Brummen - Christian Ritter - E-Book

Brummen E-Book

Christian Ritter

0,0

Beschreibung

Sie lehnte sich herüber zu ihm und sagte mit einer Stimme wie aus Zuckerglas: "Verzeihen Sie, könnten Sie BRUMMEN?" Eine mehrfach preisgekröhnte aussergewöhnliche Kurzgeschichte aus der Feder von Christian Ritter. Nur hier in diesem Minibuch lesbar. Christian Ritter (*1983), Diplom-Germanist, lebt in Bamberg und betätigt sich als Autor, Vorleser und Moderator.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 14

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Christian Ritter

Brummen

Copyright 2014 by Autor

ISBN: 978-3-942920-39-1

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet.

Unsichtbar Verlag

Wellenburger Str. 1

86420 Diedorf

Mehr Infos unter:

www.unsichtbar-verlag.de

*

Sie berührte sich selbst nur in Not­fällen. Also nie. Sie hatte lieber leblose Gegenstände in Händen, einen Hammer, die Fernbedienung oder ein Brot. Be­son­ders problematisch war es bei der Körperhygiene. Sie brauchte dazu Hilfs­mittel, Werkzeuge, die sie zwischenHände und Körper, zwischen sich und sich brachte. Wenn sie ihre eigenen Hände auf ihrer Haut spürte, glaubte sie nicht, dass es ihre waren. Sie bildete sich immer ein, es wären andere, fremde. Hände, die nach ihr grapschten, nach ihren intimsten Stellen, nach dem Bauch oder der Schulter, der Kniekehle, nach Stellen, die sie niemals preisgab, an denen sie ungern berührt wurde. Ungern war gar kein Ausdruck. Dachte sie nur an diese Hände, war sie sofort voll Schweiß. Er quoll ungefragt heraus. Sie dachte an fleischige, behaarte Hände; adrige Hände mit dürren, langen Fingern; ungepflegte Hände mit Kratzern und Rissen, mit Schmutz unter allen Nägeln; an kurze, dicke Stumpenwürste. All diese Hände waren ihre eigenen. Keine Hand der Welt durfte an sie heran.

Wenn sie in die Badewanne ging, trug sie gelbe Putzhandschuhe. Zusätzlich ver­wen­detesieWaschlappen, Schwämme und eine Rückenbürste mit langem Stiel, aber nicht nur für den Rücken. So hielt sie sich sauber und blieb rein.