Das 3. Buch Mose - Theodor Harms - E-Book

Das 3. Buch Mose E-Book

Theodor Harms

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Beschreibung

Carl Friedrich Theodor Harms (1819 bis 1885 ) war ein deutscher Theologe, der am 4. Februar 1878 seines Amtes enthoben wurde, weil er sich weigerte, die Trauliturgie der Landeskirche anzuwenden. In der Folge gründete er die Hannoversche evangelisch-lutherische Freikirche. In diesem Werk betrachter er exegetisch das 3. Buch Mose und dessen Bedeutung.

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Seitenzahl: 259

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Das 3. Buch Mose

 

THEODOR HARMS

 

 

 

 

 

 

 

Das 3. Buch Mose, T. Harms

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

86450 Altenmünster, Loschberg 9

Deutschland

 

ISBN: 9783849663452

 

Der Originaltext dieses Werkes entstammt dem Online-Repositorium www.glaubensstimme.de, die diesen und weitere gemeinfreie Texte der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. Wir danken den Machern für diese Arbeit und die Erlaubnis, diese Texte frei zu nutzen. Diese Ausgabe folgt den Originaltexten und der jeweils bei Erscheinen gültigen Rechtschreibung und wurde nicht überarbeitet.

 

Cover Design: 27310 Oudenaarde Sint-Walburgakerk 82 von Paul M.R. Maeyaert - 2011 - PMR Maeyaert, Belgium - CC BY-SA.

https://www.europeana.eu/item/2058612/PMRMaeyaert_26e5a0b367ed2a0f0538537312dbf536e67cf268

 

www.jazzybee-verlag.de

[email protected]

 

 

INHALT:

Das 1. Capitel.1

Das 2. Capitel.5

Das 3. Capitel.8

Das 4. Capitel - 1-21.11

Das 4. Capitel - 22-35.15

Das 5. Capitel.18

Das 6. Capitel.22

Das 7. Capitel.27

Das 8. Capitel.34

Das 9. Capitel.39

Das 10. Capitel.44

Das 11. Capitel.49

Das 12. Capitel.54

Das 13. Capitel - 1-28.57

Das 13. Capitel - 29-59.61

Das 14. Capitel - 1-32.65

Das 14. Capitel - 33-57.69

Das 15. Capitel.73

Das 16. Capitel.77

Das 17. Capitel.82

Das 18. Capitel.86

Das 19. Capitel.90

Das 20. Capitel.95

Das 21. Capitel.100

Das 22. Capitel.104

Das 23. Capitel.109

Das 24. Capitel.115

Das 25. Capitel.119

Das 26. Capitel.125

Das 27. Capitel.130

 

Das 1. Capitel.

 

Und der Herr rief Mose, und redete mit ihm von der Hütte des Stifts, und sprach: Rede mit den Kindern Israel, und sprich zu ihnen: Welcher unter euch dem Herrn ein Opfer thun will, der thue es von dem Vieh, von Rindern und Schafen. Will er ein Brandopfer thun von Rindern; so opfere er ein Männlein, das ohne Wandel sei, vor der Thür der Hütte des Stifts, daß es dem Herrn angenehm sei von ihm; und lege seine Hand auf des Brandopfers Haupt; so wird es angenehm sein, und ihn versöhnen. Und soll das junge Rind schlachten vor dem Herrn; und die Priester, Aarons Söhne, sollen das Blut herzu bringen, und auf den Altar umher sprengen, der vor der Thür der Hütte des Stifts ist. Und man soll dem Brandopfer die Haut abziehen, und es soll in Stücke zerhauen werden. Und die Söhne Aarons, des Priesters, sollen ein Feuer auf dem Altar machen, und Holz oben darauf legen; und sollen die Stücke, nämlich den Kopf und das Fett, auf das Holz legen, das auf dem Feuer auf dem Altar liegt. Das Eingeweide aber, und die Schenkel soll man mit Wasser waschen, und der Priester soll das alles anzünden auf dem Altar zum Brandopfer. Das ist ein Feuer zum süßen Geruch dem Herrn. Will er aber von Schafen oder Ziegen ein Brandopfer thun; so opfere er ein Männlein, das ohne Wandel sei. Und soll es schlachten zur Seite des Altars, gegen Mitternacht, vor dem Herrn. Und die Priester, Aarons Söhne, sollen sein Blut auf den Altar umher sprengen. Und man soll es in Stücke zerhauen. Und der Priester soll den Kopf und das Fett auf das Holz und Feuer, das auf dem Altar ist, legen. Aber das Eingeweide und die Schenkel soll man mit Wasser waschen. Und der Priester soll es alles opfern und anzünden auf dem Altar zum Brandopfer. Das ist ein Feuer zum süßen Geruch dem Herrn. Will er aber von Vögeln dem Herrn ein Brandopfer thun; so thue er es von Turteltauben, oder von jungen Tauben. Und der Priester soll es zum Altar bringen, und ihm den Kopf abkneipen, daß es auf dem Altar angezündet werde, und sein Blut ausbluten lassen an der Wand des Altars. Und seinen Kropf mit seinen Federn soll man neben dem Altar gegen den Morgen auf den Aschenhaufen werfen. Und soll seine Flügel spalten, aber nicht abbrechen. und also soll es der Priester auf dem Altar anzünden, auf dem Holz auf dem Feuer, zum Brandopfer. Das ist ein Feuer zum süßen Geruch dem Herrn.

 

Wir beginnen heute mit der Auslegung des 3. Buch Mose; das ist lauter Evangelium in Bildern; Alles geht auf die Versöhnung durch den Messias, der da kommen sollte, und es ist nicht richtig, zu meinen, daß im alten Testamente die Hauptsache das Gesetz sei, sondern die Hauptsache ist das Evangelium, d. h. die frohe Botschaft von dem verheißenen Christus, indem nur die Menschen durch den Glauben können selig werden. Wie im Gesetz Mose Alles, was menschlich Wesen und Thun ist, als unrein und unheilig bis in die kleinsten Einzelheiten beschrieben wird, so wird durch das Evangelium in Bildern, wie wir es im alttestamentlichen Opfer- und Reinigungswesen haben, Alles bis in die kleinsten Einzelheiten geheiliget und versöhnt. Wie der Mensch in seinem ganzen Wesen und Thun unheilig ist, seine Geburt, sein Leben und Sterben, sein Essen und Trinken, Arbeiten und Ruhen, Hand und Fuß, Auge und Ohr, Haare und Nägel, Zeiten und Stunden, das Geschirr, welches er braucht, sein Denken und Empfinden unrein und unheilig ist, so hat der Herr im Opferwesen dafür gesorgt, daß All und Jegliches gereinigt und geheiligt wird, der Mensch selbst mit Gott versöhnt wird durch den Glauben, natürlich alles im Vorbilde auf die wahre Versöhnung, die im Blute Jesu geschehen ist. So legt uns der Herr im 3. Buch Mose Seine göttlichen Gnaden- und Versöhnungsgedanken klar und anschaulich dar. Alles dreht sich um Sünde und Gnade, aber die letztere überfluthet und beherrscht Alles.

Im 1. Capitel wird von den Brandopfern gehandelt. Der Herr gibt Seine Opfergesetze von der Hütte des Stifts, also nicht von dem Ort des Gesetzes, sondern der Gnade, und schon dadurch wird angedeutet, daß Er im Opfer Seine freie Gnade und Erbarmung wolle walten lassen. Zu Opferthieren bestimmt Er Rinder, Schafe, Ziegen und Tauben; also nur Hausthiere, die der Herr dem Menschen gegeben hatte, das sie sollten seinen Hausstand bilden. Sie stehen zu dem Menschen in einem besonders engen Verhältniß, und wir finden sie auch niemals oder in eigentlich wildem Zustande, wohl aber verwildert, wenn sie der Pflege und Fürsorge des Menschen, als ihres Hausherrn, entzogen worden sind. Sie eignen sich, als zum Hausstande des Menschen gehörig, ganz besonders zum Opfer, ja eigentlich können nur sie den Menschen als Opfer vertreten, und damit das wahrhaftige Versöhnungsopfer Christum vorbilden. Zu den Brandopfern sollten nur männliche Thiere genommen werden, weil nur der Mann den Menschen vertreten kann nach seiner ihm vom Herrn zugewiesenen Stellung, und natürlich mußten die Opferthiere ohne Fehler sein. Die beiden Hauptstücke der Opferung war das Schlachten und Verbrennen; Beides mußte geschehen vor der Thür der Hütte des Stifts, als vor Gottes Angesicht, denn das Opfer mußte dem Herrn so nahe gebracht werden, wie möglich. Auf das Opferthier wurden vor der Schlachtung die Hände gelegt, zum Zeichen, daß auf dasselbe die Sünden des Opfernden gelegt werden, ja daß derselbe gleichsam sich in das Opferthier selbst hinein lege, denn es sollte ihn ja vertreten vor Gott. Dann folgte die Schlachtung. Dem Opferthiere wurde der Kopf zurückgebogen und ihm mit einem scharfen Messer der Hals durchgeschnitten, so daß das Blut in breitem Strom herausfloß, bis es ganz dem Körper entströmt war. Das gehörte dem Herrn, denn im Blute ist die Seele; und so gab der Opfernde im Opfer seine Seele in den Tod, den er um seiner Sünde willen verdient hatte, und damit zugleich dem Herrn, daß er aus dem Tode das Leben schaffe. Mit dem Blute wurde der Brandopferaltar besprengt, der mit den darauf kreuzweis gelegten Holzstücken ein Vorbild von dem Kreuzesaltar des Herrn war. Dann wurde dem Thiere die Haut abgezogen, welches ein Bild der Gerechtigkeit Christi ist, des Kleides, das unsere Blöße deckt, nachdem Christus das rechte Brandopfer für die Sünden der Welt geworden ist. Das in Stücke gehauene Fleisch und die mit Wasser gereinigten inneren Theile des Thieres wurden von den Priestern auf das Holz auf dem Altare hinauf getragen, um dort verbrannt zu werden. Die inneren Theile des Thieres bezeichnen die Empfindungen und Begierden des Menschen, so daß also der Opfernde sich mit seinem ganzen Wesen und mit Leib und Seele, Empfindungen und Begierden im Opfer in den verdienten Tod dahin gab. Dann erfolgte das zweite Hauptstück der Opferung, das Verbrennen. Das Holz wurde angezündet, und das darauf liegende Opferthier wurde vollständig zu Asche verbrannt, und stieg im Rauche hinauf in den Himmel, dem Herrn zum süßen Geruch, wenn der Opfernde sein Opfer im Glauben dem Herrn dargebracht hatte. Damit war die Versöhnung geschehen im Vorbilde auf das einzig vollgültige Versöhnungsopfer Christum. Nur Er, wahrer Gott und wahrer Mensch, heilig und ohne Sünde, der Mann, der Vertreter des ganzen Menschengeschlechts, auf den alle Sünden der Menschen gelegt waren, wurde hinauf getragen auf den Kreuzesaltar, vergoß Sein Blut zur Versöhnung der Welt, erlitt den Tod und wurde so in dem Feuer der Liebe, des Leides und des heiligen Geistes verzehrt und stieg hinauf zu Gott in den Himmel. Die Schlachtung mußte mitternachtswärts vom Altar geschehen; in der heiligen Schrift bezeichnet von den vier Weltgegenden der Norden dasjenige, woher die Gerichte Gottes kommen, denn es sollte ja der Mensch in der Opferung das Gericht des Todes über sich ergehen lassen. Brachte der Mensch Tauben zum Opfer, so mußte denselben nicht eigentlich der Kopf abgerissen, sondern eingedrückt werden, und die Flügel mußten nicht zerbrochen, sondern gespalten werden, nach dem Wort des Herrn: Du sollst Ihm kein Bein zerbrechen. Im Uebrigen verlief die Opferung wie bei den andern Thieren. - Die Brandopfer unterscheiden sich dem Wesen nach dadurch von den Sünd- und Schuldopfern, daß es nicht einzelne Sünden sind, für die der Mensch Versöhnung begehrte, sondern der ganze sündliche Zustand des Menschen, dadurch er Gott entfremdet, ein Kind des Zorns und der Verdammniß war, für welchen die Versöhnung im Opfer erfolgte. So wurde Israel mit Gott versöhnt, die Feindschaft gegen Gott in ihm aufgehoben und Gottes Zorn in Gnade und Erbarmung umgewandelt. Daß aber kein Thier den Menschen genugsam vertreten konnte, daß also das Thieropfer an und für sich die Versöhnung nicht vollbringen konnte, liegt ja klar auf der Hand. Daß Gott aber kein Menschenopfer wollte, besagt das Wort: Gott will nicht den Tod des Sünders, sondern daß er sich bekehre und lebe; und so ist das ganze Opferwesen Israels ein Vorbild und Hinweis auf das Versöhnungsopfer des Herrn, das lauterste und anschaulichste Evangelium in Bildern. Amen.

 

 

Das 2. Capitel.

 

Wenn eine Seele dem Herrn ein Speisopfer thun will, so soll es von Semmelmehl sein, und soll Oel darauf gießen, und Weihrauch darauf legen, und also bringen zu den Priestern, Aarons Söhnen. Da soll der Priester seine Hand voll nehmen von demselben Semmelmehl und Oel, sammt dem ganzen Weihrauch, und anzünden zum Gedächtnis auf dem Altar. Das ist ein Feuer zum süßen Geruch dem Herrn. Das Uebrige aber vom Speisopfer soll Aarons und seiner Söhne sein. Das soll das Allerheiligste sein von den Feuern des Herrn. Will er aber ein Speisopfer thun vom Gebackenen im Ofen; so nehme er Kuchen von Semmelmehl ungesäuert, mit Oel gemenget, und ungesäuerte Fladen mit Oel bestrichen. Ist aber dein Speisopfer etwas vom Gebackenen in der Pfanne; so soll es von ungesäuertem Semmelmehl mit Oel gemenget sein; und sollst es in Stücke zertheilen, und Oel darauf gießen, so ist es ein Speisopfer. Ist aber dein Speisopfer etwas auf dem Roste geröstet, so sollst du es von Semmelmehl mit Oel machen. Und sollst das Speisopfer, das du von solcherlei machen willst dem Herrn, zu dem Priester bringen; der soll es zu dem Altar bringen, und desselben Speisopfer beben zum Gedächtnisse, und anzünden auf dem Altar. Das ist ein Feuer zum süßen Geruch dem Herrn. Das Uebrige aber soll Aarons und seiner Söhne sein. Das soll das Allerheiligste sein, von den Feuern des Herrn. Alle Speisopfer, die ihr dem Herrn opfern wollt, sollt ihr ohne Sauerteig machen; denn kein Sauerteig noch Honig soll darunter dem Herrn zum Feuer angezündet werden. Aber zum Erstling sollt ihr sie dem Herrn bringen; aber auf keinen Altar sollen sie kommen zum süßen Geruch. Alle deine Speisopfer sollst du salzen, und dein Speisopfer soll nimmer ohne Salz des Bundes deines Gottes sein; denn in alle deinem Opfer sollst du Salz opfern. Willst du aber ein Speisopfer dein Herrn thun von den ersten Früchten, sollst du die Sangen am Feuer gedörret klein zerstoßen, und also das Speisopfer deiner ersten Früchte opfern; und sollst Oel darauf thun, und Weihrauch darauf legen, so ist es ein Speisopfer. Und der Priester soll von dem Zerstoßenen, und vom Oel mit dem ganzen Weihrauch, anzünden zum Gedächtniß. Das ist ein Feuer dem Herrn.

 

Unser heutiger Text enthält das Gesetz von den Speisopfern, welches nach dem Brandopfer von dem Opfernden dem Herrn dargebracht wurde, so daß beide mit einander im engen Zusammenhange stehen. Im Brandopfer hatte der Mensch sich selbst dem Herrn dargebracht, und gehörte er von nun an dem Herrn an. Durch das Speisopfer that er dar, daß er hinfort seine Habe und seine Werke dem Herrn zum Opfer übergeben wolle, daß hinfort Alles dem Herrn gehören solle, Alles, was er sei, habe und thue. Das Speisopfer solle von Semmelmehl sein, also vom besten Mehl, zum Zeichen, daß hinfort das Beste dem Herrn gehören solle, und die Werke des Menschen die besten sein sollten, soweit Gott Gnade gebe. Dazu wurde Oel und Weihrauch gethan. Das Oel ist Sinnbild des heiligen Geistes, und so sollten hinfort alle Werke und alles Thun in der Salbung des Geistes geschehen, also Geisteswerke sein, Gott wohlgefällig. Der Weihrauch ist das Sinnbild des Gebets, denn es können keine Werke und Gaben Gott wohlgefällig sein, wenn sie nicht mit Gebet begleitet werden. Die Speisopfer wurden den Priestern gebracht; einen Theil hatten die Priester auf dem Altar im Feuer zu opfern, während der andere nicht dem Opfernden zurückgegeben wurde, sondern den Priestern verblieb; denn was der Mensch an Gaben und Werken Gott gibt, muß Gott dem Herrn verbleiben, und soll der Kirche zu Gute kommen. Die Speisopfer konnten in verschiedenen Formen dem Herrn gebracht werden, sowohl im Ofen gebacken, als in der Pfanne gebacken, oder auf dem Rost geröstet. Das soll heißen, daß die Werke und Gaben dem Herrn gebracht, in der mannigfaltigsten Weise geschehen können und Gott wohlgefällig sind, wenn sie nur im heiligen Geist geschehen und mit Gebet begleitet sind. Von allen Speisopfern aber mußte Sauerteig und Honig fern bleiben, wenn sie mit dem Brandopfer in Verbindung geopfert wurden. Der Sauerteig übt die Wirkung auf den Teig, daß er denselben in Gährung bringt, und hat in der Schrift die Bedeutung des Verderblichen. Eine ähnliche Wirkung übt der Honig, nur mit dem Unterschiede, daß er zugleich das Sinnbild der Sinnenlust ist. So sollten die Werke des Opfernden, der durch das Brandopfer sich dem Herrn zum Eigenthum ergeben hatte, so dem Herrn dargebracht werden, wie er sie selbst im Menschen gewirkt hatte, ohne Beimischung von Sünde und Sündenlust, wodurch die Werke selbst gleichsam in Gährung gebracht, zersetzt und verderbt werden. Nach Vers 12 sollten sie dem Herrn zum Erstling gebracht werden, das heißt, sie sollten als Gabe an sich dem Herrn gebracht werden, nicht als Beimischung von Speisopfern; dann durften sie aber nicht auf den Altar kommen, galten also nicht als Speisopfer. Als Gabe an sich haben sie jene Bedeutung des Zersetzenden und Verderblichen nicht, sondern galten als etwas, was der Herr gemacht hat und darum heilig ist. Bei keinem Speisopfer durfte das Salz fehlen, denn das Salz ist das Gegentheil vom Sauerteig und Honig; es erhält und würzt die Speisen, und so sollten die Speisopfer vor dem Herrn bleiben und gewürzt sein durch das gute Bekenntniß des Opfernden. Das Salz ist das Bild des scharfen und klaren Bekenntnisses, das dem nicht fehlen darf, der sich mit dem, was er ist und hat, dem Herrn geheiligt und übergeben hat. - Endlich wird noch eine Art des Speisopfers genannt: die Speisopfer von den ersten Früchten. Dann sollten die gereinigten Körner des Getreides, die Sangen, am Feuer gedörrt, zerstoßen und mit Oel und Weihrauch dem Herrn dargebracht werden. Wir sehen aus diesen Gesetzen, wie wir, wenn wir durch das Opfer Christi und dem Herrn zum Opfer und Eigenthum übergeben haben, vollen Ernst machen sollen mit dem Worte der Schrift: Alles was ihr thut mit Worten oder mit Werken, das thut Alles im Namen des Herrn Jesu; denn was wir im heiligen Geist und unter Gebet thun, das thun wir im Namen des Herrn. Dann ist all unser Thun ein heiliges Thun und Gott wohlgefällig, und legen wir ab alle Zeit ein gutes Bekenntniß; der Herr hat trotz aller Sünde und Verkehrtheit ein gnädiges Wohlgefallen an uns, und wir selbst und all unser Thun und geheiligt durch das Sühnopfer Christi, wofern wir im Glauben stehen. Amen.

 

 

Das 3. Capitel.

 

Ist aber sein Opfer ein Dankopfer von Kindern, es sei ein Ochse oder Kuh, soll er es opfern vor dem Herrn, das ohne Makel sei. Und soll seine Hand auf desselben Haupt legen, und schlachten vor der Thür der Hütte des Stifts. Und die Priester, Aarons Söhne, sollen das Blut auf den Altar umher sprengen. Und soll von dem Dankopfer dem Herrn opfern, nämlich alles Fett am Eingeweide, und die zwo Nieren mit dem Fett, das daran ist, an den Lenden, und das Fett um die Leber, an den Nieren abgerissen. Und Aarons Söhne sollen es anzünden auf dem Altar zum Brandopfer, auf dem Holz, das auf dem Feuer liegt. Das ist ein Feuer zum süßen Geruch dem Herrn. Will er aber dem Herrn ein Dankopfer von kleinem Vieh thun, es sei ein Schöpf oder Schaf, so soll es ohne Wandel sein. Ists ein Lämmlein, soll er es vor den Herrn bringen, und soll seine Hand auf desselben Haupt legen, und schlachten vor der Hütte des Stifts. Und die Söhne Aarons sollen sein Blut auf den Altar umher sprengen. Und soll also von dem Dankopfer dem Herrn opfern zum Feuer, nämlich sein Fett, den ganzen Schwanz, von dem Rücken abgerissen, und alles Fett am Eingeweide, die zwo Nieren mit dem Fett, das daran ist, an den Lenden, und das Fett um die Leber, an den Nieren abgerissen. Und der Priester soll es anzünden auf dem Altar, zur Speise des Feuers dem Herrn. Ist aber sein Opfer eine Ziege, und bringet es vor den Herrn, so soll er seine Hand auf ihr Haupt legen, und sie schlachten vor der Hütte des Stifts. Und die Söhne Aarons sollen das Blut auf den Altar umher sprengen, und soll davon opfern ein Opfer dem Herrn, nämlich das Fett am Eingeweide, die zwo Nieren mit dein Fett, das daran ist, an den Lenden, und das Netz über der Leber, an den Nieren abgerissen. Und der Priester soll es anzünden auf dem Altar, zur Speise des Feuers zum süßen Geruch. Alles Fett ist des Herrn. Das sei eine ewige Sitte bei euren Nachkommen, in allen euren Wohnungen, daß ihr kein Fett noch Blut esset.

 

Das Dankopfer stand bei den Israeliten immer in enger Verbindung mit dem Brandopfer; es war dessen Vollendung, aber es unterscheidet sich doch wesentlich davon. Das Brandopfer ward dem Herrn ganz und gar dargebracht; von dem Dankopfer aber nur das Fett, was wir Talg nennen. Das Dankopfer unterscheidet sich auch das durch vom Brandopfer, daß auch (V. 1) weibliche Thiere dargebracht wurden, ja sie konnten auch Fehler haben; es brauchte nicht das makellose Thier des Brandopfers zu sein. Bei dem Dankopfer haben wir nun (V. 2) zunächst die Handauflegung zu betrachten. Die finden wir bei allen Opfern in Israel vorgeschrieben, und ist auch in die christliche Kirche übertragen, und wir fragen billig: Was bedeutet sie? Ist sie eine Kraft oder ein Sinnbild? Nur das Wort und die Sacramente sind Gnadenmittel. Würde die Handauflegung eine Kraft sein, die das Heil vermitteln könnte, so gehörte sie zu den Gnadenmitteln. Sie ist also nur ein Sinnbild dessen, was man bei der Handauflegung empfängt, eine Versiegelung und Bestätigung dessen, was durch die Gnadenmittel gegeben ist. So gewiß du bei der Absolution, beim heiligen Abendmahl die menschliche Hand auf deinem Haupt fühlst, so gewiß, so faßbar hast du Vergebung der Sünden, hast du den Leib des Herrn empfangen, und darum ist sie von großer Wichtigkeit, wie im neuen, so auch im alten Testament. Daran schließt sich ein Zweites: Die Blutsprengung. Sie deutet auf die Versöhnung hin, ohne die eine Gemeinschaft mit Gott nicht möglich ist. Das Eine Opfer ist in Christo dargebracht, und ein Jeder hat es durch den Glauben sich anzueignen, das heißt: sich besprengen mit Seinem Blut. Darum wenn wir uns zu Gottes sichtbarem Altar im heiligen Abendmahl, und zu Seinem unsichtbaren Altar im Gebet nahen, muß unsere erste Bitte sein: Herr, reinige uns, vergib uns unsere Sünde. Darum müssen wir auch heiligen Ernst machen mit der Abwaschung unserer Sünde, denn überall hin soll das Blut gesprengt werden. Eine vollständige Reinheit unserer Seele durch Christi Blut ist uns aber erst im Himmel aufbewahrt; darum wird auch nicht der Opfernde selbst, sondern nur der Altar besprengt, um zu zeigen, daß nicht die Sünde, sondern nur die Sündenschuld aufgehoben ist. Die Bedeutung des Blutes hat immer eine große Wichtigkeit im alten Testament, weil in ihm das Leben, die Seele des Thieres enthalten war; darum war es auch verboten, das Blut zu essen. Vers 3-5 sagt uns nun, daß Israel wohl vom Dankopfer das Fett essen durfte, was mit dem Fleisch verwachsen war, aber das übrige Fett, das Talg sollte es dem Herrn opfern. Warum? Ueberall in der heiligen Schrift hat das Fett die Bedeutung des Besten. Auch von uns verlangt der Herr das Beste, was wir haben. Die Menschen geben aber meistens das Beste dem Teufel, das Schlechteste dem Herrn, wenigstens behalten sie die Lieblingsneigung für sich zurück. Wenn wir dem Herrn unsere Sünde gegeben, und so uns rein gewaschen haben durch die Besprengung mit Seinem Blut, dann fordert Er als Opfer unser Bestes, unser Herz, abgebildet durch das Inwendige des Thieres. Aber wie schwer ist's, Ihm dies Beste zu geben! wie theilen wir es so gerne mit der Creatur, und doch wissen wir, das wir ihr und uns selbst absterben sollen, und sie besitzen, als besäßen wir sie nicht. Weil wir so widerstrebend sind, dem Herrn unser Bestes, unser Herz zu geben, darum ist es auch Sein Brauch, uns das zu nehmen, was unser liebstes, Bestes ist. Unser Liebstes will er sein. Wenn wir Ihm unser Blut, unser Fett geben, dann kann auch an uns in Erfüllung gehen, was das Dankopfer versinnbildlichen soll. Was ist das? Es hat eine sehr tiefe Bedeutung.

Das ganze Opferwesen ist ein Evangelium in Bildern, überaus anschaulich dargestellt. Durch das Brandopfer tritt der Mensch ein in die Gemeinschaft mit Gott, denn das Brandopfer soll den darstellen, der es bringt, sich also opfert, sich selbst abstirbt und dafür das Leben aus Gott nimmt, weil die Strafe aufgehoben ist. In der That und Wahrheit ist aber, als unser Stellvertreter, Christus das rechte Brandopfer. In Ihm ist die Menschheit Gott dargebracht, in Ihm tritt sie mit Gott in Lebensgemeinschaft. Nun fehlt noch eins, die Genießung dieses Opfers, und diese Genießung des Herrn, diese Seligkeit in Ihm stellt das Dankopfer dar. So gehört Brand- und Dankopfer eng zusammen. In dem Brandopfer gibt der Mensch sich Gott, in dem Dankopfer gibt Gott sich dem Menschen. Nämlich das geopferte Fleisch ward dem Menschen zum Genießen zurückgegeben, und Gott gibt sich als Gottmensch dem Menschen dar. Das geschieht im heiligen Abendmahl, und vom Abendmahl ist das Dankopfer ein Vorbild. Es ist eine fröhliche, selige Mahlzeit Gottes des Herrn, dessen Genuß unmöglich wäre ohne das heilige Abendmahl. In dieser seligen Gemeinschaft, in der Feier dieses Opfermahls gibt Gott Gottes Fleisch, was Ihm in Christo gegeben wird, in Christo uns zurück, um es zu essen. So wird die Gemeinschaft an dem Einzelnen eine vollständige, selige, wie sich das Brandopfer in dem Dankopfer vollendet. Wenn aber der Abendmahlsgast nicht im Glauben bereitet, mit Christi Blut besprengt, sich dem Herrn zum Eigentum ergibt, dann verfehlt das Abendmahl seinen Zweck. Wir müssen es aber immer bedenken, daß es bei der Genießung des Herrn nur auf den Glauben ankommt, auf das Gefühl keineswegs. Die selige Empfindung dabei ist nur eine seltene Beigabe. Darum wissen's auch nur die recht erfahrenen Christen, welch einen Schatz sie in dem heiligen Abendmahl haben, wie es der Höhepunkt ihres ganzen Wesens und Seins ist. - Diesen seligen, fröhlichen Genuß des Herrn sollte also das Dankopfer versinnbildlichen. Die Hoheit und Herrlichkeit eines wahren Christen besteht darin, daß der Herr selbst nicht nur ein Brandopfer, sondern auch ein Dankopfer ist. Im Himmel aber wird das Dankopfer erst vollständig sein, weil da uns nichts die Genießung des Herrn verkümmert. Darum nennt der Herr die Himmelsseligkeit „das große Abendmahl.“ So ist denn der Herr Christus Alles das für uns geworden, was die Opfer vorbilden. Es liegt nur an uns, zuzugreifen und zu nehmen. Es ist nur rechter Glaube nöthig, hineinzudringen in Seinen Besitz. Laßt uns nur immer mehr Nichts werden, dann gibt Er uns Alles. Amen.

 

 

Das 4. Capitel - 1-21.

 

Vers 1-21.

 

Und der Herr redete mit Mose, und sprach: Rede mit den Kindern Israel, und sprich: Wenn eine Seele sündigen würde aus Versehen an irgend einem Gebote des Herrn, das sie nicht thun sollte; nämlich so ein Priester, der gesalbet ist, sündigen würde, daß er das Volk ärgerte, der soll für seine Sünde, die er gethan bat, einen jungen Farren bringen, der ohne Wandel sei, dem Herrn zum Sündopfer. Und soll den Farren vor die Thür der Hütte des Stifts bringen vor dem Herrn, und seine Hand auf desselben Haupt legen, und schlachten vor dem Herrn. Und der Priester, der gesalbet ist, soll des Farren Bluts nehmen, und in die Hütte des Stifts bringen. Und soll seinen Finger in das Blut tunken, und damit siebenmal sprengen vor dem Herrn, vor dem Vorhang im Heiligen. Und soll desselben Bluts thun auf die Hörner des Räuchaltars, der vor dem Herrn in der Hütte des Stifts stehet; und alles Blut gießen an den Boden des Brandopfer-Altars, der vor der Thür der Hütte des Stifts stehet. Und alles Fett des Sündopfers soll er heben, nämlich das Fett am Eingeweide, die zwo Nieren, mit dem Fett, das daran ist, an den Lenden, und das Netz über der Leber, an den Nieren abgerissen, gleichwie er es hebet vom Ochsen im Dankopfer; und soll es anzünden auf dem Brandopfer-Altar. Aber das Fell des Farren mit allem Fleisch, samt dem Kopf, und Schenkel, und das Eingeweide, und den Mist, das soll er alles hinausführen außer dem Lager, an eine reine Stätte, da man die Asche hinschüttet, und soll es verbrennen auf dem Holz mit Feuer. Wenn es eine ganze Gemeinde in Israel versehen würde, und die That vor ihren Augen verborgen wäre, daß sie irgend wider ein Gebot des Herrn gethan hätten, das sie nicht thun sollten, und sich also verschuldeten; und darnach ihrer Sünde inne würden, die sie gethan hätten: sollen sie einen jungen Farren darbringen zum Sündopfer, und vor die Thür der Hütte des Stifts stellen. und die Aeltesten von der Gemeinde sollen ihre Hände auf sein Haupt legen vor dem Herrn, und den Farren schlachten vor dem Herrn. und der Priester, der gesalbet ist, soll des Bluts vom Farren in die Hütte des Stifts bringen, und mit seinem Finger darein tunken, und siebenmal sprengen vor dem Herrn, vor dem Vorhang. Und soll des Bluts auf die Hörner des Altars thun, der vor dem Herrn stehet in der Hütte des Stifts, und alles andere Blut an den Boden des Brandopfer-Altars gießen, der vor der Thür der Hütte des Stifts stehet. Alles sein Fett aber soll er heben, und auf dem Altar anzünden. Und soll mit dem Farren thun, wie er mit dem Farren des Sündopfers gethan hat. Und soll also der Priester sie versöhnen, so wird es ihnen vergeben. Und soll den Farren außer dem Lager führen und verbrennen, wie er den vorigen Farren verbrannt hat. Das soll das Sündopfer der Gemeinde sein.

 

Wir haben heute das Gesetz über das Sündopfer zu betrachten, was für Priester und Gemeinde dargebracht ward. Es unterscheidet sich (Vers 2-3) wesentlich vom Brandopfer und Dankopfer dadurch, daß es für diejenigen Sünden dargebracht ward, die aus Versehen geschahen, die erst nach der Vollbringung dem Thäter zum Bewußtsein gelangten. Das Brandopfer hingegen sollte genug thun für den ganzen sündlichen Zustand des Menschen, so zu sagen für die Erbsünde. Das Sündopfer galt nicht für muthwillige Sünden. Darauf stand der Tod, und dafür gab es keine Opfer. Zur Vergebung muthwilliger Sünden bedurfte es im alten Testament einer außergewöhnlichen Glaubenskraft, die sich emporschwang zu dem Bewußtsein des vollgültigen Opfers durch Christum. In der Nothwendigkeit des Sündopfers für unbewußte Sünden sehen wir den furchtbaren Ernst Gottes gegen die Sünde, und daß es keine Entschuldigung gibt, als seien wir davon übereilt, oder hätten nicht klar gesehen, oder sei unsere Natur zu schwach; Sünde bleibt Sünde, bekannte oder unbekannte, und bedarf der Versöhnung. Wie schwer solche unbewußten Sünden wiegen, wie es sich dabei um der Seelen Seligkeit handelt, wenn nicht eine ernste Buße folgt, das sehen wir an Petri Verleugnung des Herrn. Es ist so sehr nothwendig, daß wir keine Sünde leicht nehmen, ihre Büßung auch nicht aufschieben, und Gras darüber wachsen lassen, sondern sogleich, wenn wir uns ihrer bewußt werden, damit zu unserm Versöhner eilen, um sie uns abwaschen zu lassen. Wenn der heilige Geist uns eine Sünde zur Klarheit bringt, und sei sie viele Jahre alt, so ist das eine große Gnade. Damit will er uns sagen, daß wir sie dem Herrn Christo bringen, und neue Gnade dafür eintauschen sollen; wir sehen ja, daß im alten Testament neben der ganzen Schärfe des Gesetzes die volle Herrlichkeit der Gnade stand. Eine unvergebene Sünde, wie gering sie auch nach außen scheinen mag, brennt oft wie Höllengluth, und stumpfen wir uns gegen sie ab und übertäuben sie, dann steht unsere Seligkeit sehr in Frage, falls nicht der heilige Geist Gnade gibt, daß sie noch einmal wieder auflebt. - Zunächst betrachten wir das Sündopfer für die Priester. Mit Vers 3 soll gesagt sein, daß ein Priester, der ein Aergerniß gibt, sich viel schwerer versündigt, als ein Laie, weil er zugleich gegen sich und das Amt sündigt, was er bekleidet. Wenn also ein Laie sich tief beugen und demüthigen soll in seinen Sünden, wie viel mehr ein Prediger und Lehrer, und wie viel größer wird das Aergerniß sein, was er gibt. - Worin besteht nun der Unterschied zwischen Brandopfer und Sündopfer? Es ist ein dreifacher, was uns Vers 6, 7, 11 und 12 sagt. Sonst wird das Blut immer mit dem Ysopstengel gesprengt; hier soll es mit dem Finger des Priesters geschehen. Vers 6 deutet hin auf Christus, der sich im heiligen Geist geopfert hat, denn der heilige Geist wird in der Bibel oft der Finger Gottes genannt, der Finger, der nicht nur schreibt, sondern auch hinweist auf Gott, der Finger, mit dem der Herr zeigt. So deutet auch die siebenfache Besprengung auf Jes. 11,2, die siebenfache Gabe des heiligen Geistes, auf den siebenarmigen Leuchter, und auf das siebenfache Blutvergießen des Herrn: in Gethsemane, bei der Geißelung, und aus den fünf Wunden. So wies das Sündopfer auf das Eine vollgültige Opfer hin, das im Glauben angenommen unsere Sünde tilgte.

Zweitens unterscheidet sich das Sündopfer dadurch, daß nicht der Brandopferaltar, sondern der Rauchaltar, und zwar die Hörner desselben mit dem Opferblute benetzt werden sollten. (V. 7.) Die Hörner sind des Thieres Stärke und das Rauchwerk bedeutet das Gebet; das Blut aber fließt auf den Boden des Brandopferaltars. So ist die Erfüllung dieses Sinnbildes im Hebräerbrief 5, V. 7 zu finden, wo uns gesagt ist von der Gebetskraft des Herrn. So vertritt uns Seine Fürbitte fortwährend, und auch wir können nur erhörlich beten durch Sein Opfer, als unsere Versöhnung.