7,99 €
Auf einmal stehen die Geschwister Anne und Philipp am Fuße eines Eisvulkans mitten in der Antarktis. Sofort schließen sie sich einer Forschergruppe an, die den Vulkan besichtigen will. Doch dann stürzen Anne und Philipp in eine tiefe Gletscherspalte und treiben auf einer Eisscholle einem geheimnisvollen Reich entgegen ... Die beliebte Kinderbuch-Reihe von Bestsellerautorin Mary Pope Osborne! Die Geschwister Anne und Philipp reisen mit dem magischen Baumhaus durch die Zeit. Sie erleben spannende Abenteuer, entdecken ferne Länder und lernen viele berühmte Persönlichkeiten kennen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 69
Inhalt
Widmung
Wie alles anfing
Bitte lächeln!
Jede Menge Eis
Sehr kleine Erwachsene
Alle froh und munter?
Lava-Bomben
In dunkle Tiefen ganz weiß
Der Kaiser der Pinguine
Eine gute Geschichte
Penny und Merlin
Das Geheimnis
Alle „Baumhaus-Bände“ auf einen Blick
Über die Autorin und die Illustratorin
Für Nory van Rhyn,
WIE ALLES ANFING
Eines sonnigen Tages tauchte ein geheimnisvolles Baumhaus im Wald von Pepper Hill in Pennsylvania auf.
Die Geschwister Philipp und Anne fanden schnell heraus, dass in diesem Baumhaus Zauberkräfte schlummerten, denn sie konnten damit nicht nur zu allen Orten der Welt reisen, sondern auch kreuz und quer durch die Zeit.
Das Baumhaus gehörte der Zauberin Morgan. Sie war Bibliothekarin am Hofe von Camelot, im sagenhaften Königreich des berühmten König Artus.
In Morgans Auftrag bestanden Anne und Philipp viele aufregende Abenteuer. Später dann schickte sie der mächtige Zauberer Merlin mit dem Baumhaus auf neue Reisen.Unterstützt wurden sie dabei von den beiden jungen Zauberlehrlingen Kathrein und Teddy.
Nachdem Anne und Philipp Merlin bewiesen hatten, dass sie Magie und Zauberkraft klug einzusetzen wussten, verlieh Merlin den Geschwistern den Dianthus-Zauberstab. Mit diesem Zauberstab können Anne und Philipp eigenständig zaubern.
Dann hatten Teddy und Kathrein den Geschwistern erzählt, dass es Merlin nicht gut gehe und er sehr unglücklich sei. Morgan bat die beiden deshalb, für Merlin nach vier der vielen Geheimnisse des Glücks zu suchen.
Jetzt warten Anne und Philipp darauf, dass das Baumhaus zurückkehrt, damit sie zu ihrer vierten Reise und der Suche nach dem vierten Geheimnis des Glücks aufbrechen können …
Bitte lächeln!
Es war ein eisiger Novembernachmittag. Philipp harkte gerade Blätter zusammen und am Himmel über ihm schnatterten vorüberfliegende Gänse.
„Bitte lächeln“, sagte Anne und richtete ihren Fotoapparat auf ihn.
„Nicht jetzt“, stöhnte er.
„Komm schon“, bat Anne. „Lächle!“
Philipp lächelte schief.
„Richtig“, forderte Anne ihn auf. „Ich will Fotos für unser Familien-Projekt in der Schule machen.“
Philipp fing an zu schielen und grinste noch schiefer als eben.
„Na gut, dann eben nicht“, sagte Anne schließlich. „Dann geh ich jetzt allein in den Wald!“
„Schön“, antwortete Philipp. „Geh nur!“
„Vielleicht ist das Baumhaus ja schon wieder da“, sagte Anne.
„Das meinst du immer, wenn ich mit dir spielen soll!“, behauptete Philipp.
„Aber vielleicht warten Teddy und Kathrein auf uns?“, lockte Anne.
„Ja, ja, ganz bestimmt“, murmelte Philipp ohne große Überzeugung.
„Und wenn sie uns heute auf die Suche nach einem vierten Geheimnis des Glücklichseins für Merlin schicken wollen?“, versuchte Anne noch einmal, ihren Bruder zum Mitkommen zu überreden. „Vielleicht geht es ja irgendwohin, wo es supercool ist?“
„Gut, ich drücke dir die Daumen, dass es so ist. Viel Spaß auch“, meinte Philipp ungerührt. „Jetzt mach ich weiter, ich will diese Blätter nämlich zusammengeharkt haben, solange es noch hell ist!“
Er schaute zum Himmel, als ein gleißend heller Lichtstreifen über dem Wald von Pepper Hill aufleuchtete. „Hey!“, rief Philipp seiner Schwester zu und lächelte breit. „Hast du das eben nicht gesehen?“
„Ja, bleib so“, sagte Anne und drückte auf den Auslöser ihrer Kamera. „Danke. Das wird ein perfektes Foto!“
„Du hast nichts bemerkt?“, fragte Philipp. „Diesen Lichtblitz über dem Wald?“
„Ha, ha“, machte Anne.
„Nein, wirklich! Es war ein ganz helles Licht! Warte mal.“ Philipp legte seinen Rechen weg und rannte zum Haus. „Mama, Papa!“, rief er. „Anne und ich machen einen kleinen Spaziergang, ja?“
„In Ordnung!“, rief ihr Vater zurück. „Aber seid bitte zu Hause, ehe es dunkel wird.“
„Und geht nicht ohne eure Schals und Mützen!“, mahnte ihre Mutter.
„Ist gut“, antwortete Philipp. Er schnappte sich ihre Schals und Mützen sowie seinen Rucksack aus dem Schrank im Flur und rannte dann zurück nach draußen. „Los, komm! Gehen wir“, sagte er zu Anne.
Anne steckte ihren Fotoapparat in die Jackentasche und rannte mit ihrem Bruder zusammen los. Sie liefen den Bürgersteig entlang, über die Straße und dann in den finsteren Wald. Die bunten Blätter raschelten unter ihren Füßen und schließlich standen sie vor dem höchsten Baum des Waldes. Beide blickten hoch.
Das magische Baumhaus war tatsächlich da! Kathrein und Teddy schauten aus dem Fenster. Die beiden jungen Zauberer trugen ihre dunklen Umhänge.
„Hey! Hallo!“, rief Anne.
„Wir wollten gerade los, um euch zu suchen“, sagte Kathrein. „Woher wusstet ihr, dass wir da sind?“
„Wir haben das Licht gesehen“, erwiderte Philipp.
„Kommt hoch!“, rief Teddy.
Philipp und Anne liefen zur Strickleiter. Sie kletterten ins Baumhaus und umarmten Teddy und Kathrein.
„Sollen wir zu einer weiteren Reise aufbrechen?“, fragte Anne.
„Aber klar!“ Kathrein nickte.
„Es ist diesmal sogar ziemlich dringend“, erklärte Teddy.
„Merlin geht es immer schlechter“, erzählte Kathrein und blinzelte, damit sie nicht weinen musste.
„Oh nein!“, rief Anne.
„Morgan möchte, dass ihr ein viertes der vielen Geheimnisse des Glücklichseins heute noch findet und dann sofort nach Camelot kommt, um Merlin eure vier Geheimnisse vorzustellen. Ihr habt die ersten drei nicht vergessen, oder?“, fragte Teddy.
„Natürlich nicht“, antwortete Philipp. „Wir haben doch die drei Geschenke, die uns daran erinnern! Ich habe sie alle in meinem Rucksack.“
„Es sind ein Gedicht, eine Zeichnung und eine Muschel“, ergänzte Anne.
„Gut“, sagte Teddy. „Und hier sollt ihr nach dem vierten Geheimnis suchen.“ Er zog ein Buch aus seinem Umhang und gab es Philipp.
Auf dem Buchumschlag war das Bild eines Vulkans inmitten von Schnee und Eis zu sehen. Auf dem Titel stand: „Die verzauberte Welt der Antarktis“.
„Die Antarktis?“, las Philipp erstaunt. „Wir haben die Antarktis in der Schule durchgenommen. Dort gibt es doch kaum etwas. Wie sollen wir denn da ein weiteres Geheimnis des Glücklichseins finden?“
„Das weiß ich auch nicht.“ Kathrein zuckte mit den Schultern. „Aber Morgan hat uns ein Gedicht für euch mitgegeben, das euch bei der Suche helfen soll.“ Sie überreichte Anne ein Stück Pergament.
Anne las Morgans Gedicht laut vor:
„Für ewig versinken?“, wiederholte Anne ängstlich.
Teddy nickte. „Ich fürchte ja.“
„Ich verstehe das nicht“, sagte Philipp. „Das Gedicht hört sich an, als ob wir in eine Märchenwelt reisen sollen, wo es ‚brennende Berge‘ und ‚der uralten Krone Ort‘ gibt. Dabei ist die Antarktis doch kein Zauberreich!“
„Das stimmt, ich weiß auch nicht, was das bedeuten soll“, gab Teddy zu.
„Aber immerhin habt ihr ja den Dianthus-Zauberstab, falls ihr Hilfe braucht, oder?“, meinte Kathrein.
„Haben wir“, bestätigte Philipp. Doch dann schaute er trotzdem in seinen Rucksack, um ganz sicherzugehen. Da war der Stab – das schimmernde, gedrehte Horn eines Einhorns.
„Gut“, lobte Kathrein. „Und erinnert ihr euch auch noch an die Regeln für den Zauberstab?“
„Natürlich!“, antwortete Anne. „Der Zauberstab funktioniert dann, wenn unser Wunsch anderen hilft. Aber nur, wenn wir vorher alles andere schon versucht haben. Und für den Spruch dürfen wir nicht mehr als fünf Worte benutzen.“
„Super!“, lobte Teddy.
„Wenn ihr beide doch mitkommen könntet“, seufzte Philipp.
„Wir müssen zurück zu Morgan und überlegen, wie wir Merlin helfen können“, erklärte Kathrein. „Aber ihr seid so mutig und klug, dass ihr dieses letzte Geheimnis ganz alleine herausfinden werdet. Da bin ich mir ganz sicher!“
Philipp nickte verlegen. Trotzdem fühlte er sich ein wenig zuversichtlicher durch Kathreins Worte.
„Sobald ihr es herausgefunden habt, müsst ihr so schnell wie möglich zu uns nach Camelot kommen“, schärfte Teddy den Geschwistern ein. „Zeigt einfach auf das Wort Camelot in Morgans Gedicht und wünscht euch dorthin.“
„Verstanden“, sagte Anne.
„Dann geht jetzt. Schnell!“, drängte Kathrein. „Und viel Glück!“
„Bis bald!“, erwiderte Anne.
Philipp holte tief Luft und deutete dann auf den Buchumschlag. „Ich wünschte, wir wären dort“, sprach er.
Wind kam auf.
Das Baumhaus fing an, sich zu drehen.
Es drehte sich schneller und immer schneller.
Dann war alles wieder still.
Totenstill.
Jede Menge Eis
„Willkommen in der Antarktis“, sagte Anne.
Philipp und Anne waren warm eingepackt: Sie steckten in Schneehosen, Handschuhen, speziellen Schneestiefeln und dicken Anoraks mit Kapuzen. Außerdem trugen sie Schneebrillen und Wollmasken, die ihnen über Mund und Nase gingen. Anstatt seines eigenen Rucksacks hatte Philipp einen Wanderrucksack auf.
Philipp fühlte sich beengt in dieser Ausrüstung. Er schob die Schneebrille hoch auf die Stirn und zog die Wollmaske runter. Anne tat das Gleiche. Ihr Atem bildete in der eisigen Luft weiße Wölkchen.