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Eines Morgens nach einem schrecklichen Sturm kurz vor Weihnachten 1888 wachen Caroline und ihre Schwester auf und finden ...
ungeheuren Reichtum. Jedenfalls muss ihnen das so vorkommen als Kinder armer Leute.
Dieses verlockende göttliche Angebot muss genutzt werden, meinte auch ihre Mutter.
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Manche Urlauber werden es kennen: Wenn sie von der Autobahn kommend Richtung Port Leucate fahren, so geht es nach dem Kreisverkehr bei Leucate Village ein Stück am Étang entlang, wie die vom Meer abgetrennten großen Salzseen heißen, um dann über eine hohe Brücke einen Wasserlauf zu überqueren, der das links liegende Meer mit dem Étang rechts verbindet. Beiderseits dieser Grau (gesprochen gro) genannten Gewässerverbindung sieht man kleine Baracken und oft sehr viele Autos. Denn hierher ins Centre Ostréicole, ins Austernzentrum von Leucate, kommen die Leute aus der ganzen Umgebung, oft mehr als hundert Kilometer weit, um an den Tischen vor den kleinen Lokalen Austern zu schlürfen oder anderes Meeresgetier zu genießen wie verschiedene Muschelarten, Seeigel, Garnelen und andere Schalentiere oder zum Mitnehmen für die heimische Küche zu kaufen. Eines dieser Verkaufslokale trägt den seltsamen Namen „Les Oranges de la Mer“ , was man auch ohne Französisch-Kenntnisse versteht. Es gibt hier alle möglichen sogenannten Meeresfrüchte, aber Meeresapfelsinen? Was soll das sein?
Welche fast märchenhafte, aber wahre Geschichte sich hinter dieser Bezeichnung verbirgt, das will ich euch hier erzählen.
Caroline lag hellwach in ihrem Bett, der Sturm heulte und rüttelte an der Hütte, dass sich die Wände bogen. Das Dach ächzte und stöhnte, man musste befürchten, dass es sich hob. Der Wind trug große Mengen an Sand herbei und warf sie auf das Dach. Das Meer tobte und grollte laut und beängstigend. Die kleine Trésile hatte sich eng an ihre große Schwester gekuschelt und schlief trotz des Unwetters fest.
Caroline erinnerte sich, dass sie selbst, wie heute Trésile bei ihr, in solchen Nächten im Bett ihrer Mutter Joséphine Zuflucht gesucht hatte. Mit ihrer Körperwärme, dem vertrauten Geruch und ihrer Stimme gelang es ihr, die Tochter zu beruhigen. Jetzt war die Mutter oft von der anstrengenden Tagesarbeit erschöpft und genervt. So hing Trésile umso mehr an der Achtzehnjährigen.