Burkes Jagd: Die Trilogie - Pete Hackett - E-Book
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Burkes Jagd: Die Trilogie E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Der Umfang dieses Ebook entspricht 132 Taschenbuchseiten.

Dieses Ebook beinhaltet folgende drei Bände einer Trilogie:
Band 39 Jagd auf die Gangster-Brüder (1.Teil)
Band 40 Den von Gott Berufenen auf der Spur (2.Teil)
Band 41 Ein Agent geht durch die Hölle (3.Teil)

In der Bronx war ein sechsundfünfzigjähriger Barbesitzer namens Carlton Graves ermordet worden. Außer, dass er eine Reihe von zwielichtigen Vergnügungsetablissements sein eigen nannte, sagte man ihm auch nach, dass er in einem großen Teil der Bronx den Drogenhandel und die Prostitution kontrollierte. Auf sein Konto sollten auch einige Morde gehen – doch bewiesen worden war das nie. Graves war Justitia bisher immer erfolgreich durchs Netz gegangen.
Jetzt aber schien er seinen Meister gefunden zu haben.
Eine Salve aus einer Maschinenpistole hatte ihn vom Leben zum Tod befördert, als er sein Haus in der Nähe des Pelham Bay Parks verließ. Die Garbe hatte seine Brust regelrecht zerfetzt.
Weil man beim Police Department vermutete, dass sich in dem Stadtteil nördlich von Manhattan – auch der Hinterhof Manhattans genannt -, ein Bandenkrieg anbahnte, wurde der Fall dem FBI New York übertragen. Und der Chef des FBI beauftragte die Special Agents Owen Burke und Ron Harris mit den Ermittlungen.
Es gab eine heiße Spur. Bei einer Rauschgiftrazzia in einer Kneipe, die die DEA in Zusammenarbeit mit dem NYPD durchführte, stieß man in einer Kneipe in Spanish Harlem, 111th Street, nicht nur auf Drogen, sondern im Computer des Kneipenbesitzers, sein Name war Edward Atkins, auch auf eine Mail, die den Schluss zuließ, dass Atkins etwas mit dem Mord zu tun hatte, dass er möglicherweise sogar den Killer vermittelte, der mit der Maschinenpistole vor Graves’ Haus wartete.


Cover: STEVE MAYER

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Veröffentlichungsjahr: 2018

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Pete Hackett

Burkes Jagd: Die Trilogie

FBI Special Agent Owen Burke #39-41 / Cassiopeiapress Spannung

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Burkes Jagd – Die Trilogie

FBI Special Agent Owen Burke Band 39 bis 41

Krimi von Pete Hackett

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

 

Der Umfang dieses Ebook entspricht 132 Taschenbuchseiten.

 

Dieses Ebook beinhaltet folgende drei Bände einer Trilogie:

Band 39 Jagd auf die Gangster-Brüder (1.Teil)

Band 40 Den von Gott Berufenen auf der Spur (2.Teil)

Band 41 Ein Agent geht durch die Hölle (3.Teil)

Jagd auf die Gangster-Brüder (1. Teil)

In der Bronx war ein sechsundfünfzigjähriger Barbesitzer namens Carlton Graves ermordet worden. Außer, dass er eine Reihe von zwielichtigen Vergnügungsetablissements sein eigen nannte, sagte man ihm auch nach, dass er in einem großen Teil der Bronx den Drogenhandel und die Prostitution kontrollierte. Auf sein Konto sollten auch einige Morde gehen – doch bewiesen worden war das nie. Graves war Justitia bisher immer erfolgreich durchs Netz gegangen.

Jetzt aber schien er seinen Meister gefunden zu haben.

Eine Salve aus einer Maschinenpistole hatte ihn vom Leben zum Tod befördert, als er sein Haus in der Nähe des Pelham Bay Parks verließ. Die Garbe hatte seine Brust regelrecht zerfetzt.

Weil man beim Police Department vermutete, dass sich in dem Stadtteil nördlich von Manhattan – auch der Hinterhof Manhattans genannt -, ein Bandenkrieg anbahnte, wurde der Fall dem FBI New York übertragen. Und der Chef des FBI beauftragte die Special Agents Owen Burke und Ron Harris mit den Ermittlungen.

Es gab eine heiße Spur. Bei einer Rauschgiftrazzia in einer Kneipe, die die DEA in Zusammenarbeit mit dem NYPD durchführte, stieß man in einer Kneipe in Spanish Harlem, 111th Street, nicht nur auf Drogen, sondern im Computer des Kneipenbesitzers, sein Name war Edward Atkins, auch auf eine Mail, die den Schluss zuließ, dass Atkins etwas mit dem Mord zu tun hatte, dass er möglicherweise sogar den Killer vermittelte, der mit der Maschinenpistole vor Graves’ Haus wartete.

Bisher hatte Atkins geschwiegen wie ein Grab.

Die Agents Burke und Harris befanden sich zu einem Briefing im Büro des Assistant Directors. Sie hatten den Fall ausführlich besprochen und die bisherigen Erkenntnisse ausgewertet, was zu dem Ergebnis führte, dass man Edward Atkins noch einmal in die Mangel nehmen wollte.

Da sich Atkins noch im Gewahrsam des NYPD befand, machten sich die Agents auf den Weg. Die Arrestzellen befanden sich im Keller des Police Headquarters. Da sich die G-men telefonisch angekündigt hatten, ging die Sache vollkommen formlos vonstatten, und schon wenige Minuten nach ihrer Ankunft saß Edward Atkins an dem zerkratzten Tisch im Vernehmungsraum, der mitten im weißen Licht der Neonröhren stand und an dem jeder Gefangene krankhaft bleich und farblos aussah.

„Okay, Atkins“, begann Owen Burke, „wir wissen, dass Sie den Killer, der Carlton Graves ermordete, vermittelt haben. Wer ist es?“

Die linke Augenbraue Atkins’ hob sich, was seinem Gesicht einen ausgesprochen arroganten Ausdruck verlieh, hämisch gab er zu verstehen: „Ich wisst einen Dreck, Agent. Alles war ihr habt, ist eine Mail, in der der Name Carlton Graves erwähnt ist. Na und? Jeder hatte Zugang zu meinem Computer. Ihr werdet ja selbst bemerkt haben, dass er nicht mit einem Kennwort gesichert war. Jeder, der Lust hatte, konnte ihn einschalten, eine Mail verschicken oder sonst was treiben.“

„Das heißt also, dass zu Ihrer Wohnung über der Spelunke, die sich als Drogenhöhle entpuppte, jeder Zugang hatte. Jeder, der nicht gerade was Besseres zu tun hatte, konnte in ihr Apartment spazieren, den PC einschalten und sich wie zu Hause fühlen.“

„Dreh mir nicht die Worte im Mund um, Agent“, fauchte Atkins respektlos. „Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass jeder, der bei mir verkehrte, den Computer benutzen konnte, ohne dass ich es bemerkte. Mir könnt ihr in der Sache Graves gar nichts.“

„In der elektronischen Nachricht, die wir gefunden haben, waren der Name Carlton Graves und ein verdeckter Mordauftrag zu lesen, Atkins“, gab Ron Harris zu verstehen. „Und Graves wurde vor einer Woche mit einer Salve aus einer MP vom Leben zum Tod befördert. Seltsam, nicht wahr?“

„Ich weiß von nichts“, behauptete Atkins starr und steif.

„Das Gericht wird Ihre Sturheit zu honorieren wissen, Atkins“, knirschte Ron Harris. „Aber sicher, im Endeffekt spielen fünf bis zehn Jahre Unterschied bei der Strafzumessung keine allzu große Rolle.“

„Wer engagierte über Sie den Hitman, der Atkins erschoss?“, fragte Owen Burke noch einmal ausgesprochen eindringlich. „Dass Sie als Vermittler tätig waren, verrät die E-Mail. Wem war Carlton Graves ein Dorn im Auge? Reden Sie, Atkins. Wer bediente sich eines Killers, um Graves aus dem Weg zu räumen?“

Atkins legte die Hände flach auf den Tisch, beugte sich weit nach vorn und zeigte Burke die Zähne. Es erinnerte an das Zähnefletschen eines aggressiven Dobermanns. Atkins stieß hervor:

„Mach dich nicht lächerlich, Agent.“ Er zog den Mund schief, es sollte geringschätzig wirken, der Gangster wollte damit seine Überlegenheit zum Ausdruck bringen. „Die Mail verrät gar nichts. Beweise es mir, dass ich den Hitman vermittelte“, kam es dann lässig, fast schleppend über seine Lippen. „Auf deine Vermutungen hin wird mich nämlich kein Gericht der Welt verurteilen. Sie sind nicht mehr wert als der Dreck, den ich unter den Fingernägeln habe.“

„Wie Sie meinen, Atkins!“, knirschte Owen Burke wütend und schlug die flache Hand leicht auf den Tisch. „Sie hätten einiges von dem, was Sie in Ihrem Leben verbrochen haben, gut machen können, wenn Sie uns weiterhelfen würden.“

„War das ein Appell an mein Gewissen?“, schnappte Atkins und zeigte ein höhnisches Grinsen. „Ich muss dich enttäuschen, G-man: Ich habe nämlich keines.“

„Man wird Ihnen die Rechnung dafür präsentieren“, versetzte Owen Burke kalt.

„Es hat keinen Sinn“, murrte Ron Harris.

Burke nickte und winkte dem Wachtmeister. „Bringen Sie ihn in seine Zelle zurück.“

Die Agents warteten, bis Atkins abgeführt worden war, dann verließen sie das Polizei Hauptquartier und fuhren - frustriert bis in die Knochen -, zurück zum Federal Building.

 

 

1

Um 21 Uhr 20 bremste Ron Harris vor dem Graves’ Club, einer verruchten Bar in der Hunt Avenue, die Carlton Graves gehörte und die nach seinem Tod nun wohl einer seiner beiden Söhne oder beide führten, den Dodge Avenger ab.

Es war dunkel. Die Straßenlaternen brannten und malten große Lichtkleckse auf den Asphalt. Aus den Fenstern fiel Licht, am Himmel glitzerten die Sterne. Es war eine klare Nacht und sie versprach kalt zu werden.

Ron Harris sah einen Parkplatz und manövrierte den Dienstwagen hinein. Wenig später betraten die Agents die Bar. Burke zählte auf den ersten Blick etwa zehn Gäste.

Zwei spielten Pool Billard. Die weiße Kugel flitzte über den grünen Samt und klickerte gegen andere Kugeln, versenkte zwei und blieb schließlich liegen.

Das Licht war gedämpft, spiegelte sich in den Augen der Gäste wider und malte düstere Schatten in ihre Gesichter. Die Gestalten, die sich hier aufhielten, waren alles andere als Vertrauen erweckend. Mit stechenden Blicken taxierten sie die Agents, als diese langsam zum Tresen gingen. Einer der Billardspieler maß Owen Burke von oben bis unten und schlug unablässig den Queue, den er in der rechten Hand hielt, leicht gegen die Handfläche seiner Linken. Jeden Schlag begleitete ein leises Klatschen.

Die G-men passten nicht in dieses Milieu, wirkten hier geradezu wie Fremdkörper und die Kerle an den Tischen nahmen das wohl mit einem ganz besonderen Instinkt wahr.

Hinter der Theke stand eine etwa 20-jährige Latina, die die G-men ohne jede Freundlichkeit musterte. Auch sie fühlte, dass Burke und Harris einer anderen Liga angehörten als das Publikum hier.

„Wir möchten zu einem der beiden Graves-Brüder“, erklärte Owen Burke rundheraus. „Es ist sehr wichtig, und es ist egal, mit welchem wir reden. Bitte, rufen Sie einen der beiden her.“

An einem der Tische rief einer: „Ich fresse einen Besen, wenn die beiden keine Bullen sind.“

„Wie käme ich dazu?“, maulte die rassige Lady hinter dem Tresen. „Wenn ihr die beiden wollt, dann …“

Schroff schnitt Ron Harris ihr das Wort ab. „Wir sind ganz sicher nicht zum Spaß hier, Ma’am“, stieg es ungeduldig aus seiner Kehle. „Also, lassen Sie sich nicht zweimal bitten. Rufen Sie einen der beiden her. Egal, ob es Randolph oder Stanley ist.“

„Machen Sie schon!“, gebot Owen Burke mit klirrender Stimme.

Höflichkeit war hier scheinbar fehl am Platz. Hier kamen die Agents nur mit knallharter Autorität durch.

Es wirkte.

Die junge Frau verzog den Mund, griff aber unter die Theke und als ihre Hand wieder zum Vorschein kam, hielt sie ein Handy. „Wen soll ich melden?“, fragte sie und schaute trotzig, um nicht zu sagen herausfordernd.

„Die Special Agents Burke und Harris vom FBI New York.“ Owen Burke sprach es laut genug, so dass es jeder im Lokal hören konnte. „Und vergessen sie nicht zu erwähnen, dass wir auch eine förmliche Vorladung veranlassen können, sollten Randolph oder Stanley Atkins der Meinung sein, dass es zwischen ihnen und uns nichts zu besprechen gäbe.“

Die Lady klickte eine Nummer auf das Display des Mobiltelefons, dann stellte sie die Verbindung her und hob den kleinen Apparat an ihr Ohr. Eine ganze Zeit geschah gar nichts, dann aber meldete sich jemand, denn die Bedienung stieß hervor: „Hallo, Stanley, im Graves’ Club sind zwei FBI-Agents aufmarschiert. Sie möchten dich oder Randolph sprechen. Und bevor du nein sagst soll ich dich drauf hinweisen, dass sie dich auch förmlich ins Bundesgebäude vorladen können.“

Die Agents hörten, dass Stanley Graves sprach, was er sprach, konnten sie allerdings nicht verstehen.

Die Bedienung lauschte, schließlich nickte sie und sagte: „Ist gut. Ich richte es den beiden aus.“

Sie senkte die Hand mit dem Handy. „Stanley hat vor 23 Uhr keine Zeit. Eine wichtige Verabredung. Wenn ihr also so lange warten wollt.“ Sie wies mit spöttischem Lächeln auf einen der freien Tische.

„Sparen Sie sich Ihren Hohn“, stieß Ron Harris hervor. „Versuchen Sie, Randolph zu erreichen.“

Die Bedienung verdrehte genervt die Augen. Die beiden Kerle vom Billardtisch näherten sich langsam. Der eine schlug immer noch den Queue sachte in seine linke Handfläche. Ein brutaler Zug hatte sich in seinen Mundwinkeln festgesetzt. Der andere hatte sich den Stock auf die Schulter gelegt und ein hämisches Grinsen zog seine wulstigen Lippen in die Breite.

Auch von den Tischen näherten sich einige der Gäste.

Owen Burke drehte sich um und Ron Harris folgte sogleich seinem Beispiel. Harris’ Organ erklang: „Verhaltet euch lieber friedlich, Leute. Erstens sind wir auch nicht von gestern, und ihr werdet ganz schön Federn lassen, zweitens bringt es jedem von euch ein paar Jahre in Rikers Island ein, wenn ihr uns angreift.“

Während er sprach, hatte Ron Harris den Jackenschoß etwas zurück geschlagen und die Kerle konnten das Holster mit der Dienstwaffe sehen. Der Special Agent legte locker die rechte Hand auf den Pistolengriff. „Und drittens“, endete er, „werden wir angesichts eurer Übermacht und der Queues, die wir in diesem Fall als Waffen einstufen, von unseren Schusswaffen Gebrauch machen. Und jedes Gericht der Welt wird es als Notwehr durchgehen lassen.“

Herausfordernd schaute Ron Harris in die Runde.

Die Kerle waren stehen geblieben, nahmen eine drohende Haltung ein und vermittelten einen nicht zu übersehenden Eindruck von Geschlossenheit und Brutalität. Sensiblere Gemüter als die beiden Agents wären angesichts der Bedrohung, die von diesen Kerlen ausging, vielleicht eingeschüchtert worden und vor Angst in der Erde versunken. Burke und Harris aber nötigten sie nicht den geringsten Respekt ab.

Die Agents beobachteten und belauerten sie.

Die Kerle starrten sie an wie ein Rudel Wölfe, das eine Beute gestellt hatte und sich jeden Moment auf sie stürzen würde. Aber sie hielten sich zurück, denn das selbstbewusste Auftreten der Agents verunsicherte sie. Die Atmosphäre im Graves’ Club schien unvermittelt mit Elektrizität aufgeladen zu sein, die Luft schien zu knistern wie vor einem schweren Gewitter.

Owen Burke stieß mit scharfem Tonfall hervor: „Na wird's bald, Lady! Wollen Sie jetzt nicht endlich Randolph Graves’ Nummer wählen?“

Hilfe suchend schaute die Bedienung die Kerle an, die ziemlich unschlüssig herumstanden und die Agents fixierten. Keiner beachtete die junge Frau hinter dem Tresen. Seufzend wählte sie eine Nummer aus, stellte die Verbindung her und hob das Handy an ihr Ohr. Ihre Stimme erklang: „Randolph, im Graves’ Club sind zwei FBI-Leute. Sie wollen entweder dich oder Stanley sprechen. Stanley kann nicht vor 23 Uhr kommen. Hast du Zeit?“

Die Bardame lauschte, schließlich nickte sie. „Danke, Randolph. Ich bestelle es den Bul… - Agents.“

„Randolph wird in fünf Minuten da sein“, sagte die Lady dann zu den G-men und schaute in die Runde. „Es ist gut. Randolph wird mit Ihnen reden.“

Die Kerle gaben ihre drohende, lauernde Haltung auf und kehrten zu ihren Plätzen zurück.

Owen Burke und Ron Harris gingen zu einem freien Tisch und setzten sich. Die Frage der Bedienung, ob sie etwas zu trinken haben wollten, verneinten sie.

Die angekündigten fünf Minuten verstrichen, weitere Minuten vergingen, und schließlich waren zwanzig Minuten vorbei. Ron Harris erhob seine Stimme: „Sagte Randolph fünf Minuten oder fünf Stunden, Miss?“, rief er in Richtung Theke.

„Fünf Minuten“, erwiderte die junge Frau. „Ich habe keine Ahnung, weshalb er nicht auftaucht.“

„Rufen Sie ihn noch einmal an.“

Die Bedienung tat es. „Er hat sein Handy ausgeschaltet“, erklärte sie dann.

Als eine halbe Stunde verstrichen war, sagte Owen Burke: „In Ordnung. Jetzt hat er uns lange genug verarscht. Er erhält eine förmliche Vorladung. Sollte er noch aufkreuzen, Miss, bestellen Sie es ihm.“

Die Lady hinter dem Tresen vollführte eine lässige Handbewegung zum Zeichen dafür, dass sie verstanden hatte.

Die Agents strebten dem Ausgang zu.

Owen Burke trat zuerst ins Freie, ihm folgte Ron Harris. Burke registrierte auf der anderen Straßenseite am Straßenrand ein Fahrzeug, in dem sich etwas bewegte. Ein Stück weiter glühte es auf, und schon stach es ihm auch aus dem Fahrzeug genau gegenüber grell entgegen. Der Agent warf sich geistesgegenwärtig zur Seite und riss Ron Harris mit sich.

Die SIG sprang ihm fast wie von selbst in die Hand. Die Kerle benutzten Schalldämpfer. Und wieder sah Burke die Mündungsflammen aus den Läufen zucken, hechtete auf den Bauch und sah aus den Augenwinkeln Ron Harris geduckt in den Schutz eines parkenden Autos laufen.

Owen Burke robbte auf dem Bauch hinter einen Wagen und kam halb hoch. Ron Harris’ SIG brüllte auf, und der Agent jagte sofort einen zweiten Schuss hinterher. Die beiden Detonationen verschmolzen zu einem einzigen, Ohren betäubenden Knall.

Burke nahm den anderen Wagen unter Feuer, seine Kugeln zerhämmerten die Seitenfenster und stanzten Löcher in die Karosserie.

Drüben heulten plötzlich Motoren auf, Reifengummi kreischte regelrecht, dann jagten die beiden Autos davon.

Im Lokal rührte sich nichts.

„Alles in Ordnung, Owen?“, rief Ron Harris.

„Alles in Ordnung, Ron“, antwortete Burke. „Wie sieht es bei dir aus?“

„Ich bin okay. Das waren Graves-Leute. Die Frage ist nur, wer sie uns schickte. Randolph oder Stanley.“

„Wer auch immer – er hat sich ganz und gar keinen Gefallen damit erwiesen“, presste Owen Burke hervor.

Die Agents verließen ihre Deckungen und hasteten zum Dodge.