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Jeder kennt diese Momente, wenn man sich fragt: Ist das alles? Müsste da nicht noch etwas sein? Kommt da jetzt noch was Aufregendes, Erkenntnisreiches und Tiefsinniges in diesem Leben – oder geht das jetzt einfach immer nur so weiter, bis man in die Grube fällt? Alexandra Reinwarth ist es leid, sich mit oberflächlichen Dingen zu beschäftigen. Sie wollte den tieferen Sinn in ihrem Leben entdecken. Mit einer ebenso vagen wie hoffnungsvollen Ahnung, da draußen möge tatsächlich irgendetwas sein, macht sie sich auf die Suche: nach der höheren Ordnung, nach etwas, das der Lebensgestaltung eine Orientierung gibt und nach diesem vermaledeiten Sinn des Lebens. Um dieses Ziel zu erreichen, tritt sie unter anderem mit Schamanen und Engeln in Kontakt, schwingt sich im Trance-Dance in andere Welten, heilfastet, versucht die alte Fehde mit der Mutter zu lösen – und selbst Mutter zu werden. Nach ihren erfolgreichen Büchern "Das Sexprojekt", "Das Fitnessprojekt" und "Das Glücksprojekt" veröffentlicht Alexandra Reinwarth nun "Das »Sinn des Lebens«-Projekt". In gewohnt amüsantem Stil und mit absoluter Unterhaltungsgarantie.
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Seitenzahl: 271
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Manchmal denkt man sich doch echt Was soll das alles?
Das kann einen ganz kleinen Auslöser haben, zum Beispiel – staubsaugen! Das geht dann ungefähr so:
→Wozu mache ich das überhaupt? Nächste Woche sieht es wieder genauso aus.→Wozu mache ich überhaupt irgendetwas sauber, wenn es wieder dreckig wird?→Ist mein Leben zum Saubermachen da? Wohl kaum.→Also wozu zum Teufel sind wir da?Nicht, dass ich übermäßig oft staubsaugen würde, aber sehen Sie, was ich meine? Es passiert ganz leicht. Was soll das alles?, frage ich mich andauernd.
Verstehen Sie mich nicht falsch, über mir hängt keine große, dunkle Wolke der Verzweiflung oder so etwas. Es klappt so weit alles ganz gut in meinem Leben, von Feinheiten wie einem sauertöpfischen Nachbarn und einer genetischen Bindegewebsschwäche und solchen Dingen mal abgesehen. Es ist nur so, dass ich mir manchmal denke: Ist das alles? Müsste da nicht noch etwas sein? Kommt da jetzt noch was Aufregendes, Erkenntnisreiches in diesem Leben – oder geht das jetzt einfach immer nur so weiter – arbeiten, schlafen, staubsaugen – bis man umfällt? Es muss doch im Leben einen tieferen Sinn geben, als sich so durchzuwurschteln!
Es ist ein bisschen so wie in dem Film Eat, Pray, Love. Nicht, dass ich auch nur entfernt Ähnlichkeit mit Julia Roberts hätte, aber da zog auch eine aus, um sich ebendiese Fragen selbst zu beantworten. Leider ist die Autorin der Buchvorlage aber Amerikanerin, und das verwandelt schon den absichtlichen Verzehr von Kalorien durch ein paar Teller Nudeln in eine Form der Selbstverwirklichung. Nein, mit ein paar Spaghetti kremple ich mein Leben nicht um, wenn es danach ginge, wären das Nirwana und ich schon längst die dicksten Kumpels. Hier muss ein ausgefeiltes Programm her und den Weg dorthin werde ich in drei Arbeitsschritte teilen:
1.einen geistigen: Geistige Erfüllung durch Spiritualität,2.einen körperlichen: Das Finden der inneren Mitte – über den Körper ans Gemüt,und 3. einen seelischen: Innerer Frieden und Zufriedenheit
Damit müsste ich den Weg zum Urgrund des Seins so weit zusammen haben. Wenn Sie Lust haben, kommen Sie mit und gucken Sie mir zu, vielleicht ist das eine oder andere für Sie dabei.
Haben Sie sich schon mal die Chakren reinigen lassen? Mit den Erzengeln geplauscht? Nein? Sie haben auch noch nie nackt auf einer Waldlichtung getanzt, um die Göttin anzurufen? Sie wissen noch nicht mal, wer Sie in Ihrem früheren Leben waren? Sie sind wohl nicht so der spirituelle Typ?
Ich auch nicht.
Als Jugendliche hatte ich immer angenommen, wenn ich erst mal groß wäre, würde sich mir der Sinn und Zweck unseres (und besonders meines) Aufenthalts auf dieser Erde schon noch enthüllen. Tatsächlich bin ich jedoch in dieser Sache überhaupt nicht weitergekommen, man muss sich ja auch noch um andere Dinge kümmern, und spätestens als ich älter wurde und so wahnsinnig erwachsene Dinge tat wie Überweisungen auszufüllen, Auto zu fahren und zu heiraten, wurde mir klar, dass die Erwachsenen, zu denen ich nun allem Anschein nach gehörte, auch nur improvisieren. Wie sollte es auch anders gehen? Wir leben ja alle zum ersten Mal, kein Wunder also, dass da alles noch nicht auf Anhieb klappt. Allerdings gibt es Leute, die sich mehr mit dem Sinn und Zweck beschäftigen als ich und die davon überzeugt sind, einem gewissen Plan zu folgen oder diesen zumindest ansatzweise zu verstehen – wenn das stimmt, also das wäre großartig. Willkommen in der spirituellen Welt.
Mein letztes transzendentales Erlebnis fand in meinem Kinderzimmer statt. Ines und Stefan, die Nachbarskinder, saßen mit mir im Schneidersitz auf dem Fußboden. Vor uns stand ein umgedrehtes Glas in einem Kreis aus Buchstaben. Wir waren professionell in wallende Gewänder (Bettlaken) gehüllt, hatten die Vorhänge zugezogen und warteten darauf, dass ein verstorbener Geist erschien, der durch das Glas zu uns sprechen würde. Das Einzige, was uns jedoch nach einer guten halben Stunde erschien, war meine äußerst lebendige Mutter, die sagte, Abendessen wäre fertig und Ines und Stefan sollten jetzt nach Hause gehen.
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