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Katastrophale Zinssätze, fortschreitende Inflation und die finanziellen Erschütterungen durch die Pandemie rauben Ihnen nachts den Schlaf? Ihr mühsam Erspartes sehen Sie auf dem Bankkonto unaufhaltsam dahinschmelzen? Und jetzt möchten Sie endlich aktiv werden und Ihr Geld auf langfristig gewinnbringende Art in die Hand nehmen? Dann ist dieses Buch die Rettung Ihres schwindenden Vermögens! Für effizienten und nachhaltigen Vermögensaufbau kommen Sie um die Börse nicht herum und in diesem Ratgeber finden Sie alle Informationen, die Sie für einen erfolgreichen Start in Ihr Investoren-Dasein brauchen. Lebensmittel werden teurer, der internationale Handel spielt verrückt, Pandemiemaßnahmen nehmen finanzielle Planungssicherheit und über allem schwebt das Schreckgespenst der Inflation – viele Menschen leben heute mit so drängenden finanziellen Sorgen wie nie zuvor. Da ist das einzig wirksame Mittel, den Vermögensaufbau endlich selbst in die Hand zu nehmen. Zum Glück gibt es sämtlichen Klischees zum Trotz zuverlässige und kinderleicht realisierbare Strategien, mit denen Sie genau auf Ihre persönliche Situation zugeschnitten an der Börse beeindruckende Erfolge erzielen können. Dieses Buch versorgt Sie nun zunächst mit leicht verständlichen und sinnvoll strukturierten Informationen, die den Dschungel rund um Indizes, Anleihen, ETFs & Co. lichten und präsentiert Ihnen anschließend die vielfältigen Möglichkeiten, mit denen Vermögensaufbau zum Kinderspiel wird. Von Chartanalyse über Trading-Strategien bis hin zu Risikomanagement macht der Ratgeber Sie im Handumdrehen topfit für den Börsenalltag! Dieser Ratgeber ermöglicht Ihnen einen reibungslosen Start in Ihre Investoren-Tätigkeit und stattet Sie mit allem notwendigen Wissen aus. Dank ausführlicher Informationen über Risiko, häufige Fehler und Stolperfallen navigieren Sie von Anfang an erfolgreich durch die Gewässer der Börsen-Strategien und managen souverän und zuverlässig Ihren Vermögensaufbau.
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Originale Zweitauflage 2022
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Independently published | ISBN: 9798416306588
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Inhalt
Erster Teil: Grundlagen der Börse
Einleitung
Einführung Börse
Geschichte der Börse
Die größten Börsen der Welt
Arten von Börsen
Börsenzeiten: Außerbörslicher Handel
Akteure der Börse
Börsengelistete Unternehmen
Broker
Anleger
Ratingagenturen
Externe Einflüsse auf die Börse
Bundesfinanzaufsicht
Politik und Konjunktur
Zweiter Teil: Kennzahlen und Finanzinstrumente rund um die Börse
Indizes
Was sind Indizes und was sagen sie aus?
Die Welt der Wertpapiere
Aktien
Anleihen
Optionen
Futures
ETFs und andere Fonds
ETCs
Pennystocks
Wertpapierkennzahlen und Charttechnik
Fundamentalanalyse
Chartanalyse
Dritter Teil: Handelsstrategien und Risikokontrolle
Handelsstrategien
Langzeitinvestments vs. Daytrading
Risikomanagement
Schlusswort
Bonus: Kursgewinne Realisieren. Praktische Tipps zum Erkennen von Aufwärtstrends bei Aktien
Checkliste
Literaturverzeichnis
U
m das Investieren zu verstehen, muss man die Wirkungsmechanismen und die Prinzipien der Börse verstehen. Tut man das, ist es schon die halbe Miete. Die Berichterstattung rund um die Börse kann manchmal sehr erschreckend sein. Man hört Dinge wie Börsencrash, Dotcom-Bubble, Unsicherheit auf dem Börsenparkett und so weiter. Verbunden mit diesen Nachrichten stürzen sich Journalisten auf emotionale Geschichten hinter den Fehlern und der Gier der Großkonzerne. Sie berichten von Menschen, die in Börsencrashs alles verloren haben, und darüber, wie gierig und machtbesessen die Konzerne sind. Sie berichten von Familienvätern, die ihre Kinder nicht mehr ernähren können, weil sie die ganzen Familienersparnisse an der Börse verloren haben.
Der typische Börsenmakler trägt in der Vorstellung der meisten Menschen einen grauen Anzug und eine teure Rolex-Armbanduhr. Filme wie „Wall Street“ und „The Wolf of Wall Street“ unterzeichnen dieses Klischee umso mehr. Börsenakteure sind demnach Männer, die tagsüber mit einem Schlag Millionen von Dollar verdienen und diese genauso wieder mit einem Schlag verlieren. Meist sind es Universitätsabsolventen, die von älteren, erfahrenen Mentoren in die Welt der Aktien geführt werden.
An der Wall Street zu arbeiten, gilt als Privileg. Natürlich sieht die Realität immer anders aus als ein Hollywood-Film. Es ist selbstverständlich, dass es gute und schlechte Tage an der Börse gibt, dass Kurse hoch und herunter gehen, dass Risiko involviert ist und dass einige Menschen Geld verlieren. Doch Sie müssen wissen, die meisten erfolgreichen Investoren sind langweilig im positiven Sinne und haben gute, langfristige Strategien, die sie tagtäglich nutzen, um ihr Vermögen zu vermehren. Sie haben viel Zeit damit verbracht, die Regeln und die Basics des Marktes zu studieren und zu verinnerlichen. Sie verstehen, was ein gutes Risikomanagement ist, und gehen äußerst selten hochriskante Zockertrades ein. Es ist also wichtig, zu verstehen, dass Dramaturgie und eine übertriebene Darstellung der Börse nicht zur Realität gehören.
Um die Dinge in die richtige Perspektive zu bringen, kann der S&P 500, einer der wichtigsten Indizes der Welt, betrachtet werden. Der S&P 500 ist eine Liste der 500 wichtigsten Aktien der USA. Dieser Index ist auf der ganzen Welt als wichtiger Leitindex akzeptiert. Analysten vergleichen andere Investments und Entwicklungen von Wertpapieren oftmals mit ihm. Wenn man die Entwicklung des S&P 500 in einem 10-Jahres-Chart betrachtet, erkennt man sofort, dass die dramatischen Darstellungen der Presse übertrieben sind. Denn dieser Index wächst, seitdem er „auf der Welt ist“. Natürlich erkennt man immer Höhen und Tiefen, aber über die Zeit betrachtet geht es nur nach oben. Ein langfristiges Investment in, zum Beispiel, einen S&P 500-Fonds, hätte demnach exponentielle Gewinne eingebracht. Wenn sich Presse und Nachrichtenagenturen Geschichten aussuchen, dann versuchen sie natürlich, die extremen Nachrichten zu übermitteln, da diese am meisten Zuschauer oder Leser anlocken.
Die Menschen, die viel Geld, gar ihre ganze Existenz auf dem Börsenparkett verloren haben, sind meistens die, die alles auf eine riskante Karte gesetzt haben, oder die, die mit geliehenem Geld gehandelt haben. Ein Auf und Ab an der Börse ist normal, genauso wie im Leben. Wichtig ist es, nicht die Nerven in den Tiefphasen zu verlieren und aus Angst vor weiteren Tiefs überstürzt mit massiven Verlusten zu verkaufen. Wenn Sie in einer Rodelbahn sitzen, die über Berg und Tal gebaut ist, ist es wichtig, bei Turbulenzen nicht einfach aus der fahrenden Bahn herauszuspringen, sondern gelassen im Sitz zu bleiben. Denn wer während der Talfahrt herausspringt, verletzt sich. Haben Sie Vertrauen in den Markt, denn der Markt hat sich schon immer erholt und wird es auch weiterhin tun. Der schlimmste Fehler ist, zum schlechtmöglichsten Zeitpunkt zu verkaufen, denn von diesen Verlusten erholt man sich nicht so schnell.
Ein aktuelles Beispiel ist die Corona-Pandemie. Die weltweite Ausbreitung des Virus hat die Wirtschaft und die Kapitalmärkte hart getroffen. Ein Kollaps konnte jedoch durch gute Geldpolitik der Zentralbanken und der Politik abgewendet werden. Notfallpakete werden heute durch Stimulationspakete ersetzt. Mit fortschreitender Immunisierung durch weltweite Impfkampagnen beginnen die Märkte nun wieder zu erblühen. Der Optimismus ist wieder an der Börse angekommen.
Was auffällt, ist, dass die konservativen Anlageformen dennoch weiterhin unter Niveau bleiben. Es gibt keine Anzeichen für positive Zinssätze auf Einlagen. Im Gegenteil, man muss auf Einlagen über 100.000 EUR bei den meisten Banken draufzahlen. Diese Gebühr wird Verwahrentgelt genannt. Hintergrund ist, dass die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) der vergangenen Jahre zu einer lang anhaltenden Negativzinsphase geführt hat. Eine positive Zinswende ist noch immer nicht in Sicht, was für die Banken bedeutet, dass sie noch länger mit Negativzinsen konfrontiert sein werden. Viele Banken haben es lange geschafft, das Geld auf den Kapitalmärkten zu Negativzinsen zu refinanzieren, jedoch wird der Druck immer größer und die Banken fangen nun an, die Belastung eben an die Kunden weiterzugeben.
Mit Sicherheit erinnern sich noch viele an das berühmte Sparbuch, das man zum Schulstart bekam. Dieses Sparbuch macht heute überhaupt keinen Sinn mehr. In Zeiten von Negativzinsen und unsicherer Rente ist es umso wichtiger, sein Geld sinnvoll anzulegen, am besten in ein Investment, das auch wirklich Rendite bringt. Die besten Renditen können nun einmal an der Börse erzielt werden. Viele Menschen, insbesondere die etwas ältere Generation, scheuen sich vor der Börse. Dabei bietet sie die besten Möglichkeiten, einen angenehmen Ruhestand zu haben. Junge Menschen haben das erkannt und nutzen die Vorteile der alternativen Altersvorsorge. Sie nehmen ihre Finanzen selbst in die Hand.
Dieser Ratgeber geht von der Makroperspektive in die Mikroperspektive der Börse, das soll heißen: Zunächst bekommen Sie eine Einleitung in die Entstehungsgeschichte der Börse. Die derzeit größten Börsen werden vorgestellt und Sie erhalten ein Verständnis dafür, dass es auch verschiedene Arten von Börsen gibt. Nachdem ein grundlegendes Verständnis für die Börse als Institut hergestellt ist, widmet sich der Ratgeber den Einflüssen auf die Börse. Wer ist direkter Teil des Börsenparketts und wer hat einen enormen Einfluss auf sie, ohne direkt vor Ort zu agieren?
Im zweiten Teil des Buches erfahren Sie alles, was Sie über Kennzahlen rund um die Börse (Index) wissen müssen. Anschließend lernen Sie mehr über die gängigen Handelsinstrumente innerhalb der Börsen. Nach einem grundlegenden Verständnis über die Wertpapiere an sich erfahren Sie, wie Sie Kennzahlen ermitteln können, die Sie für den Kauf oder Verkauf ebendieser Wertpapiere nutzen können. Aufbauend darauf werden Kauf- und Verkauf-Strategien im Sinne von Handelsstrategien vorgestellt. Abschließende Worte zum Risikomanagement sollen Sie darauf vorbereiten, wie Sie Ihr Risiko an der Börse möglichst klein halten können. Dieses Buch richtet sich an Anfänger, die nun bereit sind, ihr finanzielles Glück selbst anzugehen und sowohl langfristig als auch kurzfristig in Aktien und Co. zu investieren.
Der Begriff der Börse geht auf eine belgische Kaufmannsfamilie zurück. Die Familie van der Beurse hatte drei Geldbeutel auf ihrem Wappen. Sie hatte ein Haus in Antwerpen, in dem regelmäßig Geschäftsessen mit italienischen Kaufleuten stattfanden. Das Wort Beurse wurde dann von der Familie selbst auf das Haus und von dem Haus selbst auf die regelmäßigen Treffen übertragen und von anderen europäischen Ländern adaptiert. Seit dem Mittelalter gelten Börsen als Ort zum Tauschen von Ware und zum Austausch von Wertpapieren. Zu dieser Zeit entstanden weitere Börsen in vielen deutschen und europäischen Städten. Somit sind die europäischen Börsen weit älter als die heute wichtigste Börse, die New York Stock Exchange. Die Vorteile einer Börse und des Handelns an einer Börse, im Vergleich zum Handel auf der Straße oder einem Geschäft, liegen klar auf der Hand: Die Börse bietet Preistransparenz und enorme Liquidität an einem Ort und reduziert somit auch die Transaktionskosten. Schutz vor Manipulation ist natürlich eine Voraussetzung, zum Beispiel durch gezielte Fehlinformationen oder durch Nutzung von Insiderwissen. Aus diesem Grund gibt es Börsenaufsichten, die auffällige Börsenentwicklungen untersuchen und um schnelle Aufklärung von Ungereimtheiten bemüht sind.
Die ältesten Börsen waren reine Warenbörsen. Zuerst wurden über sie vorwiegend landwirtschaftliche Produkte gehandelt, zum Beispiel Weizen und Mehl. In den heutigen modernen Zeiten wird eher auf Dinge wie Lithium oder Öl spekuliert. Später entwickelten sich dann Börsen, an denen die Produkte bzw. die Waren nicht mehr physisch anwesend waren, aber dafür theoretisch auf Papier, in Form eines Briefes mit Siegel. Solch ein Brief konnte beinhalten, dass einem eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zur Verfügung gestellt wird. Dies ist auch der Ursprung des heute bekannten Derivatehandels.
Die Verbriefung einer Ware hat seinen Ursprung in den Niederlanden zu der Zeit des Tulpenwahns. Es ist wirklich die echte Tulpe als Blume gemeint, die im 17. Jahrhundert zum ersten Börsencrash führte. Die Wette und die Spekulation auf zukünftige Lieferung hatten ihren Ursprung in den Niederlanden, als die Tulpe, besser gesagt ihre Zwiebel, zum Objekt der Begierde für jeden wurde. Den Niederlanden ging es zu der Zeit aufgrund von Übersee-Kolonien wirtschaftlich sehr gut und jeder, der etwas auf sich hielt, wollte diese Zwiebel besitzen, da die daraus entstehende Tulpe eine besondere war. Man muss wissen, dass die Tulpe ihren Ursprung nicht in Europa hat, sondern aus dem Osmanischen Reich importiert wurde. Sie war also etwas Exotisches und Besonderes. Die Tulpenzwiebel wurde zur Handelsware der ganzen Nation. Sie wurde ab diesem Zeitpunkt in Auktionen, die meist in Gaststätten stattfanden, gehandelt. Da die Zwiebel so beliebt war, überstieg die Nachfrage sehr schnell das Angebot. Die Folge daraus war der enorme Preisanstieg. Jeder, der zu einem bestimmten Preis noch kaufen konnte, verkaufte sie daraufhin zu einem höheren Preis. Die Tulpenwurzel zirkulierte mehrmals am Tag und wechselte von Besitzer zu Besitzer. Die Spekulanten erhitzten den Handel immer mehr.
Die Hoffnung auf schnell verdientes Geld zog die Menschen nur so an. Zu diesem Zeitpunkt konnte ein Käufer auch Optionsscheine auf eine Tulpenzwiebel erwerben. Das heißt, er kaufte im wahrsten Sinne des Wortes einen Schein, auf dem angegeben war, wann er die Tulpe in der Zukunft bekommt. Menschen, die nicht ausreichend liquide waren, nahmen Kredite auf, da diese günstiger schienen als der Gewinn, der durch den Besitz einer Tulpe realisiert werden konnte.
Zu diesem Zeitpunkt erreichte der Preis für eine Tulpenzwiebel ungefähr den Preis, den man damals für ein Haus bezahlen musste. Der Zwiebelmarkt entwickelte sich in schnellster Zeit zu einem Tulpentermingeschäft. Die Zwiebeln der seltenen Blume wurden schon im Frühling versteigert, obwohl sie noch gar nicht gereift waren. Ob die Ware überhaupt gut oder schlecht ausfallen würde, blieb reine Spekulation.
Als sich später kein Käufer für ein besonders rares Exemplar der Blume mehr fand, war klar: Der Preissturz war nun da. Der Preis für die Blumenzwiebel sackte um 95 % ein. Die ausgegebenen Optionsscheine waren von heute auf morgen nichts mehr wert. Viele Investoren gerieten in Panik. Auch die Besitzscheine, die Vorläufer der heutigen Aktien, waren nur noch wertloses Papier. Dieser Crash, der sich hier leicht liest und wichtige historische Einblicke gibt, hatte zur Konsequenz, dass es eine ganze Generation dauerte, bis sich die niederländische Wirtschaft wieder erholt hatte. Viele Spekulanten hatten ihr ganzes Geld verloren. Der Hype um die Tulpenzwiebel war die erste, der Menschheit bekannte Spekulationsblase. Es ist bemerkenswert, dass alle damals gehandelten Finanzinstrumente auch heute noch so an den Börsen der Welt gehandelt werden. Die Finanzinstrumente, die heute maximale Rendite versprechen, sind meist die Derivate. Das sind künstlich geschaffene Produkte, die hochrisikoreich sind und nur gehandelt werden sollten, wenn man sie auch wirklich versteht. Zu den einzelnen Produkten gibt es später in diesem Buch einschlägige Erklärungen.
Heute findet man kaum noch Orte, an denen Ware physisch getauscht wird. Wenn wir an Börse denken, so ist das eine klassische Wertpapierbörse. Wenn Sie sich diesen Ort vorstellen, dann sehen Sie mit Sicherheit vor Ihrem geistigen Auge viele Menschen, die aufgeregt miteinander telefonieren und umringt sind von Bildschirmen, auf denen die tagesaktuellen Kurse der Wertpapiere laufen. Dieses Bild entspricht auch nicht mehr ganz der Realität, denn auch Börsen sind mittlerweile voll digitalisiert.
Der Handel findet in der Regel über Computerprogramme statt. Meist sind dies Computerprogramme, die mithilfe einer bestimmten Software, basierend auf Angebot und Nachfrage, Preise stellen. Sie wickeln die Übertragung von Aktien und anderen Wertpapieren automatisch online ab. Börsenmakler findet man deswegen heute meistens vor vielen Bildschirmen bei Finanzgesellschaften und Banken anstatt vor Ort auf dem Parkett. Sie leiten Kundenanfragen, meist von Großkonzernen oder mittelgroßen Unternehmen, an das System weiter. Dieser voll automatisierte Handel auf Basis von speziellen Computerprogrammen ersetzt sogar die Makler selbst! Diese Software kann innerhalb von Sekunden auf Preise reagieren und somit schneller als jeder Mensch kaufen und verkaufen. Die Schnelligkeit ist bei den großen Investoren zum essenziellen Faktor geworden. Sie entscheidet bei großen Handelsvolumen über große Gewinne bzw. Verluste.
Für die Preisfestsetzung von Rohstoffen, für Devisenpreise und generell für die gesamte Geldpolitik eines Landes spielen Börsen eine zentrale Rolle. Ohne eine Börse könnte kein Unternehmen Aktien ausgeben und somit auch nicht die Chance haben, Kapital für die Unternehmung und den Betrieb einzusammeln. Lernen Sie im Folgenden die größten Börsen der Welt kennen.
Am bekanntesten ist wohl die New York Stock Exchange (NYSE). Stock Exchange ist der englische Begriff für Börse und heißt wörtlich übersetzt Aktientausch. Sie befindet sich in der berühmten Wall Street und an ihr sind ca. 2400 Unternehmen gelistet. Sie gehört zu den ältesten Börsen der Welt und wurde 1792 gegründet. Das tägliche Handelsvolumen an Aktien und anderen Wertpapieren insgesamt beträgt derzeit zwischen 2 und 6 Milliarden US-Dollar.
Die NASDAQ, eine weitere US-Börse, ansässig in New York, ist die zweitgrößte Börse auf der Welt. Die Abkürzung steht für National Association of Securities Dealers Automated Quotations, was auch gleich die Besonderheit dieser Börse aufzeigt. Sie ist komplett elektronisch und hat kein klassisches Börsenparkett. Sie wurde 1971 gegründet und derzeit sind 3000 Unternehmen an ihr gelistet. An einer Börse gelistet zu sein bedeutet, dass hier die Aktien oder andere Finanzinstrumente eines bestimmten, eben gelisteten, Unternehmens erworben werden können. Ob ein Unternehmen in die Liste einer Börse aufgenommen wird oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab, die später im Kapitel „Akteure der Börse“ erläutert werden.
Die drittgrößte Börse der Welt ist die Tokyo Stock Exchange (TSE). Sie befindet sich in Japan und hat derzeit 3500 Unternehmen gelistet. Der Leitindex Nikkei 225 repräsentiert die Performance der größten Unternehmen des Landes, darunter Honda, Sony usw. Die Börse war nach dem Zweiten Weltkrieg für ganze 4 Jahre inaktiv. Heute ist sie sicherer Arbeitgeber für über 1000 Mitarbeiter.
Den vierten Platz auf der Liste der größten Börsen der Welt nimmt die Shanghai Stock Exchange (SSE) ein. Relativ früh gegründet, im Jahr 1866, erfuhr diese Börse eine grundlegende Erneuerung im Jahr 1990. Derzeit sind 1450 Unternehmen in Shanghai gelistet. Die chinesische Börse kann und darf in Zeiten von Unsicherheit und Ungereimtheit vom chinesischen Staat reguliert, geöffnet und geschlossen werden.
Die fünftgrößte Börse der Welt ist die Euronext, ansässig in Amsterdam. Derzeit sind 1300 Unternehmen an ihr gelistet. Auf der Liste folgt auf Platz sechs die Hongkong Stock Exchange (HKSE). An ihr sind derzeit 2300 Unternehmen gelistet. Täglich werden mehr als 1 Million Derivate gehandelt. 2017 wurde sie auf den kompletten elektronischen Handel umgestellt.