Das Herz des Vaters entdecken - Henk Bruggeman - E-Book

Das Herz des Vaters entdecken E-Book

Henk Bruggeman

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Beschreibung

Gott sehnt sich mehr denn je danach, seinen Kindern sein Vaterherz zu offenbaren. Er möchte, dass wir ihn nicht nur mit dem Kopf, sondern vor allem mit dem Herzen kennenlernen. Statt einer Distanziertheit soll eine innige Vertrautheit unsere Beziehung zu ihm prägen. Darüber hinaus möchte er uns aber eine neue Identität schenken: die Identität der Sohnschaft. Henk Bruggeman, der seit 25 Jahren nur dieses eine Thema auf dem Herzen hat, bringt uns in diesem Buch Schritt für Schritt das Vaterherz Gottes nahe. Er wirft auf viele bekannte Themen der Bibel neues Licht, was sowohl herausfordernd als auch konfrontierend sein kann! Diese Botschaft verändert nicht nur einzelne Menschen, sondern hat auch Folgen für die Struktur von Kirchen und Gemeinden. Das Beste ist aber, dass wir den Vater so kennenlernen werden, wie er wirklich ist. Dadurch entdecken wir mehr und mehr, wie wir als echte Söhne und Töchter Gottes leben können.

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Henk Bruggeman

Das Herz des Vaters entdecken

Unsere Identität als Söhne und Töchter Gottes empfangen

GloryWorld-Medien

 

 

 

 

 

1. Auflage 2018

© 2017 Henk Bruggeman. Originaltitel: „Leven vanuit zoonschap“; erschienen bei Great Life Publishing, Westervoort, Niederlande

© der deutschen Ausgabe 2018 GloryWorld-Medien, Xanten, Germany, www.gloryworld.de

Alle Rechte vorbehalten

Bibelzitate sind, falls nicht anders gekennzeichnet, der Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 1985, entnommen.

Weitere Bibelübersetzungen:

TMB: Aus der englischen Bibelübertragung „The Message: The Bible in Contemporary Language” von Eugene Peterson, NavPress, 2002, direkt ins Deutsche übersetzt.

AMP: Aus der englischen Bibelübertragung „Amplified® Bible“, The Lockman Foundation, 1987, direkt ins Deutsche übersetzt

Das Buch folgt den Regeln der Deutschen Rechtschreibreform. Die Bibelzitate wurden diesen Rechtschreibregeln angepasst.

Übersetzung: Frank KrauseLektorat: Markus Amolsch / Manfred MayerSatz: Manfred MayerUmschlaggestaltung: Jens Neuhaus, www.7dinge.deFoto: PixabayLiedtexte: CCLI

ISBN (epub): 978-3-95578-446-1

ISBN (Druck): 978-3-95578-346-4

 

Stimmen zum Buch

Wir kennen Henk Bruggeman schon seit 2005. Er war einer der ersten, die uns die Vaterliebe Gottes nahegebracht haben, eine Liebe, die unser bis dahin oft anstrengendes geistlich-moralisches Leben komplett revolutioniert und in eine vertrauensvolle Liebesbeziehung mit Gott verwandelt hat.

Henk ist Henk. Unverwechselbar authentisch und nahbar. Er bringt nicht nur gute Nachrichten, er selber ist eine frohe Botschaft vom Herzen des Vaters. Voller Freude lebt er seine Sohnschaft aus und ist dabei gleichzeitig eine der väterlichsten und beständigsten Personen, die wir in der Vaterherzbewegung kennengelernt haben.

Wir freuen uns, dass er seine herzerfrischenden und humorvollen Vorträge endlich in Buchform einer hoffentlich großen Leserschaft zur Verfügung stellt.

Martin und Ulla TenbußMitarbeiter bei „Team F.“

Dieses Buch ist eine tiefe und echte Reise in das Herz des Vaters hinein, eine Reise, die Henk Bruggeman mit seinem Leben widerspiegelt. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, diese Erfahrung weltweit bekannt zu machen, und hat schon vielen geholfen, von Waisen zu Söhnen und Töchtern unseres vollkommenen Vaters zu werden. Die Frucht seines Lebens und Dienstes spricht für sich selbst, und wir sind uns sicher, dass dieses Buch das Leben eines jeden verwandeln wird, der es liest.

Ivan and Isabel AllumHauptpastoren der „Forest City Destiny Church“sowie im internationalen Reisedienst

Seit vielen Jahren nun sitze ich unter Henks inspirierender Predigt über das Vaterherz Gottes. Möglicherweise kenne ich die wichtigsten Punkte seiner Botschaft, wie sie in diesem Buch zur Sprache kommen, inzwischen besser als er selbst! Da ich persönlich sehr vertraut bin mit dem „Waisen-Geist“, halte ich die Taufe hinein in die Sohnschaft für mehr als eine Offenbarung: es ist eine Revolution!

Frank KrauseSprecher und Autor

Henk schon seit vielen Jahren zu kennen, ist mir eine große Ehre. Wir haben bei vielen Gelegenheiten zusammengearbeitet, Zeit miteinander verbracht und an andere weitergegeben, was wir über den Vater gelernt haben. Unser Lebensweg weist viele Parallelen auf. Wir sind der Liebe des Vaters begegnet und dadurch radikal verändert worden. Nun geben wir seine Liebe weiter und führen Menschen durch den Heiligen Geist in die Sohnschaft. Mir gefällt Henks tiefe Leidenschaft und Hingabe daran, die Offenbarung des Vaterherzens Gottes so vielen notleidenden Menschen in aller Welt zu bringen. Was Henk zu sagen hat und die Frucht seines „Vaterhaus“-Dienstes sind von unschätzbarem Wert.

Ian RossFather Heart Ministry, Kanada

Das Buch Das Herz des Vaters entdecken erinnert uns erneut daran, was Gott durch uns und sein Königreich auf Erden vollbringen will. Alles begann mit der Beziehung, die Adam und Eva mit dem Vater hatten. Dank Jesus können wir heute in eine solche (wiederhergestellte) Beziehung zum Vater zurückkehren. Wir hoffen sehr, dass dieses Buch bald auch in Albanisch erhältlich sein wird!

Faton BarishaVictory Church, Gjakova im Kosovo

Es war mir eine Freude, dieses Buch zu lesen, da Henk wirklich weiß, worüber er spricht. Er vermittelt kein theoretisches Wissen, sondern Erkenntnisse, die er aus der praktischen Erfahrung eines Lebens mit dem Vater durch Höhen und Tiefen gewonnen hat. Die Offenbarung in diesem Buch stammt direkt aus dem Vaterherzen Gottes.

Zudem machen Henks Humor und Selbstironie das Buch zu einer sehr angenehmen Lektüre. Am Ende eines jeden Kapitels hilft er uns anhand von Fragen oder Liedempfehlungen, das Gelernte zu vertiefen und zu praktizieren. Was mich am meisten berührt hat, steht in Epheser 3,17-19. Die Amplified Bible übersetzt die Verse folgendermaßen: „… damit ihr die Liebe Christi auf praktische Art und Weise, durch persönliche Erfahrung erkennt, die eine Erkenntnis ohne Erfahrung bei weitem übertrifft.“ Es ist mein Gebet, dass jeder diese Liebe persönlich erfährt!

Johan den HartoghJustice House of Prayer (JHOP), Den Haag

Seit mehr als 15 Jahren spricht Henk über die „Offenbarung des Vaterherzens Gottes”, sowohl in den Niederlanden als auch im Ausland. Als guter Freund und Bruder haben mich Henks Leidenschaft und Humor, seine Einsicht und vor allem seine Verbundenheit mit DEM, den Jesus zu offenbaren gekommen ist – unseren himmlischen Vater –, stets erfreut. Jesus sagt: „Das ist das ewige Leben: dass sie Dich, den einzig wahren Gott, erkennen, und Jesus Christus, den Du gesandt hast.“ Ich bete dafür und bin mir sicher, dass durch dieses Buch viele den Vater finden werden.

John NuttallAnbetungsleiter, Sprecher und Musiker

 

Das Herz des Vaters entdecken nimmt dich mit auf eine Reise in das Vaterherz Gottes. Henk spricht regelmäßig bei Jugend mit einer Mission über das Vaterherz Gottes. Seine Botschaft ist wie ein Kanal, durch den die Herzen junger Menschen mit der Liebe Gottes berührt werden. Wie seinerzeit das Buch „Das Vaterherz Gottes“ von Floyd McClung, trägt dieses Buch dazu bei, die Waisen-Mentalität, die uns so häufig lähmt, abzulegen und anstelle dessen in das Leben eines geliebten Sohnes bzw. einer geliebten Tochter einzutauchen.

Gottes Liebe zu uns ist bedingungslos. Henks eigener Weg in die Sohnschaft ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass wir Gottes spürbare Nähe und seinen Frieden erleben können – und das inmitten der Stürme des Lebens. Das führt zu einer Art von Verwandlung des Herzens, die in der heutigen Zeit dringend benötig wird.

Steve SmithJugend mit einer Mission, Alblasserwaard

 

 

Inhalt

Vorwort

Einführung

1 Wie alles begann …

2 Das Vaterherz Gottes

3 Jesus, der Sohn Gottes

4 Das Gleichnis vom verlorenen Sohn

5 Die fünf klugen und die fünf törichten Jungfrauen sowie andere Gleichnisse

6 Das verlorene Schaf

7 Verwaist

8 Petrus, Jakobus und Johannes

9 Fürchte dich nicht!

10 Die zwei Frauen

11 Gottes Heiliger Name

12 Der Vater, der Sohn und Israel

 

 

Danksagung

Es hat mich viel Zeit gekostet, dieses Buch zu schreiben. Manchmal konnte ich ein paar Tage erübrigen, um mich ausschließlich dem Schreiben zu widmen. Zuletzt waren es elf Tage am Stück – in Ägypten! –, weit weg vom Alltagsstress. Ohne meine Frau Anneke wäre so etwas nicht möglich gewesen, denn sie hat immer wieder komplett die „Familiengeschäfte“ übernommen und sich um unsere Familie und die Enkel gekümmert.

Sehr dankbar bin ich für das Team von Leuten, die das Manuskript „in Form“ gebracht haben: Hans de Klerk, Henk van Deutekom und Peter Fransen von Great Life Publishing.

Immer wieder werde ich gefragt, wie es kommt, dass ich ausschließlich über das Vaterherz Gottes spreche. Es kommt daher, dass ich einige sehr spezielle Begegnungen mit Menschen hatte, denen ich sehr dankbar bin und die ich hier erwähnen möchte:

John und Carol Arnott

Seit 1994 gibt es eine anhaltende Ausgießung der Vaterliebe Gottes in ihrer Gemeinde in Toronto. Seit dieser Zeit wurden Millionen von Menschen davon verändert. Auch Anneke und ich waren in Toronto und wurden dort von Gott mächtig berührt. Das war kein Zufall! John und Carol wurden uns zu Vorbildern wahrer Leiterschaft, wie Gott sie gemeint hat. Dafür gebührt den beiden unser ganz besonderer Dank.

Ian und Janice Ross

Ian Ross kam 1994 von Toronto in die Niederlande und kommt seitdem immer wieder. Über die Jahre haben Ian und ich sehr gerne und oft zusammengearbeitet. Er war es, der 1996 in Den Haag die für mich sehr bedeutsamen prophetischen Worte „Revivalist, Revivalist, Revivalist“ über mir aussprach. In der Einführung weiter hinten wird das noch genauer erklärt werden. Diese Worte waren es, die mich auf den Weg brachten, ein „Evangelist für die Gemeinde“ zu werden, um ihr die neuen Offenbarungen vom Vaterherzen Gottes zu verkündigen. Ian und seine Frau Janice dienten viele Jahre lang an der Seite von John und Carol Arnott in der Leitung der Gemeinde in Toronto.

Ruth Fazal

Anneke und ich haben das Vorrecht, Ruth persönlich zu kennen, und konnten bei verschiedenen Gelegenheiten mit ihr zusammenarbeiten. Ihre Anbetungsmusik ist weltweit bekannt und beliebt. Durch ihre Musik hat sie Tausenden von Menschen geholfen, in eine tiefere (innigere) Beziehung mit dem Vater zu gelangen. Ruth ist auch sehr in Israel engagiert und hilft der Kirche, ihren Platz an der Seite von Israel zu finden.

Ivan und Isabel Allum

Ivan und Isabel haben beide einen starken prophetischen Dienst. Sie reisen durch die ganze Welt und helfen zahllosen Menschen dabei, ihre Bestimmung zu finden. Isabel hat mehrere Male im „Vaderhuis“, der Vaterhaus-Gemeinde von Henk in Den Haag, gesprochen und ihre prophetischen Worte haben bei vielen tiefe Spuren hinterlassen. Ihre Bücher sind eine klare Empfehlung!

Partners in Harvest

Im Jahr 1996 war ich bei der Gründungsversammlung von „Partners in Harvest“ (PIH) in Toronto dabei. Dieses Werk entstand aufgrund des Wunsches verschiedener Leiter, die von der Ausgießung der Liebe des Vaters berührt worden waren, sich auf einer regelmäßigen Basis zu treffen. Ich danke Fred und Sharon Wright sowie Dan und Gwen Slade für ihre Leiterschaft.

Rolland und Heidi Baker (IRIS Ministries)

Ich kenne keine anderen Missionare, deren Dienst größere Frucht getragen hätte! Allein in Mosambik gründeten die beiden mehr als zehntausend Gemeinden. Sie sind ein Segen für den Leib Christi weltweit. Anneke und ich waren mit IRIS Ministries viele Male in Mosambik. Inzwischen reisen wir dort regelmäßig nach Matola, wo Corrie Ockhuysen ein Waisenhaus von IRIS mit etwa 40 Kindern leitet.

Fatherheart-Minstries

Ende des 20. Jahrhunderts gründeten James und Denise Jordan aus Neuseeland einen Dienst namens „Fatherheart-Ministries“. Viele Jahre arbeiteten sie mit Jack Winter, einem Pionier der Offenbarung des Vaterherzens Gottes, zusammen. Anneke und ich lernten James und Denise bei „Partners in Harvest“ kennen. Sie sind durch ihre Vaterherz-Schulen weltweit bekannt geworden. Eine solche Schulung zu besuchen, stellte für uns einen Wendepunkt in unserem Leben dar.

Jeff und Sylvia Scaldwell

Schließlich möchte ich noch Jeff und Sylvia Scaldwell aus England für die inspirierende Zusammenarbeit mit ihnen danken.

 

Es wären natürlich noch viele weitere Menschen zu erwähnen, die uns inspiriert haben, unter ihnen eine Menge Autoren, aber das würde den Rahmen dieser Danksagung sprengen. In Hinblick auf all die Jahre, die wir diese Menschen kennen dürfen, gewinnt für uns die folgende Bibelstelle ein besonderes Gewicht:

… dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid, damit ihr imstande seid, (gemeinsam) mit allen Heiligen völlig zu erfassen, was die Breite und Länge und Höhe und Tiefe ist, und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus, damit ihr erfüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes (Eph 3,17-19).

Sei beim Lesen dieses Buches gesegnet!

Henk Bruggeman

 

Vorwort

Der vorliegende Text ist ein bemerkenswertes Buch. Nicht nur, weil ich den Autor bereits seit mehr als 35 Jahren kenne. Nein, es geht um seinen außergewöhnlichen Inhalt. Dieser Text ist nicht das Ergebnis abstrakter Studien, sondern das Resultat eines mit Gott, dem Vater, gelebten Alltags. Henk schreibt aus seinem persönlichen Erleben mit Gott und erläutert, was ihm Gott offenbart hat. Deshalb ist dieses Buch definitiv kein theoretisches Werk, sondern gibt Erfahrung durch Offenbarung weiter.

Henk zitiert gerne folgende Worte von James Jordan: „Mit Gott als Sohn zu leben, bildet das Bücherregal für die Geschichten unseres Lebens.“ Die einzelnen Bücher in diesem Regal behandeln all die unterschiedlichen Themen unseres Lebens. Sie stehen gesammelt in dem Regal der Liebe des Vaters und der Sohnschaft, die er uns verheißen hat. Kennen wir diese Art von Liebe und Beziehung nicht, dann sind wir wie Waisenkinder, selbst wenn wir bekehrt, getauft und aktive Mitglieder einer Gemeinde sind. Der „verlorene Sohn“ war zwar immer noch ein „Sohn“, aber er lebte weder in dieser Sohnschaft noch aus ihr heraus. Er führte das Leben eines Waisen – bis er zurück nach Hause fand – zu seinem Vater. Darum geht es in diesem Buch: dass wir zu unserem Vater nach Hause kommen können.

Schon oft habe ich Henk über dieses Thema sprechen hören und doch entdecke ich immer neue Aspekte von Gott als meinem Vater. Seit über 13 Jahren spricht Henk im In- und Ausland über diese eine Botschaft, die das Leben zahlloser Menschen verändert hat. Darum ermutige ich die Leser dieses Buches, es nicht einfach nur zu lesen, sondern in die Botschaft einzutauchen und darin gleichsam zu baden. Darin liegt die Chance für eine wirkliche Lebensveränderung.

Peter FransenGründer der Stiftung „Ontmoet God“und Miteigentümer des Verlags „Great Life Publishing“.

 

Einführung

Lange habe ich darüber nachgedacht, ob ich wirklich ein Buch schreiben soll. Wurde nicht schon so viel geschrieben, was kann da ein weiteres Buch noch beitragen? Aber dann setzte ich mich dran. Schließlich hatte ich eine Menge Offenbarungen aus dem Vaterherzen Gottes empfangen und die bemerkenswerten Ergebnisse im Leben der Menschen, mit denen ich diese Offenbarung teilte, gesehen. Das gab den entscheidenden Ausschlag.

Es ist wunderbar, die Zeugnisse jener zu hören, deren Leben tatsächlich verändert wurde. Zuallererst denke ich dabei an meine eigene Geschichte und die meiner Frau Anneke. Und dann an die von Maria, John, Theo und Petra … und von so vielen anderen. Ihr Glaubensleben wurde auf den Kopf gestellt und manche meinten vorwurfsvoll: „Wieso hat mir das keiner vorher erzählt?!“

Dieses Buch ist kein Fachbuch. Es ist auch kein Handbuch für eine irgendwie geartete „neue Methode“. Der Text soll in der gleichen Art und Weise helfen, wie es ein Wegweiser tut, um die gesuchte Stadt zu erreichen. Das Wichtigste ist, das Ziel zu erreichen und dabei die Reise zu genießen. Die Schilder sind nicht das Ziel, sondern lediglich eine hilfreiche Orientierung. Und das ist meine Absicht mit diesem Buch: dass es eine nützliche Orientierung ist.

Anneke war mir stets eine große Hilfe darin, die Balance auf meinem Weg zu halten: „Es ist ja großartig, was du predigst, aber wie sieht das praktisch zu Hause aus?“ Diese Praxis macht es mir oft nicht leicht, aber sie führt dazu, dass das, was ich predige, „echt“ ist. Zusammen besteigen Anneke und ich Berge und gehen durch Täler. Aber eines wissen wir beide ganz genau: Es ist der Vater, der uns durch alles hindurchhilft, und wir sind entschlossen, diesen Weg weiterzugehen.

Das Zeugnis von Larissa

Ich traf die junge Frau mit Namen Larissa das erste Mal gemeinsam mit ihrem Mann auf einer Vaterherz-Konferenz in Deutschland. Später teilte sie mir mit, dass sie zu dieser Konferenz gar nicht kommen wollte, aber ihr Ehemann hatte sie dazu gedrängt. Es stellte sich heraus, dass Larissa eigentlich nicht mehr leben wollte.

Larissa erzählte ihre Geschichte folgendermaßen: „Die ersten neun Jahre meines Lebens verbrachte meine Familie in Kirgisistan. Dann siedelten wir nach Deutschland über und begannen dort ein neues Leben. Ich war das dritte von sieben Kindern. Meine Eltern wollten an sich gar nicht so viele Kinder haben, weil die Sorgen mit jeder neuen Schwangerschaft zunahmen. Durch meine ganze Kindheit zog sich das Gefühl, unerwünscht zu sein. Sowohl von meinen Eltern, die keine Zeit für mich hatten, als auch von meinen Brüdern und Schwestern fühlte ich mich abgelehnt, denn den einen war ich zu jung und den anderen zu alt. Ich war viel allein.

Schon früh wurde von uns erwartet, dass wir unser Leben Jesus übergeben, da wir sonst in der Hölle landen würden. Und so – motiviert von Höllen-Furcht – bekehrte ich mich als Teenager. Ich tat das wiederholte Male bei verschiedenen Evangelisationen. Ich versuchte dann, in meiner eigenen Kraft ein heiliges Leben zu führen, versagte darin aber immer wieder kläglich. Wenn ich sündigte, war ich überzeugt davon, dass Gott mich nicht mehr lieben konnte, schließlich hasste er die Sünde. Meine Versuche und mein Versagen darin, Gott zu gefallen, führten zu einem wachsenden Ablehnungsgefühl und ich wurde ein depressiver Teenager.

Als ich fünfzehn Jahre alt war, hatte mein Vater ein Erlebnis mit Gott, welches ihn völlig umkrempelte. Auf einmal konnte er uns sagen, dass er uns liebt, und es waren nicht nur Worte. Jeder in der Familie sah seine Veränderung, so auch ich. Und ich wollte das genauso erleben! Ich suchte eine echte Begegnung mit Gott, die mir zeigen könnte, dass ich wirklich sein Kind bin.

Mit achtzehn Jahren entschied ich mich – in der Hoffnung, dadurch Gott näher zu kommen – dafür, mich taufen zu lassen. Aber auch das funktionierte nicht. Nach der Schule besuchte ich schließlich ein Jahr lang eine Bibelschule, auf der ich viele andere Christen traf, die mir so frei vorkamen, ganz anders als ich. Ich kannte nur die Leistungsgerechtigkeit: Gutes tun und nicht zu sündigen! Ich sehnte mich nach dieser Freiheit und nach einem Leben in Freude und nicht in Furcht.

Im Oktober 1997 weihte ich mein Leben erneut Gott und erwartete von ihm erneut eine wirkliche Veränderung meines Lebens. Und tatsächlich, ich hatte eine wunderbare Begegnung mit Jesus. Alle Lasten hoben sich von mir und ich fühlte mich leicht wie eine Feder – und angenommen! Endlich war ich bei meinem Gott angekommen und konnte es kaum erwarten, nach Hause zu gehen und meinen Eltern von meiner neuerlichen Entscheidung für Jesus zu erzählen. In der Vergangenheit fühlte ich mich stets eingeschüchtert und wollte niemandem von Jesus erzählen, aber jetzt wollte ich mein Erlebnis der ganzen Welt mitteilen!

Weitere elf Jahre mit Höhen und Tiefen gingen ins Land und mein neues Vertrauen in Gott wuchs, nichts war für ihn unmöglich! Mein Vater stellte uns täglich in seinem Gebet unter den Schutz Gottes, damit uns kein Übel widerfahren würde. Aber dann hatte mein Bruder im Jahr 2008 einen Motorradunfall. Er fuhr frontal in einen Bus und ging sofort zu seinem himmlischen Vater. Es gab keinen Abschied. Für mich war klar, der Teufel hatte mir meinen Bruder und Freund gestohlen – und er sollte sehen, was er davon hatte, mir meinen Bruder genommen zu haben! Ich entschloss mich, erneut in meiner Gemeinde mitzuarbeiten und überlegte, wie ich mich desto mehr für das Reich Gottes einsetzen konnte.

Ein Jahr und drei Monate später nahm sich dann einer meiner Freunde das Leben. Ein zweites Mal stürzte meine Welt vollständig ein. Die Trauer über den Verlust meines Bruders und Freundes überwältigte mich. Nun wollte ich meinem Leben ebenfalls ein Ende setzen, fürchtete mich aber davor, das in die Tat umzusetzen. Nicht einmal so wunderbare Ereignisse wie das Kennenlernen und die Heirat meines Mannes änderten etwas an meinem Zustand; Depression und Kummer bestimmten mein Leben.

Im Oktober 2012 drängte mein Mann mich zur Teilnahme an einer Vaterherz-Tagung mit Henk. Bewegt von der Liebe des Vaters, über die Henk sprach und die er auch ausstrahlte, musste ich die ganze Zeit weinen. Ich hörte von weiteren Vaterherz-Konferenzen, auch einer, die auf einem Schiff namens „Siloam“ stattfinden sollte. Mir war klar, ich musste dorthin gehen, dort würde sich mein Leben ändern.

Im Sommer 2013 geschah es. Depressiv und in mich gekehrt kam ich auf die Siloam – und voller Freude und Hoffnung kehrte ich nach einigen Tagen von dort zurück nach Hause. Ich kann nicht genau sagen, was es im Einzelnen war, aber es gab eine Begegnung mit dem Vater, die für mich alles veränderte. Er nahm den Kummer und die Trauer aus meinem Leben heraus und gab mir meine Lebensfreude zurück. Auf einmal konnte ich es annehmen, dass mein Bruder bei Gott war und nicht mehr hier auf Erden.

Dieses Erlebnis ließ mich über den Sinn des Lebens nachdenken. Wofür lebte ich eigentlich? Was hatte Gott für Absichten mit mir? Was war mein Auftrag? Auf der nächsten Bootskonferenz mit Henk bekam ich folgende Antwort vom Vater: „Meine Tochter zu sein, das ist der Sinn deines Lebens!“

Welch eine Freude! Der Vater wollte mich einfach als seine Tochter haben. Ich bin nicht länger ein Waisenkind und werde zurückgewiesen. Ich bin SEINE Tochter! Ich muss mich nicht mehr dafür abmühen; ich darf einfach seine Tochter sein. Gott heilt alle meine Wunden und bringt mir nun bei, wie ich eine Tochter sein kann. So ist der Vater! Er ist so mächtig und kennt uns doch so gut. Er kennt unsere Sehnsüchte.

Mein erster Sohn Ruben war ein großes Geschenk. Er wurde sieben Jahre nach dem Tod meines Bruders geboren. Er ist der siebte Enkel meiner Eltern und wurde an dem gleichen Tag geboren, an dem ich meinen Bruder zum letzten Mal sah. Mein Sohn ist kein Ersatz für meinen Bruder, sicherlich, aber ein riesengroßes Geschenk von einem himmlischen Vater für seine Tochter. Worte können nicht ausdrücken, wie viel mir das bedeutet. Wie liebevoll muss ein solcher Vater sein, der alles geplant und all die für mich so wichtigen Tage gesehen hat. Ich bin mir sicher, dass er sich auch ungemein gefreut hat, als ich seine Überraschungen für mich entdeckte.“

Der Kopf hat keine Gefühle, das Herz hat sie!

Wie schon erwähnt, soll dieses Buches als Wegweiser dienen. Den Text nur einfach zu lesen, ist nicht genug. Es ist nicht meine Absicht, unser Kopfwissen über Gott zu mehren, sondern dass wir ihn mitten in unserem Leben, in unserem Herzen erfahren. Das ist für jeden eine ganz persönliche Angelegenheit. Auf diesem Wege können wir den Gott, der sich unseren Vater nennt, wirklich kennenlernen.

Dieses Buch wird dir immer wieder Überraschungen bescheren und ganz neue Dinge über Gott beibringen. Vielleicht wirst du feststellen, dass er ganz anders ist, als du bisher gedacht hast. Es würde mich freuen, wenn dich diese Entdeckungen zu einer tieferen und intimeren Erfahrung des Vaters führen.

Es geht in diesem Buch nicht nur um Offenbarung im Sinne von neuen Einsichten, sondern auch um die Aufdeckung falscher Ansichten. Das kann überaus befreiend sein. Wir wollen sowohl die Gemeinde als auch uns selbst aus einer neuen Perspektive betrachten. Zwei verschieden Blickwinkel werden uns dabei im Besonderen beschäftigen: einerseits die Erfahrung, wer Gott als Vater wirklich ist, und andererseits die Entdeckung unseres eigenen, wahren Potentials.

Auf diesem Wege ist es nötig, unsere gewohnten Vorstellungen einmal loszulassen und Gott in allem zu vertrauen. Der Weg, der vor uns liegt, führt von Unabhängigkeit hin zu völliger Abhängigkeit. Wenn das für uns zur Wirklichkeit wird, wird auch die Gemeinde bzw. „Kirche“ ein anderes Gesicht erhalten.

„Erwecker“

Ich glaube, es war im Jahr 1998, als Ian Ross, ein Sprecher aus Kanada, einige Tage lang unsere Gemeinde in Den Haag besuchte. Zu dieser Zeit kämpfte ich mit einer ganzen Reihe unbeantworteter Fragen. Ich war schon seit über 20 Jahren ein entschiedener Christ und immer sehr aktiv im Glauben gewesen. Während meiner Zeit mit den „Jesus People“ lag die Betonung klar auf Evangelisation. Als wir später bei „Jugend mit einer Mission“ mitarbeiteten, lag der Schwerpunkt auf Lehre und Mission. Auch wenn mir der „fünffältige Dienst“ durchaus geläufig war, fragte ich mich doch, was MEINE Berufung bei alledem war.

Ich war kein ausgesprochener Evangelist, mein Herz schlug nicht in erster Linie „für die Straße“, um es einmal so auszudrücken. War ich dann vielleicht ein Lehrer? Ich hatte zwar für das Lehramt studiert, aber es schien mir nicht besonders interessant, geschweige denn abenteuerlich genug zu sein, ein Lehrer zu sein. War ich ein Prophet? Nun, ich wollte zwar „prophetischer“ sein, sah mich aber wirklich nicht als Propheten. Wie wäre es also damit, als Pastor zu arbeiten? Nein, das kam für mich gar nicht in Frage. Ich wollte keine Gemeinde leiten und an eine Kirche gebunden sein mit der Verantwortung, mich immerzu um die Bedürfnisse der Leute zu kümmern. Blieb noch der Apostel. Meine Vorstellung von einem Apostel bestand darin, dass dieser umherreist, um überall neue Gemeinden zu gründen. Das passte aber auch nicht zu mir.

Doch dann kam Ian! Nach einer Versammlung gab es die Möglichkeit, persönlich für sich beten zu lassen. Als ich dran war, stand Ian neben mir und sprach die prophetischen Worte „Erwecker, Erwecker, Erwecker“1 über mich aus. Von jenem Augenblick an war mir klar, dass ich mit dem Thema Erweckung zu tun haben würde. Danach verlangte es mich. Der Gedanke, ein „Evangelist für die Gemeinde“ zu sein, Menschen herauszufordern, gefiel mir gut. Ich würde die Christen, die die Hoffnung verloren hatten, zu neuem Glauben herausfordern. Ich würde die gewohnten Wege hinterfragen und mich mit ihnen zusammen auf die Suche machen, wie die Kirche erneuert werden konnte.

Dabei wurde mir schnell klar, dass eine solche Erneuerung nicht durch eigenes Abmühen oder ein paar neue Ideen herbeikommen würde. Ich entdeckte, von welch zentraler Bedeutung für eine solche Erneuerung die Offenbarung des Vaterherzens Gottes ist. Nur durch die Offenbarung des Herzens des Vaters ist es für uns möglich, in die wahre Sohnschaft zu gelangen.

Ecclesia

Wenn wir in diesem Buch über die „Gemeinde“ oder „Kirche“ sprechen, dann meine ich in erster Linie den „Leib Christi“ und nicht die Institution Kirche. An dieser Stelle ist es mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass das Wort ecclesia, welches im Neuen Testament für die Gemeinde bzw. Kirche benutzt wird, eine überschaubare Gruppe oder Gemeinschaft von Gläubigen meint. Das Wörterbuch zeigt uns deutlich, dass hier nicht von einem Gebäude oder von einer Institution die Rede ist.

In diesem Buch werden wir neuen Gedanken über die Kirche begegnen, und es kann sein, dass ich neue Erkenntnisse darüber, wie Gott der Vater wirklich ist, bringe. Ich hoffe, dass du durch das Lesen dieser Zeilen ermutigt wirst. Gerne gebe ich die Offenbarungen, die mir zuteilwurden, an dich weiter. Ich möchte ein großes Bild von Gottes Plan mit seiner Gemeinde, mit uns und mit dir ganz persönlich skizzieren. Aber das ist eben nur eine Skizze. Mein eigentlicher Wunsch ist jedoch, dass du durch dieses Buch in eine neue Vertrauensbeziehung mit dem Vater gelangst und eine neue Offenbarung des Vaterherzens Gottes empfängst.

Am Ende eines jeden Kapitels und auch an einigen anderen Stellen habe ich den Punkt „Zum Nachsinnen“ eingefügt. Kommst du an solch einen Punkt, wäre es schön, wenn du das Buch für einen Moment niederlegen könntest. Denke dann in Ruhe über das Gelesene nach und versuche es auf dein eigenes Leben anzuwenden.

Am Ende jedes Kapitels werde ich CDs von verschiedenen Musikern empfehlen. Wir haben immer wieder festgestellt, dass durch Musik unser Herz berührt wird. Dem Vater zu begegnen, ist keine Angelegenheit des Kopfes und Verstandes, sondern des Herzens. Gott spricht auch zu deinem Herzen. Ist also ein Kapitel beendet, ist es eine gute Gelegenheit, das Gelesene nachwirken zu lassen. Es ist wichtig, dass die Worte von deinem Verstand ins Herz gelangen! Wir werden erleben, dass auch unser Denken verändert wird, wenn Gott unser Herz berührt und mit seiner Liebe erfüllt.

Und deshalb ist dieses Buch für alle; für alle, die nach MEHR hungern und dürsten.

 

Zum Nachsinnen

Was für ein wunderbares Zeugnis von Larissa! Und welch ein Privileg ist es doch, zu wissen, dass Gott für einen jeden von uns in einer einzigartigen Weise VATER sein möchte.

Nun liegt es an dir, dein eigenes Abenteuer zu beginnen.

Ein Lied anhören

„Enter in“ von Chuck Girard(https://www.youtu.be/TJofMxbPFRo)

Enter in, to the throne room of the Father,enter in, to the presence of the kingCome behind the veil, and walk with Me,In the cool of the day, I’ll walk with you.

For where I am is Paradise,Look into My eyes, look into My eyes.

How I long for you, as you long for Me.Won’t you take the time to visit for awhile,For your precious presence,Brings joy to My heart

Oh now my child, come on through.

Chorus

Come behind the veil, and be My love.In the secret place, I wait for you,Be one with Me, for I’m in you,

And you’re in Me, and we are … one.

When you dwell with Me, and I dwell with you.

All the pain life will surely have to flee.For between the wings of the cherubimIs that place of peace that place of restRight here with Me.

Leseempfehlung

Wayne Jacobsen, Die Gemeinschaft der Neuen Schöpfung

 

 

 

1 Im Original: „Revivalist, Revivalist, Revivalist.“

Kapitel 1: Wie alles begann …

Gott sprach: „Lasst uns Menschen in unserem Bild schaffen,sie sollen unsere Natur widerspiegeln …“Gott schuf die Menschen; er erschuf sie gottgleich, seine Natur widerspiegelnd. Er schuf sie männlich und weiblich.

1. Mose 1,26-27, The Message Bible1

Die Schöpfung