Ganz in Weiß - Christian Gläsmann - E-Book

Ganz in Weiß E-Book

Christian Gläsmann

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Beschreibung

Ein Mann wird aus dem Schlaf gerissen und befindet sich in einem weißen Raum. Genauer gesagt in einem ganz weißen Raum. Hier soll er einen Tag voller Reizarmut verbringen. Am Anfang ist es leicht, doch mit jeder Minute wird er unruhiger.

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Seitenzahl: 18

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Ganz in Weiß

Ganz in WeißImpressum

Ganz in Weiß

Ein Gong reißt mich aus dem Schlaf. Meine Augen öffnen sich. Ich fühle mich fremd. Laut einer tickenden Bahnhofsuhr an der Wand ist es 5:00 Uhr morgens. Ich liege auf einer harten, unbequemen Liege. Mein Rücken schmerzt. Die Liege, das Laken, die Bettdecke und das Kopfkissen sind in Weiß gehalten. Ich bin an einem Ort, der Langeweile und Einsamkeit versprüht. Der Raum ist klein, vielleicht 12 Quadratmeter groß. Die Wände sind kahl und weiß gestrichen. Bis auf die Uhr gibt es nichts, was die Wand schmücken würde. Einfach nur weiße Farbe, überall. In der Decke sind weiße Lichtstrahler eingelassen, die den Raum erhellen. Der Raum ist nahezu leer. Es gibt weder einen Tisch noch einen Stuhl.

Ich stehe auf und gehe zu einem Fenster. Das kleine Fenster kann man kippen oder ganz öffnen. Es hat keine Gardinen, aber Gitterstäbe von außen, damit man nicht heraus- oder hineinsteigen kann. Ich drehe mich um. Gegenüber dem Fenster blicke ich auf eine stählerne Tür, ebenfalls weiß gestrichen. Ein weißer Vorhang teilt diesen Raum von einem anderen ab. Ich schiebe den Vorhang beiseite. Der zweite Raum ist noch kleiner als der Erste. Ein Handwaschbecken, eine Toilette und eine Duschkabine erwarten mich. An mehreren Haken hängen Handtücher und an einem eine Tasche mit weißer Unterwäsche, daneben ein weißer Overall. Es ist alles Ton in Ton. Nichts hebt sich ab. Selbst der Zahnputzbecher, die Zahnbürste und die Zahnpastatube sind im gleichen Weiß gehalten. Die Stückseife und das Duschgel haben ebenfalls das gleiche Weiß, wie alles, was ich erblicken kann. Das Bad hat keinen Spiegel. Ich entkleide mich und lege die Sachen, wie gestern besprochen, neben die Tür des großen Raumes. Dann gehe ich in die Dusche, deren Glaswände ebenfalls weiß gestrichen sind. Das Wasser ist angenehm warm. Ich dusche normalerweise recht kurz, doch heute koste ich das warme Nass aus und genieße das Abperlen der Tropfen auf meiner Haut. Das Duschgel riecht nach Apfel. Endlich mal ein anderer Sinneseindruck.