Das Beste für ein starkes Ich - Ursula Kraemer - E-Book

Das Beste für ein starkes Ich E-Book

Ursula Kraemer

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Beschreibung

Wie entsteht Selbstwertgefühl? Und was braucht es, um authentisch und selbstbewusst durchs Leben zu gehen? Dieses inspirierende Buch nimmt dich mit auf eine Reise zu mehr Selbstvertrauen und innerer Stärke. Mit thematischen Kapiteln bietet es wertvolle Impulse und praktische Übungen, um Schritt für Schritt deine Beziehung zu dir selbst zu verbessern. Jedes Kapitel widmet sich einem Aspekt des Selbstwertgefühls und wird durch humorvolle, liebevoll gestaltete Tiercollagen illustriert. Diese kleinen Kunstwerke visualisieren nicht nur die Inhalte, sondern können als Erinnerungen für den Alltag ausgedruckt und aufgehängt werden, so hast du dein Ziel immer vor Augen. Begleitet wird das Buch durch ein extra zu erwerbendes ergänzendes Selbstwert-Journal, das dir hilft, deine Fortschritte festzuhalten und Erfolge zu reflektieren. Denn wahres Selbstbewusstsein wächst durch die bewusste Wahrnehmung deiner Entwicklung. Ein Buch für alle, die ihr inneres Potenzial erkennen und sich voller Selbstvertrauen in die Welt wagen möchten.

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Früher galt ich bei andern, jetzt gelte ich mir selbst etwas. Viele ziehen das erste, wenige das zweite vor.

Caspar David Friedrich

Inhalt

Einstieg

Fremdwert oder Selbstwert?

Ich bin ich

Deine Stärken

Vergleich dich – Vergleich dich nicht

Deine Werte

Eine besondere Geschichte

Was ist dein Ziel?

Tu dir gut

Oh, ein Kompliment!

Immer dieser Zweifel

Sag Nein

Ein voller Kopf

Der kaputte Krug

Deine Körpersprache

Selbstliebe

Lege den Perfektionismus ab

Bist du dankbar?

Grübeln

Selbstbestimmt leben

Gute und schlechte Gewohnheiten

Wenn Kritik dich trifft

Dein innerer Kritiker

Du und der Perfektionismus

Knüpfe Kontakte

Pflege deine Freundschaften

Denk in Lösungen

Deine Glaubenssätze

Versöhne dich mit der Vergangenheit

Sag deine Meinung

Probier was Neues

Visualisiere deine Ziele

Finde deine Affirmationen

Das Selbstwert-Journal

Weitere Bücher der Autorin

Einstieg

Im Laufe meiner Arbeit, in Seminaren, Workshops und Coachings, ist mir aufgefallen, dass die Grundlage vieler Probleme, die angesprochen wurden, ein geringes Selbstwertgefühl ist. Darf ich das Leben wirklich so gestalten, wie ich es will? Darf ich Grenzen setzen und warum fällt mir das so schwer? Warum glaube ich nicht daran, ein Ziel tatsächlich zu erreichen? Warum sind die anderen so viel besser als ich?

Um nicht nur meine Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Coaching zu begleiten, sondern einen größeren Kreis zu unterstützen, habe ich mich entschieden, dieses Buch zu verfassen. Es geht nicht um theoretische Grundlagen, sondern um ganz konkrete Übungen, die helfen, innerlich zu wachsen und sich als einzigartige Person wahrzunehmen und zu schätzen.

Was bist du wert?

Woran machst du deinen Selbstwert fest? An Fans und Followern, an Likes und Kommentaren? Das ist kein guter Weg. Denn was passiert, wenn dir plötzlich niemand mehr folgt und dich gut findet? Oder ist dir nur wichtig, was du dir leisten kannst? Endlich einen schicken Sportwagen zu besitzen oder ausschließlich in den besten Boutiquen einzukaufen? Doch was ist, wenn du dir plötzlich nichts mehr leisten kannst und du mit dem zufrieden sein musst, was du hast? Wirst du dich dann schlecht fühlen, weil du glaubst, dass dein eigener Wert ebenfalls abnimmt? Die Abhängigkeit von äußeren Faktoren, von der Bewertung anderer sollte nie deinen Wert bestimmen. Denn das wäre statt eines Selbstwertgefühls ein Fremdwertgefühl.

Es geht beim Selbstwertgefühl nie um höher, schneller, reicher, schlanker, sondern um das, was du in dir trägst.

Denn genau das macht dich EINZIGARTIG.

Du bist richtig, so wie du bist.

Fremdwert oder Selbstwert?

Das Fremdwertgefühl entsteht nicht erst, wenn wir erwachsen sind. Es hat seinen Ursprung in frühester Kindheit. Im Laufe des Lebens wurden die meisten von uns ständig gefüttert mit negativen Sätzen: Fehler, die wir gemacht haben, Unzulänglichkeiten, die uns prägen, Dinge, die man uns nicht zutraut. Sie kommen von Eltern oder Lehrern, von Chefs, von Kollegen, die uns übel wollen und sogar von fremden Menschen. Diese Sätze prägen sich in unserem Inneren ein und am Ende nehmen wir sie für bare Münze. „Deine Schrift sieht grauenhaft aus“ oder „Dein Bruder macht das viel besser“ oder „Iss‘ nicht zu viel, du bist sowieso schon zu dick“ oder Von der kam noch nie ein guter Vorschlag“.

Solche Gedanken beeinflussen unser ganzes Leben, alle Lebensbereiche, nicht nur beruflich, sondern auch die Beziehung, Freundschaften, die eigenen Bedürfnisse, die Gesundheit: Du traust dir nichts zu, du hältst dich zurück, willst es anderen immer recht machen, ziehst keine Grenze, sagst nicht nein. Du setzt den Wert deiner eigenen Arbeit zu nieder an, ob in Bewerbungen, in Gehaltsverhandlungen oder Karriereschritten. Als Selbständige traust du dich nicht, wirklich sichtbar zu sein und deine Dienstleistung ihrem Preis entsprechend zu verkaufen oder erfolgreich zu verhandeln.

Du kannst es ändern

Wenn du dich in dem einen oder anderen Punkt wiedererkennst, dann möchte ich dir sagen: Du kannst das ändern. Ändern, indem dich nicht mit anderen vergleichst, sondern indem du anerkennst, was du in dir trägst und was dich im Besondern ausmacht: Das sind deine Fähigkeiten, deine Eigenschaften, deine Talente, all das, was DU schön an dir findest.

Du kannst da nichts aufzählen? Dann bist du nicht allein. Als es in einem Seminar um die Aufgabe ging, eigene Fähigkeiten zu nennen, sah mich eine Teilnehmerin ratlos an. Sie zuckte mit den Schultern und fragte: „Könnte ich nicht besser aufzählen, was ich nicht kann?“ Nein: Jeder ist wertvoll so wie er ist. Deine Einzigartigkeit, deinem Unvergleichlichkeit macht dich zu etwas Besonderem. Du kannst lernen, deinen eigenen Wert zu erkennen, wenn du bereit bist, an dir zu arbeiten. Und damit das leichter geht, habe ich dieses Buch geschrieben. Es unterstützt und begleitet dich.

So holst du das Beste für dich heraus

Lies die einzelnen Kapitel nicht nur durch, sondern setze die Übungen auch gleich um. Es wäre schade, wenn das Buch am Ende nur im Regal stünde und irgendwann sogar entsorgt würde. Denn dann kann es nichts bewirken. Mal dir jeden Tag, jede Woche ein kleines Herz in deinen Kalender, um deine Fortschritte zu dokumentieren. Hast du dich zum ersten Mal getraut, eine Bitte abzulehnen, deine Zweifel zu überwinden und mutig ein Ziel anzustreben? Fortschritte, auch wenn sie noch so klein sind, werden dich weiterbringen.

In welcher Reihenfolge du die Themen bearbeitest und die Übungen machst, bleibt dir überlassen. Hauptsache, du wirst aktiv. Denn Lesen alleine genügt nicht. Auf die Gedanken, die du dir machst, kommt es an. Und die Übungen dazu sind der wichtigste Anschub. Manchmal musst du ein Kapitel später noch einmal aufgreifen, denn Veränderungen brauchen Zeit und Durchhaltevermögen. Aber wenn du dran-bleibst, ist die Belohnung groß.

Zum Buch passt das Notizheft, das

Selbstwert-Journal,

in dem du deine Erfahrungen mit den Übungen notieren kannst. Denn das Festhalten deiner Gedanken verstärkt die Chance, Veränderungen anzuschieben. Es zeigt, dass es dir ernst ist. Und das Wichtigste: Selbstwertgefühl entsteht im Rückblick. Denn sobald du erkennst, welchen Weg du schon gegangen bist, was du gelernt hast im Vergleich zu den Wochen oder Monaten davor, wächst dein Inneres. Deshalb lies später deine Notizen immer noch einmal durch. Die Belohnung wird groß sein, denn du erkennst, wie du dich im Positiven verändert hast.

Den Hinweis zum Selbstwert-Journal findest du auf Seite 183

Zusätzlich zu deinen Notizen sammle Erfolgssymbole, die du immer wieder in die Hand nehmen kannst, wie Fotos, Zertifikate, anerkennende Briefe, positive Feedbacks, Preise oder Trophäen.

Dein Selbstwertgefühl wächst

Wenn du wirklich bereit bist, an dich zu glauben und die heute noch bestehenden Hürden zu überwinden, wirst du, wenn du das Buch durchgearbeitet hast, am Ende staunen, mit welcher Leichtigkeit du durch das Leben fliegst. Also, mach dich dran. Du wirst es nicht bereuen.

Hast du einen Ballon zu Hause? Dann blas ihn so groß auf wie du dich heute in deinem Selbstwert fühlst. Super wäre, wenn du dann ein Foto machen könntest, denn später wirst du dich vielleicht nicht mehr seinen Umfang erinnern. Du hast keinen zur Hand? Dann blas einen Ballon in Gedanken auf und zeichne ein Bild davon.

Wenn du dich mit diesem Buch beschäftigt hast, die Kapitel gelesen und durchgearbeitet hast, die dich im Augenblick am meisten anziehen, dann blase den Ballon noch einmal auf, ob in echt oder in deiner Fantasie. Wie groß ist er nach einigen Monaten, einem halben Jahr? Wenn du wirklich am Thema drangeblieben bist, siehst du bestimmt einen Unterschied. Wenn nicht, dann wäre das für mich die Frage, wie aktiv du tatsächlich warst. Hol dir die Themen noch einmal heraus, die du gerade am nötigsten brauchst. Also: Starte jetzt. Nur so kannst du gewinnen.

Denn wenn du wartest, bist der richtige Zeitpunkt gekommen ist, wirst du nie anfangen. Beschäftige dich damit, was dir gerade Unwohlsein oder sogar Angst macht. Glaub daran, dass du lernen und wachsen kannst. Bewege dich auf deine Angst zu, nicht von ihr weg. Es ist nur ein Schritt, doch auf den kommt es an. Sag‘ immer Ja zu Herausforderungen, die dich deinem Ziel näher bringen. Und vertraue darauf, dass du schon rechtzeitig herausfinden wirst, wie es geht.

Ich selbst habe viele solcher Situationen durchgestanden, von denen ich anfangs nicht wusste, ob ich es schaffe: Mit 23 habe ich meine erste universitäre Vorlesung gehalten vor Studenten, die z.T. älter waren als ich. Viele solcher Veranstaltungen folgten. Ich habe mich als alleinerziehende Mutter mit drei Kindern selbständig gemacht und fühlte mich dabei wie auf einem 10 m Brett mit der Angst, unten im Becken ist vielleicht kein Wasser. Mein Unternehmen trägt mich seit 25 Jahren.

Mein erstes Buch hatte ich nur für meine Kinder geschrieben. Unvorstellbar, es zu veröffentlichen. Das hätte mich total ausgebremst. Doch als es fertig war, habe ich mich doch getraut. Inzwischen habe ich schon 10 Bücher veröffentlicht. Wenn ich immer gewartet hätte, bis ich mir absolut sicher war, gäbe es nichts von dem, was du heute von mir siehst und hörst. Nichts.

Wenn du dich immer noch Angst hast, dein Ziel anzugehen, dann rate ich, dir die folgende Fragen zu stellen:

Was kann schlimmstenfalls passieren?

Was mache ich dann?

Was kann ich tun, damit der schlimmste Fall nicht eintritt?

Damit bist du gewappnet. Und außerdem lass dir gesagt sein, die meisten Probleme werden gar nicht auftreten, sie sind nur in deinem Kopf. Also: Fang an. Der Rest wird sich fügen.

Wenn du es aber nicht alleine schaffst, dein Selbstwertgefühl zu steigern, kann es auch daran liegen, dass viele schlimme Erfahrungen, innere Verletzungen und Traumata verarbeitet werden müssen. Dann such dir einen Therapeuten, eine Therapeutin. Sei es dir wert, diesen Weg zu legen.

Ich bin ich

Auf der ganzen Welt gibt es niemanden wie mich.

Es gibt Menschen, die mir in vielem gleichen,

aber niemand gleicht mir aufs Haar.

Deshalb ist alles, was von mir kommt, mein Eigenes,

weil ich mich dazu entschlossen habe.

Alles, was mit mir zu tun hat, gehört zu mir.

Mein Körper, mit allem was er tut,

mein Kopf, mit allen Gedanken und Ideen,

meine Augen, mit allen Bildern, die sie erblicken,

meine Gefühle, gleich welcher Art , ob Ärger, Freude, Frustration,

Liebe, Enttäuschung, Begeisterung.

Mein Mund und alle Worte, die aus ihm kommen, höflich, lieb oder schroff, richtig oder falsch.

Meine Stimme, laut oder leise, und alles, was ich mir selbst oder anderen tue.

Mir gehören meine Phantasien, meine Träume, meine

Hoffnungen, meine Befürchtungen,

mir gehören all meine Siege und Erfolge und all meine

Niederlagen und Fehler.

Weil ich mir ganz gehöre, kann ich mich näher mit mir

vertraut machen.

Dadurch kann ich mich lieben und alles, was zu mir gehört, freundlich betrachten.

Damit ist es mir möglich, mich voll zu entfalten.

Ich weiß, dass es einiges an mir gibt, das mich verwirrt, und

manches, das ich noch gar nicht kenne.

Aber solange ich freundlich und liebevoll mit mir umgehe,

kann ich mutig und hoffnungsvoll nach Lösungen für

Unklarheiten schauen und Wege suchen,

mehr über mich selbst zu erfahren.

Wie auch immer ich aussehe und mich anhöre, was

ich sage und tue, was ich denke und fühle,

immer bin ich es.

Es hat seine Berechtigung, weil es ein Ausdruck dessen ist,

wie es mir im Moment gerade geht.

Wenn ich später zurückschaue, wie ich ausgesehen und mich angehört habe,

was ich gesagt und getan habe, wie ich gedacht und gefühlt habe,

kann es sein, dass sich einiges davon als unpassend herausstellt.

Ich kann das, was unpassend ist, ablegen und das, was

sich als passend erwiesen hat, beibehalten

und etwas Neues erfinden für das, was ich abgelegt habe.

Ich kann sehen, hören, fühlen, denken, sprechen und handeln.

Ich besitze die Werkzeuge, die ich zum Überleben brauche,

mit denen ich Nähe zu anderen herstellen und mich

schöpferisch ausdrücken kann,

und die mir helfen, einen Sinn und eine Ordnung in der

Welt der Menschen und der Dinge um mich herum zu finden.

Ich gehöre mir und deshalb kann ich aus mir etwas machen.

ICH BIN ICH und so, wie ich bin, bin ich ganz in Ordnung.

Deklaration der Selbstachtung Virginia Satir, Familientherapeutin

Es kann nur dann ein Lächeln aus dem Spiegel kommen, wenn ein Lächeln hineinschaut.

Aus China

Spieglein, Spieglein an der Wand

Der erste Schritt, das Selbstwertgefühl zu erhöhen, ist, deinen Körper so anzunehmen, so wie er ist, ohne Wenn und Aber. Wir alle sind nicht perfekt, wir alle haben kleinere und größere körperliche Mängel. Interessanterweise werden diese Mängel von Menschen in unserem Umfeld oft gar nicht wahrgenommen oder zumindest nicht negativ bewertet. Nur wir selbst haben diese stets im Blick und vergessen darüber, dass wir alle Grund genug haben, unseren Körper in einem positiven Licht zu sehen. Das fällt dir schwer? Dann bist du nicht alleine.

Die Ursachen

Selbst die schönsten Frauen werden dir aufzählen, was ihnen an sich selbst nicht gefällt. Die sozialen Medien tragen dazu bei, dass auch sie mit sich unzufrieden sind. Und wer häufig solche Bilder anschaut, bekommt einen verzerrten Blick. Die Fotos entsprechen selten der Realität. Mit Hilfe eines Schönheitsfilters lassen sich Regionen des Körpers verbessern: Die Beine werden länger, die Hüften schmaler, die Augen größer, die Lippen werden voller und die Nase bekommt eine niedliche Form.

Doch nicht nur die Sozialen Medien und Modezeitschriften, auch Eltern, Tanten, Großeltern haben einen großen Einfluss auf Einstellung ihrer Kinder zu ihrem Körper. Deren negative Kommentare über das Aussehen oder hohe Erwartungen an das Erscheinungsbild führen zu Selbstzweifeln und einem niedrigen Selbstwertgefühl. Wenn eine Mutter stark auf ihr Gewicht achtet und stets neue Diäten ausprobiert, wird sie ihr Tochter ermahnen: „Iss‘ nicht so viel, sonst wirst du zu dick“. Oder wenn es um Kleidung geht, kann auch der Satz fallen: „Mit deinen Beinen solltest du besser keinen Rock tragen.“ Oder: „Die Hose ist zu eng. Sie betont deinen fetten Hintern.“

Wenn Eltern das Aussehen der Geschwister miteinander vergleichen und bestimmte körperliche Merkmale als weniger attraktiv zu betrachten und dies kommunizieren, wird dies ebenfalls negative Folgen haben. „Deine Schwester hat viel schönere Haare als du.“ Oder: „Mit diesem Lachen sticht dein Bruder alle aus“. Dies wird dazu führen, dass Kinder sich in ihrem Aussehen unzureichend oder unattraktiv fühlen. Doch zum Glück lässt sich dies auch korrigieren. Schönheit ist immer subjektiv und Selbstakzeptanz und Selbstliebe sind wichtige Aspekte, um eine positive Beziehung zum eigenen Körper zu entwickeln und ein gesundes Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten.

Dein Körper hat eine einzigartige Kombination von Merkmalen, die ihn von anderen unterscheidet. Das können deine Gesichtszüge, deine Körpergröße, deine Haarfarbe, deine Augenfarbe und viele andere physische Eigenschaften sein. Erkenne und feiere deine Einzigartigkeit und Individualität. Du bist einzigartig und wertvoll, genauso wie du bist, und dein Körper ist ein Ausdruck dieser Einzigartigkeit.

Was du tun kannst Du und dein Spiegel

Spiegelübungen helfen dir, dein Selbstbild zu stärken, deine Selbstakzeptanz und -liebe zu fördern und so dein Selbstwertgefühl zu stärken. Es gibt verschiedene Varianten, beginne mit der, die dir am leichtesten fällt, aber bleib nicht dabei stehen. Gehe Schritt für Schritt weiter.

Dein Körper

Stell dich vor den Spiegel, angezogen, in der Unterwäsche oder im Schlafanzug. Schau dir in die Augen, betrachte dein Gesicht, deinen Körper. Sage ehrlich und aufrichtig zu dir selbst: „Ich liebe und akzeptiere mich so, wie ich bin.“ Dir fallen diese Worte schwer, weil du dich nicht wohlfühlst in der eigenen Haut, weil du nur Fehler bei dir siehst oder nie gelernt hast, gut zu dir zu sein?

Sicher kannst du sofort mindestens fünf Dinge aufzählen, die du an deinem Körper nicht magst. Da bist du nicht allein. Sogar das schönste Modell wird Problempunkte benennen und sagen, der kleine Zeh ist krumm ist, Ellbogen fühlt sich rau an, die Naturhaarfarbe ist scheußlich. Ändere die Perspektive und sei ehrlich zu dir. Auch dein Körper hat einige besonders schöne Details. Ist es der Schwung der Augenbrauen, sind es die schmalen Handgelenke, die Lachfältchen oder die Form deines Nackens?

Schenke dir dann positive, wertschätzende Aussagen:

Ich schätze meinen Körper für alles, was er für mich tut. Meine Narben/Makel sind Teil meiner Geschichte, und ich bin stolz auf sie.

Ich bin gut so wie ich bin.

Deine Leistung

Mit dieser Spiegelübung schenkst du dir Anerkennung für deine eigenen Bemühungen und Erfolge und stärkst dein Selbstbewusstsein. Nimm dir Zeit, um auf das zu schauen, was du erreicht hast. Schau dir dabei in die Augen und und sprich aus, was du an dir selbst schätzt. Nenne die Dinge, die du an diesem Tag geschafft hast.

Was hast du Neues gelernt?

Was ist dir gelungen?

Welchen Versuchungen hast du widerstanden?

Welche Punkte deiner To-Do-Liste konntest du abarbeiten?

Wozu konntest du dich aufraffen?

Verwende nicht nur Worte, sondern ganze Sätze, ähnlich, wie du es einem anderen gegenüber sagen würdest:

Ich spreche dir meine Anerkennung aus für deine souveräne Kundenpräsentation.

Ich schätze an dir, dass deine Kritik so konstruktiv formuliert war.

Ich finde super, dass du jetzt schon über eine Woche deine Morgengymnastik machst.

Auch wenn es schwer war, habe du es durchgezogen, und das macht dich stark.

Ich finde es super, dass du deine Gesundheit priorisiert und regelmäßig Sport gemacht habe

Oder: Wenn es dir so leichter fällt:

Du hast den Entwurf maßstabsgetreu hingekriegt, alle Achtung.

Deine Fähigkeit, spontan so gute Lösungen zu finden, das macht dir keiner nach. Während du dich im Spiegel betrachtest, sprich deinen Namen aus und sag dir selbst laut mit einem Lächeln: „Du bist genug.“

Nachdem du die Spiegelübung durchgeführt hast, nimm dir einen Moment Zeit, um darüber nachzudenken, was du während der Übung erlebt hast. Reflektiere deine Gedanken, Gefühle und Erkenntnisse und überlege, was du daraus lernen kannst. Notiere deine Erkenntnisse. Je öfter du diese Übungen machst, desto mehr wirst du dich akzeptieren und lieben.

Eine einfache Variante

Falls es dir noch schwer fällt, die vorangegangenen Übungen umzusetzen und du es nicht schaffst, dir kaum ausgeschlafen schon mit Wohlwollen zu begegnen, dann mach es, wenn du geduscht, frisiert, angezogen und zurechtgemacht bist. Dann lächle dich im Spiegel an und sage „Ich wünsche dir einen guten Tag.“ Doch bleibe dabei nicht stehen. Diese Übung ist erst der Anfang.

Verzichte auf Modehefte und Frauenzeitschriften. Reduziere den Konsum von Social Media. Die Bilder, mit denen du dich ständig konfrontierst, werden jedes Mal wieder deinen Selbstwert untergraben. Sei dir bewusst, dass egal wie perfekt eine Person auf dich wirken mag, sie vermutlich auch Tage hat, an denen sie sich nicht schön findet. Verknüpfe dich deshalb lieber mit Menschen, die trotz aller Defizite zu ihrer Person stehen. Von ihren Erfahrungen kannst du lernen.

Hier noch eine Übung für Fortgeschrittene

Sorge dafür, dass du ungestört bist. Stell dich nackt vor den Spiegel, so, dass du dich im Ganzen siehst. Wenn dir das anfangs schwer fällt, dann lass deine Unterwäsche an und nimm den Bikini. Betrachte dich, ohne zu bewerten. Schau dich wohlwollend an. Lass deinen Blick wandern vom Hals, zu den Schultern, dem Busen, dem Bauch, deinem Unterleib, zu den Beinen, den Füßen… Welches Gefühl hast du? Zur Erinnerung: Du bist dir dein bester Freund/deine beste Freundin!

Jetzt sprichst du laut aus: „Ich liebe mich so, wie ich bin, mit all meinen Stärken und auch mit meinen Schwächen!“ oder „Wow, heute sehe ich wieder toll aus!“ Das mag dir albern und überzogen erscheinen, doch Gedanken sind Kräfte, Gedanken neigen dazu, sich zu realisieren.

Im Alltag

Wann immer du dich den Tag über im Spiegel siehst, lächle dich an. Du verdienst es. Auch, wenn du dich dabei zunächst komisch fühlst: Dein Gehirn fängt an, Glückshormone zu produzieren, was wiederum dazu führt, dass du dich wirklich besser fühlst! In einem ersten Schritt wirst du deinen Körper vielleicht noch nicht lieben können. Zumindest aber solltest du ihn akzeptieren. Je öfter du diese Übungen machst, desto leichter wird es dir fallen, dir selbst etwas Positives zu sagen. Sag Sätze wie: Ich bin einzigartig. Ich liebe mich. Ich bin stolz auf mich. Heute werde ich einen wunderbaren Tag erleben.

Starte damit, negative Gedanken über dich selbst mit positiven zu ersetzen. Beispielsweise: „Meine Augen sind schön“ oder „Meine Haare sehen heute richtig gut aus“. Erstelle eine Liste mit all den Dingen, die du an dir magst und zu schätzen weißt und wiederhole diese positiven Dinge regelmäßig, um den negativen Gedanken zu trotzen. Eine positive Einstellung zu deinem Körper lässt deine Ausstrahlung wachsen. Es kommt zurück, was du ausstrahlst.

Stärke deine Selbstmotivation

Mit dieser Übung bereitest du dich auf bevorstehende Herausforderungen und motivierst dich, sie zu meistern. Stell dich vor den Spiegel und sage dir motivierende Sätze, um dich für den Tag oder ein bestimmtes Ereignis zu stärken:

Ich bin bereit, alles zu geben.

Ich habe alles, was ich brauche, um erfolgreich zu sein.

Ich vertraue mir und meinen Fähigkeiten.

Verzeih dir

Manchmal ist es schwer, sich selbst für vergangene Fehler zu vergeben und negative Emotionen loszulassen. Diese Übung fördert deine Selbstvergebung und dein Mitgefühl. Stelle dich vor den Spiegel und sprich dir selbst verzeihende Worte zu:

„Ich vergebe mir, dass ich Fehler gemacht habe.“

„Ich lerne aus meinen Fehlern und werde daran wachsen.“

„Es ist okay, Fehler zu machen. Ich werde geduldiger mit mir sein.“

Suche nicht andere, sondern dich selbst zu übertreffen.

Marcus Tillius Cicero

Deine Stärken

Bist du schon einmal gefragt worden, worin deine Stärken liegen? Als Erwachsene war das wahrscheinlich bei einer Bewerbung der Fall. Da ist es dir vielleicht noch einigermaßen leicht gefallen sein, denn in dieser Situation spielen vor allem Ausbildung, Zeugnisse und Abschlüsse eine Rolle. Doch das allein bist nicht du. Du bist viel MEHR.

Zu deinen Stärken gehören auch deine Eigenschaften, deine Fähigkeiten jenseits von Schule und Ausbildung und das, was dir im Lebengrundsätzlich leicht fällt. Auch deine Eigenheiten zählen dazu, Eigenheiten, die niemand außer dir hat. Genau das gefällt anderen Menschen oft. Doch viele von uns wissen gar nicht, was alles noch zu ihren Stärken zählt. Etwas als eigene Stärke anzuerkennen, fällt uns auch deshalb schwer, wenn wir es als selbstverständlich empfinden, weil es schon immer da war. Wenn dir im Alltag eine Aufgabe leicht von der Hand geht, zählst du sie in der Regel nicht zu deinen Werten. Das ist schade.

Hinzu kommt, dass du oft an deinen Stärken zweifelst, weil du ständig Bewertungen ausgesetzt bist. Deine Umwelt will entscheiden, ob du etwas kannst oder nicht. Doch das wiederum ist abhängig davon, welche Werte die „Beurteiler“ haben: Sie halten es z.B. für gut, wenn du sehr ordentlich bist und übersehen, dass ein unglaublich kreatives Talent in dir steckt. Oder sie lästern, dass du dich gerne in die erste Reihe stellst und werten deine Fähigkeit ab, Menschen motivieren zu können. Deswegen ist erst einmal wichtig, dir selbst Klarheit zu verschaffen, worin deine Stärken liegen.

Was du tun kannst Erstelle deine Stärkenliste

Damit du deinen Stärken auf die Spur kommst, habe ich einige Fragen zusammengestellt. Schreib auf, was dir im Augenblick einfällt, und ergänze deine Notizen immer wieder, wenn du im Tun feststellst

„Ach, das kann ich ja auch.“

Welche Aufgaben machen dir besonders viel Spaß?

Wofür habe ich in der Vergangenheit besonders viel Zeit aufgewandt?

In welchen Bereichen hab ich mich weiterentwickelt?

Was interessiert mich besonders?

Bei welchen Themen werde ich häufig von anderen um Hilfe gebeten?

In welchen Situationen werde ich ungeduldig, weil andere es nicht so gut können?

Wofür bekomme ich von anderen Komplimente, Lob oder Bewunderung?

In welchen Fächern war ich in der Schule gut?

Was geht mir leicht von der Hand?

Bei welcher Aufgabe kann ich mich besonders gut konzen trieren?

Was ist mir schon des Öfteren gut gelungen?

Woran habe ich Freude, was mache ich mit Leidenschaft?

An welche persönlichen Erfolge denke ich gerne zurück?

Welche Probleme konnte ich bereits gut lösen?

Welche Herausforderungen habe ich gemeistert?

Bei welcher Tätigkeit vergesse ich die Zeit?

Was unterscheidet mich von anderen?

Was macht dich einzigartig?

Wenn du dich mit anderen vergleichst, fällt meistens etwas hinten runter: Deine Einzigartigkeit. Doch du hast Stärken, die anderen fehlen oder du hast eine Kombination von Fähigkeiten, bei denen dir niemand das Wasser reichen kann. Was fällt dir ein? Kannst du Farbnuancen sehr differenziert unterscheiden? Spürst du, welche Gefühle dein Gegenüber in sich trägt? Bist du in der Lage, aus Resten ein leckeres Menü zu zaubern? Hattest du den Mut, in einen komplett anderen Beruf zu wechseln, was dir dann auch gelang? Kannst du dich ohne jede Hilfe in einer Gegend sofort orientieren? Schreib es dir auf und setze diese Fähigkeiten ein und entwickle sie weiter. Und vor allem: Sprich darüber.

Ergänze die Liste regelmäßig

Immer wenn dir etwas Neues gelungen ist, wenn du Fortschritte gemacht hast, und seien sie auch noch so klein, gehört das auf die Liste. Du konntest bisher nicht tanzen und bist jetzt in der Lage, dich im Walzergrundschritt im Kreise zu drehen? Dann schreib es auf. Du hast dich bisher immer davor gefürchtet, in einem Meeting etwas zu sagen, und warst immer schweigend dabei gesessen? Letzte Woche aber hast du dich zu Wort gemeldet, um an einen Tagesordnungspunkt zu erinnern? Gratuliere, du hast dir den Mut gefasst und darauf kannst du aufbauen.

Ändere deinen Blick

Schau deine Liste genau an, finde heraus, was du gut kannst und was du liebst. Dann fokussiere dich darauf und baue diese Fähigkeiten weiter aus. Das bist du!

Der Blick der anderen

Bitten dich deine Freunde oder dein berufliches oder privates Umfeld öfter um Rat? Das weist darauf hin, dass sie genau hier deine Stärken sehen. Noch mehr Hinweise bekommst du, wenn du sie selbst danach fragst, was dich in ihren Augen im Besonderen ausmacht. Sie werden vielleicht sogar Fähigkeiten und Eigenschaften erwähnen, an die du nie gedacht hast.

Halte deine Liste griffbereit

Auch wenn du viele Stärken hast, wird dir immer einmal wieder ein Fehler unterlaufen. Du hast vergessen, jemanden zurückzurufen, in deinem Text fehlen die richtigen Satzzeichen, du hast eine falsche Entscheidung getroffen. Wichtig ist jetzt, dich nicht im Gesamten schlecht zu finden, sondern zu erkennen, dass EINE Sache falsch gelaufen ist. Das wird dir am leichtesten bewusst, wenn du deine Stärkenliste wieder zur Hand nimmst und erkennst: „O.k., das ist falsch gelaufen, da muss ich noch was lernen, doch ich kann und weiß auch schon ganz viel.

Sei stolz auf dich

Bist du geprägt vom Satz „Eigenlob stinkt.“? Dann streich ihn. Anzuerkennen und stolz darauf zu sein, was dich im Positiven ausmacht, ist die Grundvoraussetzung für deine emotionale Gesundheit. Wenn du dich selbst nicht lobst, machst du dich abhängig von der Bewertung anderer. Das setzt dich unter Druck, du hungerst nach Resonanz und bist unglücklich, wenn sie nicht kommt. Und dein Streben nach Perfektionismus wächst. Sei stolz darauf, was du schon alles geschafft hast in deinem Leben, welche Hürden du überwunden hast, welche Aufgaben du gemeistert hast.

Stolz kannst du sein, wenn du mit einer Situation, einem Ergebnis deines Handels zufrieden bist. Mach eine Gewohnheit daraus, diese Fortschritte gedanklich in Worte zu formen: „Ich habe das Fest organisiert. Das ist mir wirklich gelungen“ oder „Ich habe das Kundengespräch geführt und einen super Abschluss erzielt.“ Sollte es dir schwer fallen, dich selbst anzusprechen, dann formuliere es so, als ob du eine Freundin, einen Freund loben wollest. „Das ist dir wirklich gelungen“ oder „Das hast du echt gut gemacht“. Im Laufe der Zeit wird dieser innere Dialog mehr und mehr zur Routine, dein Selbstwertgefühl wächst.

Steh zu deinen Fehlern

Fehler unterlaufen jedem, mal öfter, mal seltener. Das ist kein Grund, an sich zu zweifeln. Im Gegenteil, Fehler sind eine Chance. Und zwar dann, wenn du darauf einen positiven Blick wirfst. Frag dich, was du bei dieser Aufgabe verbessern und lernen kannst. Werde kreativ und probiere neue Wege aus. Wenn der eine nicht klappt, dann nimm den nächsten. So werden Fehler Bausteine zu deiner Weiterentwicklung.