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Wenn wir verstehen könnten, wie das Böse funktioniert, wäre das nicht die Lösung für viele Probleme? Während gewisse Kreise im Namen des Guten Angst und Schrecken verbreiten, kann vieles, was uns ängstigt, logisch erklärt werden. Dieses Buch nimmt sich eines Teils in uns an, der als unser Ego bekannt ist. Aber nur wenige wissen, was sich hinter dieser Bezeichnung versteckt. Darum soll hier erklärt werden, was das Ego ist, welche Aufgaben es für uns wahrnimmt und wie es auf uns wirkt. Die Erkenntnis daraus ist erstaunlich: Der Antichrist ist ein veraltetes Konstrukt, das die Menschen in ihrer Freiheit und Erkennung der Wahrheit einschränkt, und sie in einem Gefängnis festhält, das sie über ihr eigenes Ego selbst erschaffen haben. Aber wer hätte geglaubt, dass gerade im Teufel der Weg ans Licht verborgen liegt? Natürlich findet man die Wahrheit nicht, indem man dem Bösen folgt. Wenn man aber das Böse beobachtet, seine Mechanismen durchschaut und dadurch für sich selbst lernt, dann hilft diese Erkenntnis, einen Weg zu beschreiten, der in die Freiheit und hin zum Guten führt. Wurde unser Ego zum Satan erklärt, weil es uns wie die Schlange bei Adam und Eva hilft, zu übergeordneter Erkenntnis zu gelangen? Ist der Apfel womöglich Gottes Wegweiser an die Menschheit, der den Weg zurück ins Paradies weist? Dieses Buch versucht Antworten auf Fragen zu finden, die aus Sicht gewisser Kreise niemals gestellt werden dürften…
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Unser Ego
3. Luzifer, Diabolo, Mephisto und Co.
4. Erzengel Samael als Beispiel
5. Nächstenliebe
6. Egoismus
7. Verbindung versus Trennung
8. Ewiges Leben
9. Der physische Tod
10. Das Fegefeuer
11. Die Hölle
12. In Eintracht mit dem Teufel
13. Das Schattenprinzip
14. Lieben lernen
15. Akzeptieren
16. Aus Fehlern lernt man
17. Das grosse Wirkungssystem
18. Mehr als ein Leben
19. Schlusswort
Der Antichrist
Der Versuch über unser Ego den Teufel zu erklären
Bevor wir die Geschichten um Himmel und Hölle, Teufel und Engel sowie Gut und Böse glauben, tun wir gut daran, uns Gedanken darüber zu machen, was alles hinter diesen Gebilden der menschlichen Erfindungsgabe stehen könnte. Dieses Buch versucht dabei zu helfen. Es stützt sich dabei auf Beobachtungen, die den Menschen helfen wollen, ihre Angst abzulegen und sich ihres eigenen Denkens, ihrer Intuition und ihres Glaubens an das Gute zu bedienen.
Copyright und Design:
Michael von Känel
Verlag:
www.denkmalnach.ch
Nein, dieses Buch hier ist weder religiös noch fundamentalistisch motiviert geschrieben worden. Der Autor beschäftigt sich hier ganz einfach nur mit der Frage, warum der Mensch sowohl Gutes wie auch Böses zu tun im Stande ist.
Nehmen wir folgende Fragen als Ausgangslage:
Wenn doch jede und jeder weiss, dass die Kette nur so stark ist, wie ihr schwächstes Glied, und es folglich auch einer Gemeinschaft nur so gut gehen kann, wie es dem geringsten Mitglied dieser Gemeinschaft ergeht, warum behandeln dann die Menschen einander schlecht?
Wenn doch die Mehrheit aller Menschen die goldene Regel kennt und weiss, dass niemandem angetan werden sollte, was man selbst auch nicht möchte, dass es einem angetan wird, warum gibt es noch Gewalt, Krieg und Unterdrückung?
Wenn jeder halbwegs gebildete Mensch hinschaut und sehen kann, wie die Natur und unsere Mutter Erde zerstört werden, warum erkennt denn niemand, dass wir uns damit den Ast absägen, auf dem wir sitzen?
Wenn doch jeder einmal sterben und diese Welt verlassen muss, warum verhalten sich denn so viele, als wären sie unsterblich?
Wenn man Geld nicht essen kann und Geben seliger ist denn Nehmen, warum streben denn die meisten Menschen nach Besitztum und Macht?
Wenn jedem von uns am wohlsten ist in Harmonie, Ruhe und Sicherheit, warum helfen wir denn mit, durch Lügen, Drohung, Kritik und Missgunst Angst zu verbreiten und so aus dem Paradies aus Erden eine Hölle zu machen?
Wenn jeder von uns ein Gewissen hat, auf das er sich verlassen kann, warum braucht es denn so viele Gesetze und Strafen? Und was ist mit dem gesunden Menschenverstand? Gilt der nur für den Menschen, der daraus seinen Vorteil ziehen kann?
Wir könnten diesen Fragekatalog noch um viele Fragen erweitern. Aber wir würden damit nichts verändern. Der Einzige, der etwas zu ändern vermag, sind wir selbst. Indem wir uns, unser Fühlen, unser Handeln und unsere Beweggründe beobachten, können wir herausfinden, wo wir bereits selbstlos unterwegs sind, und wo wir noch von Selbstsucht und Selbstvorteil getrieben werden.
Wenn jeder Mensch gibt, anstatt zu nehmen, dann haben alle mehr als genug. In unserer Zeit ist aber das Gegenteil der Fall: Die meisten von uns versuchen zu Raffen, zu Sammeln und zu Sparen. Und so wird die Welt zu einem Lebensmittelgeschäft, in dem aus Angst, zu kurz zu kommen, Hamsterkäufe getätigt werden. All das, was wir nehmen aber nicht unmittelbar brauchen, fehlt einem andern. So entstehen nicht nur Not und Sorge, sondern auch Ungerechtigkeit. Und wenn dieser Effekt dann auch noch willentlich herbeigeführt wird, um durch die Knappheit noch mehr Geld zu ergaunern und Macht anzuhäufen, dann dürfen wir uns tatsächlich die Frage stellen, ob es den Teufel wirklich gibt.
Aber den Teufel gibt es nicht! Der Teufel ist nur eine billige Ausrede dafür, dass wir uns selbst nicht in die Verantwortung reinzuziehen brauchen. Es gibt niemanden, der uns dazu bringt, Böses zu tun und zu schaden. Wir tun es selbst. Wir tun es, indem wir zuerst für uns schauen und erst danach für die anderen.
Und dass wir so handeln, hat einen Grund, der seit jeher in jedem beseelten Lebewesen zuhause ist: Es ist unser Ego, das uns dazu veranlasst, egoistisch zu handeln und zu denken.
Wenn wir bereit sind, mehr über unser Ego als Teil von uns selbst zu lernen, dann helfen wir damit, die Welt zu einem besseren Platz zu machen. Aber seien Sie gewarnt, liebe Leserin, lieber Leser: Ihr Ego wird dieses Buch hier als Angriff auf seine Existenz erkennen und die Inhalte und die Erkenntnis ablehnen. Denn alles, was dem Ego schadet, hilft unserer Seele, in unser Bewusstsein zu dringen. Und unsere Selbsterkenntnis als Teil des grossen Ganzen bedeutet den Tod unseres Egos. Dieses wehrt sich mit allem, was es zur Verfügung hat, und schreckt dabei auch nicht vor Angstmacherei, Lug und Trug zurück.
Jeder von uns kennt das Ego. Manche nennen es Rumpelstilzchen, andere Beelzebub, weitere sprechen vom Spiegelmann und eine grosse weltweite Organisation bezeichnet es als den Antichristen.
Wie wir das Ego nennen, spielt keine Rolle. Es spielt nur eine Rolle, ob wir ihm einen Platz in unserer Wahrnehmung zugestehen wollen oder nicht. Solange wir um unser Feuer tanzen und dazu singen: «Ach wie gut, dass niemand weiss, dass ich Rumpelstilzchen heiss!», verändern wir überhaupt nichts. Aber von dem Moment an, wo wir versuchen, unserem Ego den richtigen Namen zu geben, von dem Moment an sind wir daran, weitaus mehr als den Teufel in uns zu erkennen. Denn nichts wurde erschaffen, ohne nicht auch etwas Positives mit auf den Weg erhalten zu haben. Und so ist es die Erkenntnis unseres Egos, die zwangsläufig zur Erkenntnis unserer Seele führt. Und wenn es einen Sinn gibt in unserem Leben, dann dürfte es wohl der sein, dass wir durch die Anbindung unserer Seele an das grosse Ganze unseren Weg zurück nachhause finden; dass wir die Trennung, die wir in uns selbst erschaffen haben, fallen lassen und uns wieder verbinden mit allem, was lebt und ist. Das Paradies ist auf Erden zu finden. Aber nur, wenn wir bereit sind, dem Teufel furchtlos in die Augen zu blicken – also uns selbst in die Augen zu schauen, ohne dabei zu zaudern.
Dieses Buch hat die Absicht, anhand eines Gedankenkonstrukts den Lesern die Funktionsweise und die Eigenheiten des Egos näherzubringen und diese so gut als möglich zu erklären. Daraus ergibt sich dann die Möglichkeit, gewisse Sachverhalte in unserer Gesellschaft und in der vermeintlichen Realität, die uns umgibt, wahrzunehmen und zu deuten.
Aber der Autor erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Im Gegenteil: Jeder soll seine eigene Wahrheit finden! Denn dann, wenn alle den gleichen Weg gehen, hat das Ego leichtes Spiel! Darum schreibt Johannes auch in seiner Offenbarung, dass der Teufel dann am einflussreichsten wird, wenn alle das Zeichen tragen, also, wenn alle gleich sind.
Wenn wir uns in unserer Persönlichkeit und Einzigartigkeit tarnen, dann sind wir unserer Seele und unseren göttlichen Anteilen am nächsten. Wenn wir uns aber in Uniformen kleiden, wenn wir alle das Gleiche tun, essen und denken, dann werden wir manipulierbar. Denn das Ego macht uns angreifbar als Teil der Menschheit. Und durch uns wird die Menschheit als Ganzes lenkbar und nutzbar. Die unsichtbaren Grauen Wölfe können uns nur ausnutzen und fehlleiten, wenn wir einen Weg einschlagen, den auch viele andere gewählt haben. Wenn wir aber das Land der Wahrheit auf unserem eigenen Pfad durchwandern, dann kann uns niemand abpassen und uns mit falschen Verträgen und Versprechen auf Irrwege leiten.
Wenn es einen Weg zum Weltfrieden gibt, dann liegt der in der Erkenntnis von dem Teil im Menschen, der berechenbar und darum manipulierbar ist – auf dass dieser abgelegt werde.
Die meisten Menschen fürchten sich vor dem Tod. Und so wird der Tod zu etwas, womit man ganze Völker verängstigen kann. Wer Angst hat, ist bereit Dinge zu tun, die er unter normalen Umständen niemals zu tun bereit wäre. Wer Angst hat, der hört aber auch auf zu denken. Und so hätten wir ein Beispiel dafür, wie wir jeden Tag über unser Ego gesteuert werden: Indem man uns auf subtile Weise Angst einflösst. Aber wir entscheiden, welche Informationen wir konsumieren und was wir darüber denken wollen. Wenn wir unserem Ego negative Gefühle und Gedanke vorenthalten, dann wird sein Einfluss auf uns schwächer. Und wenn das Ego weniger Einfluss hat, dann kann unsere Seele ihren positiven Einfluss auf uns ausbauen. Mit der eigenen Seele verbunden zu sein bedeutet Glück, Liebe und Freude empfinden zu dürfen. All das gibt es kostenlos und im Überfluss – wenn wir nur bereit sind, ihm den Weg zu ebnen.
Also versuchen wir zu lernen, indem wir über unser Ego und seine Mechanismen lesen.
Um unser Ego erklären zu können, brauchen wir ein Denkschema und einige Denkhilfen, damit unser Verstand in der Lage ist, das Ego als Teil von uns überhaupt erfassen zu können. Darum hier ein kurzer Abriss davon, welchen Weg wir als beseelte Wesen gehen. Wer mehr darüber erfahren möchte, der sei auf das Buch Sterben – Der Tod als unsere wahre Lebensversicherung verwiesen. Ebenfalls Aufschluss geben können die Bücher von Charles W. Leadbeater.
Bauen wir uns unser Denkschema auf, indem wir davon ausgehen, dass wir grundsätzlich göttlichen Ursprungs sind und eigentlich einen Teil des grossen Ganzen ausmachen. Um aber das Allumfassende in seiner Grenzenlosigkeit zu mehren, lösen wir uns immer wieder aus diesem grossen Ganzen heraus, um durch individuelle Erfahrungen auf der Erde Neues zu erfahren und zu erschaffen, welches wir am Ende eines Erdenlebens wieder ins Meer des grossen Ganzen zurücktragen dürfen. So tragen wir dazu bei, dass das grosse Ganze immer reichhaltiger und facettenreicher wird. Wir leben also einen Kreislauf, der niemals enden wird. Und immer wieder reinkarnieren wir, um uns selbst aber auch das grosse Ganze weiterzubringen.
Wenn wir von uns selbst sprechen, dann ist es wichtig, dass wir uns nicht als Mensch in einem sterblichen, physischen Körper verstehen, sondern dass wir uns als unsterbliche Seele erkennen. In jedem Erdenleben ergiesst unsere Seele ihre wesentlichen Bestandteile in einen menschlichen Körper und nutzt diesen als Instrument und Vehikel, um zu handeln, zu fühlen und zu denken.
Das allumfassende Sein schüttet also einen kleinen Teil von sich aus, der sich als göttlicher Funken über eine Monade in unsere Seele ergiesst. Und diese Seele beseelt dann einen heranwachsenden physischen Körper im Mutterleib. Und wenn das Baby geboren wird, dann wird die Nabelschnur durchtrennt und wir können uns an nichts mehr erinnern, was mal war. Wir leben hinter dem Schleier des Nichtwissens ein Leben in einer kalten, physischen Erdenwelt und sind auf uns selbst gestellt. Und damit wir in dieser lieblosen, selbstsüchtigen Welt überlebensfähig sind, erhalten wir unser Ego. Unser Ego hilft uns, unseren Körper am Leben zu erhalten. Aber gleichzeitig hindert es uns auch daran, den Schleier des Nichtwissens lüften zu können und uns so die Verbindung mit unserer Seele zu erschaffen, damit wir uns daran erinnern, dass wir nicht Mensch, sondern Seele und somit Teil des grossen Ganzen sind.
Wichtig ist hier noch zu erwähnen, dass wir uns vor unserer Geburt unter Beistand grosser geistiger Helfer eine Lebensaufgabe zurechtlegen, die wir in diesem Erdenleben zu lösen beabsichtigen. Aber auch die Erinnerung an diese Lebensaufgabe erlischt mit unserer Geburt. Und nur wenn wir bereit sind, den Schleier des Nichtwissens zu lüften und nach unserer wahren Identität zu suchen, werden wir auch unsere Lebensaufgabe nach und nach erkennen. Wer seine Lebensaufgabe gefunden hat, der findet Sinn in seinem Leben, ohne dass er noch auf materielle Dinge ansprechen würde. Denn wir suchen nicht nach irdischem Gold, das auf dem Boden liegt, sondern nach dem himmlischen Gold, das uns durch Liebe mit allem Seienden verbindet und so in uns Glück und Freude erzeugt.
Somit hätten wir das Denkschema als Ausgangslage für dieses Buch skizziert. Jetzt bleibt noch, das Ego an sich zu erklären, um dadurch eine Denkhilfe für die weiteren Ausführungen zu schaffen:
Unser Ego ist nichts weiter als ein Elemental, das bei der Geburt unseren Körper als Bleibe nutzt und in ihm existiert. Ein Elemental ist eine intelligente Lebensform, die sich eines physischen Körpers bemächtigt, um seine Bedürfnisse über diesen Körper zu erfüllen. Es gibt viele verschiedene Elementale, noch mehr, als es Lebensformen gibt. Aber Elementale tragen keinen göttlichen Funken in sich. Sie sind somit nicht beseelt und haben darum keine Anbindung an das grosse Ganze.
Wenn wir klein sind, dann ist unser Verstand wenig entwickelt, und Geist und Körper müssen noch viel lernen. In dieser Zeit leistet das Ego uns gute Dienste! Denn das Ego weckt in uns Bedürfnisse. Um diese Bedürfnisse zu erfüllen, müssen wir handeln und lernen. Wir lernen, unseren Hunger zu stillen. Wir lernen, unser Bedürfnis nach Wärme zu erfüllen und wir lernen auch, uns in der Interaktion mit anderen Lebewesen durchzusetzen.
Gegen etwa das zwanzigste Altersjahr jedoch hat das Ego seinen Zweck erfüllt. Unser Körper ist fertig entwickelt, und wir haben uns unter Beihilfe unseres Umfeldes Fähigkeiten und Wissen aneignen können, die uns helfen, unser Leben und unsere Lebensaufgabe in Angriff nehmen zu können. Jetzt müsste eigentlich nur noch das Ego unserer Seele Platz machen, damit die Seele den Körper führen und ihre Lebensaufgabe so erfüllen kann. Aber das Ego denkt nicht daran, der Seele den aufgebauten physischen Körper kampflos zu überlassen. Und diesen Kampf zwischen Ego und Seele, der in der Pubertät seinen Anfang nimmt, kennen wir nur zu gut in uns: Das Teufelchen sitzt auf der einen Schulter, das Engelchen auf der anderen. Während das Ego ständig versucht, uns zu versuchen, flüstert die Seele uns über unser Gewissen Weisheiten zu, die uns auf die Dauer viel weiterbringen würden, als die kurzfristigen Versprechen unseres Egos. Aber sind wir bereit und stark genug, den Versuchungen zu widerstehen und auf die Annehmlichkeiten zu verzichten, die uns das Ego verspricht?
Wir erkennen, dass unser Ego es grundsätzlich gut mit uns meint, jedoch in uns auch ständig seinen Selbstvorteil in der Erfüllung seiner Bedürfnisse über unseren physischen Körper und unser Handeln sucht. Daneben dürfen wir feststellen, dass unsere Seele versucht, positiv auf uns Einfluss zu nehmen. Dabei handelt diese aber nicht selbstsüchtig, sondern überlässt uns stets die Entscheidung.
Wie schaffen wir es, den Weg zu gehen, den die Seele uns zeigt? Und wie schaffen wir es, den Versuchungen zu widerstehen, mit denen uns unser Ego immer wieder von unserem wahren Weg abzubringen versucht?
Um diese Fragen ergründen zu können, müssen wir uns wohl zuerst ein klareres Bild von uns selbst schaffen.
Natürlich ist diese philosophische Frage, wer wir sind, nicht so einfach zu beantworten. Aber wir wollen uns hier trotzdem einen kurzen Überblick zu verschaffen versuchen. Wer gerne mehr über dieses Thema erfahren möchte, der sei hier auf das Büchlein Sich selbst sein – Auf dem Weg in die persönliche Unabhängigkeit verwiesen.
Nicht jeder Mensch ist gleich wie der andere. Nebst den äusserlichen Merkmalen unseres physischen Körpers unterscheiden sich auch unsere Seelen voneinander. Jede Seele ist einen anderen Weg gegangen und hat so andere Erfahrungen gesammelt und andere Fähigkeiten entwickelt und erworben. Ausserdem ist davon auszugehen, dass wir zwar alle den göttlichen Funken in uns tragen, dass wir Menschen aber nicht alle vom selben Ort herstammen. Dass also manche Menschen ein völlig anderes Wesen an den Tag legen, dürfte auch da zu suchen sein.
Wir gehen also davon aus, dass wir eine Seele sind, die in diesem Erdenleben an einen physischen Körper gebunden ist. Aber es wäre nicht möglich, in diesem Buch das Ego und seine Wirkungsweise zu erklären, wenn wir unsere Existenz nicht noch etwas weiter fassen würden.
Darum wollen wir unserem Körper noch einiges mehr zugestehen, als uns die Medizin und die Wissenschaft erlauben. Zwar hat Albert Einstein mal gesagt, dass alles Energie sei. Aber diese Aussage wurde noch nicht von allen angenommen, da sie wissenschaftlich schwer zu verifizieren ist. Wer aber energetisch arbeitet, der stellt rasch fest, dass dem so sein muss. Nehmen wir nur als kleines Beispiel ein Atom: Ein Atom ist Grundbaustein von Materie. Materie erkennen wir als etwas Festes. Wenn wir einen Stein sehen und berühren, so glauben wir nicht, dass dieser Stein lebt. Das ist aber ein Irrtum. Denn auch ein Stein besteht aus Atomen. Und Atome wiederum bestehen aus einem Kern, um den die Neutronen und die Elektronen kreisen. Damit diese kleinen Partikel kreisen können, brauchen sie Energie. Also lebt etwas im Stein drin, wenn auch nur schwach. Aber immerhin reicht diese Energie aus, um zum Beispiel bei Quarz genügend physische Schwingung zu erzeugen, dass wir damit unsere Quarzuhren tackten können. Wenn wir aber die Materie wechseln, zum Beispiel vom Stein zu Wasser, dann erkennen wir dort das Wirken von Energie viel einfacher. Enthält Wasser wenig Energie, so ist wenig Bewegung in den Elektronen und Neutronen, und das Wasser wir fest. Wir kennen diesen Zustand als Eis. Geben wir aber mehr Energie dazu, in unserem Fall Wärme- oder Strahlungsenergie, so erhöht sich das Schwingungslevel der molekularen Teilchen und das Wasser wird flüssig. Geben wir noch mehr Energie dazu, dann wird das Wasser gasförmig und es ist für unsere Sinne nur noch unter gewissen Umständen erfassbar. Dennoch ist das Wasser als Materie immer noch da. Zu sagen, dass die Wasserstoff- und Sauerstoffmoleküle verschwunden seien, nur weil wir sie nicht mehr sehen können, wäre völlig unwissenschaftlich.
Diese Ausführungen helfen uns zu verstehen, dass auch wir Menschen weit mehr sind, als wir ertasten und sehen können. Schon nur mit riechen können wir Dinge erfassen an unserem Körper, wo die Frage aufkommen dürfte, woher diese Gerüche stammen. Es gibt aber noch weit mehr Möglichkeiten, nicht sichtbare Teile eines lebenden Körpers wahrzunehmen. Und so kamen gewisse hellfühlende und auch hellsehende Menschen zu ihren Beobachtungen: Unser physischer Körper wird von mehreren Energiekörpern umgeben, die zwar auch noch aus Materie bestehen, die aber so hoch schwingen, dass sie für unsere wenig geschulten Sinne kaum erfassbar sind.
Wenn wir bereit sind, auch nur in Form eines Modells zu akzeptieren, dass ein Mensch von einer Aura umgeben ist, in der sich verschiedene Prozesse wie fühlen, denken oder verstehen abspielen, dann können wir vieles erklären, was sonst unerklärbar wäre. Und wir müssen auf dieses Modell zurückgreifen, wenn wir unser Ego und seine Wirkungsweise ansatzweise verstehen wollen.
Leider kann hier des Umfangs wegen nicht der menschliche Körper mit all seinen verschiedenen Energiekörpern erklärt werden. Darum erlaubt sich der Autor, auf das Büchlein Heilen – Ein Crashkurs in energetischem Heilen und auf ein zweites Büchlein Meditieren – Eine Annäherung an Sinn und Nutzen des Meditierens hinzuweisen. In beiden ist mehr über den Aufbau der Energiekörper und ihre Wirkung zu erfahren.
Hier nur ganz kurz ein Abriss über die Energiekörper des Menschen: Der physische Körper hat ein Gegenstück, das aus Äthermasse besteht. Darum nennen wir dieses energetische Abbild den Ätherkörper oder ätherischen Körper. Selbstheilung im physischen Körper findet über Energieflüsse im Ätherkörper statt.
Viel weniger an den physischen Körper gebunden, aber dennoch eng mit ihm vernetzt ist der Astralkörper. In diesem Körper spielen sich alle Neigungen, Emotionen und Wünsche ab. Wenn wir uns selbst und unser Handeln verstehen lernen wollen, dann tun wir gut daran verstehen zu lernen, wie Wunschmaterie auf unseren Astralkörper einwirkt.
Ebenfalls ein sehr wichtiger Energiekörper ist unser Mentalkörper. In ihm finden alle Gedankengänge statt. Unser Mentalkörper bildet aber nicht nur unsere Gedanken ab. Er ist auch in der Lage, fremde Gedanken aufzunehmen und unbewusst zu erfassen. Wir erkennen, dass wir so immer Fremdeinflüssen ausgesetzt sind. Nicht nur über unseren Mentalkörper, sondern auch auf der Gefühlsebene über unseren tieferschwingenden Astralkörper. Und unser Ego arbeitet stark mit diesen beiden energetischen Körpern, um uns zu steuern und zu beeinflussen.
Eigentlich wäre es viel spannender, jetzt auch noch kurz auf den Kausalkörper und den buddhischen Körper eizugehen. Denn diese stellen für uns Menschen den Weg in die Freiheit dar. Aber diese beiden Körper bleiben uns verschlossen, solange wir nicht Herr über unser Ego geworden sind. Darum lassen wir diese beiden Körper weg, wie wunderbar die Erkenntnis und die spirituellen Weiten auch sein mögen, die sie zu erfahren ermöglichen.
Wir schliessen dieses Unterkapitel zusammenfassend ab: Wir sind eine Seele mit göttlicher Anbindung, die über einen physischen Körper verfügt, der nicht nur aus Fleisch und Blut, sondern auch aus weiteren Energiekörpern besteht, die alle miteinander verbunden sind und in einem komplexen System miteinander funktionieren und interagieren. Während der physische Körper für uns ziemlich genau fassbar ist, tun wir uns schwer, unsere anderen Körper wahrzunehmen und zu entwickeln. Aber so, wie wir im Fitnessstudio unsere Muskeln trainieren können, können wir auch andere Bereiche unserer Körper entwickeln. Wir können zum Beispiel unseren Willen entwickeln, indem wir zu festen Zeiten essen. Oder wir können die Schwingung unseres Astralkörpers erhöhen, indem wir uns unsere Wünsche nicht unmittelbar erfüllen, sondern die Wünsche aufzuschieben lernen. Wir können über Meditieren unsere höheren Energiekörper entwickeln und so lernen, dass für einen Menschen weitaus mehr möglich wäre, als man uns glauben lässt. Telepathie, Mesmerismus, Heilen, innere Stimmen wahrnehmen, Hellsichtigkeit und vieles mehr ist nicht eine Erfindung aus Märchen. Es gibt viele Menschen, die klar und verständlich über diese Gaben und Fähigkeiten berichten können. Aber unser Ego will nicht, dass wir diesen Berichten glauben schenken. Und auch die Menschen, die uns lenken und ausnutzen, wollen nicht, dass wir an «Übernatürliches» glauben. Denn wer so weit kommt, dass er sich mit derartigen Dingen beschäftigt, der hört nicht mehr auf sein Ego, und der ist auch nicht mehr über Werbung oder Propaganda manipulierbar. Und so werden uns seit Jahrhunderten Dinge vorenthalten, damit wir uns selbst nicht finden können. Wir werden von unserem eigenen Ego kleingehalten. Und zusätzlich hilft unser Ego denen, die uns ihrerseits kleinhalten wollen. Unser Ego hilft denen, die uns beeinflussen wollen, indem es ihre Argumente und Verführungen benutzt, um uns über Gefühle und Gedanken zu ängstigen und einzuschränken.
Wer wir sind? Wir sind weit mehr als wir denken und glauben. Das ist alles, was wir vorerst wissen müssen.
Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das über viele Möglichkeiten verfügt, die Wirkung von seinem Handeln, Fühlen und Denken zu erfassen und daraus zu lernen.
Die obenstehende Definition ist sehr wichtig! Sie gibt uns zu verstehen, dass wir über Beobachten und Nachdenken zu möglichen Schlüssen kommen können. Wenn wir uns genau beobachten und untersuchen, und wenn wir dabei ehrlich mit uns selbst sind und uns nicht anlügen, dann können wir in kurzer Zeit zu enormer Erkenntnis gelangen. Denn die Dinge sind nicht einfach so, wie sie uns erscheinen. Hinter allem steht ein komplexes Wirkungssystem. Der Mensch wäre grundsätzlich in der Lage, dieses Wirkungssystem zu erkennen und mit der Zeit zu entschlüsseln. Dadurch werden Handlungsmuster und Reaktionen erkennbar und erklärbar. Und was erkannt ist, kann ergründet, verstanden und verbessert werden.
Wenn eine Person übergewichtig ist, dann ist dem nicht so, weil es dieser Person vorbestimmt ist, übergewichtig zu sein. Um übergewichtig zu werden, muss einerseits dem physischen Körper mehr Energie in Form von Nahrung zugeführt werden, als dieser benötigt. Andrerseits muss sich der übergewichtige Mensch so verhalten, dass diese Energie nicht verbraucht wird, sondern sich in Form von Reserven am Körper absetzen kann.
Unsere Hände schieben aber das Schokoladenstück nicht von selbst in unseren Mund. Es gibt Beweggründe, die uns dazu veranlassen, Schokolade zu essen. Diese Beweggründe liegen tief in uns verborgen. Sie liegen in jedem von uns. Aber aktiviert werden diese Beweggründe von aussen her. Wenn wir wissen, dass jeder Mensch tief in sich abgespeichert diese Beweggründe beherbergt, die uns zu übermässigem Konsum verleiten können, dann hilft das schon mal weiter. Wenn wir jetzt auch noch über die Einflüsse Bescheid wissen, die von aussen auf uns einwirken, so dass die versteckten Beweggründe erwachen und uns handeln lassen, dann werden wir Herr über uns selbst. Denn dann sind wir befähigt, selbst bestimmen zu dürfen, ob, wann, wo und wieviel Schokolade wir essen wollen.
Indem wir beobachten und denken, entwickeln wir unsere Persönlichkeit. Jemand, der erkannt hat, dass er täglich etwas Schokolade essen kann und dabei glücklich ist und nicht zunimmt, weil er nur ein Stück Schokolade ist, der muss nicht auf Konsum und Genuss verzichten. Aber zusätzlich kommt hinzu, dass er bewusst konsumieren kann. Und diese Bewusstheit führt zu Freude, Wohlbefinden und Glück. Persönlichkeitsentwicklung ist nichts anderes, als äusseren Einflüssen zu trotzen und selbst darüber bestimmen zu können, was wir tun und wohin wir gehen wollen.
Energetisch gesehen führt Persönlichkeitsentwicklung ebenfalls zu einer Veränderung. Denn der menschliche Körper besteht aus vielen grösseren und kleineren Energiezentren.