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Jostein Gaarders Buch ist der Brief einer Frau namens Floria an den heiligen Augustinus, der sich nach einem zunächst weltlichen Leben ganz und gar dem christlichen Glauben zugewandt hatte und später zum Bischof ernannt wurde. Floria war eine der Geliebten des Augustinus, der vor seiner Bekehrung ein lebenshungriger, junger Mann war und mit Floria sogar ein Kind hatte. Ihre drängenden Fragen, warum das, was zwischen ihnen war, plötzlich Sünde sei oder warum die Liebe zu Gott die Liebe zu einer Frau ausschließe, geben uns heute Stoff für heftige Diskussionen.
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Seitenzahl: 115
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Hanser eBook
Jostein Gaarder
Das Leben ist kurz
Vita brevis
Aus dem Norwegischen vonGabriele Haefs
Mit einem Nachwort vonOtto A. Böhmer
Carl Hanser Verlag
Die Originalausgabe erschien 1996 unter dem Titel
Vita brevis
bei Aschehoug & Co. (W. Nygaard) in Oslo.
Die Schreibweise in diesem Buch entspricht
den Regeln der neuen Rechtschreibung.
ISBN 978-3-446-24240-1
© Jostein Gaarder und H. Aschehoug & Co., Oslo 1996
Alle Rechte der deutschen Ausgabe:
© Carl Hanser Verlag München Wien 1997/2012
Umschlag: Quint Buchholz, Ottobrunn
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Als ich im Frühjahr 1995 die Buchmesse in Buenos Aires besuchte, wurde mir ein Vormittag auf dem berühmten Flohmarkt von San Telmo empfohlen. Nach einigen hektischen Stunden vor den vielen Verkaufsständen in den Straßen und auf den Plätzen suchte ich schließlich in einem kleinen Antiquariat Zuflucht. Dort fiel, als ich vor einer bescheidenen Auswahl an alten Handschriften stand, mein Blick auf eine rote Kassette mit der Aufschrift »Codex Floriae«. Etwas muss mein Interesse geweckt haben, denn ich öffnete die Kassette vorsichtig und fand einen Stapel mit der Hand beschriebener Bögen. Sie waren zweifellos alt, sehr alt, und ich sah sofort, dass ich einen Text in lateinischer Sprache vor mir hatte.
Mit großen Buchstaben war in einer eigenen Zeile ein Gruß geschrieben: »FLORIA AEMILIA AURELIO AUGUSTINO EPISCOPO HIPPONIENSI SALUTEM.« – »Floria Aemilia grüßt Aurel Augustin, Bischof von Hippo...« Es handelte sich also um einen Brief. Aber konnte dieser Brief sich wirklich an den Theologen und Kirchenvater richten, der nach der Mitte des 4. Jahrhunderts den Hauptteil seines Lebens in Nordafrika verbracht hatte? Und stammte dieser Brief also von einer Frau namens Floria?
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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