Das Knochenband - Stuart MacBride - E-Book
SONDERANGEBOT

Das Knochenband E-Book

Stuart MacBride

3,8
8,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 8,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein abgründiger neuer Fall für Detective Logan McRae.

Der erste Tote wird mit einem brennenden Reifen um den Hals gefunden, es gibt außerdem Anzeichen einer Strangulierung sowie diverse Stichwunden. Zur gleichen Zeit hinterlässt jemand kleine Knochenbündel vor Detective Inspector Logan McRaes Tür, die dieser jedoch ignoriert. Als eine weitere Leiche gefunden wird, zeigt sich eine Verbindung zwischen den Morden und der Handlung eines Bestsellers um Hexen und Hexenjäger, der gerade in Aberdeen verfilmt wird. Und plötzlich erweisen sich auch die Knochenbündel als weit weniger harmlos, als McRae dachte ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 803

Bewertungen
3,8 (20 Bewertungen)
7
6
3
4
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Buch

Ein schrecklicher Mord schreckt die Polizei von Aberdeen auf: Man findet die Leiche eines unbekannten Mannes mit einem brennenden Reifen um den Hals, dazu Anzeichen einer Strangulierung sowie diverse Stichwunden.

Die Suche nach dem Mörder bleibt nicht der einzige Fall für DI Logan McRae: Zwei Teeenager sind verschwunden – die labile Agnes Garfield und ihr Freund Anthony Chung. Agnes scheint sich in letzter Zeit in eine Fantasiewelt geflüchtet zu haben, und besonders der Bestseller Witchfire hat es ihr angetan.

Unterdessen geht die Mordserie in der Stadt weiter – der Tote vom Autofriedhof war offenbar nur das erste Opfer. Könnten die Taten von dem Witchfire-Roman inspiriert sein? Und was hat es mit den kleinen Knochenbündelchen auf sich, die Logan immer wieder vor seinem Zuhause findet? Anders als er vermutet, handelt es sich hier nicht um Hühnerknochen, sondern um Fingerknochen einer menschlichen Hand …

Weitere Informationen zu Stuart MacBride sowie zu lieferbaren Titeln des Autors finden Sie am Ende des Buches.

Stuart MacBride

______________________________________

Das Knochenband

Thriller

Aus dem Englischenvon Andreas Jäger

Die Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel »Close to the Bone«bei HarperCollinsPublishers, London

1. Auflage

Deutsche Erstausgabe Dezember 2014

Copyright © der Originalausgabe

2013 by Stuart MacBride

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2014

by Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München

Umschlagfoto:

plainpicture/Hanka Steidle; FinePic®, München

Redaktion: Eva Wagner

AB · Herstellung: Str.

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-641-14541-5

www.goldmann-verlag.deBesuchen Sie den Goldmann Verlag im Netz

Für Ishbel

Ob’s dir passt oder nicht, du bist noch am Leben

Samstag

1

Sie hält das Streichholzheftchen hoch. Leckt sich die Lippen. Sie hat die Worte ein Dutzend Mal geübt, bis sie perfekt waren. »Haben Sie noch etwas zu sagen, bevor ich das Urteil vollstrecke?«

Der Mann, der auf dem Boden des Lagerhauses kniet, starrt zu ihr auf. Er zittert und stöhnt hinter der Maske, die sein Gesicht verdeckt. »O Gott, nein, o du lieber Gott, nein …« Die Ketten, mit denen seine Hand- und Fußgelenke gefesselt sind, schlagen rasselnd gegen den Metallpfosten. Der Geruch nach Brandbeschleuniger steigt von dem Autoreifen auf, den man ihm über Kopf und Schultern gezogen hat. Schwarzer Gummi und Petroleum.

»Dafür ist es zu spät.« Sie lächelt. »Thomas Leis, Sie …«

»Bitte, Sie müssen das nicht tun!«

Das Lächeln schwindet. Er macht ihr noch alles kaputt. »Thomas Leis, Sie wurden der Hexerei für schuldig befunden …«

»Ich bin kein Hexer, das ist ein Irrtum!«

»… und dazu verurteilt, auf dem Scheiterhaufen zu brennen, bis der Tod eintritt.«

»Ich habe überhaupt nichts getan!«

»Feigling.« Sie spürt die heißen Lichter im Rücken, während sie das erste Streichholz anzündet und die Flamme an die restlichen hält. Sie zischen und flackern, hell und klar. Strahlend rein. Eine Pracht.

»BITTE!«

»Brenne, wie du in der Hölle brennen wirst.« Sie verzieht den Mund wieder zu einem Lächeln. »Das wird eine gute Übung für dich sein.« Sie wirft das brennende Streichholzheftchen auf den Reifen, und das Petroleum entzündet sich. Wusch – blaue und gelbe Flammen züngeln um den Gummi.

Thomas Leis schreit.

Er zerrt an seinen Ketten. Dichter schwarzer Rauch hüllt sein Gesicht ein, verdeckt die Maske, während das Feuer um sich greift. Er fleht und schreit und bettelt …

Sie wirft den Kopf in den Nacken und lacht zum Himmel auf. Breitet die Arme weit aus, die Augen funkelnd wie Diamanten.

Die Stimme Gottes ertönt und lässt die Luft ringsum erzittern. »Und … Schnitt. Gute Arbeit, Leute – jetzt machen wir erst mal Mittagspause, und um halb zwei geht’s dann weiter mit Szene zwei-sechsunddreißig.«

Applaus.

Dann kommt ein Mann in einer gelben Warnweste mit einem Feuerlöscher ins Bild gelaufen. Pschhhhh – die Flammen verschwinden in einem Kohlendioxid-Stoß, während der Kameramann zurückweicht und die Hand schützend vor das Objektiv hält.

Der Set-Runner zieht dem Stuntman, der Thomas Leis doubelt, die leuchtend grüne Maske mit den gelben Kreuzen vom Gesicht. Der Stuntman grinst, obwohl er weiß, dass sie sein Gesicht in der Postproduktion digital ersetzen werden. Und obwohl er ihr voll in den Text reingequatscht hat.

Gott bewahre uns vor Stuntmen, die sich für Schauspieler halten.

Sie legt den Kopf schief und runzelt die Stirn. »Ich weiß nicht … Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass es am Schluss ein bisschen zu viel war. Zu dick aufgetragen. Müsste sie nicht ein bisschen … na ja, gehemmter sein? Vielleicht sogar einen Tick sexuell? Kann ich es noch mal machen?«

2

»Ich bin schon unterwegs. Sagen Sie den Kollegen, sie sollen …« Etwas knirschte unter seiner Sohle. Logan erstarrte auf der Türstufe, das Mobiltelefon ans Ohr gepresst. Er schob den Fuß zur Seite und verzog das Gesicht. »Nicht schon wieder.«

Drei kleine Knochen lagen auf der Betonplatte, zusammengebunden mit einem zerschlissenen roten Band.

Vom anderen Ende kam heiseres Gezischel. »Im Ernst, Chef, Pukey Pete macht sich gleich ins Hemd, es ist …«

»Ich sagte doch, ich bin unterwegs.«

Logan drückte das Telefon an die Brust und blickte mit finsterer Miene auf den Wagenpark hinaus. Die Dämmerung senkte sich schon auf die Siedlung herab. Klotzige Wohnwagen, groß wie Schiffscontainer, alle in einheitlichem Anstaltsgrün gestrichen. Auf der asphaltierten Fläche, die als Wendeplatte diente, stand mit laufendem Motor ein Streifenwagen, dessen blau-weißes Blinklicht in der warmen Abendluft pulsierte. Der Fahrer saß vornübergebeugt auf seinem Sitz und spähte durch die Frontscheibe zu Logan, während er mit beiden Händen das Lenkrad knetete, als wollte er es massieren.

Von den kleinen Mistkerlen war weit und breit nichts zu sehen.

Logan kickte die Knochenfragmente von der Stufe in den Efeu, der neben seiner Tür emporkletterte. Dann holte er tief Luft und brüllte, so laut er konnte: »ICHWEISS, WOIHRWOHNT, IHRKLEINENDRECKSBÄLGER!«

Er hielt sich das Telefon wieder ans Ohr.

»Ich meine, er hat das ja schon öfter gebracht, aber so schlimm war’s noch nie. Er ist …«

»Wenn er den Tatort versaut, nehmt ihn fest. Wenn nicht, dann haltet ihm verdammt noch mal die Hand, bis ich da bin.« Logan marschierte zum Streifenwagen, warf sich auf den Beifahrersitz und schnallte sich an. »Fahren Sie los.«

Der Constable trat aufs Gas.

Die Sonne war nur eine scharlachrote Schliere am Horizont, deren Schein das unebene Gelände in ein Mosaik aus Blut und Schatten verwandelte. Bäume ragten ringsum auf, ihre Kronen erfüllt vom Flattern und Krächzen der Krähen, die sich zur Nachtruhe sammelten.

Die Lichtung war mit grauen und schwarzen Wracks übersät: ausgebrannte Autos, der Lack abgebeizt, statt der Sitze nur noch Gerippe aus rostigem, verbogenem Metall, die Reifen zu körnigen Pfützen aus geschmolzenem und erstarrtem Gummi verformt.

Blau-weißes Absperrband mit der Aufschrift »POLIZEI« war zwischen den Fahrzeugen gespannt und markierte einen sechs Meter breiten Streifen Niemandsland um die innere Sperrzone mit dem gelb-schwarzen »TATORT«-Absperrband, das die Kollegen vom Scenes Examination Branch gespannt hatten. Drei Kriminaltechniker knieten im Matsch und stocherten in etwas herum. Ihre weißen Tyvek-Schutzanzüge schimmerten rosig im Dämmerlicht.

Logan rümpfte die Nase. Der widerliche Gestank von Erbrochenem kämpfte gegen den öligen Geruch nach verbranntem Fleisch und ausgelassenem Fett an. Wie nach einer Grillparty mit Lebensmittelvergiftung. »Ist die Rechtsmedizinerin schon da?«

Eine der weiß gewandeten Figuren – eine zwergenhafte Kriminaltechnikerin mit beschlagener Schutzbrille – kratzte noch etwas von einer dunklen, klebrigen Substanz in einen Beweismittelbeutel und deutete dann mit ihrem behandschuhten Finger über das Tatort-Absperrband hinweg. Da stand noch eine Gestalt in kompletter Schlumpf-Montur über einen Eimer gebeugt und gab würgende Geräusche von sich, während ihre Schultern mit jedem Zusammenkrampfen des Magens erzitterten.

Die kurz geratene Kriminaltechnikerin streifte ihre Schutzmaske ab, unter der ein kreisrundes Stück rosig glänzende Haut und ein schmallippiger Mund zum Vorschein kamen. »Armes Kerlchen. Kann’s ihm kaum verdenken. Mir wär’ auch fast schon die Leberwurst vom Abendessen hochgekommen.« Sie blies die Backen auf, während sie an ihrer Kapuze mit Gummizug zerrte. »Mann, ist das heiß in den Dingern …«

»Haben Sie Verstärkung angefordert?«

Ein Nicken. »Die Eiskönigin ist schon unterwegs.« Die Kriminaltechnikerin ließ ihre Schutzmaske wieder zurückschnappen. »Wollen Sie mal ’n kurzen Blick drauf werfen? Wir haben schon alles gesichert, was wir vor dem Abtransport der Leiche sichern können.«

»Wie schlimm ist es?«

Sie streifte ihre Handschuhe ab und zog ein neues Paar über. »Schauen Sie selbst – ich will Ihnen doch nicht die Spannung nehmen.« Sie machte kehrt und marschierte über den Pfad aus erhöhten metallenen Trittplatten davon, die wie umgedrehte Tabletts auf kleinen Füßchen aussahen und verhindern sollten, dass sie mit ihren blauen Plastik-Überschuhen den Tatort kontaminierten. Der Pfad führte zwischen zwei ausgebrannten Kleinwagen hindurch und verschwand hinter den verkohlten Überresten eines Renault Clio. Dahinter stiegen dunkle Rauchwölkchen in den Himmel auf.

Logan rückte seine Schutzbrille zurecht, zog den Reißverschluss seines Overalls hoch und stapfte hinterher. Der Stoff raschelte bei jedem Schritt, und der Steg schepperte unter seinen Füßen. Der ranzige Barbecue-Geruch wurde stärker. Und dann waren sie da.

O Gott …

Sein Magen ruckte zwei Schritte nach rechts und schnellte dann wieder zurück. Logan schluckte krampfhaft. Blinzelte. Räusperte sich. »Was wissen wir?«

»Nicht viel. Wir nehmen an, dass das Opfer männlich ist.« Sie zuckte wieder mit den Achseln. »Das Ding, an das er gekettet ist, scheint ein Element von so einem Metallregal zu sein, wie man es oft in Garagen hat. Es wurde wie ein Pfahl in die Erde gerammt.«

Das Opfer kniete auf dem harten Boden, mit den Füßen unter dem Hintern. Sein grelloranger Overall wies Flecken an den Beinen und an der Taille auf, die Brust war geschwärzt und mit kleinen glitzernden Tränen aus geschmolzenem Gummi übersät. Jemand hatte seinen Kopf und den rechten Arm durch einen Autoreifen gezwängt, sodass er ihm um den Oberkörper hing wie eine Schärpe, und ihn dann angezündet. Der Reifen brannte immer noch – eine kleine ölige Flamme züngelte am Rand des Gummis empor.

Die Kriminaltechnikerin stöhnte. »Ach du Scheiße.« Sie hievte einen Feuerlöscher aus einer blauen Plastikkiste, richtete die Düse auf den Reifen und drückte ab. Das Gesicht des Unglücklichen verschwand für einen Moment in einer weißen Wolke, doch nachdem das CO2 sich verzogen hatte, war er wieder in seiner ganzen gefolterten Pracht zu sehen.

Seine Haut war aufgedunsen und voller Blasen, scharlachrot verbrannt; die Augen milchig weiß gekocht, die gebleckten Zähne gelblich und gesprungen. Die Haare abgesengt. Hier und da schimmerten die Schädel- und Wangenknochen durch das verkohlte Fleisch …

Nicht kotzen. Bloß nicht kotzen.

Logan räusperte sich. Blickte über den Friedhof der ausgebrannten Autos hinweg. Atmete tief durch. Zwischen den Bäumen konnte er in der Ferne gerade eben das lange Wellblechdach der Thainstone-Großmarkthalle ausmachen, und Musik drang an seine Ohren – Tom Jones schmetterte »It’s not unusual«. Offenbar war in der Halle gerade eine Disco oder eine Firmenfeier im Gange, wo bis in die frühen Morgenstunden getanzt und gesoffen wurde. Und wenn der letzte Gast sich getrollt hatte, würde irgendeine arme Sau noch stundenlang damit beschäftigt sein, das Konfetti zusammenzukehren und die leeren Flaschen wegzuräumen, damit rechtzeitig zur nächsten Viehauktion alles wieder sauber war.

Die Kriminaltechnikerin stellte den Feuerlöscher in die Kiste zurück. »Es ist der Gummi in dem Reifen. Wenn er mal eine bestimmte Temperatur erreicht hat, lässt es sich fast nicht mehr löschen – das verdammte Zeug flammt immer wieder auf.«

»Nehmen Sie ihm das Ding ab.«

»Den Reifen?« Sie lachte prustend auf. »Bevor die Eiskönigin hier ist?«

»Dr. Forsyth …«

»Pukey Pete weigert sich, den armen Kerl überhaupt anzuschauen.« Sie ließ ein wenig die Schultern sacken. »Echt schade. War nett, mal einen Rechtsmediziner zu haben, mit dem man auch reden konnte …«

Jetzt, da der Reifen nicht mehr brannte, mogelten sich andere Gerüche durch Logans Schutzmaske: Exkremente, Urin. Er trat einen Schritt zurück.

Die Kriminaltechnikerin nickte. »Stinkt ganz schön, was? Na ja, ich hätt’ mir an seiner Stelle sicher auch in die Hose gemacht. Der muss eine Höllenangst ausgestanden haben.«

Eine Stimme tönte durch die stille Abendluft – mit dem typischen singenden Tonfall der Highlands-Region. »Inspector McRae? Hallo?«

Logan drehte sich um.

Eine Frau stand hinter dem äußeren blau-weißen Absperrband, ihr graues Leinenkostüm zerknittert wie ein Elefantenarsch. »Inspector?« Sie winkte ihm zu, als ob er gerade zu einer Reise in den sonnigen Süden aufbrechen wollte und nicht auf einem Metallsteg neben einem Mann stünde, der bei lebendigem Leib verbrannt war.

Logan balancierte über die scheppernden Tabletts zurück, bis er wieder in der blau-weißen Zone war. Er schlug seine Kapuze zurück, nahm die Schutzbrille ab, knüllte seine Atemmaske zusammen und steckte sie in die Tasche.

Die Frau musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen, fischte eine Brille aus einer großen Lederhandtasche und setzte sie auf, wobei sie sich ein Büschel brauner Locken hinters Ohr schob. »Inspector McRae?«

»Es tut mir leid, Miss, aber wir geben momentan keine Presseinterviews, wenn Sie also …«

»Ich habe den Erstangriff durchgeführt.« Sie streckte ihm die Hand hin. »Detective Sergeant Lorna Chalmers.« Ein Lächeln. »Frisch von der Northern Constabulary hierher versetzt. Ich ermittle in dem Blitzeinbruch gestern in einem Spirituosengeschäft in Inverurie; wir suchen nach dem Range Rover, mit dem der Einbruch verübt wurde, Sie wissen schon?«

Nein, Logan wusste nicht. Aber das erklärte den Akzent. Er streifte seine lila Nitrilhandschuhe ab. »Sie haben die Absperrung veranlasst?«

»Und den Bereitschaftsarzt angefordert, den SEB – oder wie immer die Spurensicherung sich diese Woche nennt – und die Rechtsmediziner: den ersten und die Ersatzfrau.«

Ganz schön forsch.

Logan kämpfte sich aus der oberen Hälfte seines Overalls und lehnte sich an die Überreste eines VW Polo. Die Motorhaube war nicht nur warm unter seinem Hintern, sondern regelrecht heiß.

DS Chalmers zückte ein Polizei-Notizbuch und klappte es auf. »Der Anruf kam um acht Uhr zwanzig, anonym – also, von einem Mobiltelefon, aber es war eins von diesen Wegwerfhandys mit Guthabenkarte. Ein bisher nicht identifizierter männlicher Anrufer sagte, draußen beim Thainstone-Großmarkt sei ›so ein Typ mit einem brennenden Reifen um den Hals‹.«

Logan runzelte die Stirn. »Warum haben die Kollegen vor Ort das nicht übernommen?«

Sie grinste und ließ dabei ihre kleinen, spitzen Zähne sehen. »Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.«

Nicht nur forsch, sondern auch ehrgeizig. Nun ja, wenn sie es unbedingt so wollte … Er schwenkte den Arm in Richtung der ausgebrannten Autos. »Ich muss Sie bitten, sämtliche Fahrzeuge hier identifizieren zu lassen. Ich will Namen, Adressen und Vorstrafenregister der Halter bis spätestens morgen früh auf meinem Schreibtisch haben.«

Sie quittierte das mit einem steifen Lächeln und einem Nicken. Ich bin fest entschlossen, nichts wird mich aufhalten. »Wird gemacht, Chef.«

»Gut.« Logan stieß sich von dem VW Polo ab. »Und Sie können mit dem hier anfangen. Oder ist Ihnen nicht aufgefallen, dass er noch warm ist?«

Das Lächeln verrutschte. »Ist er das? Ah, es ist …«

»Hat das Auto gebrannt, als Sie hier eintrafen?«

»Ich kann mich nicht …«

»Details, Sergeant. Details sind wichtig.«

»Es ist nur so, dass ich … Ich dachte, der Tote … Ich habe alles organisiert und …« Ihre Wangen färbten sich rot. »Tut mir leid, Sir.«

»Die Kollegen vom SEB sollen sich den Wagen mal ansehen, bevor sie gehen. Wahrscheinlich werden sie nichts finden, aber einen Versuch ist’s wert.« Er wurstelte sich aus der unteren Hälfte des Schutzanzugs, dann fluchte er, als eine blecherne Version des »Imperial March« aus Star Wars aus seinem Telefon tönte. Er musste nicht erst aufs Display schauen, um zu wissen, wer es war.

Logan nahm den Anruf an. »Was ist denn jetzt schon wieder?«

Eine Pause, dann knurrte ihm Detective Chief Inspector Steels rauchige Stimme ins Ohr: »Hast du für mich immer noch den blöden Darth-Vader-Klingelton eingestellt? Das ist nämlich überhaupt nicht witzig!«

Logan schaltete das Telefon stumm. »Sergeant, ich dachte, ich hätte Sie gebeten, diese Fahrzeuge zu identifizieren?«

Sie starrte ihre Schuhe an. »Ja, Sir.«

Er lächelte. Na ja, es würde ihn nicht umbringen, wenn er ihr ein Krümelchen Zuckerbrot hinwarf. »Guter Erstangriff, Sergeant, weiter so.« Er drückte noch einmal die Stummtaste. »Und jetzt Abflug.«

Ein empörter Wortschwall ergoss sich aus dem Handy. »Abflug? Wie redest du eigentlich mit mir? Ich bin Leiterin des CID, zum Henker, nicht irgendeine …«

»Du doch nicht – ich hab mit DS Chalmers geredet.« Er scheuchte sie weg, dann hielt er das Telefon ans andere Ohr und klemmte es mit der Schulter fest, während er den Reißverschluss seines Schutzanzugs ganz öffnete. »Was gibt’s denn?«

»Oh …« Ein Hüsteln. »Na gut. Wo ist der verdammte Papierkram?«

»In deinem Eingangskorb. Hast du da mal nachgesehen? Oder wolltest du nur …«

»Nicht die Überstundenaufstellung, du Dödel – die Budgetanalyse!«

»Ach, ich dachte, du fragst nach meinem Papierkram. Du weißt schon, der Papierkram, den ich eigentlich erledigen müsste, im Gegensatz zu deinem Papierkram.«

»Schlimm genug, dass ich mich um diesen ganzen Scheiß kümmern muss, da musst du nicht auch noch jedes Mal den Beleidigten spielen, wenn ich dich um einen winzigen Gefallen bitte …«

»Hör zu, ich bin hier am Tatort eines Mordes, also können wir vielleicht den ganzen Quatsch beiseitelassen und zum eigentlichen Grund deines Anrufs kommen? Oder wolltest du mir bloß ein bisschen auf die Nerven gehen? In dem Fall kannst du nämlich …«

»Und was ist mit diesen vermissten Teenie-Turteltäubchen? Wann hast du vor, dich um die zu kümmern, hm? Oder hast du dafür keine Zeit, weil du dich lieber die ganze Zeit mit deiner …«

»Was ist denn an dem Satz ›Ich bin am Tatort eines Mordes‹ so schwer zu verstehen?«

»… während die armen Eltern sich vor Sorgen verzehren!«

»Herrgott noch mal, sie sind beide achtzehn – das sind keine Teenager mehr, das sind Erwachsene.« Er streifte sich die blauen Plastiküberzieher von den Füßen. »Wahrscheinlich haben sie sich längst in einem leerstehenden Haus in Edinburgh eingenistet. Ich wette jede Summe, dass sie es gerade auf einem gammligen Futon treiben wie die Karnickel!«

»Das ist noch lange kein Grund, Däumchen zu drehen – die Mutter von der Tussi hat schon wieder angerufen. Seh ich aus, als hätte ich nichts Besseres zu tun, als den ganzen Tag hinter deinem angesengten Arsch herzudackeln?« Ein geräuschvolles Schniefen drang aus dem Telefon. »Jetzt reiß dich mal am Riemen – du hast wegen diesem Juwelenraub letzte Nacht noch null Komma nix unternommen, wir haben einen Haufen ungeklärter Hassverbrechen … Und wo wir gerade beim Thema sind: deine gottverdammte Mutter!«

»Ah, jetzt kommen wir der Sache schon näher: der wahre Grund.« Logan knüllte den Schutzanzug zusammen und warf ihn in den Müllsack, der mit Klebeband am Wrack eines Audi aufgehängt war. »Ich bin nicht ihr Aufpasser, okay?«

»Du sagst gefälligst dieser unmöglichen Frau …«

»Ich hab gesagt, du sollst sie nicht zu Jasmines Tanzvorführung einladen, aber hast du auf mich gehört? Nöööööö.«

»… dieser Berserker im Paisley-Kostüm! Und noch was …«

Ein schwerer, schlammbespritzter Porsche Cayenne kam über die holprige Zufahrt gerumpelt und hielt hinter dem Transit der Spurensicherung. Mit einem Klacken erloschen die Scheinwerfer, und die Armaturenbeleuchtung erhellte das Gesicht der Fahrerin. Der Mund ein grimmiger dünner Strich, die Nasenlöcher gebläht, die Augen zu Schlitzen zusammengekniffen. Na toll, das würde mal wieder einer von diesen Abenden werden.

»… mit einem Stock ins Ohr!«

Logan hob eine Hand und winkte zum Porsche. »Muss Schluss machen, die Einwechselspielerin von der Rechtsmedizin ist da.«

»Laz, ich warne dich, entweder …«

Er legte auf.

Dr. Isobel MacAllister stemmte beide Hände ins Kreuz und blies die Backen auf. Ihr Schutzanzug beulte sich vorne aus, als hätte sie im Laden ein Sofakissen mitgehen lassen. Sie zog die Kapuze zurück, unter der ein verquollenes, rosarotes Gesicht zum Vorschein kam, eingerahmt von einer fransigen Kurzhaarfrisur, die eher funktional als elegant aussah. »Haben Sie wirklich gerade nach dem Todeszeitpunkt gefragt?«

DS Chalmers nickte, den Kuli im Anschlag, eine leere Seite im Notizbuch aufgeschlagen.

Isobel wandte sich zu Logan. »Sie ist neu, nicht wahr?«

»Gerade erst von Northern zu uns versetzt.«

»Der Herr bewahre uns vor den wilden Highlander-Horden.« Isobel zog den Reißverschluss ihres Overalls zu. »Der Mann ist offenbar durch Necklacing zu Tode gekommen – dabei wird dem Opfer ein Gummireifen so über den Kopf und einen Arm gezogen, dass es sich unmöglich daraus befreien kann; dann wird die Außenfläche mit Petroleum übergossen und angezündet. Der Tod tritt üblicherweise infolge von Hitzeentwicklung und Rauchvergiftung ein, was zu Schock und Herzversagen führt. Das kann bis zu zwanzig Minuten dauern.« Sie wischte sich mit einer Hand über die glänzende Stirn. »Ist eine beliebte Hinrichtungsmethode in manchen afrikanischen Staaten.«

DS Chalmers schrieb etwas in ihr Notizbuch und blickte auf. »Und auch in Kolumbien. Ich hab mal eine Dokumentation gesehen, da haben die Drogenkartelle einen Typen an eine Autobahnbrücke gekettet, den Reifen mit Benzin gefüllt und angezündet. Die Leute, die von der Arbeit nach Hause fuhren, haben ihn alle da hängen und brennen sehen, und so wussten sie genau, was ihnen blühte, wenn sie sich …« Sie räusperte sich. »Wieso starren Sie mich alle an?«

Isobel schüttelte den Kopf. »Also, wie gesagt, ich …«

Ein schrilles Hupen tönte über die Lichtung.

Sie starrte einen Moment lang gen Himmel. Knirschte mit den Zähnen und setzte erneut an. »Wie ich bereits sagte, ich habe …«

Trööööööööööööööööööööööt!

»Herrgott noch mal, nicht mal fünf Minuten Ruhe sind mir vergönnt, wie? Keine fünf Minuten.« Sie zeigte mit dem Finger auf ihren Porsche-Geländewagen, holte zornbebend Luft und brüllte los: »SEANJOSHUAMILLER-MACALLISTER, HÖRSOFORTAUFDAMIT!«

Stille.

Ein kleines Gesicht spähte über das Armaturenbrett – große Augen, straßenköterblonde Haare. Und dann blitzte ein Grinsen auf.

Trööööt! Tröööt! Tröööööööööööööööööööööööööööööt!

Isobel riss sich die Handschuhe herunter und feuerte sie auf den Boden. »Siehst du, was passiert? Siehst du das? Und wird Ulrika deswegen vielleicht abgeschoben? Natürlich nicht – wir können froh sein, wenn sie auch nur einen milden Verweis kriegt.« Isobel stapfte auf ihr Auto zu. »DASGIBTRICHTIGÄRGER, JUNGERMANN!« Im Gehen entledigte sie sich ihrer restlichen Schutzkleidung.

DS Chalmers trat von einem Fuß auf den anderen. »Also, das war …?«

»Sie haben das Au-pair-Mädchen beim Klauen erwischt.« Logan zog sein Telefon aus der Tasche. »Und Sie können sich glücklich schätzen – der Letzte, der sie nach dem Todeszeitpunkt gefragt hat, durfte ihr helfen, die Körpertemperatur des Opfers zu messen. Und das Thermometer kommt nicht etwa unter die Zunge.«

3

Mückenschwärme tanzten und taumelten im Schein der Tatortbeleuchtung, funkelnd wie winzige blutgierige Brillanten. Drüben bei der Party lief statt Tom Jones jetzt ABBAs »Dancing Queen«. Logan steckte sich einen Finger ins Ohr und ging ein paar Schritte von den brummenden Dieselgeneratoren weg. »Was? Ich kann dich nicht verstehen.«

Am anderen Ende wurde DCI Steel ein bisschen lauter. »Ich hab gefragt, wie kommst du darauf, dass es um Drogen geht?«

»Na ja, ich kann mich irren, aber es sieht aus wie eine Hinrichtung. Wir werden mehr wissen, wenn wir das Opfer erst mal identifiziert haben, aber ich tippe auf einen kleinen Drogenkurier aus Manchester oder Birmingham.«

»Verdammte Hacke, das hat mir gerade noch gefehlt – so ein angeberisches Dealerschwein, das seine Konkurrenten im Stil eines Performancekünstlers abmurkst.« Schweigen. Dann ein Geräusch, als ob jemand an einer Plastikröhre sog. »Kommt gar nicht infrage, dass ich mir den Schuh anziehe.«

»Ich dachte, darum ginge es gerade, wenn man das CID leitet?«

»Manchmal fließt Scheiße auch flussaufwärts, Laz, und auf dem Haufen hier steht mit dickem schwarzem Filzstift geschrieben: ›gebaut vom Assistant Chief Constable‹. Soll er sich doch mit den Pressevertretern rumschlagen.«

Die Kriminaltechnikerin, die ihn zu der Leiche geführt hatte, kam hinter einem Auto hervorgeschlurft. Sie hielt eine Ecke einer Art Kiste, die in mehrere Schichten dicker blauer Plastikfolie eingeschlagen war. Gerade groß genug, um einen knienden Mann zu fassen, der an einen Metallpfosten gekettet war. Sie sah Logan an und verzog das Gesicht. »Könnten Sie mal bitte Platz machen? Das Ding ist höllisch schwer.«

»Und mit ›Pressevertretern‹ meine ich …«

»Muss Schluss machen, die Staatsanwältin will was von mir.« Was gelogen war – sie war schon vor fast einer halben Stunde gegangen.

»O nein, Freundchen, so nicht! Du gehst nirgendwohin, ehe du mir gesagt hast, wo wir mit diesem verdammten Juwelenraub stehen. Hast du gedacht, du könntest all deine anderen Fälle einfach abgeben, bloß weil du jetzt eine spannende kleine Bandenkriegs-Exekution in Aussicht hast?«

»Die Ermittlungen dauern an, und …«

»Du hast noch nicht mal angefangen, stimmt’s?«

»Herrgott noch mal, ich wurde zu einem Mord gerufen!«

Die Kriminaltechniker schleppten ihre blaue Plastik-Kiste fluchend und stöhnend durch den Friedhof der ausgebrannten Autowracks. Eine helle Staubwolke stieg unter ihren Schritten von der ausgetrockneten Erde auf.

»Na, und wessen Schuld ist das? Du bist jetzt DI, also benimm dich auch entsprechend! Pflanz deinen Arsch hinter den Schreibtisch und delegier den Scheiß – schick jemand anders los, um den Tatort unsicher zu machen.«

Miese, stinkende, runzlige, gottverdammte … »Du hast mich doch hergeschickt! Ich war ja nicht mal im Dienst, ich saß grad beim Abendessen.« Er nahm das Telefon vom Ohr und funkelte es an. Wenn er sich nur ganz fest konzentrierte, würde ihr Kopf am anderen Ende explodieren wie ein überreifer Pickel. PENG! Die Wände übersät mit Hirnbatzen und kleinen Schädelfragmenten.

»Äh … Chef?« DS Chalmers tippte ihm auf die Schulter und sah ihn schräg von der Seite an. »Alles in Ordnung? Ich meine nur, weil Sie plötzlich so dunkelrot im Gesicht sind …«

Logan knirschte mit den Zähnen und hielt sich das Telefon wieder ans Ohr. »Da werden wir beide morgen noch mal in aller Ruhe drüber reden müssen.«

»Das kannst du laut sagen. Ich bin doch kein …«

Er legte auf, starrte das Telefon noch einen Moment lang finster an und schaltete es dann aus. Wenn er es eingeschaltet ließe, würde sie doch nur wieder und wieder zurückrufen, bis er irgendwann ausrastete und jemanden ermordete. Logan holte tief Luft und ließ den Atem zischend durch die Nase entweichen. »Ich schwöre bei Gott …«

Chalmers hielt ihr Notizbuch hoch wie einen kleinen Schild, hinter dem sie sich versteckte. »Wir haben die Fahrgestellnummern von allen Autos, und wissen Sie was? Ich hab meinen Range Rover gefunden.« Pause. »Den Range Rover von dem Überwachungsvideo. Der bei dem Blitzeinbruch in dem Spirituosengeschäft benutzt wurde.«

»Was ist mit dem Golf?«

»Wurde heute Morgen um halb elf als gestohlen gemeldet. Folgendes hab ich von der Leitstelle erfahren: Der Fahrzeughalter sagt, er sei am Freitagabend zur Frittenbude in Kintore gefahren, um sich sein Abendessen zu holen, dann sei er zurückgefahren und habe das Auto vor dem Haus seiner Mutter geparkt. Als er aufwachte, war es verschwunden.« Sie konsultierte ihre Notizen. »Also das Auto, nicht das Haus der Mutter.«

»Fahren Sie hin und reden Sie mit dem Mann. Aber erzählen Sie ihm nichts, klopfen Sie nur auf den Busch und sehen Sie, was so rausgeflogen kommt.«

»Ja, Sir.« Chalmers schrieb etwas in ihr Notizbuch und verstaute es dann in ihrer Jacke. »Ich hatte übrigens recht mit dieser Geschichte über die kolumbianischen Drogenkartelle. Ich hatte mal einen Freund, der hat sich Videos runtergeladen, wo man die Typen da hängen sah, wie irgendwelche … fürchterlichen Weihnachtsdekorationen, lichterloh brennend. Und wenn er sich die Filme angeguckt hat, war er hinterher immer rattenscharf.« Sie wischte sich die Handflächen an ihrer Jacke ab und rieb dann die Fingerspitzen aneinander, als ob sie schmutzig wären. »Ich hab dann Schluss gemacht – war mir echt zu krass.«

Logan starrte sie nur an.

»Ah, verstehe … Die Neue soll nicht so viel aus dem Nähkästchen plaudern. Okay.« Chalmers trat ein paar Schritte zurück. »Ich kümmere mich dann mal um die … ja.« Und weg war sie.

»Ich weiß, ich weiß, tut mir leid.« Logan hielt das Telefon ans andere Ohr und klemmte es mit der Schulter fest, um den verbeulten Fiat Punto um den Clinterty-Kreisverkehr auf die Schnellstraße zurück nach Aberdeen zu steuern. »Du weißt doch, wie sie ist.«

Samantha seufzte. »Logan McRae, du wolltest dich doch nicht mehr so von ihr schikanieren lassen. Das weißt du genau. Wir haben darüber geredet.«

Er schaltete zurück und gab Gas. Der Dieselmotor des Punto stotterte und rasselte, während er gegen die Steigung ankämpfte. »Ich komm ein bisschen später.«

»Pffff … Für diesmal verzeih ich dir noch.«

»Gut. Ich werde sogar …«

»Unter einer Bedingung: Du machst den Abwasch.«

»Wieso bin ich eigentlich immer mit dem Abwasch dran?«

»Weil du zu geizig bist, um eine Spülmaschine zu kaufen.« Eine kurze Pause und dann: »Oder ein vernünftiges Auto.«

Ein Toyota iQ zog rechts an ihm vorbei. Ein-Liter-Motor, und trotzdem war er noch schneller als der verdammte Punto.

»Ich bin nicht geizig, ich bin nur …«

»›Sparsam‹ ist nur ein anderes Wort für ›geizig‹. Ich weiß echt nicht, warum ich es immer noch mit dir aushalte.« Aber es klang, als ob sie dabei lächelte. »Komm nicht zu spät. Und lass dich das nächste Mal nicht so unterbuttern!«

»Versprochen.« Logan legte auf und tippte auf den Tasten herum, bis der Name »DS RENNIE« auf dem Display erschien.

Es läutete … und läutete … und läutete. Und dann: »Mmmmff, nnnnng …« Ein Gähnen. Ein Stöhnen. »Wie spät is’n?«

Logan sah auf die Uhr. »Kurz nach zehn.«

»Urgh …« Schlurfende Geräusche. »Meine Schicht fängt erst um Mitternacht an.«

»Na ja, ich hätte eigentlich um fünf Feierabend gehabt, also schätze ich mal, dass ich ein bisschen mehr Grund zum Jammern hab als du, findest du nicht? Es geht um den Juwelenraub.«

»Sekunde …« Ein Klappern, gefolgt von einem Geräusch wie von einer Flasche Limonade, die in eine halb volle Badewanne geleert wird. »Unnnng …«

Also wirklich …

Logan verzog das Gesicht. »Ich will doch hoffen, dass du nicht auf dem Klo bist!«

Eine verdächtig lange Pause. »Ich bin nicht auf dem Klo, ich bin … in der Küche … Mach mir grad ’n Tee.«

Ekelhaft, wirklich.

»Ich will eine Liste von Verdächtigen für diesen Juwelenraub, bevor du ausstempelst, ist das klar? Klapper die Pfandleihen ab, die Schwarzhändler, das ganze Gesocks, jeden, den wir jemals wegen Hehlerei einkassiert haben.«

»Aber es ist mitten in der …«

»Ist mir egal, ob du die Typen aus dem Bett klingeln musst – ich will diese Liste. Oder besser noch: eine Verhaftung!«

»Aber ich bin …«

»Und wo wir schon dabei sind: Was tut sich denn bei diesen Hassverbrechen?«

»Es ist nicht … Ich …« Seine Stimme wurde quengelig und überschlug sich fast. »Was soll ich denn machen? Ich hab Nachtschicht!«

»Rennie, du bist …« Logan klappte den Mund wieder zu und sackte ein wenig auf seinem Sitz zusammen, als der Punto sich endlich über die Hügelkuppe quälte. Es war eigentlich nicht fair, oder? Den Anschiss weiterzugeben, nur weil Steel ihn gerade wieder genervt hatte? »Tut mir leid. Ich weiß schon. Also … sag mir einfach nur, wie der Stand der Dinge ist.«

»Niemand will reden. Sämtliche Opfer behaupten, sie wären die Treppe runtergefallen oder so. Nicht mal der Typ mit den zwei gebrochenen Knöcheln will den Mund aufmachen.«

»Immer noch alles Chinesen?«

»Der Letzte war Koreaner. Das macht insgesamt vier ostasiatische Männer in den letzten anderthalb Monaten.«

»Na ja … Sieh zu, was sich machen lässt.«

»Bist du auf dem Weg ins Präsidium?«

»Nein, ich muss noch rasch ein paar Infos über einen Drogenkrieg einholen.«

»Alles klar.« Wieder ein Gähnen. Und dann ein gurgelndes Rauschen. »Ups. Ich bin nur … Emma hat wohl grad … äh … die Waschmaschine eingeschaltet?«

Die junge Frau in der Schwesternuniform blickte mürrisch zu ihm auf, eine Hand an der Türklinke. »Das gefällt mir nicht. Es ist spät. Sie sollten nicht hier sein.« Ihre Augenbrauen trafen sich in der Mitte, wie eine dicke, dunkle Trennlinie zwischen ihrem Gesicht, dessen Teint an abgestandenen Haferbrei erinnerte, und ihrem wie mit dem Lineal gezogenen blondierten Pony. Sie war klein, aber stämmig, mit Armen wie ein gedopter Popeye. Hart. Ihre Schultern streiften die geschmackvoll gestreifte Tapete in der Diele.

Logan zuckte mit den Achseln. »Er hat gesagt, es geht in Ordnung, oder nicht?«

»Es gefällt mir nicht.« Sie riss die Tür auf und trat zur Seite, die Stirn über den großen grünen Augen in Falten gelegt. Ihr Finger wedelte ein paar Zentimeter vor Logans Nase. »Ich warne Sie. Wenn Sie Mr Mowat aufregen …«

Aus dem Haus kam eine dünne, zittrige Stimme, eine Mischung aus Elite-Internat und breitem Aberdeener Akzent, rau und heiser. »Chloe, ist das Logan?«

Der wedelnde Finger bohrte sich Logan in die Brust, und sie senkte die Stimme zu einem leisen Knurren. »Passen Sie bloß auf.« Dann knipste sie ein Lächeln an, von dem man gerne gesagt hätte, dass es ihr Gesicht vollkommen verwandelte, was aber nicht der Fall war. »Er ist gerade gekommen, Mr Mowat.«

»Na, was stehst du da noch rum, führ ihn rein!«

Das Zimmer war gut und gerne zehn Meter lang. Durch eine Fensterwand ging der Blick in den Garten, der im Dunkeln lag; nur hier und da wurde ein Strauch oder Baum von einem farbigen Punktstrahler angeleuchtet. Wee Hamish Mowat stieß den Steuerhebel an der Armlehne seines Rollstuhls an und fuhr über den riesigen Orientteppich. Seine blasse Haut war mit Leberflecken gesprenkelt und schien eine halbe Nummer zu groß für seinen spindeldürren Körper; die Haare auf seinem Schädel waren so fein, dass jeder Zoll seiner Kopfhaut durch die grauen Strähnen zu erkennen war. An dem Rollstuhl war ein Infusionsbeutel befestigt, von dem sich ein Plastikschlauch in den Port an seinem Handgelenk zog. Der Schlauch wackelte, als Hamish seine zitternde Hand ausstreckte.

Logan nahm sie und schüttelte sie. Sie war heiß, als ob etwas tief unter der Haut brannte. »Hamish, wie geht es Ihnen?«

»Wie einem geprügelten Hund. Und Ihnen?«

»Mehr oder weniger genauso.«

Hamish nickte, wobei die Hautlappen unter seinem Kinn sich wellten. Dann angelte er ein Taschentuch aus seiner grauen Strickjacke und betupfte seine Mundwinkel. »Sind Sie im Dienst, oder kann ich Ihnen ein Schlückchen anbieten?« Er deutete auf eine große Vitrine voller Flaschen. »Chloe, sei doch so lieb und hol uns den Dalmore … Nein, den anderen – den Astrum. Genau, das ist er.«

Sie knallte die Flasche auf den Couchtisch und bedachte Logan mit einem weiteren vernichtenden Blick. »Es ist spät, und Sie brauchen Ihren Schlaf, Mr Mowat.«

Wee Hamish lächelte sie an. »Jetzt geh nur, ich ruf dich dann, wenn ich dich brauche.«

»Aber Mr Mowat, ich …«

»Chloe.« Kurz blitzte die alte Schärfe in seiner Stimme auf. »Ich sagte, du sollst gehen.«

Sie nickte. Ein letzter giftiger Blick in Logans Richtung, dann machte sie kehrt, stampfte aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.

Wee Hamish schüttelte den Kopf. »Die kleine Tochter meines Cousins Tam. Na ja, was heißt ›klein‹ … Aber sie hat das Herz am rechten Fleck.«

Logan nahm zwei Bleiglas-Tumbler aus der Vitrine. »Etwa Tam ›The Man‹ Slessor?«

»Ich hatte versprochen, mich um sie zu kümmern, nachdem er wegen dieses Containers mit gefälschten Zigaretten verknackt worden war.« Wee Hamish nestelte am Verschluss der Whiskyflasche herum. »Wenn Sie Wasser wollen – im Kühlschrank steht eine Flasche.«

»Und wie geht es Tam the Man so?«

»Nicht allzu gut. Wir haben ihn vor einem Monat begraben.« Ein Seufzer. »Probieren Sie doch mal, ob Sie die aufkriegen, ja? Meine Finger …«

Logan half ihm. »Wissen Sie irgendetwas über diese Leiche, die wir heute draußen bei Thainstone gefunden haben?« Er goss einen kräftigen Schuss in das eine Glas und einen kleineren, nach dem man noch fahren konnte, in das andere. Den Dreifachen reichte er Wee Hamish.

»Danke.« Er hob das Glas, in dem die dunkel-bernsteinfarbene Flüssigkeit im Takt mit seiner Hand zitterte. »Here’s to us.«

Logan stieß mit Wee Hamish an. »Who’s like us?«

Ein Seufzer. »Damn few … and they’re all dead.« Er nahm einen kleinen Schluck. »Unbekannte männliche Person, an einen Pfahl gekettet und verbrannt – Necklacing ist der Fachausdruck, wenn ich mich nicht irre.«

»Wir glauben, dass es mit Drogen zu tun haben könnte.«

»Hmm … Was sagen Sie zu dem Whisky? Vierzig Jahre alt, fast fünfzehnhundert die Flasche.« Seine blutleeren Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. »Mitnehmen kann ich ihn ja nicht.«

Logan nahm einen Schluck. Spülte ihn im Mund herum, bis sein Zahnfleisch taub wurde und alles nach Nelken und Muskat und Karamell schmeckte. »Ist das vielleicht der Auftakt zu einem neuen Revierkrieg?«

»Ich habe viel darüber nachgedacht. Na ja, das tut man eben, wenn einem nicht mehr viel Zeit bleibt, nicht wahr? Was wird mein Vermächtnis sein? Was werde ich hinterlassen, wenn ich gehe?«

»Wir müssen dem einen Riegel vorschieben, bevor es noch schlimmer wird.«

»Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich schäme mich nicht für die Dinge, die ich getan habe oder andere habe tun lassen, aber … ich will … irgendetwas. Ich habe über meine Anwälte Stipendien an der Aberdeen University und an der Robert Gordon University einrichten lassen, die es jungen Menschen ermöglichen, sich zu Ärzten und Krankenschwestern ausbilden zu lassen, ich habe Impfprogramme in der Dritten Welt finanziert, ich habe Brunnenbohrungen bezahlt und Moskitonetze für Waisenkinder … Aber ich fühle mich nicht anders.«

Er nippte an seinem Whisky. Dann sah er zur Decke und runzelte die Stirn. »Vielleicht sollte ich es mit einem großen öffentlichen Bauprojekt versuchen? Wie Ian Wood mit seiner Union-Terrace-Garden-Geschichte oder dieser Trump-Bursche mit seinem Golfplatz? Und der Stadt etwas hinterlassen, was die Erinnerung an mich bewahrt …« Ein Grinsen. »Über die Horrorgeschichten hinaus, die Ihre Kollegen erzählen.«

»Wissen Sie, wer es getan hat? Können Sie es herausfinden? Denn sobald die Medien Wind davon bekommen, werden die Nachrichten und die Zeitungen voll davon sein.«

Wee Hamish starrte in die dunklen Weiten seines Gartens hinaus. Oder vielleicht starrte er auch nur sein eigenes Spiegelbild im Glas an. Schwer zu sagen. »Um ehrlich zu sein, Logan, ich habe dieser Seite des Geschäfts in letzter Zeit nicht mehr meine volle Aufmerksamkeit gewidmet. Früher habe ich mich in der Branche ausgekannt wie in meiner Westentasche, aber … nun ja, früher bin ich auch nicht so schnell müde geworden.« Die knochigen Schultern unter der Strickjacke hoben sich leicht. »Reuben kümmert sich jetzt um den pharmazeutischen Zweig. Wie auch um alles Mögliche sonst …«

Schweigen.

»Logan, Sie wissen, dass ich Reuben liebe wie einen Sohn – auch wenn er manchmal über die Stränge schlägt, der kleine Schlingel –, aber er ist ein Fußsoldat, ein Adjutant. Er ist kein Anführer.« Noch ein zitternder Schluck. »Wenn ich ihm die Verantwortung übertrage, wird es in Krieg enden.«

»Ich werde Sie nicht beerben.« Logan setzte sein Glas auf dem Couchtisch ab.

»Ich weiß, ich weiß. Aber wenn ich Reuben die Organisation nicht anvertrauen kann, was kann ich dann noch tun? Sie wollen nicht, er ist damit überfordert – soll ich stattdessen an Malcolm McLennan verkaufen?«

»Malk the Knife ist so schon gefährlich genug, ohne dass man ihm auch noch Aberdeen auf dem Silbertablett serviert. Er hat schon alles südlich von Dundee in der Tasche.«

Der Rollstuhl piepste, fuhr sirrend einen Meter zurück und wendete dann, sodass Wee Hamish Logan direkt ansah. Sein Lächeln war verschwunden, stattdessen war seine bleiche Stirn ein einziges Faltengebirge. »Ich werde mich bemühen herauszufinden, wer für Ihr Necklacing-Opfer verantwortlich ist. Und keine Sorge: Sollte derjenige zu meinem Team gehören, kann er sich auf … ein Disziplinarverfahren gefasst machen. Das ist nicht die Art von Vermächtnis, die ich hinterlassen möchte.«

Draußen stand Logans mehrfach gebrauchter Punto im Lichtkegel eines Scheinwerfers. Ein Hüne von einem Mann lehnte an der Motorhaube, die baumstammdicken Arme vor dem massigen Brustkasten verschränkt. Sein Dreiteiler sah nagelneu aus – die Weste spannte sich über der gewaltigen Wampe. Dazu glänzende schwarze Halbschuhe. Sein Gesicht war ein Flickenteppich aus Narbengewebe und Fett, zusammengeknüpft mit einem ergrauenden Bart. Die Nase war so gut wie nicht mehr vorhanden.

Logan nickte. »Hallo, Reuben.«

Keine Antwort.

Okay … Logan zog seine Schlüssel hervor. »Ich dachte, dein Stil wären eher Latzhosen und Schuhe mit Stahlkappen.«

Reuben starrte ihn nur an. Dann rutschte er gemächlich von der Motorhaube herunter.

Die Karosserie des Punto schnellte eine Handbreit in die Höhe.

Logan straffte die Schultern und hob das Kinn. »Na los, spuck’s schon aus.«

Aber Reuben drehte sich nur um und stapfte schwerfällig in die Dunkelheit davon, ohne einen Ton zu sagen. Nur das Knirschen seiner Sohlen auf dem Kies war zu hören.

Logan blieb stehen, bis der Muskelmann verschwunden war, dann setzte er sich hinters Steuer. Die Welt war bevölkert von kranken Spinnern.

Die Fenster des Wohnwagens nebenan schimmerten blassgelb in der Dunkelheit, als Logan ausstieg. In der Stille hörte man nur den Motor des Punto leise ticken und klicken. Am anderen Ufer des Don funkelten die Lichter des großen Tesco-Supermarkts durch die Bäume.

Ein Geräusch, irgendwo hinter ihm …

Logan fuhr herum und ballte die Fäuste.

Nichts.

Der Grove Cemetery war ein Mosaik von Silhouetten, das sich den Hang hinauf bis zu den Bahngleisen und der Schnellstraße auf dem Hügelkamm zog. Die ersten drei Reihen von Grabsteinen waren im orangen Schein der Straßenlaternen gerade so auszumachen. Jenseits davon war alles schwarz und still, bis auf das leise Brummen des spätabendlichen Verkehrs am Haudagain-Kreisverkehr.

»Hallo?«

Bleib ganz still stehen, halt die Luft an, spitz die Ohren …

Nein, er war allein. Gut so – dann hatte auch niemand gesehen, dass er sich aufführte wie ein Nebendarsteller in einem billigen Horrorfilm.

Memme.

Logan kramte seinen Hausschlüssel hervor und – erstarrte. Wieder ein Knochenbündel, diesmal am Türgriff aufgehängt. Wieder eine Handvoll blutige Hühnerknochen, umwickelt mit einem Band, das im Schein der Natriumdampflampen grünlich-grau gefleckt aussah.

»Sehr komisch.« Er riss das Bündel herunter und warf es in das Gebüsch, das den Wohnwagenpark vom Flussufer trennte. »Ihr Idioten.«

Bloß weil hier gegenüber mal die Fabrik von Grampian Country Chickens gestanden hatte, musste man ja noch lange nicht so einen Hokuspokus veranstalten.

Sonntag

4

»… irgendwann nächste Woche. Und bis neun Uhr haben wir noch mehr Top-Hits aus den Achtzigern für Sie, aber hier kommt erst mal das Wetter …«

»Ungggg …« Logan wälzte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Ein goldener Lichtstreifen fiel durch den Vorhangspalt und ließ die winzigen Staubkörnchen vor den scharlachroten Wänden tanzen. Er streckte eine Hand aus, aber Samantha war nicht da – ihre Seite des Betts war ein zerwühltes Knäuel von Decken und Kissen. Sie hatte immer schon einen unruhigen Schlaf gehabt.

Der Radiowecker warf ihm in kalten grünen Ziffern »06:15« an den Kopf.

»… wird das sonnige Wetter voraussichtlich bis Dienstagvormittag andauern, ehe das von Osten aufziehende Hochdruckgebiet Regen mit sich bringt …«

Er blinzelte und gähnte, kratzte sich und ließ sich wieder aufs Bett zurückfallen. »Na los, du fauler Sack – aufstehen.«

Vielleicht in einer Minute.

Logan stocherte mit dem Messer im Glas herum. »Tee und Toast, Tee und Toast, la-la-la-la, Tee und Toast …« Es war gerade noch so viel Marmite übrig, dass es für eine dünne Bremsspur auf der geschmolzenen Butter reichte. Besser als gar nichts. Er nahm sein Frühstück und schlurfte damit ins Wohnzimmer.

Aus dem Fernseher schaute ein dauergebräuntes Gesicht grinsend auf das Chaos aus Bücherstapeln und Kartons. »… kommenden Februar. Ich habe zwei der Stars des Films am Set besucht …«

Das kleine rote Lämpchen am Anrufbeantworter blinkte ihn an. Vier Nachrichten. Wahrscheinlich alle von Steel, die ihm mal wieder die Hölle heißmachen wollte.

Zwei Frauen erschienen auf dem Bildschirm. Sie saßen auf Regiestühlen vor einem Filmposter von Witchfire und winkten lächelnd in die Kamera. Ganz hübsch, auf eine oberflächliche Hollywood-Hochglanzmagazin-Art. Die eine hatte natürlich aussehende rotblonde Haare, die andere knallig feuerwehrrot gefärbte, wie Samantha. Am unteren Bildrand wurden die Namen »« und »« eingeblendet.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!