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Königs Erläuterung zu Hermann Hesse: Demian - Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben. In einem Band bieten dir die neuen Königs Erläuterungen alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst. Das spart Zeit bei der Vorbereitung! Alle wichtigen Infos zur Interpretation. - von der ausführlichen Inhaltsangabe über Aufbau, Personenkonstellation, Stil und Sprache bis zu Interpretationsansätzen - plus 6 Abituraufgaben mit Musterlösungen . sowohl kurz als auch ausführlich. - Die Schnellübersicht fasst alle wesentlichen Infos zu Werk und Autor und Analyse zusammen. - Die Kapitelzusammenfassungen zeigen dir das Wichtigste eines Kapitels im Überblick - ideal auch zum Wiederholen. - Das Stichwortregister ermöglicht dir schnelles Finden wichtiger Textstellen. . und klar strukturiert. - Ein zweifarbiges Layout hilft dir Wesentliches einfacher und schneller zu erfassen. - Die Randspalte mit Schlüsselbegriffen ermöglichen dir eine bessere Orientierung. - Klar strukturierte Schaubilder verdeutlichen dir wichtige Sachverhalte auf einen Blick. . mit vielen zusätzlichen Infos zum kostenlosen Download.
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Seitenzahl: 118
KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN
Band 464
Textanalyse und Interpretation zu
Hermann Hesse
demian
Maria-Felicitas Herforth
Alle erforderlichen Infos zur Analyse und Interpretation plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen
Zitierte Ausgabe: Hesse, Hermann: Demian. Die Geschichte von Emil Sinclairs Jugend. Frankfurt am Main: Suhrkamp Taschenbuch Verlag, 49. Aufl. 2016 (suhrkamp taschenbuch 206)
Über den Autor dieser Erläuterung:Maria-Felicitas Herforth, geboren 1980, Studium der Anglistik und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum (1999–2005), Studienaufenthalt in Großbritannien (2001–2002), 2005–2006 Doktorandin und wissenschaftliche Hilfskraft im Englischen Seminar der Ruhr-Universität Bochum, 2007–2009 Referendarin in den Fächern Englisch und Deutsch, seit 2009 Studienrätin an einem Gymnasium in Bochum, Autorin von Königs Erläuterungen.
3. Auflage 2017
978-3-8044-6912-9
© 2008, 2011 by C. Bange Verlag GmbH, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelabbildung: © moodboard/F1online
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1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht
2. Hermann Hesse: Leben und Werk
2.1 Biografie
2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund
Die bürgerliche Sexualmoral um 1900 und die Entdeckung der Psychoanalyse
Die jungen Intellektuellen und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914
Politische und wirtschaftliche Umbrüche zur Zeit des Ersten Weltkrieges
2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken
3. Textanalyse und -Interpretation
3.1 Entstehung und Quellen
3.2 Inhaltsangabe
3.3 Aufbau
Zur Funktion des Vorworts
Kompositionsstruktur
Leitmotive
3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken
Einzelne Vertreter der konformen und in Normen erstarrten, unkritischen Gesellschaft
Emil Sinclair
Max Demian
Frau Eva
Pistorius
3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen
3.6 Stil und Sprache
3.7 Interpretationsansätze
Demian und Frau Eva – Projektionen von Sinclairs Psyche
Sinclairs Entwicklung als ideologisches Modell für Hesses Weltsicht
Demian und die Suche nach dem Gral
Die Aktualität und psychologische Bedeutung des Demian
4. Rezeptionsgeschichte
Kommentare, Briefe, Rezensionen
5. Materialien
,Kampf um die werdende Persönlichkeit‘ – An eine junge Demian-Leserin
Tiefenpsychologische Auslegung von Jakobs Kampf im Demian
Hesses widersprüchliche Haltung zum Ersten Weltkrieg
6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen
Aufgabe 1 ***
Aufgabe 2 **
Aufgabe 3 **
Aufgabe 4 *
Aufgabe 5 *
Aufgabe 6 ***
Literatur
Zitierte Ausgabe
Primärliteratur
Sekundärliteratur Zu Demian
Zu Hermann Hesse
Sonstige Literatur
Internet-Adressen
Demian – Hörbuch
Filme über Hermann Hesse
Damit sich jeder Leser in unserem Band rasch zurechtfindet und das für ihn Interessante gleich entdeckt, hier eine Übersicht.
Im 2. Kapitel beschreiben wir Hesses Leben und stellen den zeitgeschichtlichen Hintergrund dar:
Hermann Hesse lebte von 1877 bis 1962, u. a. in Calw und Montagnola/Tessin.
In Demian greift Hesse sein Leitthema der Individualitätsproblematik und Bedrohung des Einzelnen vor dem Hintergrund der Erfahrung des Ersten Weltkrieges auf.
Im 3. Kapitel bieten wir eine Textanalyse und -interpretation.
Entstehungszeitraum sind die zwei Monate September und Oktober 1917; Ort der Niederschrift ist die Schweiz, wohin Hesse bereits 1912 aus politischem Unbehagen gegenüber dem wilhelminischen Deutschland emigrierte. Der Roman erscheint 1919, ein Jahr nach Ende des Ersten Weltkrieges unter dem Pseudonym Emil Sinclair als vorgegebene Autobiografie. Beeinflusst wurde Hesse u. a. stark von der Psychoanalyse durch Freud, Lang und Jung.
Der Roman umfasst acht Kapitel.
Der zehnjährige Lateinschüler Emil Sinclair erkennt früh, dass es neben der ‚hellen‘ Welt des Elternhauses noch eine ‚dunkle‘ Welt gibt: Statt Liebe, Sicherheit, Pflicht und Ordnung herrschen dort Geheimnis, Gefahr, Gewalt und Trieb. Die Grenze zu dieser ‚dunklen‘ Welt ist nahe, und es gibt rätselhafte Übergänge. Während seiner Schulzeit gerät er in Situationen, in denen diese zwei Seiten aufeinanderprallen, sodass er sich mit scheinbar unlösbaren Konflikten konfrontiert sieht. Erst der neue Mitschüler Max Demian hilft ihm in ausweglosen Lagen. Demian unterscheidet sich von den anderen Schülern; er wirkt erwachsen und allen überlegen, ein Einzelgänger, „eigen und persönlich gestempelt“ (S. 28). Er scheint von einer übermenschlichen Aura umgeben und allwissend zu sein. Auch während der pubertären Zeit von Sinclairs erwachender Sexualität, die im Elternhaus als Sünde gilt und daher verheimlicht werden muss, leitet Demian Sinclairs selbstständiges und kritisches Hinterfragen der religiösen Dogmen und des im Unterricht vermittelten Menschenbildes an. Dies hilft Sinclair, den seit seiner Kindheit empfundenen Dualismus in der Welt zu einem natürlichen Ganzen zu vereinigen. Während seiner Zeit in der Knabenpension in St. ist er von Demian getrennt, fühlt jedoch deutlich, dass seine Entwicklung an einem Scheideweg steht und es sich zeigen wird, ob er ein normaler Bürger wird oder ob ihn seine Natur in eine andere Richtung drängen wird. Zu dieser Zeit findet er seine Traumgeliebte, Frau Eva. Neben Demian tritt nun auch der Sonderling Pistorius in Sinclairs Leben, der ihm auf dem Weg zum Selbst als weiterer Helfer zur Seite steht. Der mittlerweile 18-jährige Sinclair spürt dank der Gespräche mit Pistorius wachsendes Vertrauen in sich und in seine Fähigkeiten, die ihn von der konformen Masse unterscheiden. Als Sinclair eines Tages in den Ferien nach Demian sucht, sind der Freund und seine Mutter inzwischen fortgezogen. Doch die Besitzerin des Hauses zeigt Sinclair eine Fotografie von Demians Mutter und er erkennt in ihr seine Traumgeliebte. Nach langem Sehnen gelingt es Sinclair schließlich, all seinen Willen auf seine Liebe zu Frau Eva zu konzentrieren, um sie endlich zu sich zu rufen. Es erscheint Demian, der ihm vom Ausbruch des Krieges berichtet; er hat sich bereits freiwillig gemeldet. Auch Sinclair beschließt, das Schicksal anzunehmen, und verspürt Abenteuerlust. Die Wege der Freunde müssen sich nun trennen, beide werden in das große Rad des Krieges hineingezogen, geistig wissen sie sich jedoch weiterhin verbunden.
In dem vorangestellten Vorwort führt der fiktive Ich-Erzähler das den Roman konstituierende Programm der Individuation ein, durch das dem Individuum als ganzer Mensch – im Gegensatz zur Tendenz in der Gesellschaft – wieder mehr Wert zugesprochen wird. Dementsprechend basiert der Aufbau des Romans auf der Integration zweier paralleler Handlungsstränge, von denen der vordergründige Strang den Gang des Protagonisten durch die Bildungsinstitutionen darstellt, der parallele Strang jedoch die bedeutendere innere Entwicklung, beeinflusst durch Sinclairs Erfahrungen auf der äußeren Handlungsebene. Demian ist ihm hier Ziel seiner Individuation, denn in ihm erkennt er zuletzt sich selbst als Ganzes. Insgesamt folgt Demian dem Muster des Entwicklungsromans. Bedeutende Leitmotive gehen von der Erfahrung des Gegensatzes verschiedener Ordnungsvorstellungen in der Welt aus (Antithese, Polarität). Symbolische Verweise auf dialektische Zusammenhänge, Elemente der Psychoanalyse (Tier- und Traumsymbole), Bibelsymbolik sowie das Bild der Urmutter strukturieren den Roman und geben auf metaphorischer Ebene Hinweise auf die Deutung des Dargestellten.
Emil Sinclair und Max Demian sind die einander zugeordneten Parallel- und Kontrastfiguren der Erzählung. Demian übernimmt eine Begleiterrolle für Sinclair, indem er bei diesem auf dessen Individuationsweg Reflexionsprozesse initiiert und aufarbeitet und ihm mit verständigem Rat zur Seite steht. Weitere wichtige Figuren, die Sinclairs inneren Weg zu sich selbst beeinflussen, sind der Organist und ebenfalls individuelle Einzelgänger Pistorius sowie Sinclairs Traumgeliebte Frau Eva, die zugleich Demians Mutter ist.
Stil und Sprache werden von dem Programm der Individuation bestimmt und sind somit insgesamt von einem reflektorischen, das Innere und Unbewusste aufspürenden Stil geprägt und gehen mit der Ich-Erzählperspektive einher. Den Roman kennzeichnet das von Hesse für sein Programm entwickelte psychologische Erzählen mit seiner stark emotionalisierten und z. T. symbolischen Sprache.
Für eine thematische Interpretation von Demian bietet sich die Deutung der Erzählung unter dem Gesichtspunkt der Figurenkonstellation an, wobei man Demian und Frau Eva als Projektionen von Sinclairs Psyche lesen kann. Zudem lässt sich Sinclairs Entwicklung als ideologisches Modell für Hesses Weltsicht interpretieren, ebenso wie das Motiv der Gralssuche und die Aktualität und psychologische Bedeutung des Demian herausgearbeitet werden können.
Hermann Hesse
1877–1962 © ullstein bild
Jahr
Ort
Ereignis
Alter
1877
Calw (Württemberg)
Geburt am 2. Juli, zweites Kind des Missionars Johannes Hesse und seiner Frau Marie, der ältesten Tochter des Indologen und Missionars Hermann Gundert. Staatsangehörigkeit russisch.
1881–1886
Basel
Johannes Hesse unterrichtet bei der „Basler Mission“ und erwirbt 1883 die Schweizer Staatsangehörigkeit. Hermann Hesse ist ein willensstarkes, vielseitig interessiertes Kind – voll Fantasie, Energie und Temperament, seine Erziehung pietistisch-streng. Aufgrund seines Eigensinns schicken ihn die Eltern 1881 in das Knabenhaus des Pfarrers Pfisterer.
4–9
1886–1891
Calw und Göppingen
Besuch des Reallyzeums und der Lateinschule.
9–14
1891–1892
Maulbronn
Am 15. September Eintritt in das berühmte evangelisch-theologische Klosterseminar unter Annahme der württembergischen Staatsbürgerschaft. Nach sieben Monaten Flucht am 7. März, um seine früh erkannte Neigung zur Dichtung gegen eine Theologenlaufbahn zu verteidigen.
14–15
1892
Bad Boll, Stetten, Cannstatt
Am 20. Juni Selbstmordversuch während einer Kur im religiösen Heil-Erweckungszentrum Bad Boll, am 22. Juni Überweisung in die Nervenheilanstalt Stetten, am 7. November Aufnahme in das Gymnasium von Cannstatt.
15
1894–1895
Calw
Praktikant in der Turmuhrenfabrik Perrot. Beginn des intensiven Literaturstudiums in der häuslichen Bibliothek. Überwindung der psychischen Krise.
17–18
1895–1898
Tübingen
Buchhändlerlehre in der Buchhandlung Heckenhauer mit anschließender Übernahme als Buchhandlungsgehilfe. Erste Buchpublikation 1898: Romantische Lieder.
18–21
1899–1903
Basel
Beschäftigung in einer Buchhandlung, ab 1901 in einem Antiquariat, erste Veröffentlichungen als Literaturkritiker.
Zwei Italienreisen (1901 und 1903).
22–26
1904
Gaienhofen am Bodensee
Peter Camenzind (Roman) erscheint, Eheschließung mit Maria Bernoulli (drei Söhne), freier Schriftsteller, Mitarbeit an zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften.
27
1905
Unterm Rad (Erzählung, mit der Jahresangabe 1906 erschienen). Geburt seines Sohnes Bruno.
28
1907
Diesseits (Erzählungen).
30
1907–1911
Mitherausgeber der politischen liberalen Zeitschrift März, 1909 Geburt seines Sohnes Heiner, 1911 seines Sohnes Martin. 1910 Gertrud (Roman),
30–34
Indien
1911 Indienreise.
1912
Übersiedelung nach Bern, Schweiz.
35
1914–1919
Bern
Roßhalde (Roman), Anfeindungen durch deutsche Nationalisten nach Erscheinen von Hesses für Völkerverständigung werbenden Aufsatz O Freunde, nicht diese Töne! in der Neuen Zürcher Zeitung, Tätigkeit für die Schweizer Kriegsgefangenenfürsorge, Herausgeber der Deutschen Interniertenzeitung und Gründer des Verlages der Bücherzentrale für deutsche Kriegsgefangene.
37–42
1915
Knulp. Drei Geschichten aus dem Leben Knulps (Erzählung), Am Weg (Erzählungen).
38
1916
Der Tod des Vaters, die beginnende Schizophrenie seiner Frau und eine Erkrankung des jüngsten Sohnes führen zu einem Nervenzusammenbruch Hesses.
39
Luzern
Erste psychotherapeutische Behandlung bei dem C. G. Jung-Schüler Josef Bernhard Lang.
1917
Erste pseudonyme Zeitungs- und Zeitschriftenpublikationen unter dem Pseudonym Emil Sinclair. Am 7. September erstes Treffen mit C. G. Jung. Am 12. September Traumbegegnung mit seinem künftigen Protagonisten „Demian“. Hesse beginnt mit der Arbeit am Demian. Im Oktober Reinschrift des Demian-Manuskriptes und Einsendung an den S. Fischer Verlag Berlin.
40
1919
Montagnola/ Tessin
Trennung von der Familie, Umzug ins Tessin.Demian. Die Geschichte einer Jugend von Emil Sinclair erscheint (unter Pseudonym). Der vermeintlich junge Schweizer Autor Emil Sinclair erhält im Oktober den Fontane-Preis für talentierte Nachwuchsautoren.
42
1920
Otto Flake deckt in seiner Zeitschrift Die fünf Hefte das Demian-Pseudonym auf. Hesse bekennt sich in der Zeitschrift Vivos voco als Verfasser und gibt den Fontane-Preis zurück.
43
1921
Küsnacht/Schweiz
Psychoanalyse bei C. G. Jung.
44
1922
Siddhartha. Eine indische Dichtung.
45
1923
Sinclairs Notizbuch erscheint, eine Sammlung von zuvor pseudonym erschienenen Aufsätzen und Prosatexten.
46
Baden bei Zürich
Scheidung von Maria Bernoulli.
1924
Basel
Hesse wird wieder Schweizer Staatsbürger. Heirat mit der Schauspielerin Ruth Wenger.
47
1925
Im S. Fischer Verlag erscheinen die Gesammelten Werke in Einzelausgaben.
48
1926
Luzern
Aufnahme als auswärtiges Mitglied in die Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste, erneute psychoanalytische Sitzungen bei J. B. Lang.
49
1927
Zürich
Die Nürnberger Reise (Prosa), Der Steppenwolf (Roman), Scheidung der zweiten Ehe.
50
1930
Narziß und Goldmund (Erzählung).
53
1931
Montagnola/Tessin
Eheschließung mit Ninon Dolbin, geb. Ausländer, mit der Hesse seit 1910 in Korrespondenz stand. Hans C. Bodmer stellt Hesse ein Haus zur Verfügung („Casa Hesse“).
54
1932
Die Morgenlandfahrt (Erzählung).
55
1935–1936
Hesse rezensiert für die schwedische Literaturzeitschrift Bonniers Litterära Magasin Werke emigrierter und jüdischer Autoren; Anfeindungen durch die NS-Presse.
58–59
1936
Zürich
Gottfried-Keller-Preis.
59
1939–1945
Hesses Werke gelten im Nazi-Deutschland als unerwünscht.
62–68
1943
Zürich
Das Glasperlenspiel (Roman).
66
1946
Krieg und Frieden (politische Essays seit 1914),
69
Frankfurt/M.
Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main,
Stockholm
Nobelpreis für Literatur.
1951
Späte Prosa.
74
1955
Beschwörungen, Späte Prosa/Neue Folge.
78
Frankfurt am Main
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
1962
Montagnola/ Tessin
Tod Hesses am 9. August.
85
Zusammenfassung
Während in den „unteren“, „einfachen“ Bevölkerungsschichten oftmals ein zwanglos-offener Umgang mit der Sexualität gelebt wurde, herrschten in den Haushalten des Bürgertums der wilhelminischen Gesellschaft die Normen des guten Geschmacks und Werte wie Vernunft, Ordnung, Fortschritt, Pflicht, Religion und Disziplin. Der Vater war der alleinherrschende Patriarch, dem alle Familienmitglieder zu gehorchen hatten. Die Betonung der Vernunft ging einher mit einer Abwertung der Emotionalität: Alles Leidenschaftliche oder Irrationale sollte vermieden werden. Die Kinder wurden von allen negativen Aspekten des Lebens sorgsam ferngehalten, weite Bereiche des Lebens wurden tabuisiert (Sexualität, Gewalt usw.).