Clayton - Ein Mann am Scheideweg, Band 1: Western Serial - Pete Hackett - E-Book

Clayton - Ein Mann am Scheideweg, Band 1: Western Serial E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Der Auftakt einer neuen, dramatischen Western-Saga von Pete Hackett.
Hart, historisch genau, mit faszinierender Detailkenntnis der amerikanischen Wildnis und mit aufrechten, mannhaften Charakteren.

Als Town Marshal Ken Clayton die vier heruntergekommenen Kerle an seinem Büro vorbei reiten sah, ahnte er nicht, dass ihr Erscheinen in Topeka einen Wendepunkt in seinem Leben darstellen sollte.
Die Kerle gefielen dem sechsundvierzigjährigen Gesetzeshüter nicht. Es waren Sattelstrolche, Burschen, die es an keinem Ort längere Zeit hielt, die sich oftmals einfach nahmen, was ihnen gefiel und die sich meistens hart am Rande der Gesetzlosigkeit bewegten.

Cover: Steve Mayer

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Veröffentlichungsjahr: 2017

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Pete Hackett

Clayton - Ein Mann am Scheideweg, Band 1: Western Serial

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Clayton - Ein Mann am Scheideweg -

Band 1

Western von Pete Hackett

 

Pete Hackett Western - Deutschlands größte E-Book-Western-Reihe mit Pete Hackett's Stand-Alone-Western sowie den Pete Hackett Serien "Der Kopfgeldjäger", "Weg des Unheils", "Chiricahua" und "U.S. Marshal Bill Logan".

 

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

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Als Town Marshal Ken Clayton die vier heruntergekommenen Kerle an seinem Büro vorbei reiten sah, ahnte er nicht, dass ihr Erscheinen in Topeka einen Wendepunkt in seinem Leben darstellen sollte.

Die Kerle gefielen dem sechsundvierzigjährigen Gesetzeshüter nicht. Es waren Sattelstrolche, Burschen, die es an keinem Ort längere Zeit hielt, die sich oftmals einfach nahmen, was ihnen gefiel und die sich meistens hart am Rande der Gesetzlosigkeit bewegten.

Es war ein warmer Tag im Mai des Jahres 1881. Seit drei Jahren trug Ken Clayton in Topeka den Stern des Town Marshals. Vorher hatte er in einer Reihe von wilden Städten mit eisernem Besen gekehrt. Innerhalb kürzester Zeit hatte er auch in Topeka für Ruhe und Ordnung gesorgt und das Gesindel, das in der Stadt für Angst und Schrecken sorgte, mit Pulverdampf und Blei zum Teufel gejagt. Das hatte ihm den traurigen Ruhm eingebracht, ein unschlagbarer Kämpfer zu sein.

Die vier Reiter verschwanden aus dem Blickfeld des Town Marshals. Er blieb dennoch am Fenster stehen und schaute versonnen nach draußen. Immer öfter dachte er zurück, und den Nebeln der Vergangenheit entstiegen die verschiedensten Bilder. Da war eine kleine, beschauliche Stadt, die den Namen Great Bend trug, und da war das hübsche Gesicht einer jungen Frau namens Faye Donovan. Sie hatte ihn angefleht, in Great Bend zu bleiben, doch er wollte hinaus in die Welt und Abenteuer erleben. Es war über zwanzig Jahre her, und viele Jahre lang waren sowohl Great Bend als auch Faye Donovan bei Ken Clayton in Vergessenheit geraten. Jetzt aber stürmte die Erinnerung immer öfter und immer intensiver auf ihn ein.

Seufzend wandte er sich ab, ging hinter seinen Schreibtisch und setzte sich. Das gleichmäßige Ticken des Regulators an der Wand war das einzige Geräusch in dem düsteren Raum. Es war später Nachmittag. Clayton holte eine Kladde aus dem Schreibtischschub und griff nach dem Federhalter, der neben einem Tintenglas auf dem Schreibtisch lag. Er begann seinen täglichen Bericht niederzuschreiben. Seit Monaten hieß es: Der Tag verlief ohne besondere Vorkommnisse. An diesem Tag schrieb Ken Clayton darüber hinaus in das Buch, dass vier Fremde in die Stadt gekommen waren, bei denen es sich möglicherweise um Banditen handelte. Die Feder kratzte über das Papier, immer wieder tauchte Clayton sie in die Tinte.

Spürte er, dass die vier Fremden richtungweisend für seine Zukunft waren? War es eine Art sechster Sinn, der ihm sagte, dass mit ihnen der Verdruss nach Topeka gekommen war? Möglicherweise nur unterbewusst. Als Clayton die Ankunft der vier Fremden vermerkte, leitete ihn kein besonderer Wille. Es war eine Beobachtung, die er für wichtig hielt und die er deshalb schriftlich fixierte.

Jemand klopfte gegen die Tür, und ehe Clayton ihn auffordern konnte, einzutreten, wurde die Tür schon geöffnet und ein bärtiger Mann streckte den Kopf durch den Türspalt. „Guten Tag, Ken. Hast du die vier Kerle gesehen, die vor wenigen Minuten in die Stadt gekommen sind?“

„Ja, Jonas. Was ist mit ihnen?“

„Ich bin ihnen auf der Straße begegnet und einer hat mich gefragt, ob Ken Clayton noch Stadtmarshal ist.“

Die Brauen des Town Marshals schoben sich zusammen, über seiner Nasenwurzel bildeten sich zwei senkrechte Falten, und er biss sekundenlang die Zähne zusammen, sodass die Backenknochen in seinem kantigen, schmalen Gesicht hart hervortraten. „Stellten sie sonst noch Fragen?“, erkundigte sich Clayton.

„Nein. Als ich bejahte, sagte er Kerl lediglich, dass sie richtig seien. Dann ritten sie weiter zum Long Rider Saloon.“

„Hast du dir ihre Gesichter angeschaut?“, fragte Clayton.

„Natürlich habe ich sie gesehen, aber sie ritten sofort weiter …“

„Komm herein, Jonas, und schau dir die Steckbriefe an. Vielleicht erkennst du den einen oder anderen der Kerle wieder.“

Nach dem letzten Wort holte Ken Clayton einen dünnen Packen Steckbriefe aus der Schublade. Jonas Benton kam ins Büro, drückte die Tür hinter sich ins Schloss, dann nahm er sich die Steckbriefe vor. Jeden einzelnen las er, betrachtete die Konterfeis eingehend, und als er durch war, schüttelte er den Kopf. „Ich kann keinen von ihnen erkennen, Ken.“

„Es ist gut, Jonas. Vielen Dank.“

Nachdem Jonas Benton das Office verlassen hatte, holte Ken Clayton eine Schrotflinte aus dem Gewehrschrank, lud beide Läufe und verließ das Büro. Auf seinem Weg zum Saloon begegnete er nur wenigen Passanten. Hinter dem einen oder anderen Fenster konnte er den hellen Fleck eines Gesichts erkennen. Aufrecht und furchtlos schritt Ken Clayton am Rand der Fahrbahn in Richtung des Saloons, in dem er das Quartett vermutete. Seine Sohlen mahlten im Staub, und der Staub puderte seine Schuhe. Er trug die Shotgun links am langen Arm. Der Handballen seiner Rechten streifte den Knauf des schweren 45er Coltrevolvers, der im offenen Holster tief an seiner rechten Hüfte hing.

Etwas regte sich im Hintergrund seines Bewusstseins – es entzog sich jedoch seinem Verstand. Da war nur eine Ahnung – und an ihrem Ende stand etwas Dunkles, Unheilvolles.

Am Holm vor dem Long Rider Saloon standen die vier verstaubten und verschwitzten Pferde. Müde ließen sie die Köpfe hängen, mit den Schweifen schlugen sie nach den Blut saugenden, lästigen Bremsen an ihren Flanken. Ken Clayton schaute sich die Brandzeichen der Tiere an. Er kannte sie nicht. Entschlossen trat er auf den Gehsteig, stieg nach wenigen Schritten die vier Stufen zum Vorbau des Saloons hinauf und schritt zur grün gestrichenen Pendeltür. Seine Schritte erzeugten ein trockenes Hämmern auf den Vorbaubohlen. Ohne im Schritt zu stocken betrat der Town Marshal den Schankraum. Hinter ihm schlugen die Batwings der Tür quietschend und knarrend aus.

Einen Schritt hinter der Tür hielt er an. Die vier Kerle lümmelten an einem Tisch. Andere Gäste waren um diese frühe Abendzeit nicht im Saloon. Der Keeper schenkte hinter dem Tresen Bier in Glaskrüge. Die Blicke, mit denen die vier Männer Ken Clayton maßen, waren stechend, zugleich aber forschend und prüfend. Es war, als nähmen sie Maß.

Groß und hager stand der Town Marshal vor der Pendeltür, die sich beruhigt hatte. Bekleidet war er mit einem dunkelbraunen Anzug und einem weißen Hemd, seine Schnürsenkelkrawatte war von rubinroter Farbe, seine rauchgrauen Augen zeigten nichts als steinerne Ruhe. „Ihr habt euch nach mir erkundigt“, rief er grollend und schaute von einem zum anderen. Seinen Blick konnte man als unergründlich bezeichnen.