Das 1. und 2. Buch der Makkabäer, das 6. und 7. Buch der Apokryphen aus der Bibel - Hermann Menge - E-Book

Das 1. und 2. Buch der Makkabäer, das 6. und 7. Buch der Apokryphen aus der Bibel E-Book

Hermann Menge

0,0
5,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Warum Einzelausgaben der biblischen Bücher? Der Grund ist so einfach wie praktisch: Die Bibel hat auf Grund ihres vollen Umfangs, selbst bei großformatigen Ausgaben, zumeist eine sehr kleine Schrift und ist demnach entsprechend schwer zu lesen. Möchte man zudem die Bibel gerne mitnehmen, um unterwegs zu lesen, entscheidet man sich schnell dagegen, solch ein schweres Buch den ganzen Tag mit sich umherzutragen. Einzelne Bücher der Bibel erlauben dagegen eine für die Augen angenehme Schriftgröße und erleichtern somit das Lesen erheblich. An Stelle eines umfangreichen, schweren Buches ist es nun möglich, einen Text Ihrer Wahl in leicht tragbarer Ausführung mitzunehmen. So kann die Bibel einfach unterwegs gelesen werden. Mit anderen Worten: Luther hat die Bibel zugänglich gemacht, diese Version macht sie mühelos lesbar. Zudem eignen sich die einzelnen Bücher hervorragend als Einstieg in die Bibel sowie als Geschenk; nicht nur für Menschen, welche die biblische Heilsbotschaft bereits erreicht hat, sondern auch für alle, die sich noch nicht an die Heilige Schrift heranwagten oder sich von dem Gesamtumfang der Bibel möglicherweise überfordert fühlen. Die Botschaft der Bibel kann eine große Hilfe und Stütze sein, Zuversicht schenken, Hoffnung machen und uns trösten, gerade in einer Zeit, in der wir des Trosts so sehr bedürfen. Wer den Weg nach Hause sucht, der soll wissen, dass er offen steht. Dieser Weg wird in der Heiligen Schrift gewiesen. Mit der Entscheidung, sich für die Botschaft der Bibel zu öffnen und diesen Weg zu gehen, haben unzählige Menschen seit Jahrhunderten ihr Heil gefunden. Und das bis zum heutigen Tag. Mit Übersetzungsalternativen aus unterschiedlichen Übersetzungen Übersetzung nach Hermann Menge 1926 Layout, Schriftsatz, Formatierung: Antonia Katharina Tessnow www.antonia-katharina.de

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 207

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

1.

Makkabäer

1. Kapitel

I. Erster Teil: Der syrische König Antiochus Epiphanes und der jüdische Priester Mattathias (oder die Anfänge des makkabäischen Aufstandes)

2. Kapitel

II. Zweiter Teil: Die Freiheitskämpfe der Israeliten unter Judas Makkabäus

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

III. Dritter Teil: Die Kämpfe und die Staatsleitung unter Jonathan

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

IV. Vierter Teil: Die Taten des Hohenpriesterfürsten Simon

Kapitel 13

Kapitel 14

15. Kapitel

16. Kapitel

2.

Makkabäer

1. Kapitel

2. Kapitel

I. Erster Teil: Heliodorus Angriff auf den Tempelschatz und die ersten Verfolgungen unter Antiochus Epiphanes

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

II. Zweiter Teil: Antiochus Epiphanes sucht das Judentum auszurotten

6. Kapitel

7. Kapitel

III. Dritter Teil: Siegreiche Kämpfe unter Judas Makkabäus bis zum Tode des Antiochus Epiphanes

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

IV. Vierter Teil: Kriegstaten des Judas Makkabäus im Kampfe gegen Antiochus Eupator

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

V. Fünfter Teil: Die Kämpfe des Judas gegen den König Demetrius bis zum Tode Nikanors

14. Kapitel

15. Kapitel

Anhang und Register

1. Makkabäer

Von der Kunst, Krieg zu führen,

Rom, Sparta, Alexander dem Großen,

und dem auserwählten Volk

Übersetzung nach

Hermann Menge 1926

1. Kapitel

Alexander der Große übergibt das Reich seinen Nachfolgern

1 Nachdem Alexander, der Sohn des Philippus, der Mazedonier, aus dem Lande Chittim ausgezogen war und Darius, den König der Perser und Meder, besiegt hatte, herrschte er als König an dessen Statt, während er vorher nur über Griechenland geherrscht hatte.

2 Er unternahm dann viele Kriege, eroberte zahlreiche Festungen und ließ Könige der Erde hinrichten.

3 Er drang bis an die Enden der Erde vor und plünderte eine Menge von Völkern aus. Als nun die ganze Erde unterworfen vor ihm lag, da wurde er übermütig und hochfahrenden Sinnes.

4 Er brachte eine überaus starke Heeresmacht zusammen und gewann die Herrschaft über Länder, Völker und Fürsten, die ihm tributpflichtig wurden.

5 Schließlich aber, als er aufs Krankenlager geworfen war und den Tod nahen fühlte,

6 berief er seine vornehmsten Diener, die seine Genossen von Jugend auf gewesen waren, und verteilte sein Reich unter sie noch bei seinen Lebzeiten.

7 Als Alexander dann nach zwölfjähriger Regierung gestorben war,

8 übernahmen seine Diener die Herrschaft, ein jeder an dem ihm zugewiesenen Platze;

9 sie setzten sich alle nach seinem Tode das Diadem auf und ebenso ihre Söhne nach ihnen, lange Jahre hindurch, und richteten viel Unheil auf der Erde an.

I. Erster Teil:

Der syrische König Antiochus Epiphanes

und der jüdische Priester Mattathias

(oder die Anfänge

des makkabäischen Aufstandes)

10 Aus ihnen ging nun ein gottloser Sproß hervor, nämlich Antiochus Epiphanes, der Sohn des Königs Antiochus; er war als Geisel in Rom gewesen und im 137. Jahre der griechischen Herrschaft zur Regierung gelangt.

11 Zu jener Zeit traten in Israel nichtswürdige Leute auf, die viele andere für sich gewannen, indem sie ihnen vorhielten: 'Kommt, wir wollen uns ins Einvernehmen mit den Heiden setzen, die rings um uns her wohnen! Denn seitdem wir uns von ihnen abgesondert haben, ist uns viel Unheil zugestoßen'.

12 Dieser Vorschlag fand Beifall bei ihnen,

13 und einige aus dem Volke waren gleich bereit, sich zum Könige zu begeben, der ihnen denn auch die Erlaubnis gab, die Bräuche der Heiden einzuführen.

14 So erbauten sie z.B. ein Gymnasium in Jerusalem nach heidnischem Brauch,

15 suchten die an ihnen vollzogene Beschneidung unkenntlich zu machen, fielen so vom heiligen Bunde ab, schlossen sich an die Heiden an und gaben sich dazu her, Böses zu tun.

16 Als sich nun Antiochus in der Herrschaft genügend befestigt sah, sann er darauf, auch Herr von Ägypten zu werden, um so beide Königreiche in seiner Gewalt zu haben.

17 Er zog also mit einem gewaltigen Heere nach Ägypten, mit Kriegswagen, Elefanten und Reiterei und mit einer starken Flotte.

18 Der ägyptische König Ptolemäus, mit dem er Krieg führte, geriet in Furcht vor ihm und ergriff die Flucht, und viele Leute fielen und wurden erschlagen;

19 die ägyptischen Festungen wurden erobert, und er plünderte das Land Ägypten aus.

20 Nachdem Antiochus so Ägypten schwer heimgesucht hatte, kehrte er im Jahre 143 um, zog gegen Israel und kam nach Jerusalem mit gewaltiger Heeresmacht.

21 Hier drang er in seinem Übermut in das Heiligtum ein, nahm den goldenen Altar und den Leuchter samt allen zugehörigen Geräten weg,

22 den Tisch für die Schaubrote, die Becher und Schalen, die goldenen Räuchergefäße, den Vorhang, die Kränze (oder Kronen?) und die goldenen Zierate an der Vorderseite des Tempels und ließ von allen diesen Gegenständen den goldenen Überzug abreißen.

23 Weiter nahm er auch das Silber und das Gold und die kostbaren Geräte und alles, was er an verborgenen Schätzen vorfand;

24 und nachdem er alles an sich genommen hatte, zog er ab in sein Land, wobei er noch ein Blutbad anrichtete und vermessene Lästerreden ausstieß.

25 Da entstand laute Wehklage in Israel in allen seinen Wohnsitzen:

26 Oberste und Vornehme jammerten, den Jungfrauen und Jünglingen verging die Jugendkraft, und die Schönheit der Frauen schwand dahin.

27 Jeglicher Bräutigam stimmte Trauerlieder an, die Neuvermählte im Brautgemach saß in Trauerkleidung da;

28 das Land erbebte ob seiner Bewohner, und das ganze Haus Jakobs war mit Schmach bedeckt.

29 Zwei Jahre später sandte der König einen Obersteuereinnehmer in die Städte von Juda. Der kam nach Jerusalem mit starker Heeresmacht,

30 ließ jedoch vor den Stadtbewohnern in hinterlistiger Weise friedliche Worte verlauten, so daß sie ihm Glauben schenkten. Plötzlich aber überfiel er die Stadt, richtete ein großes Blutbad in ihr an und brachte viele Israeliten im Lande um.

31 Dann ließ er die Stadt plündern und in Flammen aufgehen und ihre Häuser und die Mauern ringsum niederreißen.

32 Weiter führte man die Weiber und Kinder als Gefangene weg und bemächtigte sich des Viehs.

33 Sodann befestigte man die Davidsstadt mit einer großen und starken Mauer und festen Türmen, damit sie ihnen als Burg diente.

34 In diese legten sie als Besatzung verbrecherisches Gesindel, nichts-würdige Leute, hinein, die sich darin festsetzten.

35 Auch schaffte man Waffen und Lebensmittel hinein und verwahrte daselbst die Beute, die man aus Jerusalem zusammengebracht hatte; so wurde die Burg zu einem schlimmen Unheil (eig. Fallstrick) für die Stadt.

36 Ja, sie wurde zum Hinterhalt für das Heiligtum und zum schlimmen Widersacher für Israel allezeit.

37 Unschuldig Blut vergossen sie rings um das Heiligtum und entweihten dadurch das Heiligtum.

38 Darum flohen ihretwegen die Bewohner Jerusalems, und Ausländern diente die Stadt als Wohnsitz; den Eingeborenen wurde sie fremd, und ihre eigenen Kinder verließen sie.

39 Ihr Heiligtum ward öde wie die Wüste, ihre Feste wandelten sich zu Trauertagen; ihre Sabbate wurden geschändet, und ihre Ehre ward zur Verachtung.

40 So groß wie einst ihr Ruhm ward nun ihre Schmach, und ihre Hoheit versank in Trauer.

41 Nunmehr ließ der König Antiochus in sein ganzes Reich eine Verfügung ausgehen, daß alle seine Untertanen ein einziges Volk bilden sollten

42 und jeder seine besonderen Gebräuche und Gesetze aufzugeben habe; und alle anderen Völker fügten sich dem Gebot des Königs.

43 Auch in Israel fanden viele Gefallen an der von ihm gebotenen Verehrung der Götter und opferten den Götzen und entweihten den Sabbat.

44 Nun schickte der König durch Boten den schriftlichen Befehl nach Jerusalem und in die Städte Juda’s, man solle fortan die ausländischen Satzungen und Bräuche beobachten;

45 Die Brand-, Schlacht- und Trankopfer sollten im Heiligtum in Wegfall kommen, Sabbate und Feste ungefeiert bleiben;

46 das Heiligtum und die Heiligen solle man verunreinigen,

47 Altäre, heilige Haine und Götzentempel errichten dürfen, Schweine und andere unreine Tiere schlachten;

48 ihre Söhne sollten sie unbeschnitten lassen und ihr Gewissen mit jeder Art von unreinen und gräuelhaften Dingen beflecken,

49 so daß sie das (mosaische) Gesetz vergäßen und alle heiligen Ordnungen abschafften;

50 und wer dem Gebot des Königs nicht Folge leiste, der solle den Tod erleiden.

51 Alle diese Bestimmungen waren in der Verordnung enthalten, die er an sein ganzes Reich ergehen ließ. Dazu setzte er Aufseher über das ganze (jüdische) Volk und gebot den Städten Juda’s, Opfer in allen einzelnen Ortschaften darzubringen.

52 Und viele aus dem Volke schlossen sich ihnen an, nämlich alle, die vom Gesetz treulos abfielen und nun Böses im Lande verübten

53 und die Israeliten dazu nötigten, in Verstecken, in Schlupfwinkeln jeder Art, eine Zuflucht zu suchen.

Epiphanes bringt Israel in große Not

54 Am 15. Tage des Monats Kislev im Jahre 145 stellten sie einen ''Gräuel der Verwüstung'' auf den Brandopferaltar und erbauten Altäre in den Ortschaften Juda’s ringsumher.

55 Sie brachten vor den Haustüren und auf den Straßen Rauchopfer dar, 56 und die Gesetzbücher, die sie fanden, zerrissen und verbrannten sie;

57 und wenn bei jemandem ein Bundesbuch gefunden wurde und wenn jemand dem mosaischen Gesetz treu bleiben wollte, so überlieferte ihn der Erlaß des Königs dem Tode.

58 So verfuhren sie in ihrer Gewalttätigkeit Monat für Monat mit den Israeliten, die sie in den Ortschaften betrafen.

59 Am 25. Tage des Monats (Kislev) aber opferten sie auf dem Altar, der auf dem Brandopferaltar stand,

60 und ließen die Frauen, die ihre Kinder hatten beschneiden lassen, der königlichen Verordnung gemäß hinrichten,

61 wobei sie ihnen die Kinder an den Hals hängten; auch ihre Familien und die, welche die Beschneidung vollzogen hatten, töteten sie.

62 Indessen zeigten sich viele Israeliten standhaft und faßten den festen Entschluß, unreine Speisen nicht zu genießen;

63 sie wollten lieber sterben, um sich durch Speisen nicht zu verunreinigen und den heiligen Bund nicht zu brechen; daher erlitten sie den Tod.

64 So lag denn ein schlimmes Zorngericht Gottes überaus schwer auf Israel.

2. Kapitel

Mattatias klagt über die Unterdrückung Israels

1 Zu jener Zeit trat Mattathias auf, ein Sohn des Johannes, des Sohnes Simeons, ein Priester aus der Familie Jojaribs von Jerusalem; er hatte seinen Wohnsicht in Modein genommen.

2 Er hatte fünf Söhne: Johannes mit dem Beinamen Gaddis,

3 Simeon, genannt Thassis,

4 Judas, genannt Makkabäus,

5 Eleasar, genannt Awaran, und Jonathan, genannt Apphus.

6 Als er nun alle die Abscheulichkeiten sah, die in Juda und Jerusalem verübt wurden,

7 rief er aus: 'Wehe mir! Warum bin ich dazu geboren worden, die Vernichtung meines Volks und die Vernichtung der heiligen Stadt zu sehen und müßig dazusitzen, während sie der Gewalt der Feinde und das Heiligtum der Gewalt von Ausländern preisgegeben ist!

8 Ihr Haus ist geworden, wie das eines entehrten Mannes,

9 ihre herrlichen Geräte sind als Raub hinweggeführt, ihre Kindlein liegen gemordet auf ihren Straßen, ihre jungen Männer sind durch das Schwert der Feinde gefallen!

10 Welches Volk hat sich nicht die Herrschaft in ihr angeeignet und sich nicht mit ihrer Beute bereichert?

11 All ihr Schmuck ist weggenommen, aus einer Freien ist sie zur Magd geworden!

12 Ach ja, was uns heilig war, und unsere Schönheit und unsere Herrlichkeit ist verwüstet, und Heiden haben es entweiht!

13 Wozu nützt uns noch das Leben?'

14 Und Mattathias und seine Söhne zerrissen ihre Kleider, legten Trauergewänder an und trugen schweres Leid.

Der Aufstand des Mattatias

15 Da kamen die königlichen Beamten, die den Abfall erzwingen sollten, nach der Ortschaft Modein, um die Einwohner zum Opfern zu bringen,

16 und viele von den Israeliten schlossen sich ihnen an; auch Mattathias und seine Söhne gingen in die Versammlung.

17 Da nahmen die Beamten des Königs das Wort und richteten an Mattathias folgende Ansprache: 'Du bist ein Oberster, angesehen und hochstehend in diesem Orte und einflußreich durch Söhne und Brüder.

18 So tritt du nun zuerst heran und komm der königlichen Verordnung nach, wie alle Völker es getan haben, auch die Männer von Juda und die in Jerusalem Zurückgebliebenen; so wirst du und dein ganzes Haus zu den Freunden des Königs gehören, und du und deine Söhne, ihr werdet mit Silber und Gold und vielen Geschenken geehrt werden'.

19 Mattathias aber gab mit lauter Stimme folgende Antwort: 'Wenn auch alle Völker im ganzen Bereich der Herrschaft des Königs ihm Gehorsam leisten, so daß jeder vom Gottesglauben seiner Väter abfällt und sie sich willig seinen Geboten gefügt haben,

20 so wollen doch ich und meine Söhne und meine Brüder weiterhin im Bunde unserer Väter wandeln!

21 Gott behüte uns davor, daß wir unser Gesetz und die Satzungen fahren lassen sollten!

22 Den Geboten des Königs werden wir nicht gehorchen, daß wir von unserer Gottesverehrung nach rechts oder nach links abweichen sollten!'

23 Kaum hatte er ausgeredet, da trat ein jüdischer Mann vor aller Augen herzu, um auf dem Altar in Modein nach dem Befehle des Königs zu opfern.

24 Als Mattathias das sah, geriet er in heiligen Eifer: er erbebte bis ins Innerste und ließ seinem Zorne freien Lauf, wie es recht war; er lief hin und erschlug den Mann am Altar.

25 Zugleich tötete er aber auch den königlichen Beamten, der das Opfer hatte erzwingen wollen, und riß den Altar nieder.

26 Er eiferte auf diese Weise für das Gesetz so, wie es einst Pinehas an Simbri, dem Sohne Saloms, getan hatte.

27 Hierauf ließ Mattathias in der Ortschaft den lauten Ruf erschallen: 'Wer da für das Gesetz eifert und am Bunde festhalten will, der ziehe aus, mir nach!'

28 So floh er denn mit seinen Söhnen ins Gebirge; all ihr Hab und Gut ließen sie im Orte zurück.

Die Aufständischen entschließen sich zum Kampf am Sabbat

29 Damals zogen viele, denen Gerechtigkeit und Recht am Herzen lag, in die Wüste hinab, um dort ihren Wohnsitz zu nehmen,

30 sie selbst mit Weib und Kind und ihrem Vieh, weil die Mißhandlungen übergroß für sie geworden waren.

31 Als nun die königlichen Beamten und die Truppen, die sich zu Jerusalem in der Davidsstadt befanden, die Kunde erhielten, es seien Leute, die sich dem Gebot des Königs widersetzt hätten, in die Schlupfwinkel in der Wüste hinabgezogen,

32 eilten sie in einem starken Aufgebot hinter ihnen her, und als sie auf sie gestoßen waren, umlagerten sie sie und rüsteten sich zum Angriff gegen sie am Sabbattage.

33 Sie ließen ihnen dann sagen: 'Nun ist’s genug! Kommt heraus und tut nach dem Gebot des Königs, so sollt ihr am Leben bleiben!'

34 Doch sie antworteten: 'Wir werden nicht herauskommen und dem Gebot des Königs nicht Folge leisten, daß wir den Sabbat entheiligen sollten!'

35 Da gingen jene sofort zum Angriff gegen sie vor;

36 sie aber antworteten ihnen nicht weiter, schleuderten auch keine Steine gegen sie, noch verrammelten sie ihre Schlupfwinkel,

37 sondern sagten: 'Wir wollen alle in unserer Einfalt sterben! Der Himmel und die Erde sind unsere Zeugen, daß ihr uns ungerechterweise ums Leben bringt!'

38 So gingen jene also zum Angriff gegen sie am Sabbat vor, und so kamen diese ums Leben samt ihren Weibern und Kindern und ihrem Vieh, etwa tausend Menschenseelen.

39 Als Mattathias und seine Freunde dies erfuhren, trauerten sie schmerzerfüllt um sie;

40 und sie sagten einer zum anderen: 'Wenn wir alle es so machen, wie unsere Brüder getan haben, und nicht für unser Leben und unsere Satzungen gegen die Heiden kämpfen, so werden sie uns gar bald von der Erde vertilgen'.

41 So faßten sie denn an jenem Tage folgenden Beschluß: 'Wenn irgend jemand uns am Sabbattage angreift, so wollen wir uns mit den Waffen zur Wehr setzen, damit wir nicht alle zugrunde gehen, wie unsere Brüder in ihren Verstecken umgekommen sind'.

Erste Erfolge der Aufständischen

42 Damals traf als Verstärkung eine Schar von Asidäern bei ihnen ein, tapfere Männer aus Israel, lauter solche, die sich willig in den Dienst des Gesetzes stellten;

43 und alle, die sich dem Unheil durch die Flucht zu entziehen suchten, schlossen sich an sie an und verstärkten sie.

44 So brachten sie ein Heer zusammen und schlugen die Sünder in ihrem Zorn und die gottlosen Männer in ihrem Grimm nieder; was von diesen übrig blieb, floh zu den Heiden, um sich in Sicherheit zu bringen.

45 Mattathias aber und seine Genossen zogen rings umher, zerstörten die Altäre im Lande

46 und beschnitten mit Gewalt die Kinder, die noch unbeschnitten waren, soviele sie deren im Gebiete Israels fanden;

47 sie setzten den übermütigen (Feinden) hart zu, und alles, was sie unternahmen, hatte guten Fortgang;

48 sie verteidigten das Gesetz erfolgreich gegen die Macht der Heiden und gegen die Macht des Königshauses und ließen die Sünder nicht hochkommen.

Vermächtnis und Tod des Mattatias

49 Als es nun mit den Lebenstagen des Mattathias zu Ende ging, sprach er zu seinen Söhnen: 'Jetzt herrscht rücksichtsloser Übermut und schwere Prüfung; es ist eine Zeit der Zerstörung und eines grimmigen Strafgerichts eingetreten.

50 So seid denn Eiferer, meine Söhne, für das Gesetz und gebt euer Leben hin für den Bund unserer Väter!

51 Bleibt der Taten unserer Väter eingedenk, alles dessen, was sie zu ihrer Zeit vollführt haben, so werdet ihr hohen Ruhm und einen unsterblichen Namen erlangen.

52 Ist nicht Abraham in der Prüfung treu erfunden und dies ihm als Gerechtigkeit angerechnet worden?

53 Joseph hielt zur Zeit seiner Bedrängnis am Gebote Gottes fest und wurde so der Gebieter Ägyptens.

54 Unser Ahnherr Pinehas empfing, weil er großen Eifer für Gott bewies, die Zusicherung eines ewigen Priestertums;

55 Josua wurde Richter in Israel, weil er den Auftrag Gottes erfüllte;

56 Kaleb empfing Landbesitz als Erbteil, weil er vor der Gemeinde Zeugnis (für Gott) abgelegt hatte;

57 David gewann durch seine Frömmigkeit einen Königsthron für ewige Zeiten;

58 Elias wurde wegen seines Eiferns für das Gesetz in den Himmel empor gehoben;

59 Ananias, Asarja und Michael wurden wegen ihres Gottvertrauens aus der Flammenglut errettet;

60 Daniel wurde um seiner Unschuld willen vor dem Rachen der Löwen behütet.

61 Und so könnt ihr es von Geschlecht zu Geschlecht bestätigt finden, daß alle, die ihre Hoffnung auf Gott setzen, nicht unterliegen werden.

62 Fürchtet euch also nicht vor den Drohworten eines sündigen Menschen! denn seine Herrlichkeit wird zu Kot werden und den Würmern zum Fraß dienen.

63 Heute steigt er hoch empor, und morgen ist er nicht mehr zu finden; denn er ist wieder zu Staub geworden, und mit seinen Anschlägen ist’s vorbei.

64 Ihr aber, meine Söhne, seid stark und steht mannhaft für das Gesetz ein; denn dadurch werdet ihr Ruhm ernten.

65 Und seht: da ist euer Bruder Simeon; ich weiß, daß er ein kluger Mann ist; auf ihn hört allezeit: er soll Vaterstelle bei euch vertreten!

66 Judas der Makkabäer aber, der von Jugend auf ein tapferer Held gewesen ist, der soll euer Heerführer sein und den Krieg der Stämme (unseres Volkes) leiten.

67 Ihr aber, sammelt um euch alle, die dem Gesetz treu sind, und vollzieht die Rache für euer Volk!

68 Übt Vergeltung an den Heiden und haltet fest an den Geboten des Gesetzes!'

69 Hierauf segnete er sie und wurde zu seinen Vätern versammelt;

70 er starb im Jahre 146, und seine Söhne begruben ihn in der Grabstätte seiner Väter in Modein, und ganz Israel betrauerte ihn mit tiefem Leid.

II. Zweiter Teil:

Die Freiheitskämpfe der Israeliten

unter Judas Makkabäus

1 Als nun sein Sohn Judas mit dem Beinamen Makkabäus an seine Stelle getreten war,

2 leisteten ihm alle seien Brüder, sowie alle diejenigen Beistand, die es vorher mit seinem Vater gehalten hatten, und führten den Krieg für Israel mit Freuden.

3 Er verschaffte seinem Volke weithin Ruhm, legte den Harnisch (1) an als ein Held und umgürtete sich mit seinen Kriegswaffen; er lieferte Schlachten, indem er das Heer mit dem Schwerte schützte.

4 Er glich einem Löwen in seinen Taten, einem jungen Leu (2), der nach Raub brüllt.

5 Er erspähte die Gottlosen und verfolgte sie, und die sein Volk zerrütteten, verbrannte er.

6 Die Gottlosen fuhren zusammen aus Furcht vor ihm, alle Übeltäter zitterten vor ihm, und die Rettung nahm guten Fortgang durch sein Verdienst.

7 Vielen Königen schaffte er bittere Schmerzen, aber Jakob erfreute er durch seine Taten: auf ewig bleibt sein Andenken in Segen.

8 Er zog umher in den Städten Juda’s. vertilgte die Gottlosen aus dem Lande und wandte Gottes Zorn von Israel ab.

9 Sein Ruhm erscholl bis ans Ende der Erde, und er sammelte die dem Untergang Geweihten.

Judas Makkabäus

besiegt Apollonius und Seron

10 Nun brachte Apollonius ein Heer von Heiden und eine große Streitmacht aus Samaria zusammen, um Israel zu bekriegen.

11 Als Judas dies erfuhr, zog er ihm entgegen, schlug ihn und tötete ihn; viele Erschlagene fielen, die Übriggebliebenen aber ergriffen die Flucht.

12 Man gewann reiche Beute von ihnen, und Judas nahm das Schwert des Apollonius an sich und gebrauchte es fortan beständig in allen Kämpfen.

13 Als nun Seron, der Befehlshaber des syrischen Heeres, die Meldung erhielt, Judas habe einen Haufen um sich zusammengebracht und eine Schar von Getreuen, die mit ihm zum Kampfe auszögen,

14 da dachte er: 'Ich will mir einen Namen machen und mir Ruhm im Reiche erwerben und will Judas mit seinen Leuten bekämpfen, die das Gebot des Königs mißachten'.

15 Er unternahm also einen neuen Feldzug, und unter seinem Befehl zog ein starkes Heer von Ungläubigen aus, um ihm Beistand zu leisten und die Rache an den Israeliten zu vollziehen.

16 Als er nun in die Nähe der Steige von Beth-Horon gelangt war, zog ihm Judas mit geringer Mannschaft entgegen.

17 Als diese jedoch das Heer erblickt hatten, das gegen sie heranzog, sagten sie zu Judas: 'Wie können wir in so geringer Zahl den Kampf gegen eine so gewaltige Übermacht aufnehmen, zumal da wir erschöpft sind, weil wir heute noch nichts genossen haben?'

18 Judas aber antwortete ihnen: 'Es ist leicht möglich, daß eine große Anzahl den Händen weniger (zur Überwältigung) preisgegeben wird; denn für den Gott des Himmels macht es keinen Unterschied, ob er durch viele oder durch wenige die Rettung schafft.

19 Der Sieg in der Schlacht hängt ja nicht von der Größe des Heeres ab, sondern vom Himmel kommt die Kraft.

20 Jene ziehen gegen uns heran voller Übermut und Gottlosigkeit, um uns und unsere Weiber und unsere Kinder zu vertilgen und um uns auszuplündern;

21 wir aber kämpfen für unser Leben und unsere Satzungen.

22 So wird denn Gott selbst sie vor unseren Augen zermalmen; ihr aber fürchtet euch nicht vor ihnen!'

23 Nach dieser Rede stürmte er unversehens auf sie ein, und Seron wurde mit seinem Heere vor ihm aufgerieben.

24 Sie verfolgten ihn auf der Steige von Beth-Horon hinab bis in die Ebene, und gegen 800 Mann fielen von ihnen; die Übriggebliebenen flohen ins Philisterland.

25 Da kam die Furcht vor Judas und seinen Brüdern zum Durchbruch, und Schrecken befiel die Heiden in der ganzen Gegend ringsum;

26 sein Name drang bis zu den Ohren des Königs, und alle Welt sprach von den Schlachten des Judas.

Lysias führt den Krieg fort

27 Als nun der König Antiochus von diesen Dingen Kunde erhielt, geriet er in gewaltigen Zorn; er ließ Befehl ergehen und bot alle Streitkräfte seines Reichs auf, ein überaus gewaltiges Heer.

28 Er öffnete seine Schatzkammern, ließ seinen Truppen den Sold für ein ganzes Jahr auszahlen und gebot ihnen, sich für alle Fälle bereit zu halten.

29 Da er aber sah, daß ihm das Geld in seinen Schatzkammern ausging, und daß der Ertrag der Steuern aus den Landen gering war infolge des Aufruhrs und wegen des Unheils, das er (selbst) im Lande angerichtet hatte, um die Gesetze und Bräuche abzuschaffen, die von den ältesten Zeiten her in Geltung gewesen waren: –

30 da geriet er in Besorgnis, es möchten ihm, wie das früher schon mehr als einmal der Fall gewesen war, die Mittel zur Bestreitung der Ausgaben fehlen, besonders für die Geschenke, die er bisher mit freigebiger Hand und reichlicher als die früheren Könige ausgeteilt hatte.

31 Weil er sich nun arg beunruhigt fühlte, beschloß er, nach Persien zu ziehen und die Steuern der Provinzen dort zu erheben und viel Geld zusammenzubringen.

32 Er ließ also Lysias, einen hochangesehenen Mann aus königlichem Geschlecht, als Reichsverweser (3) für die Länder vom Euphratstrom bis zu den Grenzen Ägyptens zurück;

33 dieser hatte auch den königlichen Prinzen Antiochus zu erziehen, bis er selbst zurückkehren würde.

34 Zugleich übergab er ihm die Hälfte des Kriegsheeres, sowie die Elefanten, und gab ihm Aufschluß über alle seine Pläne, und zwar besonders hinsichtlich der Bewohner Judäas und Jerusalems:

35 er solle ein Heer gegen sie entsenden, um die Macht der Israeliten und was von Jerusalem noch übrig war, völlig auszurotten, so daß selbst die Erinnerung an sie im Lande erlösche;

36 alsdann sollte er Ausländer in ihrem ganzen Gebiet sich ansiedeln lassen und ihr Land losweise unter diese verteilen.

37 Der König selbst nahm hierauf die andere Hälfte des Heeres und brach von seiner Residenz Antiochien im Jahre 147 auf, ging über den Euphratstrom und durchzog die oberen Länder.

Angriff auf Judäa