Clayton - ein Mann am Scheideweg, Band 7 (Western-Serial) - Pete Hackett - E-Book
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Clayton - ein Mann am Scheideweg, Band 7 (Western-Serial) E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Ken Clayton hatte sich entschieden, den Weg zu gehen, den er für den richtigen hielt. Ob er es war, wusste er nicht. Nun stob er auf seinem Pferd durch die Nacht, und der Tod folgte ihm mit schnellen Schritten. Er war personifiziert in einem Aufgebot, das wenigen Minuten nach ihm Great Bend verlassen hatte und das von dem Willen geleitet wurde, sowohl ihm als auch Tim Perkins das Tor zur Hölle aufzustoßen.

Cover: Steve Mayer

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Veröffentlichungsjahr: 2017

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Pete Hackett

Clayton - ein Mann am Scheideweg, Band 7 (Western-Serial)

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Clayton - Ein Mann am Scheideweg

Band 7

Western von Pete Hackett

 

Pete Hackett Western - Deutschlands größte E-Book-Western-Reihe mit Pete Hackett's Stand-Alone-Western sowie den Pete Hackett Serien "Der Kopfgeldjäger", "Weg des Unheils", "Chiricahua" und "U.S. Marshal Bill Logan".

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

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Ken Clayton hatte sich entschieden, den Weg zu gehen, den er für den richtigen hielt. Ob er es war, wusste er nicht. Nun stob er auf seinem Pferd durch die Nacht, und der Tod folgte ihm mit schnellen Schritten. Er war personifiziert in einem Aufgebot, das wenigen Minuten nach ihm Great Bend verlassen hatte und das von dem Willen geleitet wurde, sowohl ihm als auch Tim Perkins das Tor zur Hölle aufzustoßen.

Er hatte Tim Perkins gefesselt zurückgelassen. Hank Perkins und Faye, die ihm – Ken Clayton – geholfen hatten, den Jungen vor dem schmählichen Lynchtod zu bewahren, waren spurlos verschwunden. Er konnte nur hoffen, dass sie nicht noch den aufgebrachten Einwohnern von Great Bend in die Hände fielen. Die Situation in der Stadt war völlig außer Kontrolle geraten, Great Bend drohte in die Anarchie abzugleiten. Dominierend war die brutale, blindwütige Gewalt. Ihr waren Dave Mitchell und drei seiner Männer zum Opfer gefallen.

Das brandende Hufgetrappel rollte vor Ken Clayton her durch die Nacht. Er verdammte diese Geräusche, die er verursachte, denn sie konnten etwaigen Verfolgern den Weg weisen oder die beiden Aufgebote, die bereits unterwegs waren, auf ihn aufmerksam machen. Doch er musste dieses Risiko eingehen, denn er durfte keine Zeit verlieren. Also schonte er die Pferde nicht.

Er erreichte den Platz, an dem er Tim Perkins zurückgelassen hatte und zügelte sein abgetriebenes Tier. Von dem Jungen war nichts zu sehen. „Tim!“ Ken Clayton rief den Namen unterdrückt, seine Stimme entfernte sich von ihm und verhallte in der Dunkelheit. Noch einmal rief Clayton nach seinem Sohn, dieses Mal lauter: „Tim!“

„Ich bin hier!“, erklang es aus einer Buschgruppe, die etwa fünfzig Yards entfernt war. „Komm her, Clayton. Ich hab mir in der Finsternis den Knöchel verstaucht oder gebrochen und kann nicht mehr auftreten.“

Ken Clayton zog das Gewehr aus dem Scabbard, ruckte im Sattel und schnalzte mit der Zunge, das Pferd setzte sich in Bewegung, das Tier an der Longe wurde mitgezerrt. Der Mann versuchte mit dem Blick die Dunkelheit zu durchdringen. Aber die Büsche hoben sich schwarz und undurchdringlich anmutend gegen den vom Mond- und Sternenlicht erhellten Hintergrund ab und Clayton konnte nichts erkennen. In ihm hatte alles auf Alarm geschaltet, denn er schloss nicht aus, dass sich Tim Perkins während seiner Abwesenheit von seinen Fesseln befreien konnte. Die Flucht konnte er nicht ergreifen, weil er ohne Pferd keine Chance hatte und auch waffenlos war.

„Mach nur keine Dummheiten, Junge!“, mahnte Clayton. „Einige Aufgebote sind unterwegs, um uns einzufangen.“

„Verdammt, Clayton, ich habe höllische Schmerzen, meine Hände sind gefesselt, ich kann mich nirgends anhalten, um mich hochzuziehen.“

Die Stimme klang in der Tat gepresst und auch irgendwie kläglich. Eine Pferdelänge vom Rand der Buschgruppe entfernt ließ sich Ken Clayton aus dem Sattel gleiten. „Wo bist du?“

„Hier?“ Ein ächzender Laut folgte.

Das Misstrauen in Ken Clayton wuchs. Vielleicht war es unbegründet, aber es ließ sich nicht unterdrücken. Äußerste Vorsicht war geboten. Clayton war ein Bündel angespannter Aufmerksamkeit, sein wachsamer, forschender Blick bohrte sich in die Dunkelheit hinein.

Und da flog auch schon ein Schemen auf ihn zu. Wie von der Sehne geschnellt löste sich der Körper aus der Dunkelheit. Ken Clayton, der auf blitzartige Reaktion eingestellt war, reagierte traumhaft schnell, drehte sich weg und schlug mit dem Gewehr zu. Heißer Zorn wallte in ihm hoch – doch er zwang sich dazu, der Vernunft Vorrang vor dieser hoch kochenden, kaum bezwingbaren Emotion zu geben.

Tim Perkins lag stöhnend am Boden und wand sich wie ein riesiger Wurm. Clayton hatte ihn empfindlich getroffen und er war wie betäubt. Clayton beugte sich über ihn, packte ihn mit der linken Faust an der Hemdbrust und riss ihn in sitzende Stellung. „Du dummer, kleiner Narr!“, fauchte Clayton. „Will es denn nicht in deinen sturen Schädel? Hast du denn noch immer nicht begriffen, dass wir beide in einem Boot sitzen? Ich habe meine Haut zu Markte getragen, um dich vor dem Strick zu retten, ebenso deine Eltern …“

Clayton stockte. Einen flüchtigen Moment dachte er daran, Tim Perkins zu erzählen, dass er sein Vater war. Er verwarf diesen Gedanken sogleich wieder und fuhr fort: „Sie sind spurlos verschwunden. In diese prekäre Situation hast du sie gebracht. Denk mal darüber nach. Allerdings fürchte ich, dass das Denken nicht deine Stärke ist. Statt zu versuchen, mich auszuschalten, solltest du beten, dass deine Eltern den aufgebrachten, wutentbrannten Stadtbewohnern nicht in die Hände fallen.“

Clayton versetzte Tim Perkins einen derben Stoß und der Bursche fiel zurück, röchelte und wurde im nächsten Moment von einem Hustenanfall durch und durch geschüttelt. Als er ihn überwunden hatte, atmete er stoßweise und rasselnd.

„Hoch mit dir!“, gebot Ken Clayton. „Wir können hier nicht bleiben. Wenn sie uns aufstöbern, werden sie ein Kesseltreiben auf uns veranstalten, und sollten sie uns erwischen, werden sie uns kaum noch die Zeit lassen, um ein Gebet zu sprechen. Also reiß dich zusammen, Junge, steh auf und steig aufs Pferd.“

Stöhnend kämpfte sich Tim Perkins auf die Beine. Clayton bugsierte ihn zu den Pferden und wartete, bis der Bursche aufgesessen war. Dann schwang auch er sich aufs Pferd.

„Wohin reiten wir?“, fragte Tim Perkins.

„Nach Fort Larned.“

„Willst du mich dem Militär übergeben?“

„Ja. Ich kann dich nicht laufen lassen. Und es ist nicht, weil ich dich für den Mörder Cash Andersons halte – es ist zu deiner Sicherheit.“

„Ich pfeife auf deine Fürsorge!“, giftete Tim Perkins.

„Still!“

Ken Clayton lauschte angespannt. Er hatte sich nicht getäuscht. Ferner, rumorender Hufschlag sickerte durch die Finsternis heran. Die Verfolger waren ihnen also schon sehr nahe gekommen.

Auch Tim Perkins hörte das weit entfernte Hufgetrappel, und ihm wurde bewusst, wie groß die Gefahr war, aufgespürt und überwältigt zu werden. Ein Zittern durchlief ihn – ähnlich dem Zittern eines erschöpften Pferdes -, als er daran dachte, dass ihn nur noch wenige Augenblicke vom schmählichen Tod des Hängens getrennt hatten. Und für einen Moment wollte sogar so etwas wie ein Gefühl von Dankbarkeit in ihm entstehen, doch das konnte er nicht zulassen, denn er hasste Ken Clayton. Den Grund für seinen Hass kannte er selbst nicht so richtig – aber der Hass war da und vergiftete Tim Perkins Denken.

Eben hatte ihn Ken Clayton erneut niedergeschlagen.