Captain Of Hell - Mia Kingsley - E-Book

Captain Of Hell E-Book

Mia Kingsley

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Beschreibung

Give them hell Meine Chefin hatte einen Deal mit dem Hellwalkers MC. Das finde ich heraus, als plötzlich mehrere Biker in der Tierarztpraxis stehen und von uns verlangen, eines ihrer schwer verletzten Mitglieder zusammenzuflicken. Blöd nur, dass die einzig verfügbare Ärztin im Krankenhaus liegt. Ich studiere zwar Veterinärmedizin, bin aber noch nicht fertig mit dem Studium – und obwohl sich die Biker wie Tiere benehmen, sind sie keine. Allerdings wollen sie meine Einwände nicht hören, und auf einmal bin ich dafür verantwortlich, dass der Road Captain der Hellwalkers überlebt … Alle Geschichten um den Hellwalkers MC sind in sich abgeschlossen, aber durch einen übergeordneten Handlungsbogen und wiederkehrende Figuren miteinander verbunden. Dark Daddy Romance. Ein bisschen MC, ein bisschen schmutzig und definitiv ein bisschen unrealistisch – düstere Kurzgeschichten mit Happy-End-Garantie.

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CAPTAIN OF HELL

HELLWALKERS MC 6

MIA KINGSLEY

INHALT

Captain Of Hell

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Rebels Pancakes

Glossar

Nächster Band der Reihe: Secretary Of Hell

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Über Mia Kingsley

Copyright: Mia Kingsley, 2020, Deutschland.

Coverfoto: © SHOTPRIME STUDIO – stock.adobe.com

Korrektorat: Laura Gosemann

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

CAPTAIN OF HELL

GIVE THEM HELL

Meine Chefin hatte einen Deal mit dem Hellwalkers MC. Das finde ich heraus, als plötzlich mehrere Biker in der Tierarztpraxis stehen und von uns verlangen, eines ihrer schwer verletzten Mitglieder zusammenzuflicken. Blöd nur, dass die einzig verfügbare Ärztin im Krankenhaus liegt.

Ich studiere zwar Veterinärmedizin, bin aber noch nicht fertig mit dem Studium – und obwohl sich die Biker wie Tiere benehmen, sind sie keine.

Allerdings wollen sie meine Einwände nicht hören und auf einmal bin ich dafür verantwortlich, dass der Road Captain der Hellwalkers überlebt …

Alle Geschichten um den Hellwalkers MC sind in sich abgeschlossen, aber durch einen übergeordneten Handlungsbogen und wiederkehrende Figuren miteinander verbunden.

Dark Daddy Romance. Ein bisschen MC, ein bisschen schmutzig und definitiv ein bisschen unrealistisch – düstere Kurzgeschichten mit Happy-End-Garantie.

1

REBEL

Es sah Shark ähnlich, seine Handlanger vorzuschicken, während er sich selbst verkroch. Er war verzweifelt. Anders konnte ich mir nicht erklären, wieso er seinen Männern aufgetragen hatte, uns dreist inmitten unseres Gebiets aufzulauern. Die Widowmakers versuchten nicht einmal mehr, dezent zu sein. Das hier war eine verdammte Straßensperre.

Ich sprang von meinem noch rollenden Bike und hatte nicht einmal die Zeit, mich über die Lackschäden zu ärgern, die der sandige Asphalt hinterlassen würde, weil direkt neben mir eine Kugel einschlug. Wir brauchten Deckung – doch außer dem kleinen Hügel neben der Straße war hier nichts. Diese Hurensöhne hatten diese Stelle strategisch gewählt, das musste ich ihnen lassen.

Mir blieb nichts anderes übrig, als mich nahe meinem Motorrad auf den Bauch zu werfen und das Beste zu hoffen. Wenn ich jetzt quer über die Straße rannte, konnte ich mich genauso gut selbst erschießen.

Devil zog noch während des Bremsvorgangs seine Pistole und traf einen der sechs Typen direkt in die Brust. Tiny sprang ebenfalls von seinem Motorrad und sprintete zu dem Hügel, um sich dort auf die Knie fallen zu lassen und zu zielen.

Ich legte an und traf zwei Widowmakers, die vornüberkippten und ihre Motorräder gleich mit umrissen.

Noch drei.

Kontinuierlich feuernd ging Devil rückwärts auf Tiny und das minimale bisschen Deckung zu. Kurz bevor er nachladen musste, tötete er mit dem letzten Schuss aus seinem Magazin einen weiteren von Sharks Leuten.

Noch zwei.

Gerade als ich wieder den Kopf hob, um zu zielen, spürte ich einen heißen Stich im rechten Oberarm, direkt unter der Schulter. Ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, glitt mir die Pistole aus der Hand. Ich wusste sofort, was es bedeutete. Es war nicht das erste Mal, dass ich dieses Gefühl verspürte.

Trotzdem entschied ich mich dagegen, Devil und Tiny zuzurufen, dass ich angeschossen war. Zum einen wollte ich sie nicht ablenken und zum anderen nicht unsere Feinde zusätzlich motivieren.

Ab jetzt blieb mir nur noch zu hoffen, denn ich blutete nicht unbedenklich. So flach wie möglich presste ich mich auf den warmen Asphalt und hob den gesunden Arm über meinen Kopf. Falls ich das hier überstand, mussten wir uns beeilen.

Wenig später hörte ich schmerzerfülltes Ächzen von vorn, dann einen dumpfen Aufprall, und kurz darauf verhallte der letzte Schuss aus Tinys unfassbar lauter Desert Eagle.

Sehr gut. Alle erledigt.

»Jemand verletzt?«, rief Devil sofort, wie er es nach jedem Kampf machte.

»Hier«, meldete ich mich, während ich mich aufrappelte. »Oberarm. Keine Austrittswunde.«

Er rannte zu mir und sah mit besorgtem Blick auf meinen Arm. »Schaffst du die Fahrt bis zur Tierärztin?«

Ich reckte den linken Daumen in die Höhe. »Aber klar doch.«

»Sicher?«

»Natürlich«, log ich und fragte mich, ob mir die Schweißperlen bereits auf der Stirn standen oder ob ich mir die Hitze in meinem Körper einbildete.

Währenddessen hatte Tiny mein Bike hochgewuchtet und rollte es zu mir. »Dann schnell. Du blutest ganz schön krass. Wir sollten uns beeilen.«

»Was ist mit denen?«, fragte ich beim Aufsteigen und deutete mit dem Kinn zu den Leichen.

Devil zuckte mit den Achseln. »Die lassen wir liegen. Im Idealfall findet sie Shark, wenn die Sonne sie zu Jerky gemacht hat, und scheißt sich vor Angst in die Hose.«

Die beiden stiegen auf und fuhren langsam neben der Straße an dem Chaos aus Blech, Blut und Patronenhülsen vorbei, das sich die Widowmakers selbst zuzuschreiben hatten. Ich verzog das Gesicht, als auch ich beschleunigte. Eventuell war ich etwas optimistisch damit gewesen, selbst zu fahren, doch mir behagte es einfach nicht, meine hübsche Street Rod hier liegen zu lassen. Das hatte sie wirklich nicht verdient.

Der Weg war nicht allzu lang, trotzdem erschien mir jede einzelne Meile endlos. Mir war abwechselnd kalt und heiß, ich fühlte mich mehr und mehr, als wäre ich seit Tagen wach. Ich musste kämpfen, damit mir nicht die Augen zufielen – wenigstens half der pochende Schmerz in meinem Oberarm dabei.

Als wir endlich den Parkplatz der Strip-Mall an der 93 erreicht hatten, schwang ich mich von meinem Bike und ließ es achtlos auf dieselbe Seite fallen, die ohnehin hinüber war. Ich hatte beim besten Willen keine Kraft mehr, mich mit Kleinigkeiten aufzuhalten.

Tiny packte mich mit seiner Bärenpranke, um mich zu stützen, und so schwach, wie ich war, protestierte ich nicht.

Schon bevor wir die Tür zur Praxis öffneten, hörte ich das Kläffen des kleinen Köters der Tierärztin. Dieses Viech mochte niemanden, doch ich hatte das Gefühl, dass es mich noch mehr hasste als alle anderen.

Wenigstens fiel er heute nicht tollwütig über mein Jeansbein her, wie er es das letzte Mal getan hatte. Offenbar sahen drei Biker nebeneinander selbst für diesen größenwahnsinnigen Schoßhund des Teufels zu beeindruckend aus, und er blieb in sicherer Distanz zu uns, um von dort aus noch garstiger als gewöhnlich zu bellen.

Am Empfang stand eine junge Frau, die ich nie zuvor gesehen hatte. Sie zog die Schultern hoch, als wir auf sie zusteuerten.

»Wo ist der Doc?«, fragte Devil. »Ist dringend.«

»Wo ist denn … Ihr Tier?«, fragte die Frau verschüchtert.

Devil zeigte mit dem Daumen auf mich. »Genau hier.«

Tiny seufzte. »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Der Doc weiß, worum es geht.«

»Und dieses Mal will ich auf keinen Fall dieses Pferdezeug, das sie mir beim letzten Mal verabreicht hat«, sagte ich. »Ich hatte noch drei Tage danach Kopfschmerzen.«

Die Frau schluckte und rief über ihre Schulter: »Rachel! Hilf mir mal bitte schnell!«

Sofort hörte ich Schritte aus dem Behandlungszimmer, dann kam eine weitere Frau nach vorn, die ich ebenfalls noch nie gesehen hatte. Sie trug einen Kittel, und obwohl ich der Krankenschwesterfantasie nie etwas hatte abgewinnen können, war sie unglaublich heiß. Ihre glänzenden, langen braunen Haare waren zu einem etwas zu strengen Knoten zusammengesteckt, was mich direkt an eine Bibliothekarin erinnerte. Überhaupt sah Rachel viel zu nett, aufgeräumt und adrett aus, um sich mit jemandem wie mir einzulassen. Trotz der Schusswunde spürte ich, wie sich ein Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitete.

Furchtlos schob sie ihre Hand unter den Bauch der Promenadenmischung, die sofort aufhörte zu kläffen. Kurz war ich davon überzeugt, dass der Köter der Verdammnis ihr beide Hände abnagen würde wie ein Schwarm Piranhas, doch er wedelte ernsthaft mit dem Schwanz und reckte sich mit angelegten Ohren nach oben, um Rachels Gesicht zu lecken. Sie musste magische Fähigkeiten haben – oder sie war Satan höchstpersönlich, auch möglich.

Ich tat mein Bestes, um nicht wie ein Weichei zu wirken, und straffte meine Schultern. »Wo ist der Doc?«

»Sie hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass sie jemals wieder wach wird. Deshalb müssen Sie wohl oder übel mit uns Vorlieb nehmen.« Demonstrativ sah Rachel an uns vorbei. »Allerdings sehe ich keine Tiere und muss Sie deshalb bitten, die Praxis zu verlassen.« Das leichte Zittern in ihrer Stimme zeigte deutlich, dass sie mit der Situation überfordert war, allerdings versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen.

Devil erwiderte: »Wenn Sie die Augen etwas zusammenkneifen, sieht Rebel wie ein Tier aus. Das muss reichen, denn ich bestehe darauf, dass Sie ihn behandeln.« Sein eisiger Tonfall jagte selbst mir einen Schauer über den Rücken. Entweder es lag daran, dass er wie der harte Biker klang, der er war, oder ich hatte noch mehr Blut verloren, als mir bewusst war.

Rachel kraulte seelenruhig das Monster auf ihrem Arm. »Selbst wenn ich diesem lächerlichen Vorschlag zustimmen würde, kann Ihnen leider keine von uns beiden helfen. Barb und ich sind nämlich keine Tierärztinnen.«

»Dann geben Sie mir einfach das notwendige Zeug, und ich hole die Kugel aus Rebels Oberarm«, knurrte Tiny. »Ich habe oft genug zugesehen.«

»Ich glaube, Sie stellen sich das etwas leichter vor, als es ist, Mister …« Sie sah auf seine Kutte und runzelte die Stirn. »Tiny.«

»Mir egal«, antwortete er. »Wir werden nicht gehen, bis jemand diese verdammte Kugel aus Rebel herausgeholt und geflickt hat, was geflickt werden muss.«

»Wir haben einen Deal mit dem Doc«, ergänzte Devil. »Jemand von uns ist verletzt, wir kommen hierher. Seit einer halben Ewigkeit schon.«

»Wirklich, ich kann Ihnen leider nicht helfen«, antwortete Rachel. »Beim besten Willen nicht. Ich weiß nicht, wie …«

Mit einem Mal begann Barb am Empfang zu schluchzen. Es war herzzerreißend und erbärmlich gleichermaßen. Ich wollte sie beruhigen und ihr erklären, dass wir keineswegs vorhatten, sie umzubringen. Doch dazu kam es nicht mehr.

Meine Beine gaben unter mir nach. Devil und Tiny hielten mich, bevor sie sich in Bewegung setzten und sich an Rachel und dem heulenden Häufchen Elend vorbeizwangen.

»Sie können nicht einfach –«, begann Rachel, als Tiny die Tür zum ersten Behandlungszimmer auftrat.

Schwarz kroch in mein Sichtfeld, doch ich spürte, wie verdammt kalt der Edelstahltisch in der Mitte des Raumes war. Aus einem mir nicht erklärlichen Grund roch es hier drin nach Esel. Ich hoffte, es war nicht nur der Blutverlust, der meinem Hirn Streiche spielte.

»Wie wäre es mit ein wenig Hilfe?«, knurrte Tiny.

Ich wollte ihm sagen, dass Rachel ja nichts dafür konnte und er gefälligst freundlich zu ihr sein sollte, aber die Lichter gingen einfach aus.

2

RACHEL

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