Das Zeitreisehaus - Marie Wollatz - E-Book

Das Zeitreisehaus E-Book

Marie Wollatz

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Beschreibung

Die Zwillinge Henriette und Hannes Tempus ziehen mit ihren Eltern von der Großstadt Berlin nach Weimar. Die Kinder sind von dem Umzug so gar nicht begeistert. Doch das Haus, in das sie einziehen, birgt etwas Mysteriöses. Schon am ersten Tag machen die Zwillinge im Keller des Hauses eine spannende Entdeckung. Sie finden eine Zeitmaschine. Herr Tempus offenbart allen ein altes Familiengeheimnis. Daraufhin begibt sich die Familie auf eine Zeitreise in das Jahr 1965. Zu dieser Zeit ist Deutschland in Ost und West geteilt. Die Familie Tempus erlebt den kuriosen Alltag in der ehemaligen DDR. Doch zum Schluss geraten sie alle in große Gefahr und es gilt, das Geheimnis der Familie Tempus unbedingt zu wahren!

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Seitenzahl: 121

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Zweite Auflage 2024

Originalausgabe

© 2022 Marie Wollatz/Verlag FantasieReise

Alle Rechte vorbehalten.

Autor: Marie Wollatz

Kontaktdaten: [email protected]

Umschlaggestaltung und Illustrationen: Patricia Wagner

ISBN: 978-3-9851-0859-6

Marie Wollatz

Das Zeitreisehaus

Das Geheimnis der Familie Tempus

Mit Illustrationen von Patricia Wagner

Für

Für Mikael

 

Danksagung

Ich gebe zu, es mag etwas einfallslos klingen, wenn ich nun schreibe, dass mir die Geschichte im Corona-Lockdown eingefallen ist, aber so ist es nun einmal. Ich saß mit meiner Familie zu Hause und mir wurde mehr denn je bewusst, wie wichtig eine intakte Familie ist. In die Geschichte sind viele Fragmente aus meinem eigenen Familienleben mit eingeflossen. So ist das «Familienkuscheln» eine innige Tradition von uns.

Daher danke ich hier in erster Linie meiner eigenen Familie, ohne die dieses Buch wahrscheinlich nicht entstanden wäre. Mein Dank gilt meinem Mann Arndt Wollatz, der mich mit großartiger Logik und moralischer Unterstützung in diesem Projekt vorangebracht hat. Großer Dank geht an Mikael Wollatz, der mich mit seinen verrückten Ideen zum Träumen bringt. Viele seiner Ideen haben mich zu diesem Buch inspiriert.

Danke an Katja Neubert und Patricia Wagner, die das große Glück hatten, die erste Rohfassung zu lesen und die mich mit zahlreichen Anmerkungen unterstützt haben. Ich habe vieles auf Eure Anregung hin umgeschrieben.

Bedanken möchte ich mich zudem bei Elsabe Felgentreu, die mich im Lektorat großartig unterstützt hat.

Und zuletzt vielen Dank an alle, die mich in manch schwerer Stunde, in der ich aufgeben wollte, beraten und zum Weitermachen motiviert haben. «Das Zeitreisehaus» ist zu meinem Herzensprojekt geworden und die Familie Tempus ist mir sehr lieb geworden. Ich hoffe, sie wird mich und auch meine Leser noch eine Weile begleiten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Haus in der Gerberstraße

«Was ist das denn? Papa, das kann doch nicht wirklich dein Ernst sein!» Das zierliche Mädchen Henriette, das von ihrer Familie und Freunden Henry genannt wurde, saß auf dem Rücksitz des Familienautos und war entsetzt.

«Das soll unser neues Zuhause sein? Wo sind wir hier eigentlich?», fragte ihr Zwillingsbruder Hannes, der neben ihr saß und ebenso fassungslos aus dem Seitenfenster des Autos starrte. «Hier sollen wir nun leben?»

«Weimar! Wir sind in Weimar, genau genommen in der Gerberstraße, Brüderchen», das Mädchen zeigte auf das Straßenschild, das an dem Haus, vor dem sie standen, angebracht war.

Weimar ist eine kleine Stadt, im Gegensatz zu Berlin. In Berlin lebten sie seit gestern nun nicht mehr. Berlin war groß und aufregend und hatte um einiges mehr zu bieten. «Und warum mussten wir aus Berlin weg und in dieses Kaff ziehen?», fragte Hannes.

Sein Vater Patrick Tempus beantwortete die Frage: «Damit wir mehr Zeit für uns als Familie haben». Das Haus, vor dem sie hielten, sah sehr alt aus, über die Jahre hier und da etwas saniert, aber trotzdem alt.

«Das ist doch sehr hübsch. Daraus lässt sich bestimmt einiges machen!» Henry hörte aus der Stimme ihrer Mutter gespielte Begeisterung heraus. Typisch für sie, denn sie versuchte immer die Entscheidungen ihres Mannes schönzureden, die ihr nicht gefielen.

Herr und Frau Tempus stiegen aus. Henry blieb mit ihrem Bruder Hannes auf dem Rücksitz des Familienwagens sitzen. Sie waren sich einig: «Wir steigen nicht aus. Eigentlich wollen wir am liebsten wieder nach Berlin fahren». Diese Einigkeit der beiden war eine große Ausnahme, denn sonst waren sie sich nie einig, eher sehr verschieden, obwohl sie Zwillinge waren.

«Und für das hier musste ich meine Theatergruppe in Berlin verlassen!», schnaubte Henry verächtlich. «Das ist noch gar nichts. Mich trifft es viel schlimmer! Ich musste meine Skateboardgang hinter mir lassen!»

Hannes hatte eine Menge Freunde, besser gesagt Fans, so wie er sie immer nannte. Mit seiner Skateboardclique hatte er sich in Berlin regelmäßig getroffen. Sie fuhren zum Spaß mit dem Skateboard im Supermarkt. Dabei ging so manches zu Bruch und das filmten sie dann und stellten es ins Internet. Unter der Seite «skateboard_fahren_im_supermarkt» hatten sie bereits 500.000 Follower gesammelt, die sich den «Quatsch», den sie fabrizierten, anschauten und likten. Mehrmals wurde Hannes dabei schon von erbosten Marktleitern aufgegriffen und Herr Tempus musste Hannes sogar von der Polizei abholen. Hannes seufzte, nach Skateboardspaß sah dieses Weimar nun nicht gerade aus.

«Henry, Hannes, steigt doch endlich mal aus! Die Umzugswagen kommen gleich.» Henry rollte mit den Augen. Widerwillig stiegen die beiden aus. «Jetzt ist es offiziell. Aus dem Auto auszusteigen bedeutet, es gibt kein Zurück mehr.»

Die beiden Umzugswagen rollten langsam heran und hielten hinter ihrem Auto. Vier große kräftige Männer stiegen aus. Herr Tempus begrüßte sie und sie gingen gemeinsam ins Haus.

Das Haus befand sich am Rande der Gerberstraße. Es stand nicht frei, sondern war direkt an das Nachbarhaus heran gebaut und das letzte Haus in der Straße.

Herr Tempus schloss die schwere Holztür auf. «Die quietscht aber laut», sagte ein Mann von der Umzugsfirma während er ins Haus ging. Herr Tempus folgte ihm. Weimar war einst seine Heimatstadt gewesen. Hier war er aufgewachsen. Das Haus war sein Elternhaus.

«Ich war lang nicht mehr hier», sagte er gedankenverloren und öffnete die schwere Tür. «Es hat sich einiges verändert.»

Frau Tempus stand noch immer auf dem Bürgersteig vor dem Haus, starrte es an und dachte: «Ich kann mir kaum vorstellen, dass wir nun als Familie in ein neues Leben starten.»

Sie fuhr sich mit der Hand durch ihr kurzes blondes Haar. Mit ihrem zierlichen Gesicht sah sie ihrer Tochter sehr ähnlich. Henry stellte sich neben ihre Mutter. Frau Tempus legte liebevoll den Arm um ihre Tochter, schaute in ihre haselnussbraunen Augen und sagte: «Wir schaffen das. Wir sind doch eine Familie. Wenn wir zusammenhalten, dann werden wir uns hier auch schnell einleben.» Irgendwie hatte es den Anschein, dass sie diese Worte eher zu sich selbst sagte als zu ihrer Tochter. Hinter ihnen schnaubte Hannes verächtlich.

«Mein Schlüsselanhänger ist weg!», stieß Hannes plötzlich aus und blickte in die verdatterten Gesichter seiner Familie. Henry rollte mit den Augen. «Dieser blöde Anhänger!»

Keiner aus der Familie wusste so richtig, wo dieser Schlüsselanhänger herkam. Es war ein Eisbär, der Skateboard fährt und weil er eben nun mal Skateboard fährt, war genau dieser Anhänger Hannes Glücksbringer. Hannes schüttelte seinen Wuschelkopf, so als ob der Anhänger auf seinem Kopf lag und jeden Moment durch das Schütteln herunterfallen könnte.

«Gib es zu, du hast ihn», fuhr er seine Schwester an. Henry warf ihm einen empörten Blick zu. Die Einigkeit, die sie gerade noch gezeigt hatten, war wie weggeblasen. «Nein, ich habe ihn nicht. Was soll ich denn auch damit?» Frau Tempus rollte genervt mit den Augen und begab sich ins Haus. Irgendwie musste sie jetzt diesem herannahenden Streit entkommen und rief ihnen noch hinterher: «Und ich dachte, Zwillinge sind sich immer einig!»

Sie war so überglücklich gewesen, als sie damals erfahren hatte, dass sie Zwillinge bekommen würde. Noch in ihrer Schwangerschaft hatte sie sich ausgemalt, wie beide Kinder nie allein sein und immer jemanden zum Spielen haben würden. Nicht im Traum wäre ihr eingefallen, dass ihre Kinder völlig unterschiedlich sein könnten, nie miteinander spielen und sich ständig streiten würden.

«Seit dreizehn Jahren ertrage ich nun dieses ständige Gemecker, Gestreite und Generve», seufzte sie leise vor sich hin, während sie sich im Haus umsah.

Hannes war eher der sportliche von den beiden Geschwistern und tanzte oft aus der Reihe. Frau Tempus fand, er war ihrem Mann sehr ähnlich, aber dieser stritt das vehement ab. Henriette war die künstlerische. Gern hätte Frau Tempus ihre Tochter in Kleidern gesehen, aber Henriette trug lieber Hosen und wollte auch nicht Henriette genannt werden, sondern Henry. Ihr glattes braunes Haar trug sie als kurzen Pagenschnitt und sie hätte auch gut als Junge durchgehen können.

Draußen setzte sich der Streit der beiden Kinder fort. Der Schlüsselanhänger war immer noch nicht auffindbar. Drinnen war nur noch halb so viel von dem Streit zu hören und Frau Tempus genoss für einen Augenblick die Ruhe.

Das Haus war ihr fremd, sie hatte es nie gesehen. Herr Tempus hatte stets ein riesiges Geheimnis um seine Vergangenheit und seine Familie gemacht. Angeblich war er seit Jahren mit seinen Eltern wegen irgendwelcher Dinge zerstritten. Der Streit wurde auch nie beigelegt. Frau Tempus hatte ihre Schwiegereltern und die Kinder hatten ihre Großeltern nie zu Gesicht bekommen. Umso erstaunter war sie gewesen, als ihr Mann vor zwei Monaten die Nachricht verkündete: «Meine Eltern sind jüngst verstorben und sie haben mir das Haus in Weimar vererbt.»

Und sie war entsetzt, als ihr Mann sagte: «Ich habe meine Stelle als Geschichtsprofessor an der Freien Universität Berlin gekündigt, um eine Stelle als Gymnasiallehrer am Humboldtgymnasium in Weimar anzunehmen. So haben wir mehr Zeit für die Familie und können dem hektischen Treiben Berlins entfliehen.»

Aber so recht glaubte sie ihm das nicht. Irgendetwas sagte ihr, dass da mehr dahinterstecken musste. Sie dagegen hatte ihre Stelle im Archiv der Verwaltung, in der sie halbtags gearbeitet hatte, aufgeben müssen und hatte bisher keine Zeit gehabt, eine neue Anstellung zu finden.

«Nun ja», jetzt stand sie hier, in ihrem neuen Zuhause. Es roch fremd, etwas altbacken, nach alten Leuten eben. Immerhin hatte ihr Mann ein Unternehmen beauftragt, das das Haus vorab gereinigt und aufgeräumt hatte. Der Hausflur war dunkel und eine zu kleine Lampe spendete nur spärliches Licht. Eine Treppe führte in das obere Stockwerk. Helene Tempus hörte die Stimme ihres Mannes. Er sprach gerade mit den Umzugsleuten: «Die Möbel für die Kinderzimmer kommen hier hinein und das dahinten ist das Schlafzimmer.»

«Ich habe dir doch gesagt, dass er unter der Rückbank liegt!», hörte Frau Tempus die genervte Stimme ihrer Tochter. Henry und Hannes betraten das Haus. «Boah, von drinnen sieht das Haus ja noch älter aus, als von draußen», entfuhr es Hannes, als er im Hausflur stand.

«Kommt», sagte Frau Tempus. «Gehen wir uns mal umschauen!» Gemeinsam erkundeten sie das Haus. Unten befand sich eine große Küche, ein Badezimmer, ein Esszimmer und ein geräumiges Wohnzimmer, welches mit einer Schiebetür vom Esszimmer abgetrennt war. Alle Räume hatten eine hohe Zimmerdecke, wie es in Altbauten üblich war. Die Räume entsprachen keinem modernen Wohnstandard, aber immerhin war alles ordentlich und es gab eine Heizung, die wohl in den letzten Jahren nachträglich eingebaut worden war.

«Und wo sind unsere Zimmer, Mama?», fragte Henry. «Sehen die auch so alt aus?»

«Die sind wahrscheinlich oben», vermutete Frau Tempus und gemeinsam gingen sie die Treppe hinauf. «Verzeihung.» Die Umzugsleute drängelten sich an ihnen vorbei und begannen, draußen den Wagen auszuräumen.

Oben gab es ebenfalls ein Badezimmer, ein Schlafzimmer, ein Büro und zwei Kinderzimmer. «Kopf oder Zahl? Wer Zahl bekommt, darf das Zimmer nehmen, das näher am Schlafzimmer von Mama und Papa liegt!», meinte Hannes und Henry entschied das Rennen für sich. «Ha, ätsch!», sagte sie und steckte ihrem Bruder die Zunge heraus.

Vom Schlafzimmerfenster konnte man auf die Straße schauen. Die Fenster der Kinderzimmer gingen nach hinten hinaus, mit einem schönen Blick in einen kleinen Garten, der zum Haus gehörte.

«Im Grunde ist das Haus gar nicht so schlecht. Vielleicht doch besser als eine Fünfzimmerwohnung in Berlin», sagte Frau Tempus zu sich selbst.

Und so verstrich der Tag mit Umzugsarbeiten, Schleppen von Kisten, Abstauben von restlichen Möbeln, die noch im Haus standen und einem pfeifenden Herrn Tempus, der offensichtlich in Jugenderinnerungen schwelgte.

Helene Tempus hatte mittlerweile im Flur eine Tür zum Keller entdeckt und einen kurzen Blick hineingeworfen. Im Keller standen viele Bücherregale und auf dem Boden lagen verschiedene Sachen. Anscheinend hatte das Unternehmen den Keller übersehen und ihn nicht geräumt.

«Hannes, Henry, kommt ihr mal bitte?»

«Was ist denn?», antwortete es im Chor von oben.

«Kommt mal bitte! Ich habe eine Aufgabe für euch!»

«Das hat nichts Gutes zu bedeuten, wenn Mama so ruft», sagte Hannes. «Bestimmt haben wir es mit unserer Streiterei übertrieben», stimmte Henry zu. Verlegen kamen beide die Treppe herunter.

«Räumt ihr bitte gemeinsam den Keller auf!»

«Das war ja klar», flüsterte Hannes. «Nun auch noch der Keller, als ob der Tag nicht schlimm genug wäre.»

«Aber Mama ...», Henry kam mit ihrem Satz nicht weit, denn Frau Tempus warf ihr einen strengen Blick zu. Betreten begaben sich beide Kinder in Richtung Keller. «Du zuerst», befahl Hannes.

«Nein du!», konterte Henry zurück.

Die genervte Stimme ihrer Mutter unterbrach den nächsten Streit. «Kinder, bitte, ihr sollt den Keller aufräumen!»

Stillschweigend ergaben sie sich und verschwanden im Keller. Der Keller war für sein Alter erstaunlich trocken. «Boah, so viele Bücher», Henry war erstaunt. Unten standen schwere alte Eichenholzregale, voll bepackt mit Büchern. Viele Bücher lagen auf dem Boden. «Das meinte wohl Mama mit Aufräumen», seufzte Henry.

Hannes griff unterdessen nach einem Buch und fing an, seine Schwester damit zu bewerfen. Er konnte es eben nicht lassen, seine Schwester zu ärgern. «Mit Büchern wirft man nicht, du Blödmann!»

Aber Henry wollte sich wehren und griff nach einem Buch aus dem Bücherregal. Plötzlich zog sie nicht nur ein Buch aus dem Regal, sondern es fielen gleich alle Bücher zu Boden. «Na toll, jetzt müssen wir noch mehr aufräumen.» Sie blickte zu Hannes, aber der schaute an ihr vorbei, in Richtung Bücherregal. Sein Mund stand offen und es sah so aus, als würde er sich über etwas wundern.

«Was ist?», neugierig drehte sie sich um, um nachzuschauen, was Hannes aus der Fassung brachte, sodass er das Bücherwerfen und Ärgern völlig vergaß. Und da erblickte sie es auch. Das Bücherregal vor ihnen hatte keine Rückwand und mit dem Herausfallen der Bücher kam etwas zum Vorschein, was einer Maschine mit Knöpfen, Anzeigen und Hebeln ähnelte. Diese Maschine sah sehr seltsam aus. Auf ihrer Oberfläche stand in Großbuchstaben geschrieben: Tempus - 1612.

«Was hat das zu bedeuten?», fragte Henry ihren Bruder. Dieser zuckte mit den Achseln und erwachte aus seiner Starre. «Woher soll ich das wissen?», entgegnete er und ging einen Schritt auf den komischen Apparat zu. Er strich mit der Hand über die Oberfläche. «Das scheint eine Art Eisen zu sein. Aber es ist gar kein Rost darauf.»

Henry tat ebenfalls einen Schritt nach vorn und trat ungewollt auf eines der heruntergefallenen Bücher. «Oh», entfuhr es ihr. Sie bückte sich und hob das Buch auf. Dem Einband nach zu urteilen, war das Buch mindestens hundert Jahre alt. Sie schlug es auf und bemerkte: «Das scheint eine Art Tagebuch zu sein.»

In den Büchern befanden sich handschriftlich verfasste Texte. Dann hielt Henry vor Erstaunen den Atem an. «Die Auszüge sind alle mit dem Jahr 1875 datiert. Die sind bestimmt wertvoll. Und schau hier!», sie zeigte ihrem Bruder den Tagebuchauszug. «Hier steht Patrick Tempus. Wie kann das sein? Das ist doch Papa!»

Das Familiengeheimnis