DAS AJAX-PROTOKOLL (Project 7) - Alex Lukeman - E-Book + Hörbuch

DAS AJAX-PROTOKOLL (Project 7) E-Book und Hörbuch

Alex Lukeman

4,0

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Beschreibung

Verschollene Reliquien, mystische Schätze und geheimnisvolle Artefakte – begeben Sie sich zusammen mit der streng geheimen Regierungsorganisation PROJECT auf die weltumspannende Jagd nach den letzten Rätseln der Menschheit. Ein Attentatsversuch macht den amtierenden amerikanischen Präsidenten vorübergehend handlungsunfähig und führt das PROJECT-Team auf die Fährte eines kaltblütigen Komplotts, die USA in einen totalitären Polizeistaat zu verwandeln. Verraten von Feinden in allerhöchsten Kreisen muss das Team um Nick Carter, Selena Connor und Elisabeth Harker in den Untergrund abtauchen. Nur mit Hilfe neuer Verbündeter kann es ihnen gelingen, die Verschwörung um Ajax den Großen aufzudecken. Doch wem können sie wirklich noch vertrauen? "Alex Lukeman schreibt mit einem sicheren Gespür für filmische Atmosphäre. Seine fesselnden Romane mit ihren griffigen Plots sind einfach absolute Hits." - MCSFilm Review Team

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Seitenzahl: 349

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Zeit:9 Std. 59 min

Sprecher:Michael Schrodt
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  Das Ajax-Protokoll

Project – Band 7

Alex Lukeman

Copyright © 2017 by Alex Lukeman

Dieses Werk ist Fiktion. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Veröffentlichung darf in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln vervielfältigt, verbreitet oder übertragen werden, außer nach vorheriger und ausdrücklicher Genehmigung des Autors. (Dieses Werk ist Fiktion.) Namen, Charaktere, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder vom Autor frei erfunden oder als fiktives Element verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen lebenden oder toten Personen ist rein zufällig.

Impressum

überarbeitete Ausgabe Originaltitel: THE AJAX PROTOCOL Copyright Gesamtausgabe © 2024 LUZIFER Verlag Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Cover: Michael Schubert Übersetzung: Peter Mehler

Dieses Buch wurde nach Dudenempfehlung (Stand 2024) lektoriert.

ISBN E-Book: 978-3-95835-561-3

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Inhaltsverzeichnis

Das Ajax-Protokoll
Impressum
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Danksagungen
Über den Autor

Pro·to·koll

Substantiv, Neutrum [das]

Kapitel 1

Der unterirdische Bunker roch nach menschlichem Stress und altem Beton. Ein halbes Dutzend Techniker überwachte eine Reihe von Monitoren, die eine gesamte Wand des Raums einnahmen. Wände und Decke bestanden aus grauem, unfertigem Beton, ohne jede Dekoration. Dass Hauptmerkmal des Raums bestand aus einem riesigen Wandbildschirm, der eine grüne Weltkarte vor schwarzem Hintergrund zeigte. Reihen fluoreszierender Lampen badeten den Raum in einem kalten, seelenlosen Licht.

Ein Mann stand nachdenklich vor dem Bildschirm, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Die Falten seiner Hose waren so scharf wie die Spitzen der vier silbernen Sterne, die auf seinen Schultern funkelten. Seine Augen lagen dunkel und durchdringend unter dichten Brauen und grauem, kurzgeschorenem Haar. Mit seiner Anwesenheit schien er den gesamten Raum auszufüllen.

Sein Name lautete Louis Westlake. General Westlake war der Leiter des geheimen Satellitenwaffenprogramms der US-Armee.

Neben Westlake stand US-Senator Edward Martinez. Martinez war das Abbild eines erfolgreichen Politikers. Sein sorgfältig frisiertes Haar war von grauen Strähnen durchzogen und an seinem Revers saß eine Anstecknadel in Form der amerikanischen Flagge.

Martinez war als schrilles Sprachrohr des durchschnittlichen Amerikaners an die Macht gekommen. Seine Unterstützter nannten ihn Eddie und hielten ihn für einen von ihnen; jemanden in Washington, der an dieselben Werte und Ideale wie sie glaubte. Sie ahnten nicht, wie weit sie damit von der Wahrheit entfernt lagen.

Denn Martinez und Westlake bildeten in diesem Moment die Spitze eines Speers, die auf das Herz Amerikas gerichtet war.

»Rufen Sie das Satellitenbild auf den großen Bildschirm«, befahl Westlake.

Seine Stimme klang dröhnend, voller Autorität. Das war eine seiner Stärken. Wenn Westlake sprach, hörten die Menschen zu. Sie neigten dazu, ihm zu glauben. Und sie taten, was er ihnen befahl, ob sie seinen Worten nun Glauben schenkten oder nicht.

Einer der Techniker tippte hastig eine Reihe von Befehlen in seine Konsole. »Kommt sofort, General.«

Die Weltkarte auf dem Wandschirm wurde durch eine Live-Satellitenübertragung der sibirischen Steppe Russlands ersetzt.

»Bringen Sie Ajax online.«

Weitere Tastenanschläge. Das Wort bereit begann in Grün am unteren Ende des Bildschirms aufzublinken.

»Geben Sie die Koordinaten für Nowosibirsk ein«, sagte Westlake.

Die Finger des Technikers huschten über die Tasten. Eine Zahlenkette erschien auf dem Display.

»Ziel anvisiert«, meldete der Techniker. »Alaska steht bereit.«

Martinez drehte zu sich General Westlake. »Das ist es, General. Der Moment, auf den wir gewartet haben.«

»Am Ende wird die Menschheit uns dafür danken«, sagte Westlake. »Es ist zu ihrem Besten. Irgendjemand muss endlich die Initiative ergreifen. Die Richtlinien, an denen sich der Präsident festklammert, verwandeln uns zunehmend in einen Dritte-Welt-Staat.«

»Rice hat sich als echtes Problem erwiesen«, antwortete Martinez.

»Aber er wird bald kein Problem mehr sein.«

»Sie scheinen sich dessen sehr sicher zu sein?«

»Vertrauen Sie mir einfach«, antwortete Westlake. »Rice ist bald Geschichte.«

»Der Test wird uns wertvolle Daten liefern«, sagte Martinez. »Großbritannien wird die Ergebnisse optimieren. Und dann können wir hier beginnen.«

»Sind die Internierungslager fertig? Steht Homeland Security bereit?«, erkundigte sich Westlake.

»Natürlich.« In Martinez‘ Stimme lag ein Hauch von Frustration. Sie hatten darüber bereits gesprochen. »Das entsprechende Gesetz wurde formuliert. Alles verläuft nach Plan.«

»Ich wollte es nur noch einmal von Ihnen hören«, sagte Westlake und drehte sich zu dem Techniker um. »Aktivieren.«

Der Mann tippte auf eine Taste. Der Bildschirm veränderte sich und zeigte nun eine Reihe rasch wechselnder Zahlen. Die Anzeige bereit änderte sich auf senden.

Und am anderen Ende der Welt verloren die Menschen den Verstand.

Kapitel 2

Nick Carter brauchte Direktorin Elizabeth Harker nur einen flüchtigen Blick zuzuwerfen, um zu wissen, dass es ein langer Tag werden würde. Harker leitete das PROJECT, eine Sondereinheit des Geheimdienstes, deren Existenz nur wenigen Amerikanern bekannt war.

Nick zog an seinem linken Ohr, wo ihm eine chinesische Kugel vor ein paar Jahren das Ohrläppchen abgerissen hatte.

»Direktorin, wieso habe ich das Gefühl, dass Sie mir gleich etwas erzählen werden, was ich eigentlich nicht hören will?«

Elizabeth drehte sich in dem großen Chefsessel, den sie so liebte, zu ihm um. Der Sessel ließ ihr ohnehin zierliches Äußeres noch kleiner erscheinen. Sie trug ihre bevorzugte Kombination aus einem schwarzen Hosenanzug und einer einfachen weißen Bluse. Nick war sicher, dass ihr Kleiderschrank eine reine Studie in Schwarzweiß sein musste. Eine smaragdgrüne Brosche an ihrem Jackett spiegelte die Farbe ihrer Augen wider.

»Sehen Sie sich das hier mal an.«

Harker tippte in ihre Tastatur. Auf einem Monitor an der Wand ihres Büros erschien ein Video, das Soldaten mit Sturmgewehren zeigte, die sich geduckt hinter steinerne Barrikaden kauerten, die sich quer über einen breiten Boulevard erstreckten. Aus einer Stadt im Hintergrund stiegen bedrohliche Rauchsäulen in den Himmel auf. Ein wilder Mob aus Menschen mit von Angst und Zorn verzerrten Gesichtern stürmte auf die Barrikaden zu. Nick sah, wie eine junge Frau mit einem Baby im Arm stolperte, fiel, und unter den Füßen des Mobs niedergetrampelt wurde. Niemand schien von ihr Notiz zu nehmen.

Die Soldaten eröffneten das Feuer, als die Menschenmenge über die Barrikaden kletterte. Dann verschwanden auch die Soldaten unter einem Meer aus kreischenden Menschen.

»Großer Gott«, stieß Nick hervor. »Wo ist das?«

»In Nowosibirsk. Das wurde vor etwa einer halben Stunde im russischen Fernsehen ausgestrahlt. Wir konnten es aufschnappen, bevor Moskau den Feed kappte.«

Sie tippte auf eine andere Taste. Das Bild wechselte zu einer Satellitenansicht. Die Kameras an diesem Vogel konnten aus einhundertneunzig Kilometern Höhe sogar noch eine Zeitung lesen.

Das Zentrum von Nowosibirsk glich einem Kriegsgebiet. Die Straßen waren verlassen. Hunderte Leichen lagen überall dort, wo sie zu Boden gesunken waren. Autowracks blockierten die Straßen. Es sah so aus, als hätten einige davon versucht, andere Fahrzeuge zu rammen. Schaufenster waren eingeworfen. Die Gehsteige waren mit Glasscherben übersät.

»Was ist da passiert?«, fragte Nick.

»Ich weiß es nicht. Aber was immer es war, es geschah sehr schnell. Alles verlief ganz normal. Doch dann scheint es, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Laut dem Zeitstempel der Satellitenübertragung verging keine halbe Stunde zwischen der Normalität und diesem Ergebnis.« Sie deutete auf den Bildschirm.

»Das ist unmöglich. Es dauert seine Zeit, bis sich ein Aufstand ausbreitet.«

»Und doch haben wir diesen Vorfall. Irgendetwas ist dort passiert, und ich will wissen, was es war.«

»Sie glauben also nicht, dass das ein rein russisches Problem ist?«, fragte Nick.

»Nein. Alles, was eine moderne Stadt in ein Irrenhaus verwandeln kann, stellt eine Bedrohung dar. Vielleicht war etwas in ihrem Trinkwasser. Vielleicht experimentierten die Russen mit etwas und es geriet außer Kontrolle.«

»Zum Beispiel?«

»In Nowosibirsk befindet sich das Vector Institut. Vector ist das russische Zentrum für biologische Kriegsführung. Es ist gut möglich, dass dort etwas ausgetreten ist.«

»Ein Virus, das Menschen durchdrehen lässt? Es müsste in die Luft gelangt sein, um alle gleichzeitig infizieren zu können.«

»Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl bei dieser Sache«, sagte Elizabeth. »Suchen Sie Ronnie und Selena und bringen Sie sie rauf.«

Ronnie Peete und Selena Connor waren zwei Mitglieder aus Nicks Team. Lamont Cameron ein drittes, doch Lamont befand sich gerade im Bethesda-Krankenhaus, wo er sich von einer Schusswunde erholte, die er sich in Jordanien zugezogen hatte. Die Kugel war in seine Lunge eingedrungen und hätte ihm beinahe das Leben gekostet.

»Sie sind unten auf dem Schießstand.« Nick rieb sich über die Stelle an seinem Kinn, an der er sich heute Morgen beim Rasieren geschnitten hatte.

Harker sah ihn an. »Okay. Und worauf warten Sie noch?«

Kapitel 3

Vor der Tür, die in die unteren Stockwerke führte, wäre Nick beinahe über den großen orangefarbenen Kater gestolpert, der auf dem Boden neben einem Katzenkorb lag. Burps war so groß wie manche Hunde, und klüger als die meisten von ihnen. Seine Ohren waren zerfleddert und abgerissen. Der Teppich war feucht von seinem Sabber. Es war typisch für ihn, seinen Korb zu ignorieren und stattdessen auf dem Boden zu schlafen. Nick stieg über ihn hinweg und begann die Wendeltreppe hinabzusteigen.

Das Hauptquartier des PROJECTs befand sich im ländlichen Teil Virginias, nicht weit von Washington entfernt. Abgesehen von dem breiten betonierten Hubschrauberlandeplatz am Ende der Einfahrt sah es wie ein typisch amerikanisches Mittelklassehaus aus – ein Ranch-artiges Gebäude, umgeben von Rasenflächen und Blumenbeeten. Ein etwas kleineres Gebäude, bei dem es sich um eine Garage hätte handeln können, stand etwas abseits des Hauses, und jenseits der Rasenflächen befand sich ein Werkzeugschuppen.

Der Anschein von Normalität war aber nur Illusion. Die Fenster hielten selbst Kaliber-.50-Geschosse ab. Die Vordertür bestand aus Stahl, und um eintreten zu können, musste man einen Code eingeben und einen Bio-Scanner passieren. Selbst die Verandatüren, die in den Garten hinausführten, konnten einem Fahrzeug standhalten, welches hindurchzubrechen versuchte.

Unter dem Rasen und den Blumenbeeten befanden sich drei Bunker, die zu Zeiten des Kalten Krieges einmal eine Nike-Staffel beherbergt hatten. Die Raketen dieses Programms waren schon lange verschwunden und durch ein Operationszentrum, Notquartiere, einen großen Raum für Computer und ein voll ausgestattetes Fitnessstudio und einen Schießstand ersetzt worden. Direkt neben dem Schießstand schloss sich die Waffenkammer an. Und selbst einen unterirdischen Swimmingpool gab es hier.

Nick öffnete die Tür zu der Schießanlage und zuckte beim Echo des Pistolenfeuers zusammen. Ronnie und Selena standen an der Feuerlinie. Plexiglasscheiben trennten die einzelnen Schießstände voneinander. Am anderen Ende der Schießanlage ließen sich automatisierte Ziele nach Belieben aufrufen.

Selena befand sich an der dritten Station. Sie gab einen letzten Schuss ab und der Schlitten ihrer Pistole blieb in zurückgefahrener Position stecken. Nick warf einen Blick auf ihre Zielscheibe, eine menschliche Silhouette mit einem netten Muster aus Einschusslöchern in der Brust. Sicherheitshalber hatte sie noch drei Schüsse in die Stirn platziert.

Sie sah auf, als er hereinkam, und lächelte ihn an. Seit beinahe zwei Jahren waren die beiden nun ein Paar und Nick konnte von diesem Lächeln nie genug bekommen. Manchmal, wenn er sie verstohlen ansah, fragte sich Nick, wie er bei einer Frau wie Selena landen konnte. Kernig war sicher noch das Beste, was man über ihn sagen konnte. Bei Selena waren sich jedoch alle einig, dass sie wunderschön aussah. Einer ihrer Wangenknochen saß etwas höher als der andere, was ihrem Gesicht die Bürde der perfekten Schönheit nahm. Ihr rötlich-blondes Haar schimmerte im Licht der Deckenlampen.

»Hey«, begrüßte sie ihn.

»Gut geschossen«, kommentierte er.

Sie lächelte wieder, nahm ihre Schutzbrille ab, unter der ihre veilchenblauen Augen zum Vorschein kamen.

Ronnie legte seine Pistole auf die Ablage, nahm seine Ohrschützer ab und drückte auf einen Knopf, um die Zielscheibe zurückfahren zu lassen. Er studierte das Muster der Einschüsse in der Mitte der Silhouette und legte sie dann auf den Haufen mit den anderen Zielscheiben, auf die er an diesem Tag bereits gefeuert hatte.

»Die neuen Westen sind da«, sagte er. »Kamen heute Morgen rein.«

Er lief die Feuerlinie entlang, bis zu einem leeren Schießstand. Auf dessen Bank lagen sechs dunkle, gepanzerte Schusswesten, dafür entworfen, ihre Träger gegen jeden Treffer zu schützen, mit Ausnahme von Schüssen in den Hals, den Kopf oder in eine der Extremitäten. Die Westen wurden an den Seiten und in der Leiste festgezurrt.

Nick hob eine von ihnen auf und prüfte das Gewicht. »Leicht«, sagte er. »Um einiges leichter als die, die wir derzeit benutzen.«

Ronnie grinste ihn an. »So ist es, aber sie halten trotzdem problemlos alles unter Kaliber .50 ab. Sie sind mit irgendeiner neuartigen Nano-Keramik-Technologie hergestellt, die Sekundärschäden vermeiden soll.«

»Wie gebrochene Rippen, meinst du? Damit kennst du dich ja aus.«

»Ich hab die letzten beiden noch nicht richtig überstanden«, erwiderte Ronnie.

Mit einer Schussweste von einer Kugel getroffen zu werden, war kein Spaß. Normalerweise zog man sich wenigstens ein paar gebrochene Rippen zu. Auch wenn die Weste ein Projektil aufhalten konnte, bestand immer noch die Gefahr, dass der hydrostatische Schock des Aufpralls einen umbrachte.

»Ich hoffe, wir müssen die Westen nicht austesten«, sagte Nick und legte die Körperpanzerung auf den Stapel zurück.

Ronnie lief an seine Station und begann seine Waffe auseinanderzunehmen, eine Sig Sauer P229 mit Kaliber .04 Smith& Wessen-Munition. Jeder im Team des PROJECTs trug eine Sig.

Ronnie war ein Navajo-Indianer, ein kräftiger, muskulöser Mann, nur fünf Zentimeter kleiner als Nick. Er lebte allein in einem Appartement am Rande der Stadt. Soweit Nick wusste, galt Ronnies einzige Schwäche seiner umfangreichen Kollektion aus Hawaiihemden.

»Harker will uns oben sehen«, sagte Nick.

»Wo brennt es denn dieses Mal?«, wollte Ronnie wissen.

»Keine Ahnung. Russland vielleicht.«

»Du weißt es nicht? Wie können wir eine Mission haben, wenn wir nicht wissen, wo wir hinsollen?«

»Schätze, dass wir das noch herausfinden werden. Seid ihr beide soweit fertig?«

»Sobald ich meine Waffe gesäubert habe«, antwortete Selena.

»Gilt auch für mich«, stimmte Ronnie ihr zu.

»Dann kommt in Harkers Büro, wenn ihr fertig seid.« Nick lief wieder nach oben.

Stephanie Willits unterhielt sich gerade mit Harker, als Nick das Büro betrat. Steph war Harkers Stellvertreterin und ein Computergenie. Das PROJECT verfügte über maximal aufgerüstete Crays, die sich mit denen in Langley messen konnten, und Steph konnte mit ihnen Dinge anstellen, die an Wunder grenzten. Sie trug einen dunkelblauen Rock und eine Bluse, die ihre dunkelbraunen Haare zur Geltung brachte. Steph liebte große, herunterhängende Ohrringe und goldene Armbänder an ihrem linken Handgelenk. Nick mochte sie.

Von ihrem Platz am Schreibtisch konnte Elizabeth durch die Verandatüren auf die großzügige, mit grauen Steinen gepflasterte Veranda hinaussehen. Dahinter erstreckten sich Rasen und in voller Sommerblüte stehende Blumenbeete, die in einem sanften Abhang bis zu einer Baumgrenze abfielen, welche die Rückseite des Anwesens abschloss.

Gegenüber von Elizabeths Schreibtisch stand eine lange Ledercouch, flankiert von zwei Sesseln. Nick nahm am Rand der Couch Platz. Stephanie wählte einen der Sessel. Als auch Selena und Ronnie zu ihnen stießen, ließen sie sich ebenfalls auf der Couch nieder.

Harker begann mit den Unruhen in Nowosibirsk. Dann wandte sie sich Stephanie zu.

»Steph, was haben Sie für uns?«

»Langley weiß nicht, was dort vorgefallen ist«, erklärte Stephanie. »Moskau hat eine Spetsnaz-Division in die Stadt abkommandiert. Sie sollten in diesen Minuten in der Stadt ausschwärmen.«

»Eine ganze Division?« Nick war überrascht. »Diese Jungs schickt man nicht ohne Grund los. Die Lage muss komplett außer Kontrolle geraten sein.«

»Da ist noch etwas anderes«, sagte Stephanie. »Ich beschloss, mir mal die Satellitenaktivität über Russland anzusehen und stieß auf eine Anomalie. Sie wäre mir beinahe durchgerutscht. Es könnte auch ein Zufall sein, aber das glaube ich nicht.«

»Ich mag weder Zufälle noch Anomalien«, sagte Elizabeth. »Was ist es?«

»Kurz bevor die Unruhen ausbrachen, gab es eine Hochfrequenzübertragung, mit Nowosibirsk als Zentrum. Vielleicht hat es mit den Ereignissen zu tun. Ein Angriff vielleicht.«

»Was für eine Art von Übertragung?«

»Ein Mikro-Ausbruch an Energie. Ein Signal. Direkt, bevor die Lage eskalierte.«

»Woher kam dieses Signal?«

»Nun, das ist genau die Frage«, sagte Stephanie. »Es gab zu diesem Zeitpunkt nur drei Satelliten, die infrage kommen. Einer von ihnen russisch. Aber ich glaube nicht, dass die Russen ihre eigene Stadt angreifen würden. Der andere war chinesisch, ist aber ein Kommunikationssatellit.«

»Sie sagten drei. Welcher ist der Dritte?«, hakte Elizabeth nach.

»Einer von uns, relativ neu, der erst vor sechs Monaten hinaufgeschossen wurde und vom Pentagon kontrolliert wird. Seinen Zweck kenne ich nicht. Überwachung, nehme ich an.«

»Glaubst du, das Pentagon hat Russland damit gegrillt?«, fragte Ronnie.

»Das habe ich nicht gesagt. Soweit ich weiß, verfügen wir derzeit über nichts, was einen solchen Effekt produzieren kann. Aber diese elektronische Entladung ist ein Warnsignal«, sagte Stephanie, »und unser Satellit befand sich direkt über dem Gebiet.«

»Ich glaube nicht, dass wir so etwas tun würden, selbst wenn wir dazu in der Lage wären«, sagte Selena. »Das könnte Krieg bedeuten, und das will niemand.«

Für einen Moment wurde es still im Raum, denn jeder hier wusste, was ein solcher Krieg bedeuten würde.

Dann sagte Nick: »Niemand in diesem Raum will einen Krieg. Aber wenn Steph recht hat, dann hat jemand absichtlich diese Unruhen ausgelöst und das irgendwie mit Hilfe eines Satelliten.«

Harker seufzte. »Steph, es muss eine Befehlsübertragung vom Boden gegeben haben, um den Satelliten zu aktivieren. Sehen Sie nach, ob Sie den Ursprung des Signals bestimmen können.«

»Sobald wir hier fertig sind, werde ich mich an die Computer setzen und die Quelle des Signals aufspüren.«

»Und was sollen wir tun, Direktorin?«, fragte Nick.

»Halten Sie sich bereit. Solange wir nicht mehr wissen, können wir nicht viel tun.«

Kapitel 4

In Jassenewo, einem Stadtviertel Moskaus, brannte die Sonne eines schwülen russischen Sommertages auf ein graues Bürogebäude herunter. In dessen oberster Etage schritt ein großer, athletischer Mann mit kurzgeschnittenen blonden Haaren auf das Büro seines Vorgesetzten zu. Die Sohlen seiner Schuhe hallten von dem Linoleumboden des Korridors wider. Seine Augen waren so strahlend blau wie der arktische Himmel. Zwei goldene Sterne prangten auf den roten und goldenen Schulterstücken seiner Uniform, und an seiner Brust hingen Auszeichnungen für Geheimeinsätze, die nie ihren Weg in die Geschichtsbücher finden würden.

Oberstleutnant Arkady Korov diente bei den Spetsnaz, einer russischen Spezialeinheit. In seiner linken Hand trug er eine dünne Akte. Vor der Tür von General Alexei Vysotsky blieb er kurz stehen, um seine Gedanken zu sammeln, dann klopfte er zweimal und trat ein.

Alexei Vysotsky leitete das Department S des Sluschba Wneschnei Raswedki, Russlands Auslandsnachrichtendienst. Der SVR war Moskaus Äquivalent zur CIA und der jüngste in einer ganzen Reihe russischer Geheimdienste, die ihren Ursprung zur Zeit der Zaren gefunden hatten. Dem Department S war auch eine geheime Spetsnaz-Einheit namens Zaslon unterstellt. Der Kreml bestritt, dass Zaslon überhaupt existierte, aber es war Zaslon, der verdeckte Operationen zufielen, die man von offizieller Seite aus abstreiten konnte. Jeder innerhalb von Zaslon hatte ein hartes Spetsnaz-Training durchlaufen, Gefechte miterlebt und sprach mindestens drei Sprachen. Korov war einer von Vysotskys hochrangigsten Kommandanten bei Zaslon.

Vysotsky saß hinter einem altmodischen hölzernen Schreibtisch, den er aus einem Lagerraum im Kreml gerettet hatte. Der Tisch hatte einmal Lawrenti Beria gehört, dem Geheimdienstchef unter Stalin. Es gefiel Vysotsky, ausgerechnet Berias Tisch zu benutzen. Das entsprach seinem Hang zur Geschichte. Vysotsky ähnelte Beria sogar ein wenig. Seine schwarzen Haare wiesen erste graue Strähnen auf und begannen sich aus einer breiten, runden Stirn zurückzuziehen. Seine Augen waren unergründlich, sandten aber die unmissverständliche Botschaft aus, dass es unklug war, ihn zu verärgern.

Es lag in der Natur von Vysotskys Beruf, dass er sich mit Gerüchten, Geschichten, falschen Fährten, Desinformation und Lügen beschäftigen musste. Er hatte Korov damit beauftragt, aus der Masse an widersprüchlichen Daten zu den Unruhen in Nowosibirsk herauszufiltern, was brauchbar war und was nicht.

»Oberstleutnant. Ich hoffe, Sie haben gute Nachrichten in dieser Akte für mich.«

Vysotsky lehnte sich zur Seite und zog die untere Schublade seines Schreibtisches auf. Er holte eine Flasche Wodka und zwei Gläser daraus hervor. Dann goss er die beiden Drinks ein und schob Korov eines der Gläser zu.

»Setzen Sie sich, Arkady.« Er hob sein Glas. »Nastrowje.«

»Nastrowje.«

Sie lehrten ihre Gläser. Vysotsky schenkte ihnen nach. Fünf Tage waren seit den Unruhen vergangen und er hatte seither nur wenig geschlafen. Russlands innerer Sicherheit, dem FSB, war es nicht gelungen, irgendetwas Verwertbares außer Unmengen von Papierkram zu produzieren, die sie keinen Schritt weitergebracht hatten. Im Kreml vermutete man, dass ausländische Sabotage für die Ereignisse in Sibirien verantwortlich war. Das Problem war an Vysotsky weitergereicht worden, mit der unausgesprochenen Warnung, dass ein Scheitern seine Chancen auf eine Beförderung verpuffen lassen würde.

»Erzählen Sie mir, was Sie in Erfahrung bringen konnten«, sagte Vysotsky.

»Die Unruhen konnten beendet und die Ordnung in der Stadt wiederhergestellt werden«, sagte Korov. »Der Ablauf der Ereignisse ist eindeutig, wenn auch verwirrend.«

»Wie meinen Sie das? Wie kann beides der Fall sein?«

»Kurz bevor die Probleme begannen, explodierte im Fabrikbezirk am Rand der Stadt eine Bombe. Alle verfügbaren Polizei- und Feuerwehreinheiten waren dorthin abgezogen worden. Sie waren schwer beschäftigt, als die Unruhen begannen. Das Epizentrum der Unruhen befand sich in der Nähe des Stadtzentrums. Als die Polizei dort dann wieder eintraf, war die Lage bereits außer Kontrolle geraten. Die Unruhen hatten sich über ein zu großes Gebiet ausgeweitet.«

»Wie konnte das so schnell passieren? Was hat das ausgelöst?«, fragte Vysotsky.

»Auf den ersten Blick scheint es keine spezifische Ursache dafür gegeben zu haben. Aber die Befragung einiger Überlebender ließ ein Muster erkennen.«

»Fahren Sie fort.«

Korov drehte sein leeres Glas zwischen den Fingern.

»Die Befragten berichteten, dass sie, kurz bevor die Probleme begannen, einen hohen schrillen Ton vernahmen, vielmehr eine Vibration als ein tatsächliches Geräusch, zusammen mit einem Gefühl von großer Hitze. Beinahe unmittelbar darauf hätten sich die meisten von ihnen ihren Aussagen nach zornig und aufgebracht gefühlt. In vielen Fällen begannen sie sofort, ihre Nächsten anzugreifen.«

»Die meisten von ihnen? Und was geschah mit den anderen?«

»Manchen wurde übel und mussten sich übergeben, zusammen mit fürchterlichen Kopfschmerzen. Sie waren außer Gefecht gesetzt worden. Alle Überlebenden berichten aber von Kopfschmerzen, mehr oder weniger stark.«

»Berichten Sie weiter.«

»Es hat den Anschein, dass jeder in einem Umkreis von acht Quadratkilometern ernsthaft davon betroffen war. Je weiter man sich außerhalb des Epizentrums befand, umso schwächer die Auswirkungen. Die Unruhen aber brachen im Zentrum aus, wo die meisten Menschen betroffen waren.«

»Verluste?«

»Derzeit noch ungewiss«, sagte Korov. »Wir rechnen mit über viertausend Toten und Verletzten. Die Menschen brachten einander ohne ersichtlichen Grund um. Es gab unzählige Verletzungen, viele davon schwer. Die Schäden an Eigentum und Infrastruktur sind beträchtlich.«

»Wie lautet Ihre Einschätzung?«

»Der Ursache?«

Vysotsky nickte und kippte sich seinen Drink hinunter.

»Kann ich nicht sagen. Dafür wissen wir zu wenig.«

»Dann spekulieren Sie.«

Korov wählte seine Worte sorgfältig. »Ich denke, es war ein Angriff. Zuerst dachte ich, dass vielleicht die Wasserversorgung vergiftet wurde. Aber die Analysen konnten diese Vermutung nicht erhärten. Außerdem, wäre Wasser das Problem gewesen, hätte es nicht eine so plötzliche gleichzeitige Explosion der Raserei gegeben. Dazu hätten alle das Wasser zur selben Zeit trinken müssen.«

»Dann also eine Art von elektronischer Waffe? Wir haben Strahlen, die die Menschen krank machen oder mit Hilfe von Mikrowellen töten können.«

»Diese Waffen haben eine zu geringe Streuung und sind in ihrer Reichweite beschränkt«, erklärte Korov. »Damit lässt sich ein derart großes Gebiet nicht beeinflussen. Wir kennen derzeit nichts, was einen solchen Effekt auslösen könnte.«

»Da stimme ich Ihnen zu«, sagte Vysotsky. »Wir sollten davon ausgehen, dass es sich um einen Angriff handelte. Aber wieso Nowosibirsk? Das ergibt keinen Sinn. Wer würde für ein derart unbedeutendes Resultat einen Krieg riskieren?«

Vysotsky füllte erneut die Gläser auf. Korov trank nicht so viel wie sein Vorgesetzter, aber es wäre unhöflich gewesen, abzulehnen. Die beiden Männer leerten ihre Drinks.

Dann fuhr Vysotsky fort. »Es gibt nicht viele Länder, die über die technischen Ressourcen für so etwas verfügen würden. Die Amerikaner vielleicht. Oder Peking.«

»Das ergibt keinen Sinn«, sagte Korov. »Wieso sollten die Chinesen oder die Amerikaner so etwas tun? Wieso ohne jeglichen strategischen Gewinn einen Krieg riskieren? Die Chinesen sind mit ihrer eigenen Wirtschaft beschäftigt. Sie können sich keinen Krieg leisten. Und der amerikanische Präsident würde niemals eine solche Attacke billigen. Außerdem … wie hätten sie es anstellen sollen?«

»Wenn es eine Art von Strahlenwaffe war, muss es von einem Satelliten ausgegangen sein.«

Korov nickte. »Wir können überprüfen, welche Satelliten sich zu diesem Zeitpunkt in Reichweite befanden.«

»Finden Sie heraus, was dort oben war.«

»Ja, General.«

Kapitel 5

Phil Abingdon langweilte sich. Er griff in das große Glas voller Jelly Beans auf seinem Schreibtisch, entschied sich für eine grüne, warf sie sich in den Mund und kaute. Abingdon war der Chefprogrammierer des unterirdischen Kommandozentrums, das Ajax kontrollierte. Ein Teil seines Jobs war es, die Computersicherheit aufrechtzuerhalten. Das System aus Firewalls und Hackerfallen, das er für die Ajax-Computer entworfen hatte, war so gut, wie es nur möglich war, besser noch als das in Langley. Dessen war sich Phil sicher, denn er hatte sich ohne größere Mühen in die Server der CIA hacken können.

Auf der ganzen Welt bildeten Hacker ein loses Netzwerk, in dem man nur unter seinem Decknamen bekannt war. Abingdon gehörte zu deren Elite, ein anerkannter Meister seines Fachs.

Bereits als Teenager hatte er seine Begabung für das Programmieren entdeckt. Er liebte die Herausforderung, sich in Orte zu hacken, an denen er eigentlich nichts zu suchen hatte. Einer dieser Orte war das Pentagon gewesen, und als dann vor sieben Jahren die Militärpolizei vor seiner Tür stand, fürchtete er schon, in Guantanamo zu enden. Stattdessen hatte ihm General Westlake einen Job angeboten.

Abingdons Deckname lautete Apocalypse. Ihm gefiel der Klang dieses Wortes. Und seine Bedeutung: Du hast keine Zukunft. Ich bin das Ende deiner Welt.

Als die Computer einen Eindringling in ihrem System signalisierten, dachte er zuerst, dass es sich um einen falschen Alarm handeln müsse. Um den Alarm auszulösen, hätte jemand die äußeren Verteidigungsringe überwinden müssen. Aber das war nie geschehen. Routineanfragen wurden abgewiesen oder mit einem heimtückischen Wurm beantwortet, der die Dateien der Hacker beschädigte. Niemand hatte es ein zweites Mal versucht.

Dieser Hacker aber war an den automatisierten Sperrprogrammen, den Anti-Viren- und Spyware-Programmen und den sekundären Schutzvorkehrungen vorbeigekommen.

Phil lächelte in stiller Bewunderung für die Fertigkeiten des Hackers. Du bist gut, wer immer du bist. Natürlich durfte das nicht toleriert werden. Er aktivierte ein Programm, welches den eintreffenden Code auf eine bedeutungslose Datei umlenkte, die zwar wichtig wirkte, jedoch nichts enthielt. Er gab einen weiteren Befehl ein und sein Bildschirm füllte sich mit Zeilen des Codes, mit dem der Eindringling versuchte, Zugang zu erlangen. Irgendetwas daran kam ihm bekannt vor. Diesen Stil hatte er schon einmal irgendwo gesehen, dessen war er sich sicher.

Es gab nur sehr wenige Hacker auf dem gleichen Level wie Phil. Jeder hatte seinen eigenen, ganz unverwechselbaren Charakter, etwas, dass man auch seinen Fingerabdruck nannte. Dann machte es Klick.

Butterfly.

Es musste wenigstens zwei Jahre her sein, seit er diese Handschrift zum letzten Mal gesehen hatte. Er ging davon aus, dass es sich um eine Frau handeln musste, auch wenn man es natürlich nicht genau wissen konnte. Es war nur eine Vermutung, ein Gefühl. Bei Schmetterling dachte er automatisch an eine Sie, nicht an einen Mann.

Nun, hallo Butterfly. Jetzt werde ich dir den Tag versauen.

Phil gab ein paar neue Befehle ein. Der eingehende Code flackerte, pausierte, dann füllten sich die Zeilen weiter.

Diese verdammte Schlampe. Sie muss etwas mit ungeheuer viel Rechenpower zur Verfügung haben. Wie einen Cray vielleicht. Sie hat mich durchschaut und kontert nun.

Er sandte ihr einen teuflischen Virus, der sämtliche ihrer Daten auslöschen würde. Aber sie ging offline. Phil starrte den leeren Bildschirm an. Das sollte genügen, dachte er. Irgendwann würde ich sie gern treffen.

Woher war die Attacke gekommen? Er rief ein anderes Programm auf, mit dem sich unautorisierte Zugriffe auf die Ajax-Daten verfolgen ließen. Es zeigte an, dass die Attacke aus der Ukraine gestartet worden war, nachdem sie einmal um den gesamten Globus über verschiedene IP-Server umgeleitet worden war. Phil glaubte das keinen Moment lang. Butterfly war clever, aber Phil hatte ein Programm geschrieben, das die Verschleierungsversuche über die verschiedenen Server zurückverfolgen konnte. In weniger als einer Minute hatte er sie aufgespürt. Der Server stand in Virginia, außerhalb von Washington.

Das ist nicht gut, dachte er. Dem General wird das nicht gefallen.

Also rief er Westlake über die sichere Leitung an.

Dieser hatte sich gerade in seinem Haus am Rand von Washington ein großzügiges Glas Single Malt Whiskey eingeschenkt. Das blinkende Licht an seinem abhörsicheren Telefon verriet ihm, dass der Anruf aus dem Kommandozentrum kam.

Er nahm den Hörer ab.

»Ja?«

»General, hier spricht Phil Abingdon. Wir haben ein Problem.«

»Was für eine Art von Problem?«

»Wir wurden gescannt. Ich habe die Quelle identifizieren und zurückverfolgen können.«

»Und?«

»Ich hätte Sie damit nicht behelligt, aber der Angriff wurde von einem Computer gestartet, der zu einer der Geheimdienstorganisationen gehört.«

»Welcher?«

»Ich habe noch nie zuvor von ihr gehört. Eine Einrichtung mit dem Namen Presidential Official Joint Exercise in Counter Terrorism.«

Das PROJECT, schoss es Westlake durch den Kopf.

»Ich weiß, wer das ist«, sagte er. »Waren sie erfolgreich?«

»Nein, Sir. Ich konnte sie von allem Wichtigen fernhalten.«

»Wie konnten sie uns finden?«

»Das weiß ich nicht. Sie müssen unsere Satellitentransmission über Russland zurückverfolgt haben.«

»Sind Sie sicher, dass sie nicht in unsere Datenbanken eingedrungen sind?«

»Ja, Sir.«

»Gute Arbeit, Abingdon. Ich kümmere mich darum. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«

»Ja, Sir.« Abingdon legte auf.

Westlake nippte an seinem Drink und wog seine Optionen ab. Er wusste von dem PROJECT, wusste von Elizabeth Harker. Sie hatte den Ruf, hartnäckig zu sein. Wenn sie sich erst einmal in etwas verbissen hatte, war sie wie ein Hund, der nicht lockerlassen wollte. Wenn sie in sein Kommandozentrum eingedrungen war, bestand die Möglichkeit, dass sie den Standort des Bunkers ausfindig machen würde. Das durfte er nicht zulassen.

Er musste sich etwas für sie und ihre Gruppierung einfallen lassen. Es war unabdingbar, etwas gegen sie zu unternehmen.

Wie viel wusste sie bereits? Wem hatte sie davon erzählt? Der einzige Weg, es herauszufinden, war, sie danach zu fragen. Er musste sie an einen Ort bringen lassen, an dem man sie befragen, oder, wenn das nicht möglich sein würde, sie umbringen konnte. Aber wenn er es auf Harker abgesehen hatte, musste er auch ihr Team ausschalten.

Auf wundersame Weise hatte sich sein Glas geleert. Er stand auf und füllte es erneut. Morgen Abend würde die nächste Phase seines Plans beginnen. Das würde die perfekte Gelegenheit bieten, Harker zu überrumpeln.

Westlake nahm sein Telefon zur Hand und traf die nötigen Vorkehrungen.

Kapitel 6

Es war beinahe 20 Uhr am nächsten Abend. Präsident James Rice nippte an einem Glas Wasser, während er auf sein Stichwort wartete, die Bühne zu betreten. Heute würde er im landesweiten Fernsehen eine wichtige Ansprache zur schwierigen Wirtschaftslage halten.

Rice machte sich aber über mehr als nur die Wirtschaft Sorgen. In Russland schien sich gerade eine potenzielle Krise zu entwickeln, und niemand wusste, was dort genau geschehen war. Die Anzeichen aber waren nicht gut. Die Beziehungen zwischen dem Weißen Haus und dem Kreml waren auf einen Status wie zu Zeiten des Kalten Krieges zurückgefallen. Etwas früher an diesem Tag hatte ihn ein Telegramm seines Botschafters in Moskau erreicht, mit der Warnung, dass die Föderation die Vereinigten Staaten verdächtigte, in die Ereignisse in Sibirien involviert zu sein.

Rice wusste nicht, was in Sibirien geschehen war. Er fürchtete, dass es sich als einer dieser Terrorakte entpuppen könnte, die auch Amerika bedrohten. Wenn die Öffentlichkeit gewusst hätte, wie oft sie nur um Haaresbreite der völligen Vernichtung durch selbstmörderische Terroristen entgangen waren, würden sie schreiend durch die Straßen rennen, dessen war Rice sicher. Er wäre am liebsten wieder ins Weiße Haus zurückgekehrt, um dort daran zu arbeiten, die Wogen zu glätten. Stattdessen würde er eine Ansprache halten, um der amerikanischen Öffentlichkeit das Gefühl zu geben, das alles in bester Ordnung sei, während sich die Weltwirtschaft in Wirklichkeit am Rande des Zusammenbruchs befand.

In Augenblicken wie diesen musste er an seine Familie denken und wie fragil doch die Illusion von Sicherheit, die seine und jede andere amerikanische Familie umgab, in Wirklichkeit war. Manchmal war es alles andere als einfach, den Anführer der freien Welt zu spielen.

Er fühlte sich krank, etwas fiebrig. Nahm noch einen Schluck von seinem Wasser. Es hatte einen seltsamen Nachgeschmack, aber zumindest war es kalt.

Der Agent des Secret Service, der neben ihm stand, sagte: »Das war Ihr Stichwort, Mister President.«

»Danke, Sam. Ist alles bereit?«

»Ja, Sir.«

Rice rückte seine Krawatte zurecht. Es war seine Lieblingskrawatte, ein Geschenk seiner Tochter. Er besaß sie schon seit Jahren, trug sie aber immer noch gern. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich so leicht an.

»Showtime«, sagte er.

Zu den Klängen von Hail to the Chief betrat er die Bühne, setzte sein gewohnt breites Grinsen auf und winkte der erwartungsvollen Menge zu. An seinem Podium angekommen, blickte er auf den Teleprompter. Plötzlich schoss ein Schmerz wie Feuer seinen linken Arm hinunter. Dann schien es, als hätte eine riesige Hand seine Brust gepackt und zugedrückt. Er bekam keine Luft mehr.

Rice taumelte, tastete nach dem Podium und brach dann der Länge nach auf der Bühne zusammen. Schreie ertönten aus dem Publikum. Die Mitarbeiter des Secret Service rannten zu ihm und umringten ihn.

In seinem Haus in Virginia verfolgte General Westlake die Verwirrung und das Chaos auf seinem Fernseher und lächelte. Die Berichterstattung wechselte ins Fernsehstudio zurück. Er goss sich noch einen weiteren Drink ein.

Damit wäre ein Problem erledigt. Bleibt nur noch ein weiteres.

Er musterte die bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinem Glas und entschied, dass es der letzte Drink für diesen Abend sein würde. Alkohol half ihm beim Nachdenken, aber in letzter Zeit ertappte er sich dabei, mehr als gewöhnlich zu trinken. Er war zu weit gekommen, um an diesem Punkt einen Fehler zu machen. Die letzten Teile des Puzzles fügten sich gerade an ihren Platz.

Westlake stammte aus einer starken Militärtradition. Sein Großvater war im Ersten Weltkrieg in Frankreich verwundet worden. Sein Vater hatte im Zweiten Weltkrieg das Verdienstkreuz und den Silver Star verliehen bekommen. Als Westlake sein Studium in West Point absolviert hatte, war er ein naiver junger Mann gewesen, der daran geglaubt hatte, dass sein Land von Menschen geführt wurde, die die Welt zu einem besseren Ort machen wollten.

Stattdessen hatte er zusehen müssen, wie Amerika zunehmend von Leuten regiert wurde, die Profite und Zugeständnisse für eine erfolgreiche nationale Strategie hielten. Er hatte miterleben müssen, wie das Militär von inkompetenten Führern und fehlgeleiteter Politik handlungsunfähig gemacht worden war, obwohl eine überlegene Technologie und ein gigantisches Budget sie in die gefürchtetste Streitmacht verwandelt hatten, die die Welt je gesehen hatte.

Er war die Karriereleiter des Militärs bis fast ganz nach oben hinaufgeklettert, aber ein hoher Rang war immer auch mit einer gewissen politischen Haltung verknüpft. Als er für einen Platz unter den Joint Chiefs im Gespräch war, überging man ihn schließlich. Mit seiner offenen Kritik an Fehlern und der Notwendigkeit von Veränderungen hatte er sich im Kongress Feinde gemacht.

Aber Westlake war nicht allein mit seinen Ansichten. Er hatte die Unterstützung mächtiger Männer sowohl im Kongress als auch im Pentagon. Männer, die etwas verändern wollten und wie er an das Schicksal dieser Nation glaubten. Patrioten und Realisten wie er, die bereit waren, etwas dafür zu tun.

Vor vier Jahren war er zu einem Treffen eingeladen worden, das sein Leben veränderte. Das Treffen hatte zu weiteren Treffen geführt, mit Männern, die einen Plan entworfen hatten, Kontrolle über die Regierung zu erlangen. Einflussreiche, wohlhabende Männer. Sie wollten ihn als Führer eines neuen Amerikas, ein Amerika, welches wieder seinen Platz als Supermacht der Welt beanspruchen würde.

Und doch hatte er gezögert. Aber dann war sein Sohn in Afghanistan gefallen. Das war der letzte Schubs gewesen, den er noch gebraucht hatte, um sich ihnen endgültig anzuschließen.

Westlake sah zu dem Foto, welches er auf seinem Schreibtisch aufbewahrte, und spürte wieder diesen Kummer, der ihn nie ganz zu verlassen schien. Das Foto war an dem Tag entstanden, als sein Sohn sein Studium in West Point absolviert hatte. Alan Westlake, hochwachsen und stolz seine Uniform tragend, lächelte auf dem Foto. Er war einen sinnlosen Tod gestorben, in einem schlecht geführten Krieg, der Amerika langsam ausbluten ließ.

Wenn der Übergang vollendet war, würde es keine Kriege mehr ohne den absoluten politischen Willen zum Sieg geben.

Kapitel 7

Elizabeth arbeitete noch spät. Alle anderen waren bereits gegangen.

Gerade wog sie für sich ab, ob sie noch ein paar Stunden dranhängen und dann die Nacht hier in der Etage darunter verbringen sollte. Sie lehnte sich in ihrem Bürosessel zurück und betrachtete das Foto ihres Vaters auf dem Schreibtisch. Sie vermisste ihn, sein bestimmtes Auftreten und seine Fähigkeit, jedem Problem auf den Grund gehen zu können. Mehr noch aber seine Fähigkeit, besonders bis zum Kern ihrer Probleme vorzudringen.

Ihr Vater war Richter in Colorado gewesen, zu einer Zeit, als Richter in ihren Entscheidungen noch sehr viel freier gewesen waren. Das hatte sich in seinen letzten Dienstjahren geändert, als die Politik immer mehr Einfluss auf die Gerichtsbarkeit nahm. Die zunehmende Härte bei den Urteilen und das fließbandartige Vorgehen in Prozessen und bei Freisprüchen gehörten zu den wenigen Dingen, über die sie ihn je hatte klagen hören.

Als ihr direkter Telefonanschluss einen eingehenden Anruf anzeigte, ahnte sie, dass es sich um schlechte Nachrichten handeln würde. Niemand rief einen um diese Zeit an, es sei denn, es war etwas passiert.

»Harker«, meldete sie sich.

»Direktorin, hier spricht Agent Price vom Secret Service. Ich rufe Sie aus dem Walter-Reed-Krankenhaus an. Präsident Rice hatte einen Herzinfarkt. Er möchte Sie sprechen.«

Ihr Herz machte einen Satz. Sie wusste, dass er an diesem Abend eine wichtige Rede gehalten hatte, wollte sich diese aber erst später zuhause ansehen. Die Stimme am anderen Ende fuhr fort. »Ein Hubschrauber ist bereits auf dem Weg. Er dürfte in zehn Minuten bei Ihnen sein. Halten Sie sich bitte bereit.«

»Wie geht es ihm?«

»Nicht gut. Zehn Minuten, Direktorin.«

Elizabeth stand auf und stopfte ihr Handy in die Handtasche. Wenn sie einen Hubschrauber schickten, lag Rice wahrscheinlich bereits im Sterben. Sie betete, dass das nicht der Fall sein würde. Rice war einer der wenigen Menschen, die Elizabeth bewunderte. Wenn er starb, würde die Welt ein gefährlicherer Ort werden.

Sie schaltete das Licht in ihrem Büro aus, trat aus dem Gebäude und lief zu der Hubschrauber-Landeplattform, um dort zu warten. Nach ein paar Minuten hörte sie bereits das vertraute Wupp-Wupp-Wupp der Rotoren. Sie sah zu, wie der Helikopter in einem weiten Bogen auf das Grundstück einschwenkte. Der Pilot brachte den Hubschrauber über die Landeplattform und ließ ihn für einen Moment darüber schweben, bevor er ihn landete. Der Hubschrauber war komplett schwarz und unauffällig. Seine Rotoren drehten sich weiter.

Seltsam, dachte sie bei sich. Ich kann mich nicht erinnern, ein solches Modell schon einmal gesehen zu haben. Für gewöhnlich schicken sie eine Einheit der Marines.

Ein Mann in einem schwarzen Anzug stieg aus dem Hubschrauber. Er war etwa einen Meter achtzig groß, mit dunkler Haut und längerem Haar. Außerdem hätte er eine Rasur gebrauchen können. Aus irgendeinem Grund war Elizabeth beunruhigt, auch wenn sie nicht genau wusste, wieso.

»Direktorin Harker? Ich bin Agent Williams. Ich helfe Ihnen hinein.«

Er kam auf sie zu. Elizabeth bemerkte seinen Ohrhörer mit dem dünnen Kabel, etwas, das offenbar alle Agenten des Secret Service gemein hatten. Er trug die offizielle Kleidung des Secret Service – einen dunklen Anzug und Krawatte. Am Tag hätte er dazu wahrscheinlich noch eine Sonnenbrille getragen. Das alles entsprach den Vorschriften. Doch dann bemerkte sie seine Schuhe. Der Mann trug braune Halbschuhe.

Ihr Gespür schlug Alarm. Kein Agent hätte sich mit braunen oder andersfarbigen Halbschuhen erwischen lassen, schon gar nicht das Sicherheitspersonal aus dem Weißen Haus. Sein Haar war zu lang und ihr war auch noch nie ein unrasierter Agent des Secret Service untergekommen.

Etwas an ihrem Blick musste sie verraten haben. Der Gesichtsausdruck des Mannes verfinsterte sich. Er griff unter seine Anzugjacke. Der Pilot sah ihnen von hinter den gewölbten Glasscheiben aus zu.

Elizabeth war in ihrem Leben nicht so weit gekommen, weil sie dumm war. Ihr Verstand hatte all die Anzeichen bereits verarbeitet, während der Mann noch auf sie zugekommen war. Die Haare, die schlechte Rasur, die Schuhe. Das alles bedeutete Ärger. Sie traf eine Entscheidung. Sie zog im selben Augenblick ihre Pistole aus dem Holster an ihrem Gürtel, wie Williams seine Waffe unter seiner Jacke hervor beförderte. Sie feuerte drei schnelle Schüsse ab. Der Mann schoss in den Boden, die Kugel prallte vom Beton ab, dann fiel er nach hinten auf die Landefläche.

Mit einem lauten Dröhnen hob der Hubschrauber wieder von der Plattform ab und begann in die Höhe zu steigen.

Elizabeth war nun wütend. Sie hob ihre Waffe mit beiden Händen und leerte den Rest des Magazins in den Helikopter. Funken stoben an dem metallenen Rumpf auf. Einige der Hohlmantelgeschosse hatten den Motor getroffen. Der Schlitten ihrer leer geschossenen Pistole blieb zurückgezogen stecken. Der Hubschrauber gewann weiter an Höhe.