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Christian Gläsmann trägt in diesem Band mehrere Kurzgeschichten zusammen. Ideal zum mal eben kurz lesen für die Pause, die Bahnfahrt oder den Urlaub.
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Seitenzahl: 25
Da saß Ben im Bus. Er sollte ihn aus der Großstadt, durch die Außenbezirke fahrend, in die Idylle der Kleinstadt zurückführen. Ein Ehepaar mit einem bellenden Hund stieg ein und setzte sich ihm gegenüber. Er saß auf der Quersitzreihe im hinteren Teil des Busses, so dass genügend Abstand zwischen ihm und dem heruntergekommen aussehenden Pärchen mit ihrer ungezogenen Töle bestand. Es boten sich dem Betrachter Szenen, die aus einem schlechten Film kommen könnten. Der Mann hatte mehrere Tätowierungen am Körper und sah aus wie eine schlechte Mischung aus Jürgen Vogel und Til Schweiger. Seine Partnerin konnte man als nuttig aussehend bezeichnen. Der Hund, war eine glatthaarige Mischung aus mehreren Rassen, etwa 60 cm lang und 40 cm hoch. Er sprang auf den Schoß der Frau und stellte sich aufrecht, die Vorderläufe auf die Schultern des Frauchens gelegt. Das missfiel ihr und sie stieß das Tier hinunter. Der Hund bellte sie an. Daraufhin schlug sie das Tier mit der flachen Hand, fluchte und befahl ihm „Sitz!“. Ben dachte sich seinen Teil. Der Mann des „Traumpaars“ schien angetrunken zu sein. Seine Aussprache war leicht lallend. Der Hund sprang nochmals auf den Schoß der Frau. Sie stieß ihn erneut herunter und schlug ihn. Ben wartete darauf, dass der Hund zubeißt. An der nächsten Haltestelle stiegen die beiden aus, im schlechtesten Viertel der Kleinstadt. Da der Bus eine Zeit anhielt, weil mehrere Fahrgäste Bartickets kauften, konnte er das Pärchen und den Hund weiterhin beobachten. Da geschah Unglaubliches! Der Hund stellte seine Vorderläufe auf die Knie der Frau. Sie schlug zu und der Hund ließ seiner Rache freien Lauf. In einem kräftigen Strahl ergoss sich in scheinbarer Ewigkeit eine Ladung Hundeurin auf die Schuhe der Besitzerin. Diese war so perplex, dass sie regungslos blieb. Alle, die die Szene vom Bus aus beobachteten, brachen in schallendes Gelächter aus. Manchmal folgt die Strafe erst später, aber trotzdem auf dem Fuße.
Ende
Es war ein heißer, schwüler Sommertag. Solche Tage waren für Tom ein Graus. Er vertrug die drückende Hitze nicht und hielt sich bei diesem Wetter regelmäßig im Schatten auf. Sein Büro war von allen Seiten mit Fenstern bestückt. Die Sonne ließ die Temperatur im Büro den ganzen Tag ansteigen. Gerne würde Tom in Unterwäsche am Schreibtisch sitzen. Leider saß er nicht allein im Büro und es kamen oftmals Kolleginnen herein um sich mit ihm und seinen Leidensgenossen auszutauschen. Sämtliche Versuche die stickige, warme Atmosphäre angenehmer zu gestalten waren zum Scheitern verurteilt. Auch ein Ventilator schaffte keine Abhilfe. In der Mittagspause ging Tom in die Bäckerei, um sich etwas zum Mittagessen zu kaufen. An jenem Tag gab es dort eine Aktion: Für jeden Umsatz über zwei Euro bekam man pro ein Euro Einkaufswert ein Los für eine Tombola. Der Hauptpreis war ein Bäckereigutschein über Einhundert Euro.