Bosporusgold - Jürgen Ebertowski - E-Book

Bosporusgold E-Book

Jürgen Ebertowski

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  • Herausgeber: BEBUG
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2013
Beschreibung

Professor Demirel, der weltbekannte Byzanzexperte, macht in der Bibliothek des Istanbuler Schifffahrtsmuseums eine außergewöhnliche Entdeckung: Ein Dokument bestätigt seine Theorie, dass die Schätze, die vor den osmanischen Eroberern "Konstantinopels" Anfang des 6. Jahrhunderts in Sicherheit gebracht wurden, nicht weit gekommen sind - offenbar nicht weiter als auf den Grund des Bosporus. Das erklärt immerhin, warum die ausländischen Investoren für den Bau der geplanten Brücke es vor allem auf die Bergungsrechte abgesehen haben. Aber es erklärt nicht, warum Demirel nur kurze Zeit später mit durchgeschnittener Kehle aufgefunden wird, was nur der Beginn einer unerklärlichen Mordserie ist. Als sich herausstellt, dass eines der Opfer ein Japaner ist, bekommt Eugen Meunier, Türkenfreund aus Berlin und Japanologe, einen neuen Fall - ein ungewöhnlicher deutsch-türkischer Dialog.

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Seitenzahl: 230

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Jürgen Ebertowski

Bosporusgold

Roman

Rotbuch Verlag

eISBN 978-3-86789-568-2

© 2013 (2005) by BEBUG mbH / Rotbuch Verlag, Berlin

Umschlaggestaltung: projekt ® / Cathrin Günther

Unter Verwendung eines Fotos von Corbis

Umschlagkonzept: MetaDesign

eBook: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin

Ein Verlagsverzeichnis schicken wir Ihnen gern:

Rotbuch Verlag

Alexanderstraße 1

10178 Berlin

Tel. 01805/30 99 99

(0,14 Euro/Min., Mobil max. 0,42 Euro/Min.)

www.rotbuch.de

Für Selma und Ahmet in Istanbul und für Tomoko und Andreas in Kobe

Personen

Eugen Meunier

Schriftsteller

Esmahan Öner

Anwältin, Eugen Meuniers Freundin

Doktor Mehmed Barkan

Antiquitätenhändler und Galerist, Weingutbesitzer

Selma Seven

Sängerin, Freundin von Doktor Barkan, Cousine von Esmahan

Hüsseyn Pascha

Esmahans Lieblingsonkel, Ex-General

Fatma Hanim

Hüsseyn Paschas Haushälterin

Professor Hamdi Demirel

Byzanz-Spezialist vom Archäologischen Museum Istanbul

Aykut Arslan

Bibliothekar im Deniz Müzesi

Haca Hanim

Besitzerin des Restaurants K. V., sprich: Kahve

Gamze Hanim

Geschäftsführerin vom Kahve

Kommissar Bülent

Leiter der für Beyoglu zuständigen Mordkommission

Süleyman Pelin

u. a. Antiquitätenhändler

Tamer Serduk

Bibliothekar in Berlin, Sporttaucher

Mehmed Güven

Wirt der Narr Bar in Kreuzberg

Oguz

ein Freund, ehemaliger Profiringer

Kawabata Ken

Tourist aus Yokohama

Harada Tôichi

Besitzer des Sushi-Restaurants Edogawa

Fujita Yasunari

Direktor des Wakôtaidan-Konzerns

Yusuf Bey

Barmann im Büyük Londra Hotel

Major Hamza

arbeitet auch in Zivil

Hauptmann Celil

fährt nicht nur meisterhaft Autorennen

Takahashi Kenichi

Maler

Murakami Konosuke

schneidet rohen Fisch in dünne Scheiben, taucht und reist viel

Andreas

Deutschlehrer in Kôbe

Ali Bey

Ladenbesitzer im großen Bazar

Meister Tekin

töpfert in Yeniköy

Canan Gül

eine vielseitige Schönheit

Zülfü Bey

Kapitän eines Feuerlöschkreuzers

Erdal Bey

Werftingenieur

Ich höre Istanbul, meine Augen geschlossen.

Zuerst weht ein leichter Wind,

Leicht bewegen sich

Die Blätter in den Bäumen

In der Ferne, weit in der Ferne.

Pausenlos die Glocke der Wasserverkäufer.

Ich höre Istanbul, meine Augen geschlossen.

1. Die purpurnen Hosen des Kaisers

Das Istanbuler Schiffahrtsmuseum, das Deniz Müzesi, ist ein erklärtes Mekka für Maritimwissenschaftler aller Herren Länder. Es liegt am europäischen Bosporusufer zwischen dem Dolmabahçe-Palast und dem Beschiktasch-Fähranleger und verteilt sich auf zwei Gebäude. In dem Haus unmittelbar am Wasser kann man zahlreiche prachtvolle Schiffe der osmanischen Sultane besichtigen, ebenso wie Atatürks Ruderboot Savarona. Immer wieder erstaunt den Besucher, wie bescheiden doch die Kayik, auf die der »Vater der Türken« selbst Staatsoberhäupter eingeladen hatte, im Vergleich zu den Prunkbarkassen der osmanischen Potentaten wirkt.

Das andere Museumsgebäude beherbergt eine wertvolle Sammlung von Gebrauchsgegenständen und Dokumenten der Seefahrtsgeschichte – etwa die Amerikakarte des großen Kartographen Piri Reis aus dem 16. Jahrhundert.

Professor Hamdi Demirel traf am späten Nachmittag mit einer schlanken Aktentasche aus gelbem Leder im Deniz Müzesi ein und begab sich sofort in den kleinen Lesesaal über den Ausstellungsräumen. Er war ein schmächtiger Mann Ende Fünfzig. Mantel, Anzug und Krawatte zeugten von guter Qualität, waren indes in Schnitt und Farbe unauffällig. Die Oxforder Studienjahre hatten den Modegeschmack des Professors nachhaltig geprägt: Grau war der Mantel, anthrazit der Anzug, bordeauxrot-dunkelblau gestreift die Krawatte. Konservative Manager in mittleren Führungspositionen oder stellvertretende Unterstaatssekretäre pflegen sich derart dezent zu kleiden. Daß Professor Demirel dennoch nie für einen Bankangestellten oder Ministerialbeamten gehalten wurde, lag an dem schulterlangen, graumelierten Haar und einem eindrucksvollen Schnauzbart, der an den Albert Einsteins erinnerte. Demirels akademisches Renommee reichte zwar bei weitem nicht an den wissenschaftlichen Ruhm des Schöpfers der Relativitätstheorie heran, aber zumindest in Fachkreisen galt der Vizedirektor des berühmten Istanbuler Archäologischen Museums als ein Byzanz-Experte von Weltrang. Besonders auf dem Gebiet der Forschung, die sich mit dem Untergang Ost-Roms und dem Fall der Stadt Konstantinopel beschäftigte, gab es vermutlich keinen Kollegen mit profunderen Kenntnissen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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