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Anne und Philipp besuchen die berühmte Weltausstellung in Paris. Sie sollen im Auftrag Merlins vier Zauberer suchen und sie nach ihren Geheimnissen befragen. Doch auch ein böser Magier interessiert sich für die Männer mit den besonderen Fähigkeiten. Werden die Geschwister es schaffen, die Zauberer vor ihm zu finden?Die beliebte Kinderbuch-Reihe von Bestsellerautorin Mary Pope Osborne! Die Geschwister Anne und Philipp reisen mit dem magischen Baumhaus durch die Zeit. Sie erleben spannende Abenteuer, entdecken ferne Länder und lernen viele berühmte Persönlichkeiten kennen.
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Seitenzahl: 62
Inhalt
Widmung
Wie alles anfing
Vier neue Zauberer
Ein lebendiges Lexikon
Magie? Zauberer?
Der Zauberer aus Menlo Park
Hallooo?
Unsichtbare Feinde
Tretet in die Pedale!
Geheimnisse
Der böse Magier
Gute Nacht, ihr Zauberer!
Alle „Baumhaus-Bände“ auf einen Blick
Über die Autorin und die Illustratorin
WIE ALLES ANFING
Eines Tages tauchte ein geheimnisvolles Baumhaus im Wald von Pepper Hill in Pennsylvania auf.
Anne und ihr Bruder Philipp entdeckten, dass es voller Bücher war. Schnell fanden sie heraus, dass dieses Baumhaus magische Kräfte hatte.
Denn es konnte sie in jede beliebige Zeit und an jeden beliebigen Ort bringen, die in den Büchern abgebildet waren.
Die Geschwister erfuhren, dass das Baumhaus der Zauberin Morgan gehörte, der Bibliothekarin am Hofe von Camelot, im sagenhaften Königreich des berühmten König Artus.
In Morgans Auftrag bestanden Philipp und Anne viele Abenteuer. Später dann schickte sie der mächtige Zauberer Merlin mit dem Baumhaus auf neue Reisen. Zusammen mit den beiden jungen Zauberlehrlingen Teddy und Kathrein besuchten die Geschwister vier mythische Orte. Dort fanden sie wertvolle Gegenstände, die ihnen halfen, Camelot zu retten.
Auf ihren nächsten vier Reisen für Merlin müssen Anne und Philipp zu echten Orten in die Vergangenheit zurückreisen und Merlin beweisen, dass sie Zauberei klug einsetzen können. Zuerst waren sie in Venedig. Danach reisten sie ins Bagdad des Goldenen Zeitalters. Augenblicklich warten Philipp und Anne auf eine neue Nachricht von Merlin …
Vier neue Zauberer
Philipp saß im sommerlichen Abendlicht auf der Veranda und las. Im Wald von Pepper Hill zirpten die Heuschrecken.
Ein Eiswagen bimmelte auf der Straße.
Da trat Anne aus der Haustür.
„Komm mit!“, forderte sie ihren Bruder auf.
„Wohin?“, fragte Philipp.
„Mama hat uns Geld für Eis gegeben“, sagte Anne.
„Cool!“, rief Philipp.
Er setzte seinen Rucksack auf und ging hinter Anne die Verandastufen hinunter.
Sie liefen den Bürgersteig entlang. Aus dem Wald drang der Duft von Moos und feuchten Blättern zu ihnen herüber.
Anne blieb plötzlich stehen.
„Hör mal!“, sagte sie.
Philipp spitzte die Ohren.
„Was denn?“, fragte er. „Ich höre nichts.“
„Das ist es ja gerade“, antwortete Anne. „Vor einer Minute lärmten die Heuschrecken noch wie verrückt. Jetzt ist es auf einmal superstill.“
Philipp lauschte aufmerksam. Anne hatte recht. Der Wald von Pepper Hill schien den Atem anzuhalten.
„Meinst du etwa, dass …?“, fragte Philipp.
„Gut möglich“, meinte Anne grinsend. „Los! Lass uns nachsehen!“
Anne und Philipp überquerten rasch die Straße und liefen in den schattigen Wald. Sie rannten an den Laubbäumen vorbei, bis sie vor der höchsten Eiche standen. Aus der Baumkrone hing eine Strickleiter herunter. Oben in den Ästen thronte das magische Baumhaus und fing die letzten Sonnenstrahlen ein.
Philipp lächelte.
„Eis kaufen wir später“, sagte er.
„Klar“, stimmte Anne zu.
Sie schnappte sich die Leiter und stieg hinauf. Philipp kletterte hinter ihr her.
Das schwache Licht der Dämmerung schien durch das Fenster des Baumhauses. Auf dem Holzfußboden lagen ein zusammengefaltetes Stück Papier und ein dünnes Buch mit einem roten Umschlag.
Anne nahm das Papier. Philipp hob das Buch auf.
„Es ist ein Buch von Morgan, das sie für ihre Forschungen benutzt“, sagte er.
Der Buchtitel war in goldenen Buchstaben geschrieben:
„Pariser Weltausstellung?“, wunderte sich Philipp.
„Klingt spannend!“, meinte Anne.
„Ja, aber was sollen wir dort tun?“, fragte Philipp.
„Das werden wir gleich wissen“, sagte Anne und faltete das Papier auseinander. „Es ist Merlins Handschrift!“
Sie las laut vor:
An Philipp und Anne
aus Pepper Hill,
Ich habe erfahren, dass ein böser Magier einen gemeinen Plan ausgeheckt hat. Auf der Pariser Weltausstellung will er die Geheimnisse von vier einfallsreichen neuen Zauberern stehlen.
Eure Aufgabe ist es, diese Zauberer zu finden und sie zu warnen. Fragt sie nach ihren Geheimnissen und berichtet mir dann von diesen.
Die vier neuen Zauberer sind:
Der Zauberer des Klangs – Er kann eine Stimme über tausend Kilometer weit schicken.
Der Zauberer des Lichts – Er kann Feuer zum Glühen bringen, aber es brennt nicht.
Der Zauberer des Unsichtbaren – Er kann tödliche Feinde bekämpfen, die niemand sehen kann.
Der Zauberer des Eisens – Er kann alle Metalle der Erde verbiegen und triumphiert über den Wind.
Viel Glück!
M.
„Unser Auftrag klingt eher nach einer Aufgabe in einem Märchen als nach dem wahren Leben“, sagte Philipp. „Ein böser Magier, Zauberer des Unsichtbaren, des Lichts, des Klangs und des Eisens. Sie passen eher zu einem magischen Ort wie Camelot, aber doch nicht zu einer echten Stadt wie Paris.“
„Immerhin besuchen wir eine Weltausstellung“, erwiderte Anne. „Das klingt doch irgendwie magisch – oder?“
„Kann sein“, sagte Philipp. „Aber warum brauchen solch mächtige Zauberer überhaupt unsere Hilfe? Warum können sie den bösen Magier nicht mit ihren besonderen Kräften besiegen?“
„Vielleicht sind die Kräfte des bösen Magiers stärker als ihre eigenen“, überlegte Anne.
„Wenn das so ist, könnten wir ihnen mit Teddy und Kathreins Zauberreimen helfen“, sagte Philipp.
Anne schnappte nach Luft.
„Oh nein! Wir brauchen das Zauberbuch! Wir müssen zurück und es holen!“
„Keine Sorge, ich hab’s dabei“, sagte Philipp. „Seitdem wir aus Bagdad zurück sind, trage ich es immer bei mir – für den Fall, dass Merlin nach uns ruft.“
„Prima!“, jubelte Anne. „Dann lass uns mal reinschauen.“
Philipp griff in den Rucksack. Er zog ein kleines Buch hervor, das ihre Freunde aus Camelot für sie geschrieben hatten:
Philipp schlug das Inhaltsverzeichnis auf.
„Fünf Zaubersprüche haben wir auf unseren letzten beiden Reisen schon verbraucht“, sagte er. „Also haben wir noch fünf für die nächsten beiden übrig. Diese Reime haben wir noch nicht verwendet: In Windeseile durch die Luft sausen, Etwas verschwinden lassen, Eine Wolke vom Himmel holen, Einen Schatz finden, den man niemals verlieren will und Sich in Enten verwandeln.“
„Quak! Quak!“
Philipp schaute zum Himmel hoch.
„War nur Spaß!“, rief Anne.
„Mit diesen Reimen darfst du nicht spaßen“, ermahnte Philipp sie. „Du könntest aus Versehen den falschen Spruch zum falschen Zeitpunkt aufsagen und uns damit in große Schwierigkeiten bringen.“
Er schlug das Zauberbuch zu.
„Bist du bereit?“, fragte er.
„Klar“, sagte Anne.
Philipp nahm den Reiseführer für die Pariser Weltausstellung von 1889 in die Hand. Er deutete auf den Titel.
„Ich wünschte, wir wären dort“, sagte er.
Wind kam auf.
Das Baumhaus fing an, sich zu drehen.
Es drehte sich schneller und immer schneller.
Dann war alles wieder still.
Totenstill.
Ein lebendiges Lexikon
Philipp öffnete die Augen. Zarter Rosenduft hing in der milden Abendluft. Er trug eine altmodische Mütze, eine rostfarbene Jacke und eine Kniebundhose. Sein Rucksack hatte sich in einen ledernen Schulranzen verwandelt.
Anne trug eine grüne Bluse mit Puffärmeln und einen langen roten Rüschenrock.
„Schau mal, dahinten ist der Eiffelturm!“, rief sie.
Philipp sah zum Fenster hinaus. Sie waren in einem bewaldeten Park gelandet. Am Ende des Parks ragte ein hoher Turm in den Himmel. Von seiner Spitze strahlten Scheinwerfer.
„Ja, das ist der Eiffelturm“, meinte Philipp. „Aber wo ist die Weltausstellung?“
Er öffnete Morgans Buch und fand einen Stadtplan.
„Prima!“, sagte er. „Die Ausstellung findet direkt unter dem Turm statt. Da finden wir leicht hin.“
„Los geht’s!“, rief Anne.
„Warte! Wir müssen erst überlegen, wie wir weiter vorgehen sollen“, erwiderte Philipp.
„Ist doch ganz einfach“, sagte Anne. „Wir suchen vier Zauberer: den Zauberer des Klangs, den Zauberer des Lichts, den Zauberer des Unsichtbaren und den Zauberer des Eisens. Wir warnen sie vor dem bösen Magier und fragen sie nach ihren Geheimnissen.“