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Murphy geriet in eine verzweifelte Situation.
Längst ist der Kämpfer des Lichts zu einem Krieger der Finsternis geworden...
Ein verborgener Krieg wütet auf der Erde. Wesen einer anderen Dimension zwingen Menschen ihren Willen auf und machen sie zu ihren Werkzeugen...
Ein einzelner Wanderer zwischen den Welten stellt sich dem Verhängnis entgegen. Doch er ist längst selbst Sklave der Finsternis..
Alfred Bekker schrieb unter dem Pseudonym Sidney Gardner die fesselnden Romane um die übersinnlich begabte Patricia Vanhelsing. Seine Romane um DAS REICH DER ELBEN, die GORIAN-Trilogie und die DRACHENERDE-SAGA machten ihn einem großen Publikum bekannt. Er schrieb für junge Leser die Fantasy-Zyklen ELBENKINDER, DIE WILDEN ORKS, ZWERGENKINDER und ELVANY sowie historische Abenteuer wie DER GEHEIMNISVOLLE MÖNCH, LEONARDOS DRACHEN, TUTENCHAMUN UND DIE FALSCHE MUMIE und andere. In seinem Kriminalroman DER TEUFEL AUS MÜNSTER machte er mit dem Elbenkrieger Branagorn eine Hauptfigur seiner Fantasy-Romane zum Ermittler in einem höchst irdischen Mordfall. Im Dezember 2012 erscheint mit DER SOHN DER HALBLINGE sein nächster großer Fantasy-Epos bei Blanvalet.
Cover: Steve Mayer
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Alfred Bekker
Eine Gesamtausgabe des Romans unter dem Titel „Dämonenrache“ erhältlich.
© 2001,2010,2012 by Alfred Bekker
© Digitalausgabe 2012 AlfredBekker/CassiopeiaPress
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All rights reserved.
Www.AlfredBekker.de
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Einen Tag später...
Murphy saß in einem Coffee Shop in Sausalito, einem nördlichen Stadtteil von San Francisco. Der Weg vom Shapiro auf dem Russian Hill nach Sausalito führte über die berühmte Golden Gate Bridge. Murphy hatte sich einen metallicfarbenen Mitsubishi geliehen. Dem Führerschein nach, der in der Brusttasche seiner Jacke steckte, hieß er Jack Seldur. Aber für den Notfall hatte er noch einige andere Identitäten, die er buchstäblich nur aus er Tasche zu ziehen brauchte. Man musste immer für jede nur erdenkliche Eventualität gerüstet sein.
Murphy hatte in Carlo's Coffee Shop einen Platz eingenommen, von dem aus man aus dem Fenster sehen konnte. Er wollte den Wagen, den er auf der anderen Straßenseite geparkt hatte im Auge behalten. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ihm jemand etwas in den Wagen legte, was dort nicht hingehörte. Einen Sprengsatz zum Beispiel.
Außerdem wollte er wissen, ob ihm jemand auf den Fersen war.
Nach dem missglückten Attentat auf Altobelli musste er damit rechnen.
Verdammt, ich hätte mich auf die herkömmlichen Methoden verlassen sollen!, ging es ihm durch den Kopf.
DU BIST ES NICHT GEWÖHNT, DICH ZU QUÄLEN, WAS?, kommentierte Yyndron, die Mörderseele in seinem Kopf, mit einer Eiseskälte, die Murphy das kalte Grausen bis ins Mark trieb. DU BIST DER TRÄGER DES ABRASH'DALA. EIN PRIVILEG, MURPHY. BEDENKE DAS.
Ich denke schon an gar nichts anderes mehr!, dachte Murphy. Sein Gesicht verzog sich dabei zu einem galligen Lächeln. Erinnerungen stiegen in ihm auf. Erinnerungen an die Folter, der ihn die Dunkeldämonen unterzogen hatten und die letztlich zu dem Zweck angewandt worden war, ihn gefügig zu machen. Und sie hatten es geschaft. Ich bin ein willfähriges Werkzeug geworden, dachte Murphy. Er hatte schlicht keine andere Wahl gehabt. Die Tatsache, dass er sich kaum etwas so sehr wünschte, wie an Altobelli Rache zu nehmen, änderte daran nichts.
DU WIRST AN DIR ARBEITEN MÜSSEN, UM DICH ALS WÜRDIGER TRÄGER DES ABRASH'DALA ZU ERWEISEN, meldete sich die Stimme Yyndrons in seinem Hirn.
Klang das nicht wie eine Drohung?
Etwas davon schwang mit, kein Zweifel.
Inzwischen kannte Murphy den unsichtbaren Kommentator und Ratgeber gut genug, um dessen Gedankenimpulse richtig einschätzen zu können. Auch wenn er von einer fremden Welt stammte, auf der gewiss andere Gesetze und Regeln galten.
Yyndron beabsichtigte nichts weiter, als dem ehemaligen Hitman anzudeuten, dass die Möglichkeit bestand, ihm das mächtige Amulett wieder wegzunehmen.
Und ihn erneut zu foltern.
Schon bei dem Gedanken an die furchtbaren Schmerzen, krampfte sich alles in Murphy zusammen.
In diesem Moment fuhr ein Wagen vor dem Coffee Shop vor.
Zur gleiche Zeit erschien Carlo persönlich, ein gedrungener wirkender Amerikaner, der in Wahrheit Lew Barovsky hieß und von Italien so viel wusste wie ein toter Hund vom beißen. Aber der Espresso, den er gemacht hatte, sah gut aus.
"Danke!", sagte Murphy, beobachtete weiter die Limousine.
Ein Chinese mit schwarzblauen, hinten zu einem Zopf zusammengefassten Haaren, stieg aus.
Er knöpfte sich das dunkle Jackett zu.
Die Sekunde vorher reichte Murphy aus, um zu erkennen, das er eine Waffe unter der Jacke trug.
Ein Abgesandter von Mister Tang, das war Murphy klar.
Der große Triaden-Pate hatte Murphy hier her, nach Sausalito bestellt. In dem Moment war Murphy schon klargewesen, dass er nur mit einem der subalternen Lakaien des großen Bosses zusammentreffen würde.
Aber was konnte er auch anderes erwarten?
Schließlich hatte Murphy versagt, wenn man unter allem, was geschehen war, einen Strich machte und die Summe zog.
Altobelli lebte noch.
Und das war mehr als nur ärgerlich.
Der Chinese betrat den Coffee Shop, sah sich um. Er erkannte Murphy sofort, ging auf ihn zu, setzte sich zu ihm an den Tisch.
Ein schlechtes Zeichen, dass er mich erkannt hat, dachte Murphy. Das konnte bedeuten, dass von den Passfotos, die für die Erstellung seiner Papiere gebraucht worden waren, noch Duplikate kursierten, die der große Mister Tang dem Zopfträger gezeigt hatte.
Murphy atmete tief durch.
Damit hättest du rechnen können!, ging es ihm durch den Kopf.