Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Professor Demirel, der weltbekannte Byzanzexperte, macht in der Bibliothek des Istanbuler Schifffahrtsmuseums eine außergewöhnliche Entdeckung: Ein Dokument bestätigt seine Theorie, dass die Schätze, die vor den osmanischen Eroberern "Konstantinopels" Anfang des 6. Jahrhunderts in Sicherheit gebracht wurden, nicht weit gekommen sind - offenbar nicht weiter als auf den Grund des Bosporus. Das erklärt immerhin, warum die ausländischen Investoren für den Bau der geplanten Brücke es vor allem auf die Bergungsrechte abgesehen haben. Aber es erklärt nicht, warum Demirel nur kurze Zeit später mit durchgeschnittener Kehle aufgefunden wird, was nur der Beginn einer unerklärlichen Mordserie ist. Als sich herausstellt, dass eines der Opfer ein Japaner ist, bekommt Eugen Meunier, Türkenfreund aus Berlin und Japanologe, einen neuen Fall - ein ungewöhnlicher deutsch-türkischer Dialog.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 230
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Jürgen Ebertowski
Bosporusgold
Roman
Rotbuch Verlag
eISBN 978-3-86789-568-2
© 2013 (2005) by BEBUG mbH / Rotbuch Verlag, Berlin
Umschlaggestaltung: projekt ® / Cathrin Günther
Unter Verwendung eines Fotos von Corbis
Umschlagkonzept: MetaDesign
eBook: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin
Ein Verlagsverzeichnis schicken wir Ihnen gern:
Rotbuch Verlag
Alexanderstraße 1
10178 Berlin
Tel. 01805/30 99 99
(0,14 Euro/Min., Mobil max. 0,42 Euro/Min.)
www.rotbuch.de
Für Selma und Ahmet in Istanbul und für Tomoko und Andreas in Kobe
Personen
Eugen Meunier
Schriftsteller
Esmahan Öner
Anwältin, Eugen Meuniers Freundin
Doktor Mehmed Barkan
Antiquitätenhändler und Galerist, Weingutbesitzer
Selma Seven
Sängerin, Freundin von Doktor Barkan, Cousine von Esmahan
Hüsseyn Pascha
Esmahans Lieblingsonkel, Ex-General
Fatma Hanim
Hüsseyn Paschas Haushälterin
Professor Hamdi Demirel
Byzanz-Spezialist vom Archäologischen Museum Istanbul
Aykut Arslan
Bibliothekar im Deniz Müzesi
Haca Hanim
Besitzerin des Restaurants K. V., sprich: Kahve
Gamze Hanim
Geschäftsführerin vom Kahve
Kommissar Bülent
Leiter der für Beyoglu zuständigen Mordkommission
Süleyman Pelin
u. a. Antiquitätenhändler
Tamer Serduk
Bibliothekar in Berlin, Sporttaucher
Mehmed Güven
Wirt der Narr Bar in Kreuzberg
Oguz
ein Freund, ehemaliger Profiringer
Kawabata Ken
Tourist aus Yokohama
Harada Tôichi
Besitzer des Sushi-Restaurants Edogawa
Fujita Yasunari
Direktor des Wakôtaidan-Konzerns
Yusuf Bey
Barmann im Büyük Londra Hotel
Major Hamza
arbeitet auch in Zivil
Hauptmann Celil
fährt nicht nur meisterhaft Autorennen
Takahashi Kenichi
Maler
Murakami Konosuke
schneidet rohen Fisch in dünne Scheiben, taucht und reist viel
Andreas
Deutschlehrer in Kôbe
Ali Bey
Ladenbesitzer im großen Bazar
Meister Tekin
töpfert in Yeniköy
Canan Gül
eine vielseitige Schönheit
Zülfü Bey
Kapitän eines Feuerlöschkreuzers
Erdal Bey
Werftingenieur
Ich höre Istanbul, meine Augen geschlossen.
Zuerst weht ein leichter Wind,
Leicht bewegen sich
Die Blätter in den Bäumen
In der Ferne, weit in der Ferne.
Pausenlos die Glocke der Wasserverkäufer.
Ich höre Istanbul, meine Augen geschlossen.
1. Die purpurnen Hosen des Kaisers
Das Istanbuler Schiffahrtsmuseum, das Deniz Müzesi, ist ein erklärtes Mekka für Maritimwissenschaftler aller Herren Länder. Es liegt am europäischen Bosporusufer zwischen dem Dolmabahçe-Palast und dem Beschiktasch-Fähranleger und verteilt sich auf zwei Gebäude. In dem Haus unmittelbar am Wasser kann man zahlreiche prachtvolle Schiffe der osmanischen Sultane besichtigen, ebenso wie Atatürks Ruderboot Savarona. Immer wieder erstaunt den Besucher, wie bescheiden doch die Kayik, auf die der »Vater der Türken« selbst Staatsoberhäupter eingeladen hatte, im Vergleich zu den Prunkbarkassen der osmanischen Potentaten wirkt.
Das andere Museumsgebäude beherbergt eine wertvolle Sammlung von Gebrauchsgegenständen und Dokumenten der Seefahrtsgeschichte – etwa die Amerikakarte des großen Kartographen Piri Reis aus dem 16. Jahrhundert.
Professor Hamdi Demirel traf am späten Nachmittag mit einer schlanken Aktentasche aus gelbem Leder im Deniz Müzesi ein und begab sich sofort in den kleinen Lesesaal über den Ausstellungsräumen. Er war ein schmächtiger Mann Ende Fünfzig. Mantel, Anzug und Krawatte zeugten von guter Qualität, waren indes in Schnitt und Farbe unauffällig. Die Oxforder Studienjahre hatten den Modegeschmack des Professors nachhaltig geprägt: Grau war der Mantel, anthrazit der Anzug, bordeauxrot-dunkelblau gestreift die Krawatte. Konservative Manager in mittleren Führungspositionen oder stellvertretende Unterstaatssekretäre pflegen sich derart dezent zu kleiden. Daß Professor Demirel dennoch nie für einen Bankangestellten oder Ministerialbeamten gehalten wurde, lag an dem schulterlangen, graumelierten Haar und einem eindrucksvollen Schnauzbart, der an den Albert Einsteins erinnerte. Demirels akademisches Renommee reichte zwar bei weitem nicht an den wissenschaftlichen Ruhm des Schöpfers der Relativitätstheorie heran, aber zumindest in Fachkreisen galt der Vizedirektor des berühmten Istanbuler Archäologischen Museums als ein Byzanz-Experte von Weltrang. Besonders auf dem Gebiet der Forschung, die sich mit dem Untergang Ost-Roms und dem Fall der Stadt Konstantinopel beschäftigte, gab es vermutlich keinen Kollegen mit profunderen Kenntnissen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!