Buchingers Kochbuch - Michael Buchinger - E-Book

Buchingers Kochbuch E-Book

Michael Buchinger

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Beschreibung

Gutes Essen muss nicht immer perfekt aussehen – das weiß Influencer und Kabarettist Michi Buchinger schon lange. Nachdem er in seinen legendären Kochvideos auf YouTube nicht nur einmal unabsichtlich fast die Küche abgefackelt hat, erscheint nun endlich sein erstes Kochbuch! Klar, in Michis chaotischer Küche geht gerne mal etwas schief: Das Grillhuhn verkohlt, das Backpapier fängt Feuer und die fertige Torte fällt kurz vor dem Anrichten zu Boden (kann schon mal passie-ren!), aber das Endergebnis schmeckt immer fantastisch. Michis Ernährung? Ein Balanceakt zwischen gesund und Junk-Food. Statt weißem Reis gibt es Cauliflower-Rice, damit auch noch Platz für seinen berühmt-berüchtigten Chips-Toast bleibt. Ganz nach dem Motto: Gesund essen, um danach mit gutem Gewissen einen Wodka Martini zu trinken. Hier wird nicht nur gekocht, sondern auch gekleckst, gelacht und genossen – so wie das im Leben nun mal auch ist.

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Vorwort

COMFORT FOOD KOCHEN MIT CHIPS

MICHI EXPRESS / SCHNELLE KÜCHE

FITNESS

ENTERTAINING

SIEHT SCHEISSE AUS, SCHMECKT ABER GUT

SÜSSES

Rezeptregister

Impressum

Liebe Leser*innen, willkommen in meinem Kochbuch!

Wenn ich kochen kann, könnt ihr das auch!

Wer hat mir erlaubt, ein Kochbuch zu schreiben?

Ich weiß, was ihr euch fragt: „Warum schreibt ausgerechnet Michi Buchinger ein Kochbuch? Hat der nicht früher Koch-Videos auf YouTube gemacht, in denen er selbst bei den einfachsten Gerichten beinahe die Küche abgefackelt hätte?“ Klar, ich kann meine Vergangenheit nicht leugnen. Aber ich wage zu behaupten, meine kulinarischen Pannen sind genau der Grund für dieses Kochbuch: In 15 Jahren voll von Küchen-Fails und Verletzungen am Herd habe ich so viel dazugelernt, dass ich mich heute tatsächlich in der Lage fühle, meine Kochweisheiten mit euch zu teilen.

(Vielleicht habt ihr noch nie ein einziges meiner Koch-Videos gesehen. In diesem Fall nehme ich alles zurück und leugne ihre Existenz. Stattdessen werde ich betonen, dass ich in der Küche immer perfekt war und mir noch nie ein einziger Fehler passiert ist. Betrunken kochen? Habe ich noch nie gemacht. Meine Kuchen waren immer superflaumig und meine Gäste haben noch nie eine Eierschale, geschweige denn ein Stück eines Fingernagels, darin gefunden.)

Habe ich früher so gut wie jede meiner Mahlzeiten im Restaurant zu mir genommen oder beim Lieferservice bestellt, stehe ich mittlerweile jeden Tag in der Küche und bereite eines der 60 Rezepte zu, die ihr auf den kommenden Seiten finden werdet. Richtig, es handelt sich um meine absoluten Lieblingsgerichte, die bei mir in ständiger Rotation sind: von Mac und Chips (meiner ungesünderen Mac-and-Cheese-Variante) über fleischlose Fleischbällchen bis hin zu meinem ultra-nährstoffreichen Supersalat. Meine Rezepte sind so vielfältig und abwechslungsreich wie das Leben, und ich bemühe mich stets um die perfekte Balance zwischen Protein-Shakes und Dirty Wodka Martinis.

Ich bin mal kurz ehrlich: Klar, ich kann mittlerweile ganz gut kochen, aber tue ich es gerne? Sagen wir es gemeinsam: Nein! Am Ende eines langen und anstrengenden Arbeitstages habe ich mir noch nie gedacht: „Au ja, ich kann es kaum erwarten, mich jetzt auch noch eine Stunde lang in die Küche zu stellen und ein Gericht zuzubereiten, das in fünf Minuten aufgegessen ist!“ Kochen macht mir wirklich keinen Spaß, aber ich kann es halt leider sehr gut.

(Insgeheim ist es mein Wunsch, dieses Kochbuch fortan meinen Freund*innen auszuhändigen und zu sagen: „Bitte kocht für mich! S. 36 würde mir heute gut schmecken. Dankeee!“)

Was ich damit sagen will: Ich möchte das Kochen nicht über-romantisieren. Ich werde euch in meinem Kochbuch nichts vormachen und mit Phrasen wie „Die Küche ist das Herz des Hauses!“ um mich werfen, während ich manisch lachend ein Salatdressing zubereite. Auch werde ich euch nicht meinen perfekt kuratieren Vorratsschrank zeigen (Spoiler-Alert: Ich habe keinen), clevere Vorschläge anbieten, was ihr mit euren Essensresten machen könnt (aufessen?), oder damit prahlen, dass ich mindestens einmal die Woche Dinner-Partys schmeiße, auf denen immer alles glattläuft. Ich bitte euch! Je mehr Leute ich aus meiner Wohnung fernhalten kann, desto besser. Ich hab gerne meine Ruhe.

Stattdessen möchte ich mit Kochbuch-Konventionen brechen und die kulinarische Scheinwelt ein bisschen aufs Korn nehmen. Man könnte also sagen, ihr haltet hier das ultimative Anti-Kochbuch in euren Händen, das zwar bei weitem nicht perfekt, dafür aber erfrischend ehrlich ist. Ein bisschen zu ehrlich sogar. So ehrlich, dass ihr euch denken werdet „Puh, ich wünschte, die Info hätte er ausgelassen!“

Weil ich gerne plappere, Witze mache und selten weiß, wann es genug ist, findet ihr in diesem Kochbuch natürlich nicht nur Rezepte, sondern auch kulinarische Anekdoten, kleine Listen und chaotisch-köstliche Erinnerungen aus meinem Leben. Denn ich sag's, wie's ist: Kochen ist anstrengend, macht meistens keinen Spaß und sieht selten so aus wie auf Instagram. Aber manchmal muss es halt sein, also lasst uns währenddessen doch zumindest über uns selbst lachen und das Beste daraus machen.

Ach ja, apropos Instagram: Natürlich spiegelt sich meine legere Attitüde zum Thema „kochen“ auch in den Essensfotos wider, die ihr in diesem Kochbuch finden werdet. Selbstredend habe ich alle Gerichte, die ihr hier abgelichtet seht, selbst gekocht und es war mir wichtig, sie so ungehübscht und authentisch wie möglich zu zeigen. Wer genau hinsieht, erkennt brennendes Backpapier, tropfende Sauce und dreckige Teller im Hintergrund. Wem ist denn geholfen, wenn ich mich in meinem Kochbuch ordentlicher präsentiere, als ich bin? Richtig: niemandem!

Na dann: Viel Spaß und frohes Kochen!

Euer Michi

Hier geht’s zu meiner Küchen-Playlist

https://open.spotify.com/playlist/0h1tVudT7JJrMT6QRPhqBu?si=455224f7d3e14878

Was ich an Kochbüchern hasse

FRÜHSTÜCKS-KAPITEL

Niemand kann mir vormachen, dass er*sie regelmäßig frühstückt und dann auch noch aus 20 verschiedenen Rezepten auswählt und nicht einfach jeden Morgen dasselbe isst. So ideenreich diese Kapitel auch sein mögen: Ich werde mich nicht am frühen Morgen in die Küche stellen, um „Breakfast-Burritos“ oder eine „Mangold-Soccata“ zuzubereiten. Nach dem Aufwachen bereite ich mir höchstens einen pechschwarzen Kaffee zu und während ich langsam daran nippe, überlege ich, wann und wo ich mich das nächste Mal hinlegen kann.

VORRATSKAMMER-KAPITEL

in denen die Autor*innen damit prahlen, dass sie immer sieben verschiedene Pasta-Sorten zuhause und für den Notfall auch ein bisschen vorgeformten Keksteig im Gefrierschrank haben, falls spontan Gäste vorbeikommen. Okay? Ich freue mich, dass dein Kühlschrank und deine Vorratskammer besser sortiert sind als die meisten Supermärkte, aber für mich klingt das ein bisschen nach Angeberei. Für mich sind die Inhalte deiner Vorratskammer tatsächlich nur relevant, sollte ich mal bei dir einbrechen und spontan Lust darauf bekommen, mir ein Feinschmecker-Brot zu schmieren.

LANGWIERIGE ERKLÄRUNGEN DARÜBER,

„wie dieses Kochbuch funktioniert“. Ähm … so wie jedes andere verdammte Kochbuch auf dieser Welt? Es sind ein paar Rezepte drin, die ich nachkochen kann? Oder soll ich die Seiten essen?

REZEPTE OHNE FOTOS

Die einzigen Rezepte aus Kochbüchern, die bei mir immer unerprobt bleiben, sind jene ohne Fotos. Ich verstehe schon, dass es aufwändig ist, diese Bilder zu machen, aber für mich, den Leser, ist es aufwändiger, mir auszumalen, wie ein „Entrecôte mit Kräuter-Rub“ aussieht, wenn du kein Foto davon abdruckst! Am schlimmsten finde ich diese superprofessionellen Koch-Bibeln von Köch*innen aus der Spitzengastronomie, in denen zwar 400 Rezepte zu finden sind, aber kein einziges Foto. Nein, danke!

SCHWIERIG ZU FINDENDE ZUTATEN

Früher habe ich mir wirklich alles gefallen lassen: Wollte ein Kochbuchautor etwa von mir, dass ich für ein besonders gesundheitsbewusstes Rezept „glutenfreie Tortilla-Wraps“ verwende, habe ich erst alle Bio-Supermärkte der Stadt abgeklappert, was – nebenbei bemerkt – ein absoluter Horror an sich ist. An keinem anderen Ort dieser Welt ist es okay, barfuß durch die Gänge zu flanieren und „Kumbaya“ zu trällern, außer im Bio-Supermarkt. Außerdem verstehe ich nicht, warum in Bio-Supermärkten nie Musik läuft. Als wäre es nicht schon traurig genug, dass ich auf der Suche nach glutenfreien Tortilla-Wraps bin, muss ich das nun auch noch in absoluter Stille tun? Wie dem auch sei: Wenn ich die Wraps dann – surprise, surprise – nirgendwo gefunden habe, habe ich sie im Internet bestellt und oft wochenlang auf die Lieferung gewartet, ehe ich anfangen konnte, zu kochen. Nie wieder! Wenn ich eine Zutat nicht finde, substituiere ich heute einfach eine andere, die mir gerade in den Sinn kommt, und ich würde euch raten, das bei diesem Kochbuch auch so zu machen.

REZEPTE MIT ÜBERMÄSSIGEM AUFWAND

Sobald ein Arbeitsschritt als „optional“ bezeichnet wird, mache ich ihn nicht. Am meisten hasse ich Rezepte, die am Anfang ganz normal klingen, ehe dir im dritten Schritt offenbart wird, dass du das Gericht nun mindestens 24 Stunden in den Kühlschrank geben musst. Excuse me? Wer hat 24 Stunden Zeit? Sicherlich nicht ich – meine Schwiegermutter, die ich hier gerade bekoche, kommt bereits heute Abend zu Besuch! Klar könnte man den Fehler bei mir suchen und argumentieren, ich hätte mir das Rezept einfach mal ganz durchlesen sollen, bevor ich zu kochen anfange, aber ich bitte euch! Macht euch nicht lächerlich; als würde ich mich hinsetzen und ein Kochbuch lesen als wäre es ein Jane-Austen-Roman.

Was ich am KochenHASSE

1.

ES IST WIRKLICH NICHT SO GÜNSTIG, WIE DIE LEUTE IMMER TUN

Oft werde ich in meinem Umfeld verschmäht, weil es Phasen meines Lebens gibt, in denen ich dreimal am Tag essen gehe. „Michi, es wäre so viel günstiger, wenn du einfach kochen würdest!“, sagen mir die Leute dann, aber da bin ich mir nicht so sicher. Habt ihr schon mal Olivenöl gekauft? Fleisch? Oder Gewürze? Klar: Vermutlich ist es auf Dauer günstiger, jeden Tag zu kochen und auf den Lebensmitteln, die man bereits zuhause hat, aufzubauen. Aber ich bin nun mal ein Freigeist, und so weit denke ich nicht. Von den wenigen Malen, als ich versucht habe, asiatische Gerichte zu kochen, will ich gar nicht erst anfangen. Ich möchte vor dem Lebensmittel-Einkauf wirklich keinen Kredit aufnehmen.

2.

ICH HABE EIN SCHLECHTES GEWISSEN, WENN ICH NICHT ALLES VERKOCHE

Oft kaufe ich einen ganzen Kürbis, brauche dann ein Viertel davon und verbringe die nächsten Wochen damit, ihm im Kühlschrank langsam beim Sterben zuzusehen. Klar könnte ich einfach auf Biegen und Brechen nur noch Kürbis kochen, bis er aufgebraucht ist, aber bitte macht euch nicht lächerlich. Ein Leben, in dem Kürbis eine wiederkehrende Rolle spielt, möchte ich nun wirklich nicht führen. Manchmal möchte ich einfach in den Supermarkt gehen und ein Ei, drei Stängel Petersilie und 15 Gramm Gouda kaufen. Geht das?

3.

ICH HASSE DIESEN KOCHGERUCH, DEN MAN OHNE ZWEIFEL IM GANZEN WOHNHAUS RIECHT

Während der Entstehung dieses Kochbuchs sind meine Nachbar*innen mit Sicherheit nicht selten an meiner Wohnungstür vorbeigegangen und haben sich gedacht: „Oje, der Buchinger kocht schon wieder, na, das kann ja heiter werden …“. Als mein Partner Dominik und ich unsere Wohnung geplant haben, haben wir uns noch vorrangig vegetarisch ernährt und daher bewusst auf einen Dunstabzug über dem Herd (meiner Meinung nach immer das hässlichste Küchen-Element) verzichtet. Kurz darauf haben wir schlagartig unsere Ernährung umgestellt und lieben jetzt vor allem Fleisch, gerne auch frittiert. Wenn ich jetzt Schnitzel ausbacke, hängt dieser prägnante Duft tagelang in allen Räumen. Vielleicht ist es an der Zeit, einen Dunstabzug nachzurüsten.

4.

ES STRESST MICH

Wenn du beim Kochen auch nur kurz nebenbei auf Instagram scrollst, ist deine Sauce auch schon angebrannt und du kannst gleich wieder von vorne anfangen. Anders als das wunderbar formelhafte Backen ist mir das Kochen viel zu intuitiv; schlechte Neuigkeiten für einen Menschen wie mich, der einfach nicht über wahnsinnig viel Intuition verfügt. Erfahrene Köch*innen behaupten gerne, sie würden es „hören“, wenn ihr Fleisch durchgebraten ist. Schön für euch. Also ich höre da nichts, außer meinen viel zu schnellen Stress-Herzschlag. Das sind nebenbei bemerkt dieselben Menschen, die dir – wenn du sie nach einem Rezept fragst – sagen, dass sie „einfach ein paar Zutaten zusammengeworfen“ und sie für „ein bisschen“ in den Ofen geschoben haben. Danke für nichts, Bianca.

5.

ICH GEHE NICHT SO GERNE EINKAUFEN

Supermärkte in der Stadt sind der Horror: Im 500-Meter-Radius meiner Wiener Wohnung gibt es sieben Supermärkte, und sie sind alle so schlecht sortiert, dass ich jeden einzelnen davon besuchen muss, um alle Zutaten zu bekommen, die ich brauche. Meine schmutzigste Fantasie ist, eines Tages aufs Land zu ziehen und dann mit meinem fetten SUV nur noch in diesen absoluten XXXL-Megamärkten einzukaufen, in denen du sowohl frischen Fisch als auch ein riesiges Flatscreen-TV bekommst. Dann fahre ich bequem in meine Jumbo-Garage und trage meine Einkäufe direkt in die angrenzende Küche. Man darf doch wohl noch träumen!

Was ich am Kochenliebe

1.

MAN HAT DIE ABSOLUTE KONTROLLE

Es gibt immer wieder Phasen, in denen ich mich bewusster ernähre. Mindestens einmal im Jahr machen mein Freund und ich zum Beispiel eine Detox-Woche, in der wir auf gewisse Lebensmittel verzichten. Ehe ich mir die Blöße gebe, in ein Restaurant zu gehen und dem Kellner zu sagen: „Könnten der Koch meine Speise bitte ohne Milchprodukte, Gluten, Nachtschattengewächse, Soja, raffinierten Zucker, Meeresfrüchte, weißen Reis und übermäßig viel Öl zubereiten?“, koche ich lieber selbst (vor allem aus Sorge, der Koch würde meinen Wunsch nicht beachten und stattdessen einfach in mein Essen spucken). Am Kochen liebe ich, dass ich (der es ja bekanntlich immer besser weiß) so viele Anpassungen an Rezepten vornehmen kann, wie ich will.

2.

ES GEHT SCHNELLER

Klar: Wenn man nie kocht und selbst für Nudeln mit Tomatensauce in den Supermarkt laufen muss, geht kochen natürlich nicht schneller. Was einem aber nie jemand sagt: Kochen wird erst so richtig gut, wenn man es oft macht und eine Routine entwickelt. Dann hat man vielleicht sogar einen reichlich gefüllten Vorratsschrank, mit dessen Inhalt man im Nu ein Mittagsgericht zubereiten kann, das schneller auf dem Tisch steht, als man die Webseite des Lieferservices aufgerufen hat.

3.

ES IST NACHHALTIGER

Wie gefühlt alle Menschen, die ich kenne, war auch ich ein Jahr lang Vegetarier, habe es dann irgendwann bleiben lassen und fortan behauptet, dass ich „nur selten“ und meistens in Restaurants Fleisch esse und auch dann immer darauf achte, dass es gute Qualität hat, was – unter uns – eine blanke Lüge war. Als würde ich den gestressten Kellner im Restaurant dann auch noch fragen, ob mein Hähnchen eh ein glückliches Leben mit vielen Streicheleinheiten hatte. Ich bitte euch! Am Kochen liebe ich aber, dass ich ganz bewusste Entscheidungen bezüglich der Herkunft der Zutaten treffen kann. Ich achte dann auch darauf, weniger Verpackungsmüll zu produzieren, um zum Wohl des Planeten beizutragen und in meiner Instagram-Story behaupten zu können, dass ich nachhaltig lebe.

4.

ES IST EIN KREATIVES VENTIL

Schon während meiner Schulzeit haben mich die Leute gerne als „kreativ“ bezeichnet, was ich damals bloß als Synonym für „hat zu viele Emotionen und weiß nicht ganz, wohin damit“ verstanden habe. In der Tat liebe ich es aber, mich schöpferisch zu betätigen, und was könnte schöpferischer sein, als aus einem Berg roher Zutaten eine köstliche, warme Mahlzeit zuzubereiten? Manchmal lasse ich mich beim Kochen dann doch von meiner Intuition lenken, in der Hoffnung, ein neues Gericht zu erfinden, das mich zum Millionär macht. Zwar waren die dabei entstandenen „Nudeln mit Schokosauce“ ein absoluter Reinfall, aber andere kulinarische Schöpfungen aus dem Hause Buchinger, wie etwa meinen berühmten Chipstoast, koche ich bis heute gerne.

5.

ICH KANN DABEI SUPER ENTSPANNEN

Es klingt so dumm, aber in meinem Alltag passiert es wirklich selten, dass ich mal für eine Stunde mein Handy weglege und etwas mit meinen Händen mache. Dahingehend liebe ich kochen: Ich drehe mir einfach eine gute Playlist oder einen Podcast auf, lege mein Handy zur Seite und konzentriere mich auf die Aufgabe vor mir. Dann bin ich entspannt und kriege als Belohnung auch noch was Gutes zu essen. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, besonders aber für mich!

6.

ES IST EIN ZEICHEN DER WERTSCHÄTZUNG

Eine oder mehrere Personen zu bekochen ist für mich die ultimative Art und Weise, zu sagen: „Ich mag dich und ich möchte dich mit nährstoffreichen Lebensmitteln füttern, damit du mir hoffentlich noch lange erhalten bleibst!“ Gleichzeitig kann es auch ein Zeichen der Selbstwertschätzung sein, für sich selbst zu kochen. Das habe ich nicht immer so gesehen: Habe ich früher für mich selbst gekocht, gab es maximal Nudeln mit Öl und Pfeffer, die ich direkt aus dem Topf gegessen habe; ein äußerst trauriges Gericht, das ich „Pasta alla Michi“ getauft habe. Diese Tage sind zum Glück längst vorbei und heute liebe ich mich so sehr, dass ich nicht selten lange in der Küche stehe, um ein Drei-Gänge-Menü für mich selbst zuzubereiten. Das bin ich mir wert!

EIN PAAR ANMERKUNGEN

A.K.A. MEINE SCHRIFTLICHE ABSICHERUNG, FALLS EUCH DIE GERICHTE NICHT GELINGEN

CUPS

Wie euch sicherlich gleich auffallen wird, koche ich gerne mit Cups – also kleinen normierten Messbechern, die man meistens als Set im Küchenfachhandel kaufen kann. Das finde ich superpraktisch und erspare mir das (meines Erachtens nach) stressige Hantieren mit meiner digitalen Küchenwaage. Bei der wird schon langsam die Batterie leer, und leider handelt es sich um eine ganz spezielle Knopfbatterie, die ich nun wirklich nicht nachkaufen will. Wie dem auch sei: Mein Leben ist praktischer, seit ich mit Cups messe. Daher findet ihr in meinen Rezepten – wo es passend ist – auch Cups-Angaben. Natürlich kann ich nicht davon ausgehen, dass ihr alle ebenfalls zu Cups-Anhänger*innen werdet, also findet ihr auch ganz klassische Gewichtsangaben.

ZIMMERTEMPERATUR & QUALITÄT

Ich möchte es nicht in jedem Rezept extra dazuschreiben, aber in der Regel sind alle Zutaten, die ich verwende (es sei denn, es ist im Rezept anders angegeben), bereits auf Zimmertemperatur gebracht. Wahrscheinlich ist die Temperatur meistens eher egal, aber spätestens im Backkapitel kann es passieren, dass gewisse Erzeugnisse nicht auf Anhieb klappen, wenn die Temperatur der Zutaten nicht stimmt. Selbstredend schaue ich auch darauf, dass meine Zutaten Bio-Qualität haben und alle Beteiligten – soweit ich das überprüfen kann – 24 Stunden am Stück nur glücklich waren!

IHR WISST ES SELBST AM BESTEN

Klar, das ist zwar mein Kochbuch, aber ich sehe mich hier trotzdem nur als wohlwollender Hobbykoch, der euch bei der Hand nimmt und euch zeigt, was ihm halt so schmeckt und wie er es zubereitet. Wenn ihr euch schon beim Durchlesen eines Rezepts denkt: „Puh, das ist aber ganz schön viel Käse“, oder: „Hey, das würde sicher noch besser mit einer Prise Paprikapulver schmecken!“, dann tut es einfach. Das ist ja das Schöne am Selbstkochen: Ihr müsst euch wirklich nicht an irgendwelche Regeln halten – meine Rezepte sind einfach lieb gemeinte Vorschläge.

NA DANN: LEGEN WIR LOS!

Kapitel 1.

COMFORT FOOD KOCHEN MIT Chips

1.Klassischer Chipstoast

2.Gourmet-Chipstoast

3.Mac and Chips

4.Blue Cheese Burger

5.Chips-Omelett

6.Hühnerschnitzel alla Parmigiana

7.Pasta alla Wodka

8.Hendl auf Chips

Ich hasse es ja, wenn Leute sagen, Essen sei so gut, dass sie sich „reinlegen“ könnten. Ähm, nein, bitte nicht! Warum würdest du so etwas Unhygienisches tun wollen, Tobias? Ich bereite unter mühevoller Schweißarbeit meine berühmten „Mac & Chips“ für dich zu und du willst dich in sie reinlegen? Bitte verlasse sofort mein Haus.

Aber ich gebe zu, dass es durchaus Gerichte gibt, die so ein wohlig-warmes Komfort-Gefühl in mir auslösen, dass ich sie am liebsten im Liegen (aber doch nicht darin liegend – wie ekelhaft!) zu mir nehmen würde. Bitte lasst euch jedoch nicht zu der törichten Annahme verleiten, dass ich Speisen wie diese jeden Tag esse. Ich konnte mich gerade noch davon abhalten, dieses Kapitel „Cheat Day“ zu nennen; würden Chips, Wodka und Käse die Basis der Michi-Buchinger-Ernährungspyramide bilden, würde ich vermutlich bald das Zeitliche segnen. Und das wäre schade, denn ich will ja wissen, wie Grey’s Anatomy ausgeht.

Wie dem auch sei! Hier findet ihr besondere Gerichte, die mir in stressigen Zeiten Komfort bieten. Ich bereite sie liebend gerne zu, wenn ich etwa von einer langen Reise nach Hause komme. Denn ganz ehrlich: Wenn ich von einer dreiwöchigen Comedy-Tour durch Deutschland zurück in meine Wohnung komme, mache ich mir ganz sicher keinen knackigen Salat. Dann muss es Pasta alla Wodka sein! Ich hoffe, dass euch mein Comfort Food genau so viel Freude bereitet wie mir. Viel Spaß beim Nachkochen. Aber bitte nicht reinlegen!

KLASSISCHER CHIPSTOAST