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Hohe Wellen zerbersten an den steilen Felsklippen einer irischen Insel. Hierher hat es Philipp und Anne mit dem magischen Baumhaus verschlagen. Die beiden sollen sich in einer alten Klosterbibliothek auf die Suche nach einem wertvollen Buch machen. Doch schon bald überschlagen sich die Ereignisse: Ein Wikingerschiff nähert sich der Insel, und plötzlich befinden sich die Geschwister in großer Gefahr ... Komm mit auf die Reise im magischen Baumhaus! Rätselhafte Abenteuer in fremden Welten und längst vergangenen Zeiten erwarten dich auch in den nächsten Bänden. Die beliebte Kinderbuch-Reihe von Bestsellerautorin Mary Pope Osborne! Die Geschwister Anne und Philipp reisen mit dem magischen Baumhaus durch die Zeit. Sie erleben spannende Abenteuer, entdecken ferne Länder und lernen viele berühmte Persönlichkeiten kennen.
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Seitenzahl: 35
WIE ALLES ANFING
Eines Tages tauchte ein geheimnisvolles Baumhaus in den Wäldern von Pepper Hill in Pennsylvania auf.
Der achtjährige Philipp und seine siebenjährige Schwester Anne kletterten hinauf und entdeckten, dass es voller Bücher war.
Die beiden Geschwister fanden schnell heraus, dass es ein magisches Baumhaus war, mit dem sie zu all den Orten reisen konnten, die in den Büchern abgebildet waren. Alles, was sie dafür tun mussten, war, auf eines der Bilder zu deuten und sich zu wünschen, sie wären dort.
Das Baumhaus gehörte Morgan, einer Zauberin und Bibliothekarin, die durch Zeit und Raum reiste, um Bücher für die Bibliothek am Hofe des Königs Artus zu sammeln.
In ihren letzten Abenteuern mit dem magischen Baumhaus lösten Philipp und Anne vier alte Rätsel und wurden von Morgan zu Meister-Bibliothekaren ernannt. Um ihnen ihre zukünftigen Aufgaben zu erleichtern, gab Morgan den Geschwistern geheime Bibliothekskarten, auf denen die Buchstaben MB schimmerten. Als Meister-Bibliothekare mussten Philipp und Anne zunächst zweimal in die Vergangenheit reisen und zwei Bücher aus alten Bibliotheken vor der Vernichtung retten. Von ihrer ersten Zeitreise haben die Geschwister eine alte römische Schriftrolle mitgebracht. Auf ihrer zweiten Reise retteten sie ein Bambus-Buch aus dem alten China. Und jetzt brechen sie auf zu ihrer dritten Mission…
Vor Sonnenaufgang
Philipp öffnete die Augen.
Als er aus dem Fenster sah, stellte er fest, dass es draußen neblig und grau war. Auf seinem Wecker war es drei Uhr nachts. Alles war ganz ruhig.
„Heute reisen wir ins alte Irland“, dachte er und war ganz aufgeregt. „Mehr als tausend Jahre in die Vergangenheit!“
Die Zauberin Morgan hatte ihn schon davor gewarnt, dass es gefährliche Zeiten waren, damals, als Wikinger die Küstenorte überfallen haben.
„Bist du wach?“, flüsterte jemand im Dunkeln.
Anne stand an Philipps Zimmertür. Sie war schon angezogen und bereit zu gehen.
„Ja“, flüsterte Philipp und kletterte aus dem Bett. „Wir treffen uns gleich draußen.“
Er zog Jeans, T-Shirt und Turnschuhe an. Seine geheime Bibliothekskarte steckte er zusammen mit seinem Notizbuch und einem Stift in seinen Rucksack. Dann rannte er die Treppe hinunter.
Anne wartete ungeduldig im Hof auf ihn.
Die Luft war feucht und neblig.
„Fertig?“, fragte sie.
Philipp holte tief Luft.
„Ich glaube schon“, flüsterte er. Er machte sich Gedanken wegen der Wikinger.
Sie gingen schweigend durch das taunasse Gras. Dann rannten sie die Straße entlang und bogen in den Wald von Pepper Hill ein.
Schließlich stapften sie durch den dunklen Wald. Nebelschwaden hingen zwischen den Bäumen.
„Man sieht ja kaum etwas“, stellte Philipp fest.
„Wo ist das Baumhaus?“, fragte Anne.
„Keine Ahnung“, antwortete Philipp.
In dem Moment fiel direkt vor ihnen etwas von oben herunter.
„Vorsicht!“, schrie Philipp, schlug die Arme über dem Kopf zusammen und schloss die Augen.
„Es ist die Leiter!“, rief Anne.
Philipp machte vorsichtig die Augen wieder auf.
Direkt vor ihnen baumelte die Strickleiter des magischen Baumhauses.
Philipp sah nach oben. Das Baumhaus lag in einer Nebelwolke.
„Komm schon, lass uns hochgehen!“, drängte Anne.
Sie ergriff die Strickleiter und begann hinaufzuklettern. Philipp stieg ihr hinterher.
Sie kletterten durch den Nebel hinauf ins Baumhaus.
„Hallo“, begrüßte Morgan die Geschwister. „Ich freue mich, euch zu sehen.“
Sie saß in einer Ecke. Zu ihren Füßen lag die Schriftrolle, die Philipp und Anne aus der alten römischen Stadt mitgebracht hatten. Daneben lag das Bambus-Buch aus dem alten China.
„Ich freue mich, Sie zu sehen“, sagte Philipp.
„Ich auch“, sagte Anne.
„Es ist gut, dass ihr heute so früh kommt“, meinte Morgan.
Sie griff in die Falten ihres Gewandes und zog ein Stück Papier hervor.
„Das ist die alte Geschichte, die ihr heute finden sollt“, erklärte sie.
Morgan gab Philipp das Blatt. Darauf standen die Worte:
Dieser geheimnisvolle Schriftzug erinnerte Philipp an seine und Annes Reise in die alte römische Stadt Pompeji.
„Das sieht aus wie Latein“, sagte er.
„Sehr gut!“, lobte Morgan. „Es ist tatsächlich lateinisch.“
„Aber ich dachte, sie haben nur im alten Rom lateinisch gesprochen. Reisen wir denn jetzt nicht nach Irland?“, fragte Anne.
„Doch“, erwiderte Morgan. „Aber auch im dunklen Zeitalter des mittelalterlichen Europas haben die gelehrten Leute lateinisch geschrieben.“
„Im dunklen Zeitalter?“, wiederholte Philipp verständnislos.