Das Vermächtnis der Dämonen - Robin Band - E-Book

Das Vermächtnis der Dämonen E-Book

Robin Band

4,8

Beschreibung

Mike begegnet im Keller seiner Schule einem leibhaftigen Drachen, der jedoch mit seinem feurigen Atem unglücklicherweise das gesamte Schulgebäude in Brand steckt. Gemeinsam mit dem Drachen Drak muss Mike nun die Flucht ergreifen. Dies ist der Beginn einer Reise, die Mike zu vielen mystischen Orten und Lebewesen führt und sein Leben auf den Kopf stellt. Unterwegs trifft er auf die Dämonin Lucy, welche sich mit ihm verbündet, um eine Organisation aus Kriegern, die die Weltherrschaft anstrebt, auszuschalten, bevor es für die Menschheit zu spät ist. Fantasy für junge Erwachsene - Empfehlung ab 10 Jahren

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Für meine Familie und meine Freundin, die mich immer dabei unterstützen meine Träume zu verwirklichen.

Inhaltsverzeichnis

Montag 5.8. – Dienstag 6.8. Vorgeschichte

Mittwoch 7.8. Mitten im … Nichts

Donnerstag 8.8. Das Labor

Freitag 9.8. Gefangen

Sonntag 11.8. Weissagungen

Rätselhafte Morde (verfasst am 20.8.)

Zurück am Sonntag 11.8.

Montag 12.8. Wieder unterwegs

Dienstag 13.8. Großstadtfeuer

Mittwoch 14.8. Der Stützpunkt

Donnerstag 15.8. Beschwerden des Vortags

Freitag 16.8. Helenas Schiff

Samstag 17.8. Wieder auf Land

Sonntag 19.8. Ankunft

Montag 20.8. Der Flug

Donnerstag 21.8. USA

Freitag 21.8. Die Anstalt

Samstag 22.8. Freiheit

Sonntag 23.8. Unerwartetes Wiedersehen

Montag 24.8. Rückkehr zu den Verbrechern

Dienstag 25.8. – Donnerstag 10.9. Leben in unserem neuen Zuhause

Freitag 11.9. Wahrheit

Samstag 12.9. Letzte Vorbereitungen

Sonntag 13.9. Das Ende

Montag 14.9. Der Anfang von meinem neuen Leben

Mittwoch 16.9. Ehrung der Toten

Dienstag 22.9. Zuhause

Dienstag 29.9. Eintritt in eine neue Welt

Kra‘al 1 Marcurio

Bliach’al 1 Ankunft im Dorf

Gruhllak 1 Die erste Mission

Ramina 1 Auf Patrouille

Tornar 1 Vorbereitungen

Shurghal 1 Verteidigung

Velam 1 Erschöpfung

Kra’al 2 Neue Wachleute

Bliach’al 2. Verhandlungen

Gruhllak 2 Der Anfang vom Ende

Ramina 2 Umkehr

Freitag 9.10. Ewigkeit

Epilog

Anhang

Wochentage im Seelengrab

Lexikon der Rassen

Lexikon der Seelengrab-Kreaturen

Montag 5.8. – Dienstag 6.8. Vorgeschichte

Der Wecker tat es wieder. Sechs Wochen lang war er ruhig geblieben.

Doch jetzt klingelte er wieder. Meine Laune war sofort schlecht, da ich wusste, dass nun wieder die Schule anfing. Schlaftrunken fiel ich aus dem Bett und schlurfte in das Bad. Kurz darauf stolperte ich mit halb geschlossenen Augen die Treppe hinunter. Ich grüßte meine Mutter und erntete einen Blick, der mir nicht gefiel. Es war dieser „dann geh halt früher schlafen“-Blick. Nachdem ich eine Kleinigkeit gegessen hatte, verließ ich das Haus.

Kurze Zeit später trat ich durch das Schultor. Es waren noch 10 Minuten bis zum Schulbeginn, daher war noch kaum einer da. 3 Minuten vor Schulbeginn kam mein bester Freund Jack, der immer eine Kappe trägt, an. Pünktlich, wie jedes Jahr, hielt der Direktor seine Eröffnungsrede. Sie war jedes Mal das gleiche langweilige Gelaber. Aber am Ende sagte er noch etwas Unerwartetes:

»Geht jetzt bitte wieder nach Hause, wir haben im Keller ein Problem … mit der Heizung.«

Das war sinnlos. Mitten im SOMMER ein Heizungsproblem. Ganz klar, da war etwas faul.

Ich zischte zu Jack: »Wir bleiben hier und schauen, was es wirklich ist.«

»Ok, Mike«, flüsterte er zurück.

Wir krochen unbemerkt in einen Busch und warteten, bis niemand mehr da war, auch keine Handwerker, die das „Heizungsproblem“ lösen sollten.

Wir gingen in das Kellergewölbe. Nach kurzer Zeit standen wir vor einer Tür, die mit einem Brett zugenagelt war.

»Da drin ist bestimmt das Problem, aber wie kommen wir da rein?«, fragte Jack.

»Hiermit«, entgegnete ich und zückte das Taschenmesser mit der Säge, »es kann nur ein bisschen dauern.«

Ungefähr 1 Stunde später hatte ich es endlich geschafft.

»Bereit?«, fragte ich.

»Bereit.«

Wir gingen hinein. Erst sahen wir nichts Auffälliges im spärlichen Licht, bis Jack rief: »Da!«

Ich drehte mich dorthin und sah ihn, den feuerfarbigen Drachen mit zwei Köpfen. Hals über Kopf stürmten Jack und ich panisch davon. Dabei verlor Jack sogar seine Kappe, ließ sie aber liegen. Erst als wir weit genug von der Schule weg waren, verabschiedeten wir uns. Auf dem Weg nach Hause hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass mich jemand beobachtet, dachte mir aber nichts dabei. Als ich zuhause ankam, bemerkte ich, dass meine Mutter schon zur Arbeit gegangen war. Sie musste fast den ganzen Tag arbeiten, da mein Vater kurz nach meiner Geburt verschwunden war, wohin, weiß niemand. Eines Morgens war er plötzlich weg, der Grund ist ebenfalls unbekannt. Ich ging auf mein Zimmer und machte den Computer an, um mein Lieblings-Game zu spielen. Doch gerade als ich meinen Charakter auswählen wollte, hörte ich die Tür aufgehen und wieder zuschlagen. Blitzschnell drehte ich mich um und erschrak. Dieser Drache war mir tatsächlich gefolgt! Doch erst jetzt sah ich, dass er nur 1,20 m groß war und dass er mich eher fragend als böse anstarrte. In der Hoffnung, er würde mich dann als Freund ansehen, hob ich grüßend die Hand. Er sah mich an, kam zu mir und streckte eine seiner messerscharfen Klauen nach mir aus. Reflexartig sprang ich zurück, doch bevor ich meinen Kopf am Tisch anstieß, fing er mich sanft mit den Klauen. Da verstand ich: Er wollte mir nichts tun, er wollte mir nur die „Hand“ (Klaue) geben, als Zeichen der Freundschaft. Darauf gab ich ihm die Hand und fragte ihn: »Wie heißt du?« Er ließ ein gurgelndes Geräusch erklingen, als ob er überlegte. Dann sagte er: »Eigentlich ist es ja Drachengesetz, dass wir uns, wenn möglich nicht den Menschen zeigen und schon gar nicht mit ihnen sprechen, aber ich glaube, dass du nicht jedem Typ auf der Straße erzählst, dass bei dir ein Drache wohnt. Mein Name ist Drak und ich esse gerne Schinken, am liebsten gebraten.«

»Und du erzählst gerne viel«, fügte ich hinzu.

»Ja, ich rede oft viel. Du musst mich unterbrechen, sonst dauern meine Predigten immer Ewigkeiten. Einmal hat mein Freund Drachior mich nach der Uhrzeit gefragt und ich hab ihm dann gesagt: ›Die Drachenuhren wurden vor 26980 Jahren von … ‹ «

»Jaja, schon kapiert, du kannst aufhören!«

Darauf hörte er wirklich auf über das Leben des ersten Gottdrachens Kinglor zu erzählen, zu dem er irgendwie von dem Uhrenerfinder der Drachen gekommen war. Ich fragte ihn, ob er mit mir am Computer spielen möchte und er meinte, dass er gerne würde, aber nicht wisse, wie es geht. Also erklärte ich ihm, was er tun soll und wie. Mein Lieblingsspiel hatte auch einen praktischen Mehrspielermodus, in dem wir spielten, bis meine Mutter zurückkam und ich Drak verstecken musste. Wir entschieden, am nächsten Tag „ein bisschen“ die Schule aufzumischen.

Als ich aufwachte, aß ich und fütterte Drak mit etwas Schinken.

Ich hörte meine Mutter auf der Treppe, die zum Esszimmer führte. Ich konnte also mit Drak nicht mehr hinuntergehen. Ich schaffte es nur mit großer Mühe, ihn in meine mittelgroße Sporttasche zu quetschen. Ich schnappte mir meinen Rucksack und schleifte meine Sporttasche aus dem Haus. Bei der Schule angekommen, wurde wieder eine Rede gehalten.

»Ich habe gute Nachrichten für euch, liebe Schüler! Wir haben die Heizungen repariert, also kann der Unterricht ganz normal stattfinden.«

Ein unglückliches Murren ging durch die Menge. Doch da sagte ich: »Ja, weil ich das „Heizungsproblem“ hier habe!«, und ließ Drak aus der Tasche. Alle erschraken, aber das Schlimme dabei war, dass Drak, der Schwachkopf, meinte, in diesem Moment Feuer speien zu müssen, um noch mehr Angst zu verbreiten. Er traf das nahestehende Gebäude und die extrem heißen Drachenflammen setzten die Schule in Brand. Es kamen Polizisten und Zivilleute, um mich und Drak zu fangen, doch Drak schnappte mich und flog mit mir davon.

Als wir ein gutes Stück zwischen uns und die Menschen gebracht hatten, landeten wir in einem Wald.

»Es gibt längere Zeit kein zurück«, sagte ich traurig, »wir müssen auch von hier weg …«

»Ja, aber wir haben genug Zeit, um zu verschnaufen und zu schlafen«, erwiderte Drak.

Wir bauten aus Ästen und Blättern einen Unterschlupf und aßen meinen Schulproviant. Ich schlief erst gegen Ein Uhr ein.

Beim Einschlafen hoffte ich noch, dass alles nur ein Traum wäre.

Mittwoch 7.8. Mitten im … Nichts

Es war KEIN Traum gewesen, sondern die pure Realität. Hier lag ich, in unserem Gebilde aus Blättern. Drak brachte gerade etwas zu mir, das einen leckeren Duft verströmte. Es schmeckte wirklich gut. Nach einiger Zeit räumte ich meinen Schulrucksack aus und schulterte ihn - wer weiß, wozu man ihn noch gebrauchen konnte. Nur mein Schreibzeug, mein Handy (das ich aber ausschaltete, damit der Akku nicht leer wurde) und mein Tagebuch, das mir meine Mutter aufgedrängt hatte, als ich 7 war, nahm ich mit. Ich nahm mir vor, den Rest meiner Reise und auch das, was bisher geschehen war, dort zu dokumentieren. Jeden Abend. Bis ich zuhause war oder das Tagebuch voll (ich tippe eher auf ersteres). Außerdem waren Stifte und Papier immer nützlich. In Filmen brauchen sie so etwas auch immer. Wir trafen letzte Vorbereitungen, danach flogen wir weiter und mein restliches Schulzeug konnte von mir aus im Wald verschimmeln. Wir flogen lange. Sehr lange. Unterwegs sahen wir Wiesen, Wälder, Flüsse und das Meer. So viel von der Welt hatte ich noch nie an einem Tag gesehen. Der Wind wehte durch meine Haare, er war angenehm kühl. Drak flog weiter und weiter. Er fing an, immer stärker zu keuchen. Genau über einem Meer ließ Draks Energie nach und er schwankte. Wir verloren rasant an Höhe. Er kippte nach links über und wir stürzten nebeneinander in das Meer. Das Wasser war nicht so kalt, wie ich es erwartet hatte. Wie weit wir wohl geflogen waren? Drak war kaum noch bei Bewusstsein vor Erschöpfung und konnte nicht selbst schwimmen, deshalb musste ich ihn ins Schlepptau nehmen, in der Hoffnung, irgendwo auf Land zu stoßen. Ich schwamm und schwamm und schwamm. Als meine Kräfte schwanden und ich dachte, ich müsste jetzt ertrinken, sah ich Land. Mein Körper wollte bereits untergehen, doch mein Wille siegte über die Erschöpfung. So kämpfte ich mich immer weiter voran und paddelte um mein Leben. Ich war so entkräftet, dass ich mich dort in den Sand legte und sofort eindämmerte. Nach einigen Stunden wachte ich auf und machte mich zusammen mit Drak auf die Suche nach Essen. Drak fand verschiedene Tiere, erlegte sie und gab mir die besten Stücke. Er nahm dann den Rest für sich und kehrte mit blutverschmiertem Maul zu mir zurück. Ich fand nur Beeren und Wurzeln, von denen ich aus dem Biologieunterricht wusste, dass sie essbar waren (zum ersten Mal war etwas, das ich in der Schule gelernt habe, nützlich). Wir brieten das Fleisch, aßen reichlich und packten die Reste ein. Da es Abend war, bauten wir eine provisorische Hütte aus Ästen und Blättern und gingen hinein. Ich vervollständigte meinen Reisebericht und wollte mich hinlegen. Doch weil wir noch vor kurzem geschlafen hatten, konnten wir erst mal nicht einschlafen. Wir redeten über uns, das was geschehen war und was wir als nächstes tun sollten, wobei ich Drak oft unterbrechen musste, da er immer wieder anfing über irgendetwas Uninteressantes von Drachen, die Drachen kannten, die mit Drachen verwandt waren, welche von anderen Drachen wussten und so weiter, zu berichten. Spät in der Nacht, vielleicht auch schon am nächsten Tag, schliefen wir ein.

Donnerstag 8.8. Das Labor

Verdammt, war ich hungrig, als ich gegen Mittag aufwachte. Drak schlief noch ruhig neben mir. Ich kramte aus meinem Schulrucksack kaltes Fleisch und Kräuter heraus und aß sie. Ich weckte Drak, der sich sofort auf MEIN Essen stürzte.

»Lass das, Drak! Das ist mein Essen!«, rief ich.

»Sorry. Weißt du, wenn ich hungrig bin, dann muss ich das nächstbeste Essbare essen. Einmal da hatte ich so einen Hunger, dass ich …«

»Schon kapiert! Kannst aufhören!«

Als wir satt waren, gingen wir die Insel erkunden. Nach einer Weile entdeckten wir ein verfallenes Gebäude. Es erinnerte mich an die Labore, welche man in Agentenfilmen zu Gesicht bekam. Der optimale Ort, um zu leben, solange man darauf wartete, wieder zurückkehren zu können. Es war auch niemand zu sehen. Also betraten wir das Labor, um uns darin umzuschauen. Nachdem wir relativ weit vorgedrungen waren, sah uns ein blutrot angezogener Mann und schrie: »Stopp! Du hast keinen Zutritt! Ich muss dich töten!«

Dachte er ernsthaft, dass ich stehen bleibe und mich erschießen lasse? Ich rannte direkt in einen Tunnel mit Glasdach, welcher unter dem Meer entlangführte. Der Mann schoss auf uns, traf zum Glück weder uns noch die Glasdecke. Drak drehte sich um und stürzte sich mit hoher Geschwindigkeit auf ihn. Ein bisschen Asche war alles, was von ihm übrigblieb. Plötzlich tauchten viele dieser Männer auf. Der Aschehaufen hatte anscheinend einen Alarm ausgelöst, bevor er starb. Aber Drak und ich gaben nicht auf. Wir kämpften gegen sie. Naja, Drak streckte mit einem Feuerstoß sechs Leute nieder, während ich die meiste Zeit panisch davonrannte. Als nur noch ein Mann, der mit einem Messer bewaffnet war, übrigblieb, ging Drak triumphierend auf ihn zu. Dieser zitterte, als Drak Flammen auf ihn spie, und warf sein Messer in dem Moment, als sich sein ganzer Körper zu Staub verwandelte. Das Messer traf einen von Draks Hälsen und durchschnitt ihn. Drak fiel zu Boden, am Hals blutend. Ich dachte, er wäre tot, da er sich nicht mehr regte.

Entgegen meinen Erwartungen geschah es: Drak stand wieder auf! »Autsch! Das tat weh. Zum Glück hat er nur meinen Kopf ohne Hirn weggehackt.« »Hä? Das verstehe ich jetzt nicht ganz …«, sagte ich. »Weißt du, wir Drachen haben so einen Schutz von Geburt an, der die erste tödliche Wunde vollständig verheilen lässt. Bei abgehackten Körperteilen verheilt die Wunde, aber der Körperteil bleibt ab. Es schützt nicht gegen ein fehlendes Gehirn oder Herz. Wir Drachen haben nur ein Gehirn, ich hatte Glück, dass er mir den Kopf ohne Gehirn abgehackt hat. Einmal, da hat mein Onkel Friedolin gemeint, dass sein Vater erzählt hat, dass sein Cousin berichtete, dass ein anderer Drache behauptet hat, dass bei ihm …«

»Ich hab‘s verstanden, Drak!«

Auf einmal kam ein weiterer Mann angerannt und warf eine Granate in unsere Richtung. Ihm schien nicht viel am eigenen Leben zu liegen. Der Tunnel stürzte in Folge der Detonation ein, die Wassermassen stürzten auf uns und wir verloren das Bewusstsein.

»Hey, du! Lebst du noch?«

Diese Stimme weckte mich irgendwann noch an diesem Tag. Ich öffnete die Augen und fand mich auf einem Kreuzfahrtschiff wieder. Ein Matrose hatte mir gerade das Wasser aus der Lunge gedrückt. »Ja. Danke für die Rettung.«

Es schien so, als hätte ich unglaubliches Glück gehabt, um dies zu überleben.

»Ok. Wir können dich mit zum Land nehmen. Kannst du dir es leisten, eine Luxussuite zu mieten, oder willst du hier auf dem Deck rasten und die Reste aufessen?«

»Ich nehme das Luxuszimmer. Auf das andere Niveau lasse ICH mich doch nicht herab. Ich zahle nach Ende der Fahrt.«

Natürlich hatte ich das nötige Kleingeld nicht dabei, daher musste ich mir noch etwas einfallen lassen. Kurz darauf schloss ich meine Kabinentür auf. Es war traumhaft: Ein Himmelbett, ein Fernseher und ein Computer standen da und warteten darauf, dass sie benutzt werden. Nur Drak war nicht da … Meine erste Freude verflog und ich fragte mich, was mit ihm geschehen war. Doch in dem Moment kam Drak mühselig durch die Gitterstäbe des offenen Schiffsfensters hereingekrochen. »Tach, Mike! Hast du mich vermisst? Mich hat das einstürzende Wasser nicht k.o. geschlagen. Dann hab‘ ich dich hochgefischt und getragen. Meine Kräfte ließen nach und deshalb ließ ich dich hier in der Nähe des Schiffs „treiben“. Dann habe ich dich aus sicherer Höhe beobachtet. So bin ich hierhergekommen. Lass uns etwas tun Wollen wir an dem PC dein Spiel da spielen?«

Selbstverständlich wartete ich nicht lange und machte sofort Gebrauch vom Computer, der einen automatischen Löschvorgang am Ende der Reise vornehmen würde, und downloadete sofort mein Lieblingsspiel und installierte es. Ich spielte es mit Drak, bis aus einem Lautsprecher kam: »Abendtisch! Bitte kommen!«

Ich schaltete den PC aus und ließ Drak mit dem Versprechen, ihm etwas Gutes mitzubringen, im Zimmer. Das Essen war wundervoll: gefüllte Hummer, Kaviar, sinnlos goldüberzogener Kuchen und viele weitere teure Speisen. Ich nahm mir extra viel zu viel auf den Teller und packte den überflüssigen Teil unauffällig in eine Tüte, die ich mir von der Theke genommen hatte. Als ich zurück im Zimmer war, fand ich Drak nicht. Das Einzige, das mir auffiel, war, dass auf dem Boden ein leicht wärmerer Luftzug wehte. Ich schaute unter das Bett und sah, dass Drak dort war. »Kannst da rauskommen, Drak, ich bin‘s nur, keine Angst.«

»Dachte ich mir auch, aber hab mich zur Sicherheit versteckt, hätte ja auch ein Zimmermädchen sein können, oder so.«

Ich warf Drak die Tüte hin und dachte für einen Moment er würde sie einfach so als Ganzes verschlingen. Er öffnete sie gierig, kippte sich den Inhalt in das Maul und aß es mit einem Bissen. Kurz darauf kam eine weitere Durchsage, in der gesagt wurde, dass das Schiff am nächsten Abend ankomme. »Drak, wir müssen hier weg, ich kann das nicht bezahlen. Die nehmen uns nur fest. Morgen früh vor Sonnenaufgang fliegen wir los, okay? Ich besorge uns noch ein bisschen Proviant.«

Ich ging in die Kantine und fragte nach „etwas zu knabbern in der Nacht“. Ich wurde zu einem Stand gewiesen, an dem ich unbeobachtet Essen nehmen konnte. Die ganz vornehmen Speisen waren nicht da, daher nahm ich einige belegte Brote, Getränke und vor allem viele Schinkenstreifen. Kurz darauf kehrte ich zurück in meine Kabine, stellte meinen Wecker auf 3Uhr früh. So konnten wir immerhin 6 Stunden schlafen. Alles war vorbereitet, sodass wir innerhalb von 5 Minuten verschwinden könnten.

Freitag 9.8. Gefangen

Als der Wecker klingelte, schaltete ich ihn aus und blieb erst mal liegen, bis Drak mich einfach aus dem Bett zog. Da fiel mir wieder ein, was wir vorhatten. Sofort rannte ich zum Zimmerfenster, öffnete es und Drak bog die Schutzgitter zur Seite, um so einen guten Start zu ermöglichen. Daraufhin krabbelte er aus dem Fenster und hielt sich an der Außenseite fest. Ich kletterte auf seinen Rücken, er ließ sich ein Stück in die Tiefe fallen und flog dann davon. Wir flogen wieder eine ganze Weile, und als Drak fast nicht mehr konnte, erspähte ich eine weitere Insel. Als wir gelandet waren, versuchten wir zunächst zur Ruhe zu kommen. So geschah es, dass ich zu spät die Stimmen wahrnahm. Ich wollte mich gerade umdrehen, um zu sehen, wer oder was das Geräusch verursachte, als ich einen Schmerz am Kopf spürte und zu Boden ging.

Als ich mein Bewusstsein wiedererlangte, pochte mein Hinterkopf noch immer. Ich saß in einer kargen Gefängniszelle. Drak konzentrierte sein Feuer auf seine Gitterstäbe, doch sie waren stabil genug, um ihm standzuhalten. Also kamen wir dort nicht so schnell heraus. Wir stellten uns langsam auf einen qualvollen Hungertod ein. Immer wieder schritt eine Wache den Gang auf und ab, schwer bewaffnet, sodass sie jeden einzelnen Gefangenen nacheinander töten könnte. Wir hatten keine Hoffnung mehr. Spät noch an diesem Tag kam dann die Ablösung des Wachdienstes. Er, der neue Wächter, sah nicht annähernd so grausam und bereit zu schlachten aus wie der erste Wächter. Als der erste ca. 30 Minuten weg war, kam der neue, schmächtige vor unsere Zelle und starrte hinein. Drak stierte grimmig zurück und ich wusste nicht, ob ich auch grimmig oder lieber flehentlich schauen sollte. Also sah ich nachdenklich ins Nichts. Der neue Wächter begann etwas zu flüstern: »Ich werde euch helfen, ich bin ein Spion, der sich hier bei den Tray-Männern eingeschlichen hat. Mein Ziel ist es sie aufzuhalten, ohne Rücksicht auf nötige Verluste. Aber ein Drache kann von großem Vorteil sein. Bevor ich mich verquatsche … mach ich euch lieber auf.«

Mit diesen Worten schloss er mit seiner Schlüsselkarte die Zelle auf. Dankbar schritten wir heraus. Zusammen liefen wir bis zur Treppe, die aus dem Kellergewölbe herausführte, und gingen leise die Treppe hoch. Es sah so gut für uns aus, dass wir zu unvorsichtig wurden. So geschah es, dass Drak mit seinem Flügel an einem Geländer hingen blieb und ein paar Stufen herunterkrachte. Diesen Krach konnte natürlich niemand überhören. Sofort kamen einige Männer überall die vielen Treppen herunter.

»Verdammt!«, rief der Spion, »Schnell! Rauf aufs Dach, von dort können wir fliehen! Aber zuerst müssen wir die da vor der Treppe loswerden.« Er drückte mir ein langes Messer in die Hand. Ich war zuerst etwas verwirrt, doch dann kämpfte ich mit Drak und dem Spion zusammen gegen die Tray-Männer. Mir blieb keine Zeit, meine Taten zu überdenken. Als wir sie beseitigt hatten, rannten wir die Treppe nach oben, wir waren alle kaum verwundet: Ich hatte ein paar kleine Schrammen und eine größere Schnittwunde am linken Oberarm, Drak hatte mehrere Wunden, die ihm aber nichts ausmachten, und der Spion war so gut wie gar nicht verwundet. Oben auf der Plattform stand ein Helikopter und der Agent sagte uns, wir sollen ihm Rückendeckung geben, solange er den Helikopter kurzschließt. Kurz darauf stürmten einige Männer nach oben zu uns. Wir konnten alle abfangen und Drak jagte den letzten, der in Panik auf das Dach floh. Dieser wusste anscheinend, dass er Drak nicht überleben würde, und setzte sich ein letztes Ziel. Er rannte mit Verbrennungswunden davon, man sah, dass er Höllenqualen litt, stürzte sich in den Helikopter und rammte seinen Dolch dem Agenten durch den Rücken. Dieser riss den Widersacher von sich und warf ihn aus dem Helikopter. Der Angreifer stürzte entkräftet vor Schmerz vom Dach und schlug unten auf ein paar Felsen auf. Somit verschwand er aus unserem Blickfeld. Der Agent im Hubschrauber begann zu husten. Er spuckte Blut. Ich eilte zu ihm und fragte ihn verzweifelt: »Was kann ich tun?«

»Nichts«, erwiderte dieser, »alles, was du tun kannst, ist, zu fliehen und meine Arbeit nicht sinnlos erscheinen zu lassen. Dies ist ein großes Versteck. Hier sind so viele von denen, dass es unmöglich ist, alle zu besiegen. Flieh …«

Mit diesen Worten schloss er die Augen, spie ein letztes Mal Blut und hörte auf zu atmen. »Drak! Was machen wir nun!?« »Mein Onkel Fridolin hat mir schon mal von so einer Situation erzählt, wo er mit seinem Freund, der nicht fliegen konnte …«

»Drak! Keine Zeit für Geschichten! Was war denn die Lösung?«

»Naja, ganz einfach: Er trug den armen Flugunfähigen. Spring auf!«

Drak sprang vom Dach und flog nur langsam vorwärts. Ich sprang hinterher und landete geradeso auf seinem Rücken. Und tatsächlich, er konnte meinen Sturz problemlos abfangen, obwohl ich größer war als er und dann auch noch mit solch einer Wucht auf ihn sprang. So kamen wir noch knapp davon, als an die hundert Männer aufs Dach stießen. Wir flogen einige Zeit auf der Suche nach Land, wo es ausnahmsweise keine Tray-Männer gibt, sondern am besten uns nur ein paar Ureinwohner verehren. Alles, was wir nach dem Ganzen ersehnten, war Ruhe. Nach einiger Zeit, gegen Ende dieses Tages, erreichten wir eine winzige Insel, darauf nichts außer einem Baum, der ziemlich verdorrt war. Wir beschlossen, am nächsten Tag Ruhe zu halten. Die Insel war nichts Besonderes, doch das kam uns gerade recht. Wir hatten diese Abgeschiedenheit dringend nötig.

Sonntag 11.8. Weissagungen

Als ich aufwachte, war ich an einem Ort, der wirkte, als sei er immer noch Teil eines Traums. Es war kühl, dämmrig und feucht. Auf dem grauen Gras war noch der erste Morgentau. Alles war voller Nebel und ich konnte keine 5 Meter weit sehen. In einer Richtung konnte ich schemenhafte Bäume sehen, war mir aber nicht sicher, ob es wirklich Bäume waren. Da fiel mir auf, dass Drak gar nicht da war. »DRAAAAK!? Wo bist du?«, rief ich, bekam aber keine Antwort. Ich begann in Richtung der Bäume zu laufen, da ich dachte, er wäre vielleicht dort. Auf dem Weg stolperte ich und schlug auf. Es war KEIN Traum, ansonsten hätte ich keinen Schmerz gespürt. Bei den Bäumen war aber niemand. Nur Bäume. Aus diesem kleinen Wald drang etwas Licht heraus und ich ging mal in diese Richtung, denn ich war sehr neugierig. Bei dem Wäldchen angekommen sah ich ein Tor, das mit zwei starken, dunklen Holztüren ausgestattet war. Zwischen den Türen drang Licht heraus. Gespannt und ohne zu überlegen öffnete ich die Türen. Dunkelheit überkam mich.

Als wieder Licht an meine Augen kam, war ich in einer Stadt, eher in einer großen Metropole. Vieles war blutrot, die Farbe der Trays. Die Menschen auf den Straßen sahen sehr unglücklich und unterdrückt aus. Irgendein Plan der Trays schien geklappt zu haben, ohne dass jemand gewarnt war oder etwas davon wusste. Dann kam eine mir bekannte Person mir entgegen: Jack. Er humpelte und hatte anscheinend Ärger mit jemandem gehabt. Aber er trug seine Kappe noch, was ein Zeichen dafür war, dass es ihm nicht ganz so schlecht ging. »Hey Mike. Wo warst du denn so lange? Die Tray-Männer haben die Welt übernommen. Sie sind irgendwie kriegerisch zu stark für alle gewesen, obwohl sie in Unterzahl waren. Nun unterdrücken sie alles und jeden. Ich weiß ungefähr, wie das geschehen ist. Steht hier drauf.« Er reichte mir einen blutigen Zettel. »Ich muss jetzt wieder zur Zwangsarbeit gehen. Versteck dich, so lange du kannst!«

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich rannte in das nächstbeste verfallene Gebäude, in diesem Fall eine alte Garage, um dort den Zettel zu lesen:

Rätselhafte Morde (verfasst am 20.8.)

Alles begann am 11.8. …

»Extrablatt, Extrablatt!«, rief ein Zeitungsjunge. »Rätselhafte Morde hier in Sydney! Jetzt nur 3,20$!«

Ich, ein einfacher Polizist, der gerade seine Karriere begonnen hatte, lief gerade durch das verschlafene Wüstenstädtchen Palmeiro und beobachtete diesen Jungen, als mein Funkgerät ein kurzes Signal ausstieß. Das war kein normales Signal, sondern das Komm-schnell-zur-Station-Signal. Ich beeilte mich, dorthin zu kommen, wo mich der Hautkommissar direkt empfing. »DAS ist DIE Gelegenheit! Der Polizeichef von Australien hat nach unserer Hilfe bei den Morden in Sydney verlangt! Und da ihr, Ricardo und Brian hier gerade nichts zu tun habt, dachte ich mir, ihr bekommt die Chance, mir zu helfen. In Ordnung?«

Brian und ich nickten begeistert. Allerdings wussten wir damals noch nicht, auf was wir uns da eingelassen hatten, Brian kann es nicht einmal mehr bereuen … Nachdem unsere Fahrt nach Sydney hinter uns lag, begrüßte uns der Polizeichef. »Ihr habt sicherlich von den Morden gehört. Wir haben da so eine Ahnung, wo wichtige Hinweise dazu sein könnten. Allerdings sind meine Elitetruppen nicht zurückgekehrt. Daher bitte ich sie, Kommissar, den Fall zu untersuchen. Sie haben ja bisher jeden einzigen Fall gelöst. Nehmen sie die Herausforderung an?« Man sah dem Kommissar an, dass die Komplimente ihre Wirkung nicht verfehlt hatten. Er würde nicht nein sagen.

Als wir am Ort waren, an dem sich die Hinweise befinden sollten, sagte der Kommissar: »Dieses zerfallene Haus sieht nicht annähernd gefährlich aus! Geht ihr beide doch rein und erledigt diese leichte Aufgabe. Das bringt euch leicht viel Ehre.«

»Und es erspart dir, dort reinzugehen, Angsthase«, murrte ich in mich hinein. Aber wohl oder übel mussten wir dort hineingehen, da wir sonst unseren Job losgeworden wären. Wir gingen langsam immer weiter in dieses schaurige Haus hinein. Als wir das erste Geschoss durchsucht hatten, stiegen wir hinab in den Keller. Ich stieß die Tür zum Keller auf und sofort wurden wir hineingezogen und festgehalten von ein paar Typen, die eher Stiere waren als Menschen. Ihr Anführer, ein relativ dünner Mann, kam auf uns zu und fragte: »Ich brauche eure Hilfe. Jemand von euch muss in das Polizeipräsidium gehen und aus dem Lager den Kristall bergen, der gewaltig viel Energie beherbergt.« »NIEMALS!«, schrie Brian. Der Anführer zog eine Waffe und schoss. Sauber in den Kopf. Brian war sofort tot.

»Und was ist mit dir, mein Kleiner?«, sagte er und drehte sich zu mir. Ich hatte solche Angst um mein Leben, dass ich einfach nur stumm nickte. »Gut. Hier ist der Plan. Wenn auch nur eine Sache schief läuft, bist du dran. Also … geh mit diesem Mann hier«, er zeigte auf einen seiner Schergen, »raus und sag, dass er an allem schuld war, er deinen Freund erschossen hatte und er immer aus dem Schatten angegriffen hatte. Du bist dann ein Held, da du etwas geschafft hast, dass selbst die Elite-Truppen nicht konnten, und wirst in das Polizeipräsidium eingeladen und eine Feier wird stattfinden. Du schleichst dich in das Lager und gehst zum Safe 1427 und gibst dort den Code 3397053 ein. Entnimm den Kristall und bring ihn spätestens in einer Woche wieder hier her. Verstanden?« Wieder nickte ich angsterfüllt.

Alles geschah genauso, wie er es vorausgesagt hatte. Er bekam seinen Kristall und ich wurde zu ihnen und der Obersten Leiterin aufgenommen. Dies geschah am 17.8. Zwei Tage darauf bin ich geflohen aus Angst vor IHR. Sie werteten dies als Verrat und verfolgen mich seitdem. Ich weiß nicht, wie lange ich dieser psychischen Belastung standhalten kann, oder wann sie mich finden werden. Und ich weiß: Sie werden mich finden, und dann hat mein letztes Stündchen geschlagen … Ich hoffe, dass ich noch Zeit habe D-

Zurück am Sonntag 11.8.

An dieser Stelle war der Brief abgebrochen. Den Blutflecken nach zu urteilen hatten sie ihn gefunden und er hatte keine Zeit mehr D… was auch immer zu tun. Ich entschied mich, etwas auszuruhen und dann weiter zu sehen.

Als ich nach ca. 30 Minuten wieder aufwachte, war es 9 Uhr morgens auf der kleinen Insel mitten im Ozean. Verwirrt setzte ich mich auf. Ich hatte soeben einen Brief aus der Zukunft gelesen. Drak war auch da und saß genüsslich schmatzend ein Stück weiter von mir entfernt auf der Insel. »Hey, Mike! Ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf. Normal wachst du immer schon um 8 auf, und jetzt ist es schon 9! Weißt du, ich habe auch einmal länger …« »Ja ja. Ich habe eine Stunde länger geschlafen, wie schlimm. Ich habe eine Vision gehabt.«

Ich erzählte Drak die ganze Geschichte und er meinte, dass er schonmal von ähnlichen Erlebnissen gehört hatte, die von einer höheren Macht ausgingen. Doch ich war sehr erschöpft von der Reise durch die Zeit, auch wenn ich sie im Traum bestritten hatte. Daher machten wir uns einen weiteren ruhigen Tag. Aber am nächsten Tag würden wir weiterziehen müssen, da uns bald das Essen ausgehen würde. Früh am Abend legten wir uns schlafen.

Montag 12.8. Wieder unterwegs

Nachdem Drak und ich ausgeschlafen hatten, flogen wir fast den ganzen Tag über scheinbar endloses Meer. Später kamen wir über ein langgezogenes Gebirge. Ich hörte ein schlagendes Geräusch. Aus dem nichts erschien plötzlich ein Helikopter, der uns entgegenflog. Der Pilot war mit Musik zugedröhnt, sodass er uns nicht einmal bemerkte. Bevor Drak ausweichen konnte, war es schon zu spät.

Der Rotor des Hubschraubers krachte auf Draks linken Flügel, ein lautes Knacken ertönte und Draks Blut spritzte mir in mein Gesicht. Der Heli-Pilot verlor die Kontrolle über sein Gefährt, und so stürzten wir gemeinsam in die Tiefe. Kurz darauf schlug ich auf und das Bild verschwand.

Als ich wieder zu mir kam, merkte ich, dass ich tief im Schnee des Bergs lag und so ziemlich unversehrt war. Gebrochen hatte ich mir auch nichts, aber ich hatte einige Prellungen und Platzwunden und bestand fast nur noch aus blauen Flecken. Unter großer Anstrengung wühlte ich mich aus meinem Schneegrab und sah mich um. Es fiel mir zuerst schwer, überhaupt etwas zu erkennen, und ich irrte eine ganze Weile in der Gegend herum, doch dann sah ich Drak nicht weit von mir unter Schmerzen keuchen. Sein linker Flügelansatz war gebrochen und es fehlte ein großes Stück Haut. Blut floss unaufhörlich aus der großen Wunde, sodass der Schnee unter ihm blutrot gefärbt war. Drachen