Das Vermächtnis des Wunderlands (Das Vermächtnis des Wunderlands 1) - Gereon Klug - E-Book

Das Vermächtnis des Wunderlands (Das Vermächtnis des Wunderlands 1) E-Book

Gereon Klug

0,0
6,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Mitreißend, fesselnd, lustig! Eine rasante Achterbahnfahrt mitten hinein in die fantastische Welt des Miniatur Wunderlands  Das gibt es doch nicht! Als die Geschwister Olivia, Bruno und Tom zusammen mit ihrer Freundin Pi die alte und längst verschollen geglaubte Modelleisenbahn des Großvaters wiederfinden, sind sie natürlich erst einmal begeistert. Doch dann passieren mit einem Mal ganz seltsame Sachen um sie herum – und das ausgerechnet kurz vor der wichtigsten Zugmesse, die spektakuläre Züge aus aller Welt in den kleinen Ort Knuffingen bringen soll. Gibt es da etwa einen Zusammenhang? Und welche Rolle spielt der von der Messe keineswegs begeisterte Biernatzki? Klar, dass die vier den mysteriösen Geschehnissen auf den Grund gehen müssen. Doch dann passiert etwas, mit dem keiner von ihnen gerechnet hat! Und damit beginnt das aufregendste Abenteuer ihres Lebens! Bahn frei für einen tollen Mix aus Freundschaft, Spannung und Abenteuer - packendes Lesefutter für Kinder ab 8 Jahren! - DAS Kinderbuch für Fans des Miniatur Wunderlands! Dieses Abenteuer spielt in der einzigen fiktiven Welt der beliebten Attraktion: Knuffingen. - Ein Buch wird Wirklichkeit: Szenen aus dem ersten Band und die Charaktere dieser Buchreihe finden sich schon im Miniatur Wunderland wieder und können dort bestaunt werden. - Ab Band 2 werden auch andere, reale Schauplätze aus dem Miniatur Wunderland besucht. Die Reihe ist eine spektakuläre Reise durch die große kleine Welt, die jährlich Millionen Besucher begeistert.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Gereon Klug, Das Vermächtnis des Wunderlands

Das gibt es doch nicht! Als die Geschwister Olivia, Bruno und Tom zusammen mit ihrer Freundin Pi die alte und längst verschollen geglaubte Modelleisenbahn des Großvaters wiederfinden, sind sie natürlich erst einmal begeistert. Doch dann passieren mit einem Mal ganz seltsame Sachen um sie herum – und das ausgerechnet kurz vor der wichtigsten Zugmesse, die spektakuläre Züge aus aller Welt in den kleinen Ort Knuffingen bringen soll. Gibt es da etwa einen Zusammenhang? Und welche Rolle spielt der von der Messe keineswegs begeisterte Biernatzki? Klar, dass die vier den mysteriösen Geschehnissen auf den Grund gehen müssen. Doch dann passiert etwas, mit dem keiner von ihnen gerechnet hat! Und damit beginnt das aufregendste Abenteuer ihres Lebens!

Wohin soll es gehen?

Buch lesen

Viten

Das könnte dir auch gefallen

Leseprobe

Gereon Klug — Daniel Lieske

Prolog

Was hatte sich sein Freund dabei gedacht?Ohne ihn zu fragen, hatte er es einfach eingebaut!Warum hatte er das gemacht?War doch klar, dass man damit gewinnen würde.Dass die Jury die schönen Häuser, Bahnhöfe und Parks loben würde. Dass man allen anderen haushoch überlegen wäre. Und dass alle fragten, wie man das in so kurzer Zeit bloß geschafft habe?

Das würde sich noch rächen. Er war sicher:Das würde ihnen noch auf die Füße fallen. Lange bliebe das nicht geheim. Irgendwann käme man ihnen auf die Schliche. Und dann wäre die Enttäuschung der anderen über den Betrug unendlich groß. Sie würden sie bestürmen mit ihren Fragen.Warum habt ihr das getan?

Wie könnt ihr nur zu solchen Mitteln greifen?Was seid ihr bloß für Lügner?Genau das hatte er seinem Freund auch gesagt.Der hatte aber nur genickt und das Stück dann doch eingebaut.

Und nun standen sie da: Mit einem Preis dekoriert, beklatscht und bewundert, aber das war alles aufgebaut auf einer Lüge. Einer Sache, von der sie beide nicht wussten, was genau dahintersteckte.

Das Geheimnis war zu groß für sie. Ganz sicher. Vielleicht würde es schon morgen auffliegen, vielleicht erst viel später, aber definitiv würde ihr Trick entdeckt werden.

Er würde sich dieser Schmach nicht aussetzen.Also verreiste er mit unbekanntem Ziel.Für immer.Für fast immer.

1Ausrangiert

„Passt doch auf, ihr macht es kaputt!“, rief Bruno. Er war sauer. Wie oft sollte er denn noch allen sagen, dass sie vorsichtig sein sollten? Das war ja kein Spielzeug, das war das legendäre Eisenbahnmodell ihres Opas!

Das Teilstück, das sie heute hochwuchteten, war zwar sperrig, aber nicht riesig. Jedenfalls nicht so groß, dass man es gleich gegen das Geländer krachen lassen musste. Auch im Dunklen nicht.

Ab der steilen Kellertreppe ihres geheimen Hauptquartiers galt absolutes Lichtverbot.

Niemand durfte sie entdecken.

Keiner.

Olivia machte nun doch kurz die Taschenlampe an. „Tom! Du Dämel!“, schimpfte sie, „leg den Keks weg, nimm deine beiden Hände!“

Bruno seufzte. Klar, dass Tom schuld war. Tom aß einfach immer – im Bett, auf dem Rad, beim Fernsehen, selbst auf dem Klo! Wenn er aufgeregt war sowieso. Und jetzt war Tom so was von aufgeregt. Kein Wunder, der Keller der Brauerei wirkte mitten in der Nacht noch gruseliger als tagsüber: das riesige Gewölbe mit den großen Braukesseln, die aussahen wie Monster, dazu dieser Hall, selbst wenn jemand nur flüsterte.

Und es roch merkwürdig, als lebten hier Wesen, die nicht jeden Tag frische Luft brauchen.

Gerade hatte Bruno etwas über den Boden huschen sehen. Eine Maus? Oder gab es hier Ratten?

Aber dass niemand wusste, dass sie hier waren – das war es wert. Alles geheim!

Tom war vorgestern acht geworden und heute durfte er zum ersten Mal abends mit. „Nacht ab acht“, hatten die älteren Hinderthürs ihm zugeflüstert und ihn mitgenommen zum Abtransport des dritten Stücks Modellbahn.

Ja, es ging um das Stück einer Modelleisenbahn, richtig schwer und so groß wie eine halbe Tischtennisplatte.

Olivia warf ihrem kleinen Bruder einen strengen Blick zu und knipste die Lampe wieder aus.

„Also vor-sich-tig, klar?“

Tom nickte mit vollem Mund, während Bruno seine Ecke wieder hochstemmte. Er sah nicht stark aus, war es aber. Und bei solchen Unternehmungen ging er immer voran.

Einen besseren Freund, Bruder und Mitmacher als Olivias Zwilling konnte man sich nicht wünschen. Bruno war ein guter Typ, ließ das aber nie raushängen.

Der Backsteinbau der alten Brauerei mitten in Knuffingen sah trotz der sehr großen Fenster aus wie eine düstere mittelalterliche Burg. Die Brauerei war schon seit Jahren stillgelegt und bis auf ein paar Maschinen leer. Früher waren Züge im Schienentunnel mit den Bierfässern beladen worden, dem Knuffinger, das sie von dort in alle Welt lieferten. Das war lange her. Inzwischen hatten Spinnen Netze durch die Hallen gesponnen und durch die schmutzigen Fenster fiel selbst morgens kaum Licht. Nachts war es dunkler als dunkel. Dunkler ging wirklich nicht.

Irgendwann hatte Bruno beim Umherstreifen nach der Schule diese halb offene Eisentür entdeckt.

Eine neue Welt aus alten Maschinen und endlos langen gefliesten Hallen tat sich dahinter auf.

Seitdem verbrachten die drei Hinderthür-Geschwister und ihre Nachbarin Pi jede freie Minute hier in der Brauerei.

Erst hatten sie die Kesselräume oben erkundet.

Wie weit und groß und gigantisch das alles war – herrlich. Wie das schallte, wenn man einen Ball an die Kupferleitungen donnerte! Und wie gut es sich anfühlte, in Besitz eines geheimnisvollen Ortes zu sein.

Irgendwann hatten sie sich dann in den Keller getraut und dieses Modell entdeckt. Ein Eisenbahnmodell von Knuffingen, fast so groß wie der Swimmingpool in ihrem Garten! Mit Dutzenden Zügen, allen Häusern ihrer Heimatstadt, den Bahnhöfen, den Straßen, Autos und sogar winzigen Menschen. Alles war da und ständig entdeckten sie neue Details. Sogar das Instandhaltungswerk, wo der Vater der Geschwister arbeitete, sah so aus wie in Wirklichkeit. Die umliegenden Wälder und Felder waren offenbar mit Naturfarben angemalt worden. Jedenfalls hatte sich das Grün der Bäume und Wiesen im Laufe der Jahre in ein bräunliches Grau verwandelt.

Ansonsten war alles in sagenhaft gutem Zustand.

Eine Miniwelt aus einer anderen Zeit. Das Meisterwerk eines Profis, viel zu schade, um hier zu vergammeln, fanden die Kinder.

Olivia und Bruno waren sich außerdem ziemlich sicher, dass ihr Opa Zacharias dieses Modell gebaut hatte. Wenn sie früher schlafen sollten, aber nicht konnten, hatte ihre Mutter davon erzählt. Diese Geschichten gingen immer gleich los: „Es waren einmal zwei Knuffingens. Unser großes, in dem wir leben, und ein ganz kleines. Heute Abend ist in dem kleinen Knuffingen diese unglaubliche Sache geschehen …“ Und dann passierten die allertollsten Dinge.

Entführungen, Diebstähle, Zugunfälle, Zuckerwatten-Feste mit einem Bällebad aus Schokoeiskugeln und so.

Was sollten sie jetzt mit dem Modell machen?

Bruno berief kurzerhand eine Kinder-Kurzbesprechung ein. Sie standen um das Mini-Knuffingen herum und beschlossen in wenigen Minuten:

TOP 1 Das Modell ist bestimmt das von Opa. TOP 2 Und unsere Mutter liebte es. TOP 3 Wir retten es! Aber wohin damit? TOP 4 In den Keller, da steht ja nur Gerümpel und unsere Eltern gehen nie runter, sie schicken höchstens uns. TOP 5 Das Modell ist viel zu groß, um es zu transportieren! TOP 6 Wir teilen es in acht Stücke auf. TOP 7 Die fahren wir dann mit dem FIRESTARTER heimlich nachts nach Hause. TOP 8 Genau! Und setzen das Modell da wieder zusammen, Stück für Stück. TOP 9 Sagen wir den Eltern was? TOP 10 Nein. Nein? Erst, wenn wir es drüben haben! TOP 11 Ja! So wird’s gemacht! TOP 12 Ab wann? TOP 13 Ab morgen!

Zum Glück konnte Olivia ihre Draisine FIRESTARTER so umbauen, dass ein großes Teil des Modells auf die Ladefläche passte. Eine Draisine ist eine Art Tretboot auf Schienen mit Rädern, die auf Gleise passen, und einem Pedalantrieb wie beim Kettcar. Olivia hatte ihre Draisine komplett „frisiert“, also verändert. Den Kuhfänger angemalt, sodass er so aussah, als könnte er jedes Hindernis fressen. Die vorderen Räder hatte sie mit Schutzblechen verkleidet und mit Flammen verziert, das wirkte ein bisschen drachenmäßig. Irgendwie schneller auch. Das Gefährt hieß FIRESTARTER, weil man mit dem Ding echt schnell fahren konnte.

Olivia hatte sogar einen Motor geplant, aber noch war keiner eingebaut.

Der FIRESTARTER war ein Geschenk ihrer Eisenbahner-Eltern. Beide arbeiteten mit Zügen, an Zügen und in Zügen. Olivias Mutter war die Chefin des Knuffinger Hauptbahnhofs. Ein ziemlich stressiger Job: Bei ihr lief alles zusammen, was in der Stadt mit Zugverkehr zu tun hatte.

Ihr Vater war der Werkstattleiter des Instandhaltungswerks. Dort wurden Züge repariert, geprüft und manchmal auch bloß geputzt.

Die Geschwister fanden oft, dass ihre Eltern sich etwas zu viel um ihre Berufe kümmerten.

Und im Moment sowieso: Die weltgrößte Zugmesse, die INTERLOKTRAIN, sollte in drei Tagen stattfinden. Ihre Eltern redeten über nichts anderes mehr.

Dank ihnen kannte sich Olivia jedenfalls aus mit Zügen, Gleisen und Draisinen. „Das könnte man wirklich schaffen“, hatte sie laut überlegt, als sie ihren Plan zur Rettung des Modells besprachen.

„Ist aber ganz schön viel Arbeit: Abends wegschleichen, Stück für Stück abbauen, herbringen, aufbauen“, sagte Bruno, grinste und schob noch hinterher: „Machen und lachen!“ Das war sein Motto, das sagte er immer.

„Das dauert jedes Mal genau 3 Stunden und 14 Minuten“, erklärte Pi. Und wenn Pi das sagte, dann stimmte das auch. Pi konnte nämlich alles rechnen. Plus und minus. Aber auch minus mal minus und plus durch minus. Mit Kommastellen.

Im Kopf. In Sekunden. Ohne Taschenrechner oder Stift. Jeden Winkel, jede Entfernung, jede Dauer. Minuten, Kilometer, Grad und alles, was du dir denken kannst.

Die Besprechung lag jetzt zwei Tage zurück. Heute war das dritte Stück des Modells dran und es ging mehr schief als je zuvor. Erst waren die Geschwister fast beim Rausschleichen entdeckt worden, weil ihr Vater auf die Toilette musste, obwohl er sonst nie nachts pinkeln ging. Mit halb geschlossenen Augen war er an ihnen vorbeigeschlurft. Zum Glück war er so verschlafen blind wie ein Maulwurf. Aber dann pupste er auch noch und sie mussten mühsam das Lachen unterdrücken.

Und jetzt Toms dämlicher, überflüssiger Rums gegen das Geländer. Ein paar Miniatur-Bäume waren umgekippt und ein kleiner Berg eingedellt.

Hoffentlich war nicht mehr kaputtgegangen.

Auch das Wetter war heute gegen sie. Dicke Tropfen plumpsten auf die Draisine. Bruno nahm die Decke von den Vordersitzen und warf sie über das Modell, während Tom erstaunlich schnell auf seinen Sitz kletterte.

„Wir müssen richtig Gas geben, sonst wird alles nass!“, rief Olivia.

„Ja, Beeilung!“ Bruno war gut im Anfeuern.

Aber Pi schüttelte bloß ruhig den Kopf. „Das ist egal“, meinte sie, „langsam nass oder schneller weniger trocken.“

Olivia drehte sich zu ihrer Freundin um. „Was?

Wie meinst du das?“

„Das ist egal. Ob du mit hoher Geschwindigkeit weniger lang durch den Regen fährst oder im langsamen Tempo weniger Tropfen abkriegst – das tut sich nichts. Du wirst gleich nass“, erklärte Pi.

Pi war wirklich speziell.

Spezieller als speziell.

Vor zwei Jahren war sie in ihre Straße gezogen.

Ein wortkarges Mädchen, dünn und blass – aber nach ein paar Monaten nahmen Bruno und Olivia sie schon wie selbstverständlich überallhin mit.

Längst waren sie richtige Freunde, obwohl sie das nie sagten. Lieber einfach Freunde sein, anstatt nur drüber reden. Da waren sie sich einig.

Pi war unfassbar schlau und der Meinung, dass die meisten Worte überflüssige Wiederholungen waren. Sie selbst sagte eigentlich immer alles nur einmal. Das reichte auch, es war eh schon unheimlich genug, dass sie solche Sachen berechnen konnte.

„Egal! Alle festhalten! Es geht los!“, rief Bruno.

Und die Draisine fuhr an.

2Aus der Bahn!

Die Draisine ratterte durch die Dunkelheit.

Raus aus dem Brauereitunnel auf die dunkle Hauptstrecke Knuffingens. Olivia fuhr schnell.

Sie liebte Kurven und das Rattern bei jeder Gleisschwelle.

Von ihren Eltern wusste sie, dass nachts keine Züge fuhren. Sie konnte also aufs Tempo drücken und Richtung Hauptbahnhof sausen. Eigentlich wohnten die Hinderthürs nur ein paar Hundert Meter entfernt von der alten Brauerei. Aber mit der Draisine mussten sie die kurvigen Umwege der Schienen in Kauf nehmen.

Inzwischen prasselte der Regen auf ihre Köpfe.

Olivia und Bruno trampelten, so schnell sie konnten. Hinter ihnen saß und aß Tom, neben ihm blickte Pi in die Nacht.

„Stopp!“, schrie Olivia plötzlich. „Bruno, stopp, stopp, stopp!“

Sie riss an der Handbremse, Bruno stieg in den Rücktritt. Es quietschte fürchterlich.

Allen blieb kurz das Herz stehen und die Luft weg. Dann kamen sie zum Stehen. Direkt vor einem riesigen Steinhaufen, dreimal so hoch wie Bruno. Und Bruno war der Größte von ihnen.