0,99 €
Eine Kurzgeschichte um die schöne Sissi von Österreich
und eine bezaubernde junge Näherin
von Sandy Palmer
Der Umfang dieses Ebook entspricht 29 Taschenbuchseiten.
Annabelle ist jung und schön - und beinahe die perfekte Doppelgängerin der österreichischen Kaiserin Sissi. Das erkennen viele Menschen in ihrer Umgebung, auch der fesche Rittmeister Stefan von Donstetten, der vom ersten Sehen an sein Herz an Annabelle verliert. Doch noch ehe die beiden ihre heimliche Romanze genießen können, wird das Mädel entführt. Ungarische Aufrührer haben Annabelle mit Kaiserin Sissi verwechselt und die unbedeutende Näherin in ihre Gewalt gebracht. Rittmeister von Donstetten ist verzweifelt. Kann ihm die Kaiserin helfen?
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Eine Kurzgeschichte um die schöne Sissi von Österreich
und eine bezaubernde junge Näherin
von Sandy Palmer
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author
© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
Der Umfang dieses Ebook entspricht 29 Taschenbuchseiten.
Annabelle ist jung und schön - und beinahe die perfekte Doppelgängerin der österreichischen Kaiserin Sissi. Das erkennen viele Menschen in ihrer Umgebung, auch der fesche Rittmeister Stefan von Donstetten, der vom ersten Sehen an sein Herz an Annabelle verliert. Doch noch ehe die beiden ihre heimliche Romanze genießen können, wird das Mädel entführt. Ungarische Aufrührer haben Annabelle mit Kaiserin Sissi verwechselt und die unbedeutende Näherin in ihre Gewalt gebracht. Rittmeister von Donstetten ist verzweifelt. Kann ihm die Kaiserin helfen?
„Dein Haar ist schon wieder ein ganze Stück gewachsen“, stellte Veronika fest und sah bewundernd auf die seidige Haarpracht ihrer Freundin Annabelle, mit der sie eine kleine Wohnung hoch über den Dächer Wiens teilte. „Noch ein paar Monate, und es ist so lang wie das der Kaiserin.“
Ein wenig verlegen drehte sich Annabell vom Spiegel fort und sah die Freundin an „ Wie kannst du mein Haar mit dem der Kaiserin - vergleichen? Das würde ich nie wagen!“
„Es stimmt aber!“ Beinahe trotzig warf Veronika den Kopf in den Nacken. „Wo steht denn geschrieben, dass nur die Kaiserin von Österreich schönes, beinahe bodenlanges Haar haben darf? Steht das einer kleine Näherin nicht auch zu?“
„Nein!“ Annabelle schüttelte entschieden den Kopf. „Das ist schon fast Majestätsbeleidigung.“
„Du hast einen Komplex, mein Kind.“ Veronika ergriff die Haarbürste, die Annabelle zur Seite gelegt hatte, und begann das herrliche dunkle Haar zu kämmen. Sie war darin sehr geschickt, und schon nach kurzer Zeit trug Annabelle fast die gleiche Frisur wie Ihre Kaiserliche Majestät von Österreich-Ungarn, Elisabeth, die jeder in der Donaumonarchie nur Sissi nannte. Der Unterschied war nur der, dass statt Perlen oder Brillanten ein buntes Seidenband die hochgesteckte Pracht zierte.
„Na, was sagst du jetzt?“ Stolz und zufrieden betrachtete Veronika ihr Werk. „Und wage es ja nicht, es schon wieder als Majestätsbeleidigung zu bezeichnen, wenn ich sage, dass du genauso schön bist wie die Kaiserin.“
„Doch, das ist eine Beleidigung! Nie würde ich es wagen, mich mit Sissi ...“ Hilflos brach Annabelle ab, denn ihre Freundin lachte sie aus - vollkommen unbeeindruckt.
„Ich wusste es, du hast einen Komplex, du Tschapperl. Seid man deinen Bruder vor zwei Monaten in Ungarn verhaftet hat, lebst du nur noch in der Angst, du könntest bei Hofe denunziert werden. Ich frage mich nur, wer das tun sollte - und warum. Denn du hast dich schließlich nicht an einem Putschversuch oder Attentat beteiligt. Außerdem wage ich es zu bezweifeln, ob am Hofe der Name Annabelle Bartory ein Begriff ist.“
„Du hast gut spotten“, seufzte Annabelle auf. „Dein Bruder ist nicht verhaftet worden, du brauchst keine Angst davor haben, dass dein einziger lebender Verwandter jeden Tag hingerichtet werden kann.“
Veronika nahm die Freundin tröstend in den Arm. „Verzeih mir, ich wollte dir das Herz nicht schwer machen. Dem Franzi wird schon nix passieren. Es ist doch nur ein kleiner Fisch, keiner von den großen Aufrührern, die Ungarn gern wieder ganz unabhängig von Österreich sehen wollen.“
„Das stimmt“, erwiderte Annabelle. „Aber das, was er getan hat, hat er als Patriot für Ungarn getan, er hat es mir selbst kurz vor seiner Tat geschrieben. Und dafür, dass er den Kaiser verraten hat, wird er büßen müssen.“
„Aber er ist doch Österreicher“, wandte Veronika ein.
„Gewiss, doch unsere Großmutter väterlicherseits war Ungarin. Und daher fühlt sich der Franzi als halber Ungar. Und in diesem Kampf wohl als ein Ganzer.“ Annabelle seufzte tief auf. „Ach, wenn ich doch einen Weg wüsste, wie ich ihm helfen könnt.“
„Das hättest du früher versuchen müssen. Aber du hast die Freundschaft vom Franzi mit der schönen ungarischen Baroness noch unterstützt. Bist stolz darauf gewesen, dass sich ein so vornehmes Fräulein in deinen Bruder verschaut hat und ihn mitnimmt in ihre Heimat.“
Annabelle senkte den Kopf. „Hast ja Recht“, musste sie eingestehen. „Ich bin auch schuld daran, dass es dem Franzi jetzt so schlecht geht. Ich hätt ihn halt warnen müssen, hätt erkennen müssen, dass der Baron Ulanyi ein fanatischer Freiheitskämpfer ist.“