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Ein wichtiger Beitrag zur sozialen Gegenwartsdiagnostik.
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Seitenzahl: 16
Das Schenken – eine vergessene volkswirtschaftliche Kategorie
Das Schenken kommt in neueren volkswirtschaftlichen Lehrbüchern nicht vor
Die Funktion des Schenkungsgeldes nach Rudolf Steiner
Die Unterscheidung in die Makro-, Meso- und Mikrosphäre der Gesellschaft
Schenkungsgeld makrosozial betrachtet
Schenkungsgeld mesosozial betrachtet
Schenkungsgeld mikrosozial betrachtet
Ausblick
Autobiographische Notiz
Sucht man in wirtschaftswissenschaftlicher Fachlektüre nach dem Begriff des Schenkens, so wird man in der Regel ratlos selbst in Lexika nach dem Begriff des Schenkens fahnden – er kommt schlicht nicht vor1. Im Alltag kommt das Schenken denn auch nur im weihnachtlichen Brauchtum, zu Geburtstagen, manchmal – und seltener – auch zu Namenstagen vor. Und selbst aus dem österlichen Brauchtum ist analog zu Weihnachten das Schenken kaum mehr wegzudenken.
Der Philanthrop oder Mäzen dagegen, welcher wie beispielsweise Daniell Porsche2 sein Geld wegschenkt, um soziale Anliegen zu fördern gilt vielleicht allerhöchstens noch als spleenig, richtige soziale Anerkennung wird er aus seinen (Wohl-)Taten wohl kaum generieren können.
1 Vgl. z.B. Geigant/Haslinger/Sobotka/Westphal: Lexikon der Volkswirtschaft, Landsberg/Lech 1994. Dort findet sich unter dem Stichwort ‚Schenkung‘ kein Eintrag. Lediglich rechtliche Aspekte des Schenkens werden mit Verweisen bedacht (Schenkungsbilanz, Schenkungssteuer), ebenda S. 808.
2 Vgl. http://anthrowiki.at/Daniell_Porsche
Schaut man neuere volkswirtschaftliche Lehrbücher3 durch, so wird man über das Schenken als volkswirtschaftliche Funktion und Kategorie, gleichfalls nichts finden können.
Dies ist eigentlich auch nicht weiter erstaunlich, denn die – heutzutage - in theoretischen Modellen operierende Volkswirtschaftslehre hat sich von der realen Wirklichkeit weitgehend gelöst.4
Natürlich gibt es auch innerhalb des Lehrkörpers Kritik an der beinahe autistisch operierenden Lehre und Forschung innerhalb der etablierten Ökonomie. Der Ökonom Peter Ulrich formulierte daraus den Anspruch auf eine Ergänzung der herkömmlichen Ökonomie durch eine philosophisch fundierte Wirtschaftsethik.5
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