Das verzerrte Selbstporträt eines Malers in Jean Amérys Roman "Lefeu oder der Abbruch" - Sarah Schneider - E-Book

Das verzerrte Selbstporträt eines Malers in Jean Amérys Roman "Lefeu oder der Abbruch" E-Book

Sarah Schneider

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2010
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Jean Améry, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer die zeitkritischen Aufsätze des jüdischen Schriftstellers Jean Améry, der 1912 als Hans Chaim Mayer in Wien geboren wurde, kennt, wie unter anderem „Jenseits von Schuld und Sühne. Bewältigungsversuche eines Überwältigten“ und „Über das Altern: Revolte und Resignation“ aus den 1960er Jahren oder die autobiografische Schrift „Unmeisterliche Wanderjahre“ von 1971, die sich durch Amérys Fähigkeit der Analyse des Zeitgeschehens, der Geschichte und deren philosophischem wie auch politischem Hintergrund, auszeichnen, den mag der Wunsch „von der autobiographischen Thematik... loszukommen“ und einen Roman zu verfassen nicht sonderlich überrascht haben. Es war anzunehmen, dass Améry zwar „erzählen“ wolle, doch würde er dabei die Möglichkeit des Sinnens und Nachdenkens, der Reflexion, nicht zu Gunsten einer reinen Erzählwelt, wie es dem Roman eigen ist, aufgeben. Und somit entstand ein Werk, das von der gegenseitigen Durchdringung von Darstellerischem und Erzähltechnischem auf der einen Seite und Reflektierendem auf der anderen Seite geprägt ist: Jean Amérys Roman-Essay „Lefeu oder der Abbruch“, welcher Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit ist. ... Die Figur des Lefeu, welche das Romangeschehen bestimmt, hatte einen tatsächlich lebenden Künstler zum Vorbild: Erich Schmid. Über ihn fantasiert Améry seine Kunstfigur jedoch hinaus, bis hin zu „künstlerischen Selbstbefragungen und -vergewisserungen, die uns in den Porträts von Thomas Manns Aschenbach (aus dem „Tod in Venedig“, mit dem Amérys Buch sehr viel verbindet) oder dem Adrian Leverkühn (aus dem „Doktor Faustus“) schon vertraut waren“ . In wie weit der Maler Erich Schmid nun Vorlage für die Figur des Lefeu war, wie viel Autobiografisches diese Romangestalt entgegen des Wunsches des Autors, wie es aus dem voranstehenden Zitat desselben zu entnehmen war, in sich trägt und besonders in welcher Beziehung Schmid, Lefeu und Améry zueinander stehen, soll im Folgenden erörtert werden.

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