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Das Buch Enoch Das Buch Henoch E-Book

Papaapa Team

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Beschreibung

Das Buch Enoch ist Bestandteil des Literarischen Kanons der Rastafari Bewegung, die Mitte des letzten Jahrhunderts in der Karibik entstand. Mit der Verbreitung dieser Religion gewann die Schrift zunehmend an Bedeutung. Zahlreiche Vertreter dieser Religion beziehen sich direkt auf die biblische Gestalt Enoch, oder stehen im engen Bezug zur alttestamentarischen Sichtweise. 1773 reiste der schottischen Abenteurer James Bruce, einem Gerücht folgend, auf die Suche nach diesem Buch ins ferne Äthiopien. Dort fand er heraus, dass die Äthiopische Kirche ein solches Buch aufbewahrte. Trotz seiner unbekannten Herkunft akzeptieren mittlerweile viele Theologen dieses wiederentdeckte Buch als authentische Schrift, insbesondere jenen Teil über die gefallenen Engel und das prophezeite Gericht. Fragmente des Textes liegen auf Aramäisch, Hebräisch, Griechisch, Syrisch und Koptisch vor. Vollständig ist das Werk aber nur in der Äthiopischen Urfassung überliefert. Der hier vorliegende, revidierte Text des Buche Enoch, basiert auf einer Übersetzung ins Deutsche von 1833. Bei der Überarbeitung wurde die Äthiopischen Originalfassung flankierend einbezogen. Das Ergebnis dieser Arbeit ist eine Fassung, die an Klarheit und Verständlichkeit wahrscheinlich einmalig ist. Ohne dabei den Sinn der Urschrift zu verfälschen, wurde der Inhalt, sprachlich behutsam, an das heutige Deutsch angepasst.

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Das Buch Enoch・Das Buch Henoch

Rastafari Religion & Philosophie

papaapa und Konrad Briggel

Dieses Werk (Das Buch Enoch・Das Buch Henoch von papaapa media) ist frei von bekannten Urheberrechtseinschränkungen.

Der hier vorliegende Text des Buche Enoch, basiert auf einer Übersetzung ins Deutsche von 1833. Bei der Überarbeitung wurde die Äthiopischen Originalfassung flankierend einbezogen. Die Rechte an der überarbeiteten Fassung verbleiben beim Verlag. Impressum und weitere Informationen finden sich im Ahang.

Inhalt

EinleitungVorwort1. Kapitel2. Kapitel3. Kapitel4. Kapitel5. Kapitel6. Kapitel7. Kapitel8. Kapitel9. Kapitel10. Kapitel11. Kapitel12. Kapitel13. Kapitel14. Kapitel15. Kapitel16. Kapitel17. Kapitel18. Kapitel19. Kapitel20. Kapitel21. Kapitel22. Kapitel23. Kapitel24. Kapitel25. Kapitel26. Kapitel27. Kapitel28. Kapitel29. Kapitel30. Kapitel31. Kapitel32. Kapitel33. Kapitel34. Kapitel35. Kapitel36. Kapitel37. Kapitel38. Kapitel39. Kapitel40. Kapitel41. Kapitel42. Kapitel43. Kapitel44. Kapitel45. Kapitel46. Kapitel47. Kapitel48. Kapitel49. Kapitel50. Kapitel51. Kapitel52. Kapitel53. Kapitel54. Kapitel55. Kapitel56. Kapitel57. Kapitel58. Kapitel59. Kapitel60. Kapitel61. Kapitel62. Kapitel63. Kapitel64. Kapitel65. Kapitel66. Kapitel67. Kapitel68. Kapitel69. Kapitel70. Kapitel71. Kapitel72. Kapitel73. Kapitel74. Kapitel75. Kapitel76. Kapitel77. Kapitel78. Kapitel79. Kapitel80. KapitelAppendix

1

Das Buch Enoch ist Bestandteil des Literarischen Kanons der Rastafari Bewegung, die Mitte des letzten Jahrhunderts in der Karibik entstand. Mit der Verbreitung dieser Religion gewann die Schrift zunehmend an Bedeutung. Zahlreiche Vertreter dieser Religion beziehen sich direkt auf die biblische Figur Enoch, oder stehen im engen Bezug zur alttestamentarischen Sichtweise, wie wir sie in dieser geheimnisvollen Schrift kennenlernen. Einen nächsten Grund für die steigende Bekanntheit der Schrift liefern sicher die aktuellen, geradezu apokalyptischen, weltpolitischen Geschehnisse. Im Kontext hierzu stehen jene alten Prophezeiungen über das Ende der Welt, wie sie passender nicht sein könnten. Im Enochbuch finden sich vornehmlich Schilderungen vom Gottesgericht, wie es auch in der Bibel beschrieben wird. Vergleichbar in ihrer Intensität mit der Johannes Offenbarung, nur deutlich älter. Ein weiterer Faktor für die Verbreitung des Buches mag der Tatsache geschuldet sein, dass schon immer Mythen über verschollene biblische Texte die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zogen. Ein solches Gerücht über das verschollene Buch Enoch veranlasste 1773 den schottischen Abenteurer James Bruce sich auf die Suche ins ferne Äthiopien zu begeben. Dort fand er heraus, dass die Äthiopische Kirche ein solches Buch aufbewahrte. Trotz seiner unbekannten Herkunft akzeptieren mittlerweile viele Theologen dieses wiederentdeckte Buch als authentische Schrift, insbesondere jenen Teil über die gefallenen Engel und das prophezeite Gericht. Fragmente des Textes liegen auf aramäisch, hebräisch, griechisch, syrisch und koptisch vor. Vollständig ist das Werk aber nur in der äthiopischen Urfassung überliefert. Enoch selbst ist eine historische Gestalt, er wurde nach der Lehre der Bibel noch vor seinem Tod von der Erde entrückt. Der hier vorliegende, revidierte Text des Buche Enoch, basiert auf einer Übersetzung ins Deutsche von 1833. Bei der Überarbeitung wurde die Äthiopischen Originalfassung flankierend einbezogen. Das Ergebnis dieser Arbeit ist eine Fassung, die an Klarheit und Verständlichkeit wahrscheinlich einmalig ist. Ohne dabei den Sinn der Urschrift zu verfälschen, wurde der Inhalt, sprachlich behutsam, an das heutige Deutsch angepasst.

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Vorwort

Dies schrieb der Apostel Judas: Es hat Enoch, der Siebente nach Adam prophezeit und gesagt: Schaut, der Herr ist gekommen mit seinem heiligen Heer, um Gericht zu halten über alle, und die Gottlosen zu überführen von ihren Werken. Zu richten die harten Worten, welche die gottlosen Sünder gegen ihn geredet haben. Diese Murrenden, die mit dem Schicksal haderten und nach ihren Begierden wandelten. Ihr Mund redete stolze Worte und sie bewunderten Riesen, um des eigenen Vorteils willen. Ihr aber, Geliebte, gedenkt der Worte unseres Herrn Jesus Christus! Denn dieser sagte euch, dass Spötter kommen werden, die nach ihren gottlosen Begierden wandeln.

1

Kapitel

1. Dies sind die Segensworte Enochs, womit er segnete die Auserwählten und die Gerechten, welche leben werden in der Zeit des Gerichts, wo verworfen werden alle Bösen und Gottlosen. Enoch, ein gerechter Mann, welcher mit Gott war, redete und sprach dies, als seine Augen geöffnet wurden und er gesehen hatte eine heilige Vision im Himmeln, welche ihm die Engel zeigten: 2. Von ihnen hörte ich alle Dinge und verstand was geschehen wird in ferner Zeit, um der Auserwählten willen. 3. Um ihretwillen sprach und redete ich mit Ihm, der da hervorgehen wird aus seiner Wohnung, dem Heiligen und Mächtigen, dem Gott der Welt, 4. Welcher dann treten wird auf den Berg Sinai. Er wird erscheinen mit seinem Heer, und sich offenbaren mit himmlischer Stärke und Macht. 5. Alle werden erschrecken und die Wächter werden bestürzt sein. 6. Große Furcht und Zittern ergreift alle, bis zu den Enden der Erde. Die erhabenen Berge erbeben und die hohen Hügel werden erniedrigt und schmelzen wie Honig im Feuer. Die Erde wird überflutet werden und alles was auf derselben lebt, wird umkommen, denn das Gericht kommt über alle, auch über die Gerechten. 7. Aber ihnen wird er Friede geben, er wird die Auserwählten erhalten und gegen sie gnädig sein. 8. So werden denn alle die Gottes sind, glücklich und gesegnet sein, und der Glanz Gottes wird sie erleuchten. Siehe! Er kommt mit Myriaden seiner Heiligen, Gericht zu halten, zu vertilgen die Bösen und zu strafen alles Fleisch, was da Sünde und Gottloses getan hat. 9. Alle, die im Himmel sind, wissen, was dort geschieht. 10. Sie wissen, dass die himmlischen Lichter sich nicht ändern, und ein jedes aufgeht und untergeht nach seiner Ordnung, ein jedes zu seiner Zeit, ohne Übertretung der Gebote. Sie sehen die Erde und vernehmen was dort geschieht, vom Anfang bis zu ihrem Ende, 11. dass jedes Werk Gottes unveränderlich ist, zur Zeit seiner Erscheinung. Sie schauen Sommer und Winter, und sehen, dass die ganze Erde voll Wasser ist, dass die Wolken, der Tau und der Regen sie erfrischen. 12. Sie betrachten, und sehen jeden Baum, wie er verdorrt und jedes Blatt, wie es abfällt, außer vierzehn Bäume, welche ihr Laub nicht abwerfen, sondern warten von dem Alten bis zum Neuen.

2

Kapitel

1. Wiederum bemerken sie in den Tagen des Sommers, dass die Sonne in demselben gerade in ihrem Anfange ist, wenn ihr nach einem bedeckten und schattigen Baume sucht wegen der brennenden Sonne, wenn die Erde von der heftigen Hitze versengt wird und ihr nicht zu wandeln vermögt, weder auf dem Erdboden, noch auf den Felsen, in Folge dieser Hitze. Sie merken wie die Bäume, wenn sie ihre grünen Blätter hervortreiben, sich bedecken und Früchte tragen. Sie vernehmen alles und wissen, dass er, der ewig lebt, all dieses für euch tut. 2. All die Werke am Beginn eines jeglichen Jahres dienen Gott, und sind unveränderlich. Doch wenn Gott es beschlossen hat, so müssen alle Dinge vergehen. 3. Sie sehen auch, wie die Meere und die Flüsse ihre Arbeit tun. 4. Aber ihr Sünder harret nicht in Geduld, noch lebt ihr nach den Geboten des Herrn, sondern ihr widerstrebt und verlästert seine Größe. Übelwollend sind die Worte in eurem befleckten Munde, gegen seine Majestät. 5. Ihr habt verdorrte Herzen, kein Friede wird euch zu Teil werden! 6. Darum werdet ihr eure Tage verfluchen und die Jahre eures Lebens werden vergehen, unaufhörliche Verwünschung wird sich aufhäufen, und ihr werdet keine Gnade erlangen. 7. In diesen Tagen werdet ihr euren Frieden vertauschen mit ewiger Verfluchung. Die Sünder werden die Gerechten unaufhörlich verwünschen. 8. Dies gilt euch, den Gottlosen. Die Auserwählten werden Licht, Freude und Friede besitzen und die Erde erben. Aber ihr, die Unheiligen, werdet verdammt werden. 9. Weisheit wird verliehen werden den Auserwählten, sie alle werden leben und nicht aus Gottlosigkeit oder Hochmut Übertretung begehen, sondern sie werden klug sein und keine Übertretung wiederholen. 10. Sie werden nicht verdammt werden, während der ganzen Zeit ihres Lebens, noch sterben in Qual und Zorn, sondern die Zahl ihrer Tage wird erfüllt sein, und sie werden alt in Frieden werden. Die Jahre ihrer Glückseligkeit werden gemehrt in Freude und in Friede, für immer, so lange sie leben.

3

Kapitel

1. Es geschah, nachdem die Menschenkinder sich vermehrt hatten, in den Tagen, wo ihnen herrliche und schöne Töchter geboren wurden. 2. Als die Engel, die Söhne des Himmels sie erblickten, erbrannten sie in Liebe zu ihnen und sprachen zueinander: Kommt, lasst uns Weiber auswählen, aus der Nachkommenschaft der Menschen, lasst uns Kinder mit den Menschentöchtern zeugen. 3. Dann sprach Samjaza, ihr Anführer, zu ihnen: Ich fürchte, dass ihr vielleicht der Ausführung dieses Unternehmens abgeneigt sein werdet nach einiger Zeit. 4. Und dass ich allein die Strafe für dieses schwere Verbrechen erdulden muss. 5. Aber sie antworteten ihm und sprachen: Wir schwören alle, 6. und verpflichten uns durch Verwünschungen gegenseitig, dass wir nicht ändern werden unser Vorhaben, sondern ausführen unser beabsichtigtes Unternehmen. 7. Dann schworen sie alle einander und alle verpflichteten sich durch gegenseitige Verwünschungen. Ihre Zahl betrug zweihundert, welche herabstiegen auf Ardis, den Gipfel des Berges Armon. 8. Dieser Berg wurde deshalb Armon genannt, weil sie geschworen hatten auf ihm, und sich gebunden durch gegenseitige Verwünschungen. 9. Dies sind die Namen ihren Häupter: Samara, welcher ihr Führer war, Urakabarameel, Akibeel, Tamiel, Ramuel, Danel, Azkeel, Sarakujal, Afael, Armers, Batraal, Anane, Zavebe, Samsaveel, Ertael, Turel, Jomjael und Arazjal. Dies waren die Vorsteher der zweihundert Engel und die Übrigen waren mit ihnen. 10. Dann nahmen sie Weiber, ein jeder wählte sich Weiber welche er begehrte. Sie begannen sich ihnen zu nahen und wohnten bei den Weibern. Sie lehrten diesen Weibern Zauberei, Beschwörungen und das Teilen von Wurzeln und Bäumen. 11. Und die Weiber wurden schwanger und gebaren Riesen, 12. deren Länge dreihundert Ellen betrug. Diese verschlangen allen Erwerb der Menschen, bis es unmöglich wurde, sie zu ernähren. 13. Da wandten sie sich gegen die Menschen, um diese zu essen, 14. und begannen zu jagen und zu essen alle Vögel, Tiere, Gewürm und Fische. Sie tranken sogar ihr Blut. 15. Dann tadelte die Erde die Ungerechten. Überdies lehrte Azaziel den Menschen die Herstellung von Schwertern, Messern, Brustharnischen sowie die Anfertigung von Spiegeln, Armbändern und Schmuck. Weiterhin den Gebrauch der Schminke und die Verschönerung der Augenbrauen. Außerdem den Gebrauch bunter Steine von auserlesenen Gattung, so dass die Welt verändert wurde. 16. So dass die Gottlosigkeit zunahm, und die alle Menschen verdarb. Amazarak lehrte allen Zauberei und Wurzelteilung. Armers die Lösung der Zauberei. 17. Barkajal die Beobachtung der Sterne. Akibeel die Zeichendeutung. Tamiel lehrte Astronomie und Asaradel lehrte die Bewegung des Mondes zu deuten. Aber die Menschen klagten, und ihre Stimme gelangte bis zum Himmel.

4

Kapitel

1. Da blickten Michael, Gabriel, Raphael, Surjal und Uriel vom Himmel herab, und sie sahen die Menge des Blutes, welche auf Erden vergossen war, und alle die Ungerechtigkeit, welche geschehen war und sagten zueinander: Hört die Stimmen der Menschen, ihr Geschrei! 2. Die ihrer Kinder beraubte Erde schreit bis zum Tore des Himmels, 3. und jetzt klagen sie zu euch, Oh ihr Heiligen des Himmel. Die Seelen der Menschen sprechen: Verschafft uns Gerechtigkeit bei dem Höchsten. Dann sagten sie zu ihrem Herrn, dem Könige der Könige: Herr der Herren, Gott der Götter, König der Könige! Der Thron deines Ruhmes ist immer und ewig, und immer und ewig wird dein Name geheiligt und verherrlicht. Du wirst gepriesen und verherrlicht. 4. Du hast alle Dinge geschaffen, du hast Macht über alle Dinge, und alle Dinge liegen offen und klar vor dir. Du siehst alle Dinge und nichts bleibt dir verborgen. 5. Du hast gesehen, was Azazjel getan hat, wie er jede Art von Bosheit auf der Erde gelehrt hat und der Welt alle verborgenen Dinge enthüllt hat, welche im Himmel geschehen. 6. Auch hat Zauberei gelehrt Samara, dem du Gewalt verliehen hast über die, welche ihm zugesellt sind. Sie sind miteinander zu den Töchtern der Menschen gegangen. Sie haben diese geschwängert und sind so befleckt worden. 7. Sie haben ihnen Verbrechen offenbart. Ihre Weiber haben Riesen geboren. So ist die ganze Erde mit Blut und mit Bosheit erfüllt worden. 8. Und nun siehe, die Seelen der Getöteten, wie sie schreien, und klagen selbst bis zum Tore des Himmels. Ihr Seufzen steigt auf. Sie können der Ungerechtigkeit nicht entrinnen, welche auf Erden begangen wird. Du weißt alle Dinge, ehe sie sind. Du weißt dieses und was ihnen angetan wurde, doch du sprichst nicht zu uns. Was hat dies Schweigen mit Rücksicht zu tun?

5

Kapitel

1. Da sprach der Höchste, der Große und Heilige: Sende Arsajalaljur zum Sohne Lamechs, sage zu ihm in meinem Namen: Verbirg dich! Dann verkünde ihm das Ende, welches im Begriff ist hereinzubrechen, denn die ganze Erde wird zerstört werden, das Wasser einer riesigen Flut wird kommen über die ganze Erde, und alles was auf derselben ist, wird vernichtet werden. Und nun belehre ihn, wie er entrinnen möge, und wie sein Same übrigbleiben wird auf der ganzen Erde. 2. Weiter sprach der Herr zu Raphael: Binde den Azazjel an Händen und Füßen, wirf ihn in Finsternis, öffne die Wüste, welche in Dudael ist und stoß ihn in dieselbe. 3. Wirf auf ihn spitze Steine und bedecke ihn mit Finsternis. Dort soll er für immer bleiben, bedecke sein Antlitz, dass er das Licht nicht sehen kann, und am großen Tage des Gerichts lasse ihn ins Feuer werfen. Belebe die Erde, welche die Engel verdorben haben. Verkünde ihren Tod und sage ihnen, dass ich sie wiederbeleben werde. Nicht alle Menschen sollen umkommen durch Zerstörung ihrer Nachkommenschaft. Die ganze Erde ist verdorben durch die Wirkungen der Lehre, welche Azazjel verkündet hat. Ihm also schreibe das ganze Verbrechen zu. 4. Zu Gabriel aber sagte der Herr: Gehe zu den Beißern, den Verworfenen, zu den Kindern der Hurerei und vertilge die Kinder der Hurerei, die Nachkommenschaft der Wächter aus der Menschen Mitte, führe sie heraus und errege einen gegen den andern. Lass sie umkommen durch Mord. Denn die Länge der Tage wird ihnen nicht zuteil. Sie alle werden dich bitten, aber ihre Väter erlangten nichts. Sie werden vergeblich auf ein ewiges Leben hoffen und dass sie leben mögen. 5. In gleicher Weise sprach der Herr zu Michael: Gehe und verkünde Samara und den andern welche bei ihm sind, welche sich mit Weibern vereinigten, um sich zu beflecken mit aller Unreinheit. Wenn alle ihre Söhne erschlagen sind, wenn sie sehen den Untergang ihrer Geliebten, binde sie für siebzig Geschlechter unter die Erde, bis auf den Tag des Gerichts und der Vollendung, bis das Gericht, welches für ewig gilt vollbracht ist. 6. Dann sollen sie hinweggeschafft werden in die untersten Tiefen des Feuers, in den Kerker der Qualen, eingeschlossen ewiglich. 7. Sogleich nach diesen soll er mit ihnen verbrannt werden und umkommen, gebunden sollen sie sein, bis da erfüllt sind viele Geschlechter. 8. Vertilge alle Seelen, welche der Torheit ergeben sind, vernichte die Nachkommen der Wächter. Denn sie haben die Kinder der Menschen unterdrückt. 9. Lasse jeden Gewalttätigen umkommen auf der Oberfläche der Erde. Vertilge jedes böse Werk. 10. Die Pflanze der Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit erscheine und soll zum Segen werden! 11. Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit wird für ewige Zeiten gepflanzt sein mit Freuden. 12. Dann werden alle Heiligen danken und leben, bis Tausend Jahre vollendet sind, und die Zeit ihrer Jugend sei lang. In diesen Tagen wird die ganze Erde in Gerechtigkeit bebaut werden, sie wird mit Bäumen bepflanzt und mit Segen erfüllt sein. Der Baum der Freude wird auf der Erde gepflanzt werden. 13. Auf derselben werden Weinberge gepflanzt werden und der Wein, welcher darauf gepflanzt wird, soll Früchte tragen in Fülle. Jeglicher Same, welchen man sät, soll Tausende hervorbringen, und ein Maß Oliven wird zehn Pressen Öl geben. 14. Dann werden alle Menschenkinder gerecht sein, und alle Völker mir göttliche Verehrung erweisen, alle werden mich anbeten. Die Erde wird gereinigt werden von aller Verdorbenheit, von jedem Verbrechen, von aller Strafe und von allem Leiden. Auch werde ich nicht wieder eine Flut auf sie kommen lassen, von Geschlecht zu Geschlecht gelte dies Versprechen, ewiglich. In diesen Tagen werde ich auftun die Schätze des Segens, welche im Himmel sind. Ich lasse sie herabkommen auf die Erde und auf alle Werke und die Arbeit der Menschen. 15. Friede soll sein bei den Menschenkinder.

6

Kapitel

1. Enoch war verborgen, niemand von den Menschenkindern wusste wo er war, wo er gewesen war und was geschehen war. 2. Er war ganz beschäftigt mit den Heiligen und mit den Wächtern in jenen Tagen. 3. Ich, Enoch, lobte den großen Herrn und König des Friedens. 4. Und siehe die Wächter nannten mich Enoch den Schreiber. Dann sagte er, der König der Könige zu mir: Enoch, Schreiber der Gerechtigkeit, gehe und verkünde den Wächtern des Himmels, welche den hohen Himmel verließen und ihre ewige Wohnung, um sich mit den Weibern zu beflecken 5. und taten, wie die Söhne der Menschen tun, indem sie sich Weiber nahmen, 6. dass sie auf der Erde niemals mehr Friede und Vergebung der Sünde erlangen werden. Sie werden sich ihrer Nachkommenschaft nicht mehr erfreuen, sondern den Tod ihrer Geliebten mitanschauen müssen. 7. Sie werden klagen über den Untergang ihrer Söhne und bitten, aber sie werden weder Gnade noch Frieden erlangen. 8. Darauf ging Enoch weiter und sprach zu Azazjel: Du wirst keinen Frieden erhalten. Ein großes Urteil ist gegen dich ergangen, Gott wird dich binden, 9. nimmer wird Erleichterung, Gnade oder Fürbitte dir zuteilwerden, um der Unterdrückung willen, welche du gelehrt hast. 10. Und wegen der Tat der Gotteslästerung sowie der Tyrannei und Sünde, welche du den Menschenkindern beigebracht hast. 11. Dann ging ich hinweg und sprach zu allen anderen Engeln, 12. und sie alle erschraken und zitterten. Sie ersuchten mich, für sie eine Bittschrift aufzusetzen, damit sie Vergebung erhielten, und die Schrift ihres Gebets hinauf zu bringen vor den Gott des Himmels, denn sie konnten sich von dieser Zeit an nicht mehr selber an ihn wenden, noch erheben ihre Augen zum Himmel wegen der schmählichen Missetat, um derentwillen sie gerichtet worden sind. 13. Deshalb schrieb ich eine Schrift ihres Bittens und Flehens für ihre Seelen, über alles, was sie getan hatten, und über den Gegenstand ihres Gesuchs, dass sie erhalten mochten Vergebung und Ruhe. 14. Danach schritt ich über die Wasser des Dan, welcher an der rechten Seite gegen Westen zu Armon ist, und habe gelesen die Urkunde ihrer Bitte, bis ich in Schlaf fiel. 15. Und siehe ein Traum kam zu mir, und Visionen erschienen mir. Ich fiel nieder und sah einen Traum der Strafe, damit ich es schilderte den Söhnen des Himmels. Als ich erwachte ging ich zu ihnen. Alle standen weinend beisammen in Ubelfejael, welches liegt im Libanon, mit verhülltem Antlitz. 16.