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Camelot ist in Gefahr! König Artus ist verletzt und kann nur auf der geheimnisvollen Insel Avalon geheilt werden. Doch die Drachenstatue, die das Tor nach Avalon öffnet, wurde gestohlen. Anne und Philipp eilen mit dem magischen Baumhaus zu Hilfe. Doch den Geschwistern bleibt lediglich ein einziger Tag, um den Drachen zu finden. Werden die Magie des Drachen und ihr Mut ausreichen, um Camelot zu retten? Komm mit auf die Reise im magischen Baumhaus! Rätselhafte Abenteuer in fremden Welten und längst vergangenen Zeiten erwarten dich auch in den anderen Bänden. Die beliebte Kinderbuch-Reihe von Bestsellerautorin Mary Pope Osborne! Die Geschwister Anne und Philipp reisen mit dem magischen Baumhaus durch die Zeit. Sie erleben spannende Abenteuer, entdecken ferne Länder und lernen viele berühmte Persönlichkeiten kennen.
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Seitenzahl: 73
Inhalt
Widmung
Wie alles anfing
Das war’s?
Seid gegrüßt, Eure Majestät!
Drachen, wohin man schaut!
Nur wir
Cafelle und Kee
Das Rätsel des Waldes
Lauft um euer Leben!
Munith Mor
Der Feuerdrache
Ende gut, alles gut
Wieder im Garten
WIE ALLES ANFING
Eines sonnigen Tages tauchte ein geheimnisvolles Baumhaus im Wald von Pepper Hill in Pennsylvania auf.
Die Geschwister Philipp und Anne fanden schnell heraus, dass Zauberkräfte darin schlummern und dass sie damit nicht nur an jeden Ort in der Welt, sondern auch kreuz und quer durch die Zeit reisen können.
Das Baumhaus gehörte der Zauberin Morgan. Sie war Bibliothekarin am Hof von Camelot, im sagenhaften Königreich des berühmten König Artus.
Mittlerweile haben Anne und Philipp schon viele abenteuerliche Reisen mit dem Baumhaus unternommen. Sie haben im Auftrag von Morgan und ihrem Freund, dem Zauberer Merlin, unzählige aufregende Dinge erlebt.
Teddy und Kathrein, zwei junge Zauberer aus Camelot, haben Anne und Philipp bei größeren und kleineren Schwierigkeiten geholfen.
Jetzt bestehen die Geschwister mit dem magischen Baumhaus neue spannende Abenteuer…
Das war’s?
Es war windig und bewölkt. Philipp saß auf der vorderen Veranda und las mit einem gelben Textmarker in der Hand in einem Buch, das Erste Tage mit einem Hundewelpen hieß.
„Hol ihn, Oki!“, rief Anne und warf einen Ball quer durch den Hof.
„Wau, wau, wau!“ Ein struppiges schwarz-weißes Hündchen rannte dem Ball hinterher und schnappte sich ihn.
„Jetzt bring ihn her!“, befahl Anne.
Doch Oki raste in die entgegengesetzte Richtung.
„Nie macht er, was du sagst!“, stellte Philipp lachend fest.
„Doch, macht er wohl“, widersprach Anne. „Er ist dem Ball hinterhergelaufen – er hat einfach nur beschlossen, ihn nicht zurückzubringen.“ Sie rannte Oki nach und entwand ihm den Ball. „Sollen wir jetzt auf die Hundewiese gehen?“, fragte sie ihren Bruder.
„Okay“, sagte Philipp und strich rasch noch einen Absatz über Zahnpflege bei Welpen an. Dann schlug er das Buch zu und steckte es zusammen mit seinem gelben Textmarker in den Rucksack. „Schon bereit!“
„Hast du alles eingepackt?“, wollte Anne wissen.
„Nur die Leine und eine Flasche Wasser“, antwortete Philipp. „Und natürlich ein paar Leckerli.“
Er zog die Leine aus seinem Rucksack.
„Warte mal. Lass uns ausprobieren, ob Oki ohne Leine mit uns kommt“, schlug Anne vor.
„So, wie ich ihn kenne, ist er dann gleich weg“, warnte Philipp.
„Komm schon, trau ihm mal was zu! Ich habe schließlich mit ihm trainiert“, drängte Anne. „Schau mal: Oki! Hierher!“
Der kleine Hund lief auf Philipp und Anne zu.
„Siehst du!“, trumpfte Anne auf, während sie den Bürgersteig entlanggingen.
„Und du glaubst wirklich, dass er bei uns bleiben wird?“, zweifelte Philipp und steckte die Leine wieder in den Rucksack.
„Aber klar!“ Anne war zuversichtlich.
„Hey, hast du Geld dabei?“, fragte Philipp.
„Wofür?“, wollte Anne wissen.
„Ich dachte, wir könnten noch mal bei dem Geschäft für Haustierbedarf vorbeigehen“, erklärte Philipp. „Wir brauchen eine Hundezahnbürste und Hundezahnpasta. Ich habe gerade gelesen, wie wichtig Zahnpflege bei Hunden ist. Man muss …“
Ehe Philipp seinen Satz beenden konnte, fing Oki an zu bellen und raste den Bürgersteig entlang.
„Oki, warte! Oki!“, schrie Anne. „Bleib stehen!“
Doch der kleine Hund rannte weiter. Er lief über die Straße, von der Straße ins Gras und verschwand im Wald von Pepper Hill.
„Ich hab’s doch gesagt!“, seufzte Philipp.
„Oki!“, rief Anne.
Die Geschwister rannten dem Hündchen hinterher in den Wald. Zweige wiegten sich im Wind und das trockene Herbstlaub raschelte.
„Oki!“, schrie Philipp.
„Du hattest ja recht!“, schniefte Anne. „Wir hätten ihn an die Leine nehmen sollen!“
„Keine Sorge, wir werden ihn schon wiederfinden!“, beruhigte Philipp seine Schwester.
„Oki!“, riefen sie beide. „Oki!“
„Wuff, wuff!“
„Hast du das gehört?“, fragte Philipp.
„Ja!“
Anne und Philipp rannten los. Sie liefen zwischen den Bäumen entlang und folgten dem Bellen, bis sie den Welpen am Fuß einer gigantischen Eiche fanden.
Das magische Baumhaus ruhte hoch oben im Wipfel des Baumes und die Strickleiter schwang sachte hin und her.
„Guter Junge, Oki!“, lobte Anne und nahm den kleinen Hund auf den Arm. Sie kicherte, als er ihr über das Gesicht leckte. „Woher wusstest du, dass es wieder hier ist?“
„Teddy!“, rief Philipp und schaute hinauf zum Baumhaus.
Doch er bekam keine Antwort und niemand schaute aus dem Fenster.
„Lass uns hinaufklettern“, schlug Anne vor. „Bestimmt finden wir oben eine Nachricht.“
„Wau? Wau?“
„Klar kommst du mit uns mit!“, sagte Anne zu Oki. „Und zwar in Philipps Rucksack.“
Philipp setzte seinen Rucksack ab und Anne hob den Welpen hinein.
„Ist er dir auch nicht zu schwer?“, fragte sie.
„Nein, er wiegt ja nicht viel“, versicherte Philipp und schwang sich den Rucksack vorsichtig wieder auf den Rücken. „Los geht’s, Kumpel!“
Philipp kletterte mit Oki die Strickleiter hinauf und Anne kletterte hinterher.
Als sie alle drei oben waren, nahm Philipp seinen Rucksack ab und stellte ihn auf den Boden. Oki krabbelte sofort raus und schnüffelte in allen Ecken.
„Ich kann hier nichts entdecken“, stellte Anne fest und sah sich um.
„Ich auch nicht“, sagte Philipp.
Weder hatte Merlin eine Nachricht für sie hinterlassen noch Morgan ein Buch.
„Wenn hier nichts ist, wissen wir ja gar nicht, was wir tun sollen!“, meinte Philipp.
„Wuff, wuff, wau!“ Oki schaute aus dem Fenster und bellte in den Wald hinab.
Philipp schaute auch hinaus und entdeckte ein Stück Papier, das langsam im Wind nach unten schaukelte.
„Hey, ist das vielleicht unsere Nachricht?“, rief er.
„Die muss der Wind aus dem Fenster geweht haben!“, vermutete Anne. „Ich geh und hol sie!“ Damit kletterte sie die Leiter wieder nach unten.
Oki kläffte, als Anne dem Papier hinterherrannte und es schließlich vom Boden aufhob. Sie las die Nachricht und lächelte.
„Was steht drauf?“, wollte Philipp wissen.
„Gute Nachrichten!“, antwortete Anne.
„Was? Was steht drauf?“
„Lies selbst“, rief Anne, kletterte die Leiter wieder hinauf und reichte ihrem Bruder den Zettel. „Unser Lieblingsort!“
Philipp betrachtete die altmodische Handschrift.
„Das ist alles?“, wunderte sich Philipp.
„Das sind doch gute Nachrichten, oder?“, fand Anne.
„Schon … aber das ist weder Merlins noch Morgans Handschrift … Teddys auch nicht … ich versteh das nicht. Wer hat das geschrieben? Und wieso?“, überlegte Philipp.
„Ist doch egal!“, meinte Anne. „Es ist eine Einladung nach Camelot! Ich bin furchtbar gerne in Camelot, du etwa nicht?“
„Doch, klar“, antwortete Philipp.
Sie beide waren schon oft dort gewesen. Ganz besonders mochte Philipp die Obsthaine, die große Halle und Morgans herrliche Bibliothek. Aber am liebsten hatte er ihre Freunde in Camelot.
„Trotzdem, irgendetwas ist hier seltsam!“, murmelte er.
„Mach dir keine Gedanken, Philipp. Wir reisen einfach erst mal los!“, schlug Anne vor. „Mach dich bereit, Oki!“
Sie blickte auf den Zettel und deutete auf das Wort Camelot.
„Ich wünschte, wir wären dort!“, sagte sie.
„Wau, wau!“
Philipp schnappte sich Oki und hielt ihn ganz fest.
Der Wind blies heftiger.
Das Baumhaus fing an, sich zu drehen.
Es drehte sich schneller und immer schneller.
Dann war alles wieder still.
Totenstill.
Seid gegrüßt, Eure Majestät!
Das Baumhaus war dunkel und voller Schatten.
„Wau!“
Philipp hielt Oki umklammert. Sowohl er als auch das kleine Hündchen zitterten in der feuchten, kühlen Luft.
„Hey, unsere Kleider haben sich nicht verändert“, stellte Anne fest.
Die Geschwister trugen immer noch ihre Jeans, T-Shirts und Turnschuhe.
„Okay …“, sagte Philipp.
„Vielleicht wusste die Person, die uns eingeladen hat, nicht, wie sie unsere Kleidung durch Zauberei verändern kann“, vermutete Anne.
„Und wer ist diese Person?“, fragte Philipp. Er blickte aus dem Fenster. „Und wo genau sind wir hier eigentlich?“
Das Baumhaus war in einem Wald mit uralten Eichen gelandet, die knorrige Wurzeln und ausladende Äste hatten. In diesem schattigen Wald war es seltsam still. Kein Vogel sang. Keine Eichhörnchen huschten über den Boden.
„Sicher, dass wir in Camelot sind?“, fragte Philipp. „Wenn wir nur ein Buch hätten, in dem wir nachlesen könnten!“
„Lass uns runterklettern und es selbst herausfinden“, schlug Anne vor.
„Na gut“, stimmte Philipp zu.
Er nahm Oki und steckte ihn wieder in seinen Rucksack. Dann setzte er den Rucksack auf und kletterte hinter Anne die Strickleiter hinunter bis auf den Waldboden.
„So … und wo lang jetzt?“, fragte er und sah sich zwischen den dicken, gewaltigen Eichen um.
Hier und dort schien ein Streifen Sonnenlicht durch das Blätterdach.
Oki schnüffelte und fing aufgeregt an zu bellen.
„Er will uns irgendwo hinführen“, sagte Anne.
„Na gut, aber diesmal nehmen wir ihn an die Leine!“, bestimmte Philipp.
Anne nahm das Hündchen und die Leine aus dem Rucksack. Doch noch ehe sie die Leine an Okis Halsband festmachen konnte, sprang der Welpe von ihrem Arm und sauste davon.
„Oki! Komm zurück!“, rief Philipp.
„Stopp!“, schrie Anne.