Café Größenwahn - Sybil Volks - E-Book

Café Größenwahn E-Book

Sybil Volks

4,6

Beschreibung

Der zweite Kappe-Roman, nominiert für den „Debüt-Glauser“: Das Café Größenwahn ist im Berlin des Jahres 1912 der Treffpunkt der Boheme. In der überhitzten Atmosphäre des Cafés sucht der junge Eugen Hofmann Anschluss an die Künstlerkreise. Besessen verfolgt er sein Ziel, ein berühmter Dramatiker zu werden. Geldnot und Größenwahn führen Eugen auf die kriminelle Bahn – von Hochstapelei über einen Raub bis zum fast perfekten Mord im Hotel Adlon. Dieser Mord liefert ihm den Stoff zu seinem einzigen erfolgreichen Theaterstück. Bei der Premiere sitzt auch Kriminalwachtmeister Hermann Kappe im Publikum …

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Sybil Volks

Café Größenwahn

Kappes zweiter Fall

Kriminalroman

Sybil Volks wurde 1965 in Rheine geboren und lebt als freie Lektorin und Autorin in Berlin. Sie veröffentlichte bereits zahlreiche Kurzgeschichten sowie Lyrik in Zeitschriften und Anthologien und erhielt mehrere Preise und Stipendien.

Originalausgabe

2. Auflage 2009

© 2009 Jaron Verlag GmbH, Berlin

1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH

Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung des Werkes und aller seiner Teile ist nur mit Zustimmung des Verlages erlaubt.

Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien.

www.jaron-verlag.de

Umschlaggestaltung: Bauer + Möhring, Berlin

ISBN 9783955520014

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelseite

Impressum

Widmung

IM STROM

UNTER WASSER

AUFS EIS

NACHWORT

Es geschah in Berlin …

«Café Größenwahn» ist Paul und Elisabeth Trümper gewidmet, Jahrgang 1906 und 1911 - in der Hoffnung, dass es auch im Himmel eine gut ausgestattete Krimibibliothek gibt.

Mit herzlichstem Dank für Unterstützung und Inspiration an Anne und Lisa.

Warum es einen so ins Café zieht! Eine Leiche wird jeden Abend dort in die oberen Räume geführt; sie kann nicht ruhen.

IM STROM

«BERLIN!»

Im ersten Moment steht Eugen Hofmann da wie geblendet. Er hält die Hand über die Augen und blickt durch die geöffnete Zugtür in die Bahnhofshalle. Dann tastet er über den Mantel: Eingenäht ins Futter knistern die blauen Hunderter, und obenauf, mehrmals gefaltet, liegt die erste Seite von seinem Theaterstück. Gestern ist er 21 geworden, volljährig. Jahrelang hat er auf den Tag gewartet, an dem man ihm sein Erbe auszahlt, und heute Morgen gleich den ersten Zug nach Berlin genommen. Durch das Bündel Papier und den Stoff des Wintermantels hindurch fühlt er sein Herz schlagen. Er kennt niemanden unter den hastenden Menschen auf dem Bahnsteig, niemanden in der Hauptstadt. Doch er weiß, dass irgendwo in der Menge jemand auf ihn wartet. Jemand oder etwas. Er atmet einen tiefen Zug der neuen Luft ein. Etwas Großes liegt vor ihm in dieser Stadt!

Da fühlt er einen Stoß im Rücken, andere Reisende drängen an ihm vorbei auf den Bahnsteig. Er stolpert die Stufen des Waggons hinab, der Hut fällt ihm vom Kopf und kullert in den Staub. Noch bevor er selbst ihn erreichen kann, hat ein fremder Herr den Hut aufgehoben, wischt mit dem Taschentuch darüber und überreicht ihn mit angedeuteter Verbeugung. In der Hand des Fremden kommt Eugen sein schlesischer Hut noch schäbiger vor. «Danke», sagt er, greift danach und will sich zum Gehen wenden. Doch der Fremde hält den Hut einen Augenblick fest, sodass Eugen ihm ins Gesicht sehen muss.

«Entschuldigen Sie», sagt der Unbekannte mit leiser Stimme, «können Sie mir sagen, wo ich in der Nähe ein solides Logis finde?»

Er trägt einen einfachen Anzug, genau wie Eugen, und einen gelbledernen Koffer, der womöglich noch provinzieller ist als sein eigener. Die leichte Färbung seines Dialekts ist nicht das freche Berlinerisch, das Eugen hier von allen Seiten um die Ohren saust.

Schaffner in Uniform fordern die Passagiere auf, von der Bahnsteigkante zurückzutreten, Obst- und Zeitungsverkäufer preisen ihre Waren an, Reisende werden von Verwandten und Bekannten mit großem Hallo in Empfang genommen. Nur das Stampfen der Maschinen, wenn eine Dampflok anfährt, übertönt hin und wieder das Stimmengewirr. Tauben schwirren durch die Bahnhofshalle.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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