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Börle, der Schulmorf: 12 spannende Schulgeschichten rund um Börle und seine Freunde Ihr Nachwuchs ist frisch eingeschult oder wartet noch auf den großen Tag? Bei all der Aufregung, Vorfreude und vielleicht auch einem kleinen bisschen Angst kommen ein paar mutmachende Schulgeschichten gerade recht und Börle, das Morfenkind, nimmt Ihren ABC-Schützen mit in die aufregende Zeit seiner Einschulung. Also machen Sie es sich mit diesem Buch auf dem Sofa gemütlich und stürzen Sie sich zusammen ins Leseabenteuer! Sie sind blau, fellig, haben Ohren, die sie einrollen können, und einen Schwanz, der immer die richtige Richtung anzeigt – Morfenkinder sind Menschenkindern auf den ersten Blick nicht besonders ähnlich, aber wenn es um die Schule geht, dann gilt für beide das Gleiche: Die Aufregung vor dem ersten Schultag ist riesengroß. Neue Klassenkameraden, die ersten Prüfungen und auch kleine und große Sorgen rund um Konflikte und Missverständnisse gehören zum neuen Alltag und können kleine Schulkinder schon mal verunsichern. Wie gut, dass Börle, Furdel und ihre Freunde genau die gleichen Herausforderungen kennen und in spannenden, unterhaltsamen und fröhlichen Geschichten zeigen, wie man die unterschiedlichsten Situationen spielend meistert. Und natürlich kommt auch der Spaß nicht zu kurz: Ob Einschulungsparty, Geburtstagsfeier oder kreative Schulaufgaben – das Schulleben im Morfenwald hat jeden Tag schöne Erlebnisse zu bieten, in die Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eintauchen können. Schulanfang im Morfenland: Der erste Schultag, ungewöhnliche Klassenkameraden, schwierige Schulfächer und kleine Fortschritte – Ihr Menschenkind wird sich im Schulleben der Morfenkinder ganz sicher selbst entdecken. Unterhaltsame Geschichtenvielfalt: Abwechslungsreiche Erzählungen wie "Eine wilde Party", "Die erste Prüfung" oder "Die Sache mit dem Mögen" lassen bei großen und kleinen Lesern keine Langeweile aufkommen. Wichtige Botschaften: Eigene Stärken und Schwächen erkennen, Anderssein akzeptieren, zusammenhalten, Richtig von Falsch unterscheiden und viele weitere Themen werden kindgerecht und einfühlsam thematisiert. Zusammen oder alleine: Ob gemeinsame Geschichtenstunde oder eigenständiges Anhören, dank integriertem QR-Code kann Ihr Kind jederzeit auch selbst eine Vorleseeinheit einlegen. Dieses Buch begleitet kleine ABC-Schützen durch die aufregende Zeit des Schulanfangs und bietet Orientierung, Unterhaltung und Spaß zugleich. Ob Sie ein Einschulungsgeschenk brauchen, Ihrem Nachwuchs einen kleinen Mutmacher zur Seite stellen wollen oder einfach nach schönem Vorlesematerial für die ganze Familie suchen – mit diesem Buch liegen Sie auf jeden Fall richtig. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "In den Einkaufswagen" und freuen Sie sich auf ereignisreiche Erzählausflüge in das faszinierende Land der Morfe und Tronken!
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Seitenzahl: 77
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Börle kommt in die Schule
Copyright © 2023 Amelie Lohmann
www.edition-lunerion.de
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Für Fragen und Anregungen:
Auflage 2023
Inhaltsverzeichnis
Die Besonderheiten des Morfs
Ein ganz neuer Anfang
Das erste Kennenlernen
Die große Einschulungsparty
Ein kleiner Ruck
Die erste Prüfung
Gemeinsam
Wer nicht die Wahl hat, hat die Qual
Wenn Schüler lehren können
Der Unterschied zwischen „Richtig“ und „Falsch“
Die Sache mit dem Mögen
Eine wilde Party
Rasende Zeit
https://bit.ly/3qKdkyE
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Als der kleine Morf Börle an diesem Morgen aufsteht, hüpft sein Schwanz fröhlich auf und ab. Das ist bei Morfen immer so, wenn sie aufgeregt sind. Und heute ist Börle ganz besonders aufgeregt. Nicht etwa, weil das Weihnachts- oder das Osterfest auf ihn zukommen, sondern vielmehr, weil für ihn heute ein ganz neuer Lebensabschnitt beginnt. Aufgeregt durchsucht Börle sein gesamtes, blaues Fell. Gerade heute möchte er unbedingt vermeiden, dass kleine Pikser aus seinem Tannennadelbett irgendwo stecken bleiben. Denn wenn diese ihn dann im Laufe des Tages piksen würden, dann würde er zu leuchten beginnen – wie das bei Morfen nun einmal so üblich ist. Und wer möchte schon an seinem allerersten Schultag zwischen all den anderen Wesen sitzen und ganz plötzlich hell leuchten?
„Zwischen den vier Zehen ist nichts …“, murmelt Börle während seiner Suche, „Und zwischen den fünf Fingern auch nicht.“ Börle bückt sich tief hinunter: „An den Beinen ist nichts“, dann dreht er sich so weit nach hinten, wie er nur kann, „und am Po auch nicht.“ Er streift mit den Händen durch seinen aufgeregt wippenden Schwanz und den Rücken entlang. Als Letztes schüttelt er kräftig den Kopf. Und als er sich wirklich vollkommen sicher ist, tannennadelfrei zu sein, krabbelt er durch den Gang seines unterirdischen Schlafzimmers nach draußen. Er weiß, dass er genau zum richtigen Zeitpunkt nach draußen kommen wird. Zusammen mit allen anderen Morfen wird sein Kopf aus der Erde hervorlugen. So ist das bei Morfen, auch, wenn niemand genau weiß, warum sie immer gleichzeitig aus der Erde hervorkrabbeln.
„Guten Morgen, mein Schatz“, sagt die Morfenmutter und nimmt Börle in den Arm, als er auch noch den letzten seiner acht Zehen aus dem Boden gezogen hat, „Es ist ein ganz besonderer Tag!“ Auch Börles Bruder Jammie kommt hinzu und stupst den Jüngeren in die Seite, sodass dieser zu leuchten beginnt. „Bist du endlich kein Baby mehr? Ja, was bist du denn schon fein groß geworden?“, ärgert er seinen Bruder im Spaß und zupft dabei an dessen Wangen. Börle lacht auf und boxt Jammie in die Seite. „Nur, weil du so ein alter, verschrumpelter Morfenkopf bist …“, beginnt er, doch er kommt nicht weiter. Denn schon hat Jammie ihn unter sich begraben und meint: „Sprich ja nicht weiter, wenn du nicht …“ Doch auch Jammie kann seinen Satz nicht beenden. „Was ist denn hier los?“, fragt der Morfenvater streng, jedoch ebenfalls mit einem Grinsen auf den Lippen: „Ich denke, Börle ist ab heute auch ein Schulkind? Liegt man denn noch raufend am Boden, wenn beide schon so groß sind?“
Als Börle aufsteht und an sich hinuntersieht, stöhnt er auf. Denn natürlich muss er sich jetzt ein weiteres Mal nach Schmutz, Tannennadeln und anderen Piksern, die es im Wald nun einmal gibt, absuchen. „Vertrottelter, alter Morf“, raunt er seinem Bruder zu, der ihm eine Grimasse zuwirft. In diesem Moment hören die beiden Brüder ein Räuspern hinter sich. „Denkt ihr, ich kann so gehen?“, fragt Furdel. Er ist ein Tronk und wurde vor einiger Zeit zum Familienmitglied der Morfe. Seitdem wächst er zusammen mit Börle und Jammie als Bruder auf. Als Börle und Jammie sich zu ihm umdrehen, staunen sie nicht schlecht. Denn Furdel sieht heute ganz anders aus als sonst. Seine glatte, grüne Haut schimmert heute ein wenig mehr – ganz so, als hätte Furdel sie poliert. Die Schwimmhäute zwischen Händen und Füßen sind nicht mehr zu sehen, weil Furdel sie mit etwas verdeckt hat. Es sieht aus wie Handschuhe und Socken aus Blumen und Baumrinde. Und weil Furdel nun einmal sehr große Hände und Füße hat, ist es ein bisschen so, als trüge er Schwimmflossen. Auch Furdels Gesicht glänzt so sehr, dass man sich fast darin spiegeln könnte.
Die Morfenmutter sieht ihren Sohn verzückt an. „Wenigstens einer von euch hat sich Mühe gegeben, an seinem ersten Schultag ordentlich und gepflegt auszusehen“, sagt sie und zwinkert Börle dabei zu. Auf dessen Gesicht breitet sich ein Grinsen aus. Denn natürlich weiß er, dass seine Mama ihn nur hochnehmen möchte. Trotzdem putzt er sich ratzfatz noch einmal ordentlich sauber. Anschließend stellt er sich neben Furdel und nimmt dessen Hand. „Ich glaube, wir beide sind bereit“, sagt er. Das Bild, welches sich auch Jahre später noch im Kopf der Morfe eingebrannt haben wird, sieht wie folgt aus.
Ein blauer, haariger Morf mit aufgeregt auf und ab wippendem Schwanz steht grinsend da. Er hält seinen Kopf leicht schief und zwei seiner kleinen, spitzen Zähne schauen aus seinem Mund heraus. Die mittelgroßen Ohren sind weit offen, damit er auch ja nichts verpasst. Und je später es wird, desto mehr deutet sein Schwanz in die Richtung der Schule. Schließlich zeigt ein Morfenschwanz immer die Richtung an, in die der Morf gehen muss. Er hält die große, in Blütenhandschuhen versteckte Hand seines grünen Bruders. Mit glatter, glänzender Haut, weichen Stacheln auf dem Rücken und Füßen, die ebenfalls in Blütenschuhen stecken, steht der Tronk neben dem Morfen. Er lächelt einen Hauch schüchterner als sein Bruder und sein ganzer Körper wippt im gleichen Takt auf und ab, wie Börles Schwanz.
„Es wird ganz wundervoll werden“, sagt die Morfenmutter stolz, als sie die beiden frisch gebackenen Schulkinder sieht. „Jammie, du wirst wirklich gut auf sie aufpassen, richtig?“, bittet sie bestimmt schon zum einhundertdrölfzigsten Mal. Der älteste Bruder, der die beiden jüngeren an ihrem ersten Schultag begleiten wird, verdreht die Augen. „Aber natürlich“, sagt er – ebenfalls zum einhundertdrölfzigsten Mal. Bei Morfen ist es nämlich üblich, dass die älteren Schulkinder die jüngeren am ersten Schultag mit in die Schule nehmen und bei ihnen bleiben, bis diese alles verstanden haben. Und wenn man keinen älteren Morfenbruder oder keine ältere Morfenschwester hat, dann ist das ganz und gar nicht schlimm. Weil Morfe nämlich immer mit vielen, vielen Morfen zusammenleben, wird es immer einen geben, der älter ist und die jüngeren begleiten kann. Und während die Kinder in der Schule sind, bereiten die erwachsenen Morfe eine prima Einschulungsparty vor, die dann steigt, wenn alle wieder im Morfenland angekommen sind.
„Ob es auch Tronke in unserer Klasse gibt?“, fragt Furdel, als die drei endlich auf dem Schulweg sind. Jammie zuckt augenzwinkernd mit den Schultern. „Das kann ich dir nicht sagen“, erklärt er, „Ich bin zwar ein schlauer Morf – übrigens einer der Klassenbesten –, aber in die Zukunft kann ich nicht sehen. Und niemand kann genau sagen, auf welche Wesen ihr treffen werdet. Schließlich gibt es eine Menge ganz unterschiedlicher Wesen im Wald und niemand von uns weiß, wer dieses Jahr schon groß genug ist, in die Schule zu gehen.“ Furdel nickt. Eine ähnliche Antwort hatte er erwartet. Trotzdem hätte er nur zu gerne gewusst, ob er auf ein Wesen treffen wird, welches ihm ähnlich ist. „Aber es ist doch richtig, dass die meisten, die eingeschult werden, Schulmorfen sind, richtig?“, fragt Börle. Dieses Mal nickt Jammie. „Die meisten werden Morfen sein“, bestätigt er, „Das weiß ich genau, weil die Schule so dicht am Morfenland steht, dass alle Morfenkinder dort eingeschult werden.“ Er hat den Satz kaum beendet, als Furdel die nächste Frage stellt: „Welche Wesen sind denn sonst noch so in deiner Klasse?“, fragt er, doch Jammie winkt ab. „Ihr seid schrecklich aufgeregt“, sagt er, „Doch ihr werdet schon gleich selbst sehen können, wie es in der Schule ist.“ Mit diesen Worten bleibt der große Morf stehen und deutet auf Baumwurzeln, die aussehen wie ein großes Tor: „Wir sind da!“
Hinter einem Tor nahe des Morfenlandes beginnt für zwei Schüler ein ganz neuer Lebensabschnitt. Es ist der erste Schultag, den sie kaum erwarten können. Sie werden fremde Wesen sehen, die sie schon bald besser kennenlernen werden. Sie werden Neues lernen und Aufregendes erfahren. Hinter einem Tor nahe des Morfenlandes summt bereits die Schulhummel, um den Unterrichtsstart anzukündigen.