Das Leben der Bienen - Maurice Maeterlinck - E-Book

Das Leben der Bienen E-Book

Maurice Maeterlinck

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Beschreibung

Maurice Maeterlinck, zu seinen Lebzeiten gefeierter Nobelpreisträger für Literatur, hat selbst Bienen gezüchtet und erforscht. Sein erstmals 1901 erschienenes Buch Das Leben der Bienen fand in zahlreichen Sprachen weiteste Verbreitung und gilt unter Fachleuten und Imkern bis heute als gültige Darstellung. Sachlich und präzis, aber mit berückender Sprachkraft schildert er die faszinierenden, rätselhaften Ereignisse im Bienenstock. In Maeterlinck verbindet sich der Naturforscher mit dem Denker und Dichter, der den Wundern der Natur nachspürt und das Staunen nicht verlernt hat.

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Über dieses Buch

Maurice Maeterlinck, zu seinen Lebzeiten gefeierter Nobelpreisträger für Literatur, hat selbst Bienen gezüchtet und erforscht. Sachlich und präzis, aber mit berückender Sprachkraft schildert er die faszinierenden, rätselhaften Ereignisse im Bienenstock – staunend vor den Wundern der Natur.

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Maurice Maeterlinck (1862–1949), auch »der belgische Shakespeare« genannt, war einer der meist aufgeführten Theaterautoren seiner Zeit. Der Genter Dramatiker und Lyriker gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Symbolismus. 1911 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen.

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Friedrich von Oppeln-Bronikowski (1873–1936) verfasste Romane und Novellen und übersetzte Klassiker der französischen und belgischen Literatur ins Deutsche.

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Dieses Buch gibt es in folgenden Ausgaben: Taschenbuch, E-Book (EPUB) – Ihre Ausgabe, E-Book (Apple-Geräte), E-Book (Kindle)

Mehr Informationen, Pressestimmen und Dokumente finden Sie auch im Anhang.

Maurice Maeterlinck

Das Leben der Bienen

Mit einem Essay über Maeterlinck und die Bienen von Gerhard Roth

Aus dem Französischen von Friedrich von Oppeln-Bronikowski

E-Book-Ausgabe

Unionsverlag

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Impressum

Die Originalausgabe erschien 1901 unter dem Titel La Vie des Abeilles bei Éditions Fasquelle in Paris.

Die deutsche Erstausgabe erschien 1911 im Diederichs Verlag, Jena.

Originaltitel: La Vie des abeilles (1901)

© by Orlamonde Inc., Montréal 2011

© Für den Essay: Gerhard Roth 2011

© by Unionsverlag, Zürich 2022

Alle Rechte vorbehalten

Umschlag: Aleksandar Jocic

Umschlaggestaltung: Martina Heuer

ISBN 978-3-293-30531-1

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Version vom 22.09.2022, 18:37h

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Inhaltsverzeichnis

Cover

Über dieses Buch

Titelseite

Impressum

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Inhaltsverzeichnis

DAS LEBEN DER BIENEN

1 — Auf der Schwelle des Bienenstocks2 — Das Schwärmen3 — Die Stadtgründung4 — Die jungen Königinnen5 — Der Hochzeitsausflug6 — Die Drohnenschlacht7 — Der Fortschritt der ArtÜber Bienen. Ein Essay

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Über Maurice Maeterlinck

Über Friedrich von Oppeln-Bronikowski

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1

Auf der Schwelle des Bienenstocks

 Ich habe nicht die Absicht, ein Buch über die Bienenzucht oder ein Handbuch für Bienenzüchter zu schreiben. Jedes Land besitzt vortreffliche Werke dieser Art, und es wäre zwecklos, sie noch einmal zu schreiben. In Frankreich hat man die Werke von Dadant, Georges de Layens, Bonnier, Bertrand, Harnet, Weber, Clément und Abbé Collin, auf englischem Sprachgebiet die Schriften von Langstroth, Bevan, Cook, Cheshire, Cowan und Root, in Deutschland die des Pfarrers Dzierzon, des Barons von Berlepsch, Pollmann, Vogel und vieler anderer.

Ebenso wenig will ich eine wissenschaftliche Monografie über apis mellifica, ligustica, fasciata, dorsata und andere schreiben oder die Ergebnisse neuer Forschungen und Beobachtungen mitteilen. Ich werde fast nichts sagen, was nicht jedem bekannt ist, der sich ein wenig mit Bienenzucht befasst hat, und um dieses Buch nicht unnütz zu beschweren, behalte ich mir eine gewisse Anzahl von Beobachtungen und Erfahrungen, die ich in zwanzigjährigem Umgang mit den Bienen gewonnen habe, für ein Spezialwerk vor, da sie nur von beschränktem, technischem Interesse sind. Ich will nur ganz einfach von den Bienen reden, wie man von einem vertrauten und geliebten Gegenstand redet, wenn man Nichtkenner darüber belehren will. Ich will weder die Wahrheit ausschmücken noch, was Réaumur mit vollem Recht allen seinen Vorgängern in der Bienenkunde vorwirft, ein hübsch erfundenes Märchen an die Stelle der ebenso wunderbaren Wirklichkeit setzen. Es gibt Wunder genug im Bienenstaat, und man braucht darum keine neuen zu erfinden. Überdies habe ich schon lange darauf verzichtet, etwas Interessanteres und Schöneres auf dieser Welt zu finden als die Wahrheit oder doch wenigstens das Trachten nach ihr. Ich werde im Folgenden also nichts vorbringen, was ich nicht selbst erprobt habe oder was von den Klassikern der Bienenkunde nicht derartig bestätigt wird, dass jede weitere Beweisführung langweilig würde. Ich beschränke mich darauf, die Tatsachen ebenso zuverlässig wiederzugeben, nur etwas lebendiger und mit Weiterentwicklung einiger eingeflochtener, freierer Gedanken sowie mit einem etwas harmonischerem Aufbau, als dies in den Handbüchern oder den wissenschaftlichen Monografien zu geschehen pflegt. Wer dieses Buch ausgelesen hat, ist nicht gleich imstande, einen Bienenstock zu halten, aber er erfährt daraus nahezu alles Merkwürdige und Tiefe, alle feststehenden Einzelheiten über seine Bewohner, und zwar keineswegs auf Kosten dessen, was noch zu wissen übrig bleibt. Ich übergehe all die Fabeln, die auf dem Lande und in vielen Werken noch über die Bienen verbreitet sind. Wo Zweifel herrschen, die Meinungen auseinandergehen, etwas hypothetisch ist, wo ich zu etwas Unbekanntem komme, werde ich es ehrlich erklären. Wir werden oft vor dem Unbekannten innezuhalten haben. Außer den großen sichtbaren Vorgängen ihres Lebens weiß man sehr wenig über die Bienen. Je länger man sie züchtet, desto mehr wird man sich unserer tiefen Unkenntnis über ihr wirkliches Dasein bewusst, aber diese Art des Nichtwissens ist immerhin besser als die bewusstlose und selbstzufriedene Unwissenheit.

Gab es bisher eine solche Arbeit über die Bienen? Ich glaube, nahezu alles gelesen zu haben, was über die Bienen geschrieben worden ist, aber ich kenne nichts Ähnliches außer dem Kapitel, das Michelet ihnen am Schluss seines Werks Das Insekt widmet, und dem Essay von Ludwig Büchner, dem bekannten Verfasser von Kraft und Stoff, in seinem Geistesleben der Tiere?1 Michelet hat den Gegenstand kaum gestreift; Büchners Studie ist ziemlich erschöpfend; aber liest man all die gewagten Behauptungen und längst widerlegten Fabeln, die er von Hörensagen berichtet, so kann man nicht umhin zu glauben, dass er nie seine Bibliothek verlassen hat, um seine Heldinnen selbst zu befragen, und dass er nicht einen von den Hunderten summenden und flügelglänzenden Bienenstöcken geöffnet hat, wie man es getan haben muss, bevor unser Instinkt sich ihrem Geheimnis anpasst, bevor wir mit dem Dunstkreis und dem Geist des Mysteriums, das diese emsigen Jungfrauen bilden, vertraut werden. Das riecht weder nach Honig noch nach Bienen, und es hat denselben Mangel wie viele unserer gelehrten Werke: Die Schlüsse sind vielfach schon bekannt, und der wissenschaftliche Apparat besteht aus einer riesenhaften Anhäufung von unsicheren Geschichten aus jedermanns Munde. Indessen werde ich ihm in meiner Arbeit nicht oft begegnen; unsere Ausgangspunkte, Ansichten und Ziele liegen zu weit auseinander.

Die Bibliografie der Bienenkunde – denn ich möchte den Anfang mit den Büchern machen, um sie möglichst schnell zu erledigen und zu der Quelle zu kommen, aus der sie geschöpft sind – ist sehr umfangreich. Von Urbeginn an hat dieses kleine seltsame Gesellschaftstier mit seinen komplizierten Gesetzen und seinen im Dunkeln entstehenden Wunderwerken die Wissbegier der Menschen gefesselt. Aristoteles, Cato, Varro, Plinius, Columella, Palladius haben sich damit beschäftigt, nicht zu reden von dem Philosophen Aristomachos, der sie nach Aussage des Plinius achtundfünfzig Jahre lang beobachtet hat, oder Phyliscus von Thasos, der in öden Landstrichen lebte, um nur sie zu sehen, und den Beinamen »der Wilde« trug. Aber das sind im Grunde Fabeln über die Bienen, und alles, was der Rede wert ist, das heißt so gut wie gar nichts, findet sich zusammengefasst im vierten Buche von Virgils Georgica.

Die Geschichte der Biene beginnt erst im siebzehnten Jahrhundert mit den Entdeckungen des großen holländischen Gelehrten Swammerdam. Jedoch, um der Wahrheit die Ehre zu geben, muss vorausgeschickt werden, dass schon vor Swammerdam ein flämischer Naturforscher Clutius gewisse wichtige Wahrheiten gefunden hat, beispielsweise dass die Königin die alleinige Mutter ihres ganzen Volkes ist und die Attribute beider Geschlechter besitzt, aber er hat dies nicht bewiesen. Swammerdam war der Erste, der eine wissenschaftliche Beobachtungsmethode einführte; er schuf das Mikroskop, sezierte die Bienen zuerst und bestimmte endgültig, durch Entdeckung der Eierstöcke und des Eileiters, das Geschlecht der Königin, die man bisher für einen König (»Weisel«) gehalten hatte. Er warf ein unerwartetes Licht auf die politische Verfassung des Bienenstocks, indem er sie auf die Mutterschaft begründete. Außerdem hat er Durchschnitte entworfen und Platten gezeichnet, die so tadellos waren, dass man sie noch heute zur Illustration von Werken über Bienenzucht benutzt. Er lebte in dem geräuschvollen, trübseligen Amsterdam von ehemals, voller Sehnsucht nach »dem süßen Landleben«, und starb im Alter von dreiundvierzig Jahren, von Arbeit erschöpft. In deutlicher, frommer Sprache, mit schönen, schlichten Sätzen, in denen er beständig Gott die Ehre gibt, hat er seine Beobachtungen niedergelegt; sein Hauptwerk Bybel der Natuure wurde ein Jahrhundert später von Dr. Boerhave aus dem Niederländischen ins Lateinische übersetzt (unter dem Titel Biblia naturae, Leyden 1737).

Nach ihm hat Réaumur, derselben Methode getreu, in seinen Gärten in Charenton eine Menge merkwürdiger Experimente und Beobachtungen gemacht und den Bienen in seinen Mémoires pour servir à l‘Histoire des Insectes einen ganzen Band gewidmet. Man kann ihn noch heute mit Erfolg und ohne Langeweile lesen. Er ist klar, ehrlich, genau und nicht ohne einen gewissen verschlossenen und herben Reiz. Er hat es sich vor allem angelegen sein lassen, eine Reihe von alten Irrtümern zu zerstreuen – wofür er freilich einige neue in Umlauf gesetzt hat –, er gewann einen Einblick in die Entstehung der Schwärme, die politischen Gewohnheiten der Königinnen, kurz, er fand verschiedene verwickelte Wahrheiten und wies den Weg zu anderen. Er heiligte durch seine Wissenschaft die architektonischen Wunder des Bienenstaats, und alles, was er darüber gesagt hat, kann nicht besser gesagt werden. Man verdankt ihm schließlich den Gedanken der Kasten mit Glaswänden, der in seiner späteren Vervollkommnung das ganze häusliche Treiben dieser unermüdlichen Arbeiterinnen ans Licht gebracht hat, die, wenn sie ihr Werk in blendendem Sonnenschein beginnen, es doch nur im Finstern vollenden und krönen. Der Vollständigkeit halber wären noch die etwas späteren Untersuchungen und Arbeiten von Charles Bonnet und Scharlach zu nennen, welch Letzterer das Rätsel des königlichen Eis gelöst hat; aber ich will mich auf die großen Züge beschränken und gehe darum zu François Huber über, dem Meister und Klassiker der heutigen Bienenkunde.

Huber wurde im Jahr 1750 in Genf geboren und erblindete schon als Knabe. Durch Réaumurs Experimente angeregt, die er zunächst nur auf ihre Richtigkeit prüfen wollte, empfand er bald eine Leidenschaft für diese Dinge und widmete mithilfe eines treuen und verständigen Dieners, François Burnens, sein ganzes Leben dem Studium der Bienen. In den Annalen des menschlichen Leidens und Siegens ist nichts rührender und lehrreicher als die Geschichte dieser geduldigen Zusammenarbeit, wo der eine, der nur einen unstofflichen Schimmer wahrnahm, die Hände und Blicke des anderen, der sich des wirklichen Lichts erfreute, mit seinem Geist lenkte und, obschon er, wie versichert wird, nie mit eigenen Augen eine Honigwabe gesehen hat, durch den Schleier dieser toten Augen hindurch, der jenen anderen Schleier, in den die Natur alle Dinge hüllt, für ihn verdoppelte, dem Geist, der diesen unsichtbaren Honigbau schuf, seine tiefsten Geheimnisse ablauschte, wie um uns zu lehren, dass wir unter keinen Umständen darauf verzichten sollten, die Wahrheit herbeizuwünschen und zu suchen. Ich will hier nicht aufzählen, was die Bienenkunde ihm alles verdankt, ich könnte leichter sagen, was sie ihm nicht verdankt. Seine Nouvelles observations sur les abeilles, von denen der erste Band im Jahr 1789 in Form von Briefen an Charles Bonnet erschien – der zweite folgte erst fünfundzwanzig Jahre später –, sind der unerschöpfliche, untrügliche Schatz für alle Bienenforscher. Gewiss enthält das Werk auch Irrtümer und Unzulänglichkeiten, es sind seit diesem Buch in der mikroskopischen Bienenkenntnis und praktischen Bienenzucht, der Behandlung der Königinnen usw. manche Fortschritte gemacht worden, aber nicht eine seiner Hauptbeobachtungen ist widerlegt oder als irrig erwiesen worden; sie sind im Gegenteil die Grundlage unseres heutigen Wissens.

Nach Hubers Entdeckungen herrschte einige Jahre Schweigen, aber bald entdeckte ein deutscher Bienenzüchter, der Pfarrer Dzierzon aus Karlsmarck in Schlesien, die jungfräuliche Zeugung (Parthenogenesis) und erfand den ersten Kastenstock mit beweglichen Waben, durch den der Imker befähigt wird, seinen Anteil an der Honigernte zu gewinnen, ohne seine besten Völker zu zerstören und die Arbeit eines ganzen Jahres in einem Augenblick zu vernichten. Dieser noch sehr unvollkommene Kastenstock ist dann von Langstroth meisterhaft vervollkommnet worden. Er erfand den eigentlichen beweglichen Rahmen, der in Amerika Verbreitung fand und außerordentliche Erfolge erzielte. Root, Quinby, Dadant, Cheshire, de Layens, Cowan, Heddon, Houward und andere brachten dann noch einige wertvolle Verbesserungen an. Endlich erfand Mehring, um den Bienen Arbeit und Wachs, also auch viel Honig und Zeit zu sparen, Kunstwaben, die sie alsbald benutzten und ihren Bedürfnissen anpassten, während Major von Hruschka die Honigschleuder erfand, eine Zentrifugalmaschine, die den Honig ausschleudert, ohne dass die Waben zerstört werden. Damit eröffnet sich eine neue Periode der Bienenzucht.

Die Kästen sind von dreifachem Fassungsvermögen und dreifacher Ergiebigkeit. Überall entstehen große, leistungsfähige Bienenwirtschaften. Das unnütze Hinmorden der arbeitslustigsten Völker und die Auslese der Schlechtesten, die eine Folge davon war, hören auf. Der Mensch bekommt die Bienen wirklich in seine Gewalt, er kann seinen Willen durchsetzen, ohne einen Befehl zu geben, und sie gehorchen ihm, ohne ihn zu kennen. Er übernimmt die Rolle des Schicksals, die sonst in der Hand der Jahreszeiten lag. Er gleicht die Ungunst der einzelnen Jahreszeiten aus. Er vereinigt die feindlichen Völker. Er macht reich arm und arm reich. Er vermehrt oder verringert die Geburten. Er regelt die Fruchtbarkeit der Königin.

Er entthront und ersetzt sie in schwer errungenem Einvernehmen mit dem beim bloßen Argwohn einer unbegreiflichen Einmischung rasenden Bienenvolke. Er versehrt, wenn er es für nützlich hält, ohne Kampf das Geheimnis des Allerheiligsten und kreuzt die kluge und weit blickende Politik des königlichen Frauengemachs. Er bringt sie fünf- oder sechsmal hintereinander um die Früchte ihrer Arbeit, ohne sie zu verletzen, zu entmutigen und arm zu machen. Er passt die Honigräume und Speicher ihrer Wohnungen dem Ertrage der Blumenernte, die der Frühling über die Berghänge ausstreut, an. Er zwingt sie, die üppige Zahl der Bewerber, welche der Geburt der Prinzessinnen harren, herabzusetzen. Kurz, er tut mit ihnen, was er will, und erreicht bei ihnen, was er fordert, vorausgesetzt, dass seine Forderungen mit ihren Tugenden und Gesetzen übereinstimmen, denn sie sehen über den Willen des unerwarteten Gottes hinaus, der sich ihrer bemächtigt hat und der zu ungeheuer ist, um erkannt, zu fremd, um begriffen zu werden, weiter als dieser Gott selbst, und sind nur darauf bedacht, in unermüdlicher Selbstverleugnung die geheimnisvolle Pflicht gegenüber der Gattung zu erfüllen.

Nachdem uns die Bücher nunmehr das Wesentlichste gesagt haben, was sie uns über eine sehr alte Geschichte zu sagen hatten, lassen wir die durch andere erworbene Erfahrungsweisheit fallen und sehen uns die Bienen selbst einmal an. Eine Stunde im Bienenstock sagt uns vielleicht Dinge, die zwar weniger gewiss, aber ungleich lebendiger und fruchtbarer sind.

Ich habe den ersten Bienenstand, den ich zu Gesicht bekommen und an dem ich die Bienen lieben gelernt habe, noch nicht vergessen. Es ist manches Jahr darüber verflossen. Es war in einem großen Dorf im flandrischen Seeland, jenem reinlichen und anmutigen Erdenwinkel, der noch kräftigere Farben entwickelt als das eigentliche Seeland, der Hohlspiegel Hollands, und das Auge gefangen nimmt mit dem allerliebsten, tiefernsten Spielzeug seiner Tauben und Türme, seiner bemalten Wagen, seiner Wandschränke und Stutzuhren, die aus dem Dunkel der Korridore hervorleuchten, seiner Grachten und Kanäle mit ihren Spalier bildenden kleinen Bäumen, die auf eine fromme, kindliche Zeremonie zu warten scheinen, seiner Barken und Marktschiffe mit geschnitztem Bug, seiner buntfarbigen Fenster und Türen, seiner prächtigen Schleusen und schwarzgeteerten Zugbrücken, seiner schmucken Häuschen, die wie glänzende, zartgetönte Topfwaren leuchten, und aus denen Weiber, mit Gold- und Silberschmuck behängt, wie große Klingeln heraustreten, um auf die weißumzäunten Wiesen zu gehen und die Kühe zu melken oder Wäsche auf dem in Ovale oder schräge Vierecke geteilten und peinlich grünen, blumenreichen Rasenteppich auszubreiten.

Ein alter Weiser, an den Greis Vergils erinnernd, »Ein Mann, den Königen gleich, ein Mann, den Göttern nah, und ruhig und zufrieden gleich wie diese«, würde Lafontaine sagen, hatte sich dorthin zurückgezogen, wo das Leben enger scheinen könnte als woanders, wenn es möglich wäre, das Leben wirklich einzuschränken, und hatte seinen Alterssitz dort aufgeschlagen, nicht lebensmüde zwar – denn der Weise kennt keine Lebensmüdigkeit –, aber ein wenig müde, die Menschen zu befragen, denn sie antworten weniger einfältig als Tier und Pflanze auf die einzigen Fragen von Belang, die man der Natur über ihre wahren Gesetze stellen kann. Sein ganzes Glück, wie das des Philosophen Skytha, bestand in einem schönen Garten, und unter dessen Schönheiten liebte er am meisten und besuchte er am häufigsten einen Bienenstand von zwölf Strohglocken, die er mit hellem Gelb, Rosenrot und vor allem mit zartem Blau angestrichen hatte, denn er wusste schon lange vor den Experimenten von Sir John Lubbock, dass Blau die Lieblingsfarbe der Bienen ist. Der Bienenstand befand sich an der Hausmauer, im Winkel einer jener kühlen und leckeren holländischen Küchen mit Porzellanbrettern an den Wänden und leuchtendem Zinn- und Kupfergeschirr darauf, das sich durch die offene Haustür in einem stillen Kanal spiegelte. Und der Blick glitt über den Wasserspiegel mit seinen häuslichen Bildern, die ein Rahmen von Pappelbäumen umschloss, und fand seinen Ruhepunkt am Horizont mit seinen Mühlen und Weidetriften.

Hier wie überall, wo man sie aufstellt, hatten die Bienenstöcke den Blumen, der Stille, der milden Luft, den Sonnenstrahlen eine neue Bedeutung verliehen. Man griff hier mit Händen das festliche Gleichnis der hohen Sommertage. Man ruhte unter dem funkelnden Kreuzweg, von welchem die luftigen Straßen ausstrahlen, die sie vom Morgen bis zum Abend, mit allen Düften der Fluren beladen, geschäftig durchsummen. Man lauschte der heiteren, sichtbaren Seele, der klugen, wohlklingenden Stimme, man sah den Brennpunkt der Freude der sommerlichen Gartenlust. Man lernte in der Schule der Bienen das geheimnisvolle Weben der Natur, die Fäden, die sich zwischen ihren drei Reichen knüpfen, die unermüdliche Selbstgestaltung des Lebens, die Moral der selbstlosen, eifrigen Arbeit, und was ebenso viel wert ist wie diese: Die heroischen Arbeiterinnen lehrten den Geschmack an der unbestimmten Süßigkeit der Muße, sie unterstrichen mit ihren tausend kleinen Flügeln wie mit Feuerzeichen die fast unstoffliche Wonne jener jungfräulichen Tage, die in ewig gleicher Reinheit und Klarheit wiederkehren, ohne Erinnerungen zu hinterlassen, wie ein zu reines Glück.

Wir beginnen, um die Geschichte des Bienenstaats im Kreislauf des Jahres so einfach wie möglich zu erzählen, mit dem Erwachen im Frühling und dem Wiederbeginn der Arbeit, und wir werden die Hauptstadien des Bienenlebens in ihrer natürlichen Reihenfolge einander ablösen sehen: das Schwärmen und was ihm vorangeht, die Gründung der neuen Stadt, Geburt, Kämpfe und Hochzeitsausflug der jungen Königinnen, die Drohnenschlacht und die Wiederkehr des Winterschlafs. Jede dieser Episoden erfordert die nötigen Erklärungen der Gesetze, Eigentümlichkeiten, Gewohnheiten und Ereignisse, die sie verursachen oder sie begleiten, sodass wir am Ende des Bienenjahres, das von April bis Ende September reicht, alle Geheimnisse des Honigstaates kennen werden.

Vorderhand, ehe ich einen Bienenstock öffne, um einen allgemeinen Blick darauf zu werfen, mag es genügen zu wissen, dass er sich aus einer Königin, der Mutter des ganzen Volkes, vielen Tausend Arbeitsbienen, das heißt unentwickelten und unfruchtbaren Weibchen, und einigen Hundert männlichen Bienen oder Drohnen zusammensetzt. Aus den Letzteren geht der einzige unglückliche Auserwählte der künftigen Herrscherin hervor, welche die Bienen nach dem mehr oder minder unfreiwilligen Scheiden der alten Königin auf den Thron erheben.

Wenn man zum ersten Mal einen Bienenstock öffnet, so verspürt man etwas von der Erregung, die einen stets befällt, wenn man sich über etwas Unbekanntes hermacht, das voll von furchtbaren Überraschungen sein kann, wie beispielsweise ein Grab. Es spinnt sich um die Bienen eine Fabel von Gefahren und Drohungen. Man hat eine unbestimmte Erinnerung an die Bienenstiche, die einen zu eigenen Schmerz verursachen, als dass man wüsste, womit man ihn vergleichen soll; es ist ein trockenes, zuckendes Brennen, eine Art Wüstensonnenbrand, möchte man sagen, der sich bald über den ganzen Körperteil verbreitet. Es ist, als ob diese Sonnenkinder aus den glühendsten Strahlen ihrer Mutter ein leuchtendes Gift gesogen hätten, um die Schätze der Süßigkeit, die sie in ihren Segen spendenden Stunden sammeln, desto wirksamer zu verteidigen.

Freilich, wird ein Bienenstock ohne Vorsichtsmaßregeln geöffnet, von einem, der weder Charakter noch Sitten seiner Bewohner kennt und achtet, so verwandelt er sich im Nu in einen feurigen Busch von Zorn und Heldenmut.2 Aber es lernt sich nichts leichter als ein bisschen Geschicklichkeit, die erforderlich ist, um ihn ungestraft zu öffnen. Es genügt etwas Rauch, den man von Zeit zu Zeit hineinbläst, etwas Kaltblütigkeit und Sanftheit, und die wohlbewehrten Arbeiterinnen lassen sich ausplündern, ohne daran zu denken, ihren Stachel zu zücken. Sie erkennen ihren Herrn nicht, wie behauptet worden ist, sie fürchten den Menschen nicht, aber wenn sie den Rauch riechen und die ruhigen Bewegungen in ihrer Wohnung sehen, so bilden sie sich ein, dass es sich nicht um einen Angriff oder einen Feind handelt, gegen den sie sich verteidigen können, sondern um eine Naturkraft oder Katastrophe, in die sie sich fügen müssen. Statt einen fruchtlosen Kampf zu wagen, wollen sie in ihrer diesmal getäuschten Klugheit wenigstens die Zukunft retten: Sie stürzen sich auf die Honigvorräte und schlucken möglichst viel davon, um sie woanders, gleichgültig wo, aber sofort, zur Gründung einer neuen Stadt zu verwerten, wenn die alte zerstört ist oder sie gezwungen sind, sie aufzugeben.

Der Laie pflegt zuerst einigermaßen enttäuscht zu sein, wenn man ihm Einblick in einen Beobachtungskasten3 gewährt. Man hatte ihm versprochen, dass dieser Kasten ein ungeheures Maß von Tatkraft, eine Unzahl von weisen Gesetzen, eine erstaunliche Fülle von Geist, dass er Mysterien, Erfahrungen, Berechnungen, Wissen und Gewerbefleiß der verschiedensten Art, weise Voraussichten, Gewissheiten und Gewohnheiten voller Klugheit und eine Menge von seltsamen Tugenden und Gefühlen enthielte. Und nun erblickt er nur ein Gekribbel von rötlichen Beeren, die wie geröstete Kaffeebohnen aussehen oder wie Rosinen, die massenhaft an den Scheiben sitzen. Sie scheinen mehr tot als lebendig, und ihre Bewegungen sind langsam, unzusammenhängend und unverständlich. Er erkennt die herrlichen Lichttropfen nicht wieder, die noch eben ohne Unterlass in den gold- und perlenschimmernden Schoß von tausend geöffneten Blumenkelchen hinabtauchten und wieder hervorkamen. Sie zittern anscheinend in der Finsternis. Sie ersticken in einer unbeweglichen Menge; man möchte sagen, sie sind wie kranke Gefangene oder entthronte Königinnen, die nur einen glänzenden Augenblick unter den leuchtenden Blumen des Gartens leben, um alsbald in das scheußliche Elend ihres armseligen, engen Kerkers zurückzukehren.

Es ist mit ihnen, wie mit allen tiefen Realitäten. Man muss sie beobachten lernen. Wenn ein Bewohner einer anderen Welt auf die Erde herabkäme und sähe, wie die Menschen durch die Straßen gehen, wie sie sich um einzelne Gebäude scharen oder auf gewissen Plätzen zusammendrängen, wie sie ohne auffällige Gebärden in ihren Wohnungen sitzen und harren, so würde er auch zu dem Schluss kommen, dass sie träge und bedauernswert sind. Mit der Zeit erst beginnt man die vielseitige Tätigkeit, die in dieser Trägheit liegt, zu erkennen.

[Ende der Leseprobe]

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Maurice Maeterlinck, zu seinen Lebzeiten gefeierter Nobelpreisträger für Literatur, hat selbst Bienen gezüchtet und erforscht. Sein erstmals 1901 erschienenes Buch Das Leben der Bienen fand in zahlreichen Sprachen weiteste Verbreitung und gilt unter Fachleuten und Imkern bis heute als gültige Darstellung. Sachlich und präzis, aber mit berückender Sprachkraft schildert er die faszinierenden, rätselhaften Ereignisse im Bienenstock. In Maeterlinck verbindet sich der Naturforscher mit dem Denker und Dichter, der den Wundern der Natur nachspürt und das Staunen nicht verlernt hat.

»Sachlich und präzis, aber mit berückender Sprachkraft, schildert Maurice Maeterlinck die faszinierenden, rätselhaften Ereignisse im Bienenstock. Der Naturforscher in ihm verbindet sich mit dem Denker und Dichter, der den Wundern der Natur nachspürt und das Staunen nicht verlernt hat.«

Das Wandermagazin, Solothurn

»Lebendig und ungeheuer informativ, immer wieder durchzogen von eingeflochtenen, kritischen Gedanken, gestaltet sich Maeterlincks Text als große literarische Bereicherung und fordert geradezu einen tiefgreifenden Blick in das eigenen Innere.«

Heike Geilen, Tabula Rasa. Zeitung für Gesellschaft und Kultur, Jena

»Herzzerreißend schön.«

Leben - Österreichs bestes Gesundheitsmagazin

»Maurice Maeterlinck war Dichter, Denker, Dramatiker, leidenschaftlicher Automobilist, Amateurboxer, und Naturforscher mit philosophischen Neigungen. So wie er hatte bis dahin noch niemand über die Bienen geschrieben: er sammelte die Ergebnisse der Wissenschaft und machte literarische Kunststücke daraus.«

Ute Mings, Bayerischer Rundfunk BR2

»Literaturnobelpreisträger Maurice Maeterlinck, der nicht nur ein großer Theatermann vor dem Herrn war, sondern auch ein Liebhaber aller Bienen, schrieb um 1900 dieses zauberhafte Buch: überaus sachkundig, hinreißend und charmant.«

Christine Richard, Basler Zeitung

»Es ist ein wunderbares Buch, in dem Maeterlinck sein Publikum zum fröhlichen Schwärmen der Tiere mitnimmt, ihrer feierlichen Stadtgründung beiwohnt oder die jungen Königinnen auf ihrem Hochzeitsausflug begleitet.«

Arno Frank, Die Tageszeitung, Berlin

»Ich bin restlos begeistert. 1901 geschrieben, handelt es sich um eine gründlich beobachtete, philosophische Bienenkunde, in einem Stil, der oft herzzerreißend schön und rührend ist. Dabei nie spekulativ, sondern immer mit einer großen Hochachtung vor der Schöpfung.«

Hartmut Ebert, imkerforum.de

Zur Webseite mit allen Informationen zu diesem Buch.

Über Maurice Maeterlinck

Der belgische Schriftsteller Maurice Maeterlinck gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten des literarischen Symbolismus, der das gesamte Geistesleben um die Jahrhundertwende entscheidend beeinflusste, vor allem als Dramatiker und Lyriker. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit war er außerdem Bienenzüchter und experimenteller Botaniker. Er lebte das Leben eines wohlhabenden Homme de Lettres, dessen Werk vielfach verbreitet und aufgeführt, vertont und in mehrere Sprachen übersetzt wurde. In Deutschland wurde es begeistert aufgenommen. Nach den ersten Erfolgen des damals noch völlig unbekannten Autors schrieb der österreichische Schriftsteller und Literaturkritiker Hermann Bahr 1891 im Magazin für die Literatur des In- und Auslandes: »Man konnte an dem neuen Namen nicht mehr vorbei. Er war ein Ereignis geworden, zu dem man sich stellen musste, so oder so.« Zwischen 1924 und 1926 erschien auf deutsch eine neunbändige Gesamtausgabe seiner Werke.

Maurice Polydore Marie Bernard Maeterlinck wurde am 29. August 1862 im belgischen Gent geboren. Seine Familie gehörte dem alteingesessenen flämischen, französisch sprechenden Bürgertum an und lebte in großzügigen Verhältnissen in Oostacker. Das Haus der Familie grenzte an den Kanal, der Gent mit Terneuzen verband, sodass die Schiffe beinahe durch den Garten zu gleiten schienen. Dieser Garten war weitläufig und üppig bewachsen, denn Maeterlinck-Père war passionierter Gärtner und Pflanzenzüchter. Die Kinder wurden von ausländischen Gouvernanten erzogen, die Deutsch oder Englisch mit ihnen sprachen, aber so häufig wechselten, dass die Kinder beide Sprachen zu einem Kauderwelsch vermischten.

Seine Schulzeit verbrachte Maurice Maeterlinck in der düsteren, mittelalterlichen Stadt Gent, im Jesuitenkolleg Sainte Barbe, eine nach seinem eigenem Bekunden sieben-jährige Tyrannei, während der »die Schüler unaufhörlich zwischen Himmel und Hölle schwankten, weil sämtliche Predigten sich um nichts anderes als die Hölle drehten«. Doch in Sainte Barbe schloss er auch Freundschaft mit Charles van Leberghe und Grégoire Le Roy, mit denen er erste dichterische Versuche unternahm. Die Eltern hatten allerdings für derlei literarische Interessen wenig Sinn und sahen für ihren Sohn einen juristischen Beruf vor. Diesem Wunsch entsprechend studierte Maeterlinck in Gent Jura.

Mit vierundzwanzig Jahren unternahm er eine erste Reise nach Paris, vorgeblich, um sich juristischen Studien zu wid-men. Lieber stürzte er sich allerdings ins literarische und künstlerische Leben der Stadt, wo er einige Vertreter der noch jungen symbolistischen Bewegung kennenlernte, darunter Mallarmé; Begegnungen, die zu ersten Gedichtveröffentlichungen in der jungen symbolistischen Zeitschrift La Pléiade führten. Dieser Paris-Aufenthalt hatte wesentlichen Einfluss auf Maeterlincks späteres Schaffen und bestärkte ihn darin, Schriftsteller zu werden. Nach sechs Monaten kehrte er jedoch nach Gent zurück und übte zunächst den Beruf eines Anwalts aus.

Im Jahr 1889 kam es im Leben des 27-Jährigen zu zwei einschneidenden Ereignissen: Von ihm selbst auf einer Handdruckpresse gedruckt, veröffentlichte er seinen Gedichtband Serres Chaudes und das Drama La Princesse Maleine, beide in einer Auflage von 30 Exemplaren. In einer überschwänglichen Rezension nannte der gefürchtete französische Romancier und Kritiker Octave Mirbeau im Pariser Figaro das Theaterstück ein Meisterwerk und rückte den unbekannten Autor in die Nähe Shakespeares. Maeterlinck war über Nacht berühmt geworden.

Das zweite, damit eng verknüpfte Ereignis war die Aufgabe des Anwaltsberufs, den er bislang ohne besonderen Elan ausgeübt hatte. Die ersten und letzten Fälle hatte er mit Aplomb vor Gericht verloren. Sein englischer Übersetzer, Gerard Harry, der ihn persönlich kannte, schrieb die Beendigung der juristischen Laufbahn jedoch nicht nur Maeterlincks dichterischen Neigungen zu, sondern auch seiner Stimme, die er – Maeterlinck wird sonst als Hüne beschrieben – als zu dünn und brüchig bezeichnete, um vor Gericht erfolgreich zu sein, sowie seiner Schüchternheit und seinem introvertierten Naturell.

Nach dem unerwarteten Erfolg von Princesse Maleine wurde Maeterlinck zu einer umschwärmten Figur, was er nur mühsam ertrug. Er begann die Öffentlichkeit zu meiden und kümmerte sich nicht einmal um die Aufführung seiner Werke. Zurückgezogen lebte er weiterhin in Oostacker, schrieb, widmete sich seinen Bienen, ruderte, radelte, ging spazieren, und im Winter lief er Schlittschuh. Von seinem Fenster aus hatte er Ausblick auf die weite flämische Landschaft mit ihren Marschen, Tümpeln, Eichen- und Kiefernwäldern und zwischen mächtigen Weiden auf einen düsteren Kanal.

In diesen Genter Jahren zwischen 1889 und 1896 entstanden neun frühe Dramen, die berühmtesten neben La Princesse Maleine sind L’Intruse, Les Aveugles und Pelléas et Mélisande (von Claude Debussy als Oper vertont). Diese Stücke nehmen viele Merkmale des modernen Theaters vorweg, dessen Ästhetik er wesentlich beeinflusste: äußerste Reduktion, Aufhebung der traditionellen Raum-Zeit-Bezüge, Verzicht auf die Darstellung sozialer und psychologischer Konflikte, Rückzug aus dramatischer Aktion in die Innerlichkeit. In eindringlicher Weise werden das Ausgeliefertsein des modernen Menschen an ein unbekanntes Schicksal und die Unfähigkeit zur Kommunikation verhandelt. Maurice Maeterlinck, so schrieb Antonin Artaud begeistert, habe als Erster »den vielfältigen Reichtum des Unbewussten in die Literatur eingeführt«. Neben der Arbeit an seinen Dramen übersetzte Maeterlinck in diesen Genter Jahren auch den flämischen Mystiker Jan van Ruysbroeck sowie Novalis’ Die Lehrlinge zu Sais ins Französische und verfasste ein Vorwort zur französischen Ausgabe der Essays Ralph Waldo Emersons.

Jenseits aller poetologischen Neuerungen spiegelten die frühen Dramen in ihrem Pessimismus und Fatalismus sowohl Maeterlincks persönliche Grundstimmung als auch die Stimmung und den Zeitgeist des Fin de Siècle wider. Hermann Bahr beschrieb es so: »Äußeres vermag er nicht zu gewahren, geschweige denn zu gestalten. Äußeres Leben zu bilden versucht er nicht einmal. Kein wirklicher Mensch wird ihm, keine wirkliche Handlung. Die Gestalten, welche er formt, sind nur Zeichen seiner Sensationen, die von seinen Stimmungen auf die Welt geworfenen Schatten, und die Ereignisse, welche er häuft, sind nur Symbole vieler Geschichten in den Nerven … Die Personen, die Handlung, die Dekoration, jede Gebärde, jedes Wort – alles folgt nur dieser Absicht: die Nerven in eine bestimmte Verfassung zu bringen.«

Doch diese frühen Dramen wurden nicht überall als die bedeutende Neuerung wahrgenommen, die sie tatsächlich waren und die auf Camus’ Sicht des Absurden und den modernen Menschen im Theater Becketts oder das Parabeltheater Bertolt Brechts vorauswiesen. Das nicht zuletzt weil Maeterlinck selbst sich in den folgenden Jahren von seinem Frühwerk distanzierte, sich von Fatalismus und Reduktion abwandte und optimistischere, opulentere Bildwelten suchte. Diese Veränderung markiert einen von der Kritik immer wieder hervorgehobenen Bruch in seinem Werk, der in etwa mit der Jahrhundertwende und Maurice Maeterlincks Begegnung mit Georgette Leblanc zusammenfiel.

Er lernte die französische Sängerin und Schauspielerin 1895 kennen und verliebte sich in sie. Ihr zuliebe zog er nach Paris. Nach einigen Jahren wurde ihm die Hektik des großstädtischen Lebens jedoch zu viel. 1907 zog er mit Leblanc in die Normandie, in die ehemalige Benediktinerabtei Saint-Wandrille, wo er von nun an die Sommer verbrachte. Den Winter über lebte er in der Villa »Quatre Chemins« in der Nähe von Grasse. Leblanc beschrieb das Leben des beinahe 50-jährigen Maeterlinck so: »Er ist klug genug, seine Schwäche (das Pfeifenrauchen) zu zügeln, mit seinen Kräften zu haushalten und nach seinen Möglichkeiten zu leben. Er schreibt unentwegt. Morgens steht er früh auf und kümmert sich um den Garten und seine Bienen wie seit fast 30 Jahren. Dann arbeitet er exakt zwei Stunden. Danach geht er wieder ins Freie, rudert, fährt Rad oder Auto oder macht einen Spaziergang. Abends liest er und geht früh zu Bett.«

In den Jahren mit Leblanc veröffentlichte Maeterlinck zunächst seinen ersten Essayband, Le Trésor des Humbles (1896) und im gleichen Jahr das Drama Aglavaine et Sélysette. 1902 entstand Monna Vanna, mit dem Maeterlinck zwar das große Publikum gewann, jedoch viele Bewunderer seiner früheren Dramen verlor, so in Deutschland Rilke, der sich enttäuscht von ihm abwandte. 1911 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. In der Preisrede hieß es: »Maurice Maeterlinck schreibt mit der Vorstellungskraft eines Schlafwandlers und dem Geist eines träumenden Visionärs, aber immer auch mit der Präzision eines großen Künstlers.«

Eine wichtige Rolle für die Rezeption von Maeterlincks Dramen spielte schließlich der Erste Weltkrieg, als allerorten nationalistische Interessen gegenüber den künstlerischen die Oberhand gewannen. Maeterlinck, ein Verehrer deutscher Literatur, Kunst und Philosophie, verwandelte sich nach dem deutschen Einmarsch in das neutrale Belgien in einen grimmigen Deutschenhasser, der in der englischen Daily Mail erklärte, der Hass Belgiens und Frankreichs auf Deutschland müsse »ewig währen«. Diese Ausfälle bewirkten, dass seine deutschen Schriftstellerfreunde ebenso ausfällig wurden und sich von ihm abwandten. Der Kritiker Emil Lucka schrieb 1914 in der Frankfurter Zeitung: »Bis zu seinem 52. Jahr hat Maeterlinck kein ungebrochenes, lautes Wort gesprochen. Er ist ein scheuer Vogel, der weder das volle Licht der Sonne ertragen kann noch die Ruhe der Nacht, und den es immer ein wenig friert. Maeterlinck hat nicht gesungen, sondern gesäuselt, nicht Gedanken entwickelt, sondern gepredigt. Und dass er es vermocht hat, seinen halben Gefühlen neue Bilder und einfache Worte zu finden, das hat ihn zum berühmten Dichter gemacht. … Aber plötzlich hat sich etwas Seltsames begeben: Im Verlauf einiger Wochen ist der Mann des Flüsterns zum lautesten Schreier auf dem Markt geworden.«

Auch sein wichtigster deutscher Übersetzer, Friedrich von Oppeln-Bronikowski, der sich für Maeterlinck eingesetzt hatte und teilweise als sein Agent auftrat, brach die Beziehung ab, wie er 1919 in einem Brief an das angesehene Literarische Echo öffentlich wissen ließ. In diesem Schreiben führt er ins Feld, dass Maeterlinck seinen Weltruhm und in der Folge auch den Nobelpreis vor allem der enthusiastischen Aufnahme in Deutschland zu verdanken habe – etwas vermessen angesichts der Tatsache, dass nicht nur Max Liebermann, sondern auch Stanislawski Maeterlinck aufführte und dass zwischen 1909 und 1911 allein in den USA an die 250 Produktionen seiner Stücke auf die Bühne kamen. Monna Vanna wurde in Berlin 250 Mal aufgeführt, die Buchausgabe erreichte eine Auflage von 29 000 Exemplaren, wie Friedrich von Oppeln-Bronikowski schrieb, der damit einen großen Teil seiner Lebensarbeit zusammenbrechen sah. Er hatte lange sehr erfolgreich mit Maeterlinck zusammengearbeitet, der seine Übersetzungen mit folgenden Worten gelobt hatte: »Ich wusste nicht, dass die Verdeutschung dieses Genres [der Gedichte], das immer so schwierig ist, zu gleicher Zeit so durchdringend, so wortgetreu und so originell in aller Worttreue, so harmonisch und präzis sein könnte.«

Maurice Maeterlinck war nicht nur Dichter und Dramatiker, sondern auch Denker und Essayist; philosophische Schriften durchziehen sein gesamtes Werk. Auch hier setzte er sich mit den Grundfragen menschlicher Existenz auseinander, mit Leben und Tod, Seele und Mysterium. Er machte sich kriti-sche Gedanken zum Theater, zum Okkultismus, auch zu Themen wie dem Automobil und dessen Tempo (er war lei-denschaftlicher Autofahrer) oder dem Boxkampf (gelegentlich stieg er selbst in den Ring).

Eine eigene kleine Gruppe bilden seine naturphilosophischen Werke. La Vie des Abeilles (1901), die beiden Essaybände Le Double Jardin und L’Intelligence des Fleurs (1905, mit Aufsätzen zu verschiedenen Themen), La Vie des Ter-mites (1926) und La Vie des Fourmis (1920). Von diesen naturphilosophischen Betrachtungen wurde Das Leben der Ameisen, in dem Maeterlinck das Wunder der Schöpfung feiert, am meisten gelesen und bereits bei Erscheinen als moderner Klassiker gelobt. In bis dahin unbekannter Weise vereinigte er Poesie und Wissenschaft und beschrieb zutiefst persönlich, in einer lebhaften, kunstvollen Sprache, gleichzeitig mit wissenschaftlicher Akribie, die Wunder des Bienenstaats. Auf die Frage nach Sinn und Geheimnis des Lebens und der Arbeit, die sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Werk zieht, glaubte er, im Bienenstaat eine Antwort zu finden.

Bereits 1911 hatte Maeterlinck die achtzehnjährige Schauspielerin Renée Dahon kennengelernt und ein Verhältnis mit ihr begonnen. 1918, nach 23 Jahren des Zusammenlebens, trennte er sich von Georgette Leblanc und heiratete 1919 Dahon. Im selben Jahr wurde er für seine literarischen Ver-dienste vom belgischen König Albert I. in den Grafenstand erhoben. 1919/1920 unternahm er eine ausgedehnte Lesereise in die USA und schrieb auf Drängen Hollywoods mehrere Drehbücher, von denen jedoch kein einziges verfilmt wurde. 1930 erwarb er ein Schloss in der Nähe von Nizza, das er »Orlamonde« nannte. Dort lebte er mit Renée Dahon. 1939 floh Maeterlinck vor dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Belgien und Frankreich über Lissabon in die USA. Erst 1947 kehrte er nach Südfrankreich zurück. Maurice Maeterlinck starb am 6. Mai 1949 in Orlamonde an einem Herzschlag. Er war 87 Jahre alt geworden.

Seit den Zwanzigerjahren hatte Maeterlinck keine Antworten mehr auf die Fragen seiner Zeit gefunden. Seine Dramen wurden nur noch selten aufgeführt. Der einstige Verfechter von gerechten Sozialordnungen, der öffentlich Generalstreiks unterstützte und die Ansprüche der in Armut Geborenen in berückende Worte fasste, rückte nach rechts. Maeterlinck verteidigte die Kollaboration des im Lande verbliebenen Königs Leopold III. mit den nationalsozialistischen Besatzern und erwies, während eines Aufenthalts in Portugal, dem Diktator Salazar seine Reverenz. Es ist, als habe in seiner Weltsicht der kalte, harte Termitenstaat (Das Leben der Termiten, 1926) gegen den zauberischen, lebensvollen Bienenstaat (Das Leben der Bienen, 1901) den Sieg davongetragen.

Erst in den letzten Jahren wird der frühe Maeterlinck neu entdeckt. Inszenierungen von Christoph Marthaler, Tim Krohn und anderen, Lesungen und Reeditionen wie die Vorliegende bringen jenen Maeterlinck zurück ans Licht, der sich die Fragen auch unserer Epoche stellte.

Mehr zu Maurice Maeterlinck auf der Webseite des Unionsverlags.

Über Friedrich von Oppeln-Bronikowski

Friedrich von Oppeln-Bronikowski, geboren 1873, verfasste Romane und Novellen und übersetzte Klassiker der französischen und belgischen Literatur ins Deutsche. Er starb 1936 in Berlin.

Mehr zu Friedrich von Oppeln-Bronikowski auf der Webseite des Unionsverlags.

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