalt und Gemeinschaft
Bonus
„B
örle! Wo bist du denn, mein großes Morfenkind?“ Die Stimme der Morfenmutter hallt durch den Morfenwald. Doch Börle, der in diesem Moment auf dem Weg zum Erdbeerfeld ist, um sich die ersten Früchte des Jahres zu sichern, hört sie nicht. „Hops, Hüpf, Hoing“, ruft er fröhlich vor sich hin und hat nichts im Sinn als die köstlichen, roten Erdbeeren, deren Süße sich schon bald in seinem Mund ausbreiten wird. Natürlich wird er das Erdbeerfeld nicht verfehlen. Schließlich hat ein jeder Morf einen Schwanz, der ihm den richtigen Weg zeigt. „Da rüber?“, fragt Börle seinen Schwanz, als der scharf nach links zeigt. Der junge Morf dreht sich in die entsprechende Richtung und läuft noch ein wenig schneller. Und dann ist er endlich da. Mit einem letzten Sprung hüpft Börle ins Erdbeerfeld und macht sich über die köstlichen Beeren her. „Wow!“, ruft er, als er die erste Frucht kaut, „Die sind ja NOCH süßer als die Erdbeeren im letzten Jahr!“ Verzückt verdreht Börle die Augen und möchte gerade in die nächste Frucht beißen, als er endlich die Stimme seiner Mutter hinter sich hört.
„Also Börle“, sagt sie und klingt dabei ziemlich streng. Börle dreht sich zu ihr um, sieht, wie sie ihre Hände in die Seiten stemmt. Ihr blaues Morfenfell leuchtet, wie es das immer tut, wenn ein Morf von irgendetwas gepikst wird. „Bist du in etwas hineingetreten, Mami?“, fragt Börle und versucht sich an einem erdbeerzuckersüßen Lächeln. Doch noch immer sieht die Morfenmutter ziemlich ernst drein. „Weißt du, mein Freund“, sagt sie und beginnt nun, mit dem rechten Fuß auf und ab zu wippen: „Ich habe dich gesucht. Und ich habe dich einfach nicht finden können und mir schreckliche Sorgen gemacht.“ Börle legt den Kopf schief. „Also, das kann ja eigentlich gar nicht sein“, meint er vorsichtig, „dein Schwanz hat dir doch gezeigt, wo ich bin.“ Endlich breitet sich ein Lächeln auf dem Gesicht der Morfenmutter aus.
„Das stimmt“, gibt sie zu und zwinkert dem Morfenkind zu, „und dennoch hatten wir eine ganz andere Abmachung. Erinnerst du dich?“ Börles Ohren rollen sich ein wenig ein. Zum Glück verschließen sie sich nicht vollkommen, denn dann können Morfe rein gar nichts mehr hören, was um sie herum geschieht. „Na, na“, tadelt da auch schon die Mutter und zupft ein wenig an Börles Ohr. „Was war denn unsere Abmachung?“, fragt sie und Börle verzieht das Gesicht. „Ich sollte eigentlich zum See gehen und mich waschen“, Börle sieht an sich hinunter. Sein Fell klebt noch immer vom Baumharz, an dem er beim Klettern hängen geblieben sein muss. Und nun hängen noch Blätter vom Erdbeerfeld an ihm fest.
„Aber Mama“, sagt er, „ich habe es doch vorhin schon erklärt. Morfe waschen sich doch eigentlich nicht. Ihr Fell soll doch nicht nass werden, weil es eeeeeeeeeeewig dauert, bis es wieder trocken ist.“ Die Morfenmutter sieht ihren Sohn erneut streng an. „Morfe klettern auch nicht auf Bäume“, sagt sie, „es sei denn, sie haben sich schon vor Jahren einen Tronken als Bruder ausgesucht. Einen Tronken, der ihnen das Klettern beigebracht hat. Und der zufällig Gel in den Rückenstacheln hat, die das Fell trocken halten – weshalb gerade du es bist, der als Erster ins Wasser springt. Habe ich recht? Du hast einfach nur keine Lust, dich zu waschen, weil du viel lieber spielen möchtest.“ Die Morfenmutter sieht sich um und fügt hinzu: „Und Erdbeeren naschen.“
Börle fühlt sich ertappt. Er hatte wirklich keine Lust, sich zu waschen. Zwar liebt er es, zu baden. Aber waschen ist nun einmal stinklangweilig. Dennoch war er auf dem Weg zum See gewesen. Er hatte sich fest vorgenommen, sich gründlich sauber zu machen. Doch dann war er ganz plötzlich da gewesen. Der Duft des Erdbeerfeldes, dem er einfach nicht widerstehen konnte. Sein Schwanz hatte so deutlich in die Richtung gezeigt, dass er ihm einfach folgen musste.
„Mein Schwanz ist schuld“, versucht Börle es ein letztes Mal. Doch auch diese Ausrede lässt die Morfenmutter ihm nicht durchgehen. Sie zupft ihm liebevoll am Ohr und erklärt: „Es gibt immer einen Unterschied zwischen dem, was man möchte, und dem, was wichtig ist.“ Börle schnappt sich eine Erdbeere und knabbert an der süßen Frucht, während er der Morfenmutter aufmerksam zuhört: „Jetzt, wo du ein Morfenkind bist, zeigt dein Schwanz meistens noch in die Richtung, in die du gerne gehen würdest.“ Börle nickt. Er findet, dann sollte er auch immer in genau diese Richtung gehen. Schließlich hat sein Schwanz noch nie Unrecht gehabt. „Aber“, sagt die Morfenmutter und Börle hat es fast schon befürchtet, „du musst noch lernen, dass dein Schwanz in die richtige Richtung zeigt – und nicht nur dahin, wohin du gerne gehen würdest. Heute haben wir etwas abgesprochen und deshalb hättest du zum See gehen müssen, um dich zu waschen.“
Börle zuckt mit den Schultern. „Aber wie kann ich das lernen?“, fragt er und pult an einem Stück Erdbeere, das sich zwischen seinen Zähnen verfangen hat. Er ergänzt: „Schließlich macht mein Schwanz das doch ganz alleine. Er zeigt an, wohin ich gehen möchte, und dorthin gehe ich dann auch.“ Doch Börles Mutter schüttelt erneut den Kopf. „Das ist nicht ganz richtig“, erklärt sie, „zwar ist es bei Kindern ganz genauso, wie du es gerade gesagt hast. Aber du kannst üben, dass dein Schwanz in die richtige Richtung zeigt.“ Die Morfenmutter steht auf und schließt die Augen. Börle beobachtet aufmerksam, wie ihr Schwanz sich in Richtung des Erdbeerfeldes dreht. „Siehst du“, sagt sie, „ich möchte auch gerne Erdbeeren essen.“ Sie schließt erneut die Augen und Börles Kinnlade fällt herunter, als ihr Schwanz sich plötzlich in eine ganz andere Richtung bewegt. Die Morfenmutter fährt fort: „Aber dort vorn ist der See. Und ich weiß, dass es wichtig ist, dass du dich jetzt wäschst. Weil wir es so abgesprochen haben.“
„Wie hast du das gemacht?“, fragt Börle noch immer staunend, als er neben seiner Mutter in Richtung See hergeht.
„Ich kann mir so viel Mühe geben, wie ich will“, Börle deutet in Richtung seines Schwanzes, der noch immer zum Erdbeerfeld zeigt. Die Morfenmutter zuckt mit den Schultern. „Das braucht sehr viel Übung“, sagt sie, „dein Schwanz zeigt dir, was du möchtest. Doch was passiert, wenn ich Folgendes sage: Wenn du dich gewaschen hast, dann machen wir gemeinsam einen Ausflug.“ Börle wird fast herumgerissen, so sehr schnellt sein Schwanz in Richtung See. „Siehst du“, lächelt die Mutter, „jetzt zeigt dein Schwanz zum See, weil du weißt, dass es wichtig ist, dich zu waschen. Und je älter du wirst, desto leichter wirst du zwischen dem, was du möchtest, und dem, was wichtig ist, unterscheiden können.“ Börle hüpft aufgeregt neben seiner Mutter her. „Machen wir denn wirklich einen Ausflug?“, fragt er. Seine Mutter zwinkert ihm zu: „Nun ja“, sagt sie, „lass dich überraschen.“
Wie schön wäre es, wenn du auch einen Schwanz hättest, der dir den richtigen Weg zeigt? Doch das haben leider nur die Morfe aus dem Morfenwald. Dennoch kennst du es sicher auch, dass du gerne etwas möchtest, aber etwas anderes ganz wichtig ist. Und du kannst das ganz genau so üben, wie Börle es von nun an mit seinem Schwanz üben muss. Probiert doch in der Klasse folgendes Zählspiel aus: