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Emma Schinke, ist eine skrupellose Unternehmerin, die als Autohändlerin getarnt vor nichts zurückschreckt, um ihren krummen Geschäften im Bostoner Stadtteil Chinatown nachzugehen. Selbst ihre Geschäftspartner aus der Halbwelt und der Politik hält sie stets an der kurzen Leine, sei es mit Gewalt oder Erpressung. Als jedoch eines Tages der Journalist Tom Nixon nach Boston kommt, um seinen vermissten Freund Chao zu suchen, gelangt die scheinbar unerschütterliche Macht der ruchlosen Geschäftsfrau ins Wanken. Mithilfe einer asiatischen Prostituierten und eines Privatdetektivs versucht Nixon, den Machenschaften der Emma Schinke nachzuspüren, doch er ahnt zunächst nicht, wie weit und eng diese ihr Netz aus Korruption und Gewalt gestrickt hat.
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Seitenzahl: 177
Manchmal stellt uns das Leben Aufgaben, denen wir unverhofft gerecht werden müssen.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Emma Schinke war eine vom Leben gezeichnete Wasserstoff-Blondine Mitte Fünfzig. Die Falten in ihrem Gesicht, am Hals, sowie die Tränensäcke unter ihren Augen konnte selbst das teuerste Makeup nicht mehr verbergen. Schlecht gelaunt betrachtete sich Emma an diesem Morgen im Spiegel. Der Hüftspeck quilte über ihre zu Enge weiße Jeans und die rote Bluse, in die sie sich an diesem Morgen gezwängt hatte, tat ihr übriges. Emma zog sich die Hose noch etwas höher, griff sich im Anschluss in den über den Hosenbund überquellenden Speck, schüttelte verneinend mit dem Kopf verließ das Ankleidezimmer und ging ins Bad. Dort legte sie noch schnell gelangweilt und dem Gedankenverfallen das es sowieso unwichtig ist, etwas Lippenstift auf. Als auch das erledigt war ging sie in den Flur, griff sich die Autoschlüssel sowie ihren schwarzen Aktenkoffer und verließ das in Down Town befindliche Appartement, um sich auf den Weg zu ihrer Autowerkstatt in der Emmerson Street zu machen. Die Fahrt dorthin dauerte normalerweise zirka dreißig Minuten. Doch an diesem Morgen sorgte ein Stau dafür, dass Emma zirka eine Stunde brauchte, was ihr überhaupt nicht gefiel. Wütend reite sie sich in die Blechkolonne hupender Autos ein und wetterte vor sich hin. Als sie endlich in der Emmerson Street ankam, parkte Sie ihren schwarzen Mercedes vor dem alten, aus Backstein gemauerten Gebäude, nahm den schwarzen Aktenkoffer und stolzierte wie eine Diva in ihr kleines heruntergekommenes Büro. Dort angekommen verschloss Sie die Tür hinter sich, ging zu einem alten an der Wand stehenden grauen Aktenschrank, über dem sich ein Van Gogh Imitat befand, nahm das Bild herunter und verstaute den Aktenkoffer in dem dahinter befindlichen Safe. Im Anschluss goss Sie sich einen Whisky ein, setzte sich in den alten abgegriffenen braunen Ledersessel, der an ihrem Schreibtisch stand und schaute auf den Hof. Wo Sie Igor und Antonio entdeckte. Die beiden standen lachend vor einem alten Chevy und machten sich über irgendetwas lustig.
Igor war ein kleiner hagerer humpelnder Russe, dem, während seines Afghanistan Einsatzes für die rote Armee, sein linkes Bein durch eine Granate zerfetzt wurde. Sein Gesicht war von Falten und kleinen Narben gezeichnet. Er trug immer eine abgegriffene Hüftlange schwarze Lederjacke, dazu eine schwarze Stoffhose sowie schwarze Lederschuhe. Igor war Emmas rechte Hand, kümmerte sich um Emmas „anderen“ Geschäfte und erledigte in diesem Zusammenhang auch wenn nötig die dazu gehörige Drecksarbeit.
Soll heißen wenn Emmas Geschäftspartner aus der Halbwelt und der Politik, nicht das machten, was Emma wollte, brachte Igor Sie dazu es doch zu tun.
Und wenn das nicht funktionierte, verschwanden Leute auch einfach mal.
Antonio hingegen war ein illegaler Mexikaner den Emma als Schlosser in ihrer Werkstatt beschäftigte. Im Gegensatz zu Igor war Antonio wohlgenährt mit Tätowierungen überseht und trug eigentlich immer einen schmuddeligen Blaumann.
„Dieses faule Pack, wofür bezahle ich diese Nichts-nutze eigentlich?”, murmelte Emma vor sich hin. Voller Wut griff Sie zum Fensterriegel riss das Fenster auf und brüllte: „Igor schwing Dein Holzbein in mein Büro, wir haben etwas zu besprechen!“, danach schloss sie das Fenster wieder, fläzte sich in ihren Sessel und steckte sich eine Zigarre an.
Igor der die Launen seiner Chefin kannte, machte sich sofort hinkend auf den Weg ins Büro. Antonio hingegen schüttelte verneinend den Kopf, und sagte süffisant grinsend: „Puta Estupida.“ (blöde Schlampe), zündete sich genüsslich eine Zigarette an und ging zurück in die Werkstatt. Als Igor endlich wie befohlen nach Luft japsend das Büro erreicht hatte, flog ihm schon ein: „Schön, dass Du es noch vor dem Mittagessen geschafft hast!“ entgegen. Emma trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch und maulte; „Mach die Tür zu, wir haben etwas zu besprechen.“
Nachdem Igor die Tür des Büros verschlossen hatte, setze er sich auf einen alten klapprigen Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches schaute Emma an und fragte: „Was gibt es denn so wichtiges?“
Emma beugte sich etwas vor und fragte: „Kennst Du das Grundstück mit dem leerstehenden Haus hier in der Emmerson Street Nummer 7?“ danach nahm Sie einen ordentlichen Zug von der Zigarre und pustete Igor den Qualm ins Gesicht.
„Ich mag diese Dinger nicht Chefin. Die werden Dich eines Tages noch umbringen!”, antwortete Igor und versuchte mit der rechten Hand den Qualm vor seinem Gesicht weg zu wedeln.
„Ach Papperlapapp Igor, verschone mich mit Deinen Vorhersagen, beantworte lieber meine Frage.
„Ja kenne ich wieso?“
„Ich will dieses Grundstück haben!“
„Was willst Du denn mit dieser Müllkippe von einem Grundstück und der darauf befindlichen alten Bruchbude?“, unterbrach er Sie und fuhr fort; „Die Leute sagen das Haus ist verflucht! Das Ding, steht nicht ohne Grund, seit über fünfzig Jahren leer. Außerdem gehört es der Stadt und die verkaufen es Dir nie!”
Emma, die Zwischenkommentare oder generell Unterbrechungen, während Sie sprach, überhaupt nicht leiden konnte, schrie Igor wutschnaubend an: „Ich war noch nicht fertig Igor! Und im Übrigen habe ich mich bereits ausgiebig mit der Geschichte dieses Hauses beschäftigt und bei Gelegenheit, kann ich dir auch gerne mal etwas darüber erzählen. Aber jetzt beschäftigen wir uns erst einmal damit das Fünftausend Quadratmeter große Grundstück kostengünstig zu erwerben. Und ich habe auch schon eine Idee wie ich das anstelle. Im Übrigen Igor, ist es auch für Dich an der Zeit, den Tatsachen ins Auge zu sehen, das unsere Geschäfte in China Town über kurz oder lang umgelagert werden müssen.“
Igor sah Emma daraufhin verständnislos an, kratzte sich am Kopf und fragte: „Warum das denn? Was ist denn so schlecht an China Town? Chao hat doch alles im Griff.“
Emma rollte mit den Augen, als wollte sie sagen, jetzt unterbricht der mich schon wieder. Antwortete dann aber, „Und genau das ist das Problem Igor, ich traue diesem kleinen Schlitzauge nicht mehr über den Weg.“
„Aber warum das denn nicht? Er hat doch immer gemacht, was du willst. Ich verstehe das nicht. Die Bullen lassen uns dort in Ruhe. Mit den Nachbarn gibt es keinen Ärger. Alles ist doch gut so wie es ist.“ Und während er das sagte, schaute er Emma an, als wollte er eigentlich sagen, bitte Emma lass doch alles so wie es ist.
Emma schloss die Augen, schüttelte Augenscheinlich resignierend verneinend mit dem Kopf, gab einen tiefen Seufzer von sich und sagte entschlossen: „Igor es reicht! Jetzt ist Schluss mit der Diskussion.“ Woraufhin Igor, dem die Idee seiner Chefin nicht gefiel, er aber keine Lust mehr hatte, sich weiter dahin gehend zu verausgaben Emma den Kauf des Grundstücks auszureden, sichtlich gelangweilt fragte: „Und wie willst Du die Stadt dazu bringen, dass Sie Dir das Grundstück verkaufen? Bei den heutigen Grundstückspreisen kostet das Ding ein paar Millionen“
„Wer redet denn von Kauf Igor? Ich sagte Kostengünstig erwerben.“ Emma lehnte sich zurück, nahm erneut einen ordentlichen Zug, fing anzugrinsen stand auf und sagte: „Weißt du was Igor, es ist mir egal was du dazu zusagen hast. wir machen es so wie ich gesagt habe. Und wenn wir das Grundstück erst einmal haben, bitten wir die Staatsdiner zur Kasse.“
Woraufhin Igor fragte: „Was hast du eigentlich vor?“ Doch im selben Moment dämmerte es ihm und er beantwortete seine Frage gleich selbst: „Du willst sie erpressen Emma.“ Emma grinste daraufhin und antwortete: „Erpressung ist so ein schlechtes Wort Igor.
Sagen wir so, jeder hat seine kleinen Leichen im Keller oder auch schwächen und wenn du diese kennst, kannst du sie nutzen, um das zu erreichen, was du willst. Hatte ich Dir erzählt, dass ich während meines Studiums mehrere Praktika in der Stadtverwaltung gemacht hatte? Glaub mir Igor ich weiß, wie die ticken.
Sie nahm einen weiteren genüsslichen Zug von der mittlerweile recht kurz gewordenen Zigarre, legte diese danach in den auf dem Tisch stehenden Aschenbecher, ging Richtung Tür drehte sich zu Igor um und fragte: „Worauf wartest du? Komm mit und bring mir das Auto von Mister Chao, ich will ihm einen Besuch abstatten.”
Igor schaute Emma bedenklich an, wollte eigentlich etwas sagen, folgte ihr aber dann doch wortlos in die Werkstatt. Dort angekommen, konnte er jedoch nicht innehalten und fing wieder an: „Emma ich glaube nicht das, dass eine gute Idee ist! Wir kommen doch gut zurecht mit der Autowerkstatt als Tarnung für unsere anderen Geschäfte. Ich habe ein ungutes Gefühl bei dem Haus. Glaube mir es ist verflucht?“ „Was für ein Haus?“, fragte Antonio sofort interessiert.
Als die beiden bei ihm in der Werkstatt auftauchten.
„Das geht Dich überhaupt nichts an Pancho! Sieh lieber zu, dass Du endlich mit dem Auto fertig wirst!“, schrie Ihn Emma sofort an, drehte sich zu Igor um, hob drohend den Zeigefinger und sagte: „Und Du Igor höre genau zu! Ich sage es Dir jetzt zum letzten Mal. Ich werde mich darum kümmern. Und bis das erledigt ist, hältst Du die Klappe, hast Du mich verstanden?“
„Ja!“, antwortete Igor mürrisch schaute Antonio an und fragte genervt: „Wo ist Chaos Auto?“ Antonio der immer noch sauer über Emmas Reaktion auf seine Frage war nickte richtungsweisend mit dem Kopf in Richtung Garagentor und sagte: „Steht draußen, Schlüssel stecken, beugte sich wieder über den Chevy Motor, an dem er gerade schraubte und meckerte unverständlich vor sich hin.
Nachdem Emma in Mister Chaos Wagen Platz genommen hatte, schaute Sie Igor freundschaftlich lächelnd an und sagte: „Igor ich verstehe ja deine Zweifel, aber bis jetzt haben wir doch alles hinbekommen, oder?“, worauf Igor nur wortlos bejahend mit dem Kopf nickte.
„Na, siehst du, hier nimm die Mercedes Schlüssel und komm mich in einer Stunde in Chinatown abholen!“, gab Igor die Schlüssel und fuhr los. Die Fahrt nach China Town dauerte zirka zwanzig Minuten. Als sie, dass White Dragon erreicht hatte, betrat sie dieses über einen Seiteneingang. Eine schmale Feuertreppe führte sie hoch in den ersten Stock und als sie den dann folgenden schmalen Korridor, der nur Sperlich mit kleinen roten Lampen ausgeleuchtet war, bis zum Ende gefolgt war erreichte sie Chaos Büro.
Wo sie, nachdem Sie, ohne anzuklopfen einfach eingetreten war, mit einem freundlichen; „Hallo Miss Emma, ich hatte Sie gar nicht erwartet. Aber ich freue mich natürlich das Sie mich in meinem bescheidenen Heim besuchen.“, von Mister Chao einem kleinen Glatzköpfigen hageren Mann, der in seinem weißen Flatterhemd mit schwarzer Schärpe und der dazu gehörigen weißen Hose aussah wie ein Shaolin Krieger, begrüßt wurde.
Und obwohl sich Emma, eigentlich über diese kleinen Anspielungen auf Eigentums Ansprüche, die sich hinter dieser von Mister Chao formulierten Begrüßung verbargen, wahnsinnig ärgerte, wusste Sie auch, dass Sie ohne die Hilfe von Chao in China Town kein Bordell betreiben konnte. Deshalb verbarg Sie ihren Ärger hinter einem aufgesetzten Lächeln und sagte: „Es ist auch immer wieder schön hier zu sein Chao. Und wenn ich schon einmal da bin, beantworte mir doch gleich mal die Frage: „Wie laufen eigentlich unsere Geschäfte?“ Chao nahm seine Tasse Jasmin Tee vom Schreibtisch, rührte mit einem kleinen Löffel in der Tasse und antwortete ruhig: „Die Geschäfte gehen gut, die Mädchen sind sehr fleißig, und der Verkauf des weißen Goldes läuft auch sehr gut. Die Nachfrage wird immer größer.“
Emma lächelte zufrieden und fragte: „Hast Du die Kameras in allen Zimmern installiert, wie ich es Dir aufgetragen habe?“
„Aber natürlich Miss Emma!“
„Sehr gut und hast du auch schon ein paar Aufnahmen von unseren zwei Stadtverordneten?“
„Ja sicher habe ich die, die zwei kommen ja mittlerweile fast täglich hier her.“, antwortete Chao mit einem triumphierenden Lächeln.
„Das passt ja sehr gut ich habe nächste Woche, nämlich einen Termin bei den beiden. Zeig mir die Aufnahmen.“
Chao ging zu seinem Schreibtisch und sagte währenddessen: „Die Aufnahmen sind auf meinem Rechner, öffnete mit wenigen Klicks ein Videoprogramm und sagte: „Hier bitte Miss Emma.“ Nachdem Emma es sich an Chaos Schreibtisch bequem gemacht hatte und sich die Videoaufzeichnungen angeschaut hatte, fing sie an zu grinsen, stand auf und in einem triumphierenden Ton: „Gute Arbeit Chao! Damit habe ich diese kleinen Wasser predigenden aber Wein saufenden Volksvertreter genau da, wo ich Sie haben will.“
Chao, der über die Aussage von Emma sichtlich irritiert war, fragte daraufhin: „Aber Emma sagtest Du nicht, dass Diskretion bei uns oberste Priorität haben muss?“
Was bei Emma selbst für etwas Irritation sorgte, und so sagte Sie: „Bist du wirklich so naiv oder willst du mich verarschen, was glaubst du denn wofür ich die Kameras installiert habe? Ganz sich nicht um glückliche Besitzerin einer eigenen Pornosammlung zu sein.
Sie stand auf, ging zur Tür, griff zur Klinke und meinte ohne Chao eines weiteren Blickes zu würdigen, „Mach mir Fotoabzüge von den Aufnahmen und schick mir diese heute noch per Expressboten.“ Sie öffnete die Tür blieb dann aber doch noch einmal stehen drehte sich zu Chao um und fragte in einem ernsten und zugleich bestimmenden Tonfall: „Sag mal Chao, ist es wirklich erforderlich, dass ich dir noch einmal unsere Vereinbarung der prozentualen Gewinnverteilung 70/30 erklären muss?“
Chao der von dieser Frage überrascht war schüttelte daraufhin nur verneinend mit dem Kopf.
„Dachte ich mir.“, antwortete Emma triumphierend und sagte: „Ich hoffe das heute Abend im Hafen alles glatt geht und verließ das Büro.
Nach dem Emma weg war stand Mister Chao wie in Trance noch für ein paar Minuten in der Mitte seines Büros und starrte auf die geschlossene Tür, als würde er darauf warten das Emma zurückkommt und Ihm eine Kugel verpasst. Doch auf einmal schien er aus dieser Trance zu erwachen. Er stellte die Teetasse auf seinen Schreibtisch ab, setzte sich an seinen Rechner, fing an Fotoabzüge von den Videos zu machen und sagte währenddessen zu sich selbst: „Emma Schinke du kleine hochnäsige weißheutige Schlampe, dir werde ich es zeigen! Du wirst Dich noch wundern zu was ich imstande bin.“
Igor wartete unterdessen in der Tiefgarage und als Emma zu Ihm in den Wagen stieg fragte er gleich neugierig: „Na Emma alles erledigt, wie geht es Chao?”
„Chao geht es scheinbar viel zu gut. „
Wie meinst du das?“, unterbrach Igor sie.
„Unwichtig, das geht nur Chao und mich etwas an.
Los fahr uns zurück zur Werkstatt.“ Und so machten sich die beiden wortlos auf den Rückweg. Bei der Werkstatt angekommen, ging Emma Schnur stracks in ihr Büro, verschloss die Tür, setzte sich an den Schreibtisch, griff zum Telefon und wählte eine Nummer. Wo sich nach einem zweimaligen Rufzeichen, am anderen Ende der Leitung, eine freundliche junge weibliche Stimme meldete und sagte, „Sekretariat der Stadtverwaltung Boston, was kann ich für sie tun?“
Emma die gerne ohne viel Tamtam zum Punkt kam, antwortete darauf mürrisch: „Mein Name ist Emma Schinke und ich hätte gern einen Termin bei Jim Morrison und Tom Nicols.“
Die Dame am anderen Ende des Telefons schaute auf ihren Computerbildschirm und antwortete, „Ich hätte einen Termin am Montag um zehn Uhr Miss Schinke?“
„Zehn Uhr passt mir sehr gut!”
„Sehr gut, dann trage ich Ich Sie für Montag Zehn Uhr ein. Sie starten mit Mister Morrison und im Anschluss habe ich Sie für Zehn-Uhr-dreißig bei Mister Nicols eingetragen. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun Miss Schinke?”
„Nein das wäre alles!“ Die Sekretärin des Rathauses wollte Emma noch ein schönes Wochenende wünschen, doch die hatte bereits aufgelegt, holte ihren Koffer aus dem Safe, ging in die Werkstatt. Wo sie sich suchend und: „Igor.“, rufend nach selbigen umschaute. „Was gibt es Emma?“, fragte Igor der gerade humpelnd aus dem Waschraum kam.
„Komm, begleite mich zu meinem Wagen.“ Währenddessen meinte Emma: „Chao soll heute Abend die Ladung Kokain aus dem Hafen abholen und ins White Dragon bringen. Ich möchte, dass Du ihn begleitest.“
Als Igor das hörte, schüttelte er verneinend mit dem Kopf zündete sich eine Zigarette an und dachte nur: „Dieses Babysittern geht mir auf den Wecker.“
An ihrem Wagen angekommen schaute Emma auf die im Westen zwischen den Häusern untergehende Blutrote Sonne machte einen zufriedenen Seufzer und sagte: „Schau dir doch mal diesen schönen Sonnenuntergang an Igor!“ Woraufhin Igor, der, derartige Gefühlsduseleien seiner Chefin nicht kannte, stirnrunzelnd fragte: „Geht es dir gut Emma?“
„Mir geht es sehr gut Igor! Aber dir scheint irgendetwas nicht zu passen. Also was ist los?“ Igor zündete sich erneut eine Zigarette nahm einen ordentlichen Zug, wobei seine stark ausgeprägten Wangenknochen noch mehr zur Geltung kamen, schaute Emma an, blies dabei den Rauch in kleines Ringen aus seinem Mund und antwortete: „Es ist alles bestens Emma.“
Emma schaute Igor daraufhin zwar skeptisch an stieg in ihren Wagen und sagte: „Ich werde das Wochenende in meinem Strandhaus auf Castle Island verbringen Wir sehen uns am Montag.“ Startete den Motor und fuhr davon.
Igor holte sein Telefon aus der Tasche, um Chao anzurufen, als es auf einmal in der Werkstatt mehrmals knallte. Er steckte das Telefon wieder in die Tasche, holte seine Pistole raus, lief in die Werkstatt und rief: „Was ist los Antonio?“ Doch dieser saß mit Tomek, einem Glatzköpfigen, großen und dicken Polen, der ebenfalls für Emma arbeitete und gerade erst aus Übersee zurück war, nur lachend auf einer Bank und schaute auf ein leeres Ölfass, in dem die beiden mehrere Knallfrösche platziert hatten. Als Tomek, Igor mit vorgehaltener Waffe erblickte drehte er sich lachend, zu Antonio, wobei sich sein großer und fülliger Körper wackelnd auf und ab bewegte und sagte nach Luft japsend: „Ich habe es Dir doch gesagt, der Russe war zu lange in Afghanistan und jetzt her mit den Hundert Dollar.“ Antonio holte ein Bündel Geldscheine aus der Tasche, zog einen Hunderter raus und drückte ihn Tomek in die Hand.“
Igor war außer sich vor Wut. Er richtete seine Pistole auf die beiden und sagte: „Am liebsten würde ich Euch beiden Spinner jetzt abknallen.“ Tomek, merkte sofort das Igor nicht zu Scherzen aufgelegt war, hob die Arme und meinte: „Igor lass dass, das war doch nur ein Spaß.“ Igor nahm die Waffe wieder runter und meinte daraufhin: „Nur ein Spaß?“, schaute wütend auf Antonio, der sich immer noch nicht einkriegte und brüllte:
„Und Du hör auf, zu lachen Pancho!“ Da dieser aber seiner Aufforderung nicht folgte, hob Igor seine Waffe erneut und schoss Antonio in den Kopf.“ Danach schaute er wieder auf Tomek, der sich das Blut aus dem Gesicht wischte und sagte: „Da hast Du was zu lachen. So und jetzt lade den Chili-Fresser in den Kofferraum, wir haben noch etwas zu erledigen.“ Tomek schaute auf Antonios leblosen Körper, stecke sein Taschentuch wieder ein, holte eine Plane aus dem Lager wickelte Antonio darin ein, packte Ihn in den Kofferraum, stieg zu Igor ins Auto und fragte, „Warum hast du das gemacht?“
Igor schaute zu Tomek rüber und antwortete süffisant grinsend: „Weil ich es kann!“, holte ein Taschentuch aus hielt es Tomek hin, zeigte mit seinem Zeigefinger auf Tomeks Stirn und sagte: „Du hast da noch was vergessen. Tomek nahm das Taschentuch und wischte sich erneut die Stirn ab. Doch als er das Taschentuch wieder runternahm und sah, dass sich darin etwas Gehirnmasse von Antonio befand, fing er augenblicklich an zu würgen, öffnete die Tür und übergab sich mehrfach.
Igor, der das ganze Szenario nur verneinend mit dem Kopfschüttelnd betrachtete, beugte sich zu Tomek rüber, griff ihm von hinten an den Kragen und zog Ihn mit den Worten: „So, jetzt krieg dich mal wieder ein, wir haben nämlich noch was zu erledigen.“ Zurück ins Auto, startete den Wagen und fuhr los.
Es war bereits Dunkel, als die beiden am Hafen ankamen. Chao war schon vor Ort und als er Igors wagen im Rückspiegel erkannte, stieg er aus seinem Wagen und ging zu den beiden die unmittelbar neben ihm anhielten. Nachdem Igor die Seitenscheibe seines Wagens geöffnet hatte, fragte Chao: „Hallo Igor, da du hier bist, scheint es mir das Emma mir nicht mehr vertraut?“, woraufhin Igor nur lapidar antwortete: „Du weißt ja Chao, Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser.“ Chao beugte sich etwas runter schaute durch die Seitenscheibe an Igor vorbei auf Tomek, der immer noch kreidebleich war und fragte: „Was hast Du denn mit dem Riesenbaby gemacht, der sieht ja gar nicht gut aus.“
Igor grinste daraufhin nur öffnete den Kofferraum von innen und sagte: „Schau in den Kofferraum.“
Chao ging daraufhin zum bereits offenen Kofferraum, öffnete etwas die darin befindliche Plane an einem Ende und entdeckte den leblosen Körper von Antonio, der mit einer klaffenden Kopfwunde im Kofferraum lag. Die Wucht der Kugel hatte Antonios halbe Gesichtshälfte zerfetzt. Chao hielt sich angeekelt die Hand vor den Mund drehte sich zur Seite und fragte verneinend mit dem Kopfschüttelnd: „Was ist denn mit dem passiert?“ Woraufhin Igor, der zwischenzeitlich aus dem Auto gestiegen war nur teilnahmslos mit der Schulter zuckend antwortete: „Er hat mich provoziert.“ Chao schaute Igor an, hob fragend beide Hände und wiederholte: „Er hat Dich provoziert? Schaute wieder auf Antonio schüttelte verständnislos den Kopf und sagte: „Igor Du solltest wirklich an Deinem Chi arbeiten. Das geht so nicht weiter. Weiß Emma schon davon?“