Corona - großer Irrtum, große Chance - Christian Knittl - E-Book

Corona - großer Irrtum, große Chance E-Book

Christian Knittl

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Beschreibung

Kann es sein, dass wir und der Rest der Welt uns mit Corona riesig geirrt haben? Dieses Buch setzt die offiziellen Zahlen-Daten-Fakten der WHO und des Robert Koch-Instituts in sinnreiche Zusammenhänge und lässt sie in einem komplett anderen Licht erscheinen. Der Autor erklärt anschaulich, warum es fatal ist, in einer Krise Spezialisten in einen Topf mit Beratern zu werfen: "Wenn man wissen will, ob Unwetterwolken am Horizont sichtbar sind, frägt man die Giraffe und nicht den Maulwurf." Das Buch bietet eine Mischung aus akribisch recherchierten Fakten, aufschlussreichen Schaubildern und einfach verständlichen Metaphern, die das Wesen der Krise bis auf den Kern sichtbar machen. Verschiedene Blickwinkel eröffnen Erstaunliches und laden von Kapitel zu Kapitel die Spannung auf. Am Ende der Lektüre haben Sie mehr Zusammenhänge durchschaut als die meisten Experten und können selbst beurteilen, wie gefährlich Corona nun tatsächlich war. Danach gibt es allerdings kein Zurück mehr zu alten Zeiten. Das Buch wandelt den größten Irrtum unserer Zeit in eine große Chance. Corona hat gezeigt, dass die Welt gemeinsam handlungsfähig ist, wenn es darauf ankommt. Der Autor schildert einfach und nachvollziehbar, weshalb ein Wandel zu nachhaltigem Wirtschaften, der Schutz unseres Lebensraums Erde sowie mehr Achtsamkeit gegenüber der Tierwelt alternativlos sind. Das Buch schließt mit einem Blick in die Zukunft der Medizin, wobei selbst Unheilbares in der Revision eines erweiterten Betrachtungswinkels nochmals auf den Prüfstand kommt.

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Christian Knittl

CORONA • GROSSER IRRTUM

GROSSE CHANCE

Von den Pandemien der Vergangenheit über Corona zu einem gesunden Wandel der Gesellschaft

© 2020 Christian Knittl

Umschlaggestaltung: Walter Fuchs

Illustration (Corona Maus): Michael Paetow

Lektorat und Layout: Susanne Junge

Weitere Mitwirkende: Walter Fuchs, Katrin Gleißner

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

978-3-347-07051-6 (Paperback)

978-3-347-07052-3 (Hardcover)

978-3-347-07053-0 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Teil A

Rückblick auf die vergangenen Pandemiender Menschheitsgeschichte

Die vergessene Medizin

Der beste Therapeut der Erde – Ihr Immunsystem

Die Pandemien der Vergangenheit – ihr Umfeld und ihre Ursachen

Die Pest mit 25 Millionen Opfern im Mittelalter

Typhus und Cholera von 1800 bis heute mit mehreren Millionen Opfern

Die Spanische Grippe nach dem ersten Weltkrieg mit 50 Mio. Opfern

Die Asiatische Grippe von 1957 bis 1958 – in Europa im Nachhinein relativ harmlos

Die Hongkong-Grippe von 1968 – in Europa im Nachhinein relativ harmlos

Die Russische Grippe von 1977 bis 1978 – ein ungewöhnliches Revival der Spanischen Grippe

SARS-CoV-1 von 2002 bis 2003 – der Bruder von COVID-19, im Nachhinein weltweit sehr harmlos

Schweinegrippe in 2009 – im Nachhinein sehr harmlos

Zusammenfassung: Was lernen wir aus den früheren Pandemien?

Teil B

Was war das nun eigentlich, was uns als Corona-Pandemieüberrollt hat?

Wie gefährlich ist Corona? – Zahlen in Relation

Verwandtschaftsverhältnisse von SARS-CoV-2

Entwicklung zur weltweiten Pandemie

Symptomvergleich zwischen einer normalen Grippe und COVID-19

Krankenhauseinweisungen im Vergleich zur normalen Grippe

Schwerere Verläufe nur in Verbindung mit anderen Erregern

Anteil der Infektionsraten von SARS-CoV-2 an der saisonalen Grippe

Verlauf der Infektionsraten von SARS-CoV-2 mit Blick in die Zukunft

Über Himmelfahrtsprognosen aufgrund hoher Dunkelziffern und Sterberaten in Relation zur Mortalität als fester Größe

Übersterblichkeit – Wie verlief die Grippesaison insgesamt einschließlich COVID-19?

COVID-19-Opfer im Vergleich zur letzten Grippesaison

Wie gefährlich war COVID-19 im Vergleich zum „normalen Sterbealltag“?

COVID-19-Opfer im Vergleich zur Gesamtbevölkerung

Hätten Sie etwas bemerkt, ohne den „Corona-Hype“?

Wer ist gefährdet? – Die Gefährdungsparameter dieser Pandemie

Die Altersstruktur der an COVID-19 Verstorbenen entspricht der

durchschnittlichen Lebenserwartung

„Es sterben doch auch junge Menschen an Corona “ – Begleitumstände bei Verstorbenen unter 50 Jahren

Vorerkrankungen als ausschlaggebender Faktor bei Corona- Todesfällen

Sind die Menschen „an oder mit“ COVID-19 verstorben?

Wer gehört zur Gruppe der Gefährdeten? Alter allein ist kein Indiz!

Die miserable Luftqualität in China-Wuhan und Norditalien

Übersicht der Gefährdungsparameter aus meiner Sicht als Gesundheitsguide

Wussten Sie, dass Stress ursächlich zu zwei Drittel aller Krankheiten beiträgt inklusive Atemwegserkrankungen wie Corona?

Ist Corona unser größtes Gesundheitsproblem?

Corona-Sterberisiko im Vergleich zu Krebs, Herzinfarkten und Verkehrsunfällen

Wie erklären wir der dritten Welt unser „Corona-Problem “?

COVID-19 im europäischen Vergleich

Das Verschwinden der Infektionsraten im optischen Bezugsrahmen

„Aber in Italien war es doch so schlimm“ – Opferzahlen im Vergleich zur Normalsterblichkeit

Die unterschiedliche Immunlage in den europäischen Ländern

Daten von Experten als Beweis für den Irrtum von Experten

Der immunstarke Finne und der kränkelnde Franzose

Zuordnung europäischer Nationen in „Immunkategorien“

Europa im Überblick – Übersterblichkeit im Verlauf der Corona-Krise

Eine Grippesaison geht in die Verlängerung

Gleiches Land, gleiche Bedingungen – unterschiedliche Immunlage, unterschiedliche Corona-Sterblichkeit

Was hat England, was andere nicht haben?

Unterschiedliche Immunlage in Berlin und Hessen

Was hat der Shutdown gebracht? Zusammenhänge zwischen Gesundheitslevel, Maßnahmen der Regierung und Corona-Übersterblichkeit

Die coolen Schweden – ein Land schwimmt gegen den Strom

Gegenläufige Effekte eines Shutdowns

“To shut down or not to shut down?“, das ist die große Frage

So gehen wir mit Krisen um – Krisenmanagement à la Deutschland

Wie kann man harmlose Zahlen als Katastrophe interpretieren?

Wenn Fallzahlen nichts mehr hergeben, dann muss die Spanische Grippe

herhalten

Virologe ist nicht gleich Virologe

Überlastung des Gesundheitssystems – das Totschlag- argument, das in der Bewertung der Maßnahmen dann doch wenig Beachtung fand

Datensalat als Entscheidungsgrundlage

Die Rolle der Medien in einer Demokratie

„Eine Meinung für alle, alle für eine Meinung“ – Diskussionskultur in Krisensituationen

Corona war weit mehr als nur ein Virus

Corona war auch Hysterie und Angst – Troubleshooting als „Sterbebooster“

Das Corona-Troubleshooting der Regierung in Deutschland

Corona war auch Freiheitsbeschränkung

Corona war auch wirtschaftlicher Totalschaden

Ursachenfelder von Pandemien im Überblick

Was unterscheidet den hitzigen Italiener vom ausgeglichenen Norweger, der für Grippe, Corona & Co. deutlich weniger an- fällig ist?

Welchen Einfluss hat die Psyche auf Sterbezahlen?

Der fleißige Schwabe in einer „Höher-Schneller-Weiter-Welt“

Ursachenfelder früherer Pandemien bis COVID-19 im Überblick

Was wir aus der Corona-Krise lernen können

Wie lautet Ihr Fazit – gefährliche Pandemie oder im Rückblick wieder mal harmlos?

Teil C

Corona als Chance

„Die Wirtschaft muss laufen“ … Marktwirtschaft als Hamsterrad

Wirtschaftseinmaleins zur Erinnerung

Der High-Tech-Effizienzausgleich als Systemretter

Über Kinder, die ihr Spielzimmer verwüsten – Umweltverschmutzung auf der Erde

Bello ist ein braves Hündchen, die Kuh ist ein Vieh

Hund und Katze in der Medizin … besser heilen durch ein Miteinander nach Plan

Die Vielfalt der Medizin nutzen und erfolgreicher therapieren

Überfordernde Vielfalt in der Komplementärmedizin

Aber Alternativmedizin ist doch wissenschaftlich nicht bewiesen!

Der Gesundheitsguide – Berater in der Medizin mit therapieübergreifendem Blick

Therapieübergreifende Gesundheits- und Kompetenzzentren

Gesellschaftlicher Wandel leicht gemacht

Corona als Symbol für gesellschaftlichen Wandel

1. Schritt: Auf den Irrtum aufmerksam machen

2. Schritt: Machen Sie klar, was Sie wollen und was Sie nicht wollen!

3. Schritt: Zu gesellschaftlichem Wandel animieren

Nachwort

Über den Autor

Quellenangaben

Prolog

Für mich ist Corona weit mehr eine Chance als eine Seuche. In Verbindung mit der Corona-Pandemie trat vieles in den Hintergrund, was bis dahin in der Prioritätenliste unseres gesellschaftlichen Handelns unnatürlich weit oben stand. Unsere Reaktion auf das Virus lässt eine Rückkehr zur vorherigen „Normalität“ kaum mehr zu. Das ist schön. Vieles in unserer alten Normalität war schon echt verrückt. Im Schlepptau der Kollateralschäden der Pandemie gibt uns das kleine Virus einen großen Hebel an die Hand, mit dem wir alte Verkrustungen in unserer Gesellschaft beseitigen können.

Unreflektierte Krusten haben sich an vielen Stellen unserer gesellschaftlichen Sichtweise und unseres daraus resultierenden Tuns gebildet. Dieses Buch handelt situationsbedingt von medizinischen Irrwegen bei Pandemien. Ich erläutere ausführlich und in vielen Facetten, wie es dazu kommen konnte. Sie erfahren beispielsweise, warum Virologe nicht gleich Virologe ist, wo der große Unterschied zwischen Experten und Beratern liegt und wie fatal es ist, wenn man beide miteinander verwechselt. Im Buch werde ich die Fehleinschätzungen der Experten auf Basis ihrer eigener Zahlen, Daten, Fakten aufdecken. Das mache ich nicht, um sie bloßzustellen, sondern um transparent zu machen, dass Experten auch nur Menschen sind. Wir haben weltweit eine Gläubigkeit ins Expertentum entwickelt, die sogar den Papst und seinen Herrn im Himmel vor Neid erblassen lässt. Das steht einem gesunden Wandel der Gesellschaft im Wege.

Irrwege, wie seitens der Medizin am Beispiel Corona, lassen sich auf viele andere Bereiche unseres Lebens übertragen. Vor Corona gebührte der erste Platz für eindimensionale, gesellschaftliche Expertenverkrustungen den Volkswirtschaftlern als den Hütern unseres heutigen Wirtschaftssystems. War es im zerbombten Europa der Nachkriegszeit noch Garant für ein Wirtschaftswunder und Wohlstand, führte das gleiche System unter den Bedingungen einer gesättigten High-Tech- Nation zu gesellschaftlichem Höher-Schneller-Weiter-Irrsinn. So produzieren wir seit geschätzt 20 Jahren viele Dinge allein um des Produzierens willen, entkoppelt von unseren eigentlichen Wünschen und Bedürfnissen. Das tun wir bis zur Erschöpfung und machen uns damit gleichzeitig anfällig für Grippeerreger und die Auswirkungen von Pandemien. Mehr als zwei Drittel der arbeitenden Bevölkerung – und sogar noch ein Drittel der Ruheständler – fühlen sich gestresst. Ein Wandel unseres Wirtschaftssystems zu mehr Sinnhaftigkeit ist zentral. Solange wir in unserem Handeln und Streben auf Gesellschaftsebene Monopoly spielen, bleibt es in allen anderen Segmenten des Lebens schwer, Sinnvolles zu wirken.

Unsere Erde ächzt mittlerweile schon unter dem enormen Müll, den die Weltgesellschaft mit ihrer Wirtschaftshektik fördert. „Weil die Wirtschaft ja laufen muss“, benehmen wir uns gegenüber unserem Lebensraum Erde wie ein Kind, das aus Zeitgründen „sein Geschäft“ gleich im eigenen Spielzimmer verrichtet. Bleibt das ohne Folgen? Was passiert, wenn man die Luft verpestet, die man atmet? Dauerhaft miserable Luftqualität hinterlässt in der Lunge ähnliche Schäden wie jahrelanger Alkoholkonsum bei der Leber. Und was passiert bei einem vorgeschädigten Atemtrakt, wenn ein Virus wie SARS-CoV-2 naht, das auf den Atemtrakt spezialisiert ist?

Interessanterweise ist Wuhan, die chinesische Metropole, in der SARS-CoV-2 seinen Anfang nahm, eine Höher-Schneller-Weiter-Produktionshochburg in China. Wäre Wuhan ein unabhängiges Land, würde es zu den 50 größten Volkswirtschaften der Welt zählen. Umweltbewusstsein fiel auf der volkswirtschaftlichen Prioritätenliste der Chinesen bisher meistens unter den Tisch. In chinesischen Metropolen kratzt es auch ohne Grippeviren im Hals. Das normale Anwendungsgebiet der Atemschutzmasken ist bei Chinesen deshalb nicht der Schutz vor Viren, sondern weil die Luft wegen Dauersmog für die Lungen nur durch eine Atemmaske genießbar wird. Leider wurden die Auswirkungen einer dauerhaft schlechten Luftqualität auf den Atemtrakt wissenschaftlich bisher kaum untersucht. Die Experten waren in letzter Zeit zu sehr mit Viren beschäftigt, die ihnen wohl beim Blick durch den gigantischen Zoom der High-Tech-Mikroskope irgendwann als eine ganz große Gefahr erschienen sind.

Ich denke, die Chinesen dürfen angesichts ihrer miserablen Luftqualität zu Recht Angst vor einem Virus haben, das den Atemtrakt befällt. Aber betrifft uns Europäer das in gleichem Maße? Müssen wir, nur weil den Chinesen „die Pferde durchgehen“, aus panischer Solidarität ebenfalls gleich mit dem Kopf gegen die Wand rennen? Sicher nicht, wobei auch manchen Europäern Corona in puncto Luftverschmutzung eine Lehre sein darf. Tatsächlich ist die Luftqualität in den norditalienischen Regionen, die im Vergleich zum Rest Italiens von Corona besonders betroffen waren, speziell in den Wintermonaten deutlich schlechter als anderswo.

Die meisten Pandemien der Nachkriegszeit entwickelten sich übrigens aus China heraus. Laut Virologen entstehen neue Subtypen von Viren im Wirtswechsel zwischen Mensch und Tier. China liefert sowohl im Umgang mit Tieren als auch der hygienischen Barriere zwischen Mensch und Tier ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte. In Wuhan, der vermuteten Geburtsstätte der Corona-Pandemie, gibt es Wildtiermärkte, bei denen die Tiere direkt vor Ort geschlachtet werden. Wir sehen uns im Buch genauer an, welche Rolle das Tierwohl bei der Entstehung von Pandemien spielt und ob wir uns mit der weltweiten Massentierhaltung nicht nur menschlich gesehen auf einem abschüssigen Weg befinden.

Mein Steckenpferd ist das Thema „Gesundheit und Medizin“. Es gibt kaum eine Spezies, deren Individuen größere Probleme untereinander haben wie Therapeuten aus unterschiedlichen Therapiezweigen. Die Barrieren zwischen Therapieverfahren, die zum Wohle Ihrer Gesundheit eigentlich gut ineinandergreifen würden, sind immens. Und es ist wirklich unglaublich, mit welcher Arroganz die wissenschaftliche Hochschulmedizin über Jahrzehnte hinweg am Potenzial wirkkräftiger Therapieverfahren vorbeisah und sie in die alternative Schmuddelecke gedrückt hat – Therapieverfahren, die viel zu Ihrer Gesundheit hätten beitragen können. Ich benutze den großen „Corona-Hebel“, um diese Verkrustungen aufzubrechen. Am Beispiel von Hysterie, Hilflosigkeit und massiven Fehleinschätzungen im Fall Corona stelle ich die Frage, ob wir damit zufrieden sein können, dass die Hochschulmedizin das Monopol auf unsere Gesundheitsversorgung hält. Die klassische Medizin ist natürlich wesentlich für unsere Gesundheitsversorgung – allerdings brauchen wir sie in einem vernünftigen, geerdeten Zustand. Als Alleinherrscher der Medizin und „Götter in Weiß“ stehen sie dem Fortschritt im Wege. In naher Zukunft würde ich neben die „Frauen und Männer in Weiß“ gerne „Männer und Frauen in Grün“ setzen, denn ich weiß, dass Ärzte und Naturheilkundler zusammen einen guten Job zum Wohle Ihrer Gesundheit machen werden. Aber wie gesagt: Sie können bisher ungefähr so gut miteinander wie Hund und Katze. Damit sie dennoch zielführend zusammenarbeiten, führe ich im Gesundheitswesen ein neues Berufsbild ein. Eines, das – wie der Fall Corona gezeigt hat – gesamtgesellschaftlich vernachlässigt wurde und wofür speziell in der Medizin bisher gähnende Leere herrscht. In einer medizinischen Landschaft von vielfältigen Spezialisierungen halte ich die Funktion eines Beraters mit Überblick über das therapeutische Gesamtgeschehen für dringend erforderlich.

Wer ich bin? Ich bin der Prototyp dieser neuen Spezies im Gesundheitswesen namens Gesundheitsguide. Ich fungiere als verbindendes Glied zwischen der klassischen Medizin und mehr als 150 verschiedenen Therapieformen aus Naturheilkunde, Homöopathie & Co. Mein Interesse gilt der idealen Nutzung des Potenzials der verschiedenen, therapeutischen Strömungen. Damit beschäftige ich mich seit mehr als 10 Jahren. Ich sehe das Können, aber auch die Grenzen der klassischen Medizin – und ich sehe das Können, aber auch die Grenzen der sogenannten Alternativmedizin. Wenn man beides zielführend miteinander verknüpft, können wir aus meiner Sicht Krankheiten wie Krebs, Rheuma und Diabetes bald ad acta legen. Ich vertrete dabei die Interessen des Patienten, indem ich für ein zielführendes Miteinander der verschiedenen Therapieformen sorge und therapieübergreifende Behandlungsstrategien entwickle.

Wenn Sie möchten, informiere ich Sie bei nächster Gelegenheit gerne darüber, welche umfangreichen Möglichkeiten Naturheilkunde, Homöopathie & Co. zur Bekämpfung von Pandemien bieten – sofern Pandemien dann überhaupt noch für Sie von Interesse sind. Es könnte nämlich sein, dass Sie nach der Lektüre dieses Buches Grippe-Pandemien nicht mehr so wichtig und interessant finden. Früher oder später folgen dann die medizinischen Blockbuster. Ich freue mich schon darauf, Ihnen darüber berichten zu können, welche Möglichkeiten die „Frauen und Männer in Grün“ aus der Komplementärmedizin für die großen Krankheiten unserer Zeit wie Krebs, Herzkrankheiten, Burnout, Diabetes und Rheuma mitbringen und wie man sie zielführend mit dem Können der „Männer und Frauen in Weiß“ aus der klassischen Medizin verknüpft. Hier ist allerdings noch ordentlich Forschungsarbeit im neuen Feld der „Therapieübergreifenden Heilkunde“ nötig.

Ich war nicht immer in der Medizin unterwegs. Die meiste Zeit meines Lebens verdiente ich meinen Lebensunterhalt als Projektleiter und Vertriebler. Ich habe lange Jahre im Wirtschaftsgetriebe mitgekurbelt, war dafür weltweit unterwegs und muss sagen, das hat seinerzeit auch riesigen Spaß gemacht. Ein wichtiger Bestandteil meiner Tätigkeit war Troubleshooting: Es gibt ein Problem? Hinsetzen, überlegen, lösen! Als ich bei meiner Recherche in die Tiefen des Krisenmanagements im Fall Corona eintauchte, fand ich, gelinde gesagt, viel Durchwachsenes. Die ganze Corona-Krise erinnerte eher an das Szenario hochflatternder Hühner, wenn gerade der Fuchs in den Stall einbricht.

Warum ich manchmal in eine bildhafte Sprache verfalle? Das liegt daran, dass ich naiv bin. Neben meinem Faible für Gesundheitsthemen als Gesundheitsguide bin ich auf diesem Planeten auch noch als Mensch unterwegs. So stand es zumindest auf meiner Packungsbeilage bei Geburt. Kraft dieses Amtes verfolge ich noch einen weiteren Zweck mit diesem Buch, der mir sehr am Herzen liegt. Wenn es mir gelingt, dann raube ich Ihnen klammheimlich Ihr bedingungsloses Vertrauen in die Ratschläge von Experten und schiebe Ihnen zum Ausgleich Ihren eigenen gesunden Menschenverstand in die Tasche. Corona dient auch als Paradebeispiel für „Sie sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr“ oder „Sie kamen, sie sahen nicht und rannten meilenweit am Ziel vorbei!“. Naivität gilt gemeinhin als ein Schimpfwort. In ihrem Kern ist Naivität allerdings die Fähigkeit, einfache Wahrheiten zu erkennen. Einfache Wahrheiten sind die Dinge, die Kinder, ohne lange zu überlegen, herausplappern, wonach wir Erwachsenen dann rot anlaufen und sagen: „Das sagt man doch nicht!“. Der Umstand, dass Sie mal Kind waren, zeigt, dass Sie die Fähigkeit zur Naivität in sich tragen. Corona verdeutlicht auch, dass diese Fähigkeit wieder in uns gepflegt und gewässert werden darf.

Kennen Sie Sätze von staubtrockenen, saftlosen Pseudo-Intellektuellen wie: „Wir müssen realistisch bleiben!“ oder „Da kann man nichts machen, das ist halt nun mal die Realität!“? Ein Realist, der aktuelle Umstände und Missstände erkennt, ist was Wunderbares. Ein Mensch, der die aktuelle Realität mit Missständen als gegeben und unveränderbar betrachtet, ist kein Realist. Hierbei handelt es sich um resignierte, desillusionierte Menschen ohne Mumm in den Knochen.

Sie dürfen natürlich gerne intelligent bleiben, aber ich empfehle Ihnen, sich zur Abrundung Ihrer Persönlichkeit mindestens genausoviel Naivität zuzulegen. Dieses Buch ist eine gute Übung dafür: Wecken Sie Ihr Bauchgefühl und erspüren Sie die Wahrheit hinter Zahlen und Fakten! Schulen Sie Ihren Weitblick sowie Ihr Tiefenverständnis, indem Sie Fakten in die relevanten Zusammenhänge setzen! Entdecken Sie den hoffnungsvollen Visionär in sich! Lassen Sie uns alte Verkrustungen und Missstände beseitigen und aus den Trümmern, die Corona hinterlässt, eine schöne neue Welt bauen! Für die Medizin des 21. Jahrhunderts habe ich jedenfalls schon mal einen Plan.

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der grotesken Reise durch die wichtigsten Pandemien der Vergangenheit bis zur ultimativen Weltkrise im Jahre 2020 namens „Corona“ hin zu einem gesunden Wandel unserer Gesellschaft!

Wertingen, im Mai 2020

Christian Knittl

Teil A

Rückblick auf die vergangenen Pandemien der Menschheitsgeschichte

In unserer zivilisierten High-Tech-Welt haben wir die meisten Dinge ganz gut im Griff. In den letzten 70 Jahren seit dem Krieg gelang es uns Europäern, einen Lebensrahmen voller Frieden, Wohlstand und Kultur zu schaffen. Das gibt Sicherheit. Was wir nicht im Griff haben, ist der Mikrokosmos der Viren und Bakterien. Hier tappen wir mit unserem menschlichen Sinnen und unserem Verstand mehr oder weniger im Dunkeln – Experten nicht ausgenommen.

Es liegt in der Natur des Menschen, dass uns Dinge, die wir nicht fassen können, Angst bereiten beziehungsweise zumindest schon mal ein gutes Spielfeld für Ängste abgeben. Angst ist grundsätzlich erst einmal gesund. Sie macht uns vorsichtig und wappnet uns, um rechtzeitig auf wirkliche oder vermeintliche Gefahren reagieren zu können. Gesunde Angst ist den jeweiligen Gefahren angemessen.

Wird die Angst jedoch übertrieben groß, lähmt oder blockiert sie uns eher. Bei übermäßiger Angst hüpfen Elefanten bei der mutmaßlichen Gefährlichkeit einer Maus auf den Tisch. Andere Überängstigte verkriechen sich in ihr sicheres Schneckenhaus und laufen dort Gefahr, wirtschaftlich und emotional zu verhungern. Im Extremfall sind Menschen vor lauter Angst sogar schon von der Klippe gesprungen. Zu wenig Angst hingegen führt zu Übermut: Mögliche Gefahren werden dabei unterschätzt und man läuft Gefahr, ihnen unvorbereitet zu erliegen. Also doch lieber umgekehrt auf Nummer „absolut und total Sicher“ gehen? Wie so oft liegt die Wahrheit in der Mitte.

Eine unbegründete Angst vor Krankheiten und Erregern nennt man in der Medizin „Hypochondrie“. Und die aktuelle Corona-Pandemie hat unheimlich viele Ängste im Schlepptau, die es wert sind, genauer in Augenschein genommen zu werden. In vielen Ländern der Erde waren die gesellschaftlichen Reaktionen auf den Erreger sehr heftig und gingen mit monatelangen Einschränkungen bis ins Fundament persönlicher Grundrechte einher. Die meisten Länder Europas zogen sich ins Schneckenhaus des gesellschaftlichen Shutdowns zurück, um dem SARS-CoV-2- Erreger möglichst auszuweichen. Problem ist: Er wartet weiterhin vor der Tür. Ist ein neuartiger Virus erst mal im Lande, dann weicht er uns erfahrungsgemäß nicht so schnell von der Seite.

Auch in Deutschland hat man sich durch den Shutdown ins Schneckenhaus verkrochen. Je länger wir im Schneckenhaus bleiben, desto mehr laufen wir allerdings Gefahr, unsere komplette Gesellschaft zu zerlegen – mit all der Sicherheit und dem Wohlstand, den wir uns in den letzten Jahrzehnten aufgebaut haben. Im Schatten des Shutdowns lauern ungeahnte Folgen für den Staatshaushalt und die Wirtschaft, für Arbeitsplätze, unser Bildungssystem im Ganzen sowie zahlreiche Schicksalsschläge auf der Ebene Einzelner. Dabei haben wir noch nicht einmal darüber nachgedacht, was so eine Isolation emotional mit uns macht. Gelingt es, die Alten und Schwachen zu schützen oder machen wir sie sogar noch anfälliger, wenn wir sie von ihren Familien isolieren?

Wir könnten darauf warten, bis unsere High-Tech-Medizin schlagkräftige Waffen entwickelt, damit wir mit dem Erreger fertig werden. Das Problem ist, dass die einzige Lösung, die Experten bisher anbieten konnten, war: „Versteckt euch im Schneckenhaus!“ Viel mehr ist derzeit leider nicht drin. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist es unseren Forschern nicht gelungen, ein griffiges Medikament gegen Viren zu entwickeln. Die hierfür gedachten Virostatika wirken leider nicht besonders gut. Dann wären da noch Impfungen, die aber für einen neuen Erreger erstmal noch nicht verfügbar sind. Die normale Entwicklungszeit für einen Impfstoff beträgt zwei Jahre, Impfstoffe im Schnellzulassungsverfahren bergen das Risiko unkalkulierbarer, schwerer Nebenwirkungen, und die Erfahrung aus früheren Pandemien zeigt, dass die Wirkung von Impfungen eher durchwachsen ist.

Die vergessene Medizin

Was bleibt dann noch? Ich kann Sie beruhigen: Unheimlich viel. Es gibt vielfältige, nebenwirkungsfreie Möglichkeiten, sowohl um sich im Vorfeld als Prophylaxe gegen Pandemien zu wappnen, als auch, um im Falle der Infektion gegen Erreger wie Influenza, SARS-Co-V und alle weiteren, zukünftigen, neuartigen Erreger erfolgreich den Kampf anzutreten. Diese Möglichkeiten stammen aus der Naturheilkunde und Komplementärmedizin. Pflanzenheilmittel sind gerade für Grippe-Erkrankungen über Jahrtausende hinweg erprobt. Naturheilkunde war die Allgemeinmedizin der Ärzte bis zum 18. Jahrhundert. Selbst heute noch basieren 50 Prozent der Arzneimittel auf Naturheilmitteln oder wurden in der chemischen Struktur davon abgeleitet. Das Altbewährte wird leider seitens der heutigen Mediziner recht stiefmütterlich behandelt. Die übrig gebliebenen Protagonisten dieser Behandlungszweige mussten sich in den letzten Jahrzehnten viel gefallen lassen.

Aus meiner Sicht lässt sich aus den bereits bestehenden Möglichkeiten innerhalb kurzer Zeit ein schlagkräftiges Therapiekonzept zur Pandemiebekämpfung erstellen, an dessen Wirkkraft die heutige, klassische Medizin so schnell nicht herankommen wird. Wenn Sie als Patient dies wünschen und sich dafür stark machen, lassen sich Vertreter der Naturheilkunde und Komplementärmedizin vielleicht dazu bewegen, ein gemeinsames Therapiekonzept zu entwickeln. Das könnte etwa so aussehen.

Der beste Therapeut der Erde – Ihr Immunsystem

Ein Virus besucht uns üblicherweise so lange, bis die meisten von uns gegen ihn erfolgreich gekämpft und ihn in die Schranken gewiesen haben. Das nennt man dann Grundimmunität der Bevölkerung und das ist eigentlich nicht so besonders schwierig. Unser Immunsystem macht diesen Job schon seit mehreren Millionen Jahren und ist dementsprechend sehr gut darin.

Ihr Immunsystem ist also ein alter Hase im Immungeschäft. Wenn Sie es ordentlich mit dem ausstatten, was es für seinen Job braucht, und es nicht ständig durch beispielsweise Dauerstress abschalten oder schwächen, dann haben

Sie schon sehr viel für Ihren Schutz getan. Aus diesem Grund möchte ich bereits an dieser Stelle der Corona-Angst schon mal ein Stück weit den Wind aus den Segeln nehmen, denn als Grundsatz gilt: „Sind Sie stark, dann ist Corona definitiv zu schwach!“ COVID-19 und der Virus SARS-CoV-2 sind für halbwegs gesunde Menschen kein Problem. Ihr Immunsystem schafft das!

Ich weiß, das klingt für Sie angesichts der vielen Experten-Meinungen und der politischen Notbremsungen kaum glaubhaft. Deshalb möchte ich Sie inständig bitten: Bilden Sie sich selbst eine Meinung! Glauben Sie auch mir nicht blind! Schwenken Sie nicht mir-nichts-dir-nichts auf meine Sicht der Dinge ein! Dazu sind die Angelegenheit COVID-19 und darauf angemessene, gesellschaftliche Reaktionen viel zu bedeutsam.

Lassen Sie uns die Fakten betrachten. Ich möchte Sie einladen, mit mir gemeinsam die Gefahr zu beleuchten, welche von unbekannten, neuartigen Viren ausgeht, damit wir als Gesellschaft künftig sowohl unsere Präventionsmaßnahmen als auch unsere Reaktionen angemessen darauf ausrichten können. Bevor wir uns COVID-19 näher ansehen, beleuchten wir zunächst die großen Pandemien der Vergangenheit: Wie schwer sind sie verlaufen? Wie viele Opfer forderten sie? Welche Erreger konnten in welchem Lebensumfeld wieviel Schaden anrichten? Wie wurden die Gefahren eingeschätzt und wie wurde damals reagiert? Und als wie gefährlich erwiesen sich die Erreger jeweils in der Nachbetrachtung? Der Rückblick bringt spannende Erkenntnisse und eine komplett neue Sichtweise auf die aktuelle Corona-Krise.

 

Die Pandemien der Vergangenheit –ihr Umfeld und ihre Ursachen

Die Pest mit 25 Millionen Opfern im Mittelalter

Die Pest gibt es schon sehr lange. Bei genetischen Untersuchungen eines alten Grabes in Russland wurden Genome des Pesterregers Yersinia-pestis rekonstruiert, die ins Jahr 3800 vor Christus datiert werden. Seit fast 6.000 Jahren sucht uns also die Pest schon heim und taucht selbst in unserer Zeit noch auf. Den Spitznamen „Der schwarze Tod“ verdiente sich der Erreger im Mittelalter von 1347 bis 1352, als ein Drittel der europäischen Bevölkerung daran starb.

Ursachen, Rahmenbedingungen und Lebensumstände

Vor einigen Jahren machte ich eine Führung durch die historische Stadt Rothenburg ob der Tauber. Dabei erfuhr ich, dass es in der mittelalterlichen Stadt keinerlei Abwasserentsorgung gegeben hatte. Die Stadtbewohner entsorgten ihre Exkremente einfach schnurstracks durch das Fenster auf die Straße. Wenn es mehrere Tage nicht regnete, verblieb der Kot in den Gassen und hinterließ ein Paradies für Bakterien und Tiere, die ihrer Natur gemäß große Freude daran haben, Lebensreste zu verwerten. Die Folge war eine Rattenplage, die wiederum in großer Zahl von Flöhen geplagt waren, welche wiederum vom Pesterregerbakterium besiedelt waren. Als die Ratten massenweise starben, sprang der Floh, dem die Ratte als Wirt eigentlich viel lieber war als der Mensch, notgedrungen und mangels Alternativen auf diesen als neuen Wirt über.

Schuld am Ausbruch der Pest im Mittelalter waren demnach die unhygienischen Lebensverhältnisse mit der Nähe zu Nagetieren. Zu den Ursachen und Lebensrahmenbedingungen der Pestepidemien von 1910 und 1921 findet man ähnliches:

Rahmenbedingungen bei den Pestepidemien von 1910 und 1921 entlang der Bahnstrecke der Transsibirischen Eisenbahn

„Schuld am Ausbruch waren dort die unhygienischen Wohnverhältnisse: Dunkel, schmutzig und überbelegt. 10–15 Menschen wohnten auf ca. 10 m2. Die Menschen wuschen sich selten oder nie und wechselten auch die Kleider nicht. […]

Dies galt auch für die Pestepidemie von 1910, wo die TarbaganJäger sich als erste bei der Jagd nach Murmeltieren zur Gewinnung der Murmelfelle an den verseuchten Tieren ansteckten. Sie schliefen in besonders kleinen Hütten, bis zu 40 Mann in Kojen, was dieWeiterverbreitung begünstigte. Ein weiteres Indiz waren die Verhältnisse an den Bitumen-Gruben am See Dalai Nur. Während der Pestepidemie von 1921 arbeiteten dort 4.000 Chinesen und 2.000 Russen. Von den insgesamt 1.027 Toten waren nur 4 Russen. Die Chinesen lebten zusammengepfercht in kleinen Hütten, halb in die Erde eingegraben, die Russen lebten in oberirdischen Häusern.“

Quelle: Wikipedia: Pest

Haben Sie es bemerkt? Bei mir gingen an dieser Stelle jedenfalls alle Lampen an: Der gleiche Erreger, am gleichen Ort, zur gleichen Zeit, erzeugte in Abhängigkeit der Wohn- und Lebensumstände eine 128-fach höhere Sterberate!

Abbildung 1: Verstorbene bei der Pest 1921 am See Dalai Nur (Quelle: Wikipedia: Pest)

 Das heißt im Umkehrschluss: Nicht der Erreger selbst ist das Problem, sondern die Lebensumstände und die daraus resultierende Immunschwäche der infizierten Menschen.

Diesen Umstand finden wir bei allen Pandemien wieder – unabhängig davon, ob es sich um einen Pesterreger oder eine Influenza-Grippe handelt. Halten wir dies als eine zentrale Erkenntnis in der Betrachtung der Gefahrenlage von Erkrankungen aller Art – inklusive COVID-19 – fest.

Der letzte, bekannte Ausbruch der Pest war übrigens 2017 in Madagaskar, wobei rund 600 Menschen der Krankheit zum Opfer fielen. Googeln Sie mal nach „Wikipedia“ + „Madagaskar“. Unter der Rubrik „Gesundheit“ finden Sie in dem Artikel unter anderem: Nur jeder Zweite hat Zugang zu sauberem Trinkwasser, der Anteil an unterernährten Personen in der Gesamtbevölkerung gehört zum höchsten in der Welt. Aufgrund dieser schlechten Lebensbedingungen gibt es in Madagaskar kaum eine Krankheit, an der man nicht sterben kann.

Behandlungsmöglichkeiten und Prophylaxe

Für verschiedene Pesterreger stehen Schutzimpfungen zur Verfügung. Die Immunität reicht bei der Beulenpest aber beispielsweise nur für drei bis sechs Monate. Bei der Lungenpest sieht es mit dem Impfschutz noch schlechter aus. Die Verträglichkeit der Schutzimpfungen ist relativ durchwachsen. Da Pesterreger Bakterien sind, kann mit Antibiotika gut behandelt werden – abgesehen davon, dass immer mehr Bakterien gegen unsere Multifunktionswaffe Antibiotika resistent sind, da wir sie in der Vergangenheit viel zu oft eingesetzt haben.

Abhängigkeit von klimatischen Bedingungen

Ein typisches Kennzeichen der Pestepidemie ist, dass sie regelmäßig im Winter zum Stillstand kommt. Das hängt damit zusammen, dass bei Kälte die Bakteriendichte in den Ratten geringer ist, so dass die Flöhe weniger Bakterien aufnehmen. Außerdem vermehren sich die Flöhe bei Kälte nicht.

 Behalten wir deshalb im Hinterkopf: Auch Temperaturen spielen eine wesentliche Rolle für die Krankheitsentwicklung.

Erkältungskrankheiten tragen die Kälte als Mitverursacher bereits im Namen. Auch bei Influenza und sonstigen Erregern von Erkältungskrankheiten gibt es somit eine klimatische Abhängigkeit, die sich als „Grippesaison“ äußert. Der Sommer setzt dem Spuk alle Jahre wieder bis zur nächsten Grippesaison im Winter ein natürliches Ende. Das gilt auch für den SARS-CoV-2-Erreger.

Fazit: ► Der sicherste Schutz vor der Pest sind Grundstandards der Hygiene, ergänzt durch gute Ernährung und sauberes Wasser als Basis für ein gut funktionierendes Immunsystem. Da dies in Europa gegeben ist, spielt die Pest bei uns schon lange keine Rolle mehr.

Der Erreger ist selbst nach 6.000 Jahren immer noch aktiv. Macht aber nichts, denn nicht der Erreger selbst ist das Problem, sondern die Lebensumstände und eine daraus resultierende Immunschwäche. ◄

Typhus und Cholera von 1800 bis heute mit mehreren Millionen Opfern

Erreger des Typhus sind Bakterien namens Salmonella Typhi. Cholera wird ebenfalls von Bakterien verursacht. Speziell im 19. Jahrhundert forderten beide Krankheiten mehrere Millionen Opfer. Die Erreger existieren bis heute, sind aber unter europäischen Lebensbedingungen belanglos.

Ursachen, Rahmenbedingungen und Lebensumstände

Sowohl Typhus als auch Cholera finden wir ausschließlich in Verbindung mit mangelhafter Hygiene und Trinkwasserverschmutzung. Im 19. Jahrhundert war es vielerorts üblich, mit Fäkalien verunreinigtes Abwasser ungereinigt in die Flüsse einzuleiten. Cholera trat auch häufig im Schlepptau von Kriegshandlungen auf.

Im Jahr 1898 starben 40 Soldaten in Saarbrücken an Typhus, verbreitet durch einen Mannschaftskoch, der vor dem Zubereiten des Kartoffelsalats die Kloake gereinigt hatte. In ländlichen Gebieten gab es um die Jahrhundertwende keine vernünftige Wasser- und Abwasserbehandlung. Der nachfolgende Bericht eines Medizinalrats namens Schlecht aus Trier gibt Ihnen eine Vorstellung von den damaligen Verhältnissen:

Wasser- und Abwasserversorgung im 19. Jahrhundert auf dem Land

„Die Zahl der Aborte ist gering, die Defäkation findet im Viehstall, auf der Düngerstätte vor dem Hause, im Garten hinter dem Hause, im Hofraum oder sogar im Keller statt. Eine ordnungsgemäße Abortgrube ist kaum zu finden; die Abortgruben werden selten geleert; der Abort und die Abortgrube befinden sich häufig in einem Zustand, der die Benutzung […] nicht zulässt. Auch die Wasserversorgung gab Anlass zur Klage, da nicht nur zahlreiche Brunnen häufig verunreinigt waren, sondern wie im Falle derLebacher Typhusepidemie viele Menschen ihr Trink- und Brauchwasser aus offenen Wasserläufen entnehmen mussten.“

Quelle: Hans-Henning Krämer, Vom Dorfbrunnen zum Wasserwerk

Heutzutage sind Cholera und Typhus vor allem ein Problem der Entwicklungsländer mit unzureichenden hygienischen Bedingungen, in denen Trink- und Abwasser nicht voneinander getrennt sind. Nach einer neueren Schätzung von 2014 erkranken jährlich weltweit etwa 11,9 Millionen Menschen an Typhus, es sterben 129.000 Menschen. In Deutschland ist die Zahl der Erkrankten pro Jahr weit unter Hundert. Gestorben ist an Typhus und Cholera bei uns schon lange niemand mehr.

Behandlungsmöglichkeiten und Prophylaxe

Obwohl Cholera schon viele Menschenleben gefordert hat, bleibt sie bei 85 % der Infizierten symptomlos. Die wichtigste Behandlungsmaßnahme ist der ausreichende Ersatz von Flüssigkeit, Zucker und Salzen. Erfolgt die Flüssigkeitszufuhr weiterhin mit dem für die Krankheit ursächlichen, verschmutzten Wasser, kann man sich gut vorstellen, dass sich die Symptome bis zum Tod steigern können.

Da es sich bei den Erregern von Typhus und Cholera um Bakterien handelt, sind die Krankheiten gut mit Antibiotika behandelbar – allerdings wiederum vorbehaltlich der zunehmenden Resistenzentwicklung von Bakterien.

Der frühere Impfstoff für Cholera wird mittlerweile als wirkungslos angesehen. Neuere Schluckimpfungen gelten als verträglicher und wirken besser. Impfstoffe für Typhus bieten einen etwa 60prozentigen Schutz für begrenzte Zeit.

Erfahrene Weltenbummler wissen allerdings, dass der einzige, effektive Schutz vor derlei Erkrankungen in Ländern mit mangelnden Hygienebedingungen bestimmte Verhaltensmaßregeln sind. Schließlich gedeihen in verschmutztem Wasser nicht nur Cholera und Typhus, sondern eine Vielzahl anderer Erreger, für die es keinerlei Impfungen gibt. Bei meinen früheren Kollegen, die als Inbetriebnehmer in alle Ecken der Welt kamen, hielt sich relativ bald jeder an den Grundsatz: „Koch es, schäl es oder lass es!“ Der erste, unvorsichtige Kontakt mit den Hygieneverhältnissen in der großen, weiten Welt mündete eigentlich immer in einen tagelangen Einsatz auf der Toilette statt am Montageort. Auch wenn die Infektionen teils durchaus „rasant“ verliefen, bildeten sie für ein intaktes Immunsystem von gut genährten Europäern keinerlei Lebensgefahr.

Fazit: ► Bei Typhus und Cholera finden wir erneut Hygienestandards als wesentlichen Faktor für das Gefahrenpotenzial der Erreger – ergänzt durch unsauberes Wasser sowie durch kontaminierte Nahrungsmittel. Die unter mangelhaften, hygienischen Bedingungen lebensbedrohlich verlaufenden Krankheiten haben im heutigen Europa keinerlei Bedeutung. Es gibt kaum Infizierte und seit längerem keine Todesfälle.

Die Hausaufgaben in der Entwicklungshilfe lauten: Armut beseitigen, Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen, ausreichende Ernährung sicherstellen und Frieden schaffen. Damit helfen wir den Menschen in diesen Ländern viel mehr als mit milliardenschweren Impfprogrammen, die nur vor einem Erreger von Tausenden schützen und menschenunwürdige Lebensumstände belassen. ◄

Die Spanische Grippe nach dem ersten Weltkrieg mit 50 Mio. Opfern

Die Spanische Grippe begann im letzten Kriegsjahr des ersten Weltkriegs. Sie wütete weltweit in drei Wellen von 1918 – 1920 und forderte im ersten Weltkrieg dreimal mehr Opfer als der Krieg selbst. Danach gab es noch vier schwere Epidemien bis zum Ende des zweiten Weltkriegs 1946. Eine Besonderheit der Spanischen Grippe war, dass sie weniger die Älteren, sondern vor allem 15- bis 40-Jährige betraf.

Der Influenzavirus A/H1N1 der Spanischen Grippe gilt aufgrund genetischer Verwandtschaft als die Mutter der Influenza-Pandemien der Nachkriegszeit. Die meisten Pandemien bis zum heutigen Tage waren Subtypen der Spanischen Grippe und es ist davon auszugehen, dass weitere Subtypen folgen werden. Darin liegt der Hauptgrund, weshalb Forscher, Virologen und Ärzte die Angst vor jeder neuen Pandemie hochhalten: Sie befürchten, ein ähnlicher Virustyp könnte sich ebenso verheerend auswirken wie die Spanische Grippe. Die Betrachtung der nachfolgenden Pandemien wird zeigen, dass die Angst gänzlich unbegründet ist. Die Risikobewertung seitens der Experten erfolgte bisher hauptsächlich durch das Mikroskop mit Blick auf die Struktur der Erreger. Wir heben den Blick und beziehen die Umstände mit ein, unter welchen die Viren in Erscheinung traten.

Ursachen, Rahmenbedingungen und Lebensumstände

Die Spanische Grippe ist ohne den Hintergrund des ersten Weltkriegs mit Hungersnöten an allen Ecken der Erde nicht denkbar. Die höchsten Opferzahlen fand die Pandemie in Asien, wobei Indien mit rund 20 Millionen Menschen die meisten Opfer verzeichnete. Indien war einerseits in die Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs involviert, zum anderen herrschte zur Zeit des Pandemieausbruchs gerade eine Hungersnot. Ebenfalls stark betroffen war China, dessen Bevölkerung unter den Bürgerkriegen von 1919 – 1926 litt. In Russland ging der Erste Weltkrieg direkt in einen Bürgerkrieg über. Nachdem erst die Zaren abgesetzt wurden, folgte 1917 – 1922 ein erbitterter Krieg zwischen den weißen Garden und den roten Garden um den Kommunisten Lenin. Deutschland war kurz davor, den Krieg zu verlieren, und in der Zivilbevölkerung herrschte zur Zeit des Ausbruchs der Spanischen Grippe infolge der Blockade der Mittelmächte eine massive Hungersnot; schätzungsweise eine halbe Million Deutsche starben an Hunger. Der Zusammenhang zwischen der um ein Vielfaches höheren Durchschlagskraft einer Pandemie und dem Hintergrund von Krieg und Hungersnöten zeigt sich deutlich in der unterschiedlichen Sterblichkeit:

• in hoch industrialisierten Ländern ohne Kriegsgeschehen: ca. 0,5 %,

• in wirtschaftlich weniger entwickelten Ländern: ca. 1 – 3 %,

• bei Krieg und Hungersnöten wie in Indien: ca. 5 %.

Der Weltkrieg verstreute die Erreger auch in die Heimatländer der Soldaten, die von den Kriegshandlungen eigentlich nicht unmittelbar betroffen waren. In den USA herrschten weder Krieg noch Nahrungsmittelknappheit und doch erwiesen sich die Infektionsraten und die Sterblichkeit an der Spanischen Grippe als außergewöhnlich hoch. Sehen Sie diesbezüglich einen interessanten Bericht, unter welchen Bedingungen Patienten in der USA damals behandelt wurden.

Hygienische Bedingungen bei der Behandlung in Lazaretten in den USA bei der zweiten Grippewelle im Herbst 1918

„Die Bedingungen, unter denen die Erkrankten gepflegt wurden, können als typisch für zahllose andere Lazarette und Krankenhäuser weltweit gelten, an denen die Spanische Grippe wütete. Obwohl die USA weniger unter den Folgen des Ersten Weltkrieges litten als die europäischen Staaten, fehlte es an Pflegepersonal. Man nutzte jeden verfügbaren Raum, um Krankenbettenaufzustellen. Frisches Bettzeug war Mangelware, sodass die Kranken in schmutzigen und blutbefleckten Laken lagen. Die Toten stapelten sich in den Gängen der Leichenhalle, und man kam mit ihrer Beerdigung kaum nach.“

Quelle: Wikipedia: Spanische Grippe

Wie bei Pest und Cholera erhöhte das Fehlen grundlegender Hygienestandards auch die Gefährlichkeit des Virus der Spanischen Grippe.

Das Virus war nur zusammen mit bakteriellen Infekten tödlich

Bei den Recherchen stieß ich darauf, dass es zu den meisten Todesfällen nicht direkt durch das Virus kam, sondern durch zusätzliche, bakterielle Infekte, die schließlich zu einer Lungenentzündung führten. Schon von anderen Viren, die alleine nicht tödlich sind, war mir dieser Zusammenhang bekannt:

 Viren schwächen das Immunsystem, ein bakterieller Infekt kommt hinzu und zwingt das Immunsystem zu einer heftigeren Auseinandersetzung, der wiederum ein sehr geschwächter Organismus nicht standhalten kann.

Ein wichtiger Aspekt, den wir auch bei SARS-CoV-2 wiederfinden werden.

Fazit: ► Ohne Krieg, Hunger und Hygienemängel wäre die Spanische Grippe namenlos und unscheinbar geblieben. Der Grippevirus traf zu Zeiten der Weltkriege auf viele geschwächte, desillusionierte und unterernährte Menschen. Erneut zeigt sich: Der Erreger ist zweitrangig, erst die Rahmenbedingungen und die sich daraus ergebende Immunlage der Bevölkerung machen ihn gefährlich.

Interessant ist, dass der Virus selbst unter den für ihn günstigen Rahmenbedingungen der Weltkriege nicht alleine zum Tode führte, sondern weiterer Infekte mit Bakterien als Helfershelfer bedurfte. Damit relativiert sich der Schrecken der „Virusmutter der Pandemien“ der Nachkriegszeit, der bis heute als Hauptargument dient, um Ängste vor harmlos verlaufenden Pandemien unnötig hochzuhalten. ◄

Die Asiatische Grippe von 1957 bis 1958 – in Europa im Nachhinein relativ harmlos

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Asiatische Grippe die erste nennenswerte, größere Pandemie. Wie der Name schon sagt, fand sie hauptsächlich in Asien statt. Die Grippe entwickelte sich vermutlich von China ausgehend und forderte geschätzt 1 bis 2 Millionen Opfer, vor allem in China, Asien, Afrika, Südamerika und dem Orient. In Europa – zum ersten Mal ohne Krieg, Nahrungsmittelknappheit, Hygieneprobleme, Wasser/Abwasser-Verunreinigung – traten nur vereinzelte Herde auf.

Mediale Berichterstattung mit kriegsähnlicher Rhetorik auf Basis belangloser Fallzahlen

Der Influenzavirus hieß A/H2N2 und war ein Verwandter der Spanischen Grippe. In Europa hatte man vermutlich noch die zahlreichen Toten aus der Spanischen Grippe im Kopf. So machte eher der Wirbel um vermeintliche Gefahren und eine weit über das Ziel hinausschießende Rhetorik in den Medien die Asiatische Grippe zu einer gefährlichen Pandemie als die tatsächlichen Fallzahlen. Ein Artikel im Spiegel aus der damaligen Zeit veranschaulicht dies und erinnert leider an manche Berichterstattung in Verbindung mit COVID-19.

Der Artikel im Spiegel vom 03.07.1957: „Viren aus Singapur“ beginnt mit dramatischer Rhetorik:

Die Zentrale der "Weltgesundheitsorganisation" (WHO) in Genf gleicht in diesen Tagen mehr denn je dem Hauptquartier einer kriegführenden Macht. Auf wandgroßen Weltkarten kennzeichnen farbige Fähnchen den Verlauf der Hauptkampflinie, und Fernschreiber übermitteln beinahe pausenlos Nachrichten von der Front. Der Genfer Gesundheits-Generalstab, in dem mehr als achtzig Staaten der westlichen und östlichen Welt vertreten sind, dirigiert einen weltweiten Abwehrkampf gegen einen neuen unsichtbaren Gegner: den Erreger der "Asiatischen Grippe"…

Kurz darauf finden sich im Artikel absolut harmlose Sterberaten:

In einem Monat erkrankten in der fernöstlichen britischen Kronkolonie mehr als eine halbe Million Menschen, 44 starben. [Sterberate 0,009 %] Im Mai rollte die Grippewelle mit voller Wucht weiter, verzweigte sich und überdeckte fast sämtliche Staaten Südostasiens:

¤ Auf Formosa infizierten sich rund zwei Millionen Menschen, 66 starben. [Sterberate 0,003 %]

¤ In Japan wurden etwa zweieinhalb Millionen Grippefälle registriert.

¤ Die Gesundheitsbehörden der Philippinen-Republik meldeten mehr als 1.600.000 Fälle und 1200 Tote. [Sterberate 0,08 %]

Die Sterberaten waren selbst in Asien mit < 0,1 % absolut harmlos. Weshalb der Reporter mit kriegsähnlicher Rhetorik um sich warf, ist nicht nachvollziehbar. Problematisch ist, wenn Medien nackte Zahlen in den Raum werfen, ohne sie in Bezug zu setzen, und sie gleichzeitig mit großer Dramatik aufladen. Der Gehalt an gesundem Menschenverstand in dieser Form der Berichterstattung ist vergleichbar mit: „Der Himmel öffnete seine Höllenschlunde, es folgte zehn Minuten lang ein leichter Nieselregen und wir mussten alle große Angst haben, jämmerlich zu ertrinken!“ Ähnliches finden wir bei COVID-19. Als das Corona-Gewitter aufzog, war anfangs noch nicht klar, wie schlimm es werden könnte. Doch selbst als die Fallzahlen zunehmend harmloser wurden, hat man sie einfach weiterhin mit der emotionalen Ladung einer weltumspannenden Gefahr transportiert – häufig gewürzt mit dem Schreckensszenario der Spanischen Grippe.

Im weiteren Verlauf des Spiegel-Artikels: Ein neuartiger Virus