Das magische Baumhaus (Band 2) - Der geheimnisvolle Ritter - Mary Pope Osborne - E-Book

Das magische Baumhaus (Band 2) - Der geheimnisvolle Ritter E-Book

Mary Pope Osborne

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Beschreibung

Ein rätselhaftes Schloss taucht plötzlich aus dem dichten Nebel auf. Philipp und Anne stockt der Atem. Wo hat sie das magische Baumhaus dieses Mal hingewirbelt? Was mag sich hinter den steinernen Mauern wohl verbergen? Und wo ist der geheimnisvolle Ritter, der kurz zuvor ihren Weg gekreuzt hat? Eine abenteuerliche Suche beginnt ... Komm mit auf die Reise im magischen Baumhaus! Rätselhafte Abenteuer in fremden Welten und längst vergangenen Zeiten erwarten dich auch in den nächsten Bänden. Die beliebte Kinderbuch-Reihe von Bestsellerautorin Mary Pope Osborne! Die Geschwister Anne und Philipp reisen mit dem magischen Baumhaus durch die Zeit. Sie erleben spannende Abenteuer, entdecken ferne Länder und lernen viele berühmte Persönlichkeiten kennen.

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Seitenzahl: 28

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Der dunkle Wald

Philipp konnte nicht schlafen. Er setzte seine Brille auf und sah auf den Wecker. Fünf Uhr dreißig. Zu früh, um aufzustehen. Gestern waren so viele seltsame Dinge geschehen, über die er nachdenken musste.

Er machte das Licht an, holte sein Notizbuch und las sich die Liste durch, die er sich gemacht hatte, ehe er zu Bett gegangen war:

Philipp rückte seine Brille zurecht. Wer würde ihm das wohl glauben?

Seine Mutter jedenfalls nicht. Sein Vater auch nicht. Und erst recht nicht seine Klassenlehrerin, MrsWatkins. Höchstens seine siebenjährige Schwester Anne. Aber die war ja auch dabei gewesen, als sie bei den Dinosauriern waren.

„Kannst du nicht schlafen?“ Es war Anne, die in seiner offenen Zimmertür stand.

„Nee“, antwortete Philipp.

„Ich auch nicht“, seufzte Anne. „Was machst du denn da?“

Sie kam rüber zu Philipp und las seine Liste.

„Du hast die goldene Medaille vergessen“, sagte sie.

Philipp nahm seinen Füller und schrieb:

„Willst du nicht noch das M auf die Medaille malen?“, fragte Anne.

„Medaillon“, verbesserte Philipp seine kleine Schwester, „nicht Medaille.“

Er malte ein M in seine Zeichnung.

„Und schreibst du nichts über den Zauberer?“, fragte Anne weiter.

„Wir wissen doch gar nicht, ob es überhaupt einen Zauberer gibt“, widersprach Philipp.

„Aber irgendjemand muss doch das magische Baumhaus gebaut und die Bücher dort hingelegt und die goldene Medaille in der Urzeit verloren haben!“

„Medaillon!“, verbesserte Philipp sie zum zweiten Mal. „Ich schreibe nur die Tatsachen auf. Das, was wir wirklich wissen.“

„Lass uns gleich noch mal zum Baumhaus gehen und nachschauen, ob der Zauberer nicht auch so eine Tatsache ist“, schlug Anne vor.

„Bist du verrückt?“, rief Philipp. „Die Sonne ist ja noch nicht einmal aufgegangen!“

„Komm schon!“, drängte Anne. „Vielleicht können wir ihn im Schlaf überraschen.“

„Ich glaube nicht, dass wir das tun sollten“, sagte Philipp zögernd. Was, wenn es ein böser Zauberer war? Oder wenn er gar nicht wollte, dass irgendwelche Kinder von seinem Baumhaus wussten?

„Also, ich gehe jedenfalls!“, sagte Anne entschlossen.

Philipp sah aus dem Fenster auf den dunkelgrauen Himmel. Es dämmerte schon. Er seufzte.

„Na gut, ziehen wir uns an und treffen uns an der Verandatür. Sei aber leise!“

„Klar!“, flüsterte Anne zurück und schlich aus dem Zimmer.

Philipp zog seine Jeans, einen warmen Pulli und Turnschuhe an. Er packte sein Notizbuch und einen Stift in seinen Rucksack und schlich sich nach unten. Anne wartete schon auf ihn. Sie leuchtete ihm mit ihrer Taschenlampe ins Gesicht.

„Hui, ein Zauberstab!“, flüsterte sie und kicherte.

„Psst!“, machte Philipp. „Du weckst noch Mama und Papa auf! Und mach die Taschenlampe aus. Wir wollen schließlich nicht, dass uns jemand sieht.“

Anne nickte. Sie machte die Taschenlampe wieder aus und befestigte sie an ihrem Gürtel.

Die beiden schlichen aus dem Haus, hinaus in die kühle Morgenluft. Die ersten Vögel zwitscherten und der Hund von nebenan bellte.

„Still, Henry!“, flüsterte Anne.

Henry hörte auf zu bellen. Seltsam, Tiere taten fast immer, was Anne ihnen sagte.

„Los, rennen wir!“, schlug Philipp vor.

Sie liefen über den taufeuchten, dunklen Rasen und hielten erst an, als sie den Wald erreicht hatten.

„Jetzt brauchen wir deine Taschenlampe“, sagte Philipp. „Gut, dass du daran gedacht hast.“

Anne nahm sie vom Gürtel und machte sie an. Leise und vorsichtig gingen sie voran. Philipp hielt den Atem an. Es war unheimlich in dem dunklen Wald.

„Buh!“, rief Anne plötzlich und leuchtete Philipp mit der Taschenlampe ins Gesicht.