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Coming Home ist eine Hommage an ihre Familie! Haya Molcho kocht für ihre vier Söhne Nuriel, Elior, Nadiv, Ilan und ihren Mann Samy. In diesem Buch schenkt sie jedem ihrer Kinder, ihrem Mann und sich selbst ein eigenes Kapitel. Eine persönliche Reise in Hayas Kindheit, den Familienalltag und sechs unterschiedliche Leben. Denn so wie die Besonderheit der israelischen Küche das Zusammenspiel verschiedener Einflüsse ist, so ist auch das die Geheimzutat von NENI: It's a family affair! Gekocht wird einfach aber immer vielfältig. Dabei erzählen Collagen, Zeichnungen und Anekdoten die Geschichte, die hinter jedem einzelnen Charakter steckt. Jeder Kopf hinter NENI ist anders, kocht anders, träumt anders. Was sie verbindet, ist die Leidenschaft für das Essen, das Zusammenkommen und das Teilen.
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Seitenzahl: 88
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EINLEITUNG
Die Familie Molcho
Meine REZEPTE – HAYA
Feuer & Teige
REZEPTE für NURIEL
Leicht & dynamisch
REZEPTE für NADIV
Feels like home
REZEPTE für ELIOR
Comfort Food
REZEPTE für ILAN
Mediterran & Fisch
REZEPTE für SAMY
Vegetarisch durchdacht
GRUNDREZEPTE
REZEPTVERZEICHNIS
Meine erste Erinnerung an die emotionale Kraft von Essen ist das eingelegte Gemüse meiner Großmutter in Israel. Sie konnte die besten eingelegten Gurken und grünen Tomaten zubereiten. Jedes Mal, wenn ich in so eine Gurke biss, fühlte ich mich sofort zuhause. Als ich später meinen Onkel David in Rumänien besuchte, lagerte das eingemachte Gemüse unter den Betten, damals gab es dort noch keine Kühlschränke. Sobald er ein Glas aufmachte und mir der Geruch in die Nase stieg, kam es wieder, dieses wohlig warme Gefühl von Heimat.
Ich verbinde mit Essen so viele Glücksmomente und Erinnerungen an meine Familie. Es bringt mich zurück in meine Vergangenheit und lässt mich wieder zum Kind werden. Ein bestimmter Geschmack auf der Zunge – und ich bin in meinen ersten Lebensjahren in Israel, erinnere mich an den Umzug nach Deutschland oder das Leben als Nomadin, als ich mit Samy durch die ganze Welt reiste, genauso wie an die ersten Jahre in Wien, als unsere Söhne noch klein waren.
Heute sind sie erwachsen und gehen ihren Weg. Ich liebe das Neue und die Veränderung. Doch eines möchte ich bewahren: unsere Familienrezepte und die Wurzeln von NENI. Was man als Kind isst, bleibt immer in Erinnerung. Ich wünsche mir, dass meine Kinder diese Rezepte nutzen und an die nächsten Generationen weitergeben.
Dieses Buch ist für mich mehr als nur ein Kochbuch, es ist die Essenz von NENI. Unsere große Familie ist ständig in Bewegung, wir alle lieben es, uns inspirieren zu lassen. Mit diesem Buch halten wir einen Moment still (ein seltener Anblick!) und schauen auf das, was uns ausmacht. Ein Blick hinter die Kulissen, in die Kochtöpfe, aber auch in unsere Herzen. Dafür haben wir in Erinnerungen gekramt, lange Gespräche geführt, gemeinsam in Fotoalben geblättert und jeder hat seine ganz persönliche Geschichte dazu beigetragen. Dieses Buch ist eine Einladung zu entdecken, wer wir sind, was wir essen und tun, aber auch, was wir fühlen und was uns bewegt – als Familie, aber auch als Haya, Samy, Nuriel, Ilan, Elior und Nadiv. Denn Familie ist ebenso Gemeinschaft wie immer auch eine Übung in Toleranz, Perspektivwechsel und Offenheit und nie nur perfekte Harmonie, egal wie sehr man sich liebt.
„COMING HOME“ ist eine Hommage an die Familie. Ein Kochbuch mit Rezepten voller Vergangenheit, die wir im Jetzt lieben und die ich für das Morgen weitergeben will. Eine Hommage an gemeinsame Erinnerungen, gelebten Zusammenhalt und bunte Vielfalt. Denn das ist für mich das Wertvollste und Wichtigste im Leben und das, was NENI ausmacht. Meine Familie ist mein Zuhause.
Als wir uns gemeinsam Gedanken über dieses Buch gemacht haben, gab es ein Bild, das alle Kinder sofort im Kopf hatten, wenn sie an Zuhause dachten: Ich stehe in der Küche und bereite den Sonntagsbrunch vor, der Tisch ist gedeckt und alle kommen zusammen. Ich koche, hole noch ein paar Zutaten aus dem Garten, Samy hört israelische Nachrichten und trinkt seinen Tee, in der Küche herrscht mein typisches Chaos und nach und nach kommen die Kinder nach unten. Diese Familientradition steht für alles, was mich glücklich macht: Menschen zu verwöhnen und ihnen meine Zeit und Liebe zu schenken, indem ich für sie koche. Dabei spielt für mich auch das Emotionale eine große Rolle, denn Essen bedeutet Verbundenheit und es geht darum, etwas zu teilen, egal ob den Moment oder ein Stück Brot.
Bei diesem sonntäglichen Ritual stehen immer sehr viele unterschiedliche Speisen auf dem Tisch, überall wird probiert und vom Nachbarteller genascht. Ich liebe Vielfalt und die Balance, die aus der Kombination verschiedener Geschmäcker entsteht. Nach diesem Prinzip funktioniert auch die israelische Küche, die Einflüsse aus der ganzen Welt zusammenbringt und trotzdem jeder Komponente ihren Raum lässt. Diese Einstellung haben Samy und ich auch immer den Kindern weitergegeben: Tu das, was du liebst, und geh deinen Weg, mit Blick auf die anderen und die Familie.
Ich probiere mit Freude neue Dinge aus und habe nicht alles im Leben geplant, sondern bin meinem Herzen gefolgt. Natürlich kam manches auch anders als gedacht. Dann sage ich „Yalla, wir machen weiter!“ und versuche, das Beste daraus zu machen oder den Kurs zu korrigieren. Auch das gehört zum Leben dazu. Wichtig war mir immer zu lachen, positiv zu bleiben und mich von der Liebe zum Kochen leiten zu lassen. Ich glaube, diese Leidenschaft ist der Grundstein von NENI und der Funke, mit dem alles angefangen hat. Genau solche Gerichte möchte ich in meinem Kapitel weitergeben: warme, feurige Küche und die Teige als Basis aller Dinge.
NACH HAUSE KOMMEN HEISST FÜR MICH LOSZULASSEN UND ZU SEIN, WIE DU BIST. UND SO WÜNSCHE ICH MIR, DASS DIE MENSCHEN AUCH DIESES BUCH VERSTEHEN: NIMM DIR DIE INSPIRATION, DIE REZEPTE, DIE DU MÖCHTEST, ABER MACH DEIN DING DARAUS UND HAB EINFACH SPASS. DAS WICHTIGSTE IST, DASS MAN MIT LIEBE KOCHT.
ZUHAUSE IST HEUTE DAS WICHTIGSTE FÜR MICH. NACH ALL DEN JäHREN AUF REISEN UND AUCH BESONDERS JETZT, DA MEINE KINDER IHREN EIGENEN WEG GEHEN, IST ES EINE BESONDERHEIT, WENN WIR ALLE UNTER EINEM DACH SIND: WENN ICH NACH HAUSE KOMME, SAMY UND MEINE KINDER SEHE, DANN BEKOMME ICH DAS WOHLIGSTE UND SCHÖNSTE GEFÜHL DER WELT.
Haya
FÜR 4 PORTIONEN
GEMÜSE:
100 g Fenchel
20 g Ingwer
50 g Knollensellerie
4 Knoblauchzehen
40 g Zitrone
70 g Tomaten
20 g Sellerieblätter, gezupft
2 Zweige Thymian, gezupft
2 Zweige Oregano, gezupft, grob gehackt
2 Zweige Salbei, gezupft, grob gehackt
½ rote Bird’s-Eye-Chili, in feine Ringe geschnitten
30 g Olivenöl
Pfeffer
DORADE:
4 Portionsdoraden oder vom Fischhändler geschnittene Butterfly-Filets
Salz
80 g Butter
80 g Olivenöl
FISCHSAUCE:
120 g Limettensaft
40 g Wasser
20 g Fischsauce
110 g Palmzucker, grob gerieben
10 g Salz
10 g Knoblauch, fein geschnitten
20 g Zitronengras, äußere Schicht entfernt, grob gehackt
Prise rote Bird’s-Eye-Chili, in feine Ringe geschnitten
20 g Ingwer, geschält, in feine Streifen geschnitten
ZUM ANRICHTEN:
4 Zitronen
Koriander, gezupft
Fenchel, Ingwer, Knollensellerie, Knoblauch und Zitrone putzen und mit der Mandoline in 2 mm dünne Scheiben hobeln. Tomaten entstrunken und ebenfalls in 2 mm dünne Scheiben schneiden. Alle Zutaten für das Gemüse vermischen.
Fisch bzw. Filets aufklappen und salzen. Die Gemüsemischung hineingeben. Butter auf dem Gemüse verteilen und den Fisch wieder zuklappen. Fisch von außen salzen und das Olivenöl einmassieren. Fisch auf ein Blech mit Backpapier geben und im vorgeheizten Ofen bei 250 °C mit Grillfunktion 10 Minuten garen.
Zitronen zum Anrichten halbieren und in einer Grillpfanne auf der Schnittfläche braten.
Für die Fischsauce Limettensaft, Wasser, Fischsauce, Zucker und Salz in eine Schüssel geben. So lange rühren, bis sich Zucker und Salz aufgelöst haben. Knoblauch, Zitronengras, Chili und Ingwer dazugeben und gründlich miteinander mischen.
Gegrillte Fische vorsichtig auf Teller legen und mit Koriander garnieren, mit Fischsauce und gegrillten Zitronenhälften servieren.
FÜR 6–8 PORTIONEN
4 Auberginen
Salz
Olivenöl zum Braten
1 kg Kirschtomaten
5 Knoblauchzehen
½ EL Zucker
1 Zwiebel, kleingewürfelt
½ Fenchel, in Ringe geschnitten
4 Frühlingszwiebeln, fein geschnitten
4 Sellerie-Stangen mit Blättern, fein geschnitten
1 grüne Chili, fein gehackt
2 Bund Koriander, fein gehackt
1 TL Pfeffer
1 TL Kreuzkümmel
CHALLA-TEIG:
Grundrezept S. 176
fertig aufgegangen, aber nicht geflochten
ZUM ANRICHTEN:
1 Kräuterstrauß aus Thymian, Salbei und Lorbeer
Olivenöl zum Anbraten
500 g griechischer Joghurt
Sumac
Auberginen schälen, in 2–3 cm dicke Scheiben schneiden, mit Salz bestreuen und ca. 1 Stunde stehen lassen. Trocken tupfen und mit Olivenöl in der Pfanne jeweils 3 Minuten pro Seite bei mittlerer Hitze braten. In kleine Würfel schneiden und beiseitestellen.
Tomaten mit 3 Knoblauchzehen, Zucker und Salz mit einem Mixstab pürieren und auf mittlerer Hitze auf ein Viertel reduzieren.
Zwiebel, Fenchel, Frühlingszwiebeln, Sellerie, 2 fein gehackte Knoblauchzehen und Chili in einer Pfanne mit etwas Olivenöl anbraten. Auberginen, Tomatensauce und das angebratene Gemüse mit dem Koriander mischen und mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel würzen.
Challa-Teig in 6–8 Stücke teilen und zu runden Broten wirken. Ein Loch am Boden der Brote machen (alternativ Brote aufschneiden) und das Innere herausholen. Brote mit einem Löffel mit der Gemüse-Mischung füllen und mit Küchengarn binden, sodass das Gemüse nicht herausfällt.
Kräuterstrauß in einer Pfanne in etwas Olivenöl erhitzen, die Brote von allen Seiten darin anbraten. Im vorgeheizten Ofen bei 170 °C Ober-/Unterhitze ca. 15–20 Minuten goldbraun backen. Mit Sumac garnieren und mit griechischem Joghurt servieren.
FÜR 4 PORTIONEN
ROTE RÜBEN:
ca. 1kg grobes Salz für das Salzbett
2–2,4 kg rote Rüben
80 g Olivenöl
Kreuzkümmel, gemahlen
14 g Limettensaft
16 g Rotweinessig
ZUM ANRICHTEN:
140 g Buchweizen
100 g Labneh Grundrezept S. 180
frischer Meerrettich
160 g Brombeeren
20 g Apfelessig
Kerbel
Kresse
100 g Olivenöl
Zitronensaft zum Beträufeln
Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Grobes Salz auf ein Backblech streuen. Rote Rüben ungeschält daraufsetzen. Im Ofen ca. 1 Stunde garen, bis sie weich sind. Schälen und in Stücke schneiden, mit Olivenöl, Kreuzkümmel, Limettensaft und Rotweinessig marinieren.
Buchweizen in auf 180 °C erhitztem Öl goldbraun frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Labneh mit einem Löffel auf den Tellern verteilen. Rote-Rüben-Stücke auf dem Labneh anrichten, Meerrettich darüberreiben. Brombeeren mit Apfelessig vermischen und darüber verteilen. Mit Buchweizen, Kerbel und Kresse garnieren, mit Olivenöl und Zitronensaft beträufeln.
WENN HAYA EINE ZUTAT WÄRE, DANN WÄRE SIE SALZ. ES IST SO ESSENZIELL, DASS MAN ES SCHNELL FÜR SELBSTVERSTÄNDLICH HÄLT. ABER OHNE SALZ KANNST DU NOCH SO GUT KOCHEN, ES WIRD NICHT SCHMECKEN. GENAUSO IST ES MIT HAYA, OHNE SIE WÄRE NENI NICHT DAS, WAS ES IST.
Elior
FÜR 4 PORTIONEN
LAMMKOTELETTS:
1kg Lammkarree im Ganzen
Salz
GRANATAPFEL-CHIMICHURRI:
100 g Granatapfelkerne
40 g rote Zwiebel, fein geschnitten
20 g Jalapeños, ohne Kerne, fein geschnitten
1 Knoblauchzehe, fein gerieben
60 g Zitronen, in 2 mm dicke Würfel geschnitten
20 g Zitronensaft
20 g süßer Sherry-Essig
70 g Olivenöl
Pfeffer
Oregano, gezupft, fein geschnitten
Minze, fein geschnitten
Petersilie, fein geschnitten
ZUM ANRICHTEN:
ca. 30 g Pistazien,
roh, gemahlen
Das Lammkarree in Koteletts schneiden, Lammkoteletts salzen.
Für das Chimichurri alle Zutaten miteinander mischen, dabei die Kräuter zum Schluss hinzufügen, damit sie nicht grau werden.
Die Lammkoteletts beginnend auf der Fettseite von jeder Seite 2 Minuten auf dem Holzkohlegrill oder ohne Fett in der Pfanne scharf anbraten, bis das Fleisch gleichmäßig geröstet ist. Für 2–3 Minuten in Alufolie ruhen lassen.
Auf Tellern anrichten, mit etwas Chimichurri und gemahlenen Pistazien garnieren. Restliches Chimichurri in einer kleinen Schale dazu servieren.